komplette Ausgabe - Comment - Universität Wien
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4 MB. Jeder Befehl und jedes Programm kann auf einem<br />
beliebigen der vier Prozessoren ausgeführt werden. Das<br />
Betriebssystem sorgt automatisch dafür, daß alle Prozessoren<br />
gleichmäßig ausgelastet werden; man kann ein<br />
Programm aber auch an einen bestimmten Prozessor binden.<br />
Um ein einzelnes Programm auf mehreren Prozessoren<br />
gleichzeitig auszuführen – also um durch Parallelisierung<br />
eine verkürzte Ausführungszeit zu erreichen –<br />
sind jedoch spezielle Software-Werkzeuge notwendig.<br />
Die Ausstattung mit Haupt- und Massenspeicher ist bei<br />
elf der sechzehn Maschinen gleich: Diese Standard-Konfiguration<br />
umfaßt 512 MB Hauptspeicher und 8 GB<br />
Massenspeicher, wobei 2 GB für Systemdaten und 6 GB<br />
für Benutzerdaten bzw. temporäre Daten („scratch files“)<br />
verwendet werden. Die 6 GB „scratch space“ sind physisch<br />
auf drei Platten verteilt, wobei es möglich ist, auf<br />
alle drei gleichzeitig zuzugreifen („disk striping“). Dadurch<br />
können wesentlich größere Datenmengen pro Zeiteinheit<br />
gelesen oder geschrieben werden. Vier weitere<br />
Maschinen unterscheiden sich von der Standard-Konfiguration<br />
nur durch die Ausstattung mit Hauptspeicher:<br />
zwei Maschinen verfügen über 1 GB und zwei weitere<br />
nur über 256 MB Hauptspeicher.<br />
Einer der sechzehn AlphaServer dient allen anderen als<br />
Fileserver und zur Einbindung ins Datennetz. Dieser<br />
Rechner hat – zusätzlich zur Standard-Konfiguration –<br />
14 GB an Massenspeicher, die an einen zweiten Disk-<br />
Controller angeschlossen sind. Zur Datensicherung dient<br />
ein DAT-Bandlaufwerk („Digital Audio Tape“), das vier<br />
Kassetten faßt. Auf eine Kassette können 4 GB an Daten<br />
geschrieben werden, sodaß maximal 16 GB automatisch<br />
– das heißt, ohne händisches Wechseln von Kassetten –<br />
gesichert werden können. Das Archivieren von Dateien<br />
auf Band und der Zugriff auf archivierte Dateien erfolgt<br />
mit Hilfe von POLYCENTER NetWorker, einem Softwareprodukt<br />
zur Datensicherung von vernetzten Systemen.<br />
Die Rechner sind untereinander über Ethernet vernetzt.<br />
Das Netzwerk ist in<br />
mehrere Segmente aufgespalten:<br />
Jeweils vier<br />
(bzw. drei) Maschinen<br />
und der Fileserver bilden<br />
ein eigenes Ethernet-Segment.<br />
Damit soll<br />
eine Überlastung des<br />
Netzwerks vermieden<br />
werden. Nur vom Fileserver<br />
führt eine Verbindung<br />
nach außen –<br />
also ins Datennetz der<br />
Universität <strong>Wien</strong> und weiter ins Internet. Alle anderen<br />
Rechner können nur vom Fileserver aus erreicht werden<br />
(siehe Abbildung auf Seite 9).<br />
Das Betriebssystem ist Digital UNIX Version 3.2. Bis vor<br />
kurzem war dieses System als OSF/1 bekannt; von Digital<br />
wurde jedoch der Name geändert, um zu verdeutlichen,<br />
daß es sich dabei um ein Betriebssystem handelt, das die<br />
von X/Open definierten UNIX-Spezifikationen erfüllt. An<br />
Softwareprodukten stehen Compiler, numerische Programmbibliotheken,<br />
Debugger usw. zur Verfügung, die<br />
zur Programmentwicklung und für numerisch intensive<br />
Applikationen benötigt werden. Die wichtigsten derzeit<br />
vorhandenen Produkte (es werden aber auch noch weitere<br />
installiert werden) sind in der folgenden Aufstellung<br />
zusammengefaßt:<br />
● DEC C und C++<br />
● DEC Fortran 77<br />
● DEC Fortran 90 (inklusive High Performance Fortran)<br />
● DECladebug (symbolischer Debugger)<br />
● DXML (Digital Extended Math Library; optimierte numerische<br />
Programmbibliothek, enthält unter anderem<br />
das gesamte LAPACK)<br />
● Gaussian 92/DFT (Quantenchemie)<br />
● KAP für DEC Fortran und KAP für DEC C (optimierende<br />
und parallelisierende Präprozessoren)<br />
● Mathematica 2.2<br />
● NAG Fortran Library (numerische Programmbibliothek)<br />
● Perl<br />
Rechnerbetrieb<br />
Die Erfahrungen, die beim Betrieb des RS/6000-Clusters<br />
gesammelt worden sind, können auch dem Alpha-<br />
Cluster zugute kommen. Das heißt natürlich nicht, daß<br />
der neue Cluster genauso betrieben wird wie der bisherige;<br />
vielmehr sollen die Konzepte, die sich beim<br />
RS/6000-Cluster bewährt haben, mit entsprechenden Mo-<br />
AlphaServer IBM IBM<br />
2100 4/275 RS/6000-550 ES/9000-720<br />
Zykluszeit 3,64 ns 24 ns 14,5 ns<br />
Theoretische Höchstleistung 275 MFLOPs 83 MFLOPs 138 MFLOPs<br />
Linpack 100x100 52 MFLOPs 26 MFLOPs 23 MFLOPs<br />
Linpack 1000x1000 208 MFLOPs 70 MFLOPs –––<br />
SPECfp92 291,1 71,7 –––<br />
Leistungskennzahlen des AlphaServers im Vergleich (alle Angaben beziehen sich auf einen einzelnen Prozessor)<br />
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