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(Vögel in der Stadt)

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Die Vogelwelt <strong>in</strong> Wien wie auch <strong>in</strong> den meisten an<strong>der</strong>en mitteleuropäischen Städten besteht<br />

e<strong>in</strong>erseits aus Arten die auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umwelt heimisch s<strong>in</strong>d und mehr o<strong>der</strong> weniger mit den<br />

Gegebenheiten <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> zurecht kommen. KLAUSNITZER (1988) bezeichnet solche Arten als<br />

Verstädternde Arten (Arten, die auch außerhalb <strong>der</strong> Städte <strong>in</strong> großer Dichte vorkommen).<br />

Die zweite Artengruppe hat sich als Kulturfolger ganz an die Gegebenheiten <strong>in</strong> den Städten<br />

angepasst, solche Arten brüten auch fast ausschließlich <strong>in</strong>nerhalb von Siedlungen. Sie werden<br />

als Verstädterte o<strong>der</strong> Synanthrope Arten bezeichnet. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fachwelt<br />

erhebliche Differenzen über den Verstädterungsgrad e<strong>in</strong>zelner Arten.<br />

Das Vorkommen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Arten ist außerdem stark vom Habitattyp und von bestimmten<br />

Strukturen <strong>in</strong> den Städten selbst, bei Verstädternden Arten auch von den im Umland<br />

vorhandenen Habitaten. KLAUSNITZER unterscheidet grob folgende Habitattypen, bezogen<br />

auf Verstädterte und Verstädternde Arten:<br />

Verstädterte Arten<br />

1) Wohnblockzone: nahezu geschlossene Verbauung, mehr o<strong>der</strong> weniger vegetationslos<br />

o<strong>der</strong> nur kle<strong>in</strong>e Grünflächen und E<strong>in</strong>zelbäume. Anzutreffen s<strong>in</strong>d hier vor allem Dohle,<br />

Haussperl<strong>in</strong>g, <strong>Stadt</strong>taube, Mauersegler, Türkentaube und Turmfalke. <strong>Stadt</strong>taube und<br />

Haussperl<strong>in</strong>g machen dabei oft bis zu 70% des Vogelbestandes aus.<br />

2) <strong>Stadt</strong>randlandschaft mit Vororten und Gärten: durchgrünte Wohnbezirke; gut<br />

ausgebildete Baum- und Strauchschicht. Die Diversität ist hier wesentlich höher als im<br />

<strong>Stadt</strong>kern. Amsel, Feldsperl<strong>in</strong>g, Gelbspötter, Girlitz, Grünf<strong>in</strong>k, Hausrotschwanz und<br />

Mehlschwalbe s<strong>in</strong>d typische Vertreter <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>randlandschaften.<br />

3) Städtisches Öd- und Brachland. E<strong>in</strong> klassischer Vertreter von Arten, die ausschließlich<br />

<strong>in</strong> solchen Habitaten brüten, ist die Haubenlerche.<br />

Verstädternde Arten<br />

1) bis <strong>in</strong> vegetationsarme Habitate dr<strong>in</strong>gen zum Beispiel Blaumeise, Kohlmeise,<br />

R<strong>in</strong>geltaube o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Star vor.<br />

2) <strong>in</strong> stärker begrünten Habitaten f<strong>in</strong>det man unter an<strong>der</strong>em die S<strong>in</strong>gdrossel, Buchf<strong>in</strong>k,<br />

Elster und Kleiber.<br />

3) <strong>in</strong> vegetationsreichen <strong>Stadt</strong>habitaten s<strong>in</strong>d zum Beispiel Buntspecht, Rotkehlchen und<br />

Stieglitz anzutreffen.<br />

4) städtisches Brach- und Ödland besiedeln auch Sumpfrohrsänger; Dorngrasmücke und<br />

Goldammer.<br />

5) Typische Vertreter an Gewässern im <strong>Stadt</strong>bereich s<strong>in</strong>d Stockente, Höckerschwan,<br />

Teichralle und Flussregenpfeifer.<br />

Innerstädtische Grünanlagen, Parkflächen, Friedhöfen, Botanische und Zoologische Gärten.<br />

bilden die artenreichsten Biotope <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>landschaft. Die Artenzahl <strong>der</strong> Brutvögel liegt hier<br />

um etwa 10 – 20 höher als <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>randlandschaft und ist etwa doppelt so hoch wie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Wohnblockzone (BEZZEL, 1982). Die Artengesellschaften <strong>in</strong> <strong>in</strong>nerstädtischen Grünanlagen<br />

(ab etwa 10 ha) ähneln mehr o<strong>der</strong> weniger denen <strong>der</strong> Laub- und Mischwäl<strong>der</strong>. Den Großteil<br />

stellen Buschbrütende S<strong>in</strong>gvögel, aber auch Stammkletterer wie Kleiber, Buntspecht und<br />

Gartenbaumläufer spielen oft e<strong>in</strong>e nicht unwesentliche Rolle<br />

E<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>stellung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>avifauna nehmen die Zoologischen Gärten e<strong>in</strong>. Neben <strong>der</strong><br />

Biotopstruktur bee<strong>in</strong>flusst nämlich auch <strong>der</strong> im Zoo gepflegte Tierbestand und die damit<br />

e<strong>in</strong>hergehende Fütterung die Zusammensetzung <strong>der</strong> frei lebenden Arten.<br />

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