komplette Ausgabe - Comment - Universität Wien

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10 95/2 GEGENWART & ZUKUNFT DER VM-RECHENANLAGE Wie berichtet, wurde Anfang Jänner 1995 die IBM-Großrechenanlage der Uni Wien durch ein kleineres, kompatibles Rechnersystem der Firma Comparex ersetzt. Dieser Wechsel war angebracht, da für die Durchführung numerisch intensiver Programme, die die IBM-Großrechenanlage zu etwa 85% in Anspruch genommen hatten, ein eigenes System angeschafft werden konnte (siehe S. 7) und für die auf der VM-Rechenanlage verbleibenden Aufgaben (Bibliotheks- und Universitätsverwaltung sowie allgemeiner Timesharing-Betrieb) auch ein kleinerer und billigerer Rechner genügen mußte – immerhin wurden für die IBM-Großrechenanlage jährlich etwa 32 Millionen Schilling an Leasing- und Wartungskosten aufgewendet. Während die IBM-Großrechenanlage über sechs Prozessoren mit je 21 MIPS (MIPS = Millionen Instruktionen pro Sekunde) verfügte, besaß die aktuelle VM-Rechenanlage Comparex CPX 99/721 zunächst nur einen einzigen Prozessor – dieser allerdings mit einer Leistung von 59 MIPS. Um die Gründe für den Wechsel und die Anforderungen an das zentrale Rechnersystem darstellen zu können, muß kurz auf die Systemumgebung eingegangen werden: Die Anlage wird unter dem Betriebssystem VM betrieben, das den allgemeinen Timesharing-Betrieb sowie die Programme und Datenbanken der Universitätsverwaltung unterstützt. Das Bibliotheksverwaltungssystem BIBOS jedoch, das auf dieser Rechenanlage für den gesamten österreichischen Bibliothekenverbund installiert ist, kann nicht unter VM betrieben werden – hierfür wird das Betriebssystem VSE eingesetzt, das im „second level“ Quantenchemische Literaturdatenbank am Alpha-Cluster Die „Quantum Chemistry Literature Database“ (QCLDB) enthält mehr als 26000 quantenchemische Literaturzitate aus den Jahren 1976 – 1994. Literaturstellen können nach verschiedenen Kriterien wie Autor, chemische Verbindung, Methode, berechnete Eigenschaften usw. gesucht werden. Ursprünglich war QCLDB auf der VM-Rechenanlage installiert. Nach einem Intermezzo auf dem RS/6000-Cluster ist die Datenbank nun auf dem Alpha- Cluster zu finden: Dieser Rechner wird von Quantenchemikern am häufigsten benutzt. Die Datenbank wird jährlich aktualisiert; neue Versionen werden nur mehr auf dem Alpha-Cluster installiert werden. Der Aufruf der Datenbank erfolgt mit dem Befehl qcldb, Hilfe erhält man mit man qcldb. als spezielle Applikation unter VM läuft. VSE kann jedoch nur einen einzigen Prozessor nutzen, sodaß die für BIBOS verfügbare Rechnerleistung durch die Leistungsfähigkeit eines Einzelprozessors beschränkt ist. (Anstelle von VSE könnte man MVS einsetzen, das diese Beschränkung nicht aufweist und auch sonst viel leistungsfähiger, aber gleichzeitig viel aufwendiger und teurer ist. Da jedoch ohnehin in den nächsten Jahren mit der Ablöse von BIBOS zu rechnen ist, kommt eine so grundlegende Umstellung für wenige Jahre nicht in Betracht.) Um BIBOS mehr Rechnerleistung zur Verfügung zu stellen, als auf einem einzelnen Prozessor der IBM-Großrechenanlage möglich war, wurden zwei VSE-Systeme nebeneinander installiert: Eines für den BIBOS-Produktionsbetrieb (Katalogisierung durch die Bibliothekare, Entlehnung an der UB Innsbruck und UB Salzburg) und ein zweites für den BIBOS-OPAC (Online-Katalog für alle Bibliotheksbenutzer). Der BIBOS-Betrieb nahm Ende 1994 in Spitzenzeiten etwa eineinhalb Prozessoren in Anspruch und konnte auf dem neuen Comparex-Prozessor also noch zusätzliche Ressourcen nutzen. Wider Erwarten zeigte sich allerdings, daß der BIBOS-Betrieb, nachdem die Hardware-Beschränkungen weggefallen waren, weit mehr Ressourcen als bisher in Anspruch nahm und in Spitzenzeiten praktisch die gesamte Rechnerleistung konsumieren konnte. Da diese Situation für den übrigen Rechnerbetrieb – vor allem für die Universitätsverwaltung – nicht zuträglich war, mußte der BIBOS- Betrieb softwaremäßig auf maximal zwei Drittel der gesamten Rechnerkapazität eingeschränkt werden. Obwohl also mehr Rechnerleistung verfügbar war, nahmen Benutzer primär die in Spitzenzeiten auftretenden Beschränkungen wahr, was anfänglich durch diverse Schwierigkeiten im Tuning des Systems noch erschwert wurde. Im Mai 1995 wurde die Rechenanlage daher mit einem zweiten Prozessor ausgestattet, um der gestiegenen Inanspruchnahme durch die Bibliotheks- und Universitätsverwaltung kurzfristig Rechnung zu tragen. Der Comparex- Rechner ist jedoch – als kostengünstige Zwischenlösung bis Ende 1995 – nur gemietet: Da 1994 die Planungsgrundlagen über die künftige EDV-Versorgung des österreichischen wissenschaftlichen Bibliothekswesens noch weitgehend unklar waren, soll erst Ende 1995 die Ausschreibung zur Anschaffung eines neuen Zentralrechners für die Uni Wien stattfinden. Mit dieser Ausschreibung wird dann ein Mainframe-System für die nächsten vier Jahre ausgewählt, das vor allem den Erfordernissen der Bibliotheks- und Universitätsverwaltung entsprechen ZENTRALE SERVICES

95/2 11 muß. Im Rahmen der Ausschreibung wird überwiegend auch die IBM-Rechnerperipherie, die zum Großteil aus dem Jahr 1986 stammt, ersetzt werden. Für die Benutzer ergeben sich durch diese Umstellung keine gravierenden Veränderungen: Als Betriebssystem wird weiterhin VM (und VSE) verwendet – allerdings wird bis Ende des Jahres auf die Version 2 von VM/ESA umgestellt, um auch neue Funktionen der künftigen Hardware unterstützen zu können. Der allgemeine Timesharing-Betrieb (eMail, Textverarbeitung, Statistik-Applikationen usw.) wird im nächsten Jahr schrittweise auf andere Plattformen (PCs und Unix-Systeme) verlagert werden und stellt daher für die VM-Rechenanlage keinen Investitionsschwerpunkt mehr dar. Vorläufig werden nur solche Softwareprodukte außer Betrieb genommen, die ohnehin kaum noch verwendet werden (siehe unten), sodaß die Betriebsumstellung für die Benutzer weitgehend unbemerkt ablaufen kann. Peter Rastl ■ „GROSSPUTZ“ AUF DER VM-RECHENANLAGE! Seit 1986 sind auf der (jeweiligen) VM-Rechenanlage viele Programme installiert und manche Services eingeführt worden. Vieles davon ist inzwischen überaltert und wird kaum noch benötigt. Deshalb sollen die nachfolgend angeführten Programme und Dienstleistungen – sofort oder zumindest mittelfristig – eingestellt werden, sofern nicht durch massive Einsprüche deutlich wird, daß dafür noch genügend Interesse besteht. Wenn Sie also Benutzer der VM-Rechenanlage sind, lesen Sie bitte die folgende Liste sorgfältig durch. Sollte diese ein Programm oder Service enthalten, das Sie weiterhin benötigen, so teilen Sie uns dies bitte bis spätestens Oktober 1995 mit (eMail: HERBERT.STAPPLER@UNIVIE.AC.AT, Tel.: 4065822-236). Diverse Software & lokale Utilities: ● Clustan Clusteranalyse-Paket ● Eispack num. Bibl. für Eigenwertaufgaben ● Glim Statistikpaket ● Hotspot Performanceanalyse bei Fortran- Programmen ● IMSL numerische Bibliothek ● Linpack num. Bibl. für Lineare Algebra ● Reduce Paket für Symbolische Algebra ● SIR Datenbanksystem ● SLisp Lisp-Interpreter ● TeX Textverarbeitungssystem ● Tidy „Verschönerung“ von Fortran- Sourcen ● VM/Modula 2 Modula 2-Compiler IBM-Software: ● Acrith XSC hochgenaue numerische Bibliothek (Intervallarithmetik usw.) und Fortran-Precompiler ● APL 2 APL-Interpreter ● Bookmaster Erweiterungen zu DCF ● Drawmaster Zeichenprogramm ● ESSL hochoptimierte num. Bibliothek ● Fortran Utilities Bibliothek mit div. Hilfsroutinen ● GDDM/CSPF GDDM Plotterunterstützung ● GDDM/GKS GDDM GKS-Implementierung ● GDDM/IVU GDDM Scanner-Unterstützung ● GDDM/OS2-Link GDDM Support für OS/2-PCs ● GDDM/Phigs GDDM Phigs-Implementierung (Alle anderen Komponenten von GDDM, wie GDDM/ Base, GDDM/PGF, GDDM/REXX usw., bleiben erhalten.) ● Vast Präprozessor zu VS/Fortran 2 ● VM/Basic Basic-Interpreter ● VM/Prolog Prolog-Interpreter Plotter-Service: Über die VM-Rechenanlage können Plotter für Papiergrößen von A4 bis A0 verwendet werden. In den letzten Jahren wurde dieses Service allerdings so wenig genutzt, daß das EDV-Zentrum das Plotter-Service per Ende Oktober 1995 vollständig einstellen wird. AFP-Service (Laserdrucker IBM 3820, DCF, PMF, OGL): Die über die VM-Rechenanlage mögliche Druckausgabe auf den Laserdrucker IBM 3820 wird nicht unmittelbar aufgelassen; vielmehr soll eine ausreichende Übergangsfrist – mindestens 6 Monate – gewährleisten, daß bereits begonnene Arbeiten abgeschlossen werden können. Das EDV-Zentrum rät aber entschieden davon ab, neue Projekte auf Basis dieser Hard- und Software zu beginnen. Nicht davon betroffen sind Anwendungen der Universitätsverwaltung – für deren Druckerfordernisse wird gegenwärtig nach neuen Lösungen gesucht. Herbert Stappler ■ ZENTRALE SERVICES

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muß. Im Rahmen der Ausschreibung wird überwiegend<br />

auch die IBM-Rechnerperipherie, die zum Großteil aus<br />

dem Jahr 1986 stammt, ersetzt werden.<br />

Für die Benutzer ergeben sich durch diese Umstellung<br />

keine gravierenden Veränderungen: Als Betriebssystem<br />

wird weiterhin VM (und VSE) verwendet – allerdings<br />

wird bis Ende des Jahres auf die Version 2 von VM/ESA<br />

umgestellt, um auch neue Funktionen der künftigen<br />

Hardware unterstützen zu können. Der allgemeine Timesharing-Betrieb<br />

(eMail, Textverarbeitung, Statistik-Applikationen<br />

usw.) wird im nächsten Jahr schrittweise auf<br />

andere Plattformen (PCs und Unix-Systeme) verlagert<br />

werden und stellt daher für die VM-Rechenanlage keinen<br />

Investitionsschwerpunkt mehr dar. Vorläufig werden<br />

nur solche Softwareprodukte außer Betrieb genommen,<br />

die ohnehin kaum noch verwendet werden (siehe unten),<br />

sodaß die Betriebsumstellung für die Benutzer weitgehend<br />

unbemerkt ablaufen kann.<br />

Peter Rastl ■<br />

„GROSSPUTZ“ AUF DER VM-RECHENANLAGE!<br />

Seit 1986 sind auf der (jeweiligen) VM-Rechenanlage<br />

viele Programme installiert und manche Services eingeführt<br />

worden. Vieles davon ist inzwischen überaltert und<br />

wird kaum noch benötigt. Deshalb sollen die nachfolgend<br />

angeführten Programme und Dienstleistungen – sofort<br />

oder zumindest mittelfristig – eingestellt werden, sofern<br />

nicht durch massive Einsprüche deutlich wird, daß dafür<br />

noch genügend Interesse besteht. Wenn Sie also Benutzer<br />

der VM-Rechenanlage sind, lesen Sie bitte die folgende<br />

Liste sorgfältig durch. Sollte diese ein Programm oder<br />

Service enthalten, das Sie weiterhin benötigen, so teilen<br />

Sie uns dies bitte bis spätestens Oktober 1995 mit (eMail:<br />

HERBERT.STAPPLER@UNIVIE.AC.AT, Tel.: 4065822-236).<br />

Diverse Software & lokale Utilities:<br />

● Clustan Clusteranalyse-Paket<br />

● Eispack num. Bibl. für Eigenwertaufgaben<br />

● Glim Statistikpaket<br />

● Hotspot Performanceanalyse bei Fortran-<br />

Programmen<br />

● IMSL numerische Bibliothek<br />

● Linpack num. Bibl. für Lineare Algebra<br />

● Reduce Paket für Symbolische Algebra<br />

● SIR Datenbanksystem<br />

● SLisp Lisp-Interpreter<br />

● TeX Textverarbeitungssystem<br />

● Tidy „Verschönerung“ von Fortran-<br />

Sourcen<br />

● VM/Modula 2 Modula 2-Compiler<br />

IBM-Software:<br />

● Acrith XSC hochgenaue numerische Bibliothek<br />

(Intervallarithmetik usw.)<br />

und Fortran-Precompiler<br />

● APL 2 APL-Interpreter<br />

● Bookmaster Erweiterungen zu DCF<br />

● Drawmaster Zeichenprogramm<br />

● ESSL hochoptimierte num. Bibliothek<br />

● Fortran Utilities Bibliothek mit div. Hilfsroutinen<br />

● GDDM/CSPF GDDM Plotterunterstützung<br />

● GDDM/GKS GDDM GKS-Implementierung<br />

● GDDM/IVU GDDM Scanner-Unterstützung<br />

● GDDM/OS2-Link GDDM Support für OS/2-PCs<br />

● GDDM/Phigs GDDM Phigs-Implementierung<br />

(Alle anderen Komponenten von GDDM, wie GDDM/<br />

Base, GDDM/PGF, GDDM/REXX usw., bleiben erhalten.)<br />

● Vast Präprozessor zu VS/Fortran 2<br />

● VM/Basic Basic-Interpreter<br />

● VM/Prolog Prolog-Interpreter<br />

Plotter-Service:<br />

Über die VM-Rechenanlage können Plotter für Papiergrößen<br />

von A4 bis A0 verwendet werden. In den letzten<br />

Jahren wurde dieses Service allerdings so wenig genutzt,<br />

daß das EDV-Zentrum das Plotter-Service per Ende Oktober<br />

1995 vollständig einstellen wird.<br />

AFP-Service<br />

(Laserdrucker IBM 3820, DCF, PMF, OGL):<br />

Die über die VM-Rechenanlage mögliche Druckausgabe<br />

auf den Laserdrucker IBM 3820 wird nicht unmittelbar<br />

aufgelassen; vielmehr soll eine ausreichende Übergangsfrist<br />

– mindestens 6 Monate – gewährleisten, daß bereits<br />

begonnene Arbeiten abgeschlossen werden können. Das<br />

EDV-Zentrum rät aber entschieden davon ab, neue Projekte<br />

auf Basis dieser Hard- und Software zu beginnen.<br />

Nicht davon betroffen sind Anwendungen der Universitätsverwaltung<br />

– für deren Druckerfordernisse wird<br />

gegenwärtig nach neuen Lösungen gesucht.<br />

Herbert Stappler ■<br />

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