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tierschutz-kurier - Tierschutzverein für Tirol

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Tierschutz<strong>kurier</strong> 5-08:Tierschutz<strong>kurier</strong> 1/07 17.09.2008 10:30 Uhr Seite 12<br />

Tierheim aktuell • Tierheim aktuell • Ti<br />

12<br />

Tierheim Innsbruck-Mentlberg<br />

Florian Hörtnagl, Tierheimleiter<br />

Bei den Hundeabgaben ans Tierheim gibt es immer<br />

wieder Überraschungen. Der neue Freund<br />

oder die neue Freundin als Grund ist schon fast<br />

normal. Dass aber ein 13 Jahre alter Hund abgeben<br />

wird, weil man beschlossen hat, ein Studium zu<br />

beginnen, war neu.<br />

Es ist inzwischen ein gesellschaftliches<br />

Problem, welches die Tierheime<br />

immer mehr überrollt. Zu viele<br />

Menschen wünschen sich einen<br />

Hund, obwohl sie berufstätig sind<br />

und keine Zeit da<strong>für</strong> haben. Wünschen<br />

ist ja legitim, aber aus Egois-<br />

mus sich den Wunsch zu erfüllen,<br />

wird das System der Tierheime<br />

zum Kippen bringen. Es gibt immer<br />

weniger geeignete Plätze und die werden oft mit<br />

Tieren, die aus Mitleid über das Internet geholt<br />

werden, besetzt. Allzu oft wird bei der Anschaffung<br />

eines jungen Hundes kein Gedanke daran<br />

verschwendet, dass es um 15 Jahre Zukunft geht.<br />

Das führt dann zu den Tierabgaben, die teilweise<br />

vorhersehbar waren: Wohnungswechsel mit Tierhalteverbot,<br />

Berufsänderung, Partnerwechsel, Wiedereinstieg<br />

nach Kinderpause und vieles mehr.<br />

Ganz besonders schwierig wird die Situation durch<br />

die zunehmende Nervosität und Aggressivität der<br />

Menschen. Dies wird auf die Tiere übertragen und<br />

führt zu vermehrten Bissverletzungen, besonders<br />

wenn dann Lieblosigkeit auch noch dazu kommt.<br />

Fast immer erholen sich diese Tiere bei uns im<br />

Tierheim und können auf einen geeigneten und erfahrenen<br />

Platz vermittelt werden. Wenn aber – wie<br />

zum Glück nur selten – ein Hund kommt, der unberechenbar<br />

und ohne Vorwarnung mit aller Kraft<br />

Mitarbeiter attackiert, so gehört er von sich selbst<br />

erlöst und eingeschläfert.<br />

TIERSCHUTZ-KURIER<br />

Claudia<br />

„So einen Schlafplatz<br />

hatte ich zwar im Tierheim auch,<br />

aber ohne mein heutiges<br />

Superfrauchen.“<br />

Wer je Verena<br />

mit einem<br />

Frettchen<br />

gesehen hat, weiß<br />

dass sie von einem<br />

ganzen Tierheimausschließlich<br />

mit diesen<br />

geschmeidigen<br />

Verena Tieren träumt. Helga<br />

Das können wir ihr nicht bieten, außerdem würde<br />

der Geruch die Besucheranzahl reduzieren. So ist<br />

Verena dank ihrer Erfahrung verantwortlich bei den<br />

Katzen, wechselweise unterstützt von Helga und<br />

Sabine. Besonders am Wochenende sind wir dann<br />

dankbar über ehrenamtliche Hilfe.<br />

An dieser Stelle ein besonderer Dank an sieben<br />

Jahre kompetente und erstklassige Katzenarbeit<br />

durch Angela, die jetzt neue Aufgaben übernommen<br />

hat.<br />

Ausgesetzte Katzen gibt es immer wieder. Die<br />

Klärung ihrer Herkunft ist naturgemäß wesentlich<br />

schwieriger als bei Hunden. So waren in Neu-Götzens<br />

im Wald vier Katzenkinder ausgesetzt worden,<br />

wovon allerdings nur zwei eingefangen werden<br />

konnten. Diese beiden zeigen jetzt nach einer<br />

Woche immer noch die Gewohnheit, um Hilfe zu<br />

rufen und holen damit besorgte Mitarbeiter herbei,<br />

obwohl sie eigentlich gerade fröhlich beschäftigt<br />

sind.<br />

Die Kleintierabteilung von Vera<br />

wächst immer weiter. Ausgesetzt<br />

wird alles, was nicht mehr<br />

erwünscht ist. So wurde gerade<br />

ein Degu gebracht, der in einer<br />

zugeklebten Schachtel im Feld –<br />

völlig durchfeuchtet – gefunden<br />

wurde. Kaninchen werden schon<br />

lange einfach in eine fremde Wiese<br />

gesetzt und ihrem Schicksal<br />

Vera<br />

überlassen. Wobei das Einfangen<br />

von Hasen besonders schwierig ist, was jeder<br />

weiß, der einmal Einfangversuche organisiert hat.<br />

Da ist sogar unsere Marina, Meisterin im Einfangen<br />

ausgebrochener Tiere, machtlos. Wenigstens hatte<br />

eine ausgesetzte, schwarz-weiße Maus in einem<br />

Müllraum gleich den Käfig mit dabei.

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