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Befund_Haustechnik_Lüftungsanlage - Bauherrenhilfe.org

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An die<br />

……………….<br />

………………<br />

………………<br />

Wien, am ......2011<br />

BEFUND<br />

Auftraggeber (AG):<br />

……….<br />

……….<br />

……….<br />

Objekt:<br />

Wohnhausanlage<br />

……….<br />

……….<br />

1/8


INHALTSVERZEICHNIS:<br />

1. AUFTRAG Seite 2<br />

2. GRUNDLAGEN Seite 2<br />

3. BEFUNDAUFNAHME Seite 3<br />

4. BEFUND Seite 4<br />

ANLAGENVERZEICHNIS:<br />

1. Protokoll (1 Seite)<br />

2. Fotodokumentation<br />

1. AUFTRAG<br />

Ich wurde im gegenständlichen Objekt eine Besprechung und eine <strong>Befund</strong>aufnahme<br />

abzuhalten, sowie eine schriftliche Ausarbeitung samt Fotodokumentation für das im<br />

Betreff genannte Objekt zu erstatten.<br />

Die <strong>Befund</strong>aufnahme erfolgte: 2011<br />

Verwendetes Messgerät: testo 435-4<br />

2. GRUNDLAGEN<br />

1.) Erster Augenscheintermin am<br />

2.) Übergebene Unterlagen (siehe Anlagen)<br />

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3. BEFUNDAUFNAHME<br />

Besichtigt wurden die Müllraumlüftungsanlage, die Komfortlüftungsgeräte (für die<br />

kontrollierte Wohnraumlüftung) und dazugehörigen Komponenten in den Wohnungen, die<br />

lufttechnischen Komponenten am Dach (partiell), sowie die Komponenten des<br />

Bodenabsorberkreislaufes im Keller (partiell) des gegenständlichen Objektes.<br />

4. BEFUND<br />

4.1. Sachverhalt<br />

Die Errichtung der gegenständlichen lüftungstechnischen Anlagen erfolgte seitens der<br />

……………..<br />

Die Eigentümer vertreten die Ansicht, dass einige, nachstehend angeführte Mängel<br />

bestehen.<br />

4.2. Erste Augenscheinnahme<br />

4.2.1 Allgemein<br />

Ich besichtigte das gegenständliche Objekt am …………;<br />

nähere Details siehe Pkt.3.<br />

Ebenso wurde eine Fotodokumentation erstellt.<br />

4.2.2. Feststellungen, Erhebungen<br />

Besichtigt wurden die Müllraumlüftungsanlage, die Komfortlüftungsgeräte (für die<br />

kontrollierte Wohnraumlüftung) und dazugehörigen Komponenten in den Wohnungen, die<br />

lufttechnischen Komponenten am Dach (partiell), sowie die Komponenten des<br />

Bodenabsorberkreislaufes im Keller (partiell) des gegenständlichen Objektes.<br />

4.2.2.1. Müllraum (Bild Nr.: 1):<br />

Es wird berichtet, dass es zur Geruchsausbreitung in das Stiegenhaus und in das Foyer<br />

kommt.<br />

Die Restmülltonnen seien so umgestellt worden, dass sie sich nunmehr unterhalb der<br />

Ablufttellerventile befinden.<br />

3/8


Es ist festzustellen, dass die Großmülltonnen, in welchen der Restmüll zwischendeponiert<br />

wird, aufgrund ihrer Konstruktion und Beschaffenheit des Deckels nicht dicht sind.<br />

Somit ist eine Übertragung des in den Großmülltonnen entstehenden Geruchs in den<br />

Müllraum möglich.<br />

Seitens eines anwesenden Bausachverständigen wird an der geschlossenen Verbindungstür<br />

zwischen dem Müllraum und dem Foyer mittels eines Rauchröhrchens eine Luftbewegung<br />

in Richtung Foyer festgestellt. Das heißt, im Müllraum herrscht Überdruck zum<br />

angrenzenden Foyer.<br />

Die <strong>Lüftungsanlage</strong> für den Müllraum besteht aus einem Lüftungsgerät Fabr.: ….,<br />

Type: …. mit Wärmerückgewinnung (Bild Nr.: 1) und entsprechenden Luftkanälen. Die<br />

ZUL- und ABL-Kanäle verlaufen innerhalb der Zwischendecke im Müllraum, als<br />

Luftauslässe wurden Tellerventile verwendet.<br />

Die FOL- und FRL-Kanäle sind über Dach geführt. Der Differenzdruckschalter (Bild nicht<br />

veröffentlicht) ist nicht angeschlossen.<br />

Es wird die Frage an mich gerichtet, ob mit diesem gegenständlichen Lüftungsgerät durch<br />

Veränderungen der Zu- und Abluftmenge ein Unterdruck hergestellt werden kann.<br />

Anm. 1:<br />

Nach Rücksprache mit dem Hersteller, Fa. …. am …. wurde mir mitgeteilt, dass eine<br />

Veränderung der Luftmengen nur mechanisch, dass heißt etwa durch Einbau eines<br />

Widerstandes im Zuluftkanal, möglich ist.<br />

Anm. 2:<br />

Das vorhandene Lüftungsgerät Fabr.: …., Type …. erreicht, frei ausblasend eine<br />

Luftmenge von 250 m³/h. Unter Berücksichtigung des Anlagenwiderstandes sinkt der<br />

Wert entsprechend ab. Unter der Annahme, dass der Anlagenwiderstand etwa 100 Pa<br />

beträgt, sinkt die Luftmenge auf etwa 200 m³/h (zur genauen Bestimmung der Luftmenge<br />

kann diese messtechnisch ermittelt werden).<br />

Gemäß den Richtlinien (OIB, MA 48) sind Müllräume so zu Be- und Entlüften, dass es zu<br />

keiner unzumutbaren Belästigung durch Geruch kommt. Diese Forderung ist nach<br />

Angaben der Eigentümer hier nicht gegeben, obendrein wurde Überdruck festgestellt.<br />

Zur Vermeidung der vor genannten Probleme werden <strong>Lüftungsanlage</strong>n für Müllräume<br />

üblicherweise mit einem stündlichen LW von etwa 8-10 ausgelegt.<br />

Dieser Wert kann mit dem bestehenden Gerät nicht erreicht werden, wenn berücksichtigt<br />

wird, dass die Kubatur des Müllraumes ca. 90 m³ beträgt.<br />

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4.2.2.2. Wohnung Nr.<br />

Es wird allgemein berichtet, dass es auch bei abgeschaltetem<br />

Wohnungskomfortlüftungsgerät zu erheblichem Lufteintritt in die Wohnungen kommt.<br />

Bei den Wohnungskomfortlüftungsgeräten handelt es sich um jene der Fa. ….,<br />

Type: …..<br />

Zur Inspektion der Frischluftleitung wurde der, mit einer Dämmung aus Elastomer<br />

(geschlossenzelliges Dämmmaterial auf Basis synthetischen Kautschuks) versehenen<br />

Frischluftschlauch von Gerät gelöst, und mittels eines Endoskops inspiziert. Dabei konnte<br />

festgestellt werden, dass der Feuerschutzabschluss in geöffnetem Zustand war (über die<br />

richtige Einbausituation kann an dieser Stelle keine Aussage getroffen werden), die<br />

Kaltrauchsperre jedoch, deren Position betreffend, längs zur Luftrichtung v<strong>org</strong>efunden<br />

wurde.<br />

Anm. 3:<br />

Es war möglich, die Kaltrauchsperre mit der Hand zu erreichen und in die entsprechende<br />

Einbausituation zu bringen. Hierzu ist anzumerken, dass sich die Kaltrauchsperre „relativ<br />

lose“ im Luftkanalsystem befindet. Bereits bei geringster mechanischer Einwirkung,<br />

welche auch durch den Druck der Stützventilatoren entstehen kann, kommt es zur<br />

Veränderung der Einbaulage.<br />

Die, gemäß technischer Beschreibung (Anlage 4) angeführten, metallischen<br />

Rückschlagklappen wurden nicht v<strong>org</strong>efunden. Mit den verwendeten Kaltrauchsperren<br />

kann der in der technischen Beschreibung angeführte gewünschte Effekt, also das<br />

Unterbinden des Luftstromes und Rauchverschleppung bei ausgeschaltetem Gerät, nicht<br />

realisiert werden.<br />

Herr …… zeigt dazu auch Fotos (welche er mir in weiterer Folge übermittelte) einer<br />

ausgebauten Kaltrauchsperre (Bild Nr.: 2): Die Silikonmembrane hat sich aufgrund des<br />

permanenten Luftstromes derartig deformiert, dass auch die Funktion der<br />

Rückschlagsicherung nicht mehr gegeben ist. Nach Angaben des Herstellers sind diese<br />

Kaltrauchsperren für den hier vorliegenden Anwendungsfall nicht geeignet.<br />

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4.2.2.3. Wohnung Nr. ……<br />

Auch Herr …… klagt über den Umstand, dass es auch bei abgeschaltetem<br />

Wohnungskomfortlüftungsgerät zu erheblichem Lufteintritt in die Wohnungen kommt.<br />

Herr …… gibt weiters an und konstatiert das aus seiner Sicht bestehende Unbehagen<br />

insofern, als es bei der gegenständlichen Anlagenkonstellation zur Rauchverschleppung<br />

kommen kann, da die eingebauten Feuerschutzabschlüsse gemäß der technischen<br />

Beschreibung erst bei 62°C schließen.<br />

Von meiner Seite wird dazu angemerkt, dass die übliche Auslösetemperatur der<br />

Schmelzlotelemente bei 72°C liegt; die Herstellerangaben geben einen Wert zwischen<br />

70°C und 75°C an.<br />

Ich gebe dazu an, dass eine entsprechende, automatische Unterbindung der Luftzufuhr nur<br />

durch eine dichte, ggf. elektromechanisch gesteuerte Luftklappe zu erreichen ist, also etwa<br />

einer Federrücklaufklappe, welche dem Vordruck im gemeinsamen Frischluft- bzw.<br />

Fortluftkanal standhält und über das Wohnraumlüftungsgerät gesteuert wird.<br />

Gemäß der Wiener Bauordnung § 93/6 dürfen haustechnische Anlagen z. B.<br />

<strong>Lüftungsanlage</strong>n nicht zur Entstehung und Ausbreitung von Feuer und Rauch beitragen.<br />

Der Kostenaufwand für eine derartige Adaption des Wohnraumlüftungsgerätes, den Einbau<br />

einer entsprechenden Klappe samt Antrieb sowie den elektrotechnischen Umbau<br />

betreffend, wird von meiner Seite erhoben (siehe Anm. 4).<br />

Anm. 4:<br />

Ich habe die Preise für dichtschließende, runde Luftklappen DM 125 mm samt<br />

Federrücklaufmotor bei zwei Lieferanten angefragt. Die Listenpreise, also ohne<br />

Berücksichtigung von Rabatten, bewegen sich je nach Ausführung zwischen € …. und<br />

€ …. je Stk..<br />

Pro Wohnung sind 2 Stk Klappen notwendig, wenn diese sowohl die Frischluft- als auch<br />

die Fortluftleitungen eingebaut werden; nur dann kann die vollständige Trennung der<br />

Systeme gewährleistet werden.<br />

Die elektrische Einbindung in die Steuerung des Gerätes müsste durch einen Elektriker<br />

erfolgen.<br />

Der Gerätehersteller gibt daraufhin an, dass es theoretisch möglich ist, in den Schaltkreis<br />

des Bediengerätes ein Relais einzubauen, das wiederum eine motorische Klappe ansteuert.<br />

Praktisch ist zu prüfen, wo dieses Relais installiert, und wie die Verdrahtung umgesetzt<br />

werden kann.<br />

Zu prüfen sei des weiteren das Verhalten der Ventilatoren beim Starten insofern, als die<br />

Anforderung zeitgleich mit dem Abfallen des Relais eintritt, die motorische Klappe aber<br />

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eine gewisse Zeit benötigt, bis sie geöffnet wird. Auch die Ventilatoren laufen nicht<br />

innerhalb einer Sekunde an; das tatsächliche Verhalten ist zu prüfen.<br />

Das erforderliche Relais kann durch einen Elektriker geliefert und installiert werden; von<br />

deren Seite fielen hierfür keine Kosten an. Sie können den Eingriff aber nur freigeben,<br />

wenn eine Anlage im Beisein eines ihrer Kundendiensttechniker versuchsweise umgesetzt<br />

und ggf. abgenommen wird.<br />

Dieser Aufwand wird auf ca. € …. geschätzt.<br />

Der Aufwand für die Materialkosten (Relais,…) und den Einbau, das elektrotechnische<br />

Gewerk betreffend wäre im Zuge der Durchführung des Pilotprojektes zu erheben.<br />

Eine weitere, wesentlich einfachere und kostengünstigere Variante wäre der Einbau von<br />

manuellen, dichtschließenden, runden Luftklappen DM 125 mm, also ohne Stellmotor.<br />

Der Listenpreis für eine derartige, dichtschließende Klappe, also ohne Berücksichtigung<br />

von Rabatten, bewegt sich je nach Ausführung zwischen € …. und € …..<br />

Pro Wohnung sind 2 Stk Klappen notwendig, wenn diese sowohl die Frischluft- als auch<br />

die Fortluftleitungen eingebaut werden; nur dann kann die vollständige Trennung der<br />

Systeme gewährleistet werden.<br />

Der Einbau ist insofern ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen, als der ZUL- und FOL-<br />

Schlauch vom Gerät abgenommen werden, auf die Gerätestutzen eine Muffe, und in diese<br />

die Klappen eingesetzt werden. Anschließend sind der ZUL- und FOL-Schlauch mit den<br />

Klappen zu verbinden. Wird eine Klappe mit Lippendichtungen verwendet, kann auf die<br />

Verwendung von außen liegenden Klebebändern verzichtet werden.<br />

Auch diese Variante ist mit dem Gerätehersteller abzustimmen. Es ist von Seiten der<br />

Wohnungseigentümer jedenfalls sicherzustellen, dass die manuellen Klappen geöffnet<br />

sind, sobald das Wohnraumlüftungsgerät in Betrieb genommen wird.<br />

Die Temperatur der über den vom Gerät demontierten FRL-Schlauch einströmende Luft<br />

wies, entgegen der „Dokumentation wichtige Bedienungs-, Wartungs- und<br />

Pflegehinweise“; hier werden 20°C genannt; eine Temperatur von 15,5°C auf.<br />

Die Positionierung der Kaltrauchsperre erschien ordnungsgemäß.<br />

Bild Nr. 3 zeigt einen Luftauslass oberhalb der Wohnzimmertür, welcher oberhalb eines<br />

Heizkörpers angebracht ist.<br />

Bei diesem Luftaustritt wird eine Luftgeschwindigkeit von etwa 0,4 m/s gemessen, obwohl<br />

sich der Betriebswahlschalter in der Stellung „0“ befindet.<br />

7/8


4.2.2.4. (Dach Bild Nr.: 4, 5)<br />

Am Dach sind die Stützventilatoren, sowohl für die FRL als auch für die FOL<br />

untergebracht. Je Schacht sind ein FRL- und ein FOL-Ventilator untergebracht. Im<br />

Frischluftkanal befindet sich, in Luftrichtung betrachtet, nach dem Stützventilator weiters<br />

eine Grob- und Feinfiltereinheit und ein Luftheiz/kühlregister des<br />

Bodenabsorberkreislaufes.<br />

Die Einstellung der Luftmenge und des Kanaldrucks kann mittels eines Drehzahlstellers<br />

v<strong>org</strong>enommen werden. Weiters befindet sich ein Serviceschalter auf dem Klemmkasten.<br />

Beim Schacht „West-Mitte“ betrug die Einstellung „2“ (Bild Nr.: 5); der Wert des<br />

Kanaldrucks konnte an einer Differenzdruckmesseinheit mit Anzeige; situiert im Inneren<br />

des Schachtkopfes, mit 60 Pa abgelesen werden.<br />

Die Luftkanäle für FRL- und FOL weisen keine wetterfeste Verkleidung bzw. Dämmung<br />

auf<br />

(Bild Nr.: 4).<br />

Herr ……. beklagt sich über die Geräuschbelästigung, welche aus seiner Sicht den<br />

Stützventilatoren zuzuordnen ist. Am ehesten seien diese Belästigungen in den Wohnungen<br />

Top-Nr…. und Top-Nr…. bemerkbar. Er habe weiters festgestellt, dass die Belästigungen<br />

nach dem Umbau der FOL-Anlage noch stärker wahrgenommen wurden.<br />

Messungen zu dieser Thematik, welchen ich nicht beiwohnte, wurden von einem SV für<br />

Bauphysik/Schallschutz durchgeführt.<br />

4.2.2.5. (Keller Bild Nr.: 6)<br />

Im Keller wurden die Komponenten des Bodenabsorberkreislaufes besichtigt (partiell), ein<br />

Anlagenschema war nicht verfügbar.<br />

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