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Mitwirkende (Fortsetzung) - Collegium Musicum Hannover

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<strong>Mitwirkende</strong> (<strong>Fortsetzung</strong>)<br />

Trompete<br />

Cay Lienau<br />

Martin Ließ<br />

Pauke<br />

Thorsten Harnitz a.G.<br />

Wir danken der <strong>Hannover</strong>schen Hochschulgemeinschaft<br />

und dem Studentenwerk <strong>Hannover</strong> für ihre freundliche<br />

Unterstützung.<br />

Die nächsten Konzerte finden statt am<br />

14. und 15. Juli 2007 im Festsaal der<br />

Universität in der Bismarckstraße.<br />

collegium<br />

musicum<br />

Leibniz<br />

Universität <strong>Hannover</strong><br />

Konzert<br />

17. & 18.2.2007


Programm<br />

Antonin Dvoˇrák Böhmische Suite D-Dur op. 39 für Orchester<br />

1841 - 1904<br />

Präludium (Pastorale)<br />

Polka<br />

Menuett (Sousedská)<br />

Romanze<br />

Finale (Furiant)<br />

Serge Koussewitzky Konzert fis-Moll op. 3<br />

1874 – 1951 für Kontrabass und Orchester<br />

Allegro<br />

Andante<br />

Allegro<br />

* * *<br />

Wolfgang Amadé Mozart Sinfonie D-Dur KV 504 „Prager“<br />

1756 – 1791<br />

Adagio/Allegro<br />

Andante<br />

Presto<br />

Bernd Jacobsen – Kontrabass<br />

<strong>Collegium</strong> musicum – Sinfonieorchester der Leibnizuniversität <strong>Hannover</strong><br />

Leitung: Christoph Heidemann<br />

<strong>Mitwirkende</strong><br />

Violine 1<br />

Martin Köhler (Konzertmeister)<br />

Hans Georg Conrads<br />

Sebastian Hanisch<br />

Gerrit Hesse<br />

Esther Humann-Ziehank<br />

Gesina Johannink-Gehnen<br />

Almut Leykauff-Bothe<br />

Caroline Meyerbröker<br />

Munna Naschar<br />

Bärbel Riegler<br />

Anja Riemenschneider<br />

Sabine Schneekloth<br />

Sinje Treuel<br />

Violine 2<br />

Barbara Brix<br />

Annika Frisch<br />

Susanne Halberkamp<br />

Friederike Lachmann<br />

Delia Nitschke<br />

Cornelia Pfarr-Allmann<br />

Sabine Ronge<br />

Johanna Schüler<br />

Dörthe Schwarzer<br />

Kristina Theusner<br />

Kirsten Vogeler<br />

Julia Wiehe<br />

Viola<br />

Barbara Fährmann<br />

Andrea Carina Koenecke<br />

Gudrun Nitschke<br />

Christian Schleier<br />

Aike-Thorben Schweda<br />

Antje Seißelberg<br />

Frances Sherwood-Brock<br />

Violoncello<br />

Heike Andersen<br />

Mike Büring<br />

Christiane Eichler<br />

Michael Glüer<br />

Leslie Hanisch<br />

Gisela Kuhlmann<br />

Ortrud Schlichting-Seidel<br />

Johan Waern<br />

Kontrabaß<br />

Susanna Bauer<br />

Petra Jacobsen<br />

Christoph Moritz<br />

Holger Martin a.G.<br />

Flöte<br />

Vera Dünnbier<br />

Holger Goßmann<br />

Oboe<br />

Katharina Kramer (auch Englischhorn)<br />

Irmtraud Pohl<br />

Sebastian Pritsch<br />

Klarinette<br />

Henrik Berthold<br />

Julian Pfarr<br />

Kathleen Reetz a.G. (Bassklarinette)<br />

Fagott<br />

Christine Naerger<br />

Joachim Pfarr<br />

Horn<br />

Felix Bauer<br />

Georg Lösel<br />

Petra Röpenack a.G.


Bernd Jacobsen studierte Kontrabass an der Hochschule für Musik und Theater <strong>Hannover</strong><br />

und bei Prof. Günter Klaus in Frankfurt und vervollkommnete sich auf internationalen<br />

Meisterkursen u.a. bei Gary Karr, Ludwig Streicher und Klaus Stoll. Danach<br />

spielte er in verschiedenen Rundfunk-, Opern- und Konzertorchestern. Besonders<br />

prägende Stationen waren Konzertreisen mit dem Kammerorchester Baden-Württemberg<br />

(JKE) unter Leitung der Geigerin Iona Brown oder Helmut Rillings, die durch<br />

Osteuropa und nach Arabien und Pakistan führten. Als alternierender Solobassist im<br />

„London Arts Orchestra“ bereiste er über fünf Jahre viele Kulturzentren Westeuropas.<br />

Als Solist wurde er von Kammerorchestern in Bamberg, Ulm, <strong>Hannover</strong>, Hildesheim,<br />

Goslar, Gehrden und Wolfsburg begleitet. Die musikalische Bandbreite reicht von<br />

Barock- und Oratorienmusik über Kammermusik bis hin zu Avantgarde und Jazz.<br />

Im pädagogischen Bereich ist er als Dozent an der Universität Hildesheim tätig, hat<br />

einen Lehrauftrag an der hiesigen Musikhochschule und mehrere Kontrabassklassen<br />

in und um <strong>Hannover</strong>. Er leitet Basskurse beim AMJ und VDM und betreut seit vielen<br />

Jahren die Kontrabassgruppe des Landesjugendsinfonieorchesters.<br />

Christoph Heidemann, geb. 1965, erhielt mit sechs Jahren seinen ersten Geigenunterricht.<br />

Er studierte Violine bei Werner Heutling und Oscar C. Yatco an der<br />

Hochschule für Musik und Theater <strong>Hannover</strong>. Während dieser Zeit war er u. a.<br />

Konzertmeister der Jungen Deutschen Philharmonie. Im Anschluß an sein Diplom in<br />

der künstlerischen Ausbildung studierte er Chor und Orchesterleitung bei Wolfram<br />

Wehnert.<br />

Die Leitung des <strong>Collegium</strong> <strong>Musicum</strong> übernahm er im Jahre 1994. Seitdem führte er<br />

mit dem Orchester viele Werke der sinfonischen Literatur auf, darunter Sinfonien von<br />

Beethoven, Dvorak, Schumann und Mendelssohn. Seit dem Wintersemester 1999 hat<br />

er einen Lehrauftrag für Orchesterleitung an der Hochschule für Musik und Theater<br />

<strong>Hannover</strong> inne.<br />

Neben seiner dirigentischen Tätigkeit ist er als Geiger hauptsächlich auf dem Gebiet<br />

der Alten Musik tätig, u. a. im Barockorchester L’Arco, dem Ensemble „La Ricordanza“,<br />

der <strong>Hannover</strong>schen Hofkapelle und im Hoffmeister-Quartett.<br />

Ursprünglich hatte Antonin Dvorák geplant, seiner Streicherserenade E-Dur (1875)<br />

und der Bläserserenade d-Moll (1878) noch ein drittes Schwesterwerk –diesmal für<br />

Streicher und Bläser– folgen zu lassen. Er entschied nach den Erfolgen seiner Slawischen<br />

Tänze op. 46 jedoch anders und komponierte ein weiteres Werk unter Einbeziehung<br />

slawischer Folklore, diesmal für kleines Orchester. Es blieb seine einzige Suite.<br />

Sie bekam bei der Uraufführung 1879 in Prag den Beinamen Tschechische Suite und<br />

ist heute bekannter unter dem Namen Böhmische Suite. Die ursprünglichen Satzbezeichnungen<br />

Dvoráks (z.B. Allegro moderato) werden durch die Gattungen der tschechischen<br />

Volkstänze (z.B. Polka, Furiant) ergänzt, die jeweils als Vorbilder dienten.<br />

Die Suite beginnt in klassischer Manier mit einem Präludium. Eine lyrische Melodie,<br />

untermalt mit einer ostinaten Basslinie und einer Bordunquint im Stil einer tschechischen<br />

Sackpfeife versinnbildlichen zusammen mit dem ruhigen Schluss böhmisches<br />

Landleben.<br />

Nach der langsamen Einleitung folgt als schneller 2. Satz eine Polka, ein beschwingter<br />

Rundtanz im 2/4-Takt. Typisch slawisch sind die leicht melancholischen Anklänge,<br />

gepaart mit kräftigen Rhythmuselementen ohne Auftakt. Dvorák verarbeitet als<br />

weitere rhythmische Eigenschaft der tschechischen Folklore die stellenweise Ablösung<br />

vom klassischen 8-Takt-Schema: Am Ende jedes Teiles wird ein zusätzlicher Takt<br />

wie ein Echo des bisherigen Teiles angehängt. Im lebhaften Mittelteil dominieren die<br />

ersten Violinen mit feurigen Sechzehntelfiguren.<br />

Das Gegenstück zum Walzer ist in der tschechischen Folklore die Sousedská. Wie bei<br />

den anderen Teilen der Suite greift Dvorák hier nicht auf bereits bekannte slawische<br />

Melodien zurück, sondern arbeitet in eine eigene Melodie typisch slawische Elemente<br />

hinein. Die Besetzung wechselt für diesen Satz: die Oboen schweigen, stattdessen<br />

gesellen sich Klarinetten und Flöten dazu.<br />

Der 4. Satz, ein Andante con moto, ist eine sehr lyrisch gehaltene Romanze im<br />

wiegenden 9/8-Takt. Sie ist in ihrem Ausdruck eng dem Präludium verwandt und<br />

beschließt die bis hier durchgängige Anmutigkeit der Suite, denn es folgt ein lebhaftes<br />

und feuriges Finale.<br />

Der Furiant ist ein slawischer Tanz im Wechsel von Zweier- und Dreierrhythmus.<br />

(Bayerisches Pendant dazu ist der Zwiefache). Durch die beständigen Betonungswechsel,<br />

das schnelle Tempo, Tonartänderungen und große Dynamikunterschiede wird<br />

dieser Satz zu einem wahren „Rausschmeißer“. Außerdem ist er der einzige, in dem<br />

das ganze Orchester gemeinsam, sprichwörtlich mit Pauken und Trompeten, musiziert.<br />

Damit bildet der Furiant einen reizvollen Kontrast zum kammermusikalisch-anmutigen<br />

ersten Teil der Suite.


Üblicherweise kennt man den Kontrabass als Ensembleinstrument; sein Einsatzbereich<br />

reicht vom Spiel des barocken Basso continuo über das Sinfonieorchester bis in den<br />

Jazz, dort vorwiegend gezupft. Das tiefste Streichinstrument ist verantwortlich für<br />

den Grund der Harmonie, die rhythmische Struktur, die Gesamtphrasierung und die<br />

Klangfülle des Ensembles. Aus der Gambenfamilie stammend ist sein Klang eher milde<br />

und weich. Als Soloinstrument bewegt sich seine Stimme nicht wie die einer Geige<br />

oder Trompete über dem Orchester, sondern sie liegt inmitten des Gesamtklanges. Die<br />

Konzerte für Kontrabass und Orchester zählen seit den Kompositionen von Dittersdorf<br />

und Haydn (das als verschollen gilt) zu Besonderheiten der Literatur. Der Italiener<br />

Domenico Dragonetti (1763-1846) führte als erster die so genannte „Solostimmung“<br />

ein: Der Bass ist einen Ton höher eingestimmt als das übrige Orchester und spielt<br />

deswegen in einer anderen Tonart. Dieses Verfahren verleiht dem Instrument eine<br />

brillantere Klangfarbe, so dass er sich in der Mittellage, in der er sich bewegt, besser<br />

abheben kann.<br />

Serge Koussewitzky machte eine ungewöhnliche Doppelkarriere. Er wirkte zunächst<br />

als Solobassist am Moskauer Bolschoi-Theater. Später ging er für ein Jahr nach<br />

Deutschland, wo er als Dirigent der Berliner Philharmoniker debütierte. Zurück in<br />

Russland gründete er ein eigenes Sinfonieorchester, mit dem er auf langen Tourneen<br />

besonders die damaligen zeitgenössischen Komponisten wie Rachmaninow, Skrjabin<br />

oder Prokofjew aufführte. 1920 emigrierte er in die USA, wo er von 1924 bis 1949 das<br />

Boston-Symphonie-Orchestra leitete und es zu einem der besten der Welt machte.<br />

Als Bassist war er zeitlebens bemüht, das Bass-Repertoire nicht nur auf Transkriptionen<br />

zu beschränken, sondern neben eigenen Kompositionen auch Originalwerke<br />

vergessener Meister wieder aufzuführen.<br />

Sein Konzert op. 3 stammt noch aus seiner Moskauer Zeit, wo er es selbst als Solist<br />

1905 uraufführte. Das Werk ist wie ein Concertino knapp angelegt, die einzelnen<br />

Sätze folgen direkt aufeinander und sind thematisch verklammert. Das mottoartig<br />

von den Hörnern intonierte Anfangsmotiv stellt nicht nur das Material für mehrere<br />

andere Themen des Satzes bereit, sondern beherrscht auch das Finale. Am Ende<br />

erfährt dann das Thema des zweiten Satzes eine hymnische Steigerung. Insgesamt ist<br />

der Tonfall „süffig-romantisch“ , man mag –vor allem im Mittelsatz– manchmal an<br />

Rachmaninoff denken, mit dem Koussewitzky ja auch die russische Abstammung und<br />

die Lebenszeit in den USA teilte.<br />

In den Ecksätzen des Konzerts erarbeitet sich der Solist nach breit gesungenen<br />

Kantilenen Schritt für Schritt immer schnellere und virtuosere Passagen, im Andante<br />

dominiert die Cantilene. Sie ist durchweg in der hohen Lage komponiert und führt nur<br />

ein einziges Mal bis auf die tiefste Saite des Instruments hinab. Im Gegensatz dazu<br />

schließt dann der Satz mit einer eindrucksvollen Passage in Flageolett-Tönen, begleitet<br />

von den Klarinetten über einem ruhigen Streicherklang.<br />

In seinen letzten Lebensjahren war Wolfgang Amadé Mozart (so hat er sich selbst<br />

immer genannt; „Amadeus“ ist eine Erfindung der Biographen) in seiner Heimatstadt<br />

Wien nicht mehr sonderlich beliebt; seine Werke riefen weder bei Hofe noch in der<br />

Stadt größeren oder länger anhaltenden Eindruck hervor. Ganz anders in Prag: Hier<br />

liebte das Publikum den Komponisten und seine Werke, allen voran die Opern. Figaros<br />

Hochzeit und Don Giovanni waren umjubelte Werke mit zahlreichen Wiederaufführungen.<br />

Die 1786 in Wien komponierte und Januar 1787 in Prag uraufgeführte D-<br />

Dur-Sinfonie steht daher durchaus in einem Zusammenhang mit den beiden Erfolgsopern.<br />

Manche Forscher entdeckten sogar thematische Verwandtschaften zwischen<br />

den Werken, doch ist das eher ein Hinweis auf die allgemein einheitlicher werdende<br />

kompositorische Arbeit Mozarts, den immer opernhafteren Ausdruck auch seiner<br />

Instrumentalmusik.<br />

So lässt gleich die Adagio-Einleitung des ersten Satzes aufhorchen. Nach dem<br />

festlichen Beginn im Einklang auf dem Ton D wirkt der Gang der Musik alsbald wie<br />

unsicher, sich den Weg suchend. Und wenn bald danach eine Lösung –wiederum in<br />

D– gefunden scheint, erklingt überraschend und dramatisch Moll anstelle des erwarteten<br />

Dur. Die Wirkung ist mit dem Auftritt des „steinernen Gastes“ im Don Giovanni<br />

vergleichbar. Der sonatenmäßig durchgeführte Hauptteil des Satzes entfaltet soviel<br />

Lebendigkeit, wie man sie aus Figaros Hochzeit kennt. Besonders schön ist das zweite<br />

Thema: Es erscheint ohne jede Durchführung am Ende eines jeden Teils episodenartig<br />

mit einer melancholischen Moll-Wiederholung.<br />

Auch der zweite Satz, der warm und innig beginnt, lässt im weiteren Verlauf ganz<br />

andere Seelenzustände erahnen. Charakteristisch sind die Holzbläser mit ihren<br />

eigentümlichen melodischen Wendungen und den auf überraschenden Dissonanzen<br />

stehenden Einwürfen. Hinzu tritt eine starke chromatische Fortspinnung des Hauptthemas.<br />

Ein weiterer, wie locker getupfter spielerischer Gedanke erfährt im zweiten<br />

Teil eine Metamorphose ins Bedrohliche und beschließt den Satz dann wieder heiter.<br />

Aber ist das wirklich so? Man weiß nicht, was Mozarts Absicht war, aber gerade diese<br />

Mehrdeutigkeit der Tonsprache zeigt seine ganze Größe.<br />

Das Finale kommt der Tradition eines unkomplizierten, heiteren „Kehraus“ am nächsten,<br />

doch auch hier sind die Kontraste groß. Plötzliche dynamische Gegensätze und<br />

blockartig gegeneinander gestellte Abschnitte in der Durchführung können auch von<br />

einer Zerrissenheit zeugen, die bewusst keine Übergänge verträgt.<br />

In Mozarts Prager Sinfonie gibt es kein Menuett als tanzartigen zweiten oder dritten<br />

Satz. Wir kennen nicht die Gründe des Komponisten für den Verzicht. Es schmälert<br />

jedenfalls nicht die Ausdrucksvielfalt der Sinfonie in ihren drei Sätzen.<br />

(Texte von Gudrun Nitschke, Bernd Jacobsen und Christoph Heidemann)

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