komplette Ausgabe - Comment - Universität Wien
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THIN ETHERNET & TWISTED PAIR:<br />
NETZWERKSTANDARDS AN DER UNIVERSITÄT WIEN<br />
Hinweis: Dieser Beitrag erläutert, welche technologischen<br />
Standards der Errichtung des Datennetzes der Universität<br />
<strong>Wien</strong> derzeit zugrunde liegen. Um das Datennetz<br />
benutzen zu können, müssen Sie die folgenden<br />
Seiten weder lesen noch verstehen. Sollten Sie sich jedoch<br />
dafür interessieren, wie Ihr Rechner an das Netzwerk<br />
angeschlossen ist (bzw. werden wird) und welche Einschränkungen<br />
dabei zu berücksichtigen sind, finden Sie<br />
hier einige Hintergrundinformationen zu diesem Thema.<br />
Das Datennetz der Universität <strong>Wien</strong> ist im Prinzip eine<br />
Vereinigung aller Lokalen Netzwerke (Local Area Networks<br />
= LANs), die an den einzelnen Standorten der Universität<br />
bestehen. Während die Verbindung zwischen<br />
den Standorten mittels verschiedenster Technologien erfolgt<br />
(Standleitungen, Lichtwellenleiterverbindungen, interne<br />
Leitungswege der Universität), werden im Bereich<br />
der LANs an den Instituten die jeweiligen Netzwerke auf<br />
Basis des Netzwerkstandards „Ethernet“ errichtet.<br />
Ethernet ist eine LAN-Technologie, die es erlaubt, Informationen<br />
zwischen Computern mit einer Geschwindigkeit<br />
von 10 Millionen Bits per Sekunde (10 Mbit/s) zu<br />
übertragen. Neuere Ethernetstandards erlauben sogar<br />
Übertragungsraten bis zu 100 Mbit/s. Von den am Markt<br />
befindlichen LAN-Technologien ist Ethernet die gebräuchlichste<br />
– jeder Computerhersteller unterstützt diesen<br />
Standard. Durch diese große Verbreitung sind einerseits<br />
Ethernetprodukte sehr preisgünstig erhältlich, andererseits<br />
ist es mit Ethernet möglich, Geräte verschiedenster<br />
Hersteller untereinander zu verbinden.<br />
Andere Standards wie beispielsweise „TokenRing“ erlauben<br />
dies nicht: TokenRing-Netzwerkadapter sind nicht<br />
für alle Rechnertypen erhältlich. In einem universitären<br />
Umfeld ist es jedoch immens wichtig, daß jeder Rechner,<br />
und sei er noch so exotisch, am Netzwerk partizipieren<br />
kann. Aus diesem Grund finden sich TokenRing-Netzwerke<br />
an der Universität <strong>Wien</strong> nur dort, wo sie früh entstanden<br />
sind, nämlich in der Universitätsverwaltung und<br />
im Bereich der Medizinischen Fakultät.<br />
Die Funktionsweise von Ethernet<br />
Alle an einem Ethernet-Netzwerk angeschlossenen<br />
Geräte (im folgenden als Stationen bezeichnet) arbeiten<br />
unabhängig voneinander und teilen sich gleichberechtigt<br />
das benutzte Übertragungsmedium. Die Signale werden<br />
in das Medium eingespeist. Alle angeschlossenen Stationen<br />
hören am Übertragungsmedium mit und entscheiden<br />
selbst, ob die derzeit übertragene Information für sie<br />
bestimmt ist oder nicht – ein zentraler Vermittlungsknoten<br />
ist daher nicht notwendig. Bevor eine Station<br />
Signale sendet, überprüft sie, ob das Medium frei ist oder<br />
ob bereits eine andere Station überträgt. Erst wenn das<br />
Medium frei ist, beginnt die Station mit der Übertragung.<br />
Der Zugriff zum Medium wird durch einen Mechanismus<br />
gesteuert, der MAC (Medium Access Control) heißt und<br />
bei jedem Netzwerkstandard etwas anders funktioniert.<br />
Bei Ethernet basiert der MAC-Mechanismus auf CSMA/<br />
CD (Carrier Sense Multiple Access / Collision Detection).<br />
Ein wesentlicher Teil von CSMA/CD wurde bereits beschrieben:<br />
CS (Carrier Sense) wird von einer Station angewendet,<br />
um herauszufinden, ob das Medium frei ist.<br />
Sendet bereits eine andere Station, wird eine definierte<br />
Zeitspanne gewartet und anschließend erneut einCarrier<br />
Sense durchgeführt. Ist das Medium frei, darf im Prinzip<br />
jede angeschlossene Station senden, wobei alle gleichberechtigt<br />
sind – daher MA (Multiple Access). Wenn nun<br />
aber – was recht oft passiert – zwei oder mehrere Stationen<br />
gleichzeitig mit einer Übertragung am Medium beginnen,<br />
kommt es zu einer Kollision. Die gerade übertragenden<br />
Stationen erkennen diese Kollision (CD =<br />
Collision Detection) und beenden die Übertragung. Nach<br />
einer zufallsgesteuerten Sendepause versucht eine<br />
Station wieder zu übertragen, indem sie erneut einen<br />
Carrier Sense durchführt.<br />
Dieser Mechanismus (CSMA/CD) wird für jede Übertragung<br />
am Ethernet angewendet. Im Prinzip überträgt also<br />
immer nur eine Station; da dies alles aber sehr schnell<br />
passiert (im Nanosekunden-Bereich), bemerkt der Benutzer<br />
davon nichts.<br />
Medienarten von Ethernet<br />
Die Übertragung der Information erfolgt auf einem Übertragungsmedium<br />
– das ist im allgemeinen irgendeine Art<br />
von Verkabelung. Es gibt jedoch neuerdings auch Arten<br />
von Ethernet, die als Medium Funkwellen oder Infrarot-<br />
NETZWERK