Umweltverträglichkeitsprüfung Genehmigungsbescheid
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Verwendungszweck prinzipiell geeignet sind. Unter Berücksichtigung der Transferfaktoren für<br />
das Zementwerk Retznei kommt es durch den vermehrten Einsatz von Ersatzroh- und<br />
Ersatzbrennstoffen nur beim Parameter Quecksilber zu merkbaren Veränderungen. Relativ<br />
kleine Mengenanteile an Ersatzroh- und Ersatzbrennstoffen (z.B. Teilstrom Klärschlamm)<br />
können Auswirkungen auf das Emissionsverhalten und die Klinkerzusammensetzung haben.<br />
So wird ein Anteil von ca. 40 % der mit den Ersatzroh- und Ersatzbrennstoffen eingebrachten<br />
Quecksilberfracht über das Rauchgas an die Umwelt abgegeben. Aus diesem Grund wird bei<br />
Einsatz von quecksilberbelasteten Ersatzroh- und Ersatzbrennstoffen in Zementanlagen der<br />
Vorgabe des § 1 AWG 2002, nachdem die Emissionen von Luftschadstoffen so gering wie<br />
möglich zu halten sind, für den Emissionsparameter Quecksilber nicht entsprochen. (vgl aber<br />
dazu unten 5.3)<br />
Wird der Vergleich des Szenario AWG, wobei die Zusammensetzung der konventionellen<br />
Brennstoffe den derzeit eingesetzten Qualitäten entspricht, mit der derzeit verwendeten<br />
Kohlequalität (Quecksilbergehalt von 0,54 [mg/kg TS]) zur Variante mit maximalen<br />
Klärschlammanteil (mit maximalen Quecksilbergehalt) gezogen, so verändert sich der<br />
Emissionswert von 0,015 [mg/Nm³] auf 0,037 [mg/Nm³].<br />
Für den Regelbetrieb ist jedoch davon auszugehen, dass die Veränderungen für den Parameter<br />
Quecksilber (Emission) nur in geringerem Ausmaß auftreten werden.<br />
Abgesehen vom Parameter Quecksilber ist auch für andere Schwermetalle darauf hinzuweisen,<br />
dass durch den Einsatz von Ersatzroh- und Ersatzbrennstoffen zwar nahezu keine<br />
Veränderungen im Emissionsverhalten der Anlage auftreten, jedoch wesentliche Mengen an<br />
Schadstoffen in das „Produkt“ Klinker eingelagert werden und mit dem Zement wieder in die<br />
Umwelt abgegeben werden (z.B. Antimon, Blei, Cadmium, Chrom, Quecksilber usw.). Diese<br />
Vorgangsweise widerspricht den bisherigen abfall- und stoffflusswirtschaftlichen<br />
Zielsetzungen, nachdem in Abfällen enthaltene Schadstoffe im Behandlungsprozess<br />
aufkonzentriert werden und in dieser Form einer „letzten Senke“ zugeführt werden sollten.<br />
Zusammenfassend wird aus abfall- und stoffflusswirtschaftlicher Sicht dem vorliegenden<br />
Projekt unter Berücksichtigung der angeführten Maßnahmenvorschläge als gesamt zu sehender<br />
Kompromiss zur Sicherung notwendiger Behandlungskapazitäten zugestimmt und entstehen