N ews letter - Theodor-Heuss-Schule
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Ausgabe 8 • April 2008<br />
Informationen der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> für Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Ausbildungsbetriebe<br />
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong><br />
Schutzgebühr für den<br />
THS-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>:<br />
Schüler 0,50 Euro,<br />
Studienberater der FH informiert<br />
Kooperation zwischen Hochschule und<br />
THS nimmt konkrete Formen an<br />
Von Fatima Essanhaji (BG 12)<br />
Ausgehend von einem Besuch von zwei FOS-Klassen an der Fachhochschule<br />
(FH) Frankfurt am 3. Dezember 2007 entwickelt die<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> eine enge Kooperation mit der Fachhochschule<br />
Frankfurt.<br />
Zu diesem Zweck fand am 21.02.08 eine Informationsveranstaltung in<br />
der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> statt. Frank Weyel, der Studienberater an der<br />
Fachhochschule (FH) Frankfurt, informierte die Schüler über die Studiengänge<br />
und die Abschlüsse an der Fachhochschule. Mithilfe einer Powerpoint-Präsentation<br />
erläuterte er, wann und wie ein Abschluss zum Bachelor<br />
beziehungsweise Master erlangt werden kann.<br />
Wie in der Grafik unten dargestellt, kann man gewöhnlich nach drei Jahren<br />
den Bachelor erwerben. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester.<br />
Der Master baut auf dem Bachelor auf und dauert in der Regel zwei Jahre.<br />
Allerdings muss man dafür bei einigen Masterstudiengängen einen<br />
Notendurchschnitt von mindestens 2,3 im ersten Abschluss erreicht haben.<br />
Am Beispiel des Studienganges Betriebwirtschaftslehre (BWL) zeigte<br />
Herr Weyel den Schülern einen typischen Modulplan. Er erklärte, dass<br />
die Klausuren jedes Moduls zur Erlangung des Abschlusses bestanden<br />
werden müssten und am Ende des Studiums 180 Credit points benötigt<br />
werden. Wer beim dritten Versuch die Prüfungen nicht bestehe, dürfe das<br />
Fach nicht mehr studieren.<br />
Aufgrund des regen Interesses der Schüler ermöglichte der Studienberater<br />
auch einen Überblick über alle vier Fachbereiche der FH. Hierbei wies<br />
er darauf hin, dass bei einigen Studiengängen nicht nur der Bachelor, sondern<br />
auch der Master direkt erworben werden kann. Des Weiteren beantwortete<br />
er Fragen zu Studiengebühren. Er wies in diesem Kontext darauf<br />
hin, dass zehn Prozent der besten Absolventen die Studiengebühren<br />
erlassen bekommen. Er forderte die Schüler auf, sich frühzeitig Gedanken<br />
über ihre Zukunft zu machen.<br />
Diese sechs Schritte sollen dazu dienen die Entscheidung zu erleichtern:<br />
1. Warum will ich studieren?<br />
2. Welche Stärken habe ich?<br />
3. Informationen einholen<br />
4. Was will ich studieren?<br />
5. Welche Berufsperspektiven gibt es?<br />
6. Wo will ich studieren?<br />
Die Schüler waren erfreut darüber, dass sie schon frühzeitig einen Einblick<br />
in die Strukturen und Herausforderungen der Fachhochschule und des<br />
Studiums bekamen.<br />
Viele Schüler sagten, dass die Veranstaltung ihnen geholfen habe, ein<br />
konkreteres Bild von der Zeit nach der <strong>Schule</strong> zu entwickeln.<br />
Dies erleichtere ihnen die Studienplatzwahl.<br />
Wer sich persönlich beraten lassen möchte, der kann zu Herrn Weyel oder<br />
seinen beiden Kollegen in die Sprechstunde gehen.<br />
Diese findet mittwochs von 10- 12 Uhr und von 14-18 Uhr in der Fachhochschule<br />
Frankfurt statt.<br />
Weitere Informationen findet Ihr unter www.fh-frankfurt.de<br />
Lehrkräfte 1,00 Euro Mehr auf Seite 2<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
mit der achten Ausgabe unseres<br />
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> erhalten Sie<br />
wieder einen Einblick in die vielfältigen<br />
Aktivitäten unserer<br />
<strong>Schule</strong>.Wie Sie schon der ersten<br />
Seite entnehmen können, wurden die außerschulischen<br />
Kooperationen verstärkt. Besonderen<br />
Stellenwert nimmt dabei die Kooperation mit<br />
der Fachhochschule Frankfurt ein. Im Interesse<br />
unserer Schüler werden wir in Zukunft wechselseitige<br />
Besuche der Bildungsinstitutionen organisieren,<br />
um unsere Schüler noch besser auf einen<br />
Studiengang vorzubereiten. Viele Schüler<br />
aus der Fachoberschule besuchen nach dem Erwerb<br />
des Fachabiturs die Fachhochschule in<br />
Frankfurt. Deshalb besuchte uns der Studienberater<br />
der Fachhochschule Frankfurt. Wir betrachten<br />
diese Kooperation als einen wichtigen Beitrag<br />
zur Qualitätsentwicklung unserer <strong>Schule</strong>.<br />
Auch das politische Engagement unserer Schüler<br />
ist erfreulich. Viele beteiligten sich im Rahmen<br />
eines Projekttages der Fachgruppe Politik und<br />
Wirtschaft am 24. Januar 2008 an einer Probewahl.<br />
Eine Umfrage zur Wahlbeteiligung nach<br />
der Landtagswahl in Hessen ergab eine Beteiligung<br />
von 75% unserer Schülerschaft. Das Ergebnis<br />
zeigt, dass unsere Schüler keineswegs<br />
politikverdrossen sind. Sie sind interessiert und<br />
kritisch, was auch die Podiumsdiskussion mit<br />
den Landtagskandidaten im November 2007<br />
zeigte (siehe Bericht der Offenbach Post Seite 6).<br />
Das Engagement bei zwei Demonstrationen, mit<br />
denen sie gegen die geplante Abschiebung eines<br />
Mitschülers aus dem beruflichen Gymnasium<br />
und die Abschiebepraxis protestierten, ist ebenfalls<br />
ein eindrucksvoller Beleg für ihr politisches<br />
Bewusstsein und ihr Solidaritätsempfinden (siehe<br />
Bericht Seite 7 - 8).<br />
Das politische und soziale Engagement unserer<br />
Schüler und Schülerinnen erfreut mich besonders,<br />
da es mein pädagogisches Anliegen ist, ihnen<br />
neben den fachlichen Inhalten auch Werte<br />
zu vermitteln. Dazu ist ein enger persönlicher<br />
Kontakt eine Grundvoraussetzung, um bei auftretenden<br />
Problemen auch vertrauenswürdiger<br />
Ansprechpartner sein zu können. Alle Schüler<br />
sollen sich an unserer <strong>Schule</strong> gut angenommen<br />
fühlen und in ihrem Bestreben, einen guten Abschluss<br />
zu erreichen, stets unterstützt werden.<br />
Im Namen der Schulleitung möchte ich an dieser<br />
Stelle auch unserem Lions Club- Projektteam<br />
gratulieren. Wie 2006, gewannen wir auch im<br />
November 2007 den Wettbewerb zum Förderpreis<br />
des Lions-Club Offenbach. Diese herausragende<br />
Leistung unterstreicht, dass wir uns als<br />
berufliche <strong>Schule</strong> mit anderen Gymnasien jederzeit<br />
messen können.<br />
Euer/ Ihr Werner Pullmann<br />
Abteilungsleiter des beruflichen Gymnasiums<br />
und der Fachoberschule
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 2<br />
Verstärkte Kooperation zwischen <strong>Schule</strong> und Hochschule<br />
Was macht, was will die Fachhochschule?<br />
Von Frank Heiner Weyel<br />
Als Vorbereitung zu einer Informationsveranstaltung,<br />
die am<br />
21. Februar 2008 in unserer<br />
<strong>Schule</strong> stattfand, erläuterte der<br />
Studienberater der FH, Frank<br />
Heiner Weyel, die Motive und<br />
Ziele, welche die Kooperation<br />
der FH Frankfurt mit <strong>Schule</strong>n<br />
begründet.<br />
Als ich vor fünf Jahren mit meiner<br />
Tätigkeit in der Studienberatung<br />
begann, wurde mir von der Hochschulleitung<br />
der Bericht »Kooperative<br />
Strukturen an der Schnittstelle<br />
<strong>Schule</strong>/Hochschule zur Studienund<br />
Berufswahlvorbereitung« der<br />
Bund-Länder-Kommission in die<br />
Hand gedrückt mit dem Anliegen,<br />
ich möge mich diesem Thema in der<br />
kommenden Zeit widmen. Der<br />
sperrige Titel suggerierte nicht gerade<br />
eine spannende Lektüre, tatsächlich<br />
aber sollte ich in den darauf<br />
folgenden Jahren erfahren,<br />
dass sich dahinter ein nicht nur für<br />
alle Oberschüler, sondern auch für<br />
viele Eltern äußerst spannendes<br />
Thema verbirgt.<br />
Es hat sich viel getan<br />
Wie werden junge Menschen auf<br />
ihr Studium vorbereitet? Was tut<br />
die <strong>Schule</strong> dazu, und wie unterstützen<br />
die Hochschulen sie dabei?<br />
Und daraus folgend: Welchen Stellenwert<br />
hat die Kooperation von<br />
Hochschule mit <strong>Schule</strong>n in Bezug<br />
auf die richtige Auswahl von potentiellen<br />
Studierenden?<br />
Es hat sich in den letzten Jahren<br />
vieles entwickelt. Nicht zuletzt das<br />
neue Studienstruktur-System hat<br />
der Zusammenarbeit der Fachhochschule<br />
Frankfurt am Main mit <strong>Schule</strong>n<br />
aus dem Rhein-Main-Gebiet<br />
neuen Schub verliehen.<br />
Wir haben dazu in den vergangenen<br />
beiden Jahren an der FH zum<br />
Beispiel zwei Fortbildungsveranstaltungen<br />
für Lehrerinnen und<br />
Lehrer durchgeführt, sie dort mit<br />
dem Bologna-Prozess vertraut gemacht<br />
und den Dialog gesucht. Wir<br />
haben offensiv mit neuen Flyern<br />
und unserer Schulbroschüre für die<br />
Kooperation geworben und unsere<br />
Beratung angeboten.<br />
Alleine in den Monaten Januar und<br />
Februar 2008 haben wir von Seiten<br />
der Studienberatung Workshops<br />
oder Vorträge vor Schülern folgender<br />
<strong>Schule</strong>n zum Thema Studienorientierung<br />
gehalten:<br />
• St. Angela <strong>Schule</strong> (Gymn.),<br />
Königstein<br />
• Berufliche <strong>Schule</strong>n Gelnhausen<br />
(Wirtschaftsgymn.)<br />
• Adolf-Reichwein-<strong>Schule</strong> (Gymn.),<br />
Neu Anspach<br />
• Max-Beckmann-<strong>Schule</strong> (Gymn),<br />
Frankfurt<br />
• Bettinaschule (Gymn.), Frankfurt<br />
• Gagern-Gymnasium, Frankfurt<br />
• Ernst-Reuter-<strong>Schule</strong> I (Gymn.),<br />
Frankfurt<br />
• <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> (FOS),<br />
Offenbach<br />
Entweder kamen Jahrgangsklassen<br />
zu uns in die FH oder wir wurden in<br />
die <strong>Schule</strong>n eingeladen. Es geht uns<br />
dabei darum, die Schüler über Studienmöglichkeiten<br />
zu informieren,<br />
ihnen ebenso auch Schritte aufzuzeigen,<br />
wie sie ihre eigenen Stärken<br />
und Studienpräferenzen erkennen<br />
können. Ziel ist, dass sich die<br />
Schüler rechtzeitig mit ihren eigenen<br />
Interessen und Stärken und<br />
den dazu passenden Studiengän-<br />
gen beschäftigen und sich nicht<br />
»blind« in ein Modefach stürzen.<br />
Dabei machen wir die Erfahrung,<br />
dass die Mehrheit noch keine genaueren<br />
Vorstellungen vom Studium<br />
besitzt. Auch die <strong>Schule</strong>n tun<br />
bisher in diese Richtung relativ wenig.<br />
Es ist jedoch in letzter Zeit ein<br />
zunehmender Bedarf klar erkennbar.<br />
Verstärkt bemühen sich private<br />
Hochschulen und kommerzielle Institute<br />
um die Akquise von Abiturienten.<br />
In diesem Konkurrenzkampf<br />
mit privaten Anbietern, aber auch<br />
den Universitäten, muss sich die<br />
Fachhochschule positionieren, wobei<br />
wir als staatliche Hochschule<br />
mit stark berufsbezogenen Studienangeboten<br />
große Vorteile haben.<br />
Nicht nur die Fachoberschulen interessieren<br />
sich für uns, sondern<br />
gerade auch die Gymnasien, wie<br />
aus der oben angeführten Auflistung<br />
unschwer zu erkennen ist.<br />
Kooperationsaktivitäten<br />
Neben den <strong>Schule</strong>insätzen der Studienberatung<br />
entfaltet die Fachhochschule<br />
Frankfurt am Main eine<br />
Reihe weiterer Kooperationsaktivitäten:<br />
unter anderem die Labortage,<br />
die Technikakademie und die<br />
großen Infotage im März und im<br />
November jeden Jahres. Zuneh-<br />
SchülerInnen der FOS 11 und 12<br />
Klassen der THS werden im Hörsaal<br />
der FH Frankfurt von Herrn Prof. Dr.<br />
Mathias Schabel über Studienmöglichkeiten<br />
informiert.<br />
mendes Interesse erfährt auch das<br />
Schnupperstudium. Hier können<br />
Schüler an Lehrveranstaltungen in<br />
der FH teilnehmen. Dazu können<br />
sie sich via Mail über unsere Homepage<br />
online anmelden.<br />
Die deutlich verbesserte Internetpräsenz<br />
der FH ist zur ersten Orientierung<br />
und zum genauen Nachlesen<br />
etwa des Fächerkanons sehr<br />
hilfreich. Sie ersetzt jedoch nicht<br />
die »sinnliche« Erfahrung eines Besuchs<br />
vor Ort und das persönliche<br />
Beratungsgespräch.<br />
Die Kooperationen zwischen <strong>Schule</strong>n<br />
und unserer Hochschule haben<br />
sich in den letzten Jahren aufgrund<br />
wachsenden Orientierungsbedarfs<br />
verstärkt. Der anfangs erwähnte<br />
Bericht der Bund-Länder-Kommission<br />
empfiehlt deshalb ganz richtig,<br />
»bestehende Kooperationsprojekte<br />
von <strong>Schule</strong>n und Fachhochschulen<br />
auszubauen und weitere einzurichten«,<br />
dazu »die Arbeit vor allem<br />
der zentralen Studienberatungsstellen,<br />
aber auch der dezentralen<br />
Studienfachberatungen in den<br />
Hochschulen zu stärken, auszubauen<br />
und in ihrer Qualität zu sichern.«<br />
Einen weiteren Schritt in diese<br />
Richtung gehen wir jetzt in der Kooperation<br />
mit der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> in Offenbach.<br />
Diese Kooperation besteht aus<br />
mehreren Modulen:<br />
• Regelmäßiger Besuch von FOS-<br />
Klassen in der FH mit exemplarischem<br />
Kennenlernen einzelner<br />
Studiengänge,<br />
• Workshop »6 Schritte zur<br />
richtigen Studienentscheidung«,<br />
• Teilnahme am »Schnupperstudium«,<br />
• Vortrags- und Gesprächsangebote<br />
in der <strong>Schule</strong> in Offenbach,<br />
• fachlicher Austausch zwischen<br />
Vertretern der <strong>Schule</strong> und der FH.
Ein Marketingkonzept erstellen<br />
Kooperation der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> mit dem Reformhaus FREYA<br />
Im Rahmen eines Marketingprojekts<br />
der 12. Jahrgangsstufe<br />
der Fachoberschule hatten 40<br />
Arbeitsgruppen die Aufgabe,<br />
ein Marketingkonzept für eines<br />
der wichtigsten und natürlichsten<br />
Produkte aus dem Reformhaus<br />
FREYA zu entwickeln.<br />
Die Schüler bekamen im Rahmen<br />
einer Projektwoche für die Fachoberschule<br />
den Auftrag, ein Marketingkonzept<br />
für das Studentenfutter<br />
FREYA zu erstellen. Das Produkt<br />
wird seit 80 Jahren produziert,<br />
wöchentlich frisch gemischt und<br />
verfügt über einen hohen Nussanteil.<br />
Die Arbeitsgruppen nutzten die<br />
letzte Januarwoche, um erste eigene<br />
Markterkundungen zu betreiben,<br />
Umfragen zu konzipieren und<br />
durchzuführen sowie erste Ideen<br />
schriftlich festzuhalten. Mitte Mai<br />
werden die Arbeitsgruppen dann<br />
die Ergebnisse in der <strong>Schule</strong> präsentieren.<br />
Das Reformhaus FREYA in Frankfurt<br />
hat für die besten Ideen Geldpreise<br />
ausgeschrieben. Sie wählen aus<br />
den 40 Konzepten die besten drei<br />
aus. Das Siegerteam wird 300 Euro<br />
gewinnen, die nächsten beiden<br />
FREYA Geschäftsführer Fiedler im<br />
Gespräch mit Schülern der Fachoberschule.<br />
Plätze werden mit 200 und 100 Euro<br />
prämiert. Das Besondere ist, dass<br />
die Siegergruppe nicht nur einen<br />
Geldpreis erhält, ihre Ideen werden<br />
auch realisiert.<br />
Der Wettbewerb ist Teil des Projektunterrichts<br />
in der Fachoberschule,<br />
der von den Kolleginnen Susann<br />
Wirtz und Mareen Schulze, sowie<br />
den Kollegen Harald Habermann,<br />
Uli Schieche und Peter Koch betreut<br />
und begleitet wird. »Wir zeigen als<br />
Wirtschaftsschule damit, dass wir<br />
realitätsnah ausbilden«, sagt Peter<br />
Koch.<br />
Die beteiligten Kollegen und Kolleginnen<br />
bedanken sich bei ihrem<br />
Partner Reformhaus FREYA und<br />
hoffen, dass es nach einem erfolgreichen<br />
Abschluss des Projekts eine<br />
Fortsetzung geben wird.<br />
Sommerfest 2008<br />
Einladung für den 12. Juni.<br />
Ihr könnt mitgestalten!<br />
Wir möchten Euch einladen das Kulturprogramm zum Fest mitzugestalten.<br />
Wenn Ihr Ideen für die Gestaltung des Festes haben solltet, also beispielsweise<br />
Gruppen kennt, die gerne an unserem Sommerfest auftreten würden<br />
oder Ihr selbst in einer Gruppe seid, die etwas vorführen möchte, teilt uns<br />
dies bitte am unten genannten Termin mit. Wir ermöglichen Euch dann einen<br />
Auftritt! Ihr könnt auch jederzeit die Vertrauenslehrer Herrn Falcione<br />
oder Herrn Mühlhaus ansprechen.<br />
Wir freuen uns auf Euch und Eure Ideen am Dienstag, den 22.04.08 im SV-<br />
Raum ( im dritten Stock ) in der Zeit von 9.15Uhr bis 11.15Uhr.<br />
Solltet ihr Fragen haben oder jemand kennen, der unser Schulfest sponsern<br />
könnte, so könnt Ihr Euch jederzeit an uns wenden.<br />
Eure SV<br />
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 3<br />
Ein erster Schritt in die Zukunft<br />
Schüler erkunden Wege in die<br />
berufliche Selbstständigkeit<br />
Von Günes Duman, Souad El-Idrissi, Benjamin Becker und Tayaba Mubarek<br />
Im Rahmen des Themas »Existenzgründung«<br />
besuchten wir,<br />
die Fachoberschulklasse (FOS)<br />
12 Ab, mit unserer Klassenlehrerin<br />
Frau Schulze am Mittwoch<br />
den 14. November 2007 das<br />
Kommunikations-Informations-<br />
Zentrum ( KIZ) in Offenbach.<br />
Das KIZ ist ein Gründerzentrum, das<br />
bundesweit jährlich 3.000 Gründerinnen<br />
und Gründer auf dem Weg in<br />
die Selbstständigkeit begleitet. Dabei<br />
arbeitet es mit vielen Partnern<br />
unterschiedlicher Branchen wie<br />
Banken, der Agentur für Arbeit,<br />
Kommunen und Stiftungen zusammen.<br />
Der Traum von einer kleinen Modeboutique,<br />
die eigene Dönerbude<br />
oder lieber doch das eigene kleine<br />
SPONSOREN GESUCHT<br />
Die Schülervertretung der <strong>Theodor</strong>-<br />
<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> veranstaltet am 12.<br />
Juni 2008 ein Schulfest. Zu diesem<br />
Anlass organisieren wir auch eine<br />
Tombola. Der Erlös wird der Behindertenhilfe<br />
in der Ludwigstraße<br />
136 in Offenbach zu Gute kommen.<br />
Aus diesem Grund bitten wir Sie<br />
um Sach- oder Geldspenden für<br />
unsere Tombola.<br />
Bei Sachspenden können Sie sich<br />
an die Ansprechpartnerin der THS,<br />
Frau Fuhrmann, wenden. Telefonnummer:<br />
069 - 80652845 oder per<br />
Fax an 069 - 80653192.<br />
Hotel: Wer wäre denn nicht gerne<br />
sein eigener Chef? Die Erfolgskriterien<br />
für eine Existenzgründung sind<br />
allerdings sehr umfangreich. Dies<br />
machte uns Bodo Ziegler schnell<br />
deutlich.<br />
Die Möglichkeit Fragen zum Thema<br />
Unternehmensgründung an einen<br />
Existenzgründungsberater stellen<br />
zu können, war ein tolles Highlight.<br />
Bodo Ziegler hat sie alle sehr lebendig<br />
beantwortet. Durch seine nette,<br />
offene und witzige Art hat es uns<br />
großen Spaß gemacht, ihm zuzuhören.<br />
Er ist Spezialist auf dem Gebiet<br />
und gestaltete seinen Vortrag<br />
spannend und verständlich. Unseren<br />
Besuch empfanden wir interessant<br />
und informativ und möchten<br />
diese Form des Unterrichtes auch<br />
anderen Klassen empfehlen.<br />
FOS Gesundheit<br />
Ab sofort bietet die THS zum Beginn<br />
des Schuljahres 2008/09 am<br />
1. August 2008 als zusätzliche<br />
Schulform die Fachoberschule mit<br />
dem Schwerpunkt Gesundheit an.<br />
Folgende Themen umfasst die FOS:<br />
• Anatomie, Physiologie und Pathologie<br />
des menschlichen Körpers,<br />
• Diagnostik und Therapie von<br />
Krankheiten,<br />
• Prävention von Krankheiten,<br />
• Organisation des Gesundheitswesen.<br />
Aufgrund der Aktualität ist eine<br />
Aufnahme an der THS auch noch<br />
nach dem 31. März 2008 möglich.<br />
Details auf der THS Webpage.
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 4<br />
Sprachstandserhebung von Herkunftssprachen<br />
Kooperationsmodell zwischen Berufsfachschule und Volkshochschule<br />
zeitigt erste Erfolge<br />
Von Gudrun Bayer<br />
In Offenbach wächst etwa ein<br />
Drittel aller Schüler mit zwei<br />
oder mehr Sprachen auf, weil<br />
circa 28% einen Migrationshintergrund<br />
haben. In der zweijährigen<br />
Berufsfachschule zum<br />
mittleren Abschluss beschult<br />
unsere <strong>Schule</strong> rund 80% der<br />
Schüler, die einen Migrationshintergrund<br />
haben.<br />
Deshalb möchten wir die Mehrsprachigkeit<br />
unserer Schüler fördern,<br />
weil dies das Selbstbewusstsein<br />
der Schüler stärkt und ihre<br />
Chancen auf dem Ausbildungs- und<br />
Arbeitsplatzmarkt erhöht. Auch im<br />
Rahmen der Hessen-Campus-Projekte<br />
soll die Mehrsprachigkeit gefördert<br />
werden.<br />
Viele Heranwachsende erwerben<br />
ihre Zweisprachigkeit mit unterschiedlichem<br />
Niveau. Einerseits erwerben<br />
sie Sprachkompetenzen,<br />
die den altersgleichen Jugendlichen<br />
des Herkunftslandes entsprechen,<br />
andererseits sind diese Kompetenzen<br />
in der Herkunftssprache<br />
in der Regel nicht umfassend entwickelt.<br />
Durch die Sprachstandserhebung<br />
wird den Schülern eine Möglichkeit<br />
gegeben, ihre muttersprachlichen<br />
Kompetenzen zu testen und qualitative<br />
Angebote zur Zertifizierung<br />
in der Beratung zu finden.<br />
Das Projekt wurde erstmalig im November<br />
2007 mit Schülern der<br />
zweijährigen Berufsfachschule umgesetzt,<br />
nachdem die Planungsphase<br />
der Konzepterstellung sowie<br />
eine Bedarfsanalyse im Frühjahr<br />
und Sommer 2007 abgeschlossen<br />
waren. Im Herbst konnten sich unsere<br />
Schüler zum Test für die Sprachen<br />
Türkisch, Italienisch, Serbisch,<br />
Bosnisch und Kroatisch anmelden.<br />
Weitere Sprachen sollen in einer<br />
zweiten Durchgangsphase im<br />
Herbst 2008 angeboten werden.<br />
Am 9. November 2007 wurden<br />
zunächst zehn Schüler und Eltern in<br />
ihren Herkunftssprachen von Do-<br />
zenten der Volkshochschule getestet.<br />
Der Testverlauf bestand aus<br />
drei Teilen:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Beim Selbsteinschätzungstest<br />
konnten die Teilnehmer ihre<br />
Kenntnisse den Kompetenzstufen<br />
des Gemeinsamen Europäischen<br />
Referenzrahmens (Lernstufe<br />
A1 bis C2) zuordnen. Mit<br />
Hilfe eines Selbstbeurteilungsrasters<br />
konnten die Fähigkeiten<br />
in den Bereichen Hören, Lesen,<br />
an Gesprächen teilnehmen und<br />
zusammenhängendes Sprechen<br />
und Schreiben bewertet werden.<br />
Die Fertigkeit Schreiben wurde<br />
durch das Verfassen von Briefen<br />
getestet.<br />
Im Testteil Sprachproduktion<br />
wurden Einzel- und Gruppengespräche<br />
u. a. zu interkulturellen<br />
Themen durchgeführt.<br />
Die Bewertung der drei Teile ergab<br />
überraschend gute Ergebnisse, besonders<br />
in den Kompetenzbereichen<br />
C1 und C2.Auch testierten die<br />
Prüfer den Schülern ein positives<br />
Gruppenverhalten, eine gute Sozialkompetenz<br />
sowie gute Kommunikationsfähigkeit.<br />
Die Schüler sprachen anschließend<br />
von einer angenehmen Prüfungsatmosphäre<br />
und forderten ihre Mitschüler<br />
auf, sich auch an diesem<br />
Test zu beteiligen.<br />
Am 14. Dezember 2007 wurden alle<br />
Teilnehmer zu einem gemütlichen<br />
Beisammensein mit Zertifikatsübergabe<br />
eingeladen.<br />
Wir denken, dass diese Kooperation<br />
zu einer Förderung der Mehrsprachigkeit<br />
führen wird. Diese<br />
wird positive Auswirkungen auf die<br />
Ausbildungs- und spätere Arbeitsplatzsuche<br />
der Schüler haben, da<br />
viele Ausbildungsbetriebe (besonders<br />
in Offenbach) Mehrsprachigkeit<br />
als wichtiges Einstellungskriterium<br />
ansehen.<br />
Für den Herbst 2008 ist ein weiterer<br />
Testlauf geplant.<br />
SPRACHSTANDSERHEBUNG: KLASSIFIZIERUNG<br />
Nach dem vom Europarat entwickelten Europäischen Referenzrahmen<br />
geben 6 Stufen des Fremdsprachenerwerbs vor, was ein Prüfungskandidat<br />
oder eine Prüfungskandidatin tun kann, wenn er/sie die betreffende<br />
Lernstufe erreicht und einen entsprechenden Abschluss erworben hat.<br />
Kompetente Sprachverwendung: sehr gute bis muttersprachliche<br />
Kenntnisse<br />
C2: Kann praktisch alles, was er/sie liest oder hört, mühelos verstehen<br />
und kann sich spontan, sehr fließend und differenziert ausdrücken.<br />
C1: Kann ein breites Spektrum anspruchsvoller, auch längerer Texte verstehen<br />
und auch implizite Bedeutungen erfassen sowie sich beinahe<br />
mühelos spontan und fließend ausdrücken, ohne offensichtlich nach Worten<br />
suchen zu müssen.<br />
Selbständige Sprachverwendung: gute Kenntnisse<br />
B2: Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten<br />
Themen sowie Fachdiskussionen im eigenen Spezialgebiet verstehen.<br />
Kann sich fließend verständigen, so dass ein normales Gespräch mit einem<br />
Muttersprachler ohne Belastung für beide Gesprächspartner möglich<br />
ist.<br />
B1: Kann die Hauptpunkte verstehen und sich über Themen äußern.,<br />
wenn klare Standardsprache verwendet wird und es um vertraute Dinge<br />
aus Arbeit, <strong>Schule</strong>, Freizeit usw. geht.<br />
Elementare Sprachverwendung: Grundkenntnisse<br />
A2: Kann einzelne Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke im Zusammenhang<br />
mit Bereichen von unmittelbarer Bedeutung verstehen (z.B. Informationen<br />
zur Person, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung).<br />
A1: Kann vertraute, alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze verstehen<br />
und verwenden, die auf die Befriedigung einfacher, konkreter Bedürfnisse<br />
zielen(z.B. sich vorstellen).<br />
Die Volkshochschule und die <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
haben schon einen<br />
Terminplan vereinbart, in dem<br />
sie auch weitere Informationen für<br />
Eltern und Schüler z.B. gemeinsame<br />
Elternabende anbieten. Auch Arabisch<br />
wird im Herbst als Testsprache<br />
aufgenommen.<br />
Interessenten wenden sich bitte an<br />
Gudrun Bayer (THS) und Ina Alke<br />
(vhs).<br />
by@verw.ths.schulen-offenbach.de<br />
oder ina.alke@offenbach.de
Privatisierung wäre nicht der richtige Weg<br />
Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft informiert<br />
an der THS<br />
Von Fatima Essanhaji und Stefan Falcione<br />
Am Dienstag, den 04. 03.2008<br />
fand in der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> eine Informationsveranstaltung<br />
für Schulpersonalräte,<br />
Gewerkschaftsvertreter<br />
und Lehrkräfte an beruflichen<br />
<strong>Schule</strong>n statt.<br />
Eingeladen waren der Vertreter der<br />
beruflichen <strong>Schule</strong>n im Hauptpersonalrat,<br />
Herbert Storn, und John<br />
Toal, Betriebsratsmitglied beim Bildungsträger<br />
»Internationaler<br />
Bund« (IB). Marion Dreiner, Lehrerin<br />
an der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
und Gewerkschaftsmitglied, moderierte<br />
die Veranstaltung.<br />
Im Zentrum der Veranstaltung<br />
stand die Frage, wie die Initiative<br />
zum »HessenCampus« (HC) einzuschätzen<br />
ist. In Bezug auf den Titel<br />
der Veranstaltung »Was soll aus<br />
den beruflichen <strong>Schule</strong>n werden?«<br />
kritisierten die Referenten zunächst<br />
die fehlende Mitbestimmung der<br />
<strong>Schule</strong>n an der Konzeption und<br />
Umsetzung. Auch die Formulierung,<br />
dass sich Berufliche <strong>Schule</strong>n,<br />
<strong>Schule</strong>n für Erwachsene und Volkshochschulen<br />
aber auch private Weiterbildungsträger<br />
zu »betriebsförmig<br />
organisierten und integrierten<br />
Bildungsdienstleistern« entwickeln<br />
sollen, wurde als Beschränkung<br />
von Mitbestimmungrechten interpretiert.<br />
Herbert Storn verwies darauf, dass<br />
z. B. die Bethmannschule, eine berufliche<br />
<strong>Schule</strong> im Bildungszentrum<br />
Ostend in Frankfurt, das Angebot,<br />
sich in einen »fusionierten Bildungsdienstleister«<br />
zu transferieren,<br />
ablehnte. Die <strong>Schule</strong> war zwar<br />
bereit, mit selbst definierten Kooperationen<br />
innerhalb von HC zu<br />
arbeiten, konnte aber aufgrund dieser<br />
Haltung nicht weiter an dem<br />
Projekt teilnehmen. Auch das<br />
Abendgymnasium Frankfurt ist<br />
nicht mehr am HC beteiligt, sodass<br />
die Initiative zum HC in Frankfurt<br />
nur noch aus der Volkshochschule<br />
besteht. Hintergrund ist, dass Ko-<br />
operationen der Mitbestimmung<br />
der beteiligten Einrichtungen durch<br />
Konferenzbeschlüsse unterliegen.<br />
Bei einer Beteiligung im Rahmen<br />
des »Integrierten Bildungsdienstleister«,<br />
bzw. der »Servicestelle Bildung«<br />
ist die Rechtslage gegenwärtig<br />
noch unklar. In diesem Kontext<br />
sprach Storn von einem »riesigen<br />
Spannungsbogen«. Die Referenten<br />
befürchten, dass über die<br />
Initiative HC ein Weg in die Privatisierung<br />
von Bildung eingeleitet<br />
wird. Herbert Storn erklärte am Beispiel<br />
der Volkshochschule, dass der<br />
Weiterbildungsmarkt eingebrochen<br />
sei und dass in den letzten drei Jahren<br />
die Eintritte in Bildungsmaßnahmen<br />
um zwei Drittel gesunken<br />
seien. Die Träger reagierten darauf<br />
weitgehend mit Stellenabbau.<br />
In der Regel verblieb ein Kernbestand<br />
fest angestellter Weiterbilder,<br />
der Großteil der Maßnahmen wird<br />
über Honorartätigkeit geleistet. Bei<br />
Fusionen bestehe dann die Gefahr,<br />
dass bedenkliche Arbeitsverhältnisse<br />
auch an staatlichen <strong>Schule</strong>n zur<br />
Regel werden könnten.<br />
Auch deshalb sei es sehr problematisch,<br />
dass die Volkshochschule den<br />
Vorsitz in der Steuerungsgruppe<br />
habe, da prekäre Arbeitsverhältnisse<br />
der Lehrkräfte für die VHS typisch<br />
seien. Das dürfe aber nicht<br />
auf berufliche <strong>Schule</strong>n übertragen<br />
werden.<br />
Die GEW befürchtet eine »Deregulierung<br />
des Bildungsmarktes« und<br />
verwies auf das Modellprojekt<br />
Selbstverantwortung plus, an dem<br />
auch die THS beteiligt ist. Die Forderung<br />
nach »fraktalen Organisationsstrukturen«<br />
und das Streben<br />
nach Schulverfassungen würde<br />
zum Abbau von Mitarbeiterrechten<br />
und zur Entdemokratisierung von<br />
<strong>Schule</strong>n führen.<br />
Auch könnte die Fokussierung auf<br />
das Unterrichtskonzept »Selbst organisiertes<br />
Lernen« (SoL) dazu führen,<br />
dass <strong>Schule</strong>n benutzt werden<br />
könnten, um die Investitionen der<br />
»Zertifizierungsindustrie« zu amortisieren.<br />
Zertifizierungen werden<br />
im Rahmen von SV+ angestrebt.<br />
Hierbei geht es z.B. um Selbstlernangebote<br />
mit virtuellen Lernformen,<br />
die von privaten Anbietern<br />
angeboten werden. Auch bei Lernstandserhebungen<br />
und Bildungsberatungen<br />
würde ein Feld für private<br />
Firmen eröffnet.<br />
In der anschließenden Diskussion<br />
kritisierten viele Kollegen vor allem<br />
die fehlende Mitbestimmung und<br />
die mangelhafte öffentliche Diskussion<br />
über das HC-Konzept. Bemängelt<br />
wurde auch, dass die Initiative<br />
zum HessenCampus wenig<br />
Bezug zum schulischen Alltag ha-<br />
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 5<br />
be. Sie würde die Lernbedingungen<br />
von <strong>Schule</strong>n nicht verbessern. An<br />
der Situation, dass immer noch bis<br />
zu 30 Schüler in einer Klasse sitzen,<br />
würde der HC nichts verändern. Insofern<br />
könne man das Konzept als<br />
Reparaturwerkstatt für die Versäumnisse<br />
der vergangenen Jahre<br />
in der hessischen Bildungspolitik<br />
betrachten. Eine Kollegin forderte<br />
deshalb, die Ressourcen in die originäre<br />
Bildung zu investieren. Eine<br />
andere verwies darauf, dass der HC<br />
zwar nicht unmittelbar auf den<br />
schulischen Unterricht bezogen sei,<br />
man damit aber gezielter beraten<br />
könne und Synergieeffekte nutzen<br />
könne, die gegenwärtig nicht vorhanden<br />
seien.Auch wurde die nicht<br />
vorhandene Vernetzung mit anderen<br />
Institutionen kritisiert.<br />
Die Frage, ob die Akteure der Initiative<br />
den Prozess aktiv mitbestimmen<br />
oder nur für Privatisierungsbestrebungen<br />
funktionalisiert würden,<br />
wurde kontrovers erörtert,<br />
konnte aber nicht eindeutig geklärt<br />
werden. Mit der Forderung der<br />
GEW, die zukünftigen Mitarbeiter<br />
im HC nur mit tariflichen Verträgen<br />
auszustatten, konnten sich aber alle<br />
Anwesenden identifizieren.<br />
ZUR ENTSTEHUNG DES MODELLPROJEKTES HESSENCAMPUS<br />
Ende 2006 begann die CDU-Landesregierung sich dem Thema des Lebensbegleitenden<br />
Lernens intensiver zu widmen. Mit Blick auf Modelle<br />
aus der hessischen Partnerregion Wisconsin, den dortigen »technical colleges«,<br />
entwickelte sie die Idee, auch in Hessen »Zentren Lebensbegleitenden<br />
Lernens« (mittlerweile heißen sie HessenCampus) einzurichten. In<br />
Hessen existieren acht regionale Initiativen zum Aufbau eines Hessen-<br />
Campus (HC): Neben dem im Kreis Offenbach befindlichen Haus des Lebenslangen<br />
Lernens (HLL) in Dreieich sind dies die Initiativen in der Stadt<br />
Offenbach, im Bildungszentrum Ostend (BZO) in Frankfurt, im Main-Taunus-Kreis,<br />
im Rheingau-Taunus-Kreis, in Waldeck-Frankenberg, in der<br />
Stadt und dem Landkreis Kassel sowie in Osthessen.<br />
Grundlage für die Arbeit in den Initiativen ist eine »Erklärung zur Entwicklungspartnerschaft<br />
Zentren Lebensbegleitenden Lernens« (ZLL).<br />
2009 ist die Gründung der HC vorgesehen. Während für Konzeptentwicklung<br />
und Umsetzungsplanung jeweils 200.000 € für jede Initiative zur<br />
Verfügung stehen, sollen sie sich nach der Gründung selbst tragen.<br />
www.hessencampus.de
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 6<br />
Schüler lassen sich von Politik nicht für dumm verkaufen<br />
Landtagskandidaten erlebten lebhafte Diskussion in der<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Von Alexander Koffka (Offenbach Post vom 1.12.07)<br />
Der CDU-Kandidat und die Vertreterin<br />
der Linken hatten<br />
gestern den schwersten Stand<br />
auf dem Podium in der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />
Stefan Grüttner<br />
musste unbeliebte Projekte<br />
der Landesregierung wie »Unterrichtsgarantie<br />
Plus« oder<br />
Studiengebühren verteidigen.<br />
Lydia Pfaff brachte bei der Diskussion<br />
im Vorfeld der in zwei Monaten<br />
anstehenden Landtagswahl die Jugendlichen<br />
mit ihrem Sprachstil gegen<br />
sich auf. »Sie verkaufen uns<br />
doch für dumm«, warf Schulsprecher<br />
Mohammed der Linken-Fraktionsvorsitzenden<br />
im Stadtparlament<br />
vor. »Wir wissen, was Geld<br />
ist. Sie brauchen nicht dauernd von<br />
Kohle zu sprechen.« Der Jargon der<br />
Politikerin kam bei den <strong>Heuss</strong>-<br />
Schülern nicht gut an.Von einer, die<br />
ständig »verarschen«, »keinen<br />
Bock haben« oder »geil« im Mund<br />
führt, fühlten sich die gut 300<br />
politisch interessierten Oberstufen-Schüler<br />
nicht ernst genommen.<br />
Dass Pfaff ihren<br />
Zuhörern zudem das Blaue<br />
vom Himmel herunter versprach<br />
(mehr Lehrer, bessere<br />
Kindergärten, schönere Universitäten,<br />
neue <strong>Schule</strong>n, keine<br />
Studiengebühren etc.) vermochte<br />
ihre Glaubwürdigkeit<br />
auch nicht zu steigern. Zumal<br />
ihr auf die Frage einer Schülerin<br />
nach der Finanzierbarkeit<br />
bloß einfiel: »Es ist genug<br />
Kohle da, die muss nur anders<br />
verteilt werden.«<br />
Bei kritischen Schülern wie<br />
Sajia Moukhtarzada verfestigten<br />
solche Exkurse den Eindruck,<br />
dass viele Politiker erzählen,<br />
was Zuhörer hören<br />
wollen. Sollte das Pfaffs Strategie<br />
gewesen sein, ist sie nicht aufgegangen.<br />
Die 24-Jährige beteuerte<br />
gegen Ende der Diskussion: »Ich<br />
will euch auf keinen Fall für dumm<br />
verkaufen. Ich bin so und rede im-<br />
mer so.« Auch Stefan Grüttner<br />
ließen die kritischen <strong>Heuss</strong>-Schüler<br />
nichts durchgehen. Der Leiter der<br />
Wiesbadener Staatskanzlei, der am<br />
27. Januar wieder als CDU-Kandidat<br />
für den Wahlkreis Offenbach<br />
antritt, musste sich von Sajia<br />
Moukhtarzada vorwerfen lassen,<br />
dass er ihrer Frage zur Schulzeitverkürzung<br />
in der gymnasialen Mittelstufe<br />
(G8) ausgewichen sei. »Er ist<br />
erst nach der Veranstaltung zu mir<br />
gekommen, um mir seine Meinung<br />
zu sagen. Offenbar war ihm das<br />
Thema unangenehm und er wollte<br />
nicht, dass es alle hören.«<br />
Auch bei Mitschülerin Souani Mukhija<br />
war Grüttner etwas in Ungnade<br />
gefallen, weil er auf dem Podi-<br />
um die Teilnahme der Linken kritisiert<br />
hatte. Schließlich seien die<br />
nicht im Landtag vertreten.<br />
Die Schüler wussten es dagegen zu<br />
schätzen, dass sie sich in kurzer<br />
Zeit von fünf Parteien ein Bild machen<br />
konnten. »Sonst bekommt<br />
man ja wenig mit, was Politiker so<br />
denken – da ist so eine Diskussion<br />
schon gut«, meinte Schüler Gunnar<br />
Backes. Auch Sebastian Sensarek<br />
fand die Veranstaltung gelungen:<br />
»Jetzt fällt es mir leichter, am 27.<br />
Januar eine Wahl zu treffen.«<br />
Höflichen Applaus bekamen alle<br />
Kandidaten für ihre Wortmeldungen<br />
– Heike Habermann (SPD) und<br />
vor allem Tarek Al-Wazir (Grüne) etwas<br />
mehr als die Mitbewerber. Die<br />
beiden Offenbacher, die als Oppositionelle<br />
im Wiesbadener Landtag<br />
und als Koalitionäre in der OffenbacherStadtverordnetenversammlung<br />
Seite an Seite streiten, hatten<br />
gestern in der <strong>Schule</strong> relativ leichtes<br />
Spiel. Schließlich konnten die<br />
Rote und der Grüne für sich in Anspruch<br />
nehmen, mit ihren Parteien<br />
die von der Landesregierung beschlossenen<br />
Studiengebühren politisch<br />
wie juristisch bekämpft zu haben.<br />
Und diese Gebühr beschäftigt<br />
die <strong>Heuss</strong>-Schüler besonders. Viele<br />
empfinden ein Studium nun als unkalkulierbares<br />
Risiko, weil sie an<br />
dessen Ende mit Schulden dastehen<br />
und nicht wissen, ob sie Arbeit<br />
finden werden.<br />
Auch mit ihrer Kritik an Unterrichtsgarantie<br />
Plus sowie an G 8 liefen<br />
Habermann und Al-Wazir beim<br />
Gros der Schüler offene Türen ein.<br />
Weniger festgelegt schienen die Jugendlichen<br />
bei der Frage, ob in Hessen<br />
das dreigliedrige Schulsystem<br />
erhalten bleiben<br />
soll, wofür die CDU steht,<br />
oder ob die Tendenz zu einer<br />
längeren gemeinsamen<br />
Schulzeit für alle Kinder gehen<br />
soll, was SPD und Grüne<br />
favorisieren. So wie Joachim<br />
Papendick von der FDP<br />
machten sich auch die übrigen<br />
Politiker für einen Ausbau<br />
der Nachmittagsangebote<br />
und eine stärkere Autonomie<br />
der <strong>Schule</strong>n stark.<br />
Moderatorin und Politik-<br />
Lehrerin Barbara Krämer<br />
wollte eigentlich noch über<br />
die Integrationspolitik und<br />
den Flughafenausbau reden,<br />
doch war das Thema<br />
Bildung so ergiebig, dass<br />
keine Zeit blieb.<br />
Eine schulinterne Umfrage ergab,<br />
dass die Wahlbeteiligung der THS-<br />
Schüler bei 75% lag. Mehr dazu auf<br />
der THS Website »Wahlverhalten<br />
von THS SchülerInnen bei der<br />
Landtagswahl 2008« unter N<strong>ews</strong><br />
im Archiv.
„Wo bleibt das soziale Deutschland?“<br />
BG-Schüler solidarisieren sich mit ihrem Mitschüler<br />
Von Fatima Essanhaji ( BG12)<br />
Mit Aufschriften wie »Reißt<br />
keine Familien auseinander«<br />
oder »Familien trennen! Wo<br />
bleibt das soziale Deutschland?«<br />
demonstrierten Schüler<br />
der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> am<br />
19. Dezember 2007 vor dem<br />
Cinemaxx in Offenbach gegen<br />
die Abschiebungsmethoden der<br />
»AG Wohlfahrt«.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft, die von<br />
Landrat Peter Walter und Polizeipräsident<br />
Heinrich Bernhardt gegründet<br />
wurde, hat ihren Sitz im<br />
Gebäude des 2. Offenbacher Polizeireviers.<br />
Sie schiebt staatenlose<br />
Palästinenser ab, die aus Sicht der<br />
AG Wohlfahrt Jordanier sind und<br />
unrechtmäßig staatliche Leistungen<br />
beziehen.<br />
Anlass für die Demonstration war<br />
die geplante Abschiebung des 20jährigen<br />
Hassan Khateeb aus Dietzenbach.<br />
Der Schüler besucht die<br />
13. Klasse des Beruflichen Gymnasiums<br />
(BG) unserer <strong>Schule</strong>. Der Vater<br />
wurde bereits abgeschoben und<br />
die restlichen Familienmitglieder<br />
sollen nun folgen. Die AG Wohlfahrt<br />
gab der Familie eine Ausreisefrist<br />
bis zum 25. November. Bis dahin<br />
wollte die Familie freiwillig<br />
ausreisen.<br />
Aufgrund eines Krankheitsfalles<br />
konnte die Familie aber nicht planmäßig<br />
ausreisen; der jüngste Bruder<br />
von Hassan befand sich mit<br />
akuten Beschwerden im Krankenhaus.<br />
Obwohl die Klink keine Möglichkeit<br />
sah, den Jungen frühzeitig<br />
zu entlassen, interpretierte die AG<br />
Wohlfahrt dies als eine Verzögerungstaktik,<br />
um noch länger in<br />
Deutschland bleiben zu können.<br />
Laut gerichtlichem Vergleich soll<br />
Hassan selbst so lange bleiben dürfen,<br />
bis er im nächsten Jahr sein<br />
Abitur absolviert hat.<br />
Eine weitere Demo gegen die Methoden<br />
der AG Wohlfahrt fand am<br />
28. Februar 2008 statt.Wie über die<br />
erste Demo, so berichtete die Offenbach-Post<br />
auch darüber ausführlich<br />
(der folgende Text im Wortlaut).<br />
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 7<br />
Offenbach Post, 29. 2. 2008<br />
»Es darf keine öffentliche<br />
Vorverurteilung geben«<br />
Neue Schüler-Demo gegen Methoden<br />
der »AG Wohlfahrt«<br />
Offenbach (mcr) • Die Kritik an den<br />
wenig zimperlichen Arbeitsmethoden<br />
der vom Kreis Offenbach und<br />
dem Polizeipräsidium Südosthessen<br />
gegen Sozialhilfemissbrauch<br />
installierten AG Wohlfahrt reißt<br />
nicht ab.Wie schon vor einigen Wochen<br />
demonstrierten gestern Nachmittag<br />
mehr als 70 <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
Schüler gegenüber des Zweiten<br />
Polizeireviers an der Berliner Straße.<br />
Von dort startet die AG Wohl-
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 8<br />
fahrt ihre Abschiebeaktionen gegen<br />
vermeintliche Jordanier, die<br />
sich gegenüber den Behörden als<br />
staatenlose und damit nicht aus-<br />
weisbare Palästinenser ausgegeben<br />
hatten.<br />
Dass die Vollzugsmeldungen –<br />
meist flankiert von Informationen<br />
über hohe Summen, die die Abgeschobenen<br />
über Jahre hinweg zu<br />
Unrecht kassiert haben sollen – zuverlässig<br />
in den Medien landen,<br />
ächten die Demonstranten als<br />
»pauschale Diffamierung und Kriminalisierung<br />
von Menschengruppen,<br />
zu denen auch Kinder und Jugendliche<br />
gehören. Selbst wenn<br />
nach Recht und Gesetz ausgewiesen<br />
werden muss, darf es keine öffentliche<br />
Vorverurteilung geben.«<br />
Zu entscheiden, ob sich die von den<br />
Ermittlern aufgespürten Menschen<br />
strafbar gemacht haben oder nicht,<br />
sei ausschließlich Sache der Justiz<br />
und nicht der AG Wohlfahrt, erklärt<br />
die Pfarrerin und <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
Schulseelsorgerin Carolin Simon-<br />
Winter für den »Aktionskreis Menschenrecht<br />
statt AG-Wohlfahrtsstaat«.<br />
Abschiebung in Nacht-und-Nebelaktionen,<br />
Trennung von Familien<br />
ohne Gelegenheit zum Abschiednehmen,<br />
Verhinderung von Kontakt<br />
zu Angehörigen, Demütigung –<br />
Vorwürfe aus dem konkreten Fall<br />
einer Familie aus dem Kreisgebiet –<br />
an denen sich der Protest ursprünglich<br />
entzündet hatte. Er richtet sich<br />
mittlerweile allgemein gegen die<br />
Methoden der Sozialbetrugs-Fahnder<br />
und bezeichnet schon den Na-<br />
men der Ermittlergruppe als »puren<br />
Zynismus«.<br />
Auf Bannern und Plakaten fragten<br />
die mit Trommeln ausgerüsteten<br />
Demonstranten gestern »Wer arbeitet<br />
hier mit kriminellen Methoden?«<br />
und »Familien trennen? Wo<br />
bleibt das soziale Deutschland?«<br />
Sie forderten Menschen- und Bleiberecht<br />
für einen Mitschüler und<br />
verschiedene von Abschiebung bedrohte<br />
Familien.<br />
Weitere Artikel zu den Demos<br />
erschienen zeitgleich in der<br />
Frankfurter Rundschau. Auf der<br />
THS-Homepage unter N<strong>ews</strong> gibt es<br />
alle Artikel im Archiv zum<br />
Nachlesen.
Der Entwicklungsprozess und Ist-Zustand<br />
Migrationberatung im Rahmen des interkulturellen Lernens<br />
in der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> in Offenbach<br />
Von Dr. Nadjib Sharifi<br />
Seit dem Schuljahr<br />
2006/07<br />
existiert an der<br />
THS eine Migrationsberatung.<br />
Das ergab sich<br />
daraus, dass ich<br />
als Leiter des psychosozialen<br />
Zentrums in Frankfurt am Main<br />
im Schuljahr 2005/2006 Schüler<br />
und Schülergruppen der THS zu<br />
Gast hatte.<br />
Darüber hinaus führten wir zwei<br />
Fortbildungen zum Thema »Psychosoziale<br />
Situationen von Jugendlichen<br />
und die Folgen von Flucht<br />
und Trauma« für das THS-Kollegium<br />
durch. Seit dem Schuljahr 2006/<br />
2007 konnte ich folgende Problemfelder<br />
feststellen, mit dem die THS-<br />
Schulgemeinde konfrontiert ist:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Hoher Schüleranteil mit Migrationhintergrund.<br />
Wenig Unterstützung der Schüler<br />
in schulischer und berufsvorbereitender<br />
Hinsicht, besonders<br />
bis zu ihrem Schulwechsel zur<br />
THS.<br />
Geringe Kenntnisse der Eltern<br />
von Migrantenkindern über das<br />
hessische Schulsystem und ihre<br />
Pflichten und Rechte als Eltern<br />
in Bezug auf schulische Angelegenheiten.<br />
Konfrontration der jungen Migranten<br />
mit zwei unterschiedlichen<br />
Werte- und Normensystemen<br />
sowie Erziehungsstilen (zuhause<br />
autoritärer traditioneller<br />
Erziehungsstil, in der <strong>Schule</strong> demokratisch<br />
– kritischer Erziehungsstil).<br />
Traumatische Flucht- und Exilerfahrungen<br />
vieler Jugendlichen.<br />
Belastung der Kinder durch restriktive<br />
ausländer- und asylrechtliche<br />
Bedingungen.<br />
Angst bei vielen Familien vor<br />
deren Abschiebung in ihre Heimatländer.<br />
Diese aufgeführten Stressfaktoren<br />
führen bei vielen Schülern im<br />
Schulalltag zu zahlreichen Konflikten,<br />
wie zu Verhaltensauffälligkeiten,<br />
Störungen des Unterrichtsverlaufs,<br />
verzerrter Wahrnehmung der<br />
Wirklichkeit, Aggressionen, Intoleranz<br />
und Abwertung gegenüber<br />
Schülern anderer Nationalitäten<br />
und Religionsgemeinschaften.<br />
Auch aus den Gesprächen mit den<br />
Eltern sind deren Orientierungslosigkeit<br />
und Verunsicherung zu erkennen.<br />
Deshalb halten auch viele<br />
Eltern an den ihnen bekannten und<br />
bewährten »traditionellen und autoritären«<br />
Haltungen fest. Die Folge<br />
sind häufig dominante Verhaltensweisen<br />
von Vätern und Brüdern<br />
gegenüber ihren Töchtern und<br />
Schwestern.<br />
Ziele meiner Beratungen<br />
Aufgrund dieser Konfliktfelder sehe<br />
ich für die Beratungen folgende<br />
Ziele:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Die Schüler verstehen die<br />
Ursachen und Zusammenhänge<br />
von Konflikten und tragen sie in<br />
konstruktiver, aggressionsfreier<br />
Kommunikation aus.<br />
Die Schüler sind in der Lage,<br />
Lösungsstrategien<br />
herauszuarbeiten.<br />
Die Schüler erkennen ihre<br />
positiven Ressourcen und<br />
setzen sie gewinnbringend in<br />
ihrem Schulalltag ein.<br />
Die Schüler respektieren die<br />
Unterschiede in Werten und<br />
Normen bei anderen Ethnien<br />
und lernen die Andersartigkeit<br />
als Bereicherung und<br />
Ergänzung ihrer eigenen<br />
kulturellen Werte schätzen.<br />
Die versetzungsgefährdeten<br />
Schüler sollen bei schulischen<br />
Defiziten weiterhin zuhause<br />
von Pädagogik-Studenten<br />
Unterstützung bekommen.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
Die Schüler sollen im Rahmen<br />
des interkulturellen Lernens<br />
neben dem Schulunterricht<br />
auch für die THS übergreifende<br />
Aktivitäten kreativ und kooperativ<br />
gestalten (z.B. die interkulturelle<br />
Woche im September<br />
2007).<br />
Die Eltern erhalten neben den<br />
bisherigen Informationen zukünftig<br />
auch national- und kulturspezifische<br />
Beratungen zu<br />
Erziehungs- und Bildungsvorstellungen.<br />
Die Eltern bekommen Anregungen,<br />
wie sie trotz geringer<br />
Deutschkenntnisse ihre Kinder<br />
schulisch begleiten können.<br />
Die Eltern sollen erfahren, dass<br />
die erlebten Normen und Werte<br />
ihrer Kinder sowohl im schulischen<br />
als auch im außerschulischen<br />
Bereich keinen Widerspruch<br />
zu ihren heimatlichen<br />
Normen darstellen, sondern als<br />
Bereicherung anzusehen sind.<br />
Die Lehrer der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> werden weiterhin differenzierte<br />
Informationen über soziokulturelle,<br />
ethnische Wert-, Bildungsund<br />
religiöse Vorstellungen der Eltern<br />
bekommen. Den Lehrern werden<br />
die Prozesse der Familiendynamik<br />
und ihre Besonderheiten<br />
sichtbar gemacht. Sie sollen die jeweiligen<br />
Verhaltensweisen von<br />
Schülern wahrnehmen und verstehen.<br />
Diese Anregungen sollen sie<br />
wie bisher in ihrem alltäglichen Unterricht<br />
anwenden.<br />
Der Ausblick<br />
Ich werde auch im Schuljahr<br />
2007/2008 meine Aktivitäten fortsetzen<br />
und weiterentwickeln. Dabei<br />
sind besonders die Schüler- und<br />
Elternberatung einzeln und in der<br />
Gruppe wichtig sowie die Rücksprache<br />
und der kontinuierliche Informationsaustausch<br />
mit den Lehrern<br />
der THS.<br />
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 9<br />
Ziel ist es, die THS als Lernzentrum<br />
zu stärken, in dem alle voneinander<br />
und miteinander lernen und dabei<br />
gegenseitigen Respekt erfahren. So<br />
kann die offene und aggressionsfreie<br />
Atmosphäre noch fester etabliert<br />
werden. Die Schüler werden<br />
so zu einem erfolgreichen Schulabschluss<br />
geführt, das Selbstwertgefühl<br />
von Schülern wird gestärkt und<br />
ihre Identität gefördert. Zudem<br />
wird die Lehrer-Schüler-Beziehung<br />
und die verantwortungsvolle und<br />
engagierte Zusammenarbeit der Eltern<br />
mit der <strong>Schule</strong> in allen schulischen<br />
Angelegenheiten noch deutlich<br />
stärker als bisher verbessert.<br />
NEWSLETTER-ARTIKEL<br />
Das Redaktionsteam des THS-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>s<br />
freut sich über jeden Artikel,<br />
der für die Veröffentlichung bei uns<br />
eingeht. Alle Artikel werden von uns<br />
sorgfältig formal, manchmal aber<br />
auch inhaltlich gekürzt und redigiert<br />
und dem Verfasser noch einmal zur<br />
Freigabe für den THS-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> vorgelegt.<br />
Artikel per e-Mail an:<br />
helmut.muessemann@gmx;<br />
oder stefan.falcione@web.de<br />
Auch Bilder und Leserbriefe zu Artikeln<br />
sind uns sehr willkommen.<br />
IMPRESSUM<br />
Impressum:<br />
»THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>« erscheint 3 x pro Jahr<br />
und ist der aktuelle N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
für Schüler, Eltern,<br />
Ausbildungsbetriebe und Lehrkräfte.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong>,<br />
Buchhügelallee 86, D-63071 Offenbach,<br />
Tel. 069 - 80 65 24 35,<br />
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& verlag oHG, Fankel.<br />
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THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 10<br />
THS erneut Gewinner des LIONS-Club-Förderpreises<br />
»Existenzgründung – im Spannungsfeld von Lebensplanung<br />
und Berufsfindung"<br />
Vom LIONS-Projektteam 2006/2007<br />
Die THS-LIONS-Projektgruppe<br />
präsentierte am 20. November<br />
2007 aufgrund der Einladung<br />
des LIONS-Clubs Offenbach<br />
ihre Projektarbeit im Kempinski-Hotel<br />
in Neu-Isenburg – und<br />
gewann zum zweiten Mal in<br />
Folge.<br />
Die Projektgruppe, die sich zunächst<br />
aus den Schülerinnen Sandra<br />
Hauck (BG 13), Julia Schickedanz<br />
(BG 13), und den Schülern Christos<br />
Sitounis (FOS) und Ali Akbari (FOS)<br />
zusammensetzte, begann im Oktober<br />
2006 mit der kontinuierlichen<br />
Arbeit an der Dokumentation. Diese<br />
war ein Teil der Projektaufgabe.<br />
In der Projektwoche und an drei Tagen<br />
auf der Burg Rothenfels wurde<br />
viel recherchiert, Intervi<strong>ews</strong> durchgeführt<br />
sowie die Dokumentation<br />
erstellt.<br />
Am 3. Juli 2007 wurde diese dem<br />
Präsidenten des Lions-Club-Fördervereins,<br />
Dr. Eberhard Theobald,<br />
überreicht. Die Projektleiterin Gudrun<br />
Bayer wurde von den Kollegen<br />
Michael Pisansky und Peter Eisert<br />
unterstützt.<br />
Parallel zur Arbeit an der Dokumentation<br />
sammelte das Projektteam<br />
Ideen zur Präsentation. In dieser<br />
Phase kamen Fatima Essanhaji (BG<br />
12) und der Auszubildende Hans<br />
Heinzelmann (ST1) zum Projektteam.<br />
Wir bieten ab sofort köstliche<br />
kleine warme Gerichte<br />
preisgünstig an.<br />
Wir freuen uns auf Euch/Sie.<br />
Zur Vorbereitung der Präsentation<br />
wurde vor und in den Ferien viel<br />
Freizeit geopfert.Am 20. November<br />
2007 war es dann soweit. Für die<br />
technische Organisation waren am<br />
Tage der Präsentation die Schüler<br />
Marlon Sickler-Semnar, Ricardo<br />
Wolf und Chris Zellmann (alle aus<br />
der HB I1) verantwortlich. Am Tage<br />
der Präsentation waren nur zwei<br />
Offenbacher <strong>Schule</strong>n vertreten. Die<br />
anderen Offenbacher Gymnasien<br />
hatten aus unterschiedlichen Gründen<br />
keine Dokumentation eingereicht.<br />
Neben unserer <strong>Schule</strong> nahm<br />
nur die Albert-Schweitzer-<strong>Schule</strong><br />
(ASS) an der Präsentation teil. Die<br />
Auslosung ergab, dass die ASS als<br />
Erste präsentieren sollte.<br />
In der Jury saßen in diesem Jahr unter<br />
anderem der Jury-Vorsitzende<br />
Manfred Wirsing, der Chefredakteur<br />
der Offenbach Post, Herr Jung,<br />
Frau Bude von der IHK und Herr Dr.<br />
Lanio (Rechtsanwalt).<br />
Kurz nach 19 Uhr begann die Präsentation<br />
der ASS, die 20 Minuten<br />
dauerte. Sie stellten ins Zentrum ihrer<br />
Darbietung eine Powerpoint-<br />
Präsentation, die sich thematisch<br />
auf das Schulwesen fokussierte.<br />
Anschließend folgte die Präsentation<br />
der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong>. Das<br />
Projektteam zeigte zunächst Lebenslaufbilder<br />
aus Offenbach und<br />
erklärte dann in einer Powerpoint-<br />
Präsentation die Begriffe Lebensplanung<br />
und Berufsfindung sowie<br />
deren Abhängigkeiten voneinander<br />
und deren Einflussfaktoren. Im folgenden<br />
Rollenspiel wurden durch<br />
eine dargestellte Beratung die<br />
Möglichkeiten nach dem Abitur<br />
bzw. Studium erklärt. Das Projektteam<br />
simulierte dann die Situation<br />
»5 Jahre später«. Ein Hauptproblem<br />
der Lebensplanung, die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie, wurde<br />
von den Projektteammitgliedern<br />
in einer Talkrunde à la »Christiansen«<br />
diskutiert und mit Interviewbeiträgen<br />
belegt. Als Abschluss der<br />
Präsentation zeigte die Projektgruppe<br />
ihr Lebensmotto auf Plakaten:<br />
»Wir planen unsere Zukunft«.<br />
Mit der Präsentation überzeugte<br />
die Schülergruppe der THS die Jury<br />
und gewann den Wettbewerb zum<br />
zweiten Mal in Folge. Eine Urkunde<br />
wurde überreicht.<br />
In den anschließenden Gesprächen<br />
der LIONS-Mitglieder mit dem Projektteam<br />
wurde insbesondere betont,<br />
wie professionell die Schüler<br />
und Schülerinnen aufgetreten seien,<br />
und wie hervorragend ihre Dokumentation<br />
gelungen wäre. Deshalb<br />
hätten sie auch gewonnen.<br />
Zwei Schülerinnen bekamen von<br />
LIONS-Mitgliedern unmittelbar<br />
nach der Präsentation Ausbildungsplätze<br />
angeboten. Am Folgetag<br />
gab es eine weitere Überraschung:<br />
Der LIONS-Club Offenbach<br />
hat beschlossen, einen Teil der Studiengebühren<br />
von Fatima Essanhaji<br />
zu übernehmen.<br />
Deutsch am Sonntagabend<br />
Theaterstück Emilia Galotti ganz<br />
zeitgemäß<br />
Von Svenja Langer (BG 11)<br />
Ausgehend von der Lektüre im<br />
Unterrichtsfach Deutsch, besuchten<br />
alle Klassen der Jahrgangsstufe<br />
11 des Beruflichen<br />
Gymnasiums am Sonntagabend,<br />
dem 10. 02. 2008 das<br />
Schauspielhaus in Frankfurt.<br />
In Begleitung ihrer Deutschlehrer<br />
Herrn Falcione, Frau Großmann und<br />
Frau Szopinski-Geisel wohnten sie<br />
dem Theaterstück »Emilia Galotti«<br />
von Gotthold Ephraim Lessing bei.<br />
Mit moderner Musik und einem<br />
modernen Tanz des Protagonisten,<br />
dem Prinzen und seinem Bediensteten,<br />
begann das Stück um 19.00<br />
Uhr. Diese Atmosphäre sollte an einen<br />
Salon aus dem 18.Jahrhundert<br />
erinnern. Auch die Dialoge orien-<br />
tierten sich sehr eng an der literarischen<br />
Vorlage.<br />
Schnell wurde aber klar, dass dies<br />
nicht nur eine traditionelle Inszenierung<br />
des Stückes ist. Die Darsteller<br />
trugen keine Kleidung, die man<br />
sich für ein Stück, welches 1772<br />
veröffentlicht wurde, vorstellt.<br />
Das Schauspiel war mit moderner<br />
Musik untermalt und das Bühnenbild<br />
kreativ und aktuell gestaltet.<br />
Um 20.50 Uhr endete das Stück mit<br />
einem Mord, welcher im Drama<br />
von Lessing nicht vorkommt.<br />
Diese freie Interpretation und das<br />
moderne Bühnenbild wurden von<br />
vielen Schülern kritisiert. Sie hätten<br />
sich gerne eine stärkere Orientierung<br />
an der Vorlage von Lessing gewünscht,<br />
weil die modernen »Effekte«<br />
auf einige Schüler eher<br />
befremdlich wirkten.<br />
Insgesamt war es aber ein gelungener<br />
Theaterabend, den viele Schüler<br />
so schnell nicht vergessen werden.<br />
Wir hoffen, dass wir unseren Unterricht<br />
noch häufiger so lebendig ergänzen<br />
werden können.
Zu erfolgreich: »Tasty Theo« vor dem Aus<br />
Der Schülerfirma an der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> droht das Aus,<br />
weil sie zu erfolgreich ist<br />
Von Agnes Schönberger, FAZ – FAZ-Foto: Rainer Wohlfahrt (20. 12. 2007)<br />
rückwirkendWährend ihres<br />
einjährigen Berufspraktikums<br />
versorgen 20 Schüler der elften<br />
Klasse seit einigen Jahren<br />
Mitschüler und Lehrer nicht nur<br />
mit belegten Brötchen,<br />
Sandwichs, Kaffee und Säften,<br />
sondern verkaufen auch<br />
Lebensmittel sowie Drogerieund<br />
Büroartikel und erledigen<br />
nebenbei die Buchhaltung.<br />
Das Ausbildungsprojekt unter der<br />
Trägerschaft des Vereins »Tasty<br />
Theo« ist allseits akzeptiert und beliefert<br />
auch die benachbarte Käthe-<br />
Kollwitz-<strong>Schule</strong> mit Getränken. Die<br />
Umsätze k<strong>letter</strong>ten von anfangs<br />
100.000 DM auf zuletzt 165.000 €.<br />
Jetzt allerdings scheint der wirt-<br />
schaftliche Erfolg dem Schülerunternehmen<br />
zum Verhängnis zu werden.<br />
Denn das Finanzamt erkannte<br />
»Tasty Theo« im Herbst 2006 die<br />
Gemeinnützigkeit ab und verlangte<br />
für die Jahre 2002 bis 2005 rückwirkend<br />
eine Steuerzahlung in<br />
Höhe von 14.000 €.<br />
»Das gefährdet unsere Existenz«,<br />
sagt der Initiator des Projekts und<br />
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 11<br />
Vereinsvorsitzende, Lehrer Horst<br />
Neckermann. Sein Kollege Michael<br />
Pisansky hält die Entscheidung des<br />
Finanzamtes für ungerechtfertigt,<br />
da die Behörde es versäumt habe,<br />
die <strong>Schule</strong> rechtzeitig über die Aberkennung<br />
der Gemeinnützigkeit<br />
zu informieren.<br />
Schließlich seien die Einnahmen<br />
von Anfang an höher als jene<br />
30.678 € gewesen, die das Finanzamt<br />
als Obergrenze für Schülerfirmen<br />
toleriere. Pisansky meint, das<br />
Finanzamt hätte viel früher prüfen<br />
müssen, ob eine Gemeinnützigkeit<br />
überhaupt vorliege. Schließlich hätten<br />
die Umsätze von Anfang an<br />
über der genannten Summe gelegen.<br />
Weiter auf Seite 12
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 12<br />
Dennoch sei dem Verein ein ermäßigter<br />
Steuersatz zugebilligt<br />
worden.<br />
Trägerverein bemüht sich um<br />
Teilnachlass<br />
»Wir sind nicht zahlungsunwillig«,<br />
sagen beide Lehrer. Sie weisen jedoch<br />
darauf hin, dass sie die Preise<br />
ganz anders hätten kalkulieren<br />
müssen, wenn sie gewusst hätten,<br />
dass auch für die Schülerfirma der<br />
reguläre Steuersatz von 16% beziehungsweise<br />
von heute 19% gilt.<br />
Der Bescheid des Finanzamtes stellt<br />
aus Sicht Pisanskys eine »rückwirkende<br />
Verschlechterung« dar, die<br />
nicht hingenommen werden könne.<br />
Eine Stundung des Betrags für<br />
zwölf Monate kommt für ihn nicht<br />
in Frage, da der Verein aufgrund seines<br />
»Nichtwissens« keine Rücklagen<br />
gebildet habe.<br />
Stattdessen bemüht sich der Verein<br />
um einen Erlass zumindest eines<br />
Teils der geforderten Steuerrückzahlung.<br />
Darüber hat Pisansky am<br />
Montag mit der zuständigen Finanzbeamtin<br />
gesprochen. Geärgert<br />
hat den Lehrer, dass die Frau ihn pikiert<br />
auf eine Presseveröffentlichung<br />
über den Fall hingewiesen<br />
und gemeint habe, dass der Artikel<br />
für die Entscheidung über den Teilsteuererlass<br />
sicher nicht förderlich<br />
sein dürfte. Pisansky findet die Bemerkung<br />
unmöglich. Darüber hinaus<br />
kritisiert er das lange Verfahren,<br />
da die Zahlungsforderung<br />
selbst ein Jahr nach dem Bescheid<br />
immer noch wie ein »Damoklesschwert«<br />
über dem Ausbildungsprojekt<br />
schwebe.<br />
Keine Lösung sehen er wie auch<br />
Neckermann in einem neuen Erlass<br />
vom August dieses Jahres, nach<br />
dem Schülerfirmen ganz von der<br />
Umsatzsteuer befreit werden können,<br />
wenn sie nachweisen, dass die<br />
von ihnen erbrachten Leistungen<br />
dem Schul- und Bildungszweck<br />
oder der Vorbereitung auf eine Prüfung<br />
dienen. Zwar dürfte es für die<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> kein Problem<br />
sein, sich von der Steuer befreien<br />
zu lassen, doch die beiden Lehrer<br />
lehnen diese »Sonderbehandlung«<br />
ab. Schließlich sollten die<br />
Schüler unter realen Bedingungen<br />
wirtschaften lernen, und dazu gehöre<br />
eben auch die Abgabe einer<br />
Umsatzsteuererklärung.<br />
Kontakt zu Bio-Großhändlern<br />
Auf Initiative Neckermanns hatte<br />
sich 1999 ein Trägerverein gegründet,<br />
der als erstes Projekt den Kiosk<br />
übernahm. Weil die Schüler und<br />
Lehrer gesundes Essen zu sich nehmen<br />
sollten, wurde Kontakt zu Bio-<br />
Großhändlern aufgenommen. Um<br />
die geforderte Umsatzgröße zu erreichen,<br />
mussten die Fachoberschüler<br />
das Angebot ausweiten.<br />
Das war der Start für den Laden.<br />
Hier werden Obst, Gemüse, Joghurt,<br />
Milch, Butter, Käse, Schokoriegel,<br />
Chips, Ketchup, Nudeln, Reis,<br />
Kaffee, Tee, Salz und Essig angeboten.<br />
Schüler und Lehrer können sich<br />
aber auch mit Tiefkühlpizza und anderen<br />
Fertiggerichten versorgen,<br />
die in der Küche des Kiosks aufgewärmt<br />
werden.<br />
In der kleinen Drogerie- und Bürowarenabteilung<br />
reicht die Auswahl<br />
von der Zahnbürste bis zum Deo<br />
und von Heften bis zum Tesafilm.<br />
Im Bistro werden täglich bis zu 100<br />
Sandwichs geschmiert und mindestens<br />
ebenso viele Kaffees serviert.<br />
Der Hauptumsatz wird jedoch im<br />
Kiosk gemacht, der von 6.30 Uhr<br />
bis 14 Uhr geöffnet hat und auch<br />
bei den Käthe-Kollwitz-Schülern<br />
beliebt ist. Mehr als 300 Vollkornbrötchen<br />
werden hier täglich belegt<br />
und rund 100 Stückchen verkauft.<br />
Weil »Tasty Theo« in der Vergangenheit<br />
als gemeinnütziger Verein<br />
keine Gewinne erwirtschaften durfte,<br />
waren die Preise moderat. Falls<br />
doch einmal Überschüsse anfielen,<br />
wurde das Geld in die Ausstattung<br />
mit modernen Kühltruhen und Kassensystemen<br />
oder eine Espressomaschine<br />
investiert. Auch die Rechner<br />
für die Buchhaltung gehören<br />
nicht zum Schulinventar, sondern<br />
sind Vereinseigentum.<br />
Für ihre praktische Arbeit erhalten<br />
die Schüler übrigens eine kleine<br />
Aufwandsentschädigung von rund<br />
300 € im Jahr. Bisher hat das Finanzamt<br />
daran nichts auszusetzen<br />
gehabt.<br />
Schülerfirma kann weiterarbeiten<br />
»TastyTheo« schließt Kompromiss<br />
mit Finanzamt<br />
F.A.Z. (as) vom 21. 12. 2007<br />
Ein Weihnachtsgeschenk der<br />
besonderen Art hat das Offenbacher<br />
Finanzamt der <strong>Theodor</strong>-<br />
<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> beschert.<br />
Der dortigen Schülerfirma, die einen<br />
Kiosk, einen Bioladen und eine<br />
Cafeteria betreibt und Drogerieund<br />
Büroartikel verkauft, hatte das<br />
Aus gedroht (F.A.Z. vom Donnerstag<br />
20. 12. 2007). Weil die jungen<br />
Geschäftsleute so clever und ihre<br />
Umsätze rasant gestiegen waren,<br />
hatte das Finanzamt dem Trägerverein<br />
»TastyTheo« die Gemeinnützigkeit<br />
aberkannt und eine Steuerrückzahlung<br />
in Höhe von 14.000<br />
€ verlangt.<br />
Diese Forderung bedrohte die Existenz<br />
des erfolgreichen Ausbildungsprojekts.<br />
Wie der Initiator des Projekts,<br />
Lehrer Horst Neckermann,<br />
mitteilte, hat das Finanzamt wenige<br />
Fortbildung in Kooperation mit<br />
der Universität in Frankfurt<br />
zum selbstorganisiertem Lernen<br />
(SOL).<br />
Am 14.05. und am 04.06.2008 findet<br />
in der THS in Kooperation mit<br />
der Universität in Frankfurt die Fortbildung<br />
»Selbstreguliertes Lernen<br />
und Neue Medien – Einführung in<br />
die Lernplattform moodle« statt.<br />
In dieser Fortbildungsveranstaltung<br />
werden Lehrkräfte darin geschult<br />
„Neue Medien“ in ihrem Unterricht<br />
einzusetzen.<br />
Die Teilnehmer/innen lernen Möglichkeiten<br />
kennen, ihren Unterricht<br />
medial anzureichern und damit die<br />
eigenen Lehrkompetenzen auf dem<br />
Gebiet E-Learning zu steigern.<br />
Tage vor Ferienbeginn eingelenkt.<br />
Der Kompromiss sieht vor, dass der<br />
Verein lediglich die Hälfte der ursprünglich<br />
genannten Summe<br />
zahlt. Da 3.000 € bereits überwiesen<br />
wurden, sind weitere 1.500 €<br />
noch in diesem Jahr fällig.<br />
Der restliche Betrag in Höhe von<br />
2.750 € kann in zwölf Monatsraten<br />
im nächsten Jahr abbezahlt werden.<br />
Dass das Finanzamt nachgegeben<br />
hat, hat offensichtlich mit<br />
der Berichterstattung über den Fall<br />
zu tun. Neckermann jedenfalls ist<br />
überzeugt, »dass der Öffentlichkeitsdruck<br />
gewirkt hat«. Der Lehrer<br />
hatte sich nicht grundsätzlich gegen<br />
die Zahlung gewehrt, nur die<br />
Höhe der Summe hatte er beanstandet.<br />
Weitere Artikel zum Thema können<br />
Sie auf der THS-Homepage unter<br />
N<strong>ews</strong> im Archiv lesen.<br />
Lehrerfortbildung<br />
Selbstreguliertes Lernen und<br />
Neue Medien<br />
Von Stefan Falcione<br />
Es erfolgt eine Einführung in die<br />
Lernplattform moodle sowie verschiedene<br />
E-Learning-Werkzeuge<br />
(z.B. Webquest).<br />
Ein psychologisches Modell zum<br />
selbstregulierten Lernen dient dabei<br />
als inhaltliche und strukturierende<br />
Grundlage.<br />
Ausgehend von eigenen Lern- und<br />
Unterrichtserfahrungen werden die<br />
Teilnehmer/innen sowohl in Einzelübungen<br />
als auch über Teamarbeit<br />
Elemente für ihren eigenen Unterricht<br />
erarbeiten, um die selbstregulativen<br />
Lernkompetenzen ihrer<br />
Schüler und Schülerinnen zu steigern.<br />
Die Veranstaltung wird mit 35 Leistungspunkten<br />
akkreditiert.
Fremdsprachen<br />
Übergabe der<br />
Zertifikate<br />
Von Christel Mazura<br />
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde<br />
am 7. März übergab der<br />
Schulleiter Heinrich Kößler den<br />
21 Teilnehmern der Zertifikatsprüfungen<br />
»Berufliches Englisch<br />
und Spanisch« ihre Zeugnisse.<br />
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
sind Schüler des Fremdsprachensekretariats,<br />
des beruflichen<br />
Gymnasiums, der Höheren Handelsschule<br />
und der Höheren Berufsfachschule<br />
für Informationsassistenten<br />
der THS sowie ein Schüler<br />
der Berufsschulklasse Fachrichtung<br />
IT der August-Bebel-<strong>Schule</strong>. In Spanisch<br />
legten neun der 21 Teilnehmer<br />
die Prüfung ab. Drei erwarben<br />
sowohl das englische wie auch das<br />
spanische Zertifikat. Nach dem offiziellen<br />
Teil stieß man mit Limonade<br />
auf die bestandene Prüfung an und<br />
ließ sich die belegten Brötchen und<br />
den leckeren Kuchen schmecken.<br />
Weitere Informationen für Interessierte<br />
zum Fremdsprachenzertifikat,<br />
z.B. über die verschiedenen Leistungsstufen<br />
und die Prüfungsvoraussetzungen<br />
und Bedingungen<br />
gibt es auch auf der Webpage der<br />
THS unter Bildungsangebote.<br />
Greenpeace<br />
Dankeschön an die<br />
THS<br />
Handeln statt reden – das ist<br />
der Slogan der THS-Partnerschaft<br />
mit zwei Tierschutzvereinen.<br />
Diese beiden deutschen Tierschutzvereine<br />
setzen sich insbesondere in<br />
den neuen EU-Ländern Bulgarien<br />
und Rumänien für schutzlose Tiere<br />
ein. Unter Leitung von Frau Lauer<br />
haben THS Schülerinnen und Schüler<br />
im Laufe des letzten Jahres sehr<br />
erfolgreich Spendensammlungen<br />
durchgeführt, um Straßenhunde in<br />
Bulgarien und Rumänien vor dem<br />
sicheren Tod in Tötungslagern zu<br />
bewahren. Dafür gab es jetzt von<br />
Greenpeace ein besonderes Dankeschön.<br />
Darüber hinaus forderte der bmt<br />
(Bund gegen Missbrauch der Tiere<br />
e.v.) die EU-Kommission und das<br />
Europäische Parlament auf, Verantwortung<br />
für die Straßenhunde in<br />
der EU zu übernehmen. Eine entsprechende<br />
Unterschriftenaktion<br />
dazu wird von Frau Lauer und<br />
Schülern in der THS initiiert.<br />
KREATIV-ECKE<br />
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 13<br />
Warum musste es so weit kommen?<br />
Ich weiß nicht, was dagegen ist zu tun,<br />
warum lässt du nicht alles auf sich beruhen?<br />
Ich weiß nicht, warum du das machst,<br />
oder warum du immer über mich lachst.<br />
Deine fiesen Sprüche und miesen Intrigen halte ich nicht mehr aus,<br />
deinetwegen bliebe ich am liebsten nur zu Haus.<br />
Verstecken will ich mich aber nicht,<br />
soll dein verletzendes Verhalten endlich kommen ans Licht.<br />
Egal, worum es geht,<br />
oder wie es gerade um uns steht.<br />
Ständig geraten wir aneinander,<br />
doch mein Herz ist es, welches bricht auseinander.<br />
Wir waren wie Glieder einer Kette,<br />
und dann war es so als ob ich nie existiert hätte.<br />
Es war ein dummer Streit, der unsere Herzen hat verschnürt,<br />
und doch haben wir sie wieder zusammengeführt.<br />
Wir lachten und ich begann wieder auf dich zu bauen,<br />
doch ich ahnte nicht, dass du warst voller Misstrauen.<br />
Ich pflegte unsere Freundschaft, wie einen teuren Gewinn,<br />
dass sie nur vorgetäuscht war, kam mir nie in den Sinn.<br />
Ich brauchte lange, um zu verstehen,<br />
warum du wolltest einfach nur gehen.<br />
Es war scheinbar kein Vertrauen mehr da,<br />
warum bloß, wir standen uns doch so nah.<br />
Wie es war, ist es seitdem nicht mehr,<br />
mein Herz blieb einfach nur leer.<br />
Du versuchtest mich immer klein zu kriegen,<br />
und trotz des Schmerzes habe ich geschwiegen.<br />
Oft dachte ich das hört schon auf,<br />
sogar deine Lügen über mich nahm ich in Kauf.<br />
Jede Gelegenheit mich fertig zu machen nahmst du dir,<br />
ich fiel auch noch drauf rein, wie dumm von mir.<br />
Ich weiß nicht, wie soll es mit uns weitergehen,<br />
ich kann dem einfach nicht mehr zusehen.<br />
Dieser Konflikt wird nie bringen die erhoffte Wende,<br />
deswegen gebe ich auf, ich bin am Ende.<br />
Autorin: Fatima Essanhaji (BG 12)
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 14<br />
LICHT DER HOFFNUNG<br />
junge:<br />
Du hast einen festen Platz in meinem Herz<br />
Guck mich an „Ich liebe dich!“ Schatz mit einem Schmerz<br />
Kein Scherz, alles was ich tue, ist allein nur für dich<br />
Du gibst mir Kraft zu stehen und zu leben, machst mich glücklich<br />
Ich kann es nicht fassen, wie sich „Liebe“ entwickeln kann<br />
Wie der Gott einem Menschen so viel Liebe geben kann<br />
Deine Werte und Liebe sind unschätzbar in Tonnen<br />
Bist mein Engel, mein Leben, mit dir bin ich vollkommen<br />
mädchen:<br />
Du hast einen festen Platz in meinem Herz<br />
Guck mich an „Ich liebe dich!“ Schatz mit einem Schmerz<br />
Ein Leben ohne dich ist für mich unvorstellbar<br />
Seit dem ersten Augenblick an, als ich dich sah, war mir klar,<br />
Dass ich für immer nur ganz alleine dir gehören wollte<br />
Und was für ein Glück, dass ich dein Herz erobern konnte<br />
Du schenkst mir so viel Aufmerksamkeit und deine Liebe<br />
Mit dir zusammen hab ich das Gefühl, als ob ich fliege<br />
REFRAIN<br />
mein Licht der Hoffnung<br />
zeig uns den Weg und gib uns die Kraft<br />
komm zu mir, bitte komm zu deinem Schatz du hast es bald geschafft<br />
junge:<br />
Seht her unsere Liebe geht bis in die Ewigkeit<br />
Am Ende des Tunnels seh ich eine große Helligkeit<br />
Wie ein Engel hat sie mich von den Sorgen befreit<br />
Bin bereit, es ist Zeit, komm zu mir, es ist nicht weit<br />
mädchen:<br />
Ich versuche dich zu erreichen mit aller Kraft<br />
Ein Leben mit dir verbringen, nicht nur deine Freundschaft<br />
Diese Welt ist so krankhaft bist der Einzige, den ich hab<br />
Nicht mehr lange und ich hab’s bald geschafft<br />
junge:<br />
Liebling, ungeduldig warte ich auf deine Ankunft<br />
Mit dir zusammen will ich eine schöne Zukunft<br />
Der Frust in mir nimmt die Lust und krieg keine Luft<br />
Nur wenn du da bist, komm ich endlich zur Vernunft<br />
mädchen:<br />
Dieser Weg ist so schwer, doch ich bin bald da<br />
Dass wir uns vereinen werden, war mir schon immer klar<br />
Nimm meine Hand, endlich wird mein Traum wahr<br />
Ich fühl mich nicht mehr so alleine, du bist ja endlich da<br />
REFRAIN<br />
mein Licht der Hoffnung<br />
zeig uns den Weg und gib uns die Kraft<br />
komm zu mir, bitte komm zu deinem Schatz, du hast es bald geschafft<br />
junge:<br />
Ohne dich hätt ich beinah mein Verstand verloren<br />
Du bist da, jetzt fühl ich mich wie neu geboren<br />
KREATIV-ECKE<br />
mädchen:<br />
Die ganze Zeit warst du vor meiner Nase, war zu blind<br />
Hatte dich nicht bemerkt, ach wie schade<br />
junge:<br />
Weißt du Schatz, früher glaubte ich nicht an die Liebe<br />
Die Leere in meinem Herzen fülltest du mit deiner Liebe<br />
mädchen:<br />
Wie glücklich muss ich mich schätzen die Auserwählte für dich zu sein<br />
Nun, bist du mein und ich bin dein<br />
junge:<br />
Ja, wir sind eins, keiner kann uns jemals trennen<br />
mädchen:<br />
Mit diesem Track werden sie eine unendliche Liebe kennen<br />
junge:<br />
Egal, was geschieht, ich stehe treu an deiner Seite<br />
mädchen:<br />
Das ist was ich möchte, immer nur an deiner Seite<br />
junge:<br />
Seite an Seite werden wir immer zusammen bleiben<br />
mädchen:<br />
Was willst du damit meinen?<br />
junge:<br />
Ich meinte, ich will dich heiraten<br />
Dafür beten wir<br />
mädchen:<br />
Tag und Nacht,<br />
weil nur ganz allein hat<br />
junge:<br />
Allah die Macht<br />
REFRAIN<br />
mein Licht der Hoffnung<br />
zeig uns den Weg und gib uns die Kraft<br />
komm zu mir, bitte komm zu deinem Schatz du hast es bald geschafft<br />
Die Autoren wollen anonym bleiben<br />
Hilfe! Hilfe! Hilfe!<br />
Wenn Ihnen der THS-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> gefällt, sind Sie herzlich eingeladen,<br />
dieses Schulprojekt mit einer Spende an den THS-Förderverein zu<br />
unterstützen (Kennwort »THS-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>«, Städtische Sparkasse<br />
Offenbach, Konto 8110875, BLZ 505 500 20). Sie erhalten nach<br />
Betragseingang eine Spendenquittung. Auch über Ihre Geschäftsanzeige<br />
freuen wir uns. Die Anzeigenpreise:<br />
1/8-Seite 50,00 €, 1/4-Seite 100,00 €, 1/2-Seite 200,00 €,<br />
1/1 Seite 400,00 €.<br />
Weitere Informationen: helmut.muessemann@gmx.de.
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Neuer Internet-Auftritt der THS<br />
Von Sieglinde Fiala<br />
Die <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> präsentiert<br />
sich unter der Adresse<br />
www.ths.schulen-offenbach.de<br />
ab sofort mit einem neuen Internetauftritt,<br />
sowohl im Design<br />
als auch mit übersichtlich<br />
strukturiertem Inhalt.<br />
Ziel des neuen Internetauftritts ist<br />
es, mehr Raum für die internetgerechte<br />
und nutzerfreundliche Darstellung<br />
der Ziele, Projekte, Events<br />
und N<strong>ews</strong> des THS zu bieten. Sachliche,<br />
allgemein verständliche Texte<br />
und Darstellungen führen in die<br />
Welt unserer <strong>Schule</strong> ein.<br />
Leichte Bedienung<br />
Auf unseren Internetseiten haben<br />
Schüler, Lehrer und Freunde der THS<br />
kurze Download-Zeiten, eine einfache,<br />
funktionale Menüführung und<br />
damit einen schnellen Zugriff auf<br />
alle wichtigen Informationen. Mit<br />
dem neuen Auftritt ist ein Informationsangebot<br />
entstanden, das sowohl<br />
den Anforderungen der Allgemeinheit<br />
gerecht wird, als auch auf<br />
die Bedürfnisse der Schüler und<br />
Lehrer zugeschnitten ist.<br />
So werden neben der Einstiegs-Homepage<br />
auch Untermenüs zu<br />
Schulprogrammen, Partnerschaften,<br />
Schülerprojekten und vielem<br />
mehr als direkte Eintrittstür für alle<br />
Interessenten präsentiert. Die Con-<br />
tent-Struktur ist dem spezifischen<br />
Informationsbedürfnis der vielgestaltigen<br />
Nutzerstruktur der THS<br />
angepasst.<br />
Nützliche Informationen<br />
So können Schüler und Lehrer beispielsweise<br />
bereits am Vorabend<br />
oder morgens zu Hause vor der<br />
<strong>Schule</strong> Einblick in ihre Vertretungspläne<br />
nehmen.<br />
Der Nachrichtenbereich »N<strong>ews</strong>«<br />
auf der rechten Seite, für den Stefan<br />
Falcione verantwortlich ist, bietet<br />
stets aktuelle Informationen (auch<br />
aus der Presse) mit Themen, die unsere<br />
<strong>Schule</strong> betreffen.<br />
Im »Schülerbereich« finden Sie in<br />
der neuen Rubrik »Bildung in Bildern«<br />
eine exzellente Sammlung<br />
von Bildern zu Zeitgeschichte, Politik<br />
und Landeskunde und Umwelt,<br />
die auf »www.n-tv.de« erschienen<br />
sind.<br />
Einige Seiten befinden sich natürlich<br />
noch im Aufbau, werden jedoch<br />
in den nächsten Wochen mit Ihrer<br />
Hilfe Schritt für Schritt vervollständigt.<br />
Für Beiträge ist das Redaktionsteam<br />
stets offen.<br />
Schüler- und Lehrerbeiträge senden<br />
Sie am Besten per E-mail an:<br />
helmut.muessemann@gmx.de und<br />
stefan.falcione@web.de.<br />
Lehrerkollegen/innen<br />
Die »Neuen« an der THS<br />
stellen sich vor<br />
Die beiden fotorealistischenAbbildungen<br />
zeigen<br />
mich, Michaela<br />
Behling, vor meinem<br />
Arbeitsbeginn<br />
am 28. November 2007 und nach<br />
meiner ersten Unterrichtswoche in<br />
der Fachpraxis. Dort vertrete ich bis<br />
voraussichtlich Mai 2008 die Kollegin<br />
Ingrid Kutzera, der ich an dieser<br />
Stelle eine atemberaubend rasche<br />
Genesung wünsche.<br />
Als ursprünglich begeisterte Informatikerin<br />
haben mir die letzten<br />
sechs Jahre in der freien Wirtschaft<br />
die Freude an der Softwareentwicklung<br />
ziemlich vergällt, so dass ich<br />
mich pünktlich zur Midlife-Crisis<br />
nach einem neuen Betätigungsfeld<br />
umgesehen habe. Und mit vielen<br />
Lehrer/innen im Freundeskreis, einem<br />
fast vergessenen Vordiplom in<br />
Erziehungswissenschaften und den<br />
üblichen naiven Vorstellungen vom<br />
Schulbetrieb – wenig Arbeit, viele<br />
Ferien, wissenshungrige Schüler/<br />
innen – entstand der Wunsch zu<br />
unterrichten. So bin ich als BAT-<br />
Kraft an der THS mit den Unterrichtsfächern<br />
Fachpraxis<br />
und an der Leibnizschule mit den<br />
Fächern Mathematik und Informatik<br />
gelandet.<br />
Den unvermeidlichen Realitätsschock<br />
habe ich noch nicht ganz<br />
verkraftet. Bei allem Verständnis für<br />
die schwierige Situation der<br />
Schüler/innen fällt es mir gegenwärtig<br />
noch recht schwer, die allgemeine<br />
Disziplinlosigkeit und die dahinter<br />
vermutete Resignation zu<br />
bekämpfen. Trotzdem sind mir meine<br />
Schüler/innen aber bereits ans<br />
Herz gewachsen – und aller Anfang<br />
ist eben schwer.<br />
Mein Name: Jochen<br />
Brück. Geburtstag:<br />
1. 8. 1978, Sternzeichen:<br />
Löwe. Geburtsort:<br />
Marburg. Von<br />
Marburg bin ich mit<br />
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 15<br />
meiner Familie im Alter von 6 Jahren<br />
nach Fulda gezogen, wo ich<br />
auch mein Abitur gemacht habe.<br />
Meine Leistungskurse waren Geschichte<br />
und Deutsch. Nach dem Zivildienst<br />
bei Malteser entschloss<br />
ich mich, Wirtschaftspädagogik in<br />
Kassel zu studieren. Nach 9 Semestern<br />
und bestandenem Diplom begann<br />
ich das Referendariat in Kassel<br />
und arbeitete an einer beruflichen<br />
<strong>Schule</strong> in Hofgeismar. Das<br />
Referendariat endete für mich Ende<br />
Januar diesen Jahres und ich fand<br />
gleich im Anschluss eine Stelle an<br />
der THS in Offenbach. Hier unterrichte<br />
ich jetzt mit 25 Wochenstunden<br />
die Fächer Wirtschaft und Politik.<br />
Eingesetzt bin ich hauptsächlich<br />
in Klassen der medizinischen<br />
Fachangestellten und des Einzelhandels.<br />
Ich unterrichte momentan<br />
aber auch im Groß- und Außenhandel,<br />
im Beruflichen Gymnasium und<br />
im BGJ.<br />
Während der Woche habe ich eine<br />
schöne WG in Bornheim gefunden,<br />
wo ich mich sehr wohl fühle.An den<br />
Wochenenden fahre ich meistens<br />
nach Hause, da ich in Kassel mit<br />
meiner Freundin zusammen wohne.<br />
In meiner Freizeit spiele ich gerne<br />
Badminton, treffe mich mit Freunden<br />
und schaue Sport und Filme.<br />
Als ich, Sieglinde<br />
Fiala, vergangenen<br />
November meine<br />
Freunde und Verwandte<br />
damit überraschte,<br />
in den<br />
Schuldienst zu gehen, war die Reaktion<br />
einheitlich und die Botschaft<br />
klar: »Aber Du hast doch einen<br />
rechtschaffenen Beruf! Wie kannst<br />
Du Dir so etwas antun!« Die Höflichen<br />
unter den Schockierten betrieben<br />
die Konversation weiter: Welche<br />
<strong>Schule</strong> es denn nun werden<br />
würde. Als ich ihnen meinen künftigen<br />
Arbeitsplatz nannte, meinte<br />
man, der Jakobsweg einmal im Jahr<br />
hätte es auch getan, es müsse ja
THS N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 8 • Seite 16<br />
nicht gleich die THS sein. Einige<br />
Schwerenöter meinten zudem, mir<br />
kondolieren 1 zu müssen. Dies fand<br />
ich übertrieben ... bis ich meinen<br />
ersten Arbeitstag hinter mir hatte.<br />
Als Optimist lautete mein Motto:<br />
»Schlimmer kann’s nicht kommen.«<br />
Und ich sollte – bis jetzt –<br />
recht behalten und damit täglich<br />
Erfolgserlebnisse einfahren.<br />
Mein Werdegang soll Euch nicht<br />
langweilen. Also überspringt einfach<br />
diesen Abschnitt, lest aber unbedingt<br />
die letzten beiden. *<br />
Nach meinem Studium an der Uni<br />
Heidelberg habe ich so lange in<br />
Helsinki Deutsch als Fremdsprache<br />
unterrichtet, bis man in Stuttgart<br />
eine Referendarstelle für mich hatte:<br />
1981 Lehrerschwemme 2 . Am<br />
Leibnizgymnasium Stuttgart beendete<br />
ich mit dem 2. Staatsexamen<br />
in Deutsch und Englisch für Sek. II<br />
die Qual, sich mit Schwaben auf<br />
Deutsch verständigen zu wollen.<br />
»Wir können alles außer Hochdeutsch.«<br />
Wie für all meine Mitstreiter<br />
gab es auch für mich keinen<br />
Platz im Staatsdienst. So heuerte<br />
ich in der Wirtschaft an, wurde als<br />
Marketingassistentin bei 60 Wochenstunden<br />
verheizt und absolvierte<br />
parallel mein Studium zum<br />
Marketing-Fachwirt. Da ich in diesem<br />
Metier wohl Talent zeigte, bekam<br />
ich auch den 1. Preis meines<br />
Jahrgangs und wurde vom Fleck<br />
weg von einer großen Softwarefirma<br />
als Abteilungsleiterin für Marketing-Kommunikationabgeworben<br />
(Werbung, Verkaufsförderung,<br />
PR). Wenn ich glaubte, bisher einen<br />
Stressjob gehabt zu haben, so belehrte<br />
mich meine neue Position<br />
täglich eines Besseren. Die zu bewerbenden<br />
Produkte in der Computerindustrie<br />
wechselten auf dem<br />
Markt im Zeitraffer, meine Vorgesetzten<br />
noch schneller. Nicht, dass<br />
ich sie verschlissen hätte. Ich hatte<br />
einfach nur ein größeres Standvermögen<br />
als sie. Die Firma wurde verkauft,<br />
ich sollte mit nach Düsseldorf<br />
ziehen, zog es aber vor, mich<br />
selbständig zu machen und 1992<br />
meine Werbeagentur zu gründen.<br />
Sieben Jahre ließen sich quengelige<br />
Kunden und ein liebes Kind miteinander<br />
vereinen. Unser zweiter<br />
Dauerschreihals jedoch vereitelte<br />
schnell meine Ambitionen und verwies<br />
beide Eltern in ihre Schranken.<br />
Auf der Suche nach geregelter Arbeitszeit<br />
kam mir ein Zufall des<br />
Wegs. Ich griff zu und übernahm eine<br />
Sprachreiseagentur für Schülerreisen,<br />
Highschool Aufenthalte und<br />
Auslandspraktika. Sehr schnell waren<br />
meine Mitarbeiter und ich umsatzstärkste<br />
Agentur, bis nach acht<br />
Jahren unser Veranstalter etwas<br />
von unserem ansehnlichen Kuchen<br />
abhaben wollte und uns die Hälfte<br />
der Leistungen nicht mehr verprovisionierte,<br />
sondern selbst einsteckte.<br />
Ein nicht lukratives Geschäft<br />
für enormen zeitlichen<br />
Aufwand, fand ich. Bloß kein Moos<br />
ansetzen, heißt es in der globalisierten<br />
Welt, und so besann ich<br />
mich auf mein ursprüngliches Berufsziel,<br />
das Lehrerdasein.<br />
* Hier bin ich also in der THS. Und<br />
es braucht mir wirklich keiner mehr<br />
zu kondolieren. 1 Ich schätze die lebensbejahende<br />
Grundhaltung meiner<br />
Schüler, die sich zwar nicht immer<br />
in der gewünschten Leistung<br />
niederschlägt, mir aber eine gehörige<br />
Portion guten Willen und<br />
Freundlichkeit entgegenbringt.<br />
Ich fühle mich sehr wohl bei meinen<br />
Kollegen, unter denen glücklicherweise<br />
sehr hilfreiche Geister<br />
weilen, die mir ihre Bioäpfel in der<br />
Pause anbieten, mir mit ihrer Erfahrung<br />
zur Seite stehen und aufmunternd<br />
auf die Schulter klopfen<br />
(wenn sie denn so weit hoch reichen).<br />
Wenn ich ins Lehrerzimmer<br />
komme, empfinde ich bei jedem ein<br />
freundliches Entgegenkommen,<br />
und das ist für mich mehr als ich erhofft<br />
hatte.<br />
Vielen Dank dafür!<br />
Nützliches Vokabular für Schüler<br />
1 kondolieren, Beileid wünschen.<br />
2 Lehrerschwemme, für das Kultusministerium<br />
»völlig überraschend«<br />
auftauchendes Ungleichgewicht<br />
von Schülern und Lehrerbedarf.