Das Leben mit der HOCM - theHeart.de
Das Leben mit der HOCM - theHeart.de
Das Leben mit der HOCM - theHeart.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ein Dokument von <strong>theHeart</strong>.<strong>de</strong><br />
Hypertrophische Obstruktive Kardiomyopathie (<strong>HOCM</strong>)<br />
Autor Dr. Christian Leuner<br />
Arzt für Innere Medizin - Kardiologie<br />
<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong><br />
Wenn Sie an einer hypertrophisch obstruktiven Kardiomyopathie erkrankt sind, so ist es<br />
wichtig, über das Ausmaß <strong><strong>de</strong>r</strong> Krankheit und die möglichen Folgen <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkrankung<br />
informiert zu sein. Je besser dies <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall ist, um so besser können Sie vermeidbaren<br />
Krankheitsfolgen rechtzeitig entgegen wirken und ein möglichst gutes und angstfreies<br />
<strong>Leben</strong> führen.<br />
Einführung<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> han<strong>de</strong>lt es sich um eine angeborene, vererbbare Verdickung von Teilen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Herzmuskulatur, die <strong>de</strong>n Blutfluss im Herzen stören und kann. Der Mechanismus dieser<br />
Störung ist nicht einfach zu verstehen. Es ist jedoch günstig wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkrankte eine<br />
Vorstellung hiervon hat, da dies dabei hilft, sowohl die Behandlung als auch die<br />
notwendigen Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Leben</strong>sweise gut zu verstehen und leicht zu behalten.<br />
Aus diesem Grun<strong>de</strong> ist eine kurze Beschreibung <strong>de</strong>s Krankheitsbil<strong>de</strong>s <strong>HOCM</strong> <strong>de</strong>m übrigen<br />
Text vorangestellt. Ausführlichere Informationen fin<strong>de</strong>n auf dieser Webseite von<br />
TheHeart.<strong>de</strong>: <strong>HOCM</strong> - Was ist das?<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> steht das Ausmaß und <strong><strong>de</strong>r</strong> Ort <strong><strong>de</strong>r</strong> Verdickung <strong>de</strong>s Herzmuskels im<br />
Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund. Typischerweise liegt die beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s stören<strong>de</strong> Verdickung im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Herzschei<strong>de</strong>wand <strong><strong>de</strong>r</strong> linken Herzkammer und bil<strong>de</strong>t in Verbindung <strong>mit</strong> einem Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Mitralklappe (diese Herzklappe ist das Einlassventil in die linke Herzkammer) eine starke,<br />
ringförmige Einengung <strong><strong>de</strong>r</strong> Herzkammer. Diese Einengung tritt jedoch nur in <strong>de</strong>m<br />
Moment auf, wenn sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Herzmuskel sich bei <strong>de</strong>m Pumpvorgang zusammenzieht. Da<br />
diese Einengung direkt unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Aortenklappe (diese Herzklappe ist das Auslassventil<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> linken Herzkammer) liegt, durch die das Blut die Herzkammer in die Hauptschlaga<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
gepumpt wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Blutfluss beim Verlassen <strong>de</strong>s Herzens erheblich behin<strong><strong>de</strong>r</strong>t, da er einen<br />
zusätzlichen Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand überwin<strong>de</strong>n muss (siehe auch: So funktioniert das Herz) Als<br />
Folge dieses Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stan<strong>de</strong>s steigt <strong><strong>de</strong>r</strong> Blutdruck in <strong><strong>de</strong>r</strong> linken Herzkammer unterhalb <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Enge solange weiter an, bis all das zu pumpen<strong>de</strong> Blut die Engstelle überwun<strong>de</strong>n hat. Auf<br />
diese Weise wird es möglich, das trotz <strong><strong>de</strong>r</strong> Behin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s Blutstromes weiter die<br />
notwendige Blutmenge in <strong>de</strong>n Körper gepumpt wer<strong>de</strong>n kann. Der Blutdruck in <strong><strong>de</strong>r</strong> Linken<br />
Herzkammer ist aus diesem Grund höher als in <strong>de</strong>n Körperschlaga<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Den Unterschied<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n Blutdrucke nennt man einen „Gradienten“, er wird in Millimeter<br />
Quecksilbersäule, abgekürzt mmHg gemessen. Ein solcher Gradient kann bereits in<br />
Ruhestellung <strong>de</strong>s erkrankten Menschen auftreten, aber manchmal auch erst unter<br />
Belastung. Ein Gradient ist immer krankhaft. Die Höhe dieses Gradienten bestimmt in<br />
Verbindung <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Ausmaß <strong><strong>de</strong>r</strong> Verdickung <strong>de</strong>s Herzmuskels die Schwere <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Erkrankung. Als grober Anhalt lässt sich festlegen, ein Gradient in Ruhe um 20 mm ist<br />
gering, um 50 mmHg höhergradig, über 100 mmHg ist hochgradig ausgebil<strong>de</strong>t. Die<br />
<strong>HOCM</strong> kann zu Luftnot, vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>ter körperlicher Leistungsfähigkeit, Druck und Enge in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Brust, Schwin<strong>de</strong>l- und Ohnmachtsanfällen führen. In Einzelfällen liegt die Einengung
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> 2<br />
auch tiefer in <strong><strong>de</strong>r</strong> Herzkammer. Dies hat in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel folgen für die Wahl <strong><strong>de</strong>r</strong> weiteren<br />
Behandlung.<br />
Liegt nur eine Verdickung, aber kein Gradient vor, dann han<strong>de</strong>lt es sich, wenn keine<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Grün<strong>de</strong> für eine Verdickung <strong><strong>de</strong>r</strong> Herzmuskulatur vorliegen, um eine<br />
„hypertrophisch, nicht obstruktive Cardiomyopathie“, abgekürzt HNCM. Näheres hierzu<br />
fin<strong>de</strong>n Sie unter: HNCM – was ist das?<br />
Bereits an dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass Art, Ausprägung und<br />
Begleitumstän<strong>de</strong> einer <strong>HOCM</strong> sehr unterschiedlich sein können. Es ist daher<br />
wünschenswert, dass je<strong><strong>de</strong>r</strong> einzelne Patient gezielt, ausführlich und in Kenntnis seiner<br />
persönlichen Situation von einem erfahrenen Kardiologen beraten wird. Wichtige Themen<br />
sind z. B die Fragen, ob eine Behandlung erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich wird und wenn ja, welche. Weitere<br />
wichtige Themen sind. u.a. <strong><strong>de</strong>r</strong> richtige Umfang und die Art <strong><strong>de</strong>r</strong> körperlichen Belastung,<br />
die Berufswahl und bzw. weitere Berufsausübung einschließlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage, wie weit das<br />
gewerblichen o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch private Führen eines Fahrzeuges sicher ist. Aber auch die Fragen<br />
nach sportlicher Betätigung bis zum Hochleistungssport, <strong><strong>de</strong>r</strong> Familienplanung und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
genetischen Beratung sind für viele an einer <strong>HOCM</strong> erkrankte Menschen und <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Angehörige von großer Wichtigkeit. <strong>Das</strong> Verhalten bei zusätzlich bestehen<strong>de</strong>n<br />
Erkrankungen <strong>de</strong>s Kreislaufes wie Bluthochdruck o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch Lungenkrankheiten sowie die<br />
eventuellen Vorsichtsmaßnahmen vor einer Operationen können ebenfalls ein wichtiges<br />
Beratungsthema sein.<br />
Es ist hervorzuheben, das es bisher keine medizinischen Möglichkeiten gibt, die Ursache<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> zu beseitigen o<strong><strong>de</strong>r</strong> das Fortschreiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkrankung gezielt aufzuhalten. Die<br />
krankheitsbedingten Beschwer<strong>de</strong>n dagegen können heute durch geeignete Maßnahmen<br />
meist gut behan<strong>de</strong>lt und die teilweise schweren Komplikationen (z.B. Herzinnenhautentzündungen<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> bedrohliche Herzrhythmusstörungen) in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel erfolgreich<br />
verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Treten Beschwer<strong>de</strong>n auf, so können diese durch die Einnahme von Medikamenten o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
durch eine Beseitigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Verdickung durch eine Verödung <strong>de</strong>s stören<strong>de</strong>n Herzmuskels<br />
<strong>mit</strong> Hilfe einer Herzkathetertechnik (TASH genannt) bzw. alternativ durch seine<br />
Entfernung bei einer Herzoperation erfolgen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Hand eines erfahrenen Kardiologen<br />
kann heute die <strong>HOCM</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel so behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, das ein befriedigen<strong>de</strong>s tägliches<br />
<strong>Leben</strong> möglich ist. Bestehen keine Beschwer<strong>de</strong>n, so ist auch keine medikamentöse<br />
Behandlung erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich.<br />
Abb: Schema <strong><strong>de</strong>r</strong> Behin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s Blutflusses beim Verlassen <strong>de</strong>s Herzens während <strong>de</strong>s<br />
Pumpvorganges bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong>.
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> 3<br />
Dies sind die typischen Krankheitsfolgen einer <strong>HOCM</strong> :<br />
(Ihr Ausmaß ist abhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwere <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkrankung, <strong>de</strong>m <strong>Leben</strong>salter und <strong>de</strong>m<br />
Vorhan<strong>de</strong>nsein von weiteren Krankheiten):<br />
• Im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund steht häufig die Vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> körperlichen Belastbarkeit<br />
durch Luftnot bei Anstrengungen häufig in Verbindung <strong>mit</strong> Engegefühl (Angina<br />
pectoris) in <strong><strong>de</strong>r</strong> Brust sowie <strong>de</strong>m Gefühl <strong><strong>de</strong>r</strong> allgemeinen Schwäche. Diese<br />
Beschwer<strong>de</strong>n sind Folge <strong><strong>de</strong>r</strong> vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Pumpleistung <strong>de</strong>s Herzens wegen <strong>de</strong>s<br />
gestörten Blutflusses innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> linken Herzkammer und <strong>de</strong>s hierdurch<br />
hervorgerufen Rückstaus <strong>de</strong>s Blutes in die Lunge.<br />
• Zu <strong>de</strong>n am häufigsten auftreten<strong>de</strong>n Herzrhythmusstörungen gehört die absolute<br />
Arrhythmie bei Vorhofflimmern. Es han<strong>de</strong>lt sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel um eine gutartige,<br />
aber bei <strong>HOCM</strong> Patienten beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s dringlich zu behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Störung, da diese<br />
Herzrhythmusstörung, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s in <strong><strong>de</strong>r</strong> Form <strong>mit</strong> stark beschleunigtem<br />
•<br />
Herzschlag, sehr schlecht vertragen wer<strong>de</strong>n. Ein Herzrasen, das dagegen seinen<br />
Ursprung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Herzkammer hat (Ventrikuläre Tachykardie), stellt stets eine<br />
lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung dar, die daher beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s konsequent<br />
behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Schwächeanfälle und Schwin<strong>de</strong>l o<strong><strong>de</strong>r</strong> kurzzeitiger Bewusstseinsverlust können<br />
plötzlich ohne Vorwarnung auftreten. Sie können sowohl die Folge einer lebensgefährlichen<br />
Rhythmusstörungen <strong>de</strong>s Herzens sein, als auch ihre Ursache in<br />
ausgeprägten Kreislaufstörungen <strong>mit</strong> abruptem Abfall <strong>de</strong>s Blutdruckes un<strong>mit</strong>telbar<br />
nach Belastung o<strong><strong>de</strong>r</strong> seinem unzureichen<strong>de</strong>n Anstieg bei körperlicher Belastung<br />
haben. Dies wird heute unter <strong>de</strong>m Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> „autonomen Dysfunktion“<br />
zusammengefasst.<br />
• Entzündungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Herzklappen (Endokarditis) treten häufiger bei an einer <strong>HOCM</strong> -<br />
Erkrankten als bei Gesun<strong>de</strong>n auf. Sie machen sich durch immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
aufflackern<strong>de</strong>s Fieber, Müdigkeit und Leistungsmangel bemerkbar. Sie können<br />
durch eine konsequente Vorbeugung <strong>mit</strong> Hilfe einer rechtzeitigen Antibiotika-<br />
Vorbehandlung bei eitrigen Entzündungen o<strong><strong>de</strong>r</strong> vor zahnärztlichen Eingriffen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Operationen verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n. Ein wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt auftreten<strong>de</strong>s, auch<br />
geringes Fieber muss daher stets Anlass sein, einen Arzt <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage nach einer<br />
Endokarditis aufzusuchen. (Endokarditis-Merblatt zum Ausdrucken)<br />
• Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s in <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbindung <strong>mit</strong> Herzrhythmusstörungen in Form einer absoluten<br />
Arrhythmie (auch „Vorhofflimmern“ genannt) treten bei <strong>HOCM</strong> – Erkrankten<br />
vermehrt Blutgerinnsel in <strong>de</strong>n Herzkammern auf, die in die Organe <strong>de</strong>s Körpers<br />
geschwemmt wer<strong>de</strong>n und insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e im Gehirn schwerwiegen<strong>de</strong> Störungen in<br />
Form eines Schlaganfalles führen können. Daher muss auch je<strong>de</strong> nur sehr<br />
kurzdauern<strong>de</strong> Lähmungserscheinung im Körper bereits beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s ernst<br />
genommen und speziell behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Ein solches Ereignis ist stets ein<br />
wichtiges Warnzeichen und macht <strong>de</strong>n umgehen<strong>de</strong>n Arztbesuch erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich. Um<br />
erneuten Ereignissen zuvor zu kommen muss eine Hemmung <strong><strong>de</strong>r</strong> Blutgerinnung<br />
<strong>mit</strong> Hilfe <strong>de</strong>s Medikamentes Marcumar ® erwogen wer<strong>de</strong>n.<br />
• Plötzliche To<strong>de</strong>sfälle. Sie treten vereinzelt auf und wenn, dann häufiger im<br />
Rahmen von ungewöhnlich starken körperlichen und seelischen Belastungen und<br />
beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s bei schweren Erkrankungen <strong>mit</strong> ausgeprägter Herzmuskelverdickung<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> ausgeprägter Störung <strong>de</strong>s Blutflusses im Herzen. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s gefähr<strong>de</strong>t hierfür<br />
sind <strong>HOCM</strong> - Patienten in <strong><strong>de</strong>r</strong>en Familien plötzliche Herzto<strong>de</strong> beobachtet wor<strong>de</strong>n<br />
sind. Auch Beschwer<strong>de</strong>n in Form von Schwin<strong>de</strong>lanfällen o<strong><strong>de</strong>r</strong> vorübergehen<strong>de</strong>n<br />
Ohnmachten zeigen ein erhöhtes Risiko für ein plötzliches, tödliches Herzversagen<br />
an.
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> 4<br />
Was ist bei körperliche Belastung beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s zu beachten?<br />
Es ist wichtig zu wissen, dass die <strong>HOCM</strong> bei vielen Menschen über lange Zeiten ihres<br />
<strong>Leben</strong>s keinerlei Beschwer<strong>de</strong>n machen kann, unabhängig ob die Erkrankung stark<br />
ausgeprägt ist o<strong><strong>de</strong>r</strong> nur einen geringen Schwergrad aufweist. Jedoch ist es auf in je<strong>de</strong>n<br />
Fall wichtig, dass die Krankheit frühzeitig erkannt wird. Der Grund hierfür ist, das auch<br />
bei Menschen <strong>mit</strong> gering ausgeprägter Erkrankungen dann plötzlichen Herzto<strong>de</strong> eintreten<br />
können, wenn solche Ereignisse bereits bei an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Familien<strong>mit</strong>glie<strong><strong>de</strong>r</strong>n ersten o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
zweiten Gra<strong>de</strong>s eingetreten sind. In einem solchen Fall liegt eine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s schwere<br />
ererbte Gefährdung für einen solchen plötzlichen Herztod vor. Daher ist in dieser<br />
Situation <strong><strong>de</strong>r</strong> Rat eines <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Behandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s erfahrenen Kardiologen<br />
beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s wichtig, da<strong>mit</strong> rechtzeitig die geeigneten Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
Wenn auch die körperliche Belastbarkeit in diesen Fällen häufig als völlig normal<br />
empfun<strong>de</strong>n wird, so ist es wichtig, auf Spitzenbelastungen und ausgeprägte<br />
Wettkampfsituationen (z. B. Fußball, Wettlauf, hochalpiner Abfahrtski) o<strong><strong>de</strong>r</strong> schwere<br />
körperliche Arbeiten, die beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>mit</strong> Pressen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Stossen verbun<strong>de</strong>n sind (z. B.<br />
Möbelschleppen, Überkopfarbeiten) zu verzichten. Ist es zu starken körperlichen<br />
Belastungen gekommen, so ist es günstig, sie am En<strong>de</strong> nicht abrupt abzubrechen,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n langsam auslaufen zu lassen. Der Grund hierfür ist, das Untersuchungen<br />
ergeben haben, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Gradient beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s un<strong>mit</strong>telbar nach einem abrupten En<strong>de</strong><br />
einer Belastung sehr stark zunehmen kann. Mit dieser Maßnahme kann einer autonomen<br />
Dysregulation <strong>mit</strong> Blutdruckabfall und Herzrhythmusstörungen, die bis zur Ohnmacht<br />
führen kann, vorgebeugt wer<strong>de</strong>n. Gegen Reisen, Autofahren, Schwimmen o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
typische Aktivitäten <strong>de</strong>s Alltags bestehen für die beschwer<strong>de</strong>freien, gering erkrankten<br />
Menschen keine Be<strong>de</strong>nken. Sonst bestimmen die Beschwer<strong>de</strong>n, das Risiko von<br />
schwerwiegen<strong>de</strong>n Herzrhythmusstörungen und eventuell weitere Zusatzerkrankungen<br />
<strong>de</strong>n möglichen Umfang dieser Aktivitäten.<br />
Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>heiten bei Sexuellen Aktivitäten<br />
Sexuelle Aktivitäten sind dann in normalem Umfang unproblematisch, wenn die<br />
alltägliche Belastbarkeit normal ist. Es sollen noch zwei Treppen über zwei Etagen<br />
unproblematisch und ohne Pause gestiegen wer<strong>de</strong>n können. Im Zweifelsfall fragen Sie<br />
Ihren Kardiologen Falls bei männlichen Patienten eine Störung <strong><strong>de</strong>r</strong> Potenz <strong>mit</strong> einer<br />
Störung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erektion <strong>de</strong>s Glie<strong>de</strong>s vorliegen sollte (Näheres unter http://www. impotenzselbsthilfe.<strong>de</strong>/).<br />
Ist eine Behandlung <strong>mit</strong> Medikamenten vom Typ Viagra®, Levitra® o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Cialis® auch bei einer nur gering ausgeprägten <strong>HOCM</strong> wegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Gefahr schwerer<br />
Nebenwirkung nicht möglich. Es durch die Umverteilung <strong>de</strong>s Blutes im Gesäßsystem kann<br />
es zu einer massiven und nicht kalkulierbaren Zunahme <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> bedingten<br />
Pumpstörung im Herzen kommen.<br />
Die Behandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> (Kurzform).<br />
Beschwer<strong>de</strong>freie Patienten <strong>mit</strong> einer gering ausgeprägten <strong>HOCM</strong> bedürfen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel<br />
keiner Behandlung.<br />
Eine Behandlung wird erst erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, wenn Beschwer<strong>de</strong>n auftreten, die das<br />
Alltagsleben beeinträchtigen, es zu beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en, potentiell bedrohlichen Ereignissen wie<br />
Schwin<strong>de</strong>lanfällen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Bewusstlosigkeiten kommt o<strong><strong>de</strong>r</strong> plötzlichen Herzto<strong>de</strong> von<br />
Verwandten ersten und zweiten Gra<strong>de</strong>s aufgetreten sind. Liegt eine ausgeprägte<br />
Verdickung <strong><strong>de</strong>r</strong> Herzmuskulatur und ein hoher Druckgradient vor, so ist eine Behandlung<br />
stets erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, auch wenn keine Beschwer<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> Einschränkungen <strong><strong>de</strong>r</strong> körperlichen<br />
Belastung vorliegen.
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> 5<br />
Auf die verschie<strong>de</strong>nen Behandlungsformen wird hier nicht eingegangen. Ausführliche<br />
Informationen über die Behandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> fin<strong>de</strong>n Sie unter: (www.theheart.<strong>de</strong>/<strong>HOCM</strong> - Wie<br />
wird sie behan<strong>de</strong>lt?!) Die Behandlung <strong>mit</strong>tels Alkoholablation –TASH -<br />
<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> nach einer Alkohol – Ablation (TASH-Behandlung) o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Herzoperation (Myektomie).<br />
Am Anfang die wichtigste Nachricht:<br />
Der verö<strong>de</strong>te o<strong><strong>de</strong>r</strong> operativ entfernte Herzmuskelwulst wächst nicht nach!<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel ist die Alkohol-Ablation(TASH) ein so wenig belasten<strong><strong>de</strong>r</strong> Eingriff, dass eine<br />
sogenannte „Anschlussheilbehandlung“ o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch „Rehabilitationsbehandlung“, kurz<br />
„Reha“ genannt, nicht erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich wird (nach einer Herzoperation <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> ist dies<br />
jedoch in vielen Fällen erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich). Nach einer Zeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Schonung von etwa zwei Wochen<br />
im Anschluss an <strong>de</strong>n Krankenhausaufenthalt kann man sich so weit belasten, wie dabei<br />
weiter Wohlbefin<strong>de</strong>n und ein Gefühl <strong><strong>de</strong>r</strong> Sicherheit bestehen bleibt und es eventuelle<br />
Begleiterkrankungen zulassen.<br />
Eine für <strong>de</strong>n an <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> Erkrankten beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s geeignete Trainingsbehandlung gibt es<br />
nicht. Für Sportler gilt, dass nach wie vor von Hochleistungs- und Wettkampfsport sowie<br />
schweren körperlichen Arbeiten aus Vorsichtsgrün<strong>de</strong>n abzuraten ist, auch wenn sich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Patient dazu in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage fühlt. Jedoch ist es im Rahmen <strong>de</strong>s Möglichen wichtig, sich<br />
regelmäßig körperlich zu bewegen, da auf diese Weise sowohl die Geschicklichkeit<br />
erhalten bleibt, als auch einem Herzinfarkt vorgebeugt wird. Dabei sind Belastungen <strong>mit</strong><br />
flüssigen Bewegungsabläufen wie Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> Radfahren günstig.<br />
Der Behandlungserfolg ist durch die Vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung o<strong><strong>de</strong>r</strong> sogar vollständige Beseitigung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> vorbestehen<strong>de</strong>n Beschwer<strong>de</strong>n in Form von Luftnot und Enge in <strong><strong>de</strong>r</strong> Brust<br />
gekennzeichnet. Es ist das Ziel dieser Behandlungen die körperliche Leistungsfähigkeit<br />
soweit wie<strong><strong>de</strong>r</strong> herzustellen, dass ein befriedigen<strong>de</strong>s tägliches <strong>Leben</strong> auf <strong>mit</strong>tlerem<br />
Belastungsniveau wie<strong><strong>de</strong>r</strong> möglich ist. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die im Zusammenhang <strong>mit</strong><br />
körperlicher Belastung gefürchteten Schwin<strong>de</strong>lanfälle und lebensbedrohlichen<br />
Herzrhythmusstörungen sind in ihrer Häufigkeit bei einem großen Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Patienten<br />
<strong>de</strong>utlich vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t, jedoch ist ihr Auftreten nicht <strong>mit</strong> ausreichen<strong><strong>de</strong>r</strong> Sicherheit im<br />
Einzelfall vollständig zu verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
Eine Weiterbehandlung <strong>mit</strong> Medikamenten (Verapamil, Betablocker) ist meist nicht mehr<br />
nötig. Ein weiterer Vorteil ist es, das ein zusätzlich bestehen<strong><strong>de</strong>r</strong>, be<strong>de</strong>utsam erhöhter<br />
Blutdruck („arterielle Hypertonie“ o<strong><strong>de</strong>r</strong> „Hypertonus“) jetzt intensiver behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n<br />
kann, da die Blutdrucksenkung nicht mehr zu einer Zunahme <strong>de</strong>s Gradienten in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Herzkammer führt. Dies verbessert die Vorsorge vor einem Herzinfarkt o<strong><strong>de</strong>r</strong> einem<br />
Schlaganfall.<br />
Da bereits die <strong>HOCM</strong> bereits eine Vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Herzens<br />
hervorruft, ist es klug, alle weiteren Risiken für die Entstehung weiterer Herzkrankheiten<br />
auf das Min<strong>de</strong>stmaß zu reduzieren. Hierzu gehört es, nicht zu rauchen und mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne,<br />
Gemüse und Obstreiche Ernährung zu sich zu nehmen, die nur geringe Anteile an<br />
cholesterinhaltigen Speise <strong>mit</strong> tierischen Fette o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fleisch enthält. Auch die oben schon<br />
erwähnte regelmäßige, dosierte körperliche Belastung ist eine wichtige Maßnahme das<br />
Herzinfarktrisiko klein zu halten.<br />
Besteht eine Herzrhythmusstörung in Form einer Absoluten Arrhythmie <strong>mit</strong> stark<br />
aufgeweiterter Vorkammer <strong>de</strong>s Herzens (linker Vorhof), so ist auch nach <strong><strong>de</strong>r</strong> TASH weiter<br />
eine Marcumar-Behandlung zur Verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Blutgerinnseln im Herzen und Embolien
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> 6<br />
evtl. <strong>mit</strong> Schlaganfall Folge durchzuführen. In Entwicklung sind hier vielversprechen<strong>de</strong><br />
neue Medikamente, die diese Therapie vereinfachen und sicherer machen wer<strong>de</strong>n. (sog.<br />
direkte Thrombinhemmer).<br />
In Regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n, die anfangs kürzer und schließlich etwa jährlich gewählt<br />
wer<strong>de</strong>n sollten, sind Kontrolluntersuchungen beim am Wohnort <strong>de</strong>s Patienten<br />
zuständigen Kardiologen wichtig. Wie bei an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Herzerkrankungen ist ihr Umfang<br />
abhängig vom Krankheitsverlauf und <strong><strong>de</strong>r</strong> Problematik und erfolgt in Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>de</strong>m in <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis tätigen Kardiologen und <strong>de</strong>m kardiologischen Spezialzentrum,<br />
das die TASH Behandlung durchführte. Dadurch ist für <strong>de</strong>n Patienten nur noch in seltenen<br />
Fällen ein Aufsuchen <strong>de</strong>s ursprünglichen kardiologischen Zentrums notwendig.<br />
Für die Untersuchung bei <strong>de</strong>m häuslichen Kardiologen ist sehr hilfreich, sich vorab schon<br />
Gedanken über dort zu erwarten<strong>de</strong>n Nachfragen zu machen und ggf. sogar einzelne<br />
Stichworte vorher aufzuschreiben.<br />
Der Kardiologe wird sich meist diesen Fragen an Sie wen<strong>de</strong>n:<br />
Wie ist die körperliche Belastbarkeit, hat sie zu- o<strong><strong>de</strong>r</strong> abgenommen? Ist dabei Luftnot<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Enge in <strong><strong>de</strong>r</strong> Brust zu verspüren? Sind Herzrhythmusstörungen <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Gefühl von<br />
plötzlichen schnellen o<strong><strong>de</strong>r</strong> unregelmäßigem Herzschlag aufgetreten? (Absolute<br />
Arrhythmie bei Vorhofflimmern) Ist es zu Schwin<strong>de</strong>lanfällen o<strong><strong>de</strong>r</strong> kurzen Ohnmachten<br />
(sog. „Synkopen“) gekommen? Sind in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie neue plötzliche Herzto<strong>de</strong> eingetreten?<br />
Um die Funktion <strong>de</strong>s Herzkreislaufsystems und <strong>de</strong>n aktuellen Stand <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkrankung<br />
festzustellen wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Kardiologe in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel folgen<strong>de</strong> Untersuchungen durchführen:<br />
• <strong>Das</strong> EKG in Ruhe zeigt <strong>de</strong>n Herzrhythmus und weist im Vergleich <strong>mit</strong> früheren<br />
Untersuchungen auf eventuelle Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkrankung hin.<br />
• Ein Belastungs-EKG zur Untersuchung <strong><strong>de</strong>r</strong> Blutdruck- und Herzfrequenz-Regelung<br />
(Suche nach einer „autonomen Dysfunktion“) o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>m Auftreten eventueller<br />
Rhythmusstörungen, die durch Belastung ausgelöst wer<strong>de</strong>n.<br />
• Die Durchführung eines Langzeit EKG über 24 Stun<strong>de</strong>n kann das Auftreten von<br />
Herzrhythmusstörungen feststellen (z.B. Vorhofflimmern, ventrikuläre<br />
Tachykardien).<br />
• Eine Echokardiographie (Ultraschall Untersuchung <strong>de</strong>s Herzens) zur Bestimmung<br />
<strong>de</strong>s verbliebenen Druck-Gradienten in <strong><strong>de</strong>r</strong> linken Herzkammer in Ruhe, einer<br />
eventuellen Undichtigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitralklappe (Mitralinsuffizienz. Mitralklappe =<br />
Einflussklappe von <strong><strong>de</strong>r</strong> linken Vorkammer in die linke Hauptkammer. Insuffizienz<br />
=Undichtigkeit), <strong><strong>de</strong>r</strong> Funktion <strong><strong>de</strong>r</strong> Herzkammern, und <strong><strong>de</strong>r</strong> Größe <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorhöfe<br />
(Vorkammern).<br />
• Eine Echokardiografie <strong>mit</strong> Belastung (Fahrradfahren im Liegen) zur Bestimmung<br />
<strong>de</strong>s Gradienten un<strong>mit</strong>telbar nach Belastung. Dieser Wert gibt eine zuverlässige<br />
Auskunft über die Gefährdung im Zusammenhang <strong>mit</strong> körperlicher Belastung.<br />
• Erneute Herzkatheteruntersuchungen wer<strong>de</strong>n nur in seltenen Ausnahmefällen<br />
notwendig und sollten dann im vorbehan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Herzzentrum erfolgen, da dort<br />
alle Vorbefun<strong>de</strong> vorliegen.<br />
Da es sich bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> um eine in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel vererbte Herzerkrankung han<strong>de</strong>lt, sollten<br />
beim zuständigen Kardiologen auch die Familienangehörige ersten und zweiten Gra<strong>de</strong>s<br />
(Eltern, Geschwister, Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, Neffen, Cousinen) <strong>de</strong>s Erkrankten untersucht wer<strong>de</strong>n. An<br />
technischen Maßnahmen genügen hierbei meist ein EKG in Ruhe und eine<br />
Echokardiografie. Diese können ebenfalls bei einem nie<strong><strong>de</strong>r</strong>gelassenen Kardiologen
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HOCM</strong> 7<br />
erfolgen. Ein Aufsuchen eines kardiologischen Zentrums wird erst sinnvoll, wenn<br />
be<strong>de</strong>utsame krankhafte Befun<strong>de</strong> festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Oft kann sehr hilfreich sein, sich <strong>mit</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong>HOCM</strong> Patienten und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Familienangehörigen<br />
über ihre Erfahrungen auszutauschen. Es gibt hierfür Selbsthilfegruppen, die<br />
auch im Internet aufzufin<strong>de</strong>n sind.<br />
http://www.hocm.<strong>de</strong>/<br />
Lesenwert ist auch das Kapitel zum Thema Herzmuskelerkrankungen im Buch <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Stiftung Warentest<br />
„Von Herzinfarkt bis Schlaganfall“. 29.00€<br />
Stiftung Warentest, Vertrieb, Postfach 810660, 70523 Stuttgart<br />
Letzte Bearbeitung am 01.11.2007