Umweltverträglichkeitsprüfung Genehmigungsbescheid
Umweltverträglichkeitsprüfung Genehmigungsbescheid
Umweltverträglichkeitsprüfung Genehmigungsbescheid
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 49 -<br />
Bei der Beurteilung dieser Emissionskonzentrationen als Immission ist zu beachten, dass es<br />
durch die Verdünnung zu einer Änderung der Geruchsqualität kommt und konkrete Aussagen<br />
zur Geruchsqualität der Immission realistischer sind. Vom Werksleiter des Zementwerkes<br />
Retznei wurde auf Befragen nach der Vergleichbarkeit der fallweise wahrnehmbaren<br />
Geruchsstoffe ein Vergleich mit dem Abgas bei einem Böllerschuss gezogen.<br />
Die Geruchstoffkonzentration entspricht jener des Ist-Zustandes und wird sich durch das<br />
gegenständliche Vorhaben (Planzustand) nicht verändern. Auf Basis der Emissionskenngrößen<br />
erfolgte die Modellierung der räumlichen Verteilung der Geruchshäufigkeit (Häufigkeit des<br />
Auftretens von Immissionskonzentrationen > 1GE ausgedrückt als Geruchstunden/Jahr).<br />
Auf Basis der den Ausbreitungsrechnungen zugrunde gelegten klimatologischen Bedingungen<br />
wurde die flächige Verteilung der Überschreitungshäufigkeit der Geruchsschwelle im<br />
Untersuchungsraum berechnet. Zur Beurteilung der Geruchsspitzen wurde das Faktor-10-<br />
Modell der TA-Luft (2002) angewandt. Die maximale Häufigkeit der Überschreitung der<br />
Geruchsschwelle ist mit 4,5% entsprechend 0,045 gegeben. Als Emissionskonzentration<br />
wurden 1000 GE/m3 den Abschätzungen zugrunde gelegt.<br />
Das Ausmaß der Geruchsbelastung wird in relativen Häufigkeiten der Geruchsstunden<br />
angegeben.<br />
Folgende Werte sollen dabei nicht überschritten werden:<br />
Geruchsereignisse<br />
stark wahrnehmbare Geruchsereignisse<br />
0,08 0,03<br />
Aus humanmedizinischer Sicht ist in Rechnung zu stellen, dass nach Auskunft des<br />
Zementwerkes Geruchswahrnehmungen des Abgases im Bereich um das Zementwerk Retznei<br />
immer wieder von Personen registriert werden – sich also in den Erfahrungen der Anwohner<br />
abbilden. Bei Geruchsqualitäten mit Werten um 9 wäre eine obere Häufigkeit von 0,03 für die<br />
Geruchsereignisse anzusetzen. Bei Werten von 7-8 kann die obere Häufigkeit mit etwa 0,04<br />
angegeben werden. Ausgehend von dem Umstand, dass das Werk Retznei über mehrere<br />
Jahrzehnte besteht, und damit fixer Bestandteil der „Geruchslandschaft“ wurde, sowie dem<br />
Umstand, dass die Geruchswahrnehmung nicht mit einer toxischen Gefährdung von Menschen<br />
einhergeht erscheint eine Geruchshäufigkeit von 0,045 humanmedizinisch vertretbar.