Neue Prüfung â neue Qualität?
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<strong>Neue</strong> Prüfung –<br />
<strong>neue</strong> Qualität<br />
Evaluationsbericht zur Erprobung der vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung herausgegebenen „Umsetzungshilfen<br />
für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen<br />
Elektroberufe”<br />
Deutscher<br />
Industrie- und Handelskammertag
Prof. Dr. Klaus Breuer · Dr. Jens U. Schmidt<br />
<strong>Neue</strong> Prüfung – <strong>neue</strong> Qualität<br />
Evaluationsbericht zur Erprobung der vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
herausgegebenen „Umsetzungshilfen für die<br />
Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und<br />
handwerklichen Elektroberufe“<br />
1. Auflage 2010
Unter freundlicher Mitwirkung folgender Organisationen und ihrer Mitarbeiter:<br />
• DIHK<br />
• DGB<br />
• IG Metall<br />
• IHK Nürnberg für Mittelfranken<br />
• IHK Region Stuttgart<br />
• IHK Region Stuttgart PAL (Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle)<br />
• IHK zu Berlin<br />
• Niederrheinische IHK Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg<br />
• Oldenburgische IHK<br />
• VER.DI<br />
Autoren:<br />
Prof. Dr. Klaus Breuer, Dr. Jens U. Schmidt<br />
Copyright Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck – auch auszugsweise –<br />
ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers gestattet<br />
Herausgeber DIHK | Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.<br />
Postanschrift: 11052 Berlin | Hausanschrift: Breite Straße 29 | Berlin-Mitte<br />
Telefon (030) 20308-0 | Telefax (030) 20308–1000 | Internet: www.dihk.de<br />
Satz und Druck<br />
Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG<br />
Stand 18. Juni 2010
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Die Facharbeitertätigkeiten und die darauf vorbereitende duale Ausbildung in den Unternehmen unterliegen einem regelmäßigen<br />
Wandlungsprozess. Auch die Prüfungen müssen daher kontinuierlich in Richtung beruflicher Handlungskompetenz<br />
weiterentwickelt werden. Dieser Prozess bekam infolge der Neuordnung der Metall- und Elektroberufe vor<br />
einigen Jahren einen Schub.<br />
Um ein <strong>neue</strong>s Prüfungskonzept in den Metall- und Elektroberufen zu erproben, wurde bei ausgewählten IHKs im<br />
vergangenen Jahr ein „Pretest“ durchgeführt. Das Verfahren zur Erprobung wurde im PAL-Hauptausschuss von Gewerkschaften<br />
und IHKs abgestimmt. Grundlage dieses „Pretests“ sind die vom Bundesbildungsministerium herausgegebenen<br />
Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung in den <strong>neue</strong>n Elektroberufen. Sie beinhalten einen vollkommen<br />
<strong>neue</strong>n prüfungsmethodischen Ansatz („kriterienorientierter Prüfungsansatz“).<br />
Der PAL-Hauptausschuss versprach sich durch die Erprobung Erkenntnisse darüber, wie sich das <strong>neue</strong> Konzept auf die<br />
Aussagefähigkeit und damit die Qualität der Prüfung auswirkt und wie hoch der Aufwand des <strong>neue</strong>n Ansatzes bei<br />
der Aufgabenerstellung und Prüfungsdurchführung ist. Zudem sollte ermittelt werden, welche Anforderungen auf die<br />
Prüfer, Auszubildenden, Ausbildungsverantwortlichen, Aufgabenersteller und IHKs zukommen, um ggf. entsprechende<br />
Qualifizierungsangebote für die genannten Zielgruppen zu entwickeln und anzubieten.<br />
Der Pretest, der sich auf Teil 1 der gestreckten Prüfung bezieht, besteht aus folgenden Bestandteilen:<br />
• Die Erstellung der Prüfungsaufgaben wurde von der Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle (PAL)<br />
koordiniert, die Aufgaben unter Mitwirkung einiger PAL-Fachausschüsse, weiterer Sachverständiger sowie Vertretern<br />
der BMBF-Umsetzungshilfeautoren erstellt. Für die Erprobung wählte der PAL-Hauptausschuss die Berufe<br />
„Elektroniker/in für Automatisierungstechnik“, „Systeminformatiker/in“ und „Werkzeugmechaniker/in“ aus.<br />
• Die IHKs Berlin, Duisburg, Nürnberg, Oldenburg und Stuttgart organisierten den Prüfungstest sowohl in kleineren<br />
als auch in größeren Ausbildungsbetrieben. Beteiligt waren 46 Prüfer und 66 Auszubildende des zweiten Ausbildungsjahres.<br />
• Die eingesetzten Prüfer waren mit dem bisherigen Teil 1 der Abschlussprüfung in den oben genannten Berufen vertraut.<br />
Sie haben sich in einer zentralen Prüferschulung – gemeinsam von DIHK und DGB organisiert – auf den<br />
Pretest vorbereitet.<br />
• Begleitet wurde der Pretest durch eine wissenschaftliche Evaluierung, wozu Herr Professor Dr. Klaus Breuer und<br />
Herr Dr. Jens U. Schmidt gewonnen werden konnten.<br />
Der Evaluationsbericht liegt nun vor. Die in ihm aufgelisteten Erkenntnisse basieren auf drei Grundlagen: den Prüfungsdaten<br />
aus den Pretests, d. h. vor allem den Prüfungsergebnissen, den Beobachtungen der Evaluatoren und den<br />
Befragungen der am Pretest beteiligten Experten. Der Bericht liefert eine Vielzahl detaillierter Erkenntnisse zur Aufgabenerstellung<br />
und Prüfungsdurchführung in den einzelnen Berufen. Er gibt die Ansicht der beiden Evaluatoren wieder,<br />
welche sich nicht in allen Punkten mit der Auffassung der PAL-Hauptausschussmitglieder deckt. Daher haben die<br />
Auftraggeber zu einzelnen Aspekten eine eigene Darstellung im Anhang vorgenommen.<br />
Im Nachgang der Erprobung kommt es den Auftraggebern des Pretests zu, gemeinsam mit den Praktikern zu überlegen,<br />
welche Konsequenzen aus dem Pretest gezogen werden sollen.<br />
Ein großer Verdienst gebührt allen Mitwirkenden der Erprobung. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, den in der<br />
Theorie entwickelten Ansatz in der Praxis auf die Umsetzbarkeit zu testen. Allen Beteiligten – Aufgabenerstellern,<br />
Prüfern, Prüfungsteilnehmern, Betrieben, den beiden Evaluatoren, der PAL, den durchführenden IHKs und den Gewerkschaften<br />
– gilt unser herzlicher Dank. Wir sind uns bewusst, dass hier manche Stunde Arbeit und eine Menge<br />
Herzblut von allen Beteiligten hineingeflossen sind. Insofern hoffen wir, dass die Ergebnisse auch über die Grenze der<br />
Metall- und Elektroberufe hinaus auf Interesse und Beachtung stoßen werden und dass der Pretest letztlich zu einer<br />
Stärkung der beruflichen Handlungskompetenz sowie fairen und praxisgerechten Prüfungen beitragen kann.<br />
Sonja Bolenius<br />
Dietmar Niedziella<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Vorhaben...............................................................................................................................................................17<br />
2 Die Befragung bei den Aufgabenerstellern........................................................................................................ 10<br />
2.1 Durchführung...................................................................................................................................................................................10<br />
2.2 Ergebnisse..........................................................................................................................................................................................10<br />
2.3 Zur Erstellung der Aufgaben.........................................................................................................................................................11<br />
3 Analyse der Prüfungsdaten ................................................................................................................................ 13<br />
3.1 Rahmenbedingungen der Pretests..............................................................................................................................................13<br />
3.2 Prüfungsergebnisse von Pretest und regulärer Prüfung im Vergleich..............................................................................13<br />
4 Strukturierte Beobachtung der Pretests............................................................................................................ 16<br />
4.1 Beobachtung und Beurteilung der Prüfungsrahmenbedingungen.....................................................................................16<br />
4.2 Situative Gesprächsphasen...........................................................................................................................................................17<br />
4.3 Bewertung der Prüfungen.............................................................................................................................................................18<br />
4.4 Diskussionspunkte in den Abschlussbesprechungen .............................................................................................................18<br />
5 Die Befragung der Prüfer.................................................................................................................................... 19<br />
5.1 Befragung vor der Prüfung...........................................................................................................................................................19<br />
5.2 Befragung nach der Prüfung........................................................................................................................................................27<br />
5.3 Vergleichende Sicht auf die beiden Konzepte für die Prüfung............................................................................................33<br />
6 Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests........................................................................... 36<br />
6.1 Einschätzung der Situation im Pretest......................................................................................................................................36<br />
6.2 Vergleich Pretest – reguläre Prüfung.........................................................................................................................................41<br />
7 Fazit ..................................................................................................................................................................... 45<br />
7.1 Die Randbedingungen für den Pretest.......................................................................................................................................45<br />
7.2 Zu den spezifischen Fragestellungen der Evaluation.............................................................................................................47<br />
Anhang A: Tabellen..................................................................................................................................................... 51<br />
Tabelle A1: Fragebogen für die Aufgabenersteller Werkzeugmechaniker/-in (N = 6) vor der Prüfung................51<br />
Tabelle A2: Fragebogen für Prüfer Werkzeugmechaniker/-in vor der Prüfung............................................................55<br />
Tabelle A3: Fragebogen für Prüfer Werkzeugmechaniker/-in nach der Prüfung.........................................................57<br />
Tabelle A4: Fragebogen für Prüfer SYI vor der Prüfung......................................................................................................59<br />
Tabelle A5: Fragebogen für Prüfer SYI nach der Prüfung..................................................................................................62<br />
Tabelle A6: Fragebogen für Prüfer EAT vor der Prüfung.....................................................................................................64<br />
Tabelle A7: Fragebogen für Prüfer EAT nach der Prüfung .................................................................................................67<br />
Tabelle A8: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Beantwortung Frage 1-13.................................................69<br />
Tabelle A9: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Beantwortung Frage 14-23 (Pretest)<br />
und gleiche Einstufung für reguläre Prüfung (Frage 24-33).......................................................................71<br />
Tabelle A10: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Prüfungen im direkten Vergleich Frage 34-38............72<br />
Anhang B: Protokolle der Prüfungen......................................................................................................................... 73<br />
Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Oldenburg, Termin 2.-4.6.....................................................................................73<br />
Prüfung Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik IHK Duisburg, Termin 3.-5.6...................................................76<br />
Prüfung Systeminformatiker/-in IHK Berlin, Termin 9.-10.6................................................................................................78<br />
5
Inhaltsverzeichnis<br />
Prüfung Systeminformatiker/-in IHK Nürnberg, Termin 16.6.-17.6....................................................................................82<br />
Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Nürnberg, Termin 17.-18.6....................................................................................85<br />
Ablauf der Bewertungen (erfolgte gemeinsam mit den Prüfungen vom 25./26.6.).....................................................87<br />
Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Nürnberg, Termin 25.-26.6. .................................................................................89<br />
Prüfung Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik IHK Stuttgart, Termin 1.-3.7...................................................92<br />
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung....................................................................................................... 99<br />
C1 Fragebogen für Aufgabenersteller........................................................................................................................................99<br />
C2 Fragebogen für Prüfer Elektro vor der Prüfung............................................................................................................. 109<br />
C3 Fragebogen für Prüfer Elektro nach der Prüfung...........................................................................................................114<br />
C4 Fragebogen für Prüfer Metall vor der Prüfung...............................................................................................................119<br />
C5 Fragebogen für Prüfer Metall nach der Prüfung............................................................................................................124<br />
C6 Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen....................................................................................................................129<br />
C7 Beobachtungsbogen...............................................................................................................................................................134<br />
Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen.............................................................................................141<br />
Stellungnahme der PAL................................................................................................................................................................141<br />
1. Systeminformatiker/-in.............................................................................................................................................141<br />
2. Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik ....................................................................................................142<br />
3. Werkzeugmechaniker/-in......................................................................................................................................... 143<br />
Stellungnahme der Arbeitgeber-Vertreter im PAL-Hauptausschuss............................................................................... 145<br />
Stellungnahme der Arbeitnehmer im PAL-Hauptausschuss...............................................................................................147<br />
6
Vorhaben<br />
1 Vorhaben<br />
Das Vorhaben nimmt seinen Anfang mit den neu geordneten Elektroberufen im Jahr 2003. In Anlehnung daran sind<br />
im Jahr 2004 die Metallberufe (BGBl I, S. 1502, vom 09. 07. 2004) neu geordnet worden. Die Verordnungen (mit den<br />
Folgeregelungen) legen für die Ausbildungsberufe zum einen jeweils eine gestreckte Abschlussprüfung und zum anderen<br />
einen geänderten Zugang zur Leistungsbeurteilung in den Prüfungen fest.<br />
Der Teil I der Abschlussprüfung besteht aus der Ausführung einer komplexen Arbeitsaufgabe, die situative Gesprächsphasen<br />
und schriftliche Aufgabenstellungen beinhaltet, und trägt mit 40 % zum Ergebnis der Abschlussprüfung<br />
bei. An Stelle der nach der Verordnung von 1987 fachsystematisch gegliederten schriftlichen Prüfung sollen<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen nun anwendungsbezogene, fachübergreifende Problemstellungen bearbeiten. Die<br />
Verordnungen geben erstmals die in den beiden Prüfungsteilen zu prüfenden Qualifikationen explizit vor. Für die<br />
„Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik” lautet diese Vorgabe für die Abschlussprüfung Teil I nach § 17<br />
Abs. 3: „Der Prüfling soll zeigen, dass er/sie<br />
1. technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen, Material<br />
und Werkzeug disponieren,<br />
2. Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren, Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften<br />
und Umweltschutzbestimmungen einhalten,<br />
3. die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen, elektrische Schutzmaßnahmen prüfen,<br />
4. elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen, Fehler suchen und beseitigen, Betriebswerte einstellen und<br />
messen,<br />
5. Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern, Auftragsdurchführung dokumentieren, technische Unterlagen,<br />
einschließlich Prüfprotokolle, erstellen<br />
kann.“<br />
Diese zentralen Qualifikationen schaffen, in den jeweils berufsspezifischen Orientierungen, den Bezug zu handlungsbezogenen,<br />
an beruflichen Tätigkeitsstrukturen und Arbeitsprozessen orientierten Aufgabenstellungen für die Prüfung.<br />
Um die Einführung der <strong>neue</strong>n Orientierungen zu unterstützen, hat das BMBF von Juli 2004 bis Januar 2006<br />
ein Vorhaben durchführen lassen, in dem „Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und<br />
handwerklichen Elektroberufe“ erarbeitet worden sind.<br />
Zentrale Themen bildeten die Grundlage zur Ausgestaltung von komplexen Aufgaben und den Zugang zur Bewertung<br />
der Leistungen in einem kriterienorientierten Ansatz und zur Abbildung von Prozesskompetenz. Die Ergebnisse des<br />
Vorhabens sind im Juni 2006 in Bonn in einem Fachsymposium des BMBF und auch im Juli 2006 im Hauptausschuss<br />
der PAL in Stuttgart vorgestellt und im Oktober 2006 in einer Broschüre mit einer zugehörigen CD-ROM veröffentlicht<br />
worden. Der zeitliche Verzug zwischen dem Erlass der Ausbildungsordnungen und der Vorstellung der Umsetzungshilfen<br />
hatte zur Folge, dass in der Zwischenzeit bereits erste Prüfungen nach den <strong>neue</strong>n Verordnungen durchzuführen<br />
waren. Diese Handlungsnotwendigkeiten haben es mit sich gebracht, dass bei der PAL in Stuttgart erste Aufgabensätze<br />
erstellt worden sind, ohne dass diese in einem engen Sinne an den Umsetzungshilfen orientiert sein konnten. Für<br />
die Entwicklung der Aufgabensätze hat man bei der PAL den vollständigen Handlungszyklus gewählt. Darauf beziehen<br />
sich die Arbeitsaufgabe, die situativen Gesprächsphasen und die schriftlichen Aufgabenstellungen in gebundener<br />
und in ungebundener Form. So bestehen in den Umsetzungshilfen aus dem Vorhaben des BMBF eine <strong>neue</strong> Praxis der<br />
Prüfungen, die in ihrer Struktur auf einem Beschluss im Hauptausschuss der PAL gründet und eine Modellvorstellung<br />
dazu nebeneinander. Um diese Situation aufzulösen, ist im Hauptausschuss zwischen DIHK (IHKs) und DGB (Gewerkschaften)<br />
eine Vereinbarung abgeschlossen worden, die Vorgaben der Umsetzungshilfen in einem „Pretest” in der<br />
Praxis zu erproben.<br />
Für die Erprobung ist Mitte Juni 2009 abschließend die folgende Zielvorstellung formuliert worden:<br />
„Ziel des Pretests ist es, den kriterienorientierten Prüfungsansatz zu erproben, und zu ermitteln, welche Akzeptanz<br />
dieser bei den die Prüfung durchführenden Personen hat.“<br />
7
Vorhaben<br />
Die Evaluation schließt den gesamten Prüfungsprozess von der Aufgabenerstellung über die Prüferschulung bis zur<br />
eigentlichen Prüfungsdurchführung ein. Es sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche besonderen Anforderungen<br />
sich bei der Einführung des <strong>neue</strong>n Prüfungskonzepts bei den Prüfern, Auszubildenden, Ausbildungsverantwortlichen,<br />
Aufgabenerstellern und IHKs ergeben.<br />
Im Einzelnen sollen in der Evaluation folgende Fragen beantwortet werden:<br />
• Wie wird das <strong>neue</strong> Verfahren von den an den Prüfungen beteiligten Akteuren – Prüfer, Auszubildende, Ausbildungsverantwortliche,<br />
Aufgabenersteller – im Vergleich mit dem jetzt praktizierten Verfahren insgesamt eingeschätzt<br />
• Wie gut ist es gelungen, die in den Umsetzungshilfen beschriebenen Anforderungen an die Konstruktion von Prüfungsaufgaben<br />
für Teil 1 der Abschlussprüfung zu erfüllen Wie gut ist es insbesondere im Hinblick auf die geforderte<br />
Authentizität der Prüfungsaufgaben gelungen, für die Abschlussprüfung Teil 1 Aufgabenteile zu entwickeln,<br />
die den berufstypischen Handlungen entsprechen, die tatsächliche Anwendungssituation in ihrer gegebenen<br />
Komplexität widerspiegeln und die im Zusammenhang einer für den jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation<br />
verknüpft sind Wie gut gelingt es, in den Prüfungsaufgaben eine handlungsbezogene – an beruflichen Tätigkeiten<br />
und Arbeitsprozessen orientierte – Aufgabenstruktur, wie in den Umsetzungshilfen beschrieben, umzusetzen<br />
• Wie gut ist es gelungen, für Teil 1 der Abschlussprüfung schriftliche Aufgaben zu entwickeln, die den Kriterien der<br />
Umsetzungshilfe entsprechen<br />
• Wie gut gelingt es dem <strong>neue</strong>n Prüfungsansatz, die in den Ausbildungsverordnungen genannten Qualifikationen<br />
abzubilden<br />
• Inwieweit werden Aussagefähigkeit und damit Qualität der Prüfung durch das <strong>neue</strong> Konzept verändert<br />
• Wie wird der Aufwand des <strong>neue</strong>n Ansatzes bei der Aufgabenstellung und Prüfungsdurchführung bewertet<br />
• Wie wird die Praxisnähe der Pretestprüfungen bewertet<br />
• Wie valide prüft der Pretest die in der Verordnung genannten fünf Qualifikationsbereiche unter Berücksichtigung<br />
des Ausbildungsrahmenplans und des KMK-Rahmenlehrplans ab“<br />
Als Grundlage für diese Erprobung mit einer zugehörigen Evaluation sind Aufgabensätze und Organisationshilfen für<br />
die Durchführung von Probeprüfungen zur Orientierung an den Umsetzungshilfen entwickelt worden. Von den insgesamt<br />
zwölf industriellen Metall- und Elektroberufen sind dafür drei in stellvertretender Form ausgewählt worden. Es<br />
handelt sich um die Berufe „Elektroniker/in für Automatisierungstechnik (EAT)“, „Systeminformatiker/-in (SYI)“ und<br />
„Werkzeugmechaniker/-in (WM)“. Damit stehen in der Erprobung zwei Elektroberufe im Fokus, für die in den Umsetzungshilfen<br />
ein Beispiel für die EAT vorgegeben worden ist und ein Metallberuf, für den die Prüfungsunterlagen in der<br />
Analogie zu den Vorgaben für die Elektroberufe zu entwickeln waren.<br />
Die Probeprüfungen sind von den Industrie- und Handelskammern Berlin, Duisburg, Nürnberg, Oldenburg und Stuttgart<br />
organisiert worden. Sie haben im Zeitraum vom 2. Juni bis 3. Juli 2009 bei Unternehmen stattgefunden. An<br />
den Probeprüfungen nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Ministerien, des DIHK, der Gewerkschaften, der PAL-<br />
Fachausschüsse und der Kammern teil. Sie haben „Eindrücke” gesammelt, diskutiert und zum Teil auch bereits kommentiert.<br />
Daneben ist eine strukturierte Evaluation vorgenommen worden. Sie stützt sich auf eine Befragung der<br />
beteiligten Aufgabenersteller, der aktiv vor Ort beteiligten Prüfer vor und nach der jeweils durchgeführten Prüfung<br />
und der Auszubildenden, die bereit waren, den bereits abgelegten ersten Teil ihrer Abschlussprüfung noch einmal<br />
nach dem Ansatz der Umsetzungshilfen zu wiederholen. Im Weiteren ist die Durchführung der Prüfungen jeweils<br />
im Sinne einer nicht teilnehmenden Beobachtung verfolgt worden. Dabei standen nicht zuletzt die situativen Gesprächsphasen<br />
und die Auswertungsphasen zur Prüfung im Blickpunkt.<br />
Das Vorgehen in der Evaluation stützt sich auf eine Folge von Befragungen bei beteiligten Expertinnen und Experten.<br />
Diese Folge von Befragungen folgt der Entwicklung und der Durchführung der Prüfung. Zunächst sollten die Aufgabenersteller<br />
befragt werden. Sie umfassen die Vertreter der PAL-Fachausschüsse, einen Ko-Autor des Aufgabensatzes,<br />
welcher die Prüfungsaufgabe für die Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik in den Umsetzungshilfen mit<br />
erstellt hatte, sowie einen Experten für die Aufgabenerstellung aus dem Zusammenhang einer zusätzlichen Umsetzungshilfe<br />
Systeminformatiker/-in der Gewerkschaft ver.di.<br />
8
Vorhaben<br />
Eingesetzt wurden die Aufgabensätze von den Prüfern an den jeweiligen Prüfungsorten. Entsprechend sind die Prüfer<br />
zu ihren Vorstellungen zu der nach den Umsetzungshilfen erarbeiteten Prüfung befragt worden, bevor sie die Prüfung<br />
durchgeführt haben. In einem zweiten Schritt sind die entsprechenden Vorstellungen bei den Prüfern nach der<br />
Durchführung der Prüfung erhoben worden. Aus dem Vergleich der Auffassungen vor und nach der Durchführung<br />
der Prüfung können sich die Erfahrungen der Prüfer mit der zu erprobenden Prüfung widerspiegeln. Schließlich sind<br />
die Prüfungsteilnehmer/-innen 1 nach der Prüfung zu ihren Eindrücken befragt worden. Das ist auch in Bezug auf ihre<br />
Eindrücke zu der vorausgehend durchgeführten „echten” Prüfung erfolgt. Über diese Sequenz von Informationen zur<br />
Erstellung, Durchführung und Reflexion des „Pretests” sind weitere in der Form einer nicht teilnehmenden Beobachtung<br />
gesammelt worden. An jedem Prüfungsort hat jeweils ein externer Supervisor teilgenommen, der die zentralen<br />
Abläufe auf der Grundlage eines Beobachtungsbogens festgehalten hat. Diese Beobachtungen sind in einem strukturierten<br />
Protokoll dargelegt worden.<br />
1<br />
In der Ausbildungsverordnung von 2007 wird noch der Begriff Prüfling verwendet. Wir wurden gebeten, von Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmern zu<br />
sprechen. Weiterhin sind wir gehalten, stets auch die weibliche Form zu verwenden. Da nur im Beruf Werkzeugmechaniker/-in zwei weibliche Auszubildende<br />
zur Stichprobe gehören, sprechen wir in diesem Fall bzw. bei allen Berufe übergreifenden Aussagen von „Prüfungsteilnehmern/-innen“. Bei den<br />
Prüfern verwenden wir nur die männliche Form, da keine Prüferin am Pretest beteiligt war.<br />
9
Die Befragung bei den Aufgabenerstellern<br />
2 Die Befragung bei den Aufgabenerstellern<br />
2.1 Durchführung<br />
Die Aufgabenersteller sind vor der Durchführung der ersten Probeprüfung von den Evaluatoren über die PAL angesprochen<br />
worden (am 3. Juni 2009) und, auf der Grundlage des entsprechenden Fragebogens (vgl. Anlage D1), um<br />
die Abgabe von Einschätzungen zur vorausgehend stattgefundenen Prüfung und zu den Aufgabensätzen im Pretest<br />
gebeten worden. Der Fragebogen hat sich zum einen an den Zielen der Prüfung nach den Umsetzungshilfen orientiert,<br />
zum anderen hat er sich auf ein Konzept bezogen, das in der jüngeren Zeit entstanden ist und die Gültigkeit von<br />
berufsbezogenen Prüfungen in den Mittelpunkt stellt. Die Aufgabenersteller sind gebeten worden, die bearbeiteten<br />
Fragebögen zurückzugeben.<br />
2.2 Ergebnisse<br />
Der Rücklauf umfasst sechs Fragebögen aus dem Zusammenhang Metall (Werkzeugmechaniker/-in) und einen Fragebogen<br />
aus dem Bereich Elektro (Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik). Dieses liegt darin begründet, dass<br />
sich die PAL-Fachausschüsse in den Elektroberufen von den Aufgabenstellungen im Pretest distanzierten, sodass nur<br />
noch der Autor geantwortet hat. Für diesen Fall scheint es einen systematischen Einfluss zu geben. Es liegen Informationen<br />
vor, die greifbar werden lassen, dass die Aufgabenstellungen für den Pretest nicht in kooperativer Form von<br />
den Mitgliedern der einschlägigen Aufgabenausschüsse erstellt worden sind. Vielmehr sind einzelne Personen in diese<br />
Funktionen eingetreten, die dafür durch den PAL-Hauptausschuss beauftragt worden sind. Es scheint nicht gelungen<br />
zu sein, das Konzept der Umsetzungshilfen in den Ausschüssen als Grundlage für eine gemeinsame, kooperative<br />
Aufgabenerstellung wirksam werden zu lassen. Damit lässt sich für die Elektroberufe keine statistische Auswertung<br />
vornehmen. Für die Werkzeugmechaniker ist das, wegen der geringen Anzahl von verfügbaren Rückmeldungen, allenfalls<br />
bedingt möglich. Insbesondere besteht für eine vergleichende statistische Betrachtung der Einschätzungen zum<br />
vorweg stattgefundenen ersten Prüfungsteil und dem Pretest nur eine unzureichende Datenbasis. Neben übereinstimmenden<br />
Angaben zu einzelnen Fragen, wie etwa zur Einschätzung des Anspruches der komplexen Arbeitsaufgabe<br />
(vgl. die Tabelle 1 a), sind Verteilungen der Einschätzungen über alle Positionen der vorgegebenen Skalen vorzufinden,<br />
bei denen auch noch fehlende Werte auftreten (vgl. die Tabelle 1 b).<br />
Tabelle 1: Verteilungen zu den Antworten der Aufgabenersteller WM zu zwei einschlägigen Items<br />
a) Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll,<br />
aber zu bewältigen<br />
Häufigkeit<br />
Gültig trifft eher zu 1<br />
trifft zu<br />
5<br />
Total 6<br />
b) Eine enge Orientierung an der<br />
BMBF-Umsetzungshilfe ist …<br />
Häufigkeit<br />
Gültig wenig wichtig 3<br />
wichtig<br />
1<br />
sehr wichtig 1<br />
Summe<br />
5<br />
Missing Keine Angabe 1<br />
Total 6<br />
Daraus lässt sich entnehmen, dass unter den Aufgabenerstellern für die Werkzeugmechaniker keine gemeinsam getragene<br />
Orientierung an den Umsetzungshilfen besteht. Dieser Befund lässt eine differenzierende Auswertung für<br />
die Teilgruppe der Autoren zur Aufgabenstellung für die Werkzeugmechaniker nicht hilfreich erscheinen. Eine Übersicht<br />
zu den Ergebnissen findet sich im Anhang (Tabelle A1).<br />
10
Die Befragung bei den Aufgabenerstellern<br />
Eine qualitative Auswertung zu den globalen Einschätzungen zum Aufgabensatz für die Werkzeugmechaniker/-innen<br />
liegt in Tabelle 2 vor.<br />
Tabelle 2: Qualitative und Fragebogenaussagen der Aufgabenersteller Werkzeugmechaniker/-in (6 Fragebögen,<br />
davon 5 auswertbar)<br />
Aspekt<br />
Erstellung der Pretestaufgaben<br />
insgesamt<br />
(5 auswertbare Bögen)<br />
Anlage der Aufgabenstellungen<br />
Zusammenfassende<br />
Anregungen<br />
Qualitative Aussage, was<br />
am Pretest gefallen hat<br />
Der Prüfungsträger (PT) (2);<br />
Die Ähnlichkeit zur AP T1;<br />
berufsorientiert<br />
Der Bezug der schriftlichen<br />
Aufgaben auf den Prüfungsträger<br />
(2);<br />
der verbesserte<br />
Praxisbezug (2);<br />
Lehrplankonform<br />
Das Auswerteblatt ist<br />
richtig gut<br />
Qualitative Aussage, was am<br />
Pretest nicht gefallen hat<br />
Die Beschränkung auf<br />
sichtbares Verhalten<br />
Zu enge Bindung der Aufgaben<br />
an den PT bedingt<br />
einen zu kleinen Ausschnitt<br />
der Ausbildungsinhalte (4)<br />
Prüfungsgestaltung zu<br />
eingeschränkt (3)<br />
Fragebogenkennwerte<br />
1. insgesamt sehr gelungen:<br />
M = 3,4<br />
(trifft eher nicht zu);<br />
Min.: 0 (trifft völlig zu);<br />
Max.: 5 (trifft gar nicht zu)<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
Fragebogenkennwerte: Mittelwert auf der Skala von 0 bis 5 (Mitte der Skala bei 2,5) mit minimalem und maximalem Wert<br />
An den Gesamteinschätzungen wird greifbar, dass die fünf Aufgabenersteller im Kern eine zu geringe Abbildung der<br />
Ausbildungsinhalte in der Aufgabenstellung bemängeln. Die übrigen Gesichtspunkte werden in der Tendenz jeweils<br />
von einzelnen Personen vertreten.<br />
2.3 Zur Erstellung der Aufgaben<br />
Der Entstehungsprozess der Aufgaben für den Pretest hat sich im Nachhinein als äußerst schwierig, komplex und<br />
zeitintensiv erwiesen.<br />
Nachdem Ende 2007 alle Aufgabensteller in den PAL-Fachausschüssen der neu geordneten M+E-Berufe über das<br />
Vorhaben „Pretest“ und die Intensionen der Umsetzungshilfe informiert worden waren, starteten die PAL-Fachausschüsse<br />
Werkzeugmechaniker/in, Systeminformatiker/in und Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />
Anfang 2008 mit der Entwicklung der Pretests. Bei der praktischen Umsetzung des <strong>neue</strong>n Prüfungsansatzes in<br />
konkrete Aufgaben zeigte sich, dass die beteiligten Akteure nur sehr schwer ein gemeinsames Verständnis entwickeln<br />
konnten, teilweise konnte auch kein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Um dem Auftrag zur Durchführung eines<br />
„Pretests“ durch den PAL-Hauptausschuss dennoch gerecht zu werden, entstanden in der Folge Aufgabensätze, die<br />
wiederum Befürworter und Gegner fanden. Die Aufgaben wurden durch Herrn Dr. Tauschek, einem Ko-Autor der Umsetzungshilfe,<br />
begutachtet. Der aus der Begutachtung entstandene Änderungsbedarf führte zu einer Überarbeitung<br />
der Aufgaben. Das hat in einem Kompromiss zur Bereitstellung der Aufgabensätze für den Pretest resultiert.<br />
Für die Elektroniker für Automatisierungstechnik ist die Aufgabe aus den Umsetzungshilfen übernommen worden.<br />
Für die Systeminformatiker ist die Überarbeitung durch das Hinzuziehen eines zusätzlichen Autors mitgestaltet worden.<br />
Für die Werkzeugmechaniker hat man die Vorlage der Aufgabenerstellungsgruppe weiterentwickelt und modifiziert.<br />
Der Prozess wurde wegen der Terminsetzung für die Bereitstellung der Aufgabensätze nicht ganz zu Ende<br />
gebracht.<br />
11
Die Befragung bei den Aufgabenerstellern<br />
Schließlich sind die Aufgaben vom PAL-Hauptausschuss für die Erprobung entsprechend der Umsetzungshilfe für<br />
einsetzbar befunden worden, wenngleich die Aufgaben für die drei Berufe sehr unterschiedlich strukturiert sind.<br />
Das ist ein deutlicher Indikator dafür, dass kein gemeinsames Verständnis der Umsetzungshilfen erreicht worden ist.<br />
12
Analyse der Prüfungsdaten<br />
3 Analyse der Prüfungsdaten<br />
3.1 Rahmenbedingungen der Pretests<br />
Die Pretests fanden wenige Wochen nach dem regulären Teil 1 der Abschlussprüfung Frühjahr 2009 statt. Die Rahmenbedingungen<br />
sind der nachfolgenden Tabelle 3 zu entnehmen.<br />
Tabelle 3: Rahmenbedingungen der Pretests 2<br />
Beruf Datum IHK<br />
Anzahl Prüfungsteilnehmer/-innen/Prüfer<br />
Wissens.<br />
Begleitung.<br />
Werkzeugmechaniker/-in 2.–4.6. Oldenburg 10/8 Schmidt<br />
Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik 3.–5.6. Duisburg 13/12 Breuer/Mathieu<br />
Systeminformatiker/-in 9.6. Berlin 8/3 Schmidt<br />
Systeminformatiker/-in 16.6. Nürnberg 7/6 Breuer/Tauschek<br />
Werkzeugmechaniker/-in 17.–18.6. Nürnberg 7/6 Breuer/Tauschek<br />
Werkzeugmechaniker/-in 24.–25.6. Nürnberg 10/6<br />
Breuer/Mathieu/<br />
Tauschek<br />
Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik 1.-3.7. Stuttgart 11/5 Schmidt<br />
3.2 Prüfungsergebnisse von Pretest und regulärer Prüfung im Vergleich<br />
Durch die zeitnahe Durchführung der regulären Prüfung und der Pretests besteht die Möglichkeit, die Prüfungsleistungen<br />
gegenüberzustellen und nach Korrelaten für deutlich abweichende Leistungen zu suchen. Der Vergleich<br />
erfolgt zunächst auf der Basis der Gesamtleistung, ausgedrückt durch Punktwerte auf der 100-Punkte-Skala.<br />
Darüber hinaus wurden Korrelationen zwischen den Leistungen bei den beiden Prüfungszeitpunkten ermittelt (vgl.<br />
Tabelle 4).<br />
Erläuterung der statistischen Methode<br />
Zunächst wird überprüft, inwieweit sich die Mittelwerte statistisch unterscheiden, also die Prüfungen zu unterschiedlichen<br />
durchschnittlichen Bewertungen führten.<br />
Als Maß dafür, wie eng der Zusammenhang zweier bei einer Stichprobe von Personen erhobener Messwerte ist (hier<br />
die Prüfungsgesamtpunktzahl beider Prüfungen), verwendet man den Korrelationskoeffizienten. Der Korrelationskoeffizient<br />
kann Werte zwischen −1 und +1 annehmen. Bei einem Wert von 1 besteht ein vollständiger positiver oder<br />
negativer linearer Zusammenhang zwischen den betrachteten Messungen. Das bedeutet, ich kann, wenn ich nur einen<br />
der beiden Messwerte kenne, zu 100 % den anderen vorhersagen. Ergäbe sich also eine Korrelation von +1 zwischen<br />
den beiden Prüfungsergebnissen, so ließe sich der Pretestwert sicher aus dem Wert der regulären Prüfung errechnen.<br />
Je weiter der Korrelationskoeffizient von 1 abweicht, desto ungenauer wird die Vorhersage des einen aus dem ande-<br />
2 An der Durchführung des Pretests haben an der Seite von Herrn Professor Breuer Herr Dr. Rüdiger Tauschek und Herr Dipl.-Hdl. Markus Mathieu als Supervisoren<br />
mitgewirkt. Darüber hinaus war Herr Dr. Tauschek an der Konzeption und der Auswertung der Befragungen beteiligt.<br />
13
Analyse der Prüfungsdaten<br />
ren Wert. Beträgt die Korrelation 0, so ist keinerlei Vorhersage möglich. Wer also in einer Prüfung gut abgeschnitten<br />
hat, kann in diesem Fall in der anderen ebenfalls gut, viel besser oder deutlich schlechter abgeschnitten haben.<br />
Bei der Beurteilung, welcher Korrelationswert als hoch anzusehen ist, orientiert sich die Wissenschaft einerseits an<br />
der statistischen Signifikanz, die allerdings stark vom Stichprobenumfang abhängt. Darüber hinaus gibt es etwa innerhalb<br />
der Testdiagnostik Konventionen, ab wann ein Koeffizient als substanziell anzusehen ist. Als hoch bedeutsam<br />
gelten Koeffizienten ab 0,7. Um zwei Messungen in der Testentwicklung als gleichwertig zu betrachten, hat sich in<br />
der psychologischen Diagnostik ein Wert von mindestens 0,85 eingebürgert. Wird dieser Grenzwert überschritten,<br />
kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass die beiden Messungen unterschiedliche Kompetenzen erfassen. Ist<br />
man also sicher, mit einer Prüfung ließe sich berufliche Handlungskompetenz erfassen, und korreliert diese Prüfung<br />
mit einer anderen mit unbekannter Messintention, so gibt die Korrelation Auskunft, ob auch die unbekannte Prüfung<br />
berufliche Handlungskompetenz zu erfassen gestattet. Liegt der Koeffizient bei 0,85, so kann man mit ziemlicher<br />
Sicherheit davon ausgehen, dass auch die <strong>neue</strong> Prüfung berufliche Handlungskompetenz zu erfassen gestattet. Liegt<br />
der Wert bei 0,7, so messen beide Prüfungen Ähnliches, sind aber nicht identisch in der Messintention.<br />
Im vorliegenden Fall werden zwei unterschiedliche Methoden der Korrelationsrechnung verwendet. Dabei ist die Methode<br />
der Rangkorrelation eher geeignet für Daten, wie sie in der vorliegenden Untersuchung angefallen sind. Verbreiteter<br />
ist jedoch die Methode der Produkt-Moment-Korrelation, weshalb auch diese Koeffizienten angegeben sind.<br />
Tabelle 4: Beziehungen zwischen regulärer Prüfung und Pretest<br />
Beruf<br />
Werkzeugmechaniker/-in<br />
Systeminformatiker/-in<br />
Elektroniker/-in für<br />
Automatisierungstechnik<br />
Anzahl Prüfungsteilnehmer/-innen 27 15 (14) 1 24<br />
Arithmet. Mittel<br />
(von 100 Punkten)<br />
regulär Pretest regulär Pretest regulär Pretest<br />
80 69 83 76 (79) 79 64<br />
Standardabweichung 10 12 9 18 (11) 10 14<br />
Produkt-Moment-Korrelation 0,74*** 0,50 (0,40) n.s. 0,86***<br />
Rangkorrelation 0,69*** 0,69** (0,63*) 0,85***<br />
Alle Mittelwerte lagen bei der regulären Prüfung höher. Die Streuung ist durchweg beim Pretest höher. Der Mittelwertsunterschied<br />
ist bei den Systeminformatikern nicht signifikant Bei den beiden anderen Berufen ergeben sich<br />
dagegen hoch signifikante Unterschiede (0,1-%-Niveau).<br />
Die Korrelationen sind für EAT und WM außerordentlich hoch, insbesondere beim EAT. Bei den Systeminformatikern<br />
ist die Korrelation dagegen eher gering.<br />
Die hohen Korrelationen bei den zwei Berufen müssen so interpretiert werden, dass beide Prüfungen ziemlich Ähnliches<br />
messen. Insbesondere der Wert für EAT liegt in einer Größenordnung, der so interpretiert werden muss, dass sich beide<br />
Prüfungen nicht substanziell darin unterscheiden, welche Kompetenzen sie erfassen. Bei den Werkzeugmechanikern/-<br />
innen ist die Korrelation mit 0,74 etwas niedriger, dennoch statistisch hoch bedeutsam und Indikator für eine ähnliche<br />
Messintention.<br />
1<br />
Ein Prüfungsteilnehmer scheiterte vollständig beim Pretest (24 Punkte). Wenn man diesen aus der Stichprobe ausschließt, ergeben sich die Werte in der<br />
Klammer<br />
n.s.: nicht signifikant, *** signifikant auf dem 0,1%-Niveau, ** 1%-Niveau, * 5%-Niveau<br />
14
Analyse der Prüfungsdaten<br />
Wenn somit in beiden Berufen die Prüfungen Ähnliches oder bei den EAT nahezu Gleiches gemessen wird, bedeutet<br />
dies<br />
• entweder, dass es nicht gelungen ist, mit der <strong>neue</strong>n Prüfungsform besser die berufliche Handlungskompetenz – oder<br />
was immer damit erfasst werden soll – zu erfassen als in der regulären Prüfung,<br />
• oder die reguläre Prüfung genauso gut in der Lage ist, berufliche Handlungskompetenz zu messen.<br />
Somit ist es streng genommen beim EAT, vermutlich auch beim WM, gleichgültig, mit welcher Prüfungsform geprüft<br />
wird.<br />
Bei den Systeminformatikern stellt sich die Situation anders dar. Hier kommen beide Prüfungen zu unterschiedlichen<br />
Rangreihen der Prüfungsteilnehmer und einer geringen Übereinstimmung der Leistungen. Beide Prüfungen erfassen<br />
also unterschiedliche Kompetenzen. Die Korrelation gestattet keine Aussage dazu, welche besser geeignet ist, um die<br />
intendierten Kompetenzen zu erfassen. Denkbar ist auch, dass eine der beiden Prüfungen eine zu geringe Objektivität<br />
und Vergleichbarkeit besitzt, also generell ungeeignet ist, um überhaupt Leistungen zu erfassen.<br />
Die Differenzen der Prüfungsgesamtwerte wurden mit den erhobenen Fragebogendaten und den Skalen im Fragebogen<br />
zur Selbstwirksamkeit korreliert. Substanzielle Korrelationen würden Erklärungen dafür liefern, warum jemand bei<br />
der regulären Prüfung gut und bei dem Pretest schlecht abgeschnitten hat oder umgekehrt. Es ergaben sich allerdings<br />
kaum nennenswerte Zusammenhänge. Bei den EAT war dies ohnehin nicht zu erwarten, da beiden Prüfungen – wie<br />
oben ausgeführt – das Gleiche erfassen. Bei den Systeminformatikern ergaben sich keine substanziellen Korrelationen.<br />
Bei den Werkzeugmechanikern/-innen finden sich zwei auf dem 1-%-Niveau signifikante Korrelationen mit der Leistungsdifferenz<br />
(Wert reguläre Prüfung – Pretestergebnis):<br />
• -0,57 mit der Aussage „in der regulären Prüfung konnte ich zeigen, wie gut ich in der Berufsschule gelernt habe“.<br />
Wer also meint, dass er seine berufsschulische Leistungsfähigkeit in der regulären Prüfung zeigen konnte, hat im<br />
Pretest tendenziell besser abgeschnitten.<br />
• -0,54 mit der Skala „Selbst-Wirksamkeit“ im Fragebogen zur Selbstregulierung. Wer also über eine klare Erwartung<br />
zum Erfolg in der Ausbildung verfügt, schneidet im Pretest tendenziell besser ab.<br />
Eine weiterführende Interpretation dieser beiden Werte dürfte kaum möglich sein.<br />
15
Strukturierte Beobachtung der Pretests<br />
4 Strukturierte Beobachtung der Pretests<br />
Mit einem Beobachtungsbogen wurden die Rahmenbedingungen der Prüfungen registriert und Merkmale der situativen<br />
Gesprächsphasen festgehalten. Die daraus abgeleiteten Protokolle sind dem Anhang zu entnehmen. Zusätzlich<br />
fanden bei einigen Prüfungen ausführliche Auswertungsgespräche mit den Prüfern, in Stuttgart auch mit den<br />
Prüfungsteilnehmern/-innen statt, die aufgezeichnet wurden und in den Protokollen stichwortartig festgehalten sind.<br />
Alle Protokolle, auf die sich die zusammenfassenden Feststellungen dieses Kapitels beziehen, sind in Anhang B wiedergegeben.<br />
4.1 Beobachtung und Beurteilung der Prüfungsrahmenbedingungen<br />
Werkzeugmechaniker/-innen<br />
Die schriftlichen Aufgaben der Prüfung wurden an einem gesonderten Tag in einem ruhigen Unterrichtsraum bearbeitet.<br />
Der praktische Teil erfolgte in der Ausbildungswerkstatt, die in Oldenburg direkt an die Werkshalle angrenzte<br />
bzw. ein Teil davon war, sodass zeitweise werksüblicher Arbeitslärm herrschte. Platz war zum Arbeiten an Werkbänken<br />
reichlich verfügbar. Bei der Maschinenarbeit gab es mitunter kurze Wartezeiten.<br />
Die Zahl der Prüfer (20) war im Verhältnis zur Zahl der Prüfungsteilnehmer/-innen (27) relativ hoch.<br />
Einige Prüfer äußerten, es habe im Aufgabenheft einige problematische Formulierungen gegeben und einen Fehler in<br />
der Lösungsschablone. Die schwachen Prüfungsleistungen führten Prüfer in Oldenburg auf das hohe Gewicht einer<br />
von keinem Prüfungsteilnehmer in Oldenburg ganz gelösten Aufgabe zurück. Der Beurteilungsbogen wurde kritisiert,<br />
ebenso das geringe Gewicht der Funktion in der Bewertung.<br />
Systeminformatiker<br />
Die Prüfung fand in integrierter Form nur an einem Tag statt. Dabei sollte allerdings mit den schriftlichen Aufgaben<br />
begonnen werden, die in der ersten Pause nach drei Stunden eingesammelt wurden. Die Prüfungsteilnehmer erhielten<br />
Kopien, an denen vorgenommene Korrekturen nicht mehr bewertet wurden.<br />
Es gab nur eine weitere halb- bzw. dreiviertelstündige Mittagspause, in der die Prüfungsteilnehmer prinzipiell die<br />
Möglichkeit hatten, sich über Ergebnisse, Arbeitsschritte, Lösungen etc. auszutauschen.<br />
Der Tag wurde offenbar von allen als sehr belastend erlebt. Die Prüfer sehen in Zukunft keine Notwendigkeit für die<br />
Durchführung an einem Tag, zumal es betriebsuntypisch ist, dass acht Stunden an einer einzigen Problemstellung<br />
gearbeitet werden muss.<br />
Die ruhigen Arbeitsbedingungen waren günstig, gestört in Berlin lediglich durch die zahlreichen externen Beobachter.<br />
Die Berliner Prüfer empfanden die Zahl von drei Prüfern für die Beobachtung von acht Prüfungsteilnehmern als zu<br />
gering, wenn eine systematische Beobachtung und echte situative Gesprächsphasen gewährleistet sein sollen. Kritisiert<br />
wurden die mutmaßlichen Fehler in den Aufgaben sowie der zu starre Bewertungsbogen und die vorgegebenen<br />
Gewichtungen.<br />
Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
Die schriftlichen Aufgaben wurden an einem gesonderten Tag in einem Unterrichtsraum bearbeitet, wobei 1,5 Stunden<br />
für die schriftlichen Fragen und eine Stunde für die SPS-Programmierung zur Verfügung standen, unterbrochen<br />
von 15 Minuten Pause. Den schriftlichen Aufgaben ging eine Stunde Einlesezeit voraus, in der keine Notizen oder<br />
Aufgabenbearbeitungen gestattet waren.<br />
Der praktische Prüfungsteil erfolgte an einem während der Ausbildung und in der regulären Abschlussprüfung Teil 1<br />
eingesetzten Prüfungsträger und einem dem Prüfungsteilnehmer persönlich zugeordneten Schaltschrank. Diese Anlagen<br />
waren in der ruhigen und von der Produktion abgetrennten Ausbildungswerkstatt aufgebaut.<br />
Die Prüfer hatten in die Anlage Fehler eingebaut, die von den Prüfungsteilnehmern in Anwesenheit von jeweils zwei<br />
Prüfern gesucht werden mussten. Dadurch musste versetzt begonnen werden. Da in Stuttgart für die 11 Prüfungs-<br />
16
Strukturierte Beobachtung der Pretests<br />
teilnehmer zunächst nur 5 Prüfer, also zwei Prüferteams zur Verfügung standen, ergaben sich für einige Prüfungsteilnehmer<br />
erhebliche Wartezeiten, bis sie mit der Arbeit beginnen konnten. In Duisburg stellte sich das Problem weniger.<br />
Hier standen für beide Gruppen von sechs bzw. 7 Prüfungsteilnehmern jeweils 10 Prüfer zur Verfügung.<br />
Das zeitliche Problem stellte sich dann am Ende nochmals, da die Abnahme wiederum vollständig von Prüfern betreut<br />
werden musste. Da in Stuttgart nur ein Prüfungsteilnehmer eine fehlerfreie Anlage übergeben konnte, dauerte die<br />
Übergabe samt Fehlersuche und -beseitigung bei den übrigen Prüfungsteilnehmern teilweise bis zu einer Stunde und<br />
länger. Dadurch ergaben sich wiederum erhebliche Wartezeiten. Der erste Prüfungsteilnehmer war um 11:40 Uhr fertig,<br />
der letzte um 16:15 Uhr. Die Prüfungsteilnehmer waren dadurch stark frustriert, die Prüfer bis an ihre Grenze belastet.<br />
Wegen der günstigeren Verhältnisse von Prüfer-Prüfungsteilnehmer-Zahl in Duisburg stellte sich das Problem<br />
weniger stark. Immerhin betrug auch hier die Zeitspanne zwischen erstem und letztem fertigen Prüfungsteilnehmer<br />
knapp drei Stunden.<br />
4.2 Situative Gesprächsphasen<br />
Das Problem bei der Beobachtung und Beurteilung dieses Prüfungsinstruments ist das Fehlen einer klaren Definition<br />
von „situativen Gesprächsphasen“ in der Verordnung oder der Umsetzungshilfe. In der Umsetzungshilfe heißt es<br />
lediglich, dass die Gesprächsphase durch die Handlungssituation bedingt sein muss. Zusätzliche Erläuterungen in<br />
den Anlagen zur Umsetzungshilfe und der Film des DIHK legen es nahe, dass die Prüfer die Arbeit beobachten und<br />
einen geeigneten Punkt beim Handlungsablauf frei wählen, der sich für eine Gesprächsphase eignet. Eine durchaus<br />
verordnungskonforme Interpretation könnte jedoch auch sein, dass Situationen im Prüfungssatz vorgegeben werden,<br />
in denen situative Gesprächsphasen erfolgen sollen. Die zuerst genannte Bedingung scheint bei den Werkzeugmechanikern/-innen<br />
gegeben zu sein, die zweite bei den Elektronikberufen.<br />
Werkzeugmechaniker/-innen<br />
Bei den Werkzeugmechanikern/-innen bestand keine Vorgabe über Thema und zeitliche Position der situativen Gesprächsphasen.<br />
Aufgrund der günstigen Betreuungsrelation (27 Prüfungsteilnehmer/-innen – 20 Prüfer) konnte relativ<br />
genau beobachtet und ein geeigneter Zeitpunkt für ein Gespräch gewählt werden. Anlass konnte die Beobachtung<br />
eines Fehlers sein (z. B. Schutzbrille nicht aufgesetzt) oder ein bestimmter Arbeitsschritt, der geeignete Fragen – etwa<br />
zum Drehen unterschiedlicher Metalle – zuließ. Damit verteilten sich die Gespräche über den Tag und entsprachen<br />
weitgehend der intendierten Dauer, der Gesprächsanteile und der Art der Fragen.<br />
Systeminformatiker<br />
Bei den Systeminformatikern legte der Bewertungsbogen es nahe, situative Gespräche bei der VDE-Prüfung und der<br />
Abnahme zu führen. Weitere Gelegenheiten ergaben sich durch Fragen der Prüfungsteilnehmer, die allerdings selten<br />
zu einer substanziellen situativen Gesprächsphase ausgebaut wurden. Die Berliner Prüfer waren sich unklar darüber,<br />
ob die Zuordnungen im Bewertungsbogen als verbindlich anzusehen sind.<br />
Wie sich dann zeigte, war die VDE-Prüfung wenig ergiebig, wenn nur die notwendigen Arbeitsschritte besprochen<br />
und die gesetzten Grenzwerte, die auf dem Messinstrument gekennzeichnet sind, zu nennen waren. Die Prüfer bewerteten<br />
diesen Arbeitsschritt als wenig relevant und die Gewichtung als viel zu hoch. Der Schritt ist nur bedingt für<br />
die Beurteilung der Handlungskompetenz und die Durchführung situativer Gespräche geeignet.<br />
Als zweite Gesprächsphase diente die Abnahme. Dadurch, dass die meisten Prüfungsteilnehmer den Zeitrahmen<br />
ausschöpften, bündelten sich die Gespräche damit am Ende, was zu Hektik und Wartezeiten bei den ohnehin nach<br />
acht Stunden sehr erschöpften Prüfungsteilnehmern und Prüfern führte.<br />
In Nürnberg gingen die Prüfer offenbar flexibler mit diesem Prüfungsteil um und setzten ihn bei verschiedenen Gelegenheiten<br />
ein. Berichtet wird jedoch, dass die Prüfungsteilnehmer nervös reagierten und das Gespräch als mündliche<br />
Prüfung erlebten.<br />
Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
Auch in diesem Beruf beschränkten sich die situativen Gespräche auf bestimmte Arbeitsschritte: Fehlersuche und Inbetriebnahme.<br />
Durch die Dauer dieser Arbeitsschritte, die bis zu mehr als einer Stunde betrug, war eine Beschränkung<br />
17
Strukturierte Beobachtung der Pretests<br />
auf insgesamt 10 Minuten nicht möglich. In der Regel wurde während der gesamten Zeit zwischen Prüfungsteilnehmer<br />
und Prüfern kommuniziert.<br />
In Stuttgart wurden zusätzlich Fragen aus einem Fragenkatalog gestellt, die in Beziehung zum jeweiligen Arbeitsschritt<br />
oder der Anlage standen, aber in der Regel über die konkrete berufliche Handlung hinausgingen und sich auch<br />
auf Grundlagenkenntnisse bezogen, wie sie vorwiegend in der Berufsschule vermittelt werden.<br />
In Stuttgart wurde der Versuch aufgegeben, die später von drei Teams zeitgleich geführten Gespräche nach den Kriterien<br />
des Beobachtungsbogens zu registrieren.<br />
4.3 Bewertung der Prüfungen<br />
Die Bewertung der Prüfungen erfolgte in allen drei Berufen ähnlich und offenbar in für die Prüfungsausschüsse gewohnter<br />
Vorgehensweise. Die schriftlichen Aufgaben werteten die Berufsschullehrer bzw. ein Berufsschullehrer und<br />
ein Ausbilder aus. Bei den praktischen Aufgaben wurden jeweils alle Prüfungsstücke oder Anlagen reihum immer jeweils<br />
nach einem Auswertungsaspekt des Bewertungsbogens bewertet.<br />
Die Gesamtdauer der Auswertung war recht lang. So benötigten 8 Prüfer in Oldenburg (WM) für die Auswertung<br />
von 10 Prüfungen mehr als drei Stunden (2,4 Prüferstunden Auswertungszeit für einen Prüfungsteilnehmer), 3 Prüfer in<br />
Berlin (SYI) 5 Stunden, 10 Minuten für die Auswertung von 8 Prüfungsteilnehmern (ca. 2 Prüferstunden pro Prüfungsteilnehmer).<br />
Bei den EATs in Stuttgart waren die schriftlichen Aufgaben bereits am ersten Prüfungstag ausgewertet<br />
worden (2 Prüfer, 2 Stunden für 11 Prüfungsteilnehmer). Fehlersuche und Inbetriebnahme wurden unmittelbar nach<br />
der Durchführung zwischen den beiden Prüfern besprochen und bewertet. Die Auswertung der Funktion erfolgte<br />
durch drei Prüfer (Dauer 3 Stunden) und parallel dazu die Bewertung der SPS-Programmierung durch zwei Prüfer.<br />
Damit kann die Auswertungszeit pro Prüfungsteilnehmer auf etwa 1,5 Stunden geschätzt werden.<br />
Bei der Bewertungsarbeit des Prüfungsausschusses ist nur schwer erkennbar, dass die komplexe Arbeitsaufgabe das<br />
Ziel hat, eine Bewertung der fünf, in der Verordnung benannten, Qualifikationsbereiche zu ermöglichen. Eine solche,<br />
direkt mit einer Qualifikation in Verbindung stehende Bewertung konnte zu keinem Zeitpunkt beobachtet werden.<br />
Prüfungsaufgaben und Bewertungsbogen legten allerdings ein entsprechendes Vorgehen auch nicht nahe.<br />
Es kam zwischen Prüfern niemals zu Diskussionen hinsichtlich einer spezifischen Qualifikation des/r Prüfungsteilnehmers/in.<br />
Die Frage der gezielten Bewertung eines Qualifikationsbereiches wurde vom Prüfungsausschuss zu keinem<br />
Zeitpunkt aufgegriffen, sondern ergab sich rein schematisch und rein rechnerisch am Ende der Bewertungsphase<br />
durch Addition der gewichteten Punktwerte.<br />
4.4 Diskussionspunkte in den Abschlussbesprechungen<br />
Einige Aspekte der Pretests wurden positiv bewertet, was allerdings teilweise überlagert wurde durch einige als fehlerhaft<br />
beurteilte Aufgabenstellungen und Prüfungsmaterialien. Prüfer der Werkzeugmechaniker/-innen lobten, dass ein funktionsfähiges<br />
Werkzeug im Verlauf der Prüfung entsteht und dabei die wichtigsten Maschinenarbeiten vorkommen.<br />
Prüfer und Prüfungsteilnehmer der Elektroniker für Automatisierungstechnik lobten vor allem die Prüfungsteile SPS-<br />
Programmierung und Fehlersuche. Kritisch wurden die langen Wartezeiten und organisatorischen Probleme gesehen.<br />
Die Prüfer der Systeminformatiker beurteilten die Aufgabe als relativ speziell und wenig repräsentativ. Das Gesamturteil<br />
wurde stark beeinflusst durch organisatorische Probleme, die starke Überlastung durch nur einen Prüfungstag und<br />
die Fehler in den Prüfungsunterlagen. Diese Fehler beurteilten Mitglieder in den Prüfungsausschüssen als erheblich,<br />
während die Fachleute der PAL sie in ihrer Stellungnahme als nicht schwerwiegend betrachteten (siehe Anhang C).<br />
In Berlin, Stuttgart und Oldenburg wurde kritisiert, dass Inhalte der Berufsschule bei der <strong>neue</strong>n Prüfungsform nicht<br />
angemessen berücksichtigt werden. Dies wird durchweg als sehr problematisch angesehen, da zu einem Facharbeiter<br />
auch fundierte Grundlagen- und Fachkenntnisse gehören, wie sie in der Berufsschule vermittelt werden. Sie müssten<br />
auch in der Prüfung erfasst werden.<br />
18
Die Befragung der Prüfer<br />
5 Die Befragung der Prüfer<br />
Die vollständigen Ergebnisse sind im Anhang A, Tabelle A2 bis A7 wiedergegeben.<br />
5.1 Befragung vor der Prüfung<br />
Eine Schwierigkeit bei der Konzeption von Befragungen ist und bleibt es, solche Aspekte zu definieren, die für den zu<br />
evaluierenden Zusammenhang aussagekräftig sind. In der Regel verfügt man nicht über eine Theorie oder ein Konstrukt,<br />
auf das man sich bei der Entwicklung eines Fragebogens in systematischer Form beziehen kann. Natürlich<br />
liegen dem Vorhaben „Pretest” Zielvorstellungen zu Grunde, deren Erreichen erfragt bzw. beurteilt werden kann.<br />
Dennoch lässt sich nicht von vornherein sagen, welche Teilaspekte des Vorhabens für den Zusammenhang förderlich<br />
oder kritisch sein können.<br />
In diesem Sinne sind die Fragebögen für die Prüfer (vgl. Anlagen D2 und D3), vor der Durchführung und nach der<br />
Durchführung der Prüfung, so angelegt worden, dass sie die konstitutiven Merkmale des Ansatzes in relativ breiter<br />
Form in den Blick nehmen. Als konstitutive Merkmale im Ansatz der Umsetzungshilfen gelten u. a. Gesichtspunkte<br />
wie „Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang und können nicht ohne Berücksichtigung<br />
des Aufgabenszenarios gelöst werden” oder „Bei der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der<br />
Prüfling zeigen, dass er (…) Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren kann” bzw.<br />
„Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen”. Diese Merkmale sind, wie bereits gesagt, in<br />
den Umsetzungshilfen vorgegeben. Daneben gibt es zum Beispiel Gesichtspunkte der Handhabbarkeit von Prüfungsunterlagen<br />
durch die Prüfer. Eine entsprechende Aussage dazu lautet „Die Arbeitsmaterialien sind inhaltlich schwer<br />
verständlich”.<br />
Neben den zentralen Merkmalen für komplexe Arbeitsaufgaben nach den Umsetzungshilfen sind in die Fragebögen<br />
Gesichtspunkte zur Gültigkeit von Aufgabensätzen einbezogen worden, wie sie in der aktuellen Diskussion um berufsbezogene<br />
Prüfungen als Zielvorstellungen vertreten werden (vgl. Bartman 2007 oder Metzger, Dörig und Waibel<br />
1998). Dazu gehören Gesichtspunkte wie die Forderungen nach authentischen Aufgaben, nach der berufsbezogenen<br />
Bedeutsamkeit der Aufgaben, nach dem möglichst unmittelbaren Bezug auf die vorgegebenen Kriterien oder nach<br />
dem Stellenwert der Aufgaben für die Lernprozesse in der Ausbildung.<br />
Diese zugehörigen Aussagen werden von den Prüfern auf einer sechsstufigen Skala eingeschätzt. Sie drücken aus, ob<br />
sie die jeweilige Aussage für völlig, eher oder gar nicht zutreffend halten. Darüber lassen sich Grade der Zustimmung<br />
beziehungsweise Ablehnung für mehrere Personen als (Mittel)-Werte auf der jeweiligen Skala darstellen. Zu den<br />
Mittelwerten wird die jeweils zugehörige Standardabweichung angegeben. Darin drückt sich aus, ob die Einschätzungen<br />
durch die Prüfer eher homogen sind, dann ergibt sich ein niedriger Wert für die Standardabweichung, oder<br />
eher heterogen, was sich in einem höheren Wert für die Standardabweichung darstellt. Eine erste Information zum<br />
Gewicht der Einschätzungen ergibt sich aus solchen Werten auf den Skalen, die eine besondere Ausprägung zur positiven<br />
oder negativen Seite aufweisen. Entsprechend kann die Erwartung oder die Voreinstellung der Prüfer als die<br />
Ausprägung ihrer Einschätzungen zum Pretest vor seiner Durchführung gesehen werden.<br />
Die Betrachtung von Mittelwerten im Bereich höherer bzw. niedrigerer Skalenwerte ermöglicht eine Einschätzung,<br />
ob z. B. Erwartungen (Einstellungen und Haltungen) von Prüfern innerhalb der betrachteten Stichprobe bezogen auf<br />
ein Item des Fragebogens im Durchschnitt sehr gut bzw. sehr schlecht erfüllt werden bzw. ob Einstellungen oder<br />
Haltungen von Prüfern, bezogen auf ein bestimmtes Item, als sehr gut bzw. als sehr niedrig erfüllt angesehen werden.<br />
Die folgende Tabelle 5 führt die Mittelwerte und die zugehörigen Standardabweichungen zu solchen Aussagen an,<br />
denen die Prüfer der EAT vor (ante) der Prüfungsdurchführung entweder in hohem oder geringem Ausmaß zugestimmt<br />
haben. Als in hohem Maße werden dabei als die Skalenwerte 4 und 5, als in geringem Maße die Skalenwerte 0 und 1<br />
betrachtet. Dabei wird jeweils bei 1,5 bzw. 3,5 gerundet. Diese Angaben beziehen sich auf die 48 Aussagen im Fragebogen,<br />
zu denen die Prüfer Stellung genommen haben. Die jeweils abgegebenen Einschätzungen (N) sind zu jeder<br />
Aussage angegeben.<br />
19
Die Befragung der Prüfer<br />
Tabelle 5: Prüfereinstellungen EAT (Extrema, ante)<br />
Einschätzungen/Haltungen/Erwartungen<br />
der Prüfer bei den Elektronikern f. Automatisierungstechnik<br />
vor der Durchführung des Pretests<br />
N<br />
Mittelwert und Standardabweichung auf der<br />
Skala von 0 bis 5 mit einem rechnerischen Mittelwert<br />
von 2,5<br />
Überdurchschnittlich<br />
niedrig (0 = trifft gar<br />
nicht zu, 1 = trifft<br />
nicht zu)<br />
Überdurchschnittlich<br />
hoch (4 = trifft zu,<br />
5 = trifft völlig zu)<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen<br />
Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten oder<br />
Geräten erfolgen<br />
16 4,00 1,033<br />
Die Inhalte waren für mich weniger interessant 9 4,00 0,707<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse<br />
werde ich keine Probleme haben<br />
Entscheidungen und Vorgehensweisen der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen in situativen Gesprächsphasen<br />
werde ich beurteilen können<br />
Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des<br />
Arbeitsprozesses gelingt<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie<br />
die situativen Gesprächsphasen mit anderen Teilen der<br />
komplexen Aufgabe verbunden<br />
... die Auftragsdurchführung dokumentieren und<br />
technische Unterlagen einschließlich Prüfprotokolle<br />
erstellen kann<br />
... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln<br />
beurteilen und elektrische Schutzmaßnahmen<br />
prüfen kann<br />
In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen<br />
nicht immer erkennbar<br />
Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem<br />
Gesamtzusammenhang und können nicht ohne Berücksichtigung<br />
des Aufgabenszenarios gelöst werden<br />
Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus<br />
der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden<br />
Ablauf<br />
... elektrische Systeme analysieren und Funktionen<br />
prüfen kann<br />
... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten,<br />
verbinden und konfigurieren kann<br />
9 3,89 0,782<br />
9 3,89 0,782<br />
9 3,78 0,667<br />
16 3,69 0,602<br />
16 3,63 0,885<br />
16 3,63 0,957<br />
15 3,60 0,828<br />
15 3,60 0,828<br />
16 3,56 0,727<br />
16 3,56 1,094<br />
16 3,56 1,153<br />
20
Die Befragung der Prüfer<br />
Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch<br />
Schwierigkeiten bei der Umsetzung<br />
Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr<br />
gut vorbereitet<br />
Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich<br />
geschlossenes Ganzes<br />
Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />
sind so gewählt, dass eine Vergleichbarkeit<br />
der gemessenen Leistungen möglich ist<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen<br />
im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühle<br />
ich mich sehr gut vorbereitet<br />
... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern<br />
kann<br />
... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte<br />
einstellen und messen kann<br />
9 3,56 0,882<br />
9 3,56 0,882<br />
9 3,56 0,726<br />
15 3,53 0,834<br />
16 3,50 0,730<br />
12 3,50 0,798<br />
16 (3,44) 1,031<br />
16 (3,44) 0,892<br />
Die Inhalte waren für mich neu 9 2,33 1,323<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen<br />
Augen eigenständige Prüfungsleistungen, die von den<br />
anderen Teilen der komplexen Aufgabe inhaltlich oder<br />
strukturell gelöst sind<br />
16 1,81 1,167<br />
Die Prüfer der EAT schätzen 21 der 48 vorgegebenen Aussagen im höheren Bereich ein. Das müssen keine positiven<br />
Feststellungen sein, weil auch Aussagen eingestreut sind, die Schwierigkeiten signalisieren. Das trifft bei den EAT-<br />
Prüfern z. B. auf die Aussage „Die Arbeitsmaterialien waren schwer verständlich“ zu (M = 3,56 mit niedriger Standardabweichung)<br />
zu. Unter den positiven Einschätzungen finden sich sechs, über welche die Prüfer eine gute Vorbereitung<br />
signalisieren („… fühle ich mich gut vorbereitet.“). Die Prüfer gehen davon aus, dass die Prüfungsteilnehmer über die<br />
Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe die Beherrschung der fünf für die EAT vorgegebenen Qualifikationen unter<br />
Beweis stellen können. Sie erwarten, dass „Die komplexe Arbeitsaufgabe ein in sich geschlossenes Ganzes” bildet (vier<br />
einschlägige Aussagen). Aussagen mit niedrigen Skalenwerten, d. h. unterhalb von 2,5 und in der Annäherung an die<br />
Werte 1 und 0 gibt es nur zwei. Sie vermitteln jedoch positive Feststellungen, weil sie verneinen, dass den Prüfern<br />
die Inhalte der Prüfung neu sind und dass die schriftlichen Aufgabenstellungen eigenständige Prüfungsleistungen<br />
darstellen würden. Es liegen bei den Prüfern für die EAT also, bis auf die zwei Rückmeldungen, dass „die Arbeitsmaterialien<br />
schwer verständlich” und dass in den Aufgaben die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar seien,<br />
nur entweder positive (d. h. über dem Mittelwert der Skalen) bzw. deutlich positive Einschätzungen vor. Die Prüfer<br />
waren sich vor der Durchführung von Teil 1 der Abschlussprüfung eher sicher, dass sie bei der komplexen Arbeitsaufgabe<br />
Entscheidungen und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer in situativen Gesprächsphasen beurteilen können<br />
(M = 3,89), dass ihnen das Beobachten des Arbeitsprozesses gelingen wird (M = 3,78) und dass sie bei der Auswertung<br />
der praktischen Arbeitsergebnisse keine Probleme haben werden (M = 3,89). Auch für das Auswerten von<br />
Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühlten sie sich sehr gut vorbereitet<br />
(M = 3,50). Insgesamt fühlen sie sich hinreichend informiert, sahen aber auch noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung<br />
von Teil 1 der Abschlussprüfung (M = 3,56). So waren in den Aufgaben des Pretests für die Prüfer die beruflichen<br />
Anforderungen nicht immer klar zu erkennen (M = 3,60) und sie sahen die Arbeitsmaterialien inhaltlich als schwer<br />
verständlich an (M = 3,53).<br />
21
Die Befragung der Prüfer<br />
Die Prüfer gaben vor dem Pretest an, dass für sie die schriftlichen Aufgabenstellungen ebenso wie die situativen<br />
Gesprächsphasen mit anderen Teilen der komplexen Arbeitsaufgabe verbunden sind (M = 3,60). Sie bezweifelten<br />
nicht, dass die komplexe Arbeitsaufgabe an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten oder Geräten<br />
erfolgen kann (M = 4,00). Außerdem eignet sich aus ihrer Sicht die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe, damit<br />
der Prüfungsteilnehmer zeigen kann, dass er Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />
kann (M = 3,56), die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen und elektrische<br />
Schutzmaßnahmen prüfen kann (M = 3,56) sowie die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />
einschließlich Prüfprotokolle, erstellen kann (M = 3,63).<br />
Tabelle 6: Anmerkungen der Prüfer bei den EAT vor der Prüfung<br />
Aspekt<br />
Organisatorisches<br />
Aufgabenstellungen<br />
Zusammenfassende<br />
Einschätzungen<br />
Qualitative Aussage, was am Pretest<br />
gefällt<br />
Die grundlegende Idee der Prüfungsumsetzung<br />
ist gut<br />
Qualitative Aussage, was am Pretest<br />
nicht gefällt<br />
Problem Pause: Geheimhaltung!<br />
Aufgaben nicht praxisrelevant; Ursprung<br />
bei Theoretikern<br />
Die Umsetzung ist schlecht<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
Die qualitativen Aussagen zur Prüfung der EAT sind in ihrem Umfang gering. Sie fallen jedoch eher kritisch aus. Damit<br />
unterscheiden sie sich in der Tendenz von den Einschätzungen im Fragebogen.<br />
Die nachfolgende Tabelle 7 führt die jeweiligen Mittelwerte und die zugehörigen Standardabweichungen zu solchen<br />
Aussagen an, denen die Prüfer der Systeminformatiker vor (ante) der Prüfungsdurchführung entweder in hohem oder<br />
in niedrigem Ausmaß zugestimmt haben. Diese Angaben gehen wieder auf 48 Einschätzungen zurück.<br />
Tabelle 7: Prüfereinstellungen Systeminformatiker (Extrema, ante)<br />
Einschätzungen/Haltungen/Erwartungen<br />
der Prüfer bei den Systeminformatikern vor der<br />
Durchführung des Pretests<br />
N<br />
Mittelwert und Standardabweichung auf der<br />
Skala von 0 bis 5 mit einem rechnerischen Mittelwert<br />
von 2,5<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung<br />
(Zeit, Ressourcen) ist im Vergleich zum gewonnenen<br />
Nutzen hoch<br />
Entscheidungen und Vorgehensweisen der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen in situativen Gesprächsphasen<br />
werde ich beurteilen können<br />
Überdurchschnittlich<br />
niedrig (0 = trifft gar<br />
nicht zu, 1 = trifft<br />
nicht zu)<br />
Überdurchschnittlich<br />
hoch (4 = trifft zu,<br />
5 = trifft völlig zu)<br />
9 3,89 0,782<br />
9 3,78 0,833<br />
Die Inhalte waren für mich weniger interessant 7 3,71 0,488<br />
22
Die Befragung der Prüfer<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen<br />
Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten oder<br />
Geräten erfolgen<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse<br />
werde ich keine Probleme haben<br />
In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen<br />
nicht immer erkennbar<br />
Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des<br />
Arbeitsprozesses gelingt<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen<br />
im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühle<br />
ich mich sehr gut vorbereitet<br />
Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich<br />
Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch<br />
Schwierigkeiten bei der Umsetzung<br />
9 3,67 0,707<br />
9 3,67 1,118<br />
9 3,67 0,707<br />
9 3,67 1,118<br />
9 3,56 1,130<br />
6 3,50 0,837<br />
9 3,44 1,130<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie<br />
die situativen Gesprächsphasen mit anderen Teilen der<br />
komplexen Aufgabe verbunden<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />
kann durch den Prüfer ohne zusätzliche<br />
Ableitungen oder Folgerungen vorgenommen<br />
werden<br />
Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen<br />
Arbeiten<br />
Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen<br />
Aufgabenstellungen aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />
9 3,44 0,882<br />
9 1,44 0,882<br />
9 1,33 1,000<br />
9 1,22 0,972<br />
Die Inhalte waren für mich neu 8 1,13 0,835<br />
Die Prüfer der Systeminformatiker geben vor der Prüfung deutlich weniger positive Erwartungen an. Sie schätzen sich<br />
mit vier einschlägigen Aussagen als gut vorbereitet ein. Sie geben jedoch zu erkennen, dass der Aufwand zur Durchführung<br />
der Prüfung hoch sei, die Arbeitsmaterialien eher schwer verständlich seien, die Aufgabenstellungen nicht<br />
hinreichend betriebsüblichen Aufgabenstellungen entsprechen und nicht hinreichend auf realen Aufgabenstellungen<br />
aus dem Einsatzgebiet basieren. Sie haben, im Gegensatz zu den Prüfern der EAT, zur Abbildung der fünf zentralen<br />
Qualifikationen zwar keine negativen, aber auch keine herausgehoben positiven Erwartungen.<br />
23
Die Befragung der Prüfer<br />
Tabelle 8: Anmerkungen der Prüfer bei den Systeminformatikern vor der Prüfung<br />
Aspekt<br />
Organisatorisches<br />
Aufgabenstellungen<br />
Zusammenfassende<br />
Einschätzungen<br />
Qualitative Aussage, was am Pretest<br />
gefällt<br />
Qualitative Aussage, was am Pretest<br />
nicht gefällt<br />
Es werden noch Entscheidungen in der<br />
Prüfung notwendig sein<br />
Montageschritte fachlich nicht lösbar<br />
Vorbereitung aufgrund von Erfahrung,<br />
weniger Schulung<br />
Keine Schulung, sondern Debatte über die<br />
Umsetzbarkeit<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
Freie Kommentare liegen von den Prüfern der Systeminformatikern nur wenige vor. Sie verweisen in der Tendenz auf<br />
Probleme.<br />
Tabelle 9 führt die Mittelwerte und die zugehörigen Standardabweichungen zu solchen Aussagen an, denen die Prüfer<br />
der Werkzeugmechaniker/-innen vor (ante) der Prüfungsdurchführung entweder in hohem oder in geringem Ausmaß<br />
zugestimmt haben. Diese Angaben gehen hier auf insgesamt 45 Einschätzungen zurück.<br />
Tabelle 9: Prüfereinstellungen Werkzeugmechaniker (Extremwerte, ante)<br />
Einschätzungen/Haltungen/Erwartungen<br />
der Prüfer bei den Werkzeugmechaniker/-innen<br />
vor der Durchführung des Pretests<br />
N<br />
Mittelwert und Standardabweichung auf der<br />
Skala von 0 bis 5 mit einem rechnerischen<br />
Mittelwert von 2,5<br />
Überdurchschnittlich<br />
niedrig (0 = trifft gar<br />
nicht zu, 1 = trifft<br />
nicht zu)<br />
Überdurchschnittlich<br />
hoch (4 = trifft zu,<br />
5 = trifft völlig zu)<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse<br />
werde ich keine Probleme haben<br />
Entscheidungen und Vorgehensweisen der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen in situativen Gesprächsphasen<br />
werde ich beurteilen können<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen<br />
im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühle<br />
ich mich sehr gut vorbereitet<br />
Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des<br />
Arbeitsprozesses gelingt<br />
Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr<br />
gut vorbereitet<br />
18 4,44 0,984<br />
18 4,28 0,958<br />
18 4,11 0,963<br />
18 4,11 0,676<br />
17 4,00 0,612<br />
24
Die Befragung der Prüfer<br />
Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich<br />
Die Ausführungen im Rahmen der Schulung waren für<br />
mich gut verständlich<br />
... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden,<br />
Einsatzfähigkeit von Prüfmitteln feststellen,<br />
Ergebnisse dokumentieren und bewerten kann<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien<br />
und der Zweck der Prüfung bekannt, so dass<br />
die Leistungsmessungen für alle Betroffenen klar und<br />
nachvollziehbar sein sollten<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe<br />
stehen alle notwendigen Informationen und Daten zur<br />
Verfügung<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie<br />
die situativen Gesprächsphasen mit anderen Teilen der<br />
komplexen Aufgabe verbunden<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen beruftstypischen<br />
Handlungen<br />
14 3,93 0,616<br />
15 3,87 0,743<br />
19 3,79 0,918<br />
19 3,79 0,787<br />
17 3,76 0,562<br />
17 3,71 0,470<br />
19 3,68 0,749<br />
... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter<br />
bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen<br />
sowie Material und Werkzeug disponieren kann<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu<br />
bewältigen<br />
Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus<br />
der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden<br />
Ablauf<br />
Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />
sind so gewählt, dass eine Vergleichbarkeit<br />
der gemessenen Leistungen möglich ist<br />
... Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch<br />
manuelle und maschinelle Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften<br />
anwenden und Umweltschutzbestimmungen<br />
einhalten kann<br />
... die Auftragsdurchführung dokumentieren und<br />
erläutern sowie technische Unterlagen einschließlich<br />
Prüfprotokolle, erstellen kann<br />
19 3,68 0,478<br />
18 3,67 0,594<br />
18 3,67 0,594<br />
18 3,67 0,970<br />
19 3,63 0,831<br />
18 3,61 0,608<br />
Die Inhalte waren für mich weniger interessant 14 3,57 0,756<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der<br />
Ausbildung wichtig sind<br />
18 3,56 0,511<br />
... die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen kann 19 3,53 0,841<br />
25
Die Befragung der Prüfer<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung<br />
genannten Qualifikationen eindeutig zuzuordnen<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen<br />
Augen eigenständige Prüfungsleistungen, die von den<br />
anderen Teilen der komplexen Aufgabe inhaltlich oder<br />
strukturell gelöst sind<br />
16 3,50 0,894<br />
16 2,44 1,365<br />
Die Inhalte waren für mich neu 14 1,79 1,122<br />
An der Spitze der vorausgehenden Einschätzungen steht hier das Niveau der Vorbereitung („ … fühle ich mich gut vorbereitet”<br />
(M zwischen 4,44 und 4,00 bei fünf entsprechenden Aussagen). Auch diese Prüfer erwarten, dass die fünf,<br />
in der Ausbildungsordnung vorgegebenen zentralen Qualifikationen über die Aufgabenstellung abgebildet werden<br />
können. Sie erwarten Anforderungen mit berufstypischen Anforderungen (M = 3,68) sowie die Verknüpfung zwischen<br />
den Teilaufgaben, einschließlich der situativen Gesprächsphasen (M = 3,71). Die Prüfer waren vor der Durchführung<br />
von Teil 1 der Abschlussprüfung vergleichsweise sicher, dass sie bei der komplexen Arbeitsaufgabe Entscheidungen<br />
und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer/-innen in situativen Gesprächsphasen beurteilen können (M = 4,28),<br />
dass ihnen das Beobachten des Arbeitsprozesses gelingen wird (M = 4,11) und dass sie bei der Auswertung der<br />
praktischen Arbeitsergebnisse keine Probleme haben werden (M = 4,44). Auch für das Auswerten von Lösungen und<br />
Lösungswegen im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühlten sie sich hinreichend vorbereitet (M = 4,11).<br />
Daher empfanden die Prüfer die Inhalte der Schulung in Frankfurt wohl auch als nicht sehr interessant (M = 3,57),<br />
obwohl ihnen diese Inhalte nicht unwichtig sind (M = 3,57). Als eher schwer verständlich (M = 3,93) werden die<br />
Arbeitsmaterialien eingeschätzt. Dagegen stellten die Ausführungen im Rahmen der Schulung für sie keine Verständnishürde<br />
dar (M = 3,87).<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe standen aus der Sicht der Prüfer alle notwendigen Informationen<br />
und Daten zur Verfügung (M = 3,76). Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind für sie ebenso wie die situativen<br />
Gesprächsphasen mit anderen Teilen der Arbeitsaufgabe verbunden (M = 3,71). Die einzelnen Teilaufgaben, die nach<br />
Auffassung der Prüfer den in der Verordnung genannten Qualifikationen eindeutig zuzuordnen sind, entsprechen<br />
berufstypischen Handlungen (M = 3,68). Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet dabei für sie ein in sich geschlossenes<br />
Ganzes (M = 3,42). Insgesamt ließen sie keinen Zweifel daran, dass Teil 1 der Abschlussprüfung nach ihrer Wahrnehmung<br />
zwar anspruchsvoll, aber zu bewältigen ist (M = 3,67).<br />
Nach ihrer Auffassung stellt die komplexe Arbeitsaufgabe Anforderungen, deren erfolgreiche Bewältigung für die<br />
Ausbildung wichtig sind (M = 3,41). Die einzelnen Prüfungsaufgaben orientieren sich für sie folgerichtig an dem aus<br />
der Bearbeitung der Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf (M = 3,67), deren Teilaufgaben, Beurteilungskriterien und<br />
Ausführungsbedingungen so gewählt sind, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen für sie möglich ist<br />
(M = 3,67).<br />
Durch die komplexe Arbeitsaufgabe werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt oder benachteiligt (M = 3,44). Lernenden<br />
und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck der Prüfung bekannt, sodass die Leistungsmessungen<br />
für alle Betroffenen klar und nachvollziehbar erscheinen (M = 3,79).<br />
Aus Sicht der Prüfer eignet sich die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe, damit der/die Prüfungsteilnehmer/-in<br />
zeigen kann, dass er/sie Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden kann, deren Einsatzfähigkeit feststellen<br />
kann, Ergebnisse dokumentieren und bewerten kann (M = 3,79), technische Unterlagen auswerten, technische<br />
Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug disponieren kann<br />
(M = 3,68). Ebenso eignet sich die komplexe Arbeitsaufgabe, um die Kompetenz der Prüfungsteilnehmer/-innen abzubilden,<br />
Fertigungsverfahren auszuwählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle Verfahren fertigen zu können,<br />
Unfallverhütungsvorschriften anwenden und Umweltschutzbestimmungen einhalten zu können (M = 3,63) und die<br />
Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen zu können (M = 3,53) sowie die Auftragsdurchführung dokumentieren, erläutern<br />
und technische Unterlagen einschließlich Prüfprotokolle erstellen zu können (M = 3,61). Den Aufwand zur<br />
Durchführung dieser Art der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen) im Vergleich zum gewonnenen Nutzen erscheint<br />
den Prüfern allerdings hoch (M = 3,50).<br />
26
Die Befragung der Prüfer<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Prüfer für die EAT und die Werkzeugmechaniker keine wirklich negativen<br />
Erwartungen zur Prüfung zum Ausdruck bringen. Sie äußern zu den Potenzialen und zur Durchführbarkeit der<br />
Aufgabenstellungen positive Einschätzungen. Verhaltener sind die Erwartungen der Prüfer für die Systeminformatiker.<br />
Dazu sticht ins Auge, dass sich insbesondere die Abbildung der zentralen Qualifikationen aus der Ausbildungsordnung<br />
nicht in einem positiven Licht darstellt.<br />
Tabelle 10: Anmerkungen der Prüfer bei den WM vor der Prüfung<br />
Aspekt<br />
Organisatorisches<br />
Aufgabenstellungen<br />
Zusammenfassende<br />
Einschätzungen<br />
Qualitative Aussage, was am Pretest<br />
gefällt<br />
Qualitative Aussage, was am Pretest<br />
nicht gefällt<br />
Zeitliche Probleme bei mehr als acht<br />
Prüfungsteilehmern<br />
Die zeitliche Folge ist kritisch<br />
Verkürzung der Aufgaben reduziert das<br />
Lernen auf den Handlungsvollzug<br />
Keine vorausgehende Schulung, sondern<br />
Debatte der Umsetzbarkeit<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
Die wenigen offenen Ergänzungen zum Fragebogen antizipieren zeitliche Probleme und solche der Gültigkeit der Aufgabenstellung.<br />
5.2 Befragung nach der Prüfung<br />
Unmittelbare Erfahrungen<br />
Die ersten sechs Einschätzungen nach der Prüfung sind auf die unmittelbaren Eindrücke der Prüfer zur Durchführung<br />
gerichtet. Zu den sechs Aussagen (vgl. Tabelle 11 und 12) ergeben sich für die Prüfungen der Elektroniker die nachfolgenden<br />
Kennwerte.<br />
Tabelle 11: Einschätzungen zu den unmittelbaren Erfahrungen bei den Systeminformatikern<br />
Aussagen<br />
N<br />
Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 7 3 4 3,43 0,54<br />
Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />
Anpassungsbedarf<br />
Minimum<br />
Maximum<br />
Mittelwert<br />
Std.-<br />
abw.<br />
7 4 5 4,43 0,54<br />
Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 7 2 4 2,86 0,69<br />
Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in<br />
situativen Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr<br />
gut gelungen<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar<br />
keine Probleme<br />
6 1 4 2,67 1,03<br />
7 0 3 1,29 1,25<br />
Für das Auswerten von Lösungen war ich gut vorbereitet 7 1 4 2,14 1,22<br />
27
Die Befragung der Prüfer<br />
Tabelle 12: Einschätzungen zu den unmittelbaren Erfahrungen bei den EAT<br />
Aussagen<br />
N<br />
Minimum<br />
Maximum<br />
Mittelwert<br />
Std.-<br />
abw.<br />
Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 16 3 5 3,50 0,63<br />
Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />
Anpassungsbedarf<br />
16 0 5 4,13 1,31<br />
Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 15 2 5 3,73 0,88<br />
Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in<br />
situativen Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr<br />
gut gelungen<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar<br />
keine Probleme<br />
15 1 4 3,67 0,82<br />
15 0 4 2,13 1,46<br />
Für das Auswerten von Lösungen war ich gut vorbereitet 15 0 5 2,33 1,4<br />
Die Prüfer finden sich in beiden Bereichen tendenziell gut vorbereitet. Sie bringen zum Ausdruck, dass die Durchführung<br />
nicht trivial war. Das Beobachten der Arbeitsprozesse erscheint bei den Systeminformatikern schwieriger<br />
als bei den EAT. Bei den situativen Gesprächsphasen tun sich die Prüfer bei den Systeminformatikern schwerer. Das<br />
Auswerten der Arbeitsergebnisse erscheint nicht ohne Probleme. Auffällig ist die große Spannweite in den Einschätzungen.<br />
Sie reicht zur Durchführung bei den EAT von „trifft gar nicht zu” (0) bis „trifft völlig zu” (5). Dem entsprechen<br />
in beiden Zusammenhängen die hohen Standardabweichungen. Das lässt sich auf die Beobachtung zurückführen,<br />
dass die Prüfer, insbesondere in Duisburg, nicht alle an Einführungen in das <strong>neue</strong> Konzept teilgenommen hatten und<br />
sich deshalb in der Situation Orientierungen aufbauen mussten. Die Mittelwerte für die ersten fünf Aussagen liegen<br />
dennoch bis auf die Aussage 5 oberhalb des Skalenmittelwerts und damit im positiven Bereich.<br />
Für die Prüfungen zu den WM ergeben sich die Einschätzungen in Tabelle 13.<br />
Tabelle 13: Einschätzungen zu den unmittelbaren Erfahrungen bei den WM<br />
Aussagen<br />
N<br />
Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 17 2 5 3,94 0,97<br />
Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />
Anpassungsbedarf<br />
Minimum<br />
Maximum<br />
Mittelwert<br />
Std.-<br />
abw.<br />
17 3 4 3,76 0,44<br />
Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 16 2 5 4,00 0,82<br />
Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in<br />
situativen Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr<br />
gut gelungen<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar<br />
keine Probleme<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />
schriftlichen Aufgabenstellungen war ich sehr gut vorbereitet<br />
15 0 5 3,87 1,30<br />
14 3 5 4,36 0,63<br />
15 1 5 3,80 1,01<br />
28
Die Befragung der Prüfer<br />
Die Mittelwerte liegen im Bereich der Einschätzung „trifft zu”. Damit empfinden sich die Prüfer im Bereich Metall als<br />
besser vorbereitet. Insbesondere zu den situativen Gesprächsphasen und zum Auswerten der Lösungen besteht jedoch<br />
eine große Spannweite in den Einschätzungen. Damit schätzen sich nicht alle Prüfer als optimal vorbereitet ein.<br />
Verschiebungen der Einschätzungen zu den zentralen Merkmalen der Prüfung<br />
Die Befragung bei den Prüfern ist in der Wiederholung einer Kernmenge von Fragen angelegt. Darüber kann sich eine<br />
Veränderung der Einschätzungen, die auf die Erfahrungen aus der Durchführung der Prüfung zurückgeht, widerspiegeln.<br />
Dieser zentrale Aspekt wird hier vorangestellt. Es ist natürlich nicht zu erwarten, dass die Prüfer ihre Einschätzungen<br />
in identischer Form reproduzieren werden. Dagegen sprechen die geforderte Erinnerungsleistung wie auch die<br />
zur Prüfung gewonnen Erfahrungen. Deshalb erscheint es sinnvoll, nicht jeder geringfügigen Abweichung zwischen<br />
den Einschätzungen in den Befragungen vor und nach der Prüfung nachzugehen. Hier werden vielmehr solche Abweichungen<br />
betrachtet, die zu einer deutlichen Verschiebung in der Wahrnehmung von Aussagen führen. Eine solche<br />
deutliche Verschiebung wird dann angenommen, wenn sich im Mittelwert über die Prüfer ein Wechsel der Skalenposition<br />
andeutet. Das gilt für solche Verschiebungen, die über einen halben Skalenwert hinausreichen.<br />
Solche Werte finden sich für die Systeminformatiker zu neunzehn, bei den EATs zu fünf der 48 Aussagen (s. Tabelle<br />
14 und 16).<br />
Aussage N V<br />
... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />
einhalten kann<br />
... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen einschließlich<br />
Prüfprotokolle, erstellen kann<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck der<br />
Prüfung bekannt, sodass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen klar und<br />
nachvollziehbar sein sollten<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen<br />
... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe<br />
planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug disponieren kann<br />
... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen und<br />
elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />
Tabelle 14: Verschiebungen in den Einschätzungen der Prüfer vor und nach der Prüfung bei den Systeminformatikern<br />
Std.-<br />
abw.<br />
MM<br />
indiv.<br />
7 -2,0 1,5 -4/0<br />
7 -1,4 1,4 -4/0<br />
6 -1,3 1,0 -3/0<br />
7 -1,1 2,0 -4/2<br />
7 -1,1 1,8 -4/1<br />
7 -1,1 2,0 -4/1<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig sind 7 -1,0 2,3 -4/2<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />
mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />
6 -1,0 1,1 -2/1<br />
... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen kann 7 -1,0 1,9 -4/1<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />
eindeutig zuzuordnen<br />
Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios gelöst werden<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />
Informationen und Daten zur Verfügung<br />
7 -1,0 1,0 -2/0<br />
7 -0,9 1,8 -3/2<br />
7 -0,9 1,6 -3/2<br />
29
Die Befragung der Prüfer<br />
Aussage N V<br />
... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />
kann<br />
Std.-<br />
abw.<br />
MM<br />
indiv.<br />
7 -0,9 1,3 -3/1<br />
... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 7 -0,7 2,1 -4/2<br />
Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der beruflichen<br />
Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />
Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leitungsmessung sind von den<br />
Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />
Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt oder<br />
benachteiligt<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers kann<br />
durch den Prüfer ohne zusätzliche Ableitungen oder Folgerungen vorgenommen<br />
werden<br />
7 -0,7 1,9 -4/2<br />
6 -0,7 1,6 -3/1<br />
7 -0,6 1,7 -3/2<br />
6 0,5 0,5 -1/0<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 7 0,7 1,9 -3/2<br />
V: Verschiebung: Differenz der Mittelwerte (Nach der Prüfung minus vor der Prüfung)<br />
MM indiv.: Minimum und Maximum der individuellen Verschiebungen<br />
Std.-abw: Standardabweichung der Differenz<br />
Bei den wenigen Prüfern für die Systeminformatiker ergeben sich zwei positive Verschiebungen. Nach der Prüfung<br />
werden die Einschätzung zum Leistungsvermögen der Prüfungsteilnehmer/-innen sowie die globale Einschätzung der<br />
komplexen Arbeitsaufgabe in der Tendenz um einen Punktwert positiver eingeschätzt. Dagegen werden insgesamt<br />
17 Aussagen um tendenziell einen oder mehr Punktwerte negativer eingeschätzt. Es wird deutlich, dass der Aufgabensatz<br />
für die Systeminformatiker sich aus der Erfahrung der Prüfer als kritisch darstellt.<br />
Tabelle 15: Freie Anmerkungen der Prüfer bei den Systeminformatikern nach der Prüfung<br />
Aspekt<br />
Organisatorisches<br />
Aufgabenstellungen<br />
Zusammenfassende<br />
Einschätzungen<br />
Qualitative Aussage,<br />
was am Pretest gefällt<br />
Fehlersuche ist<br />
wichtig<br />
Der prinzipielle Ansatz<br />
ist gut<br />
Qualitative Aussage, was am Pretest<br />
nicht gefällt<br />
Praktische Durchführung wegen Fehlern u. Unklarheiten<br />
schwierig (7)<br />
Schr. Aufgaben sollten am Vortag durchgeführt werden<br />
Fehlende Zeitvorgaben bei Fehlersuche<br />
Bewertungsbogen sollte Wichtigkeit der Aufgaben erfassen (3)<br />
Schlechte Aufgabenstellungen ergeben negative Beurteilungen (2)<br />
Länge der situativen Gesprächsphasen bilden nicht den<br />
Wissenstand ab<br />
Grundlagen des Berufsbildes werden nicht geprüft<br />
Mehr gebundene Aufgaben nötig<br />
Umsetzung ist sehr mangelhaft, muss geändert werden (3)<br />
Aus schulischer Sicht keine geeignete Abschlussprüfung (3)<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
30
Die Befragung der Prüfer<br />
Aus den erläuternden Ergänzungen zu den Fragebögen wird die kritische Haltung der Prüfer greifbar. Sie bemängeln<br />
sowohl die organisatorischen Randbedingungen für die Durchführung der Prüfung wie auch die Qualität der Aufgabenstellungen.<br />
Diese kritische Sicht wird deutlicher, wenn man die Reaktionen auf die Erfahrungen bei den EAT im Vergleich betrachtet.<br />
Hier verschieben sich auf Grund der Erfahrungen aus der Prüfung nur fünf Gesichtspunkte. Die Zuordnung<br />
der (Teil-)Aufgaben zu den Qualifikationen wird tendenziell positiver gesehen. Der Aufwand für die Prüfung wird im<br />
Nachhinein als höher eingeschätzt. Die Transparenz der Leistungsanforderungen für die Lernenden und Prüfenden<br />
wird niedriger beurteilt. Der Aufgabensatz wird nach der Prüfung als anspruchsvoller beurteilt. Wenn man berücksichtigt,<br />
dass die Einschätzungen vor der Prüfung zu keinem Merkmal deutlich negativ ausgefallen sind, dann bleibt<br />
der Aufgabensatz für die EAT in einem positiven Licht. Damit hebt er sich deutlich von dem für die Systeminformatiker<br />
ab.<br />
Tabelle 16: Verschiebungen in den Einschätzungen der Prüfer vor und nach der Prüfung bei den EAT<br />
Aussage N V<br />
Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />
lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut vergleichen<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck der Prüfungen<br />
bekannt, klar und nachvollziehbar<br />
Std.-<br />
abw.<br />
MM<br />
indiv.<br />
16 -1,3 1,3 -3/1<br />
16 -0,8 1,7 -4/2<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 15 -0,7 1,2 -3/1<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />
eindeutig zuzuordnen<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im Vergleich<br />
zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />
16 0,5 1,9 -4/4<br />
15 0,6 1,2 -2/2<br />
Legende s. Tabelle 14<br />
Zu den tendenziell weitesten negativen Verschiebung (M = 1,25) kann man feststellen, dass die Einschätzung jetzt<br />
widerspiegelt, dass eine kriteriumsbezogene Leistungsmessung nicht primär den Vergleich der Leistungen zwischen<br />
den Prüfungsteilnehmern zum Gegenstand hat, sondern Aussagen zum Grad des Erreichens des Kriteriums<br />
(der Qualifikationen) anstrebt. Ebenfalls richtig wahrgenommen wird die Intransparenz der in den Aufgabensätzen<br />
verwirklichten Leistungsbeurteilungen. Die zu den Aufgabenstellungen von der PAL bereitgestellten Beurteilungshilfen<br />
lassen, auch für die EAT, den Bezug auf die Kriterien (Qualifikationen) nicht greifbar werden. Sie fördern vielmehr<br />
eine punktuelle auf die jeweilige Teilaufgabe ausgerichtete Bewertung.<br />
31
Die Befragung der Prüfer<br />
Tabelle 17: Freie Anmerkungen der Prüfer bei den EAT nach der Prüfung<br />
Aspekt<br />
Qualitative Aussage,<br />
was am Pretest gefällt<br />
Qualitative Aussage, was am Pretest<br />
nicht gefällt<br />
Organisatorisches Fehlersuche zu Beginn des Tages problematisch, Zeitkonsum (2)<br />
Aufgabenstellungen<br />
Zusammenfassende<br />
Einschätzungen<br />
Auswertungsbogen z. T. unübersichtlich, Vergabe der Punkte zu<br />
grob (3), Zeit für schriftl. Teil zu kurz, Aufgaben sollten die<br />
Lernfelder abdecken (2), Gebundene Aufgaben sollten ergänzt<br />
werden (2)<br />
Inhalte der Berufsschule fehlen, deshalb keine Akzeptanz (3)<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
In den freien Äußerungen auf der Basis der Erfahrungen aus der Prüfung überwiegen die kritischen Momente. Insbesondere<br />
die entwickelten Aufgabenstellungen erfahren aus unterschiedlichen Gesichtspunkten eine gewisse Kritik.<br />
Deutlichere Verschiebungen finden sich für die Prüfung der Werkzeugmechaniker/-innen zu neun der 45 Aussagen<br />
in der Kernmenge (s. Tabelle 18). Die Verschiebungen führen alle zu einer kritischeren Sicht des Aufgabensatzes. Am<br />
deutlichsten verschoben wird der Bezug der Prüfungs(teil)aufgaben auf berufstypische Handlungen gesehen. Dem<br />
entspricht die kritische Sicht zum Bezug auf die beruflichen Anforderungen. Auch in diesem Zusammenhang erscheint<br />
der Bezug auf die Intransparenz der Urteilsbildung zu den (Teil-)Aufgaben.<br />
Tabelle 18: Verschiebungen in den Einschätzungen der Prüfer bei den WM vor und nach der Prüfung<br />
Aussage N V<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen berufstypischen Handlungen 16 -1,5 0,8 -3/0<br />
In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar 17 -1,2 1,4 -3/1<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck der<br />
Prüfung bekannt, sodass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen klar und<br />
nachvollziehbar sein sollten<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />
Vergleich zum gewonnenen Nutzen hoch<br />
... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit von<br />
Prüfmitteln feststellen, Ergebnisse dokumentieren und bewerten kann<br />
... die Auftragsdurchführung dokumentieren und erläutern sowie technische<br />
Unterlagen einschließlich Prüfprotokolle, erstellen kann<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen<br />
Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so gewählt,<br />
dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich ist<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen in<br />
ihrer gegebenen Komplexität wider<br />
Fehlersuche (2)<br />
Bewertungsbogen<br />
Praktischer Teil in Ordnung<br />
Std.-<br />
abw.<br />
MM<br />
indiv.<br />
17 -0,7 1,2 -3/1<br />
17 -0,6 1,3 -3/1<br />
15 -0,6 1,1 -3/1<br />
15 -0,6 0,9 -3/1<br />
16 -0,6 1,4 -3/2<br />
16 -0,5 1,3 -3/2<br />
16 -0,5 1,1 -2/2<br />
Legende s. Tabelle 14<br />
32
Die Befragung der Prüfer<br />
Tabelle 19: Anmerkungen der Prüfer bei den WM nach der Prüfung<br />
Aspekt<br />
Organisatorisches<br />
Aufgabenstellungen<br />
Zusammenfassende<br />
Einschätzungen<br />
Qualitative Aussage,<br />
was am Pretest gefällt<br />
Praxis ähnlich schwierig<br />
Praktisches Werkstück<br />
wird schon in der Theorieprüfung<br />
gesehen,<br />
durchdenkbar<br />
Qualitative Aussage, was am Pretest<br />
nicht gefällt<br />
Keine Einzelnoten auswertbar; keine Fächernoten<br />
Keine abwählbaren Aufgaben<br />
Zu wenig gebundene Aufgaben<br />
Wenn die Zeichnung nicht verstanden wird, sind die Aufgaben<br />
schwer lösbar<br />
Theorie nicht breit genug angelegt, da auf Werkstück bezogen (3)<br />
Fehlende Vorgaben für Lösungswege<br />
Inhaltlich und handwerklich schlecht gemachte Aufgaben<br />
Theoretisch angelegtes Konzept<br />
Andere fachl. Schwerpunkte in Praxis und Theorie<br />
Abhängigkeiten zwischen den Aufgabenstellungen (3)<br />
Akzent der Prüfung: Erfassung eines komplexen Zusammenhangs<br />
Pretest in der durchgeführten Form „sinnfrei”<br />
Die Rückmeldungen der IHK zu den Ergebnissen in der Prüfung<br />
erlauben keine differenzierte Leistungsbeurteilung<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
Bei der Prüfern für die Werkzeugmechaniker/-innen zeigen die freien Kommentare deutliche Kritik an den Aufgabenstellungen.<br />
Das führt insbesondere in den zusammenfassenden Einschätzungen zu deutlich ablehnenden Positionen.<br />
5.3 Vergleichende Sicht auf die beiden Konzepte für die Prüfung<br />
Zum Abschluss haben die Prüfer eine vergleichende Bewertung für die beiden Ansätze zur Gestaltung der Abschlussprüfungen<br />
(Teil 1) abgegeben. Dabei liegen den Einschätzungen die Kodierungen „heute”, „gleichwertig” und „damals”<br />
zu Grunde. Die Prüfer geben so ihre globalen Präferenzen zu den beiden Zugängen für die Prüfung an. Das ist möglich<br />
und sinnvoll, weil sie an der/den vorausgehenden Abschlussprüfung(en) zum Teil 1 mitgewirkt haben und deshalb die<br />
Möglichkeit zum direkten Vergleich haben. Für die Prüfungen bei den Elektronikern ergeben sich die Einschätzungen<br />
nach Tabelle 20 und 21.<br />
Tabelle 20: Vergleichende Bewertung der Prüfungsansätze (Systeminformatiker)<br />
Gesichtspunkt<br />
Pretest<br />
(heute)<br />
beide<br />
Prüfungen<br />
gleichwertig<br />
Die beruflichen Anforderungen sind besser abgedeckt 0 1 6<br />
Die Vorbereitung war aufwändiger 4 3 0<br />
Die Durchführung war schwieriger 5 1 0<br />
Mehr Zeit kostet die Prüfung 6 0 1<br />
Das Beobachten der praktischen Arbeit war schwieriger 3 4 0<br />
Das Durchführen der situativen Gesprächsphasen war schwieriger 2 4 0<br />
Reguläre<br />
Prüfung<br />
(damals)<br />
33
Die Befragung der Prüfer<br />
Gesichtspunkt<br />
Pretest<br />
(heute)<br />
beide<br />
Prüfungen<br />
gleichwertig<br />
Das Durchführen der Prüfung war interessanter 0 5 2<br />
Das Bewerten der Leistungen war schwieriger 6 1 0<br />
Zukünftig würde ich die Prüfung lieber durchführen wie .... 0 1 5<br />
Aussagefähigkeit der Prüfung ist höher 0 1 6<br />
Ausbildungsordnung und Rahmenlehrplan sind besser abgedeckt 0 3 4<br />
Die Praxisnähe ist höher 0 2 5<br />
Aufwands- und kostengünstiger ist die Prüfung 0 1 4<br />
Reguläre<br />
Prüfung<br />
(damals)<br />
Tabelle 21: Vergleichende Bewertung der Prüfungsansätze (EAT)<br />
Gesichtspunkt<br />
Pretest<br />
(heute)<br />
beide<br />
Prüfungen<br />
gleichwertig<br />
Die beruflichen Anforderungen sind besser abgedeckt 3 7 6<br />
Die Vorbereitung war aufwendiger 8 8 0<br />
Die Durchführung war schwieriger 13 3 0<br />
Mehr Zeit kostet die Prüfung 11 5 0<br />
Das Beobachten der praktischen Arbeit war schwieriger 5 11 0<br />
Das Durchführen der situativen Gesprächsphasen war schwieriger 1 15 0<br />
Das Durchführen der Prüfung war interessanter 6 9 1<br />
Das Bewerten der Leistungen war schwieriger 9 3 4<br />
Zukünftig würde ich die Prüfung lieber durchführen wie .... 2 6 8<br />
Aussagefähigkeit der Prüfung ist höher 2 5 7<br />
Ausbildungsordnung und Rahmenlehrplan sind besser abgedeckt 0 5 9<br />
Die Praxisnähe ist höher 6 6 4<br />
Reguläre<br />
Prüfung<br />
(damals)<br />
Aufwands- und kostengünstiger ist die Prüfung 0 12 4<br />
Die Prüfer im Bereich „Elektro” sehen die Prüfungen für die Systeminformatiker und die Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
nach einem ähnlichen Muster. Sie schätzen das Konzept nach den Umsetzungshilfen in der Durchführung<br />
tendenziell als schwieriger und als aufwändiger ein. Sie möchten die Prüfung mehrheitlich weiter nach dem<br />
Konzept der regulären Prüfung durchführen, wobei ihnen die Aussagefähigkeit, die Abdeckung der Ordnungsmittel<br />
und die Praxisnähe höher erscheinen.<br />
Wenn man in Betracht zieht, dass der Ansatz der Umsetzungshilfen für die Prüfer neu bzw. in der Durchführung noch<br />
nicht vertraut ist, dann erscheint die Einschätzung der Prüfer nachvollziehbar. Sie bringen nicht zuletzt zum Ausdruck,<br />
dass sie mit dem einmal eingeführten Konzept weiterarbeiten möchten.<br />
34
Die Befragung der Prüfer<br />
Die Prüfer der Werkzeugmechaniker/-innen (s. Tabelle 22) sehen das tendenziell anders. Sie bringen zum Ausdruck,<br />
dass sie die Leistungsmessung für schwieriger erachten und die Aussagefähigkeit der regulären Prüfung für höher. Alle<br />
weiteren Aspekte werden als gleichwertig eingeschätzt. Dennoch möchten sie die Prüfung tendenziell lieber weiter<br />
wie bisher durchführen. Auch bei ihnen zeigt sich die Tendenz zur Orientierung an dem durch die PAL eingeführten<br />
Ansatz.<br />
Tabelle 22: Vergleichende Bewertung der Prüfungsansätze (WM)<br />
Gesichtspunkt<br />
Pretest<br />
(heute)<br />
beide<br />
Prüfungen<br />
gleichwertig<br />
Die beruflichen Anforderungen sind besser abgedeckt 0 13 3<br />
Die Vorbereitung war aufwändiger 4 10 2<br />
Die Durchführung war schwieriger 2 13 0<br />
Mehr Zeit kostet die Prüfung 6 10 0<br />
Das Beobachten der praktischen Arbeit war schwieriger 1 15 0<br />
Das Durchführen der situativen Gesprächsphasen war schwieriger 0 13 3<br />
Das Durchführen der Prüfung war interessanter 0 13 3<br />
Das Bewerten der Leistungen war schwieriger 8 7 1<br />
Zukünftig würde ich die Prüfung lieber durchführen wie ... 0 9 7<br />
Aussagefähigkeit der Prüfung ist höher 0 7 9<br />
Ausbildungsordnung und Rahmenlehrplan sind besser abgedeckt 0 13 3<br />
Die Praxisnähe ist höher 0 13 3<br />
Reguläre<br />
Prüfung<br />
(damals)<br />
Aufwands- und kostengünstiger ist die Prüfung 1 11 3<br />
Zugleich war aus der Sicht der Prüfer die fachliche Richtigkeit von Teilaufgaben eingeschränkt. Diese Einschätzungen<br />
sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Aufgabenstellungen als in hohem Maße orientierungsbedürftig gesehen<br />
werden. Die Berichte über Unstimmigkeiten bei der Aufgabenerstellung könnten dazu geführt haben, dass einige Prüfer<br />
den Pretest nicht mehr unvorbelastet beurteilten. Bei allen drei Aufgabenstellungen mussten die Prüfer erfahren,<br />
dass diese in organisatorischer Hinsicht erhebliche Mängel aufgewiesen haben.<br />
35
Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
6 Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
Alle Prüfungsteilnehmer/-innen wurden am Ende des Pretests gebeten, einen Fragebogen mit 38 Ankreuzfragen<br />
(4-stufige Einschätzung) auszufüllen. Gleichzeitig wurden damit Angaben zur Person (Alter, Geschlecht, Schulabschluss)<br />
erfasst und in zwei frei zu beantwortenden Fragen gebeten anzugeben, was beim Pretest gefallen und was<br />
nicht gefallen hat. Am Ende des Bogens folgten der aus 32 Einschätzungen bestehende „Fragebogen zur Selbstregulierung”.<br />
Der eigentliche Fragebogen gliedert sich in drei Teile:<br />
• 13 Einschätzungen dessen, wie sich die Prüfungsteilnehmer/-innen während des Pretests gefühlt haben<br />
• Jeweils 10 Einschätzungen dessen, was im Pretest und der vorangegangenen echten Prüfung an Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten gezeigt werden konnte<br />
• 5 direkte Vergleiche zwischen den beiden Prüfungen<br />
Alle Prüfungsteilnehmer/-innen füllten den Fragebogen weitgehend vollständig aus, wenn auch teilweise etwas mürrisch<br />
nach dem anstrengenden Prüfungstag.<br />
In drei Gruppen wurde versehentlich nicht die zuletzt abgestimmte Version des Fragebogens verwendet, sondern die<br />
Vorfassung, in der 6 Fragen fehlen bzw. anders formuliert sind. Bei diesen Prüfungsteilnehmern/-innen basieren die<br />
nachfolgend dargestellten Ergebnisse auf dem entsprechend reduzierten Stichprobenumfang. Der Stichprobenumfang<br />
ist ohnehin zu gering, um belastbare statistische Analysen oder gar Prüfungen auf Signifikanz vorzunehmen.<br />
Bei der Ergebnisdarstellung werden die Mittelwerte und die am häufigsten gewählte Antwortalternative angegeben.<br />
Mittelwerte und Standardabweichungen sind bei diesem Skalenniveau eigentlich keine statistisch zulässigen<br />
Maßzahlen, dienen hier also nur der Veranschaulichung.<br />
Ein besonderes Gewicht bei der Ergebnisdarstellung nehmen im Folgenden die freien Antworten ein. Fast alle<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen haben die Gelegenheit genutzt, hier positive oder negative Aspekte anzugeben. Dabei war<br />
allerdings der Platz für die Antwort begrenzt, was zu sehr kurzen Äußerungen führte. Es ist davon auszugehen, dass<br />
nur die dem/der jeweiligen Prüfungsteilnehmer/-in wichtigsten Aspekte genannt wurden. Sie sind daher besonders<br />
ernst zu nehmen, auch wenn sie nur von einem oder wenigen Teilnehmern/-innen genannt wurden.<br />
6.1 Einschätzung der Situation im Pretest<br />
Aufgrund der völlig unterschiedlichen Gestaltung der Pretests in den drei Berufen werden die Befragungsergebnisse<br />
separat dargestellt.<br />
Alle Kennwerte der Fragebogenbeantwortung (Häufigkeiten, Stichprobenumfang, Mittelwert, Standardabweichung)<br />
sind im Anhang Tabelle A8 komplett wiedergegeben.<br />
Werkzeugmechaniker/-innen<br />
Die Gesamtbeurteilung des Pretests fällt eher positiv aus. So betrachten 63 % der Prüfungsteilnehmer/-innen den<br />
Pretest als gelungen. 52 % hat die Prüfung Spaß gemacht. Insgesamt gilt die Prüfung überwiegend als eher schwer<br />
(52 %), durchweg als anspruchsvoll (100 %), von den beruflichen und praktischen Anforderungen her als normal<br />
(67 % bzw. 52 %) und von der Prüfungszeit als ausreichend (59 %).<br />
Die Reaktionen zum praktischen Teil fallen eher positiv aus, Kritik wird an Details der Organisation (unbekannte Maschinen,<br />
Anteil Maschinenarbeit, Bewertungsaspekte) geäußert. Zum schriftlichen Teil gibt es positive und negative<br />
Äußerungen.<br />
Zu den situativen Gesprächsphasen gibt es nur wenige freie Äußerungen. Die Anforderungen an die mündlichen<br />
Fähigkeiten werden überwiegend als „normal“ (70 %) eingestuft. Die Möglichkeit, berufliche Sachverhalte mündlich<br />
darzustellen, halten 40 % der Befragten für eher positiv und 40 % für eher negativ.<br />
36
Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
Arbeitsklima und Kontakt zu den Prüfern werden positiv gesehen, die Anwesenheit externer Beobachter als unproblematisch,<br />
was vor allem an der geringen Zahl anwesender externer Beobachter gelegen haben dürfte.<br />
Tabelle 23: Qualitative und Fragebogenaussagen der Werkzeugmechaniker/-innen (27 Fragebögen)<br />
Aspekt<br />
Qualitative Aussage,<br />
was am Pretest gefallen hat<br />
Qualitative Aussage, was am<br />
Pretest nicht gefallen hat<br />
Fragebogenkennwerte<br />
Schwierigkeit,<br />
Gesamteindruck<br />
Schriftlicher und praktischer<br />
Teil einfacher, Fragen einfach,<br />
interessant, aber schwer<br />
schriftlich etwas schwer, zu<br />
fertigende Teile schwer<br />
1. insgesamt gelungen: 1,8<br />
(2 = gelungen 63 %)<br />
2. Schwierigkeit 1,5<br />
(2 = schwer 52 %)<br />
6. Spaß gemacht 1,7<br />
(2 = ja 52 %)<br />
7. Anspruchsvoll 2,0<br />
(2 = ja 100 %)<br />
10. Anforderungen berufl.<br />
Fähigk. 1,4<br />
(1 = normal 67 %)<br />
Zeit<br />
Zeit gut klar, praktischer Teil<br />
gut machbar, Zeit ok, Zeit gut<br />
einteilbar<br />
zu viel Zeit für schriftlich, zu<br />
wenig für praktisch (2), praktisch<br />
knapp (4), ab und zu<br />
Hektik, man braucht Zeit zum<br />
Hineindenken<br />
3. Zeit 1,3<br />
(1 = ausreichend 59 %)<br />
Prüfungsgestaltung<br />
praktisch<br />
gut Arbeit an Maschinen,<br />
Abwechslung Maschinen<br />
vermied Wartezeit, machbar<br />
trotz unbekannter Maschinen,<br />
abwechslungsreich durch<br />
versch. Maschinen, fertig montierte<br />
Antriebseinheit, klare,<br />
verständliche Zeichnungen (3),<br />
Aufgabengestaltung, echtes<br />
Teil, einfallsreiche Funktion,<br />
gutes Prüfungsstück, einfache<br />
Funktion, sinnvolles Werkzeug,<br />
Teile nicht zu schwierig, gut<br />
Frage nach Funktion, keine<br />
Wartezeit durch wenige Prüfungsteilnehmer/-innen<br />
(4),<br />
mehr Platz<br />
konventionelle Maschinen,<br />
nicht an eigenen Maschinen<br />
(2), schwer wg. zu kleiner<br />
Toleranzen, zu wenig Maschinenarbeit,<br />
Funktion zu wichtig<br />
für Gesamtergebnis, Wartezeit<br />
bis Maschinen frei, zu viele<br />
Bohrungen, zu wenig Drehen,<br />
alle Maße müssten bewertet<br />
werden<br />
11. Anforderungen prakt.<br />
Fähigk.: 1,5<br />
(1 = normal 52 %)<br />
37
Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
Aspekt<br />
Qualitative Aussage,<br />
was am Pretest gefallen hat<br />
Qualitative Aussage, was am<br />
Pretest nicht gefallen hat<br />
Fragebogenkennwerte<br />
Prüfungsgestaltung<br />
schriftlich<br />
mehr mathematische Aufgaben,<br />
Bezug zu Bauteil (2),<br />
weniger schriftliche Aufgaben,<br />
nur Maßkontrolle, Aufgaben<br />
gut zu bearbeiten mit Zeichnungen<br />
und Tabellenbuch<br />
Durcheinander (3), keine<br />
Abwahlmöglichkeit (3), alle<br />
Fragen zum Stück (2), separate<br />
Bögen wären besser, zu<br />
wenige getrennte Aufgaben,<br />
sehr viele Rechnungen (2),<br />
Aufgaben schwer lösbar, wenn<br />
Zeichnung nicht verstanden,<br />
keine Gesamtfragen, Mischung<br />
aus ungebundenen und gebundenen<br />
Aufgaben (2), zu wenig<br />
Ankreuzaufgaben<br />
13. Anforderungen<br />
schr. Fähigk.: 1,2<br />
(1 = normal 52 %)<br />
5. ohne Auswahlantwort 1,1<br />
(1 = eher schlecht 70 %)<br />
mündlich komplizierte Fragen (2),<br />
zu viele Gespräche<br />
Soziales<br />
Prüfer schon bekannt, mit<br />
Schulkollegen gemeinsam, gute<br />
Beratung (2), Arbeitsklima (2),<br />
nette und hilfsbereite Prüfer,<br />
gut organisiert<br />
zu viele Zuschauer, nur zugeschaut<br />
ohne was zu sagen<br />
9. konnte mündlich erläutern:<br />
1,8<br />
(1 = einigermaßen 40 %,<br />
2 = gut 40 %)<br />
12. Anforderungen mündl.<br />
fähigk.: 1,3<br />
(1 = normal 70 %)<br />
8. Beobachtungen 2,1<br />
(2 = störte kaum 50 %)<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
Fragebogenkennwerte: Fragebogennummer, Mittelwert auf der Skala von 0 bis 3 (Mitte der Skala bei 1,5). Stufen sind einzeln beschrieben, daher am häufigsten<br />
gewählte Skalenstufe mit Stufenziffer und Stufenbezeichnung angegeben sowie der Prozentsatz von Personen, die diese Stufe wählten.<br />
Systeminformatiker<br />
Insgesamt bewertete knapp die Hälfte der Prüfungsteilnehmer die Prüfung als gelungen (47 %), während der Rest<br />
sie als weniger und nicht gelungen einstufte. 40 % hatten Spaß daran, der Rest kreuzte „geht so“ an. Auf die Frage,<br />
ob die Prüfung anspruchsvoll sei, antworteten 63 % mit „geht so“. Die Anforderungen an berufliche Fähigkeiten und<br />
praktische Fähigkeiten werden zu 60 % als normal eingestuft. Die Prüfungsteilnehmer bemängelten den Entwicklungsstand<br />
der Aufgabe und die aus ihrer Sicht „chaotischen Verhältnisse“ im Vorfeld der Prüfung.<br />
Die Zeit wurde von 87 % der Befragten als ausreichend oder reichlich bewertet, auch wenn der Tag insgesamt und der<br />
Zeitraum bis zur ersten Pause als sehr lang erlebt wurden.<br />
Die integrierte Aufgabengestaltung mit Bezug zu einem echten Kundenauftrag und die Freiheit bei der Aufgabenlösung<br />
werden von einigen Prüfungsteilnehmern positiv kommentiert, die Aufgabenunterlagen dagegen in zahlreichen<br />
Äußerungen als unverständlich, unklar und unvollständig. Die Anforderungen an schriftliche Fähigkeiten sind überwiegend<br />
normal (50 %). Das Fehlen gebundener Aufgaben sehen die meisten als gut oder sehr gut an (63 %).<br />
Die situativen Gesprächsphasen werden selten, dann aber positiv kommentiert. 50 % meinten, sie konnten Sachverhalte<br />
gut oder sehr gut mündlich erläutern. Dabei halten die Befragten zu 64 % die mündlichen Anforderungen für<br />
gering oder normal.<br />
Die Prüfer werden positiv kommentiert, die Beobachter negativ, wobei insgesamt 63 % sie als unangenehm empfanden.<br />
38
Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
Tabelle 24: Qualitative und Fragebogenaussagen der Systeminformatiker (15 Fragebögen)<br />
Aspekt<br />
Qualitative Aussage,<br />
was am Pretest gefallen hat<br />
Qualitative Aussage, was am<br />
Pretest nicht gefallen hat<br />
Fragebogenkennwerte<br />
Schwierigkeit,<br />
Gesamteindruck<br />
Spaß gemacht, ruhig arbeiten<br />
alles noch nicht fertig entwickelt,<br />
chaotische Verhältnisse<br />
im Vorfeld (3), keine Korrekturmöglichkeit<br />
nach der Pause<br />
1. insgesamt gelungen: 1,3<br />
(2 = gelungen 47 %)<br />
2. Schwierigkeit: 1,3<br />
(1 = eher leicht 67 %)<br />
6. Spaß gemacht: 1,4<br />
(1 = geht so 60 %)<br />
7. Anspruchsvoll: 1,4<br />
(1 = geht so 63 %)<br />
10. Anforderungen berufl.<br />
Fähigk.: 1,0<br />
(1 = normal 60 %)<br />
Zeit<br />
kein zeitlicher Druck,<br />
nur 1 Tag, viel Zeit zum<br />
Beurteilen, viel Zeit<br />
zu lange bis zur ersten Pause<br />
(2), insgesamt zu lang für einen<br />
Tag (2)<br />
3. Zeit: 0,9<br />
(1 = ausreichend 60 %)<br />
Prüfungsgestaltung<br />
praktisch<br />
Theorie und Praxis in einer<br />
Prüfung, nur eine Problemlösung,<br />
Bezug zu Kundenauftrag,<br />
keine starren Lösungswege,<br />
selbstständige Aufgabenlösung,<br />
vieles frei gestaltbar, frei<br />
arbeiten<br />
unverständliche, unklare Fragestellungen<br />
(2), unvollständige<br />
Unterlagen, klare Anweisungen<br />
fehlten oder waren fehlerhaft<br />
(3), Bastelarbeit, besser<br />
Platinenbestückung, Bekleben<br />
der Frontplatte, Vorbereitung<br />
nicht richtig erkennbar, unklare<br />
Arbeitsschritte<br />
11. Anforderungen prakt.<br />
Fähigk.: 1,2<br />
(1 = normal 60 %)<br />
Prüfungsgestaltung<br />
schriftlich<br />
Bezug zur Schaltung, weniger<br />
Prüfungsstoff, schaltungsbezogene<br />
Theorie<br />
Messprotokolle manchmal<br />
unverständlich, wenig Theoriewissen<br />
5. nur ungebundene Aufgaben:<br />
1,9<br />
(2 oder 3 = gut oder sehr<br />
gut 63 %)<br />
13. Anforderungen schr.<br />
Fähigk.: 0,6<br />
(1 = normal 50 %)<br />
mündlich<br />
angenehm, Bezug zum Thema,<br />
konnte mehr präsentieren<br />
9. mündlich erläutern: 1,8<br />
(1 = einigermaßen 38 %)<br />
12. Anforderungen mündl.<br />
Fähigk.: 1,3<br />
(1 = normal 50 %)<br />
Soziales<br />
gute Zusammenarbeit mit<br />
Prüfern, schnelle und gute<br />
Betreuung<br />
zu viel Trubel durch Zuschauer<br />
und Kamera (2)<br />
8. Beobachtungen 1,6<br />
(1 = unangenehm 63 %)<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
Fragebogenkennwerte: Fragebogennummer, Mittelwert auf der Skala von 0 bis 3 (Mitte der Skala bei 1,5). Stufen sind einzeln beschrieben, daher am häufigsten<br />
gewählte Skalenstufe mit Stufenziffer und Stufenbezeichnung angegeben sowie der Prozentsatz von Personen, die diese Stufe wählten.<br />
39
Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
Auch in diesem Beruf wird die Prüfung überwiegend als gelungen (63 %) beurteilt. Allerdings gilt sie als vergleichsweise<br />
schwer (63 %) und anspruchsvoll (82 %), wobei die Anforderungen an die beruflichen Fähigkeiten meist als<br />
normal (71 %) bewertet werden. Gut der Hälfte der Befragten (58 %) machte die Prüfung Spaß.<br />
Insgesamt wird die Prüfungszeit überwiegend als ausreichend (54 %) oder reichlich (17 %) bewertet. Allerdings muss<br />
differenziert werden nach schriftlichem und praktischem Teil. Da die Einstufung unmittelbar nach dem praktischen<br />
Teil erfolgte, für den reichlich Zeit zur Verfügung stand, dürfte der in vielen freien Antworten beklagte Zeitmangel<br />
beim schriftlichen Teil sich auf die Fragebogenantwort zur Zeit global nicht niedergeschlagen haben. Kritik bestand<br />
vor allem an der einstündigen Einlesezeit, bei der keine Notizen gemacht werden durften.<br />
Beim praktischen Prüfungsteil wird vor allem die Fehlersuche positiv gesehen. Starke Kritik kommt zur Unübersichtlichkeit<br />
des Prüfungsheftes, zu Fehlern und der Tatsache, dass man die Schaltpläne nicht separat bekam und so sehr<br />
umständlich blättern musste. Entsprechend gelten die Anforderungen an praktische Fähigkeiten als normal (75 %),<br />
an schriftliche eher als hoch (50 %, normal 42 %). Das Fehlen gebundener Aufgabenstellungen wird vollkommen<br />
uneinheitlich beurteilt, nur 40 % halten dies für gut oder sehr gut.<br />
Da die situativen Gesprächsphasen nicht als separate Prüfungsteile erlebt wurden, sondern als Teil von Fehlersuche<br />
und Inbetriebnahme, gibt es dazu keine separaten Äußerungen. Immerhin meinen 54 % der Befragten, sie konnten<br />
berufliche Sachverhalte gut mündlich erläutern. Der gleiche Prozentsatz betrachtet die Anforderungen an mündliche<br />
Fähigkeiten als hoch.<br />
Durch die Beobachter fühlten sich nur wenige Prüfungsteilnehmer gestört.<br />
Tabelle 25: Qualitative und Fragebogenaussagen der Elektroniker für Automatisierungstechnik (24 Fragebögen)<br />
Aspekt<br />
Qualitative Aussage,<br />
was am Pretest gefallen hat<br />
Qualitative Aussage, was am<br />
Pretest nicht gefallen hat<br />
Fragebogenkennwerte<br />
Schwierigkeit,<br />
Gesamteindruck<br />
Zeit<br />
Schwierigkeit Verdrahten und<br />
Inbetriebnehmen i. O., Prüfung<br />
was <strong>Neue</strong>s, praxisorientiert (3),<br />
Projektaufgaben gut, nicht so<br />
schwer (2), keine lange Wartezeit<br />
zwischen Prüfungstagen,<br />
realitätsnah, abwechslungsreich<br />
Zeit Praxis gut ausreichend,<br />
gut einteilbar (10), Fehlersuche<br />
schnell zu lösen, Verdrahten<br />
und Inbetriebnehmen zeitlich<br />
i. O., Zeit SPS ausreichend, nicht<br />
so der Druck, geregelte Pausenzeiten,<br />
keine lange Wartezeit<br />
keine Notizen beim Einlesen<br />
(2), wusste nicht, was auf einen<br />
zukommt, zu offensichtliche<br />
Fehler eingebaut<br />
zu wenig Zeit für zu viele<br />
Theorieaufgaben (10), Einlesezeit<br />
zu lang (4), lange Wartezeit<br />
(5), lange Zeit bis 1. Pause<br />
1. insgesamt gelungen: 1,8<br />
(2 = gelungen 63 %)<br />
2. Schwierigkeit: 1,7<br />
(2 = schwer 63 %)<br />
6. Spaß gemacht: 1,6<br />
(2 = ja 58 %)<br />
7. Anspruchsvoll: 2,0<br />
(2 = ja 82 %)<br />
10. Anforderungen berufl.<br />
Fähigk.: 1,2<br />
(1 = normal 71 %)<br />
3. Zeit: 1,3<br />
(1 = ausreichend 54 %)<br />
40
Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
Aspekt<br />
Qualitative Aussage,<br />
was am Pretest gefallen hat<br />
Qualitative Aussage, was am<br />
Pretest nicht gefallen hat<br />
Fragebogenkennwerte<br />
Prüfungsgestaltung<br />
praktisch<br />
Fehlersuche (10), in Ordnung,<br />
SPS-Programm übersichtlich,<br />
Inbetriebnahme<br />
2 Systeme bei Kabelklemmen,<br />
Aufbau zu unübersichtlich, Zuordnungen<br />
teilweise vorgegeben,<br />
keine Bereitstellungsliste<br />
11. Anforderungen prakt.<br />
Fähigk.: 1,3<br />
(1 = normal 75 %)<br />
Prüfungsgestaltung<br />
schriftlich<br />
mündlich<br />
Soziales<br />
Theorie mehr praxisnah,<br />
SPS: Aufteilung der FCs ist gut<br />
nette Prüfer (2), lockere Atmosphäre<br />
schlechtes Aufgabenheft, zu<br />
viel Blättern, zu unübersichtlich<br />
(6), falsche Bezeichnungen,<br />
keine allgemeinen Fragen (2),<br />
keine Bereitstellungsliste<br />
Prüfer lenkten mit ihren Fragen<br />
ab<br />
13. Anforderungen schr.<br />
Fähigk.: 1,5<br />
(2 = hoch 50 %)<br />
5. ohne Auswahlantwort 1,3<br />
(0 = schlecht 30 %,<br />
1 = einigermaßen 30 %,<br />
2 = gut 30 %, sehr gut<br />
10 %<br />
9. konnte mündlich erläutern:<br />
1,5<br />
(1 = einigermaßen 46 %,<br />
2 = gut 54 %)<br />
12. Anforderungen mündl.<br />
Fähigk.: 1,6<br />
(2 = hoch 54 %)<br />
zu viele Beobachter 8. Beobachtungen 1,8<br />
(1 = war unangenehm<br />
36 %, 2 = störte kaum<br />
46 %)<br />
Legende:<br />
Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />
Fragebogenkennwerte: Fragebogennummer, Mittelwert auf der Skala von 0 bis 3 (Mitte der Skala bei 1,5). Stufen sind einzeln beschrieben, daher am häufigsten<br />
gewählte Skalenstufe mit Stufenziffer und Stufenbezeichnung angegeben sowie der Prozentsatz von Personen, die diese Stufe wählten.<br />
6.2 Vergleich Pretest – reguläre Prüfung<br />
Bei den zehn Fähigkeits-/Fertigkeitsbereichen war einzustufen, inwieweit man sie einmal im Pretest und einmal retrospektiv<br />
in der regulären Prüfung unter Beweis stellen konnte. Es ergibt sich für die Mittelwerte das in den folgenden<br />
Abbildungen 1 bis 3 dargestellte Profil. Dabei liegen die Mittelwerte (Skala von 0 bis 3, Skalenmittelpunkt 1,5) meist<br />
recht dicht beieinander (komplette Kennwerte und vollständiger Itemtext vgl. Anhang A, Tabelle A8, Reihenfolge umgekehrt<br />
wie in der Anhangtabelle).<br />
41
Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
Abbildung 1: Mittlere Einschätzung der beiden Prüfungen im Vergleich: Werkzeugmechaniker/-in<br />
Abbildung 2: Mittlere Einschätzung der beiden Prüfungen im Vergleich: Systeminformatiker<br />
42
Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
Abbildung 3: Mittlere Einschätzung der beiden Prüfungen im Vergleich: Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
Die größten Differenzen bestehen bei der Einschätzung, wie stark das in der Berufsschule Gelernte in der Prüfung<br />
gezeigt werden konnte. In allen drei Fällen ist dies beim Pretest weniger der Fall, besonders deutlich bei den Elektronikberufen.<br />
Während die Elektroniker für Automatisierungstechnik ihre planerischen Fähigkeiten besser im Pretest zeigen zu können<br />
glauben, ist dies bei den Werkzeugmechanikern/-innen und Systeminformatikern eher bei der regulären Prüfung<br />
der Fall.<br />
Nur bei den Systeminformatikern gibt es eine unterschiedliche Bewertung, inwieweit die Geschicklichkeit beim Herstellen<br />
eines Produkts unter Beweis gestellt werden kann. In der regulären Prüfung ist dies eher der Fall.<br />
In allen drei Berufen sehen die Prüfungsteilnehmer/-innen beim Pretest schlechtere Möglichkeiten, ihre schriftlichen<br />
Fähigkeiten zu zeigen.<br />
Nur bei den Systeminformatikern unterscheiden sich die Einschätzungen, inwieweit die Prüfung die Möglichkeit bietet,<br />
zu zeigen, wie gut Sicherheit von Anlagen und Unfallverhütungsvorschriften beurteilt werden können. Dies ist<br />
hier besser beim Pretest der Fall.<br />
Bei allen anderen abgefragten Bereichen (Arbeitsvorgänge und Produkte mündlich erläutern, technische Unterlagen<br />
auswerten, Teilsysteme montieren) lassen sich keine substanziellen Unterschiede feststellen.<br />
Beim direkten Vergleich von Pretest und regulärer Prüfung durch die letzten fünf Items des Fragebogens werden die<br />
absoluten Häufigkeiten der Ankreuzungen verglichen (Tabelle 26, vollständige Daten vgl. Anhang A, Tabelle A9).<br />
43
Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />
Tabelle 26: Direkter Vergleich von Aspekten beider Prüfungen<br />
Werkzeugmechaniker/-innen<br />
Pretest<br />
gleich<br />
Systeminformatiker<br />
Elektroniker für<br />
Automatisierungstechnik<br />
reguläre<br />
Prüfung Pretest gleich reguläre<br />
Prüfung Pretest gleich reguläre<br />
Prüfung<br />
mehr Zeit 7 8 11 8 4 3 11 8 4<br />
anspruchsvoller 12 9 6 4 3 8 11 3 10<br />
mehr Spaß 13 6 8 4 4 7 12 6 6<br />
besser berufl. Qualifikation<br />
zeigen<br />
welche Prüfung<br />
würden Sie<br />
empfehlen<br />
2 4 4 2 2 4 4 3 3<br />
9 6 12 3 3 9 13 3 8<br />
Absolute Ankreuzhäufigkeiten, jeweils höchster Wert pro Beruf fett gedruckt. Unterstrichen, wenn er höher ist als die Summe der Häufigkeiten bei den beiden<br />
übrigen Ankreuzmöglichkeiten.<br />
Dabei zeigt sich durchweg keine klare Präferenz bei den Einzelaspekten (Zeit, Anspruch, Spaß, berufliche Qualifikation).<br />
Nur in einem Fall haben sich mehr Prüfungsteilnehmer/-innen für einen Prüfungstermin häufiger entschieden<br />
als für die beiden anderen Ankreuzmöglichkeiten: Acht Systeminformatiker bewerteten die reguläre Prüfung als anspruchsvoller,<br />
nur vier den Pretest und drei beide gleich.<br />
Ein deutliches Votum ergibt sich lediglich bei der Gesamtempfehlung bei zwei Berufen. Die Systeminformatiker votieren<br />
in der Mehrzahl für die reguläre Prüfung, die Elektroniker für Automatisierungstechnik für den Pretest. Bei den<br />
Werkzeugmechanikern/-innen empfehlen zwölf Prüfungsteilnehmer/-innen die reguläre Prüfung, während neun den<br />
Pretest empfehlen und sechs beide als gleichwertig erachten. Hier ist also kein eindeutiges Votum gegeben.<br />
44
Fazit<br />
7 Fazit<br />
Ein Hauptergebnis der Evaluierung ist, dass alle drei Aufgabensätze als Grundlage für die Durchführung des Pretests<br />
nutzbar waren, wenn auch teilweise mit erheblichem Aufwand. Mit großen Engagement arbeiteten die Prüfer und<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen mit. Es entstand nicht der Eindruck, es sei weniger intensiv gearbeitet worden, weil es sich<br />
um keine „echte Prüfung“ handelt. Mit großem Interesse an der Sache informierten die Beteiligten die Evaluatoren per<br />
Fragebogen, in Abschlussdiskussionen und Einzelgesprächen über ihre Einschätzungen und Beobachtungen.<br />
Die Evaluation bezieht sich nur auf die konkreten Aufgabensätze im Pretest und ihre Einschätzung durch die Beteiligten.<br />
Sie gestattet keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Praktikabilität der Umsetzungshilfe selbst. Die Evaluierung<br />
hätte nur im Falle eines insgesamt positiven Resultats als Bestätigung gleichermaßen des Konzepts und seiner<br />
Realisierung dienen können.<br />
7.1 Die Randbedingungen für den Pretest<br />
Die Evaluation zum Pretest hat eine Vielzahl von Teilinformationen erbracht. Sie setzen unterschiedliche Akzente<br />
und sind nicht einfach zu einem Gesamtbild zu verdichten. Die gewonnenen Informationen zum Pretest stehen natürlich<br />
nicht isoliert für sich, sondern insbesondere in Zusammenhang mit der Umsetzungshilfe, auf die der Pretest<br />
zurückgeht und als deren Operationalisierung die drei entwickelten komplexen Arbeitsaufgaben, die Durchführung der<br />
Probeprüfungen bei den beteiligten Kammern und das Handeln der Prüfer und der Prüfungsteilnehmer/-innen anzusehen<br />
sind. Dem entspricht der Auftrag zur Evaluation mit der Formulierung: „Die Evaluation schließt den gesamten<br />
Prüfungsprozess von der Aufgabenerstellung über die Prüferschulung bis zur eigentlichen Prüfungsdurchführung<br />
ein.“<br />
Durch die Aufgabenerstellung sind Eckwerte für die Durchführung des Pretests entstanden. Sie bilden einen zentralen<br />
Bezug für die Einschätzungen der Beteiligten zum Pretest.<br />
Die drei in der Evaluation genutzten Aufgabensätze besitzen keine einheitliche Struktur (vgl. Kap. 2.3). Der Aufgabensatz<br />
für die EAT geht auf die Umsetzungshilfen zurück. Dabei ist der Prüfungsträger weitgehend identisch mit dem,<br />
der in der herkömmlichen Prüfung und in der Ausbildung genutzt worden ist. Für die Werkzeugmechaniker/-innen<br />
hat man die bisherige Vorlage der Aufgabenerstellungsgruppe für die herkömmliche Prüfung weiterentwickelt und<br />
modifiziert (vgl. Kap. 2.2, Tabelle 2). Der Aufgabensatz für die Systeminformatiker ist durch das Hinzuziehen eines<br />
externen Autors in Bezug auf die „Umsetzungshilfen” der Gewerkschaft ver.di zu Ende geführt worden. Wenn man der<br />
grundlegenden Annahme folgt, dass die im Pretest gesammelten Informationen nicht zuletzt auf die drei eingesetzten<br />
Prüfungen zurückgehen, dann korrespondieren damit die Informationen zu den unterschiedlichen Prüfungsergebnissen<br />
(vgl. Kap. 3.2) und den unterschiedlichen Einschätzungen der Prüfer (vgl. Kap. 5.2) und Prüfungsteilnehmer/-innen<br />
(vgl. Kap. 6) zu den Prüfungsabläufen.<br />
Die Aufgabensätze, die der Evaluation zu Grunde liegen, weisen aus der Sicht der Prüfer (vgl. Tab. 15 – SYI,<br />
Tab. 19 – WM) und Prüfungsteilnehmer/-innen (vgl. Tab. 24 – SYI und Tab. 25 – EAT) fachliche Fehler auf (vgl. das<br />
Protokoll zur Prüfung in Stuttgart). Unabhängig davon, ob solche Fehler objektiv gegeben waren, beeinflusst die<br />
subjektive Wahrnehmung von Fehlern die Einschätzung zu den Aufgabensätzen.<br />
Die Abläufe in den drei Prüfungen waren in der Wahrnehmung der Prüfer und der Teilnehmer/-innen mit organisatorischen<br />
Schwierigkeiten verbunden. Das wird insbesondere daran greifbar, dass Prüfer Kritik an der Organisation geübt<br />
und dazu Verbesserungsmöglichkeiten dargestellt haben (vgl. Tab. 15 – SYI, Tab. 17 – EAT). Auch diese Gegebenheit<br />
geht in die Einschätzung der Merkmale der drei eingesetzten Aufgabensätze ein.<br />
In diesen drei Hinsichten zieht der Kompromiss im Hauptausschuss, den Pretest mit Aufgabensätzen durchzuführen,<br />
die in ihrer Orientierung auf die Umsetzungshilfen nicht optimiert (EAT) bzw. allenfalls implizit angelegt (SYI und WM)<br />
sind, belastende Voraussetzungen nach sich.<br />
Eine strukturelle Verkürzung für alle drei Aufgabensätze besteht darin, dass die kriteriumsorientierte Struktur der<br />
Aufgabensätze für die Prüfer nicht oder nur implizit (EAT und WM) greifbar wird. Die Einschätzungen sind auf die<br />
punktuelle Qualifizierung von Teilleistungen reduziert. Es ist nicht greifbar, welche (Teil-)Qualifikationen mit den<br />
45
Fazit<br />
Teilaufgaben in ihren Ausprägungen erfasst und damit auch nicht, unter welcher Zielsetzung die Lösungen zu den<br />
Teilaufgaben eingeschätzt werden sollen. Prüfer, denen nicht vermittelt wird, zur Ausprägung welcher Leistungsfähigkeiten<br />
sie Einschätzungen vornehmen sollen, können keine zielgerichteten Bewertungen vornehmen. Die entsprechenden<br />
Informationen liegen zum Aufgabensatz für die EAT in der Umsetzungshilfe und darüber hinaus in den ergänzenden<br />
Arbeitsmaterialien der Expertengruppe explizit vor und hätten als Referenz für die Erstellung der Unterlagen<br />
für die Bewertung herangezogen werden können.<br />
Die vorgesehene kriteriumsorientierte Bewertung ist in den Prüfungen nicht wirksam geworden. In den Bewertungsunterlagen<br />
zur Aufgabenstellung für die EAT ist die vorliegende Information nicht aufgegriffen, weiterentwickelt und<br />
den Prüfern an die Hand gegeben worden. Auf dieser Grundlage hätte den Prüfern die interne Struktur der Aufgabenstellung,<br />
ihre Zielsetzung und ihr Begründungszusammenhang greifbar werden können. Im Bewertungsbogen zur<br />
komplexen Arbeitsaufgabe für die Systeminformatiker erfolgt die Berechnung des Ergebnisses anhand einer Matrix,<br />
die sich abstrakt auf die in der Ausbildungsordnung vorgegebenen Qualifikationsbereiche bezieht (vgl. Prüfungsunterlagen<br />
rot, letzte Seite). Nummerisch angegeben sind die Qualifikationsbereiche 1 bis 5, die dazugehörigen maximalen<br />
Punktwerte sowie die erzielten Teilergebnisse. Diese Teilergebnisse sollen zum „Ergebnis der komplexen Arbeitsaufgabe”<br />
addiert werden. Dieser Ansatz stellt eine wesentliche Reduzierung der Bezüge für die Bewertungen dar, die in<br />
den Umsetzungshilfen vorgegeben ist.<br />
Dem Konzept entsprechend sind die Teilaufgaben den abzubildenden Qualifikationen jeweils zugeordnet und die erzielten<br />
Ergebnisse werden als Information für die Ausprägung der jeweiligen Qualifikation herangezogen. Dieser Zusammenhang<br />
ist in den Vorgaben für die Bewertung der Prüfungsleistungen für die Systeminformatiker nur noch<br />
schematisch enthalten. In den beiden anderen Aufgabensätzen ist er nicht erkennbar. Das lässt sich am Beispiel des<br />
Aufgabensatzes für die Elektroniker für Automatisierungstechnik weiter verdeutlichen. Zur komplexen Arbeitsaufgabe<br />
wird für die situativen Gesprächsphasen der Hinweis gegeben: „Die Gesprächsphasen sind prüfungsbegleitend mit<br />
dem Prüfungsteilehmer zu führen” (vgl. Prüfungsunterlagen rot, Seite 5). Das hat zu unterschiedlichen Umsetzungen<br />
geführt. Verloren gegangen ist darüber die Zielsetzung, unter der die situativen Gesprächsphasen Informationen zur<br />
Ausprägung der Qualifikationen beisteuern sollen. Die Matrix zum kriteriumsorientierten Bewertungsansatz gibt dazu<br />
die Empfehlung, dass die situativen Gesprächsphasen auf das „Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen”<br />
gerichtet sein sollten und das insbesondere zu den Qualifikationen 1, 4 und 5. D. h. unter den Zielsetzungen (1)<br />
„technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen, Material<br />
und Werkzeug disponieren”, (4) „elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen (…)” sowie (5) „Produkte in<br />
Betrieb nehmen, übergeben und erläutern (…)” sollten Entscheidungen und Vorgehensweisen reflektiert werden. Dieser<br />
Zusammenhang ist in den Vorgaben zur Bewertung der drei Aufgabensätze verloren gegangen. Damit ist die Basis<br />
für eine kriteriumsorientierte Bewertung im Sinne der Umsetzungshilfe nicht mehr gegeben. Die Umsetzungshilfen<br />
sind in dieser Hinsicht nicht verfolgt worden.<br />
Die Evaluierung kann zwar keinen Aufschluss dazu geben, aus welchen Gründen es den Aufgabenerstellern nicht<br />
gelungen ist, die kriteriumsorientierte Bewertung im Sinne der Umsetzungshilfe in den Aufgabensätzen aufzugreifen<br />
und für den Pretest wirksam werden zu lassen. Nachdem die notwendigen Informationen die Prüfer nicht erreicht<br />
haben, kann ihnen nicht der Vorwurf gemacht werden, sie hätten nicht kriteriumsorientiert bewertet.<br />
Ein zweites Thema ist zu den drei Aufgabensätzen von den Prüfern angesprochen worden. Es bezieht sich darauf,<br />
dass die Ausbildungsinhalte der Verordnungen nicht in der gesamten Breite und einschließlich der überwiegend in<br />
der Berufsschule vermittelten Grundlagen abgedeckt sind. Dabei ist im Prozess der Entwicklung der Aufgabensätze<br />
die Position vertreten worden, dass nur solche Teilaufgaben in die Aufgabensätze aufgenommen werden können, die<br />
einen unmittelbaren Bezug zur jeweiligen komplexen Aufgabenstellung besitzen. Das hat umfangreiche Diskussionen<br />
nach sich gezogen und zu den kontroversen Einschätzungen zu den Aufgabensätzen beigetragen. Das ist auch von<br />
den Prüfern vor Ort, von den anwesenden Beobachtern und den Auszubildenden deutlich angesprochen worden. Wenn<br />
diese Position, dass nur Aufgaben im unmittelbaren Bezug zur komplexen Arbeitsaufgabe zulässig sind, dogmatisch<br />
bezogen wird, dann führt das ohne Zweifel zu erheblichen Einschränkungen bei der Entwicklung der Aufgabensätze.<br />
Wenn man, und dagegen spricht im Grundsatz nichts, auch Aufgaben zulässt, die alternative Gestaltungsmöglichkeiten<br />
zur komplexen Arbeitsaufgabe einbeziehen, die mögliche Abweichungen zum Gegenstand machen und die<br />
abweichende Randbedingungen einbeziehen, dann bleibt man bei dem in den Umsetzungshilfen verfolgten Prinzip<br />
für die Anlage der Aufgaben. Die Aufgaben sollen nicht eine (reine) Reproduktion von Gelerntem befördern, sondern<br />
46
Fazit<br />
die Befähigung zum Nutzen von Wissenselementen oder ihre Umsetzung in die Bewältigung von Aufgabenstellungen<br />
in einem Anwendungszusammenhang erfordern. In dieser Orientierung können Kenntnisse und Fertigkeiten bei der<br />
Bewältigung von beruflichen Vollzügen wirksam werden.<br />
7.2 Zu den spezifischen Fragestellungen der Evaluation<br />
Wie wird das <strong>neue</strong> Verfahren von den an den Prüfungen beteiligten Akteuren – Prüfer, Auszubildende, Ausbildungsverantwortliche,<br />
Aufgabenersteller – im Vergleich mit dem jetzt praktizierten Verfahren insgesamt eingeschätzt<br />
Die Frage kann wegen der dargestellten Abweichungen zum Konzept nicht mehr für den kriteriumsorientierten Ansatz<br />
(das <strong>neue</strong> Verfahren) beantwortet werden. Sie kann nur noch in Bezug auf die drei sehr unterschiedlichen Umsetzungen<br />
betrachtet werden. Im Überblick betrachtet scheinen sich positive und negative Aussagen zu den Umsetzungen<br />
die Waage zu halten. In keinem der drei Berufe findet sich ein klares Votum für oder gegen die erprobten Aufgabensätze.<br />
Von den Prüfern ist der Aufgabensatz für die EAT deutlich positiver eingeschätzt worden als die beiden anderen.<br />
Wie gut ist es gelungen, die in den Umsetzungshilfen beschriebenen Anforderungen an die Konstruktion von Prüfungsaufgaben<br />
für Teil 1 der Abschlussprüfung zu erfüllen Wie gut ist es insbesondere im Hinblick auf die geforderte<br />
Authentizität der Prüfungsaufgaben gelungen, für die Abschlussprüfung Teil 1 Aufgabenteile zu entwickeln, die den<br />
berufstypischen Handlungen entsprechen, die tatsächliche Anwendungssituation in ihrer gegebenen Komplexität<br />
widerspiegeln und die im Zusammenhang einer für den jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft sind<br />
Wie gut gelingt es, in den Prüfungsaufgaben eine handlungsbezogene – an beruflichen Tätigkeiten und Arbeitsprozessen<br />
orientierte – Aufgabenstruktur, wie in den Umsetzungshilfen beschrieben, umzusetzen<br />
Hier gehen die Meinungen der Aufgabenersteller und Prüfer weit auseinander. Insbesondere im Detail findet sich starke<br />
Kritik. Global wird die Praxisnähe meist positiv bewertet. Die Rekonstruktion zur Genese der Aufgabensätze ergibt,<br />
dass sie nicht von den Aufgabenerstellungsausschüssen getragen werden. Das gilt unter anderem für den Verzicht<br />
auf Aufgabenstellungen zu den Grundlagen der Berufe, die sich nicht in den zu Grunde liegenden Anwendungssituationen<br />
einbinden ließen. Das kritisieren die beteiligten Lehrer aus den Berufsschulen, aber auch Ausbilder, die Fragen<br />
zu fachlichen Grundlagen, wie sie vor allem in der Berufsschule vermittelt werden, in den Aufgabensätzen nicht mehr<br />
wiederfinden. Diese Sicht ist aus der Einführung von anderen „handlungsorientiert” angelegten Prüfungen bekannt.<br />
Sie hat Parallelen zur Einführung der Lernfelder im Unterricht der Berufsschulen. Auch hier besteht der Konflikt zwischen<br />
Vertretern der „fachsystematischen Orientierung” und denen, die „handlungsorientierte Unterrichtskonzepte”<br />
verfolgen. Auf diesen Punkt ist vorausgehend bereits Bezug genommen worden. Die Umsetzungshilfe fordert keine<br />
dogmatische Beschränkung auf ganz eng auf die komplexe Aufgabenstellung bezogene Fragen. Da es sich bei diesem<br />
Aspekt um einen bedeutsamen Kritikpunkt handelt, wäre die Akzeptanz von Aufgabensätzen wahrscheinlich deutlich<br />
zu erhöhen, wenn die Aufgabensätze breiter angelegt würden, ohne ein einfaches Erinnern von Wissen in den Mittelpunkt<br />
zu stellen.<br />
Wie gut ist es gelungen, für Teil 1 der Abschlussprüfung schriftliche Aufgaben zu entwickeln, die den Kriterien der<br />
Umsetzungshilfe entsprechen<br />
Aus der Sicht der Prüfer erscheint diese Umsetzung nur bedingt gegeben. Zu den Aufgabenstellungen für die beiden<br />
Elektroberufe ist in den Erstellungsausschüssen keine gemeinsame Position entwickelt worden. Der Forderung nach<br />
der Entwicklung von authentischen, komplexen Anwendungszusammenhängen ist nur bedingt eingelöst worden. Der<br />
Aufgabensatz für die EAT entspricht dem am weitesten. Hierzu hat sich die Einschätzung der Prüfer vom Zeitpunkt<br />
vor der Prüfung zum Zeitpunkt danach entsprechend auch am wenigsten verändert. Dazu kann aber auch angemerkt<br />
werden, dass sich die Aufgabensätze zur regulären Prüfung und im Pretest an der Oberfläche nur bedingt unterscheiden,<br />
weil der Prüfungsträger nahezu identisch ist. Zu den beiden anderen Aufgabensätzen zeigen die Ergebnisse der<br />
Evaluation, dass sich die Einschätzungen der Prüfer vom Zeitpunkt vor der Prüfung bis danach in erheblichem Umfang<br />
verschlechtert haben. Die eher positiven Erwartungen haben sich auf der Grundlage der Erfahrungen deutlich abgeschwächt.<br />
Das wird insbesondere an den freien Anmerkungen der Prüfer deutlich. Dazu tragen aber auch nicht alle<br />
Prüfer gleichermaßen bei.<br />
47
Fazit<br />
Wie gut gelingt es dem <strong>neue</strong>n Prüfungsansatz, die in der Ausbildungsordnung genannten Qualifikationen abzubilden<br />
Die Qualifikationen haben bei der Bewertung der Leistungen durch die Prüfer offensichtlich keine substanzielle<br />
Rolle gespielt. Jeder Bewertungsaspekt wurde gemäß Beurteilungsbogen separat bewertet und dann aggregiert. Auch<br />
finden die Qualifikationsbereiche keine nennenswerte Akzeptanz. Bei der praktischen Durchführung der Prüfung und<br />
bei der Bewertung der Leistungen konnte kein Bezug auf die Qualifikationen festgestellt werden, die in den Verordnungen<br />
vorgegeben sind. Auch wiesen einige Prüfer im Abschlussgespräch darauf hin, dass die Vorgesetzten mit<br />
diesen nichts anfangen könnten und nur wissen wollten, wie gut die Auszubildenden praktisch und schriftlich oder<br />
theoretisch abgeschlossen haben. Die Zeit würde sich kein Chef nehmen, sich mit den Qualifikationsbereichen so intensiv<br />
zu beschäftigen, wie es aus Sicht der Prüfer nötig sei, um damit überhaupt arbeiten zu können. Vorausgehend<br />
ist angesprochen worden, dass der kriteriumsorientierte Ansatz in den Bewertungsanleitungen nicht hinreichend<br />
umgesetzt worden ist. Die <strong>neue</strong> Orientierung in den Ordnungsmitteln wird offensichtlich von vielen Beteiligten nicht<br />
angenommen. Dafür sprechen nicht zuletzt solche Anmerkungen, die von theoretischen und praktischen Prüfungsteilen<br />
sprechen.<br />
Inwieweit werden Aussagefähigkeit und damit Qualität der Prüfung durch das <strong>neue</strong> Konzept verändert<br />
In zwei der drei Berufe korrelieren die Prüfungsergebnisse sehr stark mit denen der herkömmlichen Prüfung, was<br />
darauf hindeutet, dass sich die Messintention nur unwesentlich unterscheidet. Demnach erfassen die verwirklichten<br />
Aufgabenstellungen keine anderen Leistungsanforderungen als die herkömmlichen. Eine Erklärungsmöglichkeit ist,<br />
dass die Prüfer ihre herkömmlichen fachbezogenen Orientierungen angewandt haben. So haben sie in diesen beiden<br />
Fällen die Ergebnisse aus der herkömmlichen Prüfung reproduziert. Allerdings hatten sie offenbar weder aus der<br />
Umsetzungshilfe noch aus den konkreten Durchführungsanweisungen für die Prüfungen Orientierungshilfen, wie sie<br />
alternativ hätten bewerten sollen.<br />
Auch die Voten für oder gegen die <strong>neue</strong> Prüfungsform halten sich die Waage, sodass bei den realisierten Umsetzungen<br />
natürlich nicht von einer substanziellen Verbesserung von Aussagefähigkeit und Qualität ausgegangen werden kann.<br />
Wie wird der Aufwand des <strong>neue</strong>n Ansatzes bei der Aufgabenstellung und Prüfungsdurchführung bewertet<br />
Der Aufwand ist erheblich und war bei den gegebenen Aufgabensätzen in dem gewählten organisatorischen Rahmen<br />
nur durch eine sehr große Zahl von Prüfern zu leisten. Durch die sehr unterschiedliche Gestaltung der Aufgabensätze<br />
gab es unterschiedliche Probleme. Bei den Werkzeugmechanikern/-innen fiel vor allem der große Bewertungsaufwand<br />
auf (ca. 2,5 Prüferstunden Auswertungszeit pro Prüfungsteilnehmer/-in). Dieser Aufwand ergab sich nicht zuletzt<br />
aus der fachlichen Bewertungsperspektive, zu der der Prüfungssatz keine Alternative angeboten hat, nachdem der<br />
<strong>neue</strong> Ansatz nicht aufgegriffen worden ist. Bei den Systeminformatikern waren mit der integrierten Durchführung an<br />
einem Tag einige organisatorische Probleme und eine große Belastung verbunden. Bei den Elektronikern für Automatisierungstechnik<br />
erwiesen sich Fehlersuche und Abnahme als außerordentlich zeitaufwendig, was zu stundenlangen<br />
Wartezeiten führte. Dazu sind von den Prüfern bereits Vorschläge für eine entsprechende Optimierung vorgebracht<br />
worden. Anderseits wird gerade das Element der Fehlersuche als ein positives Merkmal dieser Aufgabenstellung gesehen.<br />
Wie wird die Praxisnähe der Pretestprüfungen bewertet<br />
Die Praxisnähe ist aus Sicht von Prüfern und Prüfungsteilehmern gegeben. Das scheint aber auch bei der regulären<br />
Prüfungen so gesehen zu werden. Also besteht kein wesentlicher Unterschied. Die Orientierung der herkömmlichen<br />
Prüfung am „Vollständigen Handlungszyklus“ als einem Aspekt der Orientierung auf die Anwendung (vgl. Kap 1) kann<br />
aber auch als eine Fiktion betrachtet werden, weil über die Vorgabe einer Folge von (Teil-)Aufgaben die wichtige<br />
Befähigung zur „Regulation des eigenen Handelns” nicht abgebildet wird. Vollständige Handlungen erschöpfen sich<br />
nicht im sequenziellen Abarbeiten von vorgegebenen Teilaufgaben.<br />
48
Fazit<br />
Wie valide prüft der Pretest die in der Verordnung genannten fünf Qualifikationsbereiche unter Berücksichtigung des<br />
Ausbildungsrahmenplans und des KMK-Rahmenlehrplans ab<br />
Eine unmittelbare Prüfung der Qualifikationsbereiche erfolgte in den verwirklichten Prüfungen nur indirekt durch Aggregation<br />
von Einzelbewertungen im Sinne der Auswertungsbögen. Aussagen zur Validität wären nur möglich, wenn<br />
Außenkriterien für eine Kriteriumsvalidierung zur Verfügung gestellt worden wären. Die Feststellung ergibt sich aus<br />
der defizitären Anlage der Bewertungsanleitungen, die den kriteriumsbezogenen (horizontalen) Ansatz der Umsetzungshilfen<br />
nicht strukturiert aufgegriffen haben.<br />
Zur Berücksichtigung der Inhalte von Ausbildungsrahmenplan und Rahmenlehrplan wird auf die Ausführung in 7.1<br />
verwiesen. Insbesondere was die Inhalte des Rahmenlehrplans anbetrifft, gab es deutliche Kritik der Prüfer.<br />
49
Anhang A: Tabellen<br />
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A1: Fragebogen für die Aufgabenersteller Werkzeugmechaniker/-in (N = 6) vor der Prüfung<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Die Erstellung der Pretestaufgaben empfinde ich insgesamt als sehr<br />
gelungen<br />
5 2 5 3,40 1,140<br />
Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 6 3 5 4,00 0,632<br />
In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />
6 0 2 1,33 0,816<br />
Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />
6 0 5 2,83 1,835<br />
Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />
lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut 6 3 5 4,17 0,983<br />
vergleichen<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />
Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />
5 1 3 2,00 1,000<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />
kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen getroffen werden<br />
6 1 4 3,00 1,095<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />
sind<br />
6 3 5 4,00 0,632<br />
Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />
oder benachteiligt<br />
6 2 5 3,83 1,169<br />
Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />
und unterstützt den Lernprozess<br />
6 0 5 2,67 1,751<br />
Schlussfolgerungen aus den Prüfungsergebnissen sind von den Durchführenden<br />
bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />
6 3 4 3,50 0,548<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />
der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />
6 4 5 4,17 0,408<br />
Ich halte die Einführung der komplexen Arbeitsaufgabe als Teil I der Abschlussprüfung<br />
für eine Verbesserung der Prüfung<br />
5 0 4 2,20 1,483<br />
Für die Aufgabenstellung zum Pretest empfand ich mich als sehr gut<br />
vorbereitet<br />
6 2 5 3,83 1,169<br />
Bei der Aufgabenerstellung habe ich mich überwiegend an der Verordnung<br />
orientiert<br />
6 2 5 3,83 1,169<br />
Bei der Aufgabenerstellung habe ich mich überwiegend an der BMBF-<br />
Umsetzungshilfe orientiert<br />
6 3 5 3,83 0,753<br />
Bei der Aufgabenerstellung habe ich mich überwiegend an bestehenden<br />
Aufgaben orientiert<br />
6 1 4 2,33 1,033<br />
Für eine optimale Erstellung der Aufgaben zum Pretest hätte ich mir eine<br />
bessere Vorbereitung gewünscht<br />
6 1 4 2,17 0,983<br />
Ich fühle mich für eine optimale Erstellung der Aufgaben hinreichend<br />
informiert, sehe aber noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung<br />
5 3 5 3,60 0,894<br />
Mir sind die Intentionen der Verordnung zu den <strong>neue</strong>n Metall- oder Elektroberufen<br />
klar<br />
5 0 5 3,80 2,168<br />
Mir sind die Intentionen der BMBF-Umsetzungshilfen zu den neugeordneten<br />
Elektroberufen klar<br />
5 0 4 3,00 1,732<br />
51
Anhang A: Tabellen<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Den Austausch während der Aufgabenentwicklungsphase mit Herrn Dr.<br />
Tauschek empfand ich als hilfreich<br />
5 0 5 3,00 1,871<br />
Für die Aufgabenentwicklung halte ich eine gezielte Fortbildung bzw. ein<br />
Coaching unverzichtbar<br />
6 2 4 3,50 0,837<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 6 2 5 3,67 1,366<br />
Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 4 3 4 3,50 0,577<br />
In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />
5 2 4 2,60 0,894<br />
Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />
5 0 4 2,20 1,789<br />
Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so<br />
gewählt, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich 4 3 4 3,50 0,577<br />
ist<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen)<br />
ist im Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />
5 0 4 2,00 1,581<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />
kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen vorgenommen werden<br />
5 3 4 3,40 0,548<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />
sind<br />
5 3 5 4,00 0,707<br />
Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />
oder benachteiligt<br />
5 3 5 3,80 0,837<br />
Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />
und unterstützt den Lernprozess<br />
5 0 4 2,40 1,673<br />
Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leistungsmessung sind von<br />
den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />
4 3 4 3,25 0,500<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />
der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />
5 3 4 3,80 0,447<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen<br />
6 0 5 4,00 2,000<br />
Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />
4 3 4 3,50 0,577<br />
gelöst werden<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />
mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />
6 3 4 3,83 0,408<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />
Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 6 0 2 0,67 0,816<br />
inhaltlich losgelöst sind<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />
Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 3 0 1 0,67 0,577<br />
strukturell losgelöst sind<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />
Informationen und Daten zur Verfügung<br />
6 4 5 4,50 ,548<br />
... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />
Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug<br />
disponieren kann<br />
6 2 5 4,17 1,169<br />
52
Anhang A: Tabellen<br />
... Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle<br />
Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften anwenden und Umweltschutzbestimmungen<br />
beachten kann<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
6 4 5 4,17 0,408<br />
... die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen kann 6 1 4 2,67 1,211<br />
... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit<br />
von Prüfmitteln feststellen, Ergebnisse dokumentieren und bewerten 5 3 5 4,00 0,707<br />
kann<br />
... Auftragsdurchführungen dokumentieren und erläutern, technische<br />
Unterlagen, einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />
5 4 4 4,00 0,000<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />
in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />
6 3 5 3,67 0,816<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang mit einer für den<br />
jeweiligen Beruf bedeutsamen Gesamtsituation verknüpft<br />
6 2 5 3,33 1,033<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben orientieren sich an dem aus der Bearbeitung<br />
der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf<br />
6 3 4 3,33 0,516<br />
Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />
beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />
6 1 3 2,17 0,753<br />
Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />
aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />
6 2 5 3,67 1,033<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />
eindeutig zuzuordnen<br />
6 3 5 4,00 0,894<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 6 3 4 3,83 0,408<br />
Die Aussagefähigkeit und die Qualität wird durch die <strong>neue</strong> Prüfungsstruktur<br />
verbessert<br />
5 0 4 1,80 1,483<br />
Die <strong>neue</strong> Prüfungsform prüft verordnungskonform 6 2 5 3,50 1,049<br />
Die <strong>neue</strong> Prüfungsform prüft die Fertigkeiten und Fähigkeiten in ausreichender<br />
Breite und Tiefe<br />
6 1 5 2,50 1,643<br />
Die Aufgabenerstellung ist stark eingeschränkt, da sie sich ausschließlich<br />
auf ein Aufgabenszenario bezieht<br />
6 2 5 3,83 1,169<br />
Die <strong>neue</strong> Aufgabenform ist aufwands- und kostengünstiger als die bisher<br />
eingesetzte<br />
5 0 2 1,60 0,894<br />
Es ist sinnvoll, ausschließlich mit ungebundenen schriftlichen Aufgaben<br />
zu prüfen<br />
5 1 2 1,40 0,548<br />
Eine gute Vorbereitung der Aufgabenerstellung für die <strong>neue</strong> Prüfungsform 6 4 5 4,33 0,516<br />
Eine enge Orientierung an der Verordnung 6 3 5 4,00 0,894<br />
Eine enge Orientierung an der BMBF-Umsetzungshilfe 5 2 4 2,60 0,894<br />
Eine enge Orientierung an bestehenden Aufgaben 6 1 3 2,17 0,753<br />
Dass die komplexe Arbeitsaufgabe ein in sich geschlossenes Ganzes bildet 6 2 4 3,50 0,837<br />
Dass die Aufgabenstellungen betriebsüblichen Arbeiten entsprechen 6 4 5 4,17 0,408<br />
Dass sich mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe Denkprozesse der Prüfungsteilnehmer<br />
abbilden lassen<br />
5 3 5 4,00 1,000<br />
Dass die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />
so gewählt, dass sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen<br />
vergleichen lassen<br />
6 4 5 4,17 0,408<br />
53
Anhang A: Tabellen<br />
Dass der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) in<br />
einem günstigen Verhältnis zum Nutzen steht<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens kann durch den Prüfer ohne<br />
zusätzliche Annahmen vorgenommen werden<br />
Dass die Arbeitsaufgabe Anforderungen stellt, die in der Ausbildung<br />
wichtig sind<br />
Dass durch die komplexen Aufgaben keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />
oder benachteiligt werden<br />
Dass die Prüfung für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung<br />
darstellt und den Lernprozess unterstützt<br />
Dass die Prüfungsergebnisse von den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen<br />
unabhängig sind<br />
Dass die komplexen Arbeitsaufgaben an den funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen können<br />
Dass die Prüfungsteilaufgaben miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
stehen und nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />
gelöst werden können<br />
Dass die schriftlichen Aufgabenstellungen ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />
mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden sind<br />
Dass die komplexe Arbeitsaufgabe für sich allein und unabhängig von<br />
anderen Prozessen und Funktionen bearbeitbar ist<br />
Dass die schriftlichen Arbeitsaufgaben in der Regel auch im Rahmen der<br />
beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen sind<br />
Dass die Prüfungs(teil)aufgaben den fünf in der Verordnung genannten<br />
Qualifikationen eindeutig zuzuordnen sind<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
5 3 4 3,60 0,548<br />
6 3 4 3,83 0,408<br />
6 4 5 4,33 0,516<br />
6 4 5 4,67 0,516<br />
5 3 4 3,60 0,548<br />
6 4 5 4,50 0,548<br />
6 1 4 3,50 1,225<br />
5 2 4 2,80 0,837<br />
6 1 4 3,00 1,265<br />
6 1 5 3,33 1,366<br />
5 1 3 2,00 0,707<br />
6 2 3 2,83 0,408<br />
N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />
Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />
54
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A2: Fragebogen für Prüfer Werkzeugmechaniker/-in vor der Prüfung<br />
Die Ausführungen im Rahmen der Schulung waren für mich gut verständlich<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
15 2 5 3,87 0,743<br />
Die Inhalte waren für mich neu 14 0 4 1,79 1,122<br />
Die Inhalte waren für mich weniger interessant 14 3 5 3,57 0,756<br />
Die Inhalte waren für mich wichtig 14 2 5 3,50 1,019<br />
Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich 14 3 5 3,93 0,616<br />
Meine Erwartungen an das Seminar sind erfüllt worden 14 0 4 3,07 1,269<br />
Das Seminar gefiel mir insgesamt sehr gut 14 1 4 3,36 0,929<br />
Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr gut vorbereitet 17 3 5 4,00 0,612<br />
Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch Schwierigkeiten bei<br />
der Umsetzung<br />
17 1 5 2,88 1,166<br />
Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des Arbeitsprozesses<br />
gelingt<br />
18 2 5 4,11 0,676<br />
Entscheidungen und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer/-innen in<br />
situativen Gesprächsphasen werde ich beurteilen können<br />
18 1 5 4,28 0,958<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse werde ich keine<br />
Probleme haben<br />
18 1 5 4,44 0,984<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />
schriftlichen Aufgabenstellungen fühle ich mich sehr gut vorbereitet<br />
18 1 5 4,11 0,963<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 19 2 5 3,42 0,692<br />
Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 18 2 5 3,28 0,826<br />
In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />
18 3 4 3,44 0,511<br />
Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgaben lassen sich Denkprozesse der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />
18 0 4 2,89 0,963<br />
Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so<br />
gewählt, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich 18 1 5 3,67 0,970<br />
ist<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen)<br />
ist im Vergleich zum gewonnenen Nutzen hoch<br />
18 3 4 3,50 0,514<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />
kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Ableitungen oder Folgerungen 18 1 4 2,67 0,970<br />
vorgenommen werden<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />
sind<br />
18 3 4 3,56 0,511<br />
Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />
oder benachteiligt<br />
18 1 4 3,44 0,922<br />
Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />
und unterstützt den Lernprozess<br />
18 2 4 3,28 0,826<br />
Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leitungsmessung sind von<br />
den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />
18 1 4 2,94 0,938<br />
55
Anhang A: Tabellen<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />
der Prüfung bekannt, so dass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen<br />
19 2 5 3,79 0,787<br />
klar und nachvollziehbar sein sollten<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen<br />
18 2 5 3,33 0,907<br />
Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />
17 1 5 3,06 1,029<br />
gelöst werden<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />
mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />
17 3 4 3,71 0,470<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />
Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 16 1 5 2,44 1,365<br />
inhaltlich oder strukturell gelöst sind<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />
Informationen und Daten zur Verfügung<br />
17 2 4 3,76 0,562<br />
... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />
Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 19 3 4 3,68 0,478<br />
disponieren kann<br />
... Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle<br />
Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften anwenden und 19 2 5 3,63 0,831<br />
Umweltschutzbestimmungen einhalten kann<br />
... die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen kann 19 2 5 3,53 0,841<br />
... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit<br />
von Prüfmitteln feststellen, Ergebnisse dokumentieren und bewerten 19 2 5 3,79 0,918<br />
kann<br />
... die Auftragsdurchführung dokumentieren und erläutern sowie technische<br />
Unterlagen einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />
18 2 4 3,61 0,608<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen beruftstypischen Handlungen 19 2 5 3,68 0,749<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />
in ihrer gegebenen Komplexität wieder<br />
19 2 5 3,26 0,933<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang mit einer für den<br />
jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />
18 2 5 3,33 0,767<br />
Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus der Bearbeitung<br />
der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf<br />
18 3 5 3,67 0,594<br />
Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />
beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />
18 1 5 3,28 1,074<br />
Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />
aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />
17 2 5 3,35 0,786<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />
eindeutig zuzuordnen<br />
16 2 5 3,50 0,894<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächiche Anwendungssituationen<br />
in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />
17 2 4 3,12 0,857<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang einer für den jeweiligen<br />
Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />
17 2 4 3,29 0,772<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 18 2 4 3,67 0,594<br />
N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />
Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />
56
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A3: Fragebogen für Prüfer Werkzeugmechaniker/-in nach der Prüfung<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 17 2 5 3,94 0,966<br />
Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />
Anpassungsbedarf<br />
17 3 4 3,76 0,437<br />
Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 16 2 5 4,00 0,816<br />
Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in situativen<br />
Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr gut gelungen<br />
15 0 5 3,87 1,302<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar keine<br />
Probleme<br />
14 3 5 4,36 0,633<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />
schriftlichen Aufgabenstellungen war ich sehr gut vorbereitet<br />
15 1 5 3,80 1,014<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 15 2 5 3,60 0,737<br />
Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 17 1 5 3,29 1,105<br />
In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />
17 1 4 2,29 1,213<br />
Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />
16 1 4 2,75 0,856<br />
Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />
lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut 16 1 4 3,06 0,854<br />
vergleichen<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />
Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />
17 1 5 2,88 1,364<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />
kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen getroffen werden<br />
15 1 4 2,33 1,047<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />
sind<br />
17 1 4 3,41 0,870<br />
Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />
oder benachteiligt<br />
17 1 5 3,18 1,015<br />
Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />
und unterstützt den Lernprozess<br />
17 1 4 3,06 0,966<br />
Schlussfolgerungen aus den Prüfungsergebnissen sind von den Durchführenden<br />
bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />
17 1 4 2,47 0,874<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />
der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />
17 1 4 3,12 0,857<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen<br />
16 1 4 2,94 0,998<br />
Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />
16 1 4 2,94 1,063<br />
gelöst werden<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />
mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />
16 2 4 3,56 0,629<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />
Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe<br />
inhaltlich oder strukturell losgelöst sind<br />
16 1 4 2,00 0,966<br />
57
Anhang A: Tabellen<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />
Informationen und Daten zur Verfügung<br />
16 2 5 3,75 0,775<br />
... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />
Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 16 2 5 3,38 0,957<br />
disponieren kann<br />
... Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle<br />
Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften anwenden und 16 2 5 3,62 0,806<br />
Umweltschutzbestimmungen beachten kann<br />
... die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen kann 16 1 5 3,12 1,088<br />
... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit<br />
von Prüfmitteln feststellen, Ergebnisse dokumentieren und bewerten 15 0 4 3,07 1,163<br />
kann<br />
... Auftragsdurchführungen dokumentieren und erläutern, technische<br />
Unterlagen, einschließlich Prüfprotokolle, erstellen kann<br />
16 1 4 3,00 1,033<br />
Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />
beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />
16 0 4 2,31 0,946<br />
Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />
aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />
16 1 4 2,81 0,911<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />
eindeutig zuzuordnen<br />
16 1 4 3,25 1,000<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 15 2 4 3,67 0,617<br />
Der Pretest ist verordnungskonform 15 1 5 3,53 0,990<br />
Die Prüfungsunterlagen waren vollständig und selbsterklärend 16 0 4 3,06 1,181<br />
Die Prüfungszeit war zu kurz 16 0 4 1,94 1,181<br />
Die Prüfung war zu schwierig 16 0 3 1,69 1,014<br />
Es ist sehr sinnvoll, die schriftlichen Aufgabenstellungen ausschließlich<br />
auf das praktische Prüfungsszenario zu konzentrieren<br />
16 0 5 2,31 1,702<br />
Es sollten auch beruflich wichtige Themen geprüft werden, die nicht im<br />
Zusammenhang mit der Arbeitsaufgabe stehen<br />
17 0 5 3,41 1,502<br />
Auf gebundene schriftliche Aufgabenstellungen sollte grundsätzlich im<br />
Teil I verzichtet werden<br />
17 0 4 1,35 1,222<br />
N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />
Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />
58
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A4: Fragebogen für Prüfer SYI vor der Prüfung<br />
Die Ausführungen im Rahmen der Schulung waren für mich gut verständlich<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
7 1 4 2,43 1,272<br />
Die Inhalte waren für mich neu 8 0 2 1,13 0,835<br />
Die Inhalte waren für mich weniger interessant 7 3 4 3,71 0,488<br />
Die Inhalte waren für mich wichtig 7 1 5 3,14 1,345<br />
Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich 6 3 5 3,50 0,837<br />
Meine Erwartungen an das Seminar sind erfüllt worden 7 1 4 1,71 1,113<br />
Das Seminar gefiel mir insgesamt sehr gut 7 1 4 2,00 1,155<br />
Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr gut vorbereitet 9 1 4 2,89 1,054<br />
Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch Schwierigkeiten bei<br />
der Umsetzung<br />
9 2 5 3,44 1,130<br />
Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des Arbeitsprozesses<br />
gelingt<br />
9 2 5 3,67 1,118<br />
Entscheidungen und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer/-innen in<br />
situativen Gesprächsphasen werde ich beurteilen können<br />
9 2 5 3,78 0,833<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse werde ich keine<br />
Probleme haben<br />
9 1 5 3,67 1,118<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />
schriftlichen Aufgabenstellungen fühle ich mich sehr gut vorbereitet<br />
9 1 5 3,56 1,130<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 9 1 5 2,78 1,202<br />
Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 9 0 3 1,33 1,000<br />
In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />
9 3 5 3,67 0,707<br />
Mit Hilfe der komplexen Arbeitsaufgaben lassen sich Denkprozesse der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />
9 0 3 1,67 0,866<br />
Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so<br />
gewählt, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich 9 0 3 1,78 0,833<br />
ist<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen)<br />
ist im Vergleich zum gewonnenen Nutzen hoch<br />
9 3 5 3,89 0,782<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />
kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Ableitungen oder Folgerungen 9 0 3 1,44 0,882<br />
vorgenommen werden<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />
sind<br />
9 1 4 2,33 1,414<br />
Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />
oder benachteiligt<br />
9 1 4 2,56 1,130<br />
Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />
und unterstützt den Lernprozess<br />
8 0 4 2,13 1,553<br />
Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leitungsmessung sind von<br />
den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />
9 1 4 2,44 1,014<br />
59
Anhang A: Tabellen<br />
60<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />
der Prüfung bekannt, so dass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen<br />
9 1 4 2,78 1,202<br />
klar und nachvollziehbar sein sollten<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen<br />
9 2 4 3,67 0,707<br />
Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />
9 1 5 2,78 1,302<br />
gelöst werden<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />
mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />
9 2 5 3,44 0,882<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />
Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 9 1 5 2,67 1,225<br />
inhaltlich oder strukturell gelöst sind<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />
Informationen und Daten zur Verfügung<br />
9 1 4 3,00 1,118<br />
Mit der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der/die<br />
Prüfungsteilnehmer/-in zeigen, dass er/sie ...<br />
... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />
Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 9 1 4 2,78 0,972<br />
disponieren kann<br />
... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />
kann<br />
9 2 4 3,22 0,667<br />
... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />
einhalten kann<br />
9 1 4 2,89 0,928<br />
... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen<br />
und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />
9 2 4 3,11 0,928<br />
... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 9 0 4 2,67 1,414<br />
... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen<br />
kann<br />
9 1 4 2,11 1,269<br />
... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern kann 9 1 4 2,44 1,130<br />
... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />
einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />
9 2 4 3,11 0,601<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen beruftstypischen Handlungen 9 0 3 1,67 0,866<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />
in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />
9 0 3 1,67 0,866<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang mit einer für den<br />
jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />
9 1 4 2,33 0,866<br />
Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus der Bearbeitung<br />
der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf<br />
9 0 3 2,11 1,054<br />
Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />
beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />
9 1 4 1,67 1,000<br />
Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />
aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />
9 0 3 1,22 0,972<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />
eindeutig zuzuordnen<br />
9 1 4 2,67 1,000<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />
in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />
9 1 4 1,89 1,269
Anhang A: Tabellen<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang einer für den jeweiligen<br />
Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
9 0 4 1,78 1,202<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 9 0 4 1,56 1,333<br />
N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />
Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />
61
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A5: Fragebogen für Prüfer SYI nach der Prüfung<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 7 3 4 3,43 0,535<br />
Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />
Anpassungsbedarf<br />
7 4 5 4,43 0,535<br />
Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 7 2 4 2,86 0,690<br />
Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in situativen<br />
Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr gut gelungen<br />
6 1 4 2,67 1,033<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar keine<br />
Probleme<br />
7 0 3 1,29 1,254<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />
schriftlichen Aufgabenstellungen war ich sehr gut vorbereitet<br />
7 1 4 2,14 1,215<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 6 1 4 2,83 1,169<br />
Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 7 0 2 0,86 0,900<br />
In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />
7 2 5 4,14 1,069<br />
Mit Hilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />
7 0 3 1,71 1,113<br />
Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />
lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut 7 0 2 1,43 0,787<br />
vergleichen<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />
Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />
7 0 5 3,29 1,976<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />
kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen getroffen werden<br />
6 1 3 1,83 0,983<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />
sind<br />
7 0 3 1,29 0,951<br />
Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />
oder benachteiligt<br />
7 0 4 2,29 1,496<br />
Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />
und unterstützt den Lernprozess<br />
7 0 4 1,71 1,496<br />
Schlussfolgerungen aus den Prüfungsergebnissen sind von den Durchführenden<br />
bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />
6 1 3 2,00 0,894<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />
der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />
6 1 3 1,67 0,816<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen<br />
7 0 4 2,43 1,718<br />
Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />
7 1 4 2,14 1,069<br />
gelöst werden<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />
mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />
6 1 4 2,67 1,366<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />
Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe<br />
inhaltlich oder strukturell losgelöst sind<br />
6 1 5 3,00 1,673<br />
62
Anhang A: Tabellen<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />
Informationen und Daten zur Verfügung<br />
7 0 4 2,14 1,464<br />
Mit der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der/die<br />
Prüfungsteilnehmer/-in zeigen, dass er/sie ...<br />
... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />
Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 7 0 3 1,57 1,272<br />
disponieren kann<br />
... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />
kann<br />
7 1 3 2,29 0,951<br />
... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />
einhalten kann<br />
7 0 3 1,14 1,069<br />
... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen<br />
und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />
7 0 4 2,14 1,574<br />
... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 7 0 3 1,86 1,215<br />
... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen<br />
kann<br />
7 0 3 1,14 1,215<br />
... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern kann 7 2 3 2,71 0,488<br />
... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />
einschließlich Prüfprotokolle, erstellen kann<br />
7 0 4 1,71 1,380<br />
Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />
beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />
7 0 4 1,14 1,464<br />
Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />
aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />
7 0 3 1,00 1,155<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />
eindeutig zuzuordnen<br />
7 0 4 2,00 1,528<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 7 0 4 2,00 1,528<br />
Der Pretest ist verordnungskonform 7 0 3 1,71 1,113<br />
Die Prüfungsunterlagen waren vollständig und selbsterklärend 7 0 4 1,43 1,618<br />
Die Prüfungszeit war zu kurz 7 0 3 1,14 1,215<br />
Die Prüfung war zu schwierig 7 0 2 1,14 0,900<br />
Es ist sehr sinnvoll, die schriftlichen Aufgabenstellungen ausschließlich<br />
auf das praktische Prüfungsszenario zu konzentrieren<br />
7 0 3 1,00 1,155<br />
Es sollten auch beruflich wichtige Themen geprüft werden, die nicht im<br />
Zusammenhang mit der Arbeitsaufgabe stehen<br />
7 2 5 4,14 1,215<br />
Auf gebundene schriftliche Aufgabenstellungen sollte grundsätzlich im<br />
Teil I verzichtet werden<br />
7 0 3 0,57 1,134<br />
N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />
Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />
63
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A6: Fragebogen für Prüfer EAT vor der Prüfung<br />
Die Ausführungen im Rahmen der Schulung waren für mich gut verständlich<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
9 1 4 3,22 1,093<br />
Die Inhalte waren für mich neu 9 1 4 2,33 1,323<br />
Die Inhalte waren für mich weniger interessant 9 3 5 4,00 0,707<br />
Die Inhalte waren für mich wichtig 9 1 5 3,33 1,225<br />
Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich 9 3 5 3,56 0,726<br />
Meine Erwartungen an das Seminar sind erfüllt worden 9 2 4 3,22 0,667<br />
Das Seminar gefiel mir insgesamt sehr gut 9 2 4 3,11 0,928<br />
Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr gut vorbereitet 9 2 5 3,56 0,882<br />
Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch Schwierigkeiten bei<br />
der Umsetzung<br />
9 2 5 3,56 0,882<br />
Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des Arbeitsprozesses<br />
gelingt<br />
9 2 4 3,78 0,667<br />
Entscheidungen und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer/-innen in<br />
situativen Gesprächsphasen werde ich beurteilen können<br />
9 2 5 3,89 0,782<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse werde ich keine<br />
Probleme haben<br />
9 2 5 3,89 0,782<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />
schriftlichen Aufgabenstellungen fühle ich mich sehr gut vorbereitet<br />
12 2 5 3,50 0,798<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 15 2 5 3,53 0,834<br />
Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 16 2 4 2,87 0,719<br />
In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />
15 3 5 3,60 0,828<br />
Mit Hilfe der komplexen Arbeitsaufgaben lassen sich Denkprozesse der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />
16 1 4 2,81 0,911<br />
Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so<br />
gewählt, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich 16 2 5 3,50 0,730<br />
ist<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen)<br />
ist im Vergleich zum gewonnenen Nutzen hoch<br />
15 3 5 3,33 0,617<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />
kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Ableitungen oder Folgerungen 16 1 4 2,63 0,957<br />
vorgenommen werden<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />
sind<br />
16 1 5 3,13 0,957<br />
Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />
oder benachteiligt<br />
16 0 4 3,00 1,211<br />
Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />
und unterstützt den Lernprozess<br />
16 1 5 3,25 1,065<br />
Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leitungsmessung sind von<br />
den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />
16 1 5 2,88 1,310<br />
64
Anhang A: Tabellen<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />
der Prüfung bekannt, so dass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen<br />
16 1 5 3,12 1,408<br />
klar und nachvollziehbar sein sollten<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen<br />
16 1 5 4,00 1,033<br />
Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />
15 2 5 3,60 0,828<br />
gelöst werden<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />
mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />
16 2 4 3,69 0,602<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />
Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 16 1 4 1,81 1,167<br />
inhaltlich oder strukturell gelöst sind<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />
Informationen und Daten zur Verfügung<br />
16 1 5 2,63 1,408<br />
Mit der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der/die<br />
Prüfungsteilnehmer/-in zeigen, dass er/sie ...<br />
... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />
Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 16 1 5 3,13 1,088<br />
disponieren kann<br />
... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />
kann<br />
16 1 5 3,56 1,153<br />
... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />
einhalten kann<br />
16 1 4 3,31 1,138<br />
... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen<br />
und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />
16 1 5 3,62 0,957<br />
... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 16 1 5 3,56 1,094<br />
... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen<br />
kann<br />
16 2 5 3,44 0,892<br />
... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern kann 16 1 5 3,44 1,031<br />
... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />
einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />
16 2 5 3,63 0,885<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen beruftstypischen Handlungen 16 1 4 2,94 0,854<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />
in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />
16 1 4 3,00 0,966<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang mit einer für den<br />
jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />
16 1 4 2,81 1,047<br />
Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus der Bearbeitung<br />
der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf<br />
16 2 5 3,56 0,727<br />
Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />
beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />
16 0 4 2,44 1,094<br />
Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />
aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />
16 0 5 2,63 1,258<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />
eindeutig zuzuordnen<br />
16 2 4 3,38 0,619<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />
in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />
16 1 4 2,56 0,727<br />
65
Anhang A: Tabellen<br />
Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang einer für den jeweiligen<br />
Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
16 1 4 2,50 0,816<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 16 1 4 3,00 0,966<br />
N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />
Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />
66
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A7: Fragebogen für Prüfer EAT nach der Prüfung<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 16 3 5 3,50 0,632<br />
Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />
Anpassungsbedarf<br />
16 0 5 4,13 1,310<br />
Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 15 2 5 3,73 0,884<br />
Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in situativen<br />
Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr gut gelungen<br />
15 1 4 3,67 0,816<br />
Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar keine<br />
Probleme<br />
15 0 4 2,13 1,457<br />
Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />
schriftlichen Aufgabenstellungen war ich sehr gut vorbereitet<br />
15 0 5 2,33 1,397<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 16 3 5 3,63 0,719<br />
Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 16 1 5 2,81 1,223<br />
In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />
16 1 4 3,06 1,181<br />
Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />
Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />
16 1 5 2,63 1,025<br />
Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />
lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut 16 0 4 2,25 1,238<br />
vergleichen<br />
Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />
Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />
16 2 5 3,88 1,088<br />
Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilehmers kann<br />
durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen getroffen werden<br />
16 1 5 2,69 1,138<br />
Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />
sind<br />
16 0 5 2,81 1,328<br />
Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />
oder benachteiligt<br />
16 0 5 3,06 1,289<br />
Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />
und unterstützt den Lernprozess<br />
16 1 5 3,44 1,209<br />
Schlussfolgerungen aus den Prüfungsergebnissen sind von den Durchführenden<br />
bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />
16 0 4 2,56 1,153<br />
Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />
der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />
16 0 5 2,38 1,544<br />
Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />
oder Geräten erfolgen<br />
16 2 5 4,00 0,632<br />
Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />
16 1 4 3,31 0,946<br />
gelöst werden<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />
mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />
16 2 4 3,63 0,619<br />
Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />
Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe<br />
inhaltlich oder strukturell losgelöst sind<br />
16 1 4 2,19 1,109<br />
67
Anhang A: Tabellen<br />
N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />
Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />
Informationen und Daten zur Verfügung<br />
16 1 4 2,69 1,250<br />
Mit der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der/die<br />
Prüfungsteilnehmer/-in zeigen, dass er/sie ...<br />
... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />
Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 16 2 4 3,37 0,619<br />
disponieren kann<br />
... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />
kann<br />
16 2 4 3,50 0,632<br />
... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />
einhalten kann<br />
16 2 5 3,69 0,704<br />
... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen<br />
und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />
16 1 5 3,69 1,078<br />
... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 16 3 4 3,81 0,403<br />
... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen<br />
kann<br />
16 2 5 3,50 0,966<br />
... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern kann 16 3 4 3,56 0,512<br />
... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />
einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />
16 2 4 3,25 0,775<br />
Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />
beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />
16 0 5 2,94 1,389<br />
Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />
aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />
16 0 4 2,31 1,250<br />
Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />
eindeutig zuzuordnen<br />
15 0 4 2,60 1,121<br />
Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 16 0 5 3,25 1,125<br />
Der Pretest ist verordnungskonform 12 0 4 2,75 1,422<br />
Die Prüfungsunterlagen waren vollständig und selbsterklärend 15 0 5 1,80 1,521<br />
Die Prüfungszeit war zu kurz 15 0 4 1,93 1,163<br />
Die Prüfung war zu schwierig 16 0 4 1,88 1,025<br />
Es ist sehr sinnvoll, die schriftlichen Aufgabenstellungen ausschließlich<br />
auf das praktische Prüfungsszenario zu konzentrieren<br />
15 0 5 1,80 1,612<br />
Es sollten auch beruflich wichtige Themen geprüft werden, die nicht im<br />
Zusammenhang mit der Arbeitsaufgabe stehen<br />
16 0 5 3,94 1,181<br />
Auf gebundene schriftliche Aufgabenstellungen sollte grundsätzlich im<br />
Teil I verzichtet werden<br />
16 0 4 1,25 1,238<br />
N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />
Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />
68
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A8: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Beantwortung Frage 1-13<br />
Fragentext/Berufe Beurteilungsstufen Stich-<br />
Ich empfand die Prüfung heute nicht weniger<br />
proben-<br />
umfang<br />
insgesamt als<br />
gelungen gelungen gelungen sehr<br />
gelungen<br />
Arithmetisches<br />
Mitel<br />
WM 1 6 17 3 27 1,81 0,68<br />
SYI 2 6 7 15 1,33 0,72<br />
EAT 6 15 2 23 1,81 0,57<br />
Ich empfand die heutige Prüfung<br />
insgesamt als<br />
leicht<br />
eher<br />
leicht<br />
schwer<br />
sehr<br />
schwer<br />
WM 1 9 14 24 1,54 0,55<br />
SYI 10 5 15 1,33 0,49<br />
EAT 7 15 22 1,67 0,46<br />
Ich empfand die Zeit für die<br />
Bearbeitung der Prüfung als<br />
reichlich<br />
knapp<br />
sehr<br />
knapp<br />
WM 2 16 7 1 26 1,28 0,66<br />
SYI 4 9 2 15 0,87 0,64<br />
EAT 4 13 2 5 24 1,33 1,01<br />
Mit den Prüfungsunterlagen<br />
zurecht gekommen<br />
schlecht<br />
ausreichend<br />
einigermaßen<br />
gut<br />
sehr gut<br />
WM 1 9 10 1,90 0,32<br />
SYI 2 1 4 1 8 1,50 1,07<br />
EAT 4 2 4 1 11 1,18 1,08<br />
Dass nur schriftliche Aufgaben<br />
ohne Auswahlantworten vorkamen,<br />
fand ich<br />
schlecht<br />
einigermaßen<br />
gut<br />
sehr gut<br />
WM 1 7 2 10 1,15 0,47<br />
SYI 1 1 2 3 7 1,94 1,08<br />
EAT 3 2 3 1 9 1,25 1,03<br />
Die Prüfung hat mir Spaß<br />
gemacht<br />
gar nicht geht so ja ja, sehr<br />
WM 10 14 3 27 1,74 0,66<br />
SYI 9 6 15 1,40 0,51<br />
EAT 1 8 14 1 24 1,63 0,65<br />
Die Prüfung war anspruchsvoll gar nicht geht so ja ja, sehr<br />
WM 10 10 2,00 0,00<br />
SYI 5 3 8 1,38 0,52<br />
EAT 1 9 1 11 2,00 0,45<br />
Std.-<br />
abw.<br />
69
Anhang A: Tabellen<br />
Fragentext/Berufe<br />
Dass mich der Prüfungsausschuss<br />
Beurteilungsstufen<br />
gefiel mir war unangenehm<br />
störte störte<br />
Stichprobenumfang<br />
ständig beobachtet hat, gar nicht<br />
kaum nicht<br />
Arithmetisches<br />
Mitel<br />
WM 2 5 3 10 2,10 0,74<br />
SYI 5 1 2 8 1,63 0,92<br />
EAT 4 5 2 11 1,82 0,75<br />
Berufliche Sachverhalte konnte<br />
ich mündlich erläutern<br />
schlecht<br />
einigermaßen<br />
WM 4 4 2 10 1,80 0,79<br />
SYI 3 2 2 7 1,81 0,84<br />
EAT 5 6 11 1,55 0,52<br />
Die Anforderungen an meine beruflichen<br />
Fähigkeiten insgesamt<br />
waren<br />
eher<br />
gering<br />
gut<br />
sehr<br />
gut<br />
normal hoch sehr hoch<br />
WM 18 8 1 27 1,37 0,56<br />
SYI 3 9 3 15 1,00 0,65<br />
EAT 1 17 6 24 1,21 0,51<br />
Die Anforderungen an meine<br />
praktischen Fähigkeiten waren<br />
eher<br />
gering<br />
normal hoch sehr hoch<br />
WM 14 13 27 1,48 0,51<br />
SYI 2 9 3 1 15 1,20 0,77<br />
EAT 18 6 24 1,25 0,44<br />
Die Anforderungen an meine Fähigkeit,<br />
Arbeitsschritte mündlich<br />
zu erläutern, waren<br />
eher<br />
gering<br />
normal hoch sehr hoch<br />
WM 19 6 1 26 1,28 0,56<br />
SYI 2 7 2 2 13 1,32 0,91<br />
EAT 10 13 1 24 1,63 0,58<br />
Die Anforderungen an meine<br />
schriftlichen Fähigkeiten waren<br />
eher<br />
gering<br />
normal hoch sehr hoch<br />
WM 3 14 8 1 26 1,24 0,73<br />
SYI 5 8 13 0,62 0,51<br />
EAT 1 10 12 1 24 1,54 0,66<br />
Legende: Std.-abw.: Standardabweichung<br />
Std.-<br />
abw.<br />
70
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A9: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Beantwortung Frage 14-23 (Pretest) und gleiche Einstufung<br />
für reguläre Prüfung (Frage 24-33)<br />
zeigen<br />
wie viel ich in der<br />
Berufsschule gelernt<br />
habe<br />
wie gut ich Arbeitsabläufe<br />
planen kann<br />
wie gut ich Arbeitsvorgänge<br />
und<br />
Produkte mündlich<br />
erläutern und übergeben<br />
kann<br />
wie geschickt ich<br />
ein Produkt herstellen<br />
kann<br />
wie gut ich schriftlichen<br />
Aufgaben<br />
gewachsen bin<br />
wie gut ich die<br />
Sicherheit von<br />
Anlagen und Unfallverhütungsvorschriften<br />
beurteilen<br />
kann<br />
wie gut ich technische<br />
Unterlagen<br />
auswerten kann<br />
wie gut ich Teilsysteme<br />
montieren<br />
und verbinden kann<br />
wie gut ich die<br />
Funktion prüfen,<br />
Fehler suchen und<br />
beseitigen kann<br />
wie gut ich technische<br />
Unterlagen<br />
und Dokumentationen<br />
erstellen kann<br />
Ich konnte im Pretest in der regulären Prüfung<br />
Beruf<br />
gar teilweise<br />
gut tel abw nicht weise gut tel abw<br />
sehr Mit-<br />
Std.- gar teil-<br />
sehr Mit-<br />
Std.-<br />
gut<br />
gut<br />
nicht<br />
WM 16 11 1,41 0,50 11 15 1 1,63 0,56<br />
SYI 5 9 1 0,73 0,59 1 8 4 2 1,47 0,83<br />
EAT 7 13 3 0,81 0,64 4 9 7 4 1,46 0,98<br />
WM 1 10 15 1 1,59 0,64 1 4 18 4 1,93 0,68<br />
SYI 2 5 7 1 1,47 0,83 4 9 2 1,87 0,64<br />
EAT 3 5 14 2 1,63 0,82 4 12 7 1 1,21 0,78<br />
WM 12 14 1,54 0,50 1 13 11 2 1,52 0,70<br />
SYI 5 7 2 1,83 0,70 2 5 7 1 1,47 0,83<br />
EAT 5 17 2 1,88 0,54 1 7 12 4 1,79 0,78<br />
WM 1 4 17 5 1,96 0,71 1 3 18 5 2,00 0,68<br />
SYI 1 7 7 1,40 0,63 2 2 7 4 1,87 0,99<br />
EAT 4 6 12 2 1,50 0,88 1 8 15 1,58 0,58<br />
WM 17 8 2 1,44 0,64 1 9 14 3 1,70 0,72<br />
SYI 1 8 6 1,33 0,62 2 4 8 1,43 0,76<br />
EAT 4 10 8 2 1,33 0,87 3 4 14 3 1,71 0,86<br />
WM 1 8 13 4 1,77 0,76 8 14 5 1,89 0,70<br />
SYI 1 5 6 3 1,73 0,88 3 7 4 1 1,20 0,86<br />
EAT 2 5 11 6 1,88 0,90 7 12 5 1,92 0,72<br />
WM 6 16 5 1,96 0,65 11 14 2 1,67 0,62<br />
SYI 2 6 6 1 1,40 0,83 1 5 9 1,53 0,64<br />
EAT 2 18 3 2,02 0,48 4 16 4 2,00 0,59<br />
WM 1 3 14 7 2,08 0,76 8 12 7 1,96 0,76<br />
SYI 2 11 2 2,00 0,53 4 7 4 2,00 0,76<br />
EAT 3 17 4 2,04 0,55 4 17 3 1,96 0,55<br />
WM 6 14 5 1,96 0,68 7 16 4 1,89 0,64<br />
SYI 6 7 2 1,73 0,70 4 8 3 1,93 0,70<br />
EAT 3 10 11 2,33 0,70 1 9 11 2 1,60 0,71<br />
WM 4 13 9 1,19 0,69 2 15 9 1 1,33 0,68<br />
SYI 2 8 4 1,14 0,66 1 8 6 1,33 0,62<br />
EAT 1 7 11 5 1,83 0,82 2 8 13 1 1,54 0,72<br />
71
Anhang A: Tabellen<br />
Tabelle A10: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Prüfungen im direkten Vergleich Frage 34-38<br />
Mehr Zeit hatte ich in der<br />
Prüfung<br />
Anspruchsvoller war die<br />
Prüfung<br />
Mehr Spaß gemacht hat die<br />
Prüfung<br />
Besser meine beruflichen<br />
Qualifikationen zeigen konnte<br />
ich<br />
Welche würden Sie<br />
empfehlen<br />
Beruf<br />
Pretest<br />
(heute)<br />
gleich<br />
Prüfung<br />
(damals)<br />
N<br />
Mittel<br />
Std.-<br />
abw.<br />
WM 7 8 11 26 2,15 0,83<br />
SYI 8 4 3 15 1,67 0,82<br />
EAT 11 8 4 23 1,70 0,76<br />
WM 12 9 6 27 1,78 0,80<br />
SYI 4 3 8 15 2,27 0,88<br />
EAT 11 3 10 24 1,96 0,95<br />
WM 13 6 8 27 1,81 0,88<br />
SYI 4 4 7 15 2,20 0,86<br />
EAT 12 6 6 24 1,75 0,85<br />
WM 2 4 4 10 2,20 0,79<br />
SYI 2 2 4 8 2,25 0,89<br />
EAT 4 3 3 10 1,86 0,84<br />
WM 9 6 12 27 2,11 0,89<br />
SYI 3 3 9 15 2,40 0,83<br />
EAT 13 3 8 24 1,79 0,93<br />
72
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Oldenburg, Termin 2.-4.6.<br />
Ablauf<br />
2.6.09 10:00 Einführung durch IHK, Evaluator, Prüfer<br />
Ort für alle Teinemerinnen<br />
und Teilnehmer: Prüfungsbetrieb<br />
10:15 Beginn schriftliche Aufg.<br />
1,<br />
10 Prüfungsteilnehmer/-innen,<br />
11:45 Ende schriftliche Aufg.<br />
2 Prüfer<br />
3.6.09 8:00 Beginn praktischer Teil<br />
Prüfungsbetrieb 2<br />
9:45-10:00 Pause<br />
4 Prüfungsteilnehmer/-innen,<br />
12:30-13:00 Pause<br />
14:50 Arbeitsende erster Prüfungsteilehmer<br />
3 Prüfer<br />
1 Beobachter<br />
15:05 Arbeitsende letzter Prüfungsteilehmer<br />
3.6.09 8:00 Beginn praktischer Teil Ort für alle Teinemerinnen<br />
9:30-9:45 Pause<br />
und Teilnehmer: Prüfungsbetrieb<br />
1,<br />
12:00-13:00 Pause<br />
6 Prüfungsteilnehmer/-innen,<br />
15:30 Arbeitsende erster Prüfungsteilehmer<br />
15:45 Arbeitsende letzter Prüfungsteilehmer<br />
4 Prüfer<br />
4.6.09 8:10 Beginn Bewertungssitzung<br />
8:30 Beginn Bewertung<br />
10:30 Bewertung praktischer Teil abgeschlossen<br />
IHK Oldenburg,<br />
11:10 Bewertung schriftliche Aufg. abgeschlossen<br />
8 Prüfer<br />
11:40 Bewertung, Dateneingabe abgeschlossen<br />
Schlussbesprechung<br />
13:00 Ende der Besprechung<br />
Rahmenbedingungen<br />
Schriftliche Aufg.: Unterrichtsraum mit 5 Reihen, Mittelplätze jeweils unbesetzt. Raum sehr ruhig, keine Lärmbelästigung,<br />
gute Beleuchtung.<br />
Praktischer Teil in beiden Firmen: Ausbildungswerkstatt am Rand der Werkshalle. Betriebsüblicher Arbeitslärm durch<br />
laufende Maschinen und Arbeiter. Werkbankplatz für jeden Prüfungsteil. Werkzeugmaschinen (bei Prüfungsbetrieb 2<br />
Fräsen, 1 Drehmaschine, 2 Bohrmaschinen) mussten abwechselnd benutzt werden.<br />
Sehr konzentrierte und ruhige Arbeit, keine Täuschungsversuche.<br />
Ablauf der Bewertung<br />
Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgte unmittelbar im Anschluss an das Gespräch.<br />
Schriftliche Aufg.: Die beiden Lehrer bearbeiteten jeweils ein Heft nach dem anderen, gingen teilweise zurück, wenn<br />
sich am Bewertungsmaßstab etwas geändert hat.<br />
Praktischer Teil: Alle Stücke ausgelegt, anhand des Bewertungsbogens die einzelnen Kategorien bewertet, zwei Prüferpaare<br />
gingen durch.<br />
73
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Grafische Veranschaulichung des Zeitablaufs und der situativen Gesprächsphasen am 2. Prüfungstag<br />
Start 8:00 Uhr<br />
Rote Flächen: situative<br />
Gesprächsphasen<br />
9:45 – 10:00 Uhr<br />
18 situative Gesprächsphasen<br />
Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />
Konkrete Frage 9 50 %<br />
offene Frage (erläutern, erklären Sie) 6 33 %<br />
Feststellung 1 6 %<br />
Hinweis auf Fehler 2 11 %<br />
Wiedergabe einer Beobachtung –<br />
Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage –<br />
Abnahme –<br />
Anzahl Prüferäußerungen Häufigkeit Prozent<br />
3 1 14 %<br />
5 1 14 %<br />
6 1 14 %<br />
8 1 14 %<br />
9 1 14 %<br />
10 1 14 %<br />
12 1 14 %<br />
fehlende Registrierung (einer der<br />
Prüfungsorte)<br />
11<br />
12:30 – 13:00 Uhr<br />
Ende 15:05 Uhr<br />
Dauer Prüferäußerungen (gesamt<br />
geschätzt)<br />
Häufigkeit Prozent<br />
max. 1/10 2 12 %<br />
1/10 bis 1/4 10 59 %<br />
1/4 bis 1/3 5 29 %<br />
fehlende Registrierung 1<br />
Gesprächsverhalten<br />
Prüfungsteilnehmer/-in<br />
Häufigkeit Prozent<br />
entspannt, locker, natürlich 3 18 %<br />
sachlich 5 29 %<br />
sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 6 35 %<br />
sehr aufgeregt, stockend 3 18 %<br />
fehlende Registrierung 1<br />
Dauer des Gesprächs Häufigkeit Prozent<br />
3 Minuten 3 16 %<br />
4 Minuten 2 11 %<br />
5 Minuten 2 11 %<br />
6 Minuten 6 33 %<br />
7 Minuten 2 11 %<br />
8 Minuten 1 6 %<br />
15 Minuten 1 6 %<br />
74
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Stichworte aus dem Abschlussgespräch<br />
• Trennung von schriftlichem und praktischem Teil wird allgemein befürwortet – nicht zuletzt aus Geheimhaltungsgründen.<br />
• Schriftliche Aufg. enthält problematische Formulierungen, Schablone fehlerhaft.<br />
• keine Angabe der Arbeitszeiten bei schriftlichen Aufgaben, Aufgabe 10 zu schwer, von niemandem vollständig<br />
gelöst, selbst für Prüfer zu schwer, durch hohes Gewicht der Aufgabe schlechtere Gesamtnote.<br />
• Mischung der Aufgaben gebunden/ungebunden aus organisatorischen Gründen ungünstig.<br />
• Dokumentation der Gespräche schwierig, daher problematisch im Falle einer Anfechtung.<br />
• Arbeitsaufwand steigt durch Gesprächsphasen.<br />
• Werkzeugmechaniker/-innen ist der Metall-Eliteberuf. Es wäre daher besser, hier mehrere unterschiedliche Aufgabenstellungen<br />
vorzulegen.<br />
• Wir brauchen Metaller, die ein Stück produzieren, und nur bedingt den kommunikativen und teamfähigen Facharbeiter.<br />
• Rückmeldung über Ausbildungsstand ist nach 18 Monaten notwendig, um Konsequenzen für die Ausbildung zu<br />
ziehen. Das ist mit dem <strong>neue</strong>n Modell schlechter möglich. Aufteilung nach Qualifikationsbereichen nützlich für<br />
Aufgabenerstellung, in der Prüfung nicht hilfreich. Für die Rückmeldung bringen die Qualifikationsbereiche nichts<br />
für die Betriebe, Betriebe wollen Aufteilung nach verschiedenen Fertigkeiten und Kenntnissen, ggf. nach praktisch<br />
und theoretisch. Geschäftsführer will wissen: „Wie ist das Bauteil geworden“ Wenn wir als Ausbildungsleiter die<br />
Qualifikationsbereiche der reinen Lehre schon nicht begreifen, wie sollen wir die dann einem Geschäftsführer verständlich<br />
machen Wer mit Ausbildung nicht viel zu tun hat, versteht das nicht.<br />
• Entscheidend müsste die Funktion des hergestellten Teils sein. Hier geht aber dieser Aspekt völlig unter bei den<br />
vielen Bewertungen anderer Aspekte. Ein Prüfungsteilnehmer hat ein nicht funktionierendes Teil hergestellt. Die<br />
Gesamtnote ist trotzdem eine 3 wie bei anderen, die ein gut funktionierendes Teil hergestellt haben. Anforderung<br />
des Kunden: Teil muss funktionieren.<br />
• Bewertungsbogen für das Prüfungsstück: brauchbar, viele Maße müssen kontrolliert werden. Bewertung des<br />
schriftlichen Teils muss weitgehend offen sein und im Ermessen des Ausschusses. Gewichtung.<br />
• Berufsschule fällt hinten runter, Azubis fragen sich, warum sollen sie sich noch mit Themen wie Werkstofftechnik,<br />
Prüftechnik, Elektropneumatik, CNC-Technik, Wärmebehandlung beschäftigen. Entsprechende Fragen müssten<br />
enthalten sein. Prüfungsform bildet einen sehr schmalen Grat der Ausbildung ab. Betriebe würden rebellieren.<br />
• Handlungsorientierung wird befürwortet, Aufgabe kann nahe an einer praktischen Handlung sein. Dann wird aber<br />
ein weiterer Teil gebraucht, der anderes abdeckt. Das ist in der derzeit laufenden Form gewährleistet, <strong>neue</strong> Prüfung<br />
ist nicht nötig.<br />
• Prüfung sehr ähnlich der regulären. Es hat sich nicht viel geändert. Schriftliche Aufg. neu strukturiert (ungünstig<br />
für Prüfungsteilnehmer/-in und Auswertung). Mit der derzeitigen regulären Prüfung sind alle zufrieden. Keine<br />
Vorteile der Umsetzungshilfe, es hat sich nichts verbessert.<br />
• Wir waren für die Neuordnung offen, wären auch für weitere Veränderungen.<br />
75
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Prüfung Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik IHK Duisburg, Termin 3.-5.6.<br />
04.06.2009 07:00<br />
Einführung durch IHK, Darstellung des Prüfungsablaufes,<br />
Aufbau der Anlagen<br />
08:05 Prüfungsbeginn<br />
13:40 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />
16:35 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />
05.06.2009 08:07 Prüfungsbeginn<br />
14:09 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />
15:23 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />
Schlussbesprechung (Beginn)<br />
16:00 Schlussbesprechung (Ende)<br />
12 Prüfer<br />
ca. 5 Beobachter<br />
13 Prüfungsteilnehmer/-innen<br />
(6+7)<br />
Rahmenbedingungen<br />
Für die Prüfungsdurchführung vorbereitete Ausbildungswerkstatt mit zwei verschiedenen Stationen. Station I (Fehlersuche<br />
und Inbetriebnahme) ist auf drei Arbeitsplätze beschränkt. Abstand zwischen den Prüfungsteilnehmern/-innen<br />
beträgt an Station I ca. 1,5 Meter und an Station II ca. 1 Meter. Trennwand als Sichtschutz für Station I vorhanden. In<br />
Station II (Montage) sind Arbeitsplätze für alle Prüfungsteilnehmer/-innen vorhanden. Die notwendigen Werkzeuge<br />
und Arbeitsmittel sind an den jeweiligen Stationen vorhanden oder werden auf Anfrage der Prüfungsteilnehmer/-<br />
innen von den Prüfern bereitgestellt.<br />
Klimatisierte Ausbildungswerkstatt mit guter Beleuchtung. Keine Lärmbelästigung, keine sonstigen Störungen.<br />
Konzentriertes Arbeiten, keine Täuschungsversuche.<br />
Störungen:<br />
• 08:15 – 08:23: Lizenz bei Prüfungsteilnehmer (2081) abgelaufen<br />
• 08:30 – 09:05: Anlage an Station I außer Betrieb<br />
• 10:50 – 11:33: Druckschalter an Anlage (Station I) falsch eingestellt<br />
Auswertung von 40 situativen Gesprächsphasen<br />
Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />
Konkrete Frage 16 40,00 %<br />
offene Frage (erläutern, erklären Sie) 15 37,50 %<br />
Feststellung 4 10,00 %<br />
Hinweis auf Fehler 1 2,50 %<br />
Wiedergabe einer Beobachtung 2 5,00 %<br />
Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage 2 5,00 %<br />
Sonstiges – –<br />
Dauer Prüferäußerungen (gesamt geschätzt) Häufigkeit Prozent<br />
max. 1/10 22 55,00 %<br />
1/10 bis 1/4 8 20,00 %<br />
1/4 bis 1/3 2 5,00 %<br />
mehr als 1/3 8 20,00 %<br />
fehlende Registrierung<br />
76
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Gesprächsverhalten Prüfungsteilnehmer/-in Häufigkeit Prozent<br />
entspannt, locker, natürlich 9 22,50 %<br />
sachlich 17 42,50 %<br />
sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 8 20,00 %<br />
sehr aufgeregt, stockend 4 10,00 %<br />
fehlende Registrierung 2 5,00 %<br />
Dauer des Gesprächs Häufigkeit Prozent<br />
1 Minute 2 5,00 %<br />
2 Minuten 15 37,50 %<br />
3 Minuten 7 17,50 %<br />
4 Minuten 2 5,00 %<br />
5 Minuten 7 17,50 %<br />
6 Minuten 1 2,50 %<br />
7 Minuten 2 5,00 %<br />
8 Minuten – –<br />
9 Minuten – –<br />
10 Minuten 2 5,00 %<br />
fehlende Registrierung 2 5,00 %<br />
Ablauf der situativen Gesprächsphasen<br />
Die Prüfer teilen sich zunächst in drei Gruppen mit jeweils drei Prüfern auf. Jede der Gruppen ist für einen Arbeitsplatz<br />
der Station I verantwortlich. Die situativen Gesprächsphasen finden demnach nicht während der Montage, sondern<br />
im Rahmen der Fehlersuche und der Inbetriebnahme statt. Während der Arbeitsphasen sind mindestens zwei der drei<br />
Prüfer an einem Arbeitsplatz.<br />
Während der Fehlersuche und Inbetriebnahme wird den Prüfungsteilnehmern/-innen die gesamte Zeit über die Schulter<br />
gesehen. Fragen zum Arbeitsablauf werden immer wieder gestellt, wodurch der Prüfungsteilnehmer dazu gebracht<br />
wird, laut zu denken. Prüfungsteilnehmer/-innen mit Problemen bei der Aufgabenbearbeitung werden durch gezielte<br />
Fragen bei der Lösungsfindung unterstützt.<br />
Die Häufigkeit der Fragen und Anmerkungen seitens der Prüfer führt dazu, dass die situativen Gespräche nur schwer<br />
voneinander abzugrenzen sind.<br />
Ablauf der Bewertung<br />
Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgt unmittelbar nach Ende der Fehlersuche bzw. Inbetriebnahme. Die Prüfer<br />
einer Gruppe beurteilen gemeinsam.<br />
Schriftliche Aufgabenstellung: Bewertung erfolgte parallel zu den situativen Gesprächen.<br />
Bewertung der erstellten Dokumente/Anlage: Bewertung erfolgte i. d. R. nach Übergabe der Anlage an die Prüfer bzw.<br />
im Anschluss an die letzte Prüfung des jeweiligen Tages.<br />
77
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Ablauf des Schlussgesprächs<br />
Leitung der Diskussion wurde von IHK-Vertreterin übernommen<br />
Grundsätzliche Vorteile/Probleme bei der Prüfungsdurchführung wurden besprochen. Angesprochen wurden:<br />
• Rüstzeit von ca. 30 Minuten<br />
– Aufbau für die Fehlersuche sollte im Vorfeld geschehen, allerdings wahrscheinlich nur am Tag der Prüfung vorzunehmen,<br />
da sonst die Prüfungsteilnehmer/-innen den Aufbau schon vorher mitbekommen könnten<br />
• Bewertungskatalog ist zu grob aufgebaut, Bewertungsbogen von 0-10 wird gewünscht<br />
• Prüfer kann auf den Ablauf der Prüfung Einfluss nehmen (Art der Fragestellung, Hilfestellungen…)<br />
– Hilfe sollte nur gegeben werden, wenn der Prüfungsteilnehmer darum bittet<br />
• Vorschlag: Fehlersuche am Ende der Prüfung möglicherweise an einem weiteren Tag durchführen<br />
Grund:<br />
– weniger Umbauphasen/Umrüstungszeiten<br />
– Sicherheit der Funktionsfähigkeit der Anlage, wenn dann nur vom Prüfungsteilnehmer verursachte Fehler vorhanden<br />
– Prüfungsablauf (Montage Z Inbetriebnahme Z Fehlersuche) wird dadurch realitätsnäher<br />
• Engpässe bei Station I können zu langen Wartezeiten für die Prüfungsteilnehmer/-innen führen<br />
• Theoretischer Prüfungsteil:<br />
– Bearbeitungszeit viel zu gering<br />
– Auftragsanalyse ohne Notizen durchführen ist nicht sinnvoll<br />
Problem: Trennung von Auftragsanalyse und Bearbeitung<br />
– Unterlagen müssen besser aufbereitet werden, es musste zu viel hin- und hergeblättert werden<br />
• Zentrale Seiten sollten den Prüfungsteilnehmern/-innen einzeln vorliegen<br />
• Grundsätzlich wird die Fehlersuche sehr positiv bewertet, da diese prozess- und elektrotechnische Kenntnisse des<br />
Prüfungsteilnehmers verdeutlicht<br />
Prüfung Systeminformatiker/-in IHK Berlin, Termin 9.-10.6.<br />
Ablauf<br />
09.06.09 07:00 Einführung durch IHK, Evaluator, Prüfer<br />
07:10 Beginn der Arbeit<br />
10:00 – 10:30 Pause<br />
12:30 – 13:00 Pause<br />
14:47 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />
16:00 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer (Abbruch)<br />
10.06.09 08:00 Beginn der Sitzung<br />
09:10 Beginn der Bewertung<br />
14:20 Bewertung abgeschlossen<br />
15:00 Schlussbesprechung<br />
17:00 Ende der Besprechung<br />
8 Prüfungsteilnehmer/-innen,<br />
3 Prüfer,<br />
ca. 15 Beobachter<br />
(Bildübertragung in<br />
Nebenraum, maximal<br />
3 im Prüfungsraum<br />
anwesend)<br />
78
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Unterrichtsraum mit technischer Ausstattung, 12 Arbeitsplätze in 4 Reihen, Mittelplatz jeweils unbesetzt. Alle Werkzeuge<br />
und Messmittel am Arbeitsplatz außer spezieller Einrichtung zum Lösen von Lötstellen, Folienbeschrifter sowie<br />
Koffer mit Messeinrichtung für die Sicherheitsprüfung. Ebenfalls auf Extratisch platziert: Kondensatoren, Signalgeber<br />
mit Datenblättern und Kleinteile.<br />
Raum sehr ruhig, keine Lärmbelästigung, gute Beleuchtung.<br />
Sehr konzentrierte und ruhige Arbeit, keine Täuschungsversuche.<br />
Ablauf der Bewertung<br />
Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgte unmittelbar im Anschluss an das Gespräch.<br />
Bewertung erfolgte anhand des Bewertungsbogens nach dem 10-Punkte-Schlüssel mit späterer Umrechnung. Jeder<br />
Bewertungspunkt wurde für alle Prüfungsteilnehmer/-innen parallel bewertet. Alle drei Prüfer beurteilten gemeinsam.<br />
Beginn<br />
Prüfungsschritt/-instrument<br />
09:15 akustisches Warnsignal (2 Aufgabenteile zu je 50 % bewertet)<br />
09:25 Prüffrequenz ermitteln<br />
09:55<br />
Frontplatte (schriftlich, alle volle Punktzahl, keine qualitativen Unterschiede beurteilbar, außer wenn<br />
LED vergessen)<br />
10:05 Frontplatte (Verdrahtung, Beschriftung, Lötstellen)<br />
Umschalter<br />
10:55 Alarmverzögerung (schriftlich)<br />
11:13 LED-Farben (Farbwahl immer gleich, alle 10 Punkte)<br />
11:17 SG- und BO-VDE-Prüfung (meist volle Punktzahl, sehr hohes Gewicht!)<br />
11:37<br />
Messprotokoll, Funktionsprüfung (konkrete Systeme in Betrieb genommen, alle Messungen nachvollzogen)<br />
12:55<br />
Bewertung des Punkts abgebrochen weiter 13:22<br />
Schalterverdrahtung dokumentieren ausgewertet<br />
12:58 Anlage in Betrieb nehmen (SG, BO, Ergebnisse der SG-Protokolle übertragen)<br />
13:05 Auftragsdurchführung dokumentieren<br />
13:20<br />
Beobachtung Fehlersuche übersprungen, nicht bewertbar, da kein systematischer Fehler für alle, 2<br />
Fälle, in denen Fehlersuche vorkam, in einem Fall Lösung mit Hilfe durch Prüfer)<br />
13:22 Fortsetzung Messprotokoll<br />
14:20 Ende der Bewertung<br />
79
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Grafische Veranschaulichung des Zeitablaufs und der situativen Gesprächsphasen<br />
7:00 Uhr<br />
Rote Flächen: situative<br />
Gesprächsphasen<br />
10:00 Uhr<br />
13:00 Uhr<br />
16:00 Uhr<br />
Auswertung von 19 situativen Gesprächsphasen<br />
Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />
Konkrete Frage –<br />
offene Frage (erläutern, erklären Sie) 6 32 %<br />
Feststellung –<br />
Hinweis auf Fehler 2 11 %<br />
Wiedergabe einer Beobachtung 3 16 %<br />
Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage 3 16 %<br />
Abnahme 5 26 %<br />
Anzahl Prüferäußerungen Häufigkeit Prozent<br />
1 4 22 %<br />
2 4 22 %<br />
3 3 17 %<br />
4 4 22 %<br />
5 3 17 %<br />
6 –<br />
fehlende Registrierung 1<br />
Dauer Prüferäußerungen (gesamt<br />
geschätzt)<br />
Häufigkeit Prozent<br />
max. 1/10 11 58 %<br />
1/10 bis 1/4 8 42 %<br />
1/4 bis 1/3 – –<br />
mehr als 1/3 – –<br />
Gesprächsverhalten<br />
Prüfungsteilnehmer/-in<br />
Häufigkeit Prozent<br />
entspannt, locker, natürlich 2 13 %<br />
sachlich 10 63 %<br />
sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 1 6 %<br />
sehr aufgeregt, stockend 3 19 %<br />
fehlende Registrierung 3<br />
•<br />
Dauer des Gesprächs Häufigkeit Prozent<br />
1 Minute 0 0 %<br />
2 Minuten 4 21 %<br />
3 Minuten 5 26 %<br />
4 Minuten 5 26 %<br />
5 Minuten 2 11 %<br />
6 Minuten 2 11 %<br />
8 Minuten 1 5 %<br />
80
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Stichworte aus dem Abschlussgespräch<br />
• Organisation: Keine Notwendigkeit für Durchführung an nur einem Tag, empfiehlt Abtrennung schriftlich am Vortag.<br />
8 Stunden sind für alle zu viel, Überforderung der Prüfungsteilnehmer/-innen deutlich zu erkennen, Konzentration<br />
am Ende kaum noch vorhanden („Man wartet nur noch auf das Ende“).<br />
• Ausschuss überfordert, mindestens fünf Mitglieder gefordert, 3 Prüfer bei 8 Prüfungsteilnehmern/-innen überfordert.<br />
Systematische Beobachtungen kaum möglich.<br />
• Prüfungsteilnehmer/-innen durch situative Gespräche anderer Teilnehmer abgelenkt. Hört zu, um eventuell auch<br />
für ihn anstehende Frage kennen zu lernen. Störung in der Prüfung sogar rechtliches Problem.<br />
• Notwendig: gut vorbereitete Prüfer. Prüfungsausschuss muss sich auf die Aufgabe besser vorbereiten können, die<br />
Beobachtungs- und Gesprächsphasen festlegen etc. Es kann nicht sein, dass Fehler erst bei der Durchführung<br />
erkannt werden. Prüfer sollten Aufgabensatz vorher haben, um die Aufgaben zu erproben und situative Gesprächsphasen<br />
und Beobachtung vorzubereiten. Forderung: vorbereitende Sitzung. (Anmerkung IHK: Geheimhaltungsrichtlinie,<br />
einheitliches Vorgehen bundesweit).<br />
• Leistungsbewertung: Keine Aussage möglich, da Aufgabe sehr fehlerhaft und Bewertungshinweise sehr vage<br />
(„musste interpretieren, was gemeint ist“). Bewertungsbogen nicht schlüssig, Gewichtung entspricht nicht der<br />
Wichtigkeit (Beispiel Gewicht VDE-Prüfung 20 % der Punkte, geht schnell, ist einfach, Messaufgabe dagegen als<br />
Ausdruck von Fachlichkeit und Handlungskompetenz Gewicht von 6 %). 3<br />
• Bewertungsbogen legt zu viel fest, zu enge Festlegung der Gesprächsphasen.<br />
• Erfassung relevanter Fertigkeiten: Mit der konkreten Aufgabe wegen der Fehlerhaftigkeit sicher nicht, grundsätzlich<br />
bei dem Prüfungstyp denkbar. Dazu muss die Aufgabe stimmig und erprobt sein. Konkrete Aufgabe befasste<br />
sich überwiegend mit Verdrahten, was nur eine „Randbedingung“ der Ausbildung ist. Beruf deckt breites Spektrum<br />
ab, viele Einsatzgebiete, Prüfung sehr punktuell.<br />
• Ganzheitlicher Ansatz: Nicht erfüllbar wegen der Pause nach spätestens 3 Stunden („aus eineinhalb Stunden theoretischer<br />
Prüfung wurden drei Stunden“). Idee nicht realisierbar aufgrund Geheimhaltung und Pausenregelung.<br />
• Folgefehler: Wirken sich schwerwiegend aus, Prüfer können nicht garantieren, dass sie Fehler entdecken und dadurch<br />
ausräumen (Kapazitätsgrenzen). Folgefehler und Geheimhaltung widersprechen betriebsüblicher Praxis.<br />
• Fehlersuche: wichtige Qualifikation, nicht in der Aufgabe enthalten, kann nur geprüft werden, wenn Fehler gemacht<br />
wird, ansonsten nicht bewertbar. Ein Fehler wäre einzubauen, der dann von allen zu finden ist, um die Qualifikation<br />
zu beurteilen.<br />
• Lernstoff der Berufsschule fehlt. Aufgaben ohne BS lösbar. Aufgabe der Berufsschule u. a.: Lernen, wie man selbstständig<br />
Informationen beschafft, im Team arbeitet, untereinander Informationen austauscht, fehlt hier. Anforderungen<br />
nicht umgesetzt: Handlungskompetenz, Lern- und Methodenkompetenz, Personalkompetenz, soziale<br />
Kompetenz. Schließt sich in der Prüfungssituation aus. – Gegenargument: Teil 1 nur zum Zeigen, dass der Prüfungsteilnehmer<br />
in der Lage ist, etwas Praktisches herzustellen und zu zeigen, wie geht er an die Sache heran,<br />
plant, Fehler sucht. In Teil 2 kommt das vor. Weiteres Argument: Problem der konkreten Aufgabe, möglich: breiter<br />
Lernstoff abdecken (zulässig gemäß Ansatz Gemäß Tauscheck unmittelbar in praktisches Tun verwoben) oder<br />
Theorie über situative Gespräche abzudecken (Widerspruch zum Ansatz).<br />
• Einschätzung der Realitätsnähe: Kommt so im Betrieb nicht vor: „8 Stunden in steriler Laborsituation arbeiten,<br />
ohne sich mit anderen austauschen zu können“.<br />
• Betriebsgröße und Ausbildungsbreite bei der konkreten Aufgabe irrelevant.<br />
• Ganzheitlicher Ansatz wird positiv beurteilt, „Theorieteil“ sollte zeitlich abgekoppelt werden.<br />
• Wichtige Anforderungen nach Kommunikation und Teamfähigkeit nicht Gegenstand der Prüfung. Ein Teil Gruppenarbeit<br />
wird gefordert, Grundsatzproblem: Rahmen durch Verordnung vorgegeben, also Gruppenarbeit, andere Formen<br />
nicht möglich.<br />
• Schriftliche Aufg.: spätere Korrektur von Fehlern nicht möglich, daher Widerspruch zum integrierten Ansatz.<br />
• Wird der Evaluierungsbericht veröffentlicht<br />
3<br />
Im Protokoll werden die Aussagen der Prüfer dokumentiert. Es ist nicht Aufgabe der Evaluatoren, sie auf Richtigkeit zu überprüfen. Die PAL teilt einige der<br />
dokumentierten Aussagen nicht, weshalb als Anlage C eine Stellungnahme der PAL beigefügt ist.<br />
81
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Prüfung Systeminformatiker/-in IHK Nürnberg, Termin 16.-17.6.<br />
16.06.09 07:24 Einführung durch IHK, Darstellung des Prüfungsablaufes<br />
07:31 Prüfungsbeginn<br />
10:30 – 11:00 Pause<br />
12:30 – 13:15 Pause<br />
14:19 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />
16:14 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />
17.06.09 08:08 Beginn der Sitzung<br />
10:45 Beginn Bewertung erster Prüfungsteilnehmer<br />
14:31 Ende Bewertung letzter Prüfungsteilnehmer<br />
14:45 Schlussbesprechung (Beginn)<br />
14:47 Schlussbesprechung (Ende)<br />
Prüfung:<br />
6 Prüfer<br />
7 Beobachter<br />
7 Prüfungsteilnehmer/-innen<br />
Auswertung:<br />
6 Prüfer<br />
5 Beobachter<br />
7 Prüfungsteilnehmer/-innen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Für die Prüfungsdurchführung vorbereitete Ausbildungswerkstatt mit den Ausbildungsberuf typischen Laborbedingungen.<br />
Jeder Prüfungsteilnehmer hat einen zugewiesenen Arbeitsplatz. Der Raum hat vier Sitzreihen mit drei<br />
Plätzen pro Reihe. Der Abstand zwischen den Prüfungsteilnehmern/-innen beträgt ca. 3 Meter in der Sitzreihe und<br />
ca. 1 Meter zur nächsten Tischreihe. Alle notwendigen Werkzeuge und Arbeitsmittel sind an den jeweiligen Stationen<br />
vorhanden.<br />
Klimatisierte Ausbildungswerkstatt mit guter Beleuchtung. Keine Lärmbelästigung.<br />
Konzentriertes, ruhiges und freundliches Arbeiten, keine Täuschungsversuche.<br />
Auswertung von 7 situativen Gesprächsphasen (jeweils auf zwei Gespräche verteilt)<br />
Erste Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />
Konkrete Frage 14 100 %<br />
offene Frage (erläutern, erklären Sie) – –<br />
Feststellung – –<br />
Hinweis auf Fehler – –<br />
Wiedergabe einer Beobachtung – –<br />
Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage – –<br />
Sonstiges – –<br />
82
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Anzahl Prüfungsäußerungen 4 Häufigkeit Dauer pro Anteil Häufigkeit Dauer pro Anteil<br />
Situative Gesprächsphase Teil 1 Teil 2<br />
Prüfungsteilnehmer 1 10 mehr als 1/3 5 1/4 bis 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 2 4 1/10 bis 1/4 5 1/4 bis 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 3 6 mehr als 1/3 16 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 4 3 1/10 bis 1/4 8 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 5 8 1/4 bis 1/3 15 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 6 4 1/10 bis 1/4 7 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 7 6 mehr als 1/3 14 mehr als 1/3<br />
Gesprächsverhalten Prüfungsteilnehmer (Mehrfachnennung) Häufigkeit Prozent<br />
entspannt, locker, natürlich 2 14,3 %<br />
sachlich 4 28,6 %<br />
sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 10 71,4 %<br />
sehr aufgeregt, stockend 2 14,3 %<br />
fehlende Registrierung 0 0 %<br />
(Die situativen Gesprächsphasen hatten eine Dauer zwischen 5 und 9 Minuten.)<br />
Ablauf der situativen Gesprächsphasen<br />
Der Prüfungsausschuss teilt sich für die Durchführung der situativen Gesprächsphasen in zwei Zweierteams auf. Seitens<br />
der Prüfungsteilnehmer/-innen kann keine sprachliche Beeinträchtigung bei der Durchführung der situativen<br />
Gespräche festgestellt werden. Dennoch fallen deren Antworten sehr kurz aus und sie sprechen teilweise stockend.<br />
Ihr Verhalten kann mit zurückhaltend bezeichnet werden, was die oft hohen Prüfergesprächsanteile erklärt. Es kann<br />
allerdings auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Zurückhaltung der Prüfungsteilnehmer/-innen darin begründet<br />
liegt, keine Fehler im Gespräch machen zu wollen bzw. sich keine eigenen Defizite anmerken zu lassen, da in ihrer<br />
Wahrnehmung die situativen Gesprächsphasen eindeutig als Prüfungssituation wahrgenommen werden. 5<br />
Die Zeitpunkte, zu denen die Prüfungsausschüsse ihre situativen Gesprächsphasen beginnen, sind immer verbunden mit<br />
praktischen Tätigkeiten der Auszubildenden. Beide Prüfergruppen warten dabei den passenden Zeitpunkt ab, zu dem<br />
sie das Gespräch beginnen können, ohne die Arbeitstätigkeit der Prüfungsteilnehmer/-innen zu stören. In vielen Fällen<br />
wird der Prüfungsteilnehmer durch die Anwesenheit der Prüfer allerdings sichtlich nervös. Die Prüfungsteilnehmer/<br />
-innen haben stets den Eindruck, beim situativen Gespräch einer mündlichen Prüfung unterzogen zu werden, bei dem<br />
überwiegend fachliche Fragen zu ihren praktischen Ausführungen gestellt werden. (Beispiele hierfür sind: „Welche<br />
Schutzklassen kennen Sie“, „Wie haben Sie die Schutzmessung durchgeführt“, „Welche Sicherheitsregeln kennen<br />
Sie“, „Was kennzeichnet unterschiedliche Schutzklassen“ etc.) Die Prüfer nutzen überwiegend das situative Gespräch<br />
als Ersatz für eine mündliche Prüfung.<br />
4<br />
Erläuterung: Die Spalten 2 und 3 beziehen sich auf die erste Gesprächshälfte mit einem Prüfungsteilnehmer, die Spalten 4 und 5 entsprechend auf den<br />
zweiten Teil des situativen Gespräches.<br />
5<br />
Einige Prüfer sagen dem Prüfungsteilnehmer explizit: „Wir führen jetzt ein Fachgespräch!“<br />
83
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Ablauf der Bewertungen (zusammen mit den Werkzeugmechanikern)<br />
Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgte unmittelbar im Anschluss an das Gespräch.<br />
Schriftliche Aufgabenstellung: Der Prüfungsausschuss korrigiert nicht nach Prüfungsteilnehmern/-innen getrennt,<br />
sondern getrennt nach Aufgaben.<br />
Bewertung der praktischen Ausführungen: Bei der Bewertungsarbeit des Prüfungsausschusses ist nicht direkt erkennbar,<br />
dass die komplexe Arbeitsaufgabe das Ziel hat, eine Bewertung der fünf, in der Verordnung benannten, Qualifikationsbereiche<br />
zu ermöglichen. Eine solche, direkt mit einer Qualifikation in Verbindung stehende Bewertung kann zu<br />
keinem Zeitpunkt beobachtet werden. 6 Damit kommt es zwischen Prüfern auch niemals zu Diskussionen hinsichtlich<br />
einer spezifischen Qualifikation des Prüfungsteilehmers. Die Frage der gezielten Bewertung eines Qualifikationsbereiches<br />
wird vom Prüfungsausschuss zu keinem Zeitpunkt aufgegriffen, sondern ergibt sich, rein schematisch und rein<br />
rechnerisch, am Ende der Bewertungsphase.<br />
Somit kann während der Arbeit des Prüfungsausschusses auch nicht beobachtet werden, dass eine horizontale Bewertung,<br />
wie sie in den BMBF-Umsetzungshilfen für die Elektroberufe dargestellt ist, zur Anwendung kommt. Zwar<br />
werden vom Prüfungsausschuss alle einzelne Teilaufgaben den 5 Qualifikationsbereichen zugeordnet. Aber eine Leistungsfeststellung<br />
im Sinne der in den Umsetzungshilfen dargestellten horizontalen Bewertung findet nicht statt.<br />
Zur Verdeutlichung kann die i. d. Z. die (pauschale) Bewertung der situativen Gesprächsphasen zum Gesamtergebnis<br />
herangezogen werden. Die situativen Gesprächsphasen wurden eigens zu dem Zweck in die Ausbildungsordnung integriert,<br />
um damit Prüfern einen Bewertungszugang eines Qualifikationsbereiches zu ermöglichen, die bislang nur sehr<br />
schwer oder gar nicht möglich war. 7<br />
In Falle der Pretestprüfung zum Systeminformatiker wurde das situative Gespräch für sich bewertet und anschließend<br />
bei der Gesamtbewertung mit einem festgelegten Prozentsatz automatisch dem Qualifikationsbereich 5 der<br />
Verordnung zugeordnet. Eine Nutzung des situativen Gespräches im Sinne der horizontalen Bewertung konnte nicht<br />
beobachtet werden. Die beschriebene Schwierigkeit im Umgang mit dem situativen Gespräch bei der Gesamtwertung<br />
bzw. mit der horizontalen Bewertung im Ganzen korrespondiert dabei insbesondere mit der Rückmeldung aus der<br />
abschließenden Gesprächsrunde des Prüfungsausschusses, dass man „... eigentlich eine separate ‚praktische’ und<br />
eine ‚theoretische Bewertung’ bevorzugt.“ Diese Einstellung des Prüfungsausschusses scheint nur sehr schwer mit<br />
der Vorstellung der neugeordneten Elektroberufe hinsichtlich der Förderung und der Prüfung zentraler beruflicher<br />
Kompetenzen vereinbar, die gerade nicht mit einer Trennung von „theoretischem Wissen“ und „fachpraktischem Tun“<br />
in Einklang zu bringen sind (vgl. Beschreibung). Somit erscheint auch nachvollziehbar, warum sich die Prüfer mit einer<br />
Antwort auf die Frage, welche Aussagekraft sie der komplexen Arbeitsaufgabe als Prüfungsinstrumentarium beimessen,<br />
sehr schwer tun.<br />
6<br />
Die Bewertung der einzelnen Qualifikationsbereiche variiert dabei zwischen 5 % und 35 %, ohne dass für diese Abweichung von der Gleichgewichtung, von<br />
der die Verordnung ausgeht, eine Begründung angegeben wird! Dass es sich bei der Teilgewichtung lediglich um eine Empfehlung des PAL-Fachausschusses<br />
handelt, ist keinem der Prüfer bewusst.<br />
7<br />
Vgl. Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen Elektroberufe, ausführliche Fassung auf CD-ROM.<br />
84
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Nürnberg, Termin 17.-18.6.<br />
18.06.09 07:28 Einführung durch IHK, Darstellung des Prüfungsablaufes<br />
07:35 Prüfungsbeginn<br />
08:45 – 09:15 Pause<br />
12:00 – 12:30 Pause<br />
14:46 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />
15:06 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />
26.06.09 08:00 Beginn der Sitzung<br />
08:13 Beginn Bewertung erster Prüfungsteilnehmer (schriftliche Aufg.)<br />
08:05 Beginn Bewertung erster Prüfungsteilnehmer (praktischer Teil)<br />
12:33 Ende Bewertung letzter Prüfungsteilnehmer (schriftliche Aufg.)<br />
12:00 Ende Bewertung letzter Prüfungsteilnehmer (praktischer Teil)<br />
12:15 Schlussbesprechung (Beginn)<br />
13:05 Schlussbesprechung (Ende)<br />
Prüfung:<br />
6 Prüfer<br />
5 Beobachter<br />
8 Prüfungsteilnehmer<br />
Auswertung:<br />
3 Prüfer<br />
5 Beobachter<br />
8 Prüfungsteilnehmer<br />
Rahmenbedingungen<br />
Für die Prüfungsdurchführung vorbereitete Lehrwerkstatt eines ersten Ausbildungsjahres, die Teil einer Maschinenhalle<br />
ist. Jeder Prüfungsteilnehmer hat einen zugewiesenen Arbeitsplatz an einer Werkbank. Pro Werkbank<br />
stehen max. vier Arbeitsplätze zur Verfügung. Werkbänke sind in paralleler Anordnung entlang einer Seite der Maschinenhalle<br />
angeordnet. Jedem Prüfungsteilnehmer steht ein erfahrener Ausbildender zur Seite, der aus Sicherheitsgründen<br />
das Ausführen der Arbeiten überwacht. (Insbesondere bei Auszubildenden, die nicht dem Betrieb<br />
angehören, bei dem die Prüfung durchgeführt wurde, und daher keine Erfahrungen mit dem Arbeiten an diesen<br />
Maschinen besitzen.) Der Abstand zwischen den Prüfungsteilnehmern beträgt ca. 3 Meter. Die Prüfungsteilnehmer<br />
können sich während der Prüfung frei zwischen den Werkbänken und den übrigen Maschinen bewegen. Alle notwendigen<br />
Werkzeuge und Arbeitsmittel sind an den jeweiligen Stationen vorhanden.<br />
Unklimatisierte Lehrwerkstadt mit guter Beleuchtung. Hohe Lärmbelästigung durch permanenten Lärmpegel, verursacht<br />
durch Bohr-, Säge- oder Fräsgeräusche. Teilweise sind Gespräche nicht mehr von Beobachtern zu verfolgen.<br />
Konzentriertes, ruhiges Arbeiten, keine Täuschungsversuche.<br />
Auswertung von 8 situativen Gesprächsphasen (jeweils auf zwei Gespräche verteilt)<br />
Erste Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />
Konkrete Frage 10 62,5 %<br />
offene Frage (erläutern, erklären Sie) 5 31,25 %<br />
Feststellung – –<br />
Hinweis auf Fehler – –<br />
Wiedergabe einer Beobachtung 1 6,25 %<br />
Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage – –<br />
Sonstiges – –<br />
85
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Anzahl Prüfungsäußerungen Häufigkeit Dauer/Anteil Häufigkeit Dauer/Anteil<br />
Gesprächsphase Teil 1 Teil 2<br />
Prüfungsteilnehmer 1 20 mehr als 1/3 11 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 2 18 mehr als 1/3 10 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 3 6 mehr als 1/3 11 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 4 16 mehr als 1/3 15 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 5 8 mehr als 1/3 7 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 6 18 mehr als 1/3 14 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 7 22 mehr als 1/3 19 mehr als 1/3<br />
Prüfungsteilnehmer 8 10 mehr als 1/3 15 mehr als 1/3<br />
Dauer Prüferäußerungen (gesamt geschätzt) Häufigkeit Prozent<br />
max. 1/10 – –<br />
1/10 bis 1/4 – –<br />
1/4 bis 1/3 – –<br />
mehr als 1/3 16 100 %<br />
fehlende Registrierung – –<br />
Gesprächsverhalten Prüfungsteilnehmer/-in (Mehrfachnennung) Häufigkeit Prozent<br />
entspannt, locker, natürlich 2 12,5 %<br />
sachlich 16 100 %<br />
sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 13 81,25 %<br />
sehr aufgeregt, stockend 9 56,25 %<br />
fehlende Registrierung 0 0 %<br />
(Die situativen Gesprächsphasen hatten eine Dauer zwischen 8 und 11 Minuten.)<br />
Ablauf der situativen Gesprächsphasen<br />
Die Prüfer verhalten sich analog zu denen bei den Systeminformatikern: Der Prüfungsausschuss teilt sich für die<br />
Durchführung der situativen Gesprächsphasen in zwei Zweierteams auf. Seitens der Prüfungsteilnehmer kann keine<br />
sprachliche Beeinträchtigung bei der Durchführung der situativen Gespräche festgestellt werden. Dennoch fallen<br />
deren Antworten sehr kurz aus und sie sprechen teilweise stockend. Ihr Verhalten kann mit zurückhaltend bezeichnet<br />
werden, was die oft hohen Prüfergesprächsanteile erklärt. Es kann allerdings auch nicht ausgeschlossen werden, dass<br />
die Zurückhaltung der Prüfungsteilnehmer darin begründet liegt, keine Fehler im Gespräch machen zu wollen bzw.<br />
sich keine eigenen Defizite anmerken zu lassen, da in ihrer Wahrnehmung die situativen Gesprächsphasen eindeutig<br />
als Prüfungssituation wahrgenommen werden. 8<br />
8 Einige Prüfer sagen dem Prüfungsteilnehmer explizit: „Wir führen jetzt ein Fachgespräch!“<br />
86
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Die Zeitpunkte, zu denen die Prüfungsausschüsse ihre situativen Gesprächsphasen beginnen, sind immer verbunden<br />
mit praktischen Tätigkeiten der Auszubildenden (Fräsen, Gewindeschneiden oder Drehen). Beide Prüfergruppen<br />
warten dabei den passenden Zeitpunkt ab, zu dem sie das Gespräch beginnen können, ohne die Arbeitstätigkeit der<br />
Prüfungsteilnehmer zu stören. In fast allen Fällen wird der Prüfungsteilnehmer durch die Anwesenheit der Prüfer allerdings<br />
sichtlich nervös. Die Prüfungsteilnehmer haben stets den Eindruck, beim situativen Gespräch einer mündlichen<br />
Prüfung unterzogen zu werden, bei dem überwiegend fachliche Fragen zu ihren praktischen Ausführungen gestellt<br />
werden. (Beispiele hierfür sind: „Wovon ist die Schnittgeschwindigkeit abhängig“, „Was haben Sie beim Fräsen beachtet“,<br />
„Wie haben Sie das Gewinde geschnitten“, „Was ist das für ein Winkel“ etc.) Die Prüfer nutzen überwiegend<br />
das situative Gespräch als Ersatz für eine mündliche Prüfung.<br />
Ablauf der Bewertungen (erfolgte gemeinsam mit den Prüfungen vom 25./26.6.)<br />
Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgte unmittelbar im Anschluss an das Gespräch.<br />
Schriftliche Aufgabenstellung: Zwei Prüfergruppen mit jeweils zwei Prüfern teilen die Aufgaben untereinander auf.<br />
Beide Prüfergruppen kontrollieren alle Antworten einer Aufgabe hintereinander, bevor sie zur nächsten Aufgabe übergehen,<br />
um so eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten.<br />
Probleme bei der Auswertung des schriftlichen Teils:<br />
• Aufgabe U1:<br />
– Aufgabe scheint unklar formuliert, daher ein sehr großer Antwortspielraum => Beurteilungsschwierigkeiten<br />
• Aufgabe U4:<br />
– Mangelnder Praxisbezug wird kritisiert<br />
– Vokabular der Musterlösung stimmt nicht mit dem Vokabular der Aufgabe überein Z keine größeren Schwierigkeiten<br />
• Aufgabe U10:<br />
– Es gibt verschiedene Wege für die Ermittlung der Breite Z Z Probleme im Rahmen des Nachvollziehens des<br />
Lösungsweges<br />
– Vorgabe: nur bei richtigem Ergebnis volle Punktzahl, ansonsten keine Punkte Z es wird kritisiert, dass hier der<br />
Lösungsweg keine Rolle spielt, obwohl es eine offene Aufgabe ist<br />
Bewertung der praktische Ausführungen:<br />
Aus zeitliche Gründen werden die einzelnen Prüfungsteilnehmer nicht nacheinander bewertet, sondern parallel. Hierzu<br />
teilt sich der Prüfungsausschuss entsprechend auf. Jedes (Prüf-)Teil aus der „praktischen Prüfung“ 9 befindet sich<br />
dabei in einem separaten Karton, der mit der Prüfungsteilnehmernummer versehen ist. Jedes vom Prüfungsteilnehmer<br />
erstellte Teil wird dabei nachgemessen. Ist ein Karton von jedem Prüfungsausschussmitglied gesichtet worden, sind<br />
von diesem auch alle einzelnen Prüfungsteile begutachtet und können abschließend bewertet werden.<br />
Bei der Bewertungsarbeit des Prüfungsausschusses ist nicht direkt erkennbar, dass die komplexe Arbeitsaufgabe das<br />
Ziel hat, eine Bewertung der in der Verordnung benannten Qualifikationsbereiche zu ermöglichen. Eine solche, direkt<br />
mit einer Qualifikation in Verbindung stehende Bewertung kann zu keinem Zeitpunkt beobachtet werden. 10 Somit<br />
kommt es zwischen Prüfern auch niemals zu Diskussionen hinsichtlich einer spezifischen Qualifikation des Prüfungsteilnehmers.<br />
Die Frage der gezielten Bewertung eines Qualifikationsbereiches wird vom Prüfungsausschuss zu keinem<br />
Zeitpunkt aufgegriffen, sondern ergibt sich, rein schematisch und rein rechnerisch, am Ende der Bewertungsphase.<br />
9<br />
Sprachliche Ausführung/Bezeichnung des Prüfungsausschusses!<br />
10<br />
Die Bewertung der einzelnen Qualifikationsbereiche variiert dabei zwischen 5 % und 35 %, ohne dass für diese Abweichung von der Gleichgewichtung, von<br />
der die Verordnung ausgeht, eine Begründung angegeben wird! Das es sich bei der Teilgewichtung lediglich um eine Empfehlung des PAL-Fachausschusses<br />
handelt, ist keinem der Prüfer bewusst.<br />
87
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Somit kann während der Arbeit des Prüfungsausschusses auch nicht beobachtet werden, dass eine horizontale Bewertung,<br />
wie sie in den BMBF-Umsetzungshilfen für die Elektroberufe dargestellt ist, zur Anwendung kommt. Zwar<br />
werden vom Prüfungsausschuss alle Teilaufgaben den einzelnen Qualifikationsbereichen zugeordnet. Aber eine Leistungsfeststellung<br />
im Sinne der in den Umsetzungshilfen dargestellten horizontalen Bewertung findet nicht statt.<br />
Zur Verdeutlichung kann die i. d. Z. die (pauschale) Bewertung der situativen Gesprächsphasen zum Gesamtergebnis<br />
herangezogen werden. Die situativen Gesprächsphasen wurden eigens zu dem Zweck in die Ausbildungsordnung integriert,<br />
um damit Prüfern einen Bewertungszugang eines Qualifikationsbereiches zu ermöglichen, die bislang nur sehr<br />
schwer oder gar nicht möglich war. 11<br />
Im Falle der Pretestprüfung zum Werkzeugmechaniker/-in wurde das situative Gespräch für sich bewertet und anschließend<br />
bei der Gesamtbewertung mit einem festgelegten Prozentsatz automatisch dem Qualifikationsbereich 5<br />
der Verordnung zugeordnet. Eine Nutzung des situativen Gespräches im Sinne der horizontalen Bewertung konnte<br />
nicht beobachtet werden. Die beschriebene Schwierigkeit im Umgang mit dem situativen Gespräch bei der Gesamtwertung<br />
bzw. mit der horizontalen Bewertung im Ganzen korrespondiert dabei insbesondere mit der Rückmeldung<br />
aus der abschließenden Gesprächsrunde des Prüfungsausschusses, dass man „... eigentlich eine separate ‚praktische’<br />
und eine ‚theoretische Bewertung’ bevorzugt.“ Diese Einstellung des Prüfungsausschusses scheint nur sehr schwer<br />
mit der Vorstellung der neugeordneten Elektroberufe hinsichtlich der Förderung und der Prüfung zentraler beruflicher<br />
Kompetenzen vereinbar, die gerade nicht mit einer Trennung von „theoretischem Wissen“ und „fachpraktischem Tun“<br />
in Einklang zu bringen sind (vgl. Beschreibung). Somit erscheint auch nachvollziehbar, warum sich die Prüfer mit einer<br />
Antwort auf der Frage, welche Aussagekraft sie der komplexen Arbeitsaufgabe als Prüfungsinstrumentarium beimessen,<br />
sehr schwer tun.<br />
Ablauf des Abschlussgespräches<br />
Die Prüfer sprechen sich für eine Differenzierung der Prüfungsergebnisse aus. Aus ihrer Sicht wollen die Betriebe<br />
wissen, wie das „schriftliche“, das „praktische“ und das „mündliche“ Leistungsvermögen der Prüfungsteilnehmer ist.<br />
Bei den schriftlichen Aufgabenstellungen empfanden die Prüfer die Anzahl der Fragen als zu gering. Mehr gebundene<br />
Aufgaben und ein geringerer Anteil rechnerischer Aufgabenstellungen wurden gewünscht. Die Durchführung der<br />
komplexen Arbeitsaufgabe wird als ausreichend erachtet. Beide Prüfungsteile sollten an zwei verschiedenen Tagen<br />
durchgeführt werden. Die Prüfer beurteilen den Aufwand von Pretest und normalem Teil 1 beim Werkzeugmechaniker<br />
als vergleichbar.“<br />
11 Vgl. Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen Elektroberufe, ausführliche Fassung auf CD-ROM<br />
88
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Nürnberg, Termin 25.-26.6.<br />
25.06.09 07:00 Einführung durch IHK, Darstellung des Prüfungsablaufes<br />
07:33 Prüfungsbeginn<br />
09:00 – 09:15 Pause<br />
12:15 – 13:00 Pause<br />
14:46 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />
15:06 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />
26.06.09 08:00 Beginn der Sitzung<br />
08:13 Beginn Bewertung erster Prüfungsteilnehmer (schriftliche Aufg.)<br />
12:33 Ende Bewertung letzter Prüfungsteilnehmer (praktischer Teil 12 )<br />
12:15 Schlussbesprechung (Beginn)<br />
14:30 Schlussbesprechung (Ende)<br />
5 Prüfer<br />
6 Beobachter<br />
10 Prüfungsteilnehmer<br />
Rahmenbedingungen<br />
Für die Prüfungsdurchführung vorbereitete Ausbildungswerkstatt mit vier verschiedenen Stationen. Abstand zwischen<br />
den Prüfungsteilnehmern/-innen beträgt je nach Station zwischen 0,5 und 1,5 Metern. Alle notwendigen Werkzeuge<br />
und Arbeitsmittel sind an den jeweiligen Stationen vorhanden.<br />
Klimatisierte Ausbildungswerkstatt mit sehr guter Beleuchtung. Keine Lärmbelästigung, keine sonstigen Störungen.<br />
Konzentriertes Arbeiten, keine Täuschungsversuche.<br />
Auswertung von 19 situativen Gesprächsphasen<br />
Erste Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />
Konkrete Frage 5 26,32 %<br />
offene Frage (erläutern, erklären Sie) 11 57,89 %<br />
Feststellung – –<br />
Hinweis auf Fehler 1 5,26 %<br />
Wiedergabe einer Beobachtung 2 10,53 %<br />
Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage – –<br />
Sonstiges – –<br />
12 In der Verordnung wird nicht von einem praktischen Teil gesprochen, sondern von einer komplexen Arbeitsaufgabe. In der Praxis jedoch sprechen die Prüfer<br />
zumeist von praktischem und schriftlichem Teil, da die schriftlichen Aufgabenstellungen, situativen Gesprächsphasen und Beobachtungen separat von den<br />
erstellten Produkten bewertet werden. Deshalb wird im Bericht für die Auswertung dieser Produkte der von den Prüfern in der Praxis durchgängig verwendete<br />
Begriff „praktischer Teil“ übernommen.<br />
89
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Anzahl Prüfungsäußerungen Häufigkeit Prozent<br />
1 – –<br />
2 – –<br />
3 3 15,79 %<br />
4 2 10,53 %<br />
5 2 10,53 %<br />
6 3 15,79 %<br />
7 3 15,79 %<br />
8 2 10,53 %<br />
9 1 5,26 %<br />
12 1 5,26 %<br />
16 1 5,26 %<br />
17 1 5,26 %<br />
Dauer Prüferäußerungen (gesamt geschätzt) Häufigkeit Prozent<br />
max. 1/10 10 52,63 %<br />
1/10 bis 1/4 7 36,84 %<br />
1/4 bis 1/3 1 5,26 %<br />
mehr als 1/3 – –<br />
fehlende Registrierung 1 5,26 %<br />
Gesprächsverhalten Prüfungsteilnehmer/-in Häufigkeit Prozent<br />
entspannt, locker, natürlich 3 15,79 %<br />
sachlich 11 57,89 %<br />
sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 1 5,26 %<br />
sehr aufgeregt, stockend 3 15,79 %<br />
fehlende Registrierung 1 5,26 %<br />
Dauer des Gesprächs Häufigkeit Prozent<br />
1 Minute – –<br />
2 Minuten 2 10,53 %<br />
3 Minuten 3 15,79 %<br />
4 Minuten 4 21,05 %<br />
5 Minuten 5 26,32 %<br />
6 Minuten 2 10,53 %<br />
7 Minuten 1 5,26 %<br />
8 Minuten – –<br />
9 Minuten 2 10,53 %<br />
10 Minuten – –<br />
90
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Ablauf der situativen Gesprächsphasen<br />
Die Prüfungsteilnehmer/-innen werden zu Beginn der Prüfungsdurchführung unter den Prüfern aufgeteilt, sodass<br />
ein Prüfungsteilnehmer während des gesamten Prüfungsablaufs den gleichen Prüfern gegenübersteht. Eine Prüfergruppe<br />
legt zu Beginn der Prüfung für ihre Prüfungsteilnehmer fest, welche Fragen sie zu welchem Zeitpunkt stellen<br />
wollen, die andere Prüfergruppe eröffnet das Gespräch hauptsächlich mit der Bitte um eine Erklärung der letzten<br />
Arbeitsschritte und baut darauf vertiefende Fragen auf. Dabei kommt es bei der direkt im Anschluss stattfindenden<br />
Bewertung des Prüfungsteilnehmers dazu, dass einzelne Fragen und entsprechende Antworten aus der Gesprächsphase<br />
schwerer zu rekapitulieren sind.<br />
Beide Prüfergruppen warten den passenden Zeitpunkt ab, zu dem sie das Gespräch beginnen können, ohne die Arbeitstätigkeit<br />
der Prüfungsteilnehmer zu stören. In zwei Fällen wird der/die Prüfungsteilnehmer/-in durch die Anwesenheit<br />
der Prüfer allerdings sichtlich nervös und unterbricht seine/ihre Tätigkeit, um sich den Prüfungsfragen zu stellen.<br />
Bewertung, Schlussgespräch und Abschlussgespräch s. Protokoll Prüfung 17.-18.6.<br />
91
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Prüfung Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik IHK Stuttgart, Termin 1.-3.7.<br />
Ablauf<br />
01.07.09 07:30 Einführung durch IHK, Beginn Einlesezeit<br />
08:30 Beginn Bearbeitung schriftliche Aufg.<br />
10:00 Pause<br />
10:15 Beginn Programmierung<br />
11:15 Ende des ersten Prüfungstages für Prüfungsteilnehmer<br />
2 Stunden 2 Prüfer: Auswertung des schriftlichen Aufgabenteils<br />
4 Stunden 3 Prüfer: Einbau von Fehlern<br />
02.07.09 07:20 Beginn praktischer Prüfungsteil<br />
11:40 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />
30 Minuten Gespräch Prüfungsteilnehmer Evaluator<br />
16:15 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />
03.07.09 08:00<br />
Auswertung praktischer Teil durch 3 Prüfer, parallel der Programmieraufgabe<br />
durch 2 Prüfer<br />
11:00 Abschlussbesprechung Prüfer – Evaluator<br />
12:30 Abschlussbesprechung Prüfer – Beobachter<br />
13:30 Ende<br />
11 Prüfungsteilnehmer,<br />
5 Prüfer,<br />
am 02.07.:<br />
1 Zusatzprüfer,<br />
16 Beobachter<br />
Rahmenbedingungen<br />
Schriftliche Aufg.: Unterrichtsraum ruhig, keine Lärmbelästigung, gute Beleuchtung.<br />
Praktischer Teil: Mit Glaswand von der übrigen Ausbildungswerkstatt abgeteilter Raum. Werkbankplatz für jeden Prüfungsteilnehmer.<br />
Ruhe, abgesehen von erheblicher, dann abgestellter Störung durch laut diskutierende Beobachter.<br />
Sehr konzentrierte und ruhige Arbeit, keine erkennbaren Täuschungsversuche.<br />
Ablauf der Bewertung<br />
Schriftliche Aufg., Programmierung: Lehrer und ein betrieblicher Prüfer bearbeiteten jeweils ein Heft nach dem anderen,<br />
gingen teilweise zurück, wenn sich am Bewertungsmaßstab etwas geändert hat.<br />
Praktischer Teil: Die meisten Bewertungen (vor allem Fehlersuche und Inbetriebnahme erfolgte unmittelbar nach<br />
Beobachtung/Gespräch. Verdrahtung, Funktion wurden für alle Stücke nach einem von den Prüfern erarbeiteten Auswertungsplan<br />
ermittelt und die Punktwerte umgerechnet.<br />
Ablauf des 2. Prüfungstages<br />
Es wurde versetzt begonnen. Die Prüfungsteilnehmer wurde nacheinander von einem der beiden Prüferpaare aufgerufen<br />
und mit der Fehlersuche beauftragt. Dabei sollte er laut denken. Bei dieser Gelegenheit wurden zusätzliche<br />
Fragen gestellt.<br />
Nach Abschluss der Fehlersuche konnte er mit der praktischen Aufgabe beginnen. Die Prüfer berieten dann die Leistung<br />
und legten die Bewertung fest. Danach riefen sie den nächsten Prüfungsteilnehmer auf.<br />
Der letzte Prüfungsteilnehmer musste dadurch über zwei Stunden warten.<br />
Während der Arbeit an der praktischen Aufgabe erfolgt keine situativen Gespräche.<br />
92
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Mit dem Ende der Arbeit durch den ersten Prüfungsteilnehmer begann die Übergabe. Bei der Übergabe war laut zu<br />
denken. Die Prüfer stellten zahlreiche Fragen, teilweise aus einem Katalog von Fachfragen.<br />
Die Übergabe dauerte bei dem ersten Prüfungsteilnehmer 47 Minuten. Die Anlage arbeitete fehlerfrei. Der Prüfer<br />
brachte sich mit 37 Fragen/Rückfragen/Gesprächsanteilen ein.<br />
Die Übergabe des zweiten Prüfungsteilnehmers wurde von zwei weiteren Prüfern begleitet. Da die Anlage nicht fehlerfrei<br />
arbeitete, dauerte die Übergabe etwa zwei Stunden trotz Hilfe durch den Prüfer.<br />
Zwischenzeitlich fertig werdende Prüfungsteilnehmer mussten warten. Bei allen Prüfungsteilnehmern/-innen außer<br />
dem ersten ergaben sich Fehlfunktionen in der Anlage, deren Beseitigung lange Zeit in Anspruch nahm.<br />
Die neun wartenden Prüfungsteilnehmer erbaten ein Gespräch mit dem Evaluator. Ihnen wurde nicht die Möglichkeit<br />
zu einer Mittagspause geboten.<br />
Da die Übergabe mit jeweils zwei Prüfern pro Prüfungsteilnehmer bis in den Abend gedauert hätte, wurde daher ein<br />
weiterer Meister in die Übergabe einbezogen und jeweils die Übergabe nur noch von einem der Prüfer abgenommen,<br />
der dann auch allein die Protokollierung und Bewertung vornahm.<br />
Als situative Gespräche gelten die während Fehlersuche und Übergabe geführten Gespräche. Dem Evaluator war unter<br />
den gegebenen Bedinungungen eine systematische Beobachtung der situativen Gespäche mit dem Beobachtungsbogen<br />
nicht möglich. Der Eindruck ist, dass zahlreiche konkrete Fragen, Fachfragen und Warum-Fragen gestellt wurden<br />
(Beispiel: „Was versteht man unter einer drahtbruchsicheren Programmierung“, „Welche Möglichkeit gibt es, zwei<br />
Geschwindigkeiten beim Motor einzustellen“).<br />
Gespräch mit neun Prüfungsteilnehmern/-innen<br />
• Bereitstellungsliste für Material fehlte, hätte eine Vorbereitung der Bauteile ermöglicht.<br />
• Aufgabenheft ist sehr ungünstig, besser wäre es, wenn die Seiten lose wären und vor allem der Stromlaufplan extra<br />
ausgelegt werden könnte, so muss zu viel geblättert werden.<br />
• Einlesezeit von einer Stunde ist zu lang, man müsste mindestens die Möglichkeit haben, sich Notizen zu machen.<br />
• Zeit für die Bearbeitung der Aufgaben und die Planung der Arbeit ist viel zu kurz.<br />
• Bei der betrieblichen Ausbildung musste noch nie ein Arbeitsplan erstellt werden.<br />
• Noch nie musste ein Prüfprotokoll ausgefüllt werden, vor allem nicht in der Art in der Prüfungsaufgabe.<br />
• Zeit für das Schreiben des SPS-Programms war ausreichend, Aufgabe ok.<br />
• Fehlersuche war ein guter Prüfungsteil.<br />
• Zeit für die praktische Aufgabe war ausreichend.<br />
• Insgesamt „Stress pur“.<br />
• Trotz langer Wartezeiten keine richtige Pause. Prüfer sorgten für sich für eine Mittagspause.<br />
• Es wurde zu wenig Wissen und zu wenig vom Berufsschulstoff abgefragt.<br />
• Insgesamt recht praxisnahe.<br />
• Zu viele Beobachter<br />
Stichworte aus dem Abschlussgespräch mit den Prüfern<br />
• Einlesezeit ist zu lang, Prüfungsteilnehmer müssten sich zumindest Notizen machen dürfen. „Was nützen Gedanken,<br />
wenn ich mir nichts aufschreiben darf“ Prüfungsteilnehmer wissen nicht, was sie mit der Zeit anfangen sollen,<br />
maximal 30-40 Minuten, besser Arbeitszeit verlängern. Motivation und gute Ideen gehen verloren.<br />
• Problematisch ungebundener Aufgabensatz: Prüfungsteilnehmer mussten ständig blättern, Technologieschema separat.<br />
• Zeit für die schriftlichen Aufgaben war zu kurz. Extrem umfangreiche Eintragungen gefordert.<br />
• Formelbuch für Metallbearbeitung fehlte.<br />
93
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
• Aufgabe 2 fehlerhaft, Auswahlkriterien unklar, Wirtschaftlichkeit aufgrund fehlender Preisangaben nicht möglich.<br />
Es müssten keine technischen Originalunterlagen verwendet werden, denkbar wären Änderungen, um besser nach<br />
fachlichen Kriterien entscheiden zu können.<br />
• Aufgabe 3 falsch formuliert: Arbeitsplan für die Verdrahtung, kommen auf den falschen Weg, einige schildern den<br />
eigentlichen Verdrahtungvorgang (abisolieren, einstecken ...), auch problematisch Begriff „Arbeitsvorgang“. Was<br />
wollte der Aufgabenersteller „Prüfungsteilnehmer muss wissen, was von ihm erwartet wird“.<br />
• Programmieraufgabe wie gewohnt, funktionierte.<br />
• Musterlösungen und Bewertungskriterien fehlten generell, nur bei SPS war richtige Lösung bekannt. Große Unterschiede<br />
zwischen Prüfungsausschüssen möglich, Einengung des Spielraums wünschenswert.<br />
• Berufsschulisches Grundlagenwissen wurde nicht abgefragt. Aufgabe lösbar rein aus betrieblichem Wissen in Firmen.<br />
Betrieb benötigt das Basiswissen aus der Schule. Prüfung Teil 1 qualifiziert den Azubi zur Elektrofachkraft.<br />
Dazu gehört nicht nur die Trainingsleistung aus dem Betrieb, sondern auch das elektrotechnische Grundwissen, das<br />
unbedingt in der Prüfung vorkommen sollte. In den bisherigen Prüfungen war es immer möglich, schulische Fragen<br />
zu stellen mit Bezug zur komplexen Arbeitsaufgabe.<br />
• Fehlersuche ist prinzipiell ein guter Prüfungsteil. Teil war für die Fehlersuche schlecht, da nur ein elektrischer Fehler<br />
eingebaut werden konnte, hier ein nicht angeschlossener Draht. Einbau defekter Bauteile oder Fehlersuche, bei der<br />
zu messen ist, war nicht möglich.<br />
• Denkbar wäre, die Fehlersuche bei der Inbetriebnahme zu beurteilen, da fast in jeder Anlage ein Fehler auftritt.<br />
Allerdings könnten Fehler bezogen auf den Ausbildungsstand zu schwer zu finden sein. Bei Prüfungsteilnehmern/<br />
-innen, die bei der Inbetriebnahme keinen Fehler haben, könnte ein Fehler eingebaut werden. Allerdings sprechen<br />
Vergleichbarkeit und eventuelle Komplexität enthaltener Fehler für die hier erprobte Form der Prüfung.<br />
• Große organisatorische Probleme durch Dauer von Fehlersuche und Inbetriebnahme und eventuell stundenlange<br />
Wartezeiten für die Prüfungsteilnehmer. Prüfungsausschuss muss aus Sicherheitsgründen auch bei der Inbetriebnahme<br />
und einer dabei erforderlich werdenden Fehlersuche ständig dabei sein.<br />
• Veränderungsaufgabe: Aufgabe war wie früher, ist ok. „Beurteilung der Kernkompetenz der Elektrofachkraft, nämlich<br />
das fachgerechte Vorgehen beim Verdrahten und beim Verlegen der Leitungen sowie das Durchführen der sicherheitsrelevanten<br />
Messungen wie Spannungsmessungen geht von der Wertigkeit viel, viel zu gering in den Auswertebogen<br />
ein“, müsste daher bei der Bewertung ein sehr viel höheres Gewicht haben, mindestens 40 %.<br />
• Inbetriebnahme: sehr zeitaufwendig, vor allem bei Fehlern, die in der Regel auftreten, vermehrt unter Prüfungsdruck.<br />
• Wer keinen Fehler hat, bekommt keine Belohnung dafür.<br />
• Lautes Denken und Rückfragen bei der Inbetriebnahme wurden als situative Gespräche interpretiert und sind hier<br />
aus Sicht der Prüfer auch richtig. „Wenn er den Motorschutzschalter einschaltet, kann ich ihn fragen: Wie funktioniert<br />
der Motorschutzschalter“ Es wird als richtig angesehen, wenn bei einer bestimmten Tätigkeit Hintergrundwissen<br />
abgefragt wird. Fragenkatalog entstand aus der Not, da es keine konkreten Vorgaben gab.<br />
• Situative Gespräche in der Ausbildungspraxis laufen so ab. Es werden aus der Situation heraus Hintergrund- und<br />
Warum-Fragen gestellt. Das ist typisch für Lehrgespräche, ergänzt eventuell durch die Aufforderung, anhand von<br />
Lehrbüchern eine Lösung zu suchen.<br />
• Bewertungsbogen musste erweitert werden, um damit überhaupt etwas anfangen zu können. So haben wir wenigstens<br />
für unseren Ausschuss Vergleichbarkeit hergestellt, wie das bei anderen ist, wissen wir nicht.<br />
• Ergebnis ein Gesamtpunktwert. Problematisch, schon Azubis werden eine Aufteilung in schriftlich und praktisch<br />
fordern. Zwei Noten besser, weil es bessere Praktiker und bessere Theoretiker gibt.<br />
• Differenzierte Noten nach Qualifikationsbereichen wäre sinnlos, verstünden nur Prüfungsfachleute.<br />
• Pretest-Prüfung ist im Vergleich zur derzeit durchgeführten Teil-1-Prüfung sehr eingeschränkt von der Aussagekraft.<br />
Keine Verbesserung erkennbar.<br />
• Pretest sehr schlecht organisierbar, durch Wartezeiten, Aufwand nicht durchführbar. Normale Prüfer würden das<br />
<strong>neue</strong> Modell nicht akzeptieren.<br />
94
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Stellungnahme zum Pretest EAT durch PAL-Fachausschussmitglieder<br />
Wichtiger Hinweis: Die vorliegende Prüfung wurde nicht von den Arbeitgeber- und Lehrervertretern, des Arbeitskreises<br />
„Pretest“ erstellt. Die Erstellung erfolgte im Alleingang durch Person X 13 . Eine Beantwortung der Fragebögen<br />
zur Prüfung erfolgte daher nicht durch die Arbeitgeber- und Lehrervertretern des Arbeitskreises „Pretest“. Es besteht<br />
Einigung darüber, dass man sich von dieser Prüfungsform sehr stark distanziert!<br />
Allgemeines:<br />
Dem anwesenden Evaluator Herrn Dr. Schmidt war nicht bekannt, dass die Pretestprüfung nicht von dem Arbeitskreis<br />
„Pretest“, sondern nur von Person X erstellt wurde. Des Weiteren wurde Herrn Dr. Schmidt ebenso wenig darüber in<br />
Kenntnis gesetzt, welche Stellungnahme vom 29.01.2008 zur Umsetzung des Pretest des Berufsbildes EAT durch die<br />
Arbeitgeber- und Lehrervertreter aus dem Arbeitskreis „Pretest“ abgegeben wurde!<br />
• 11 Prüfungsteilnehmer aus 3 verschiedenen Ausbildungsbetrieben führten den Pretest durch; 6 Prüfer begleiteten<br />
die Prüfung. Es war festzustellen, dass alle Prüfungsteilnehmer hochmotiviert an die Lösung des Pretest herangegangen<br />
sind. Dieses wurde von Seiten des Vertreters der IG Metall in Frage gestellt.<br />
• Der Entwickler und Verfechter der Pretestprüfung, Person X, war bei der Umsetzung der Prüfung nicht anwesend.<br />
Dadurch konnte eine Reihe offener Fragen nicht beantwortet und geklärt werden.<br />
• Der zeitliche und organisatorische Ablauf wurde, wie auf der Prüferschulung vorgestellt, übernommen. Alle angegebenen<br />
Zeiten wurden als Richtzeiten ausgegeben, die auf andere Prüfungsleistungen angerechnet werden konnten.<br />
Eine Ausnahme war die maximal zur Verfügung stehende Zeit der schriftlichen Prüfung (laut VO max. 90 min)<br />
und die maximal zur Verfügung stehende Gesamtzeit.<br />
• Die Planungsaufgabe 6 (VDE-Protokoll) der schriftlichen Aufgabenstellung wurde ersatzlos gestrichen (It. Aussage<br />
von Person X in der Prüferschulung). Für die Durchführungsphase wurde das VDE-Protokoll durch das PAL-Protokoll<br />
ausgetauscht.<br />
Grundsätzlichkeiten:<br />
• Zur Vorbereitung bzw. Durchführung fehlte die Materialliste.<br />
• Die Aufbauten der Aktorikmodelle sowie der Schaltschränke/Gestelle waren entgegen den Vorgaben der Pretestunterlagen<br />
bereits vollständig montiert und die Pneumatik war vollständig verschlaucht.<br />
• Des Weiteren stand das Equipment (Schaltschrank + Aktorikmodell) für jeden Prüfungsteilnehmer 1 zu 1 zur Verfügung.<br />
Dies entspricht nicht der üblichen Praxis in den Ausbildungsbetrieben. Die Bereitstellung des Equipments<br />
beträgt dort pro Prüfungsteilnehmer 1 zu 5; im Einzelfall 1 zu 3).<br />
• Diese Vorbereitungsarbeiten führten zu einer Idealisierung der Prüfung.<br />
• Ohne die getätigten Vorbereitungsarbeiten wäre die gesamte Prüfungszeit um ca. eine Stunde länger ausgefallen.<br />
• Für die Durchführung der Prüfung fehlten grundsätzliche Informationen. Ein Leitfaden für die Prüfungsteilnehmer<br />
sowie für die Prüfer existierte nicht.<br />
• Es blieben Fragen offen wie z. B.:<br />
– Wieviel Zeit steht dem Prüfungsteilnehmer zur Lösung der schriftlichen Aufgaben zur Verfügung Dies war den<br />
Prüfungsteilnehmern nicht bewusst (Richtzeiten der einzelnen Arbeitsaufgaben).<br />
– 90 Minuten waren für die schriftlichen Aufgabenstellungen zu kurz, da die Aufgaben sehr umfangreich und<br />
schwierig waren (Beispiel SPS-Programm).<br />
– Wie umfangreich darf die Auswertung der ungebundenen Aufgaben sein und wie lange dauert die Auswertung<br />
Eine Musterlösung, die zumindest einen „roten Faden“ enthält, war nicht vorhanden, wäre aber sinnvoll gewesen.<br />
13 Auf Wunsch der Mitglieder des PAL-Hauptausschusses werden im Bericht keine Namen genannt.<br />
95
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
• Der Aufbau der Prüfungsunterlagen ist durch die Komplexität der Aufgaben sehr aufgebläht. Um unnötiges<br />
Blättern zu ersparen, wäre eine Zusammenfassung einzelner Teile (Stromlaufpläne, Klemmenbelegungspläne, Arbeitsaufgaben)<br />
sinnvoll gewesen.<br />
• Als kritisch war das Fehlen des Unterweisungsbogens für jeden Prüfungsteilnehmer zu werten. Damit war nicht<br />
sichergestellt, ob die Prüfungsteilnehmer der drei Ausbildungsbetriebe über mögliche Gefahren und die örtlichen<br />
Gegebenheiten im Prüfbetrieb belehrt worden sind!<br />
• Ebenfalls war das Fehlen des Inbetriebnahmeprotokolls der funktionstüchtigen Anlage aus der Vorbereitungsphase<br />
(gelbe Unterlagen) vor der Prüfungsdurchführung als kritisch zu werten. Damit war nicht sichergestellt, ob die<br />
Prüfungsteilnehmer mit einer den elektrischen Vorschriften (elektrische Sicherheit) einhergehende Anlage zur<br />
Prüfung erscheinen.<br />
Erster Prüfungstag (schriftliche Aufgabenstellung):<br />
• Die Prüfungsphase „Einlesen in die Prüfungsunterlagen“ war auf 60 min festgelegt. Dem Prüfungsteilnehmer war<br />
es nicht erlaubt, Notizen zu machen. Hier ist man geneigt, nach dem Sinn dieser Prüfungsphase zu fragen. Sieht dies<br />
die VO so vor<br />
• Die Betrachter sind sich einig, dass lediglich die Planungsaufgaben 1 und 2 den Anspruch als schriftliche Aufgabenstellungen<br />
erfüllen. Dieser Anteil ist jedoch gemessen an den zu erwartenden Leistungsanforderungen der Prüfungsteilnehmer<br />
viel zu gering. Der erwartete Wissenstand der Schule wird hierbei nicht widergespiegelt.<br />
• Offensichtlich ist, dass schriftliche Aufgabenstellungen mit den Bestandteilen der Planungsphase vermischt wurden.<br />
Eine klare Trennung ist nicht zu erkennen.<br />
• Da es keine „richtige“ Kenntnisprüfung mehr gibt, fühlen sich die Berufsschulen/Lehrer nicht an der Prüfung beteiligt.<br />
Vom Prüfungsausschuss wurde bemängelt, dass hier zu wenige Inhalte abgefragt werden und es wurde<br />
darauf hingewiesen, dass diesem Prüfungsteil die fachliche Tiefe fehlt.<br />
Anmerkung der Verfasser dieses Schreibens:<br />
Vorschläge für schriftliche Aufgabenstellungen, die sich ausschließlich auf das Prüfungsequipment bezogen, wurden<br />
vom den Arbeitgeber- und Lehrervertretern des Arbeitskreises „Pretest“ gemacht, diese wurden aber vom Ersteller<br />
abgelehnt.<br />
• Die Programmierarbeit erfolgte im Anschluss an die Kenntnisprüfung. Wo wird diese Prüfung später durchgeführt<br />
Schule oder Betrieb Kann jeder Prüfbetrieb entsprechend viele Programmierplätze zur Verfügung stellen oder<br />
kann die Programmierarbeit auch im Anschluss an die Kenntnisprüfung in der Schule durchgeführt werden MUSS<br />
es ggf. an einem Tag zwei verschiedene Prüfungsorte geben, zwischen denen die Prüfungsteilnehmer hin- und herfahren<br />
müssen<br />
• Die Vorgabe von 90 min für die Lösung der schriftlichen Aufgabenstellungen reichte den Prüfungsteilnehmern<br />
nicht aus, um alle Aufgabenstellungen zu lösen.<br />
Zweiter Prüfungstag (Durchführung):<br />
Die Fehlersuche (Arbeitsauftrag 2) wurde von den Prüfern als sehr wichtig und prüfungsrelevant eingeschätzt, da es<br />
sich dabei um betrieblichen Alltag handelt. Jedoch fehlt ein Modus, der nachfolgende Fragen zu Fehlersuche beantwortet:<br />
• Welches Zeitfenster steht dem Prüfungsteilnehmer zur Fehlersuche zur Verfügung<br />
• Wie hoch ist die Anzahl der vorgegebenen Fehler<br />
• Wie und zu welchem Zeitpunkt erfolgt die Rückrüstung der Anlage<br />
• Wie ist die Bewertung zu gestalten; erfolgt bei Hilfestellung ein Punkteabzug<br />
• Wie wird weiter verfahren, wenn der Fehler nicht gefunden wird bzw. <strong>neue</strong> Fehler entstanden sind<br />
96
Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />
Bewertung:<br />
• Die Gewichtung der einzelnen Kenntnisaufgaben ist gleich groß, obwohl der Zeitaufwand und das Niveau sehr<br />
unterschiedlich sind. (Vergleich Aufgabe 1 – Nachlaufzeit berechnen und Aufgabe 4 – Erweiterungen der Schaltungsunterlagen).<br />
• Die Bewertungsskala ist zu grob. Eine durchgängige Skala von 0-10 fehlt. Die Skala 0-3-5 ist zu undeutlich.<br />
• Die Bewertungsskalen der Aufgaben 4 und 5 sind unvollständig und passen nicht zu den Aufgabenstellungen.<br />
Planungsarbeit 4a – Funktionspläne ergänzen, 4b – Schaltpläne ergänzen, 5 – Zuordnungsliste erweitern. Laut<br />
Bewertungsskala: Montieren & Verdrahten (schriftliche Aufgabenstellung 4), SPS-Programm erstellen (schriftliche<br />
Aufgabenstellung 5).<br />
• Daraus folgt, dass Aufgabe 4b unter Punkt 4 und 4a in Punkt 5 bewertet wird. Wo wird die Zuordnungsliste<br />
(Aufgabe 5) bewertet<br />
• Bei der Erstellung des SPS-Programms gab es kaum Teilpunkte, obwohl die Aufgabe sehr umfangreich war. Die einzelnen<br />
Punkte des Gesamtbewertungsbogens sind teilweise unübersichtlich bzw. unverständlich. Hier müsste genauer<br />
beschrieben sein, worauf sich jeder Bewertungspunkt bezieht.<br />
Prüferaufwand:<br />
Der in dieser Prüfung notwendige Prüferaufwand – ein Prüfungsteilnehmer wurde von zwei Prüfer betreut – ist gegenüber<br />
der alten Prüfung zu hoch.<br />
97
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
C1 Fragebogen für Aufgabenersteller<br />
99
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
100
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
101
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
102
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
103
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
104
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
105
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
106
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
107
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
108
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
C2 Fragebogen für Prüfer Elektro vor der Prüfung<br />
109
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
110
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
111
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
112
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
113
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
C3 Fragebogen für Prüfer Elektro nach der Prüfung<br />
114
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
115
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
116
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
117
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
118
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
C4 Fragebogen für Prüfer Metall vor der Prüfung<br />
119
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
120
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
121
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
122
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
123
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
C5 Fragebogen für Prüfer Metall nach der Prüfung<br />
124
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
125
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
126
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
127
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
128
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
C6 Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen<br />
129
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
130
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
131
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
132
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
133
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
C7 Beobachtungsbogen<br />
134
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
135
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
136
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
137
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
138
Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />
139
Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />
Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />
Stellungnahme der PAL<br />
1. Systeminformatiker/-in<br />
Frontplatte: Hier wurde vom Entwickler bewusst für alle Durchbrüche ein Durchmesser von 10 mm gewählt. Der<br />
Durchmesser orientiert sich an dem größten verwendeten Bauteil.<br />
Dies sollte den Hintergrund haben, dass dem Prüfungsteilnehmer nicht durch unterschiedliche Durchmesser suggeriert<br />
wird, wo er die unterschiedlichen Bauteile zu platzieren hat. Er soll im Gegenteil in seiner Entscheidung frei<br />
bleiben und seine Entscheidung nach fachlichen Gesichtspunkten begründen.<br />
Der Nachteil war aber, dass Standard-Bauteile, die sonst in PAL-Prüfungen eingesetzt werden, durch die Durchbrüche<br />
durchgefallen wären.<br />
Bei der Prüferschulung in Frankfurt wurde dieser Aspekt angesprochen und auch im Vorfeld der Prüfungen in Zusammenarbeit<br />
von Prüfern beider Prüfungsorte durch Verwendung von Nicht-Standard-Bauteilen und Alufolie gelöst.<br />
Allerdings hatten die Firmen weiterhin das Problem, dass diese Vorgehensweise nicht betriebsüblich ist und die Optik<br />
der Frontplatte nicht der Optik einer für den Kunden gefertigten Frontplatte entspricht.<br />
In der Prüfung letztendlich war dieser Fertigungsschritt, wie Sie sicherlich auch beobachtet haben, kein Problem.<br />
Alarmverzögerung und Prüffrequenz: Die dargestellten 1 Hz widersprechen nicht den durch den Berliner Prüfer Y errechneten<br />
Werten, sondern entsprechen dem Urzustand der Baugruppe, der so auch in der Funktionsbeschreibung der<br />
Baugruppe in den Bereitstellungsunterlagen beschrieben ist. Auch wurde in den Bereitstellungsunterlagen gefordert,<br />
diesen Urzustand durch Messung nachzuweisen. Die Vorgehensweise in der Prüfung wäre nun gewesen, zu überlegen,<br />
dass die längste Verzögerungszeit bei 1 Hz 512 Sekunden beträgt und der dabei verwendete Kondensatorwert 15 µF<br />
beträgt.<br />
Anschließend hätte der Prüfungsteilnehmer erkennen müssen, dass, z. B. für die Gruppe A, die längste geforderte<br />
Verzögerungszeit 4 Minuten beträgt, aber diese 4 Minuten zu Testzwecken tatsächlich in nur 10 Sekunden ablaufen<br />
soll. Dies bedeutet, dass einfach der Quotient von 512 Sekunden und 10 Sekunden gebildet und mit diesem dann 15 µF<br />
geteilt wird und man so auf den richtigen Kondensatorwert kommt (293 nF; der Kondensatorwert kann jedoch auch<br />
auf anderem Weg errechnet werden).<br />
Unserer Meinung nach setzt dieses oben beschriebene Erkennen von Zusammenhängen und die Abhängigkeit der<br />
Unterlagen untereinander ein sehr hohes Maß an Einsetzen von Transferwissen und die Fähigkeit, Probleme analytisch<br />
lösen zu können, voraus. Hier handelt es sich um Fähigkeiten, die ein Auszubildender nach 18 Monaten wahrscheinlich<br />
nur bedingt zur Verfügung hat. Die Aufgaben wurden, soweit mir bekannt, in dieser Weise auch von keinem Prüfungsteilnehmer<br />
so gelöst.<br />
Elektrische Schutzmaßnahmen: Standard-Prüfungsrahmen und Standard-Stromversorgung müssen nach DIN VDE<br />
0701/0702 getestet zur Prüfung vorhanden sein (Forderung aus den Bereitstellungsunterlagen). Das Protokoll gibt vor,<br />
was zu tun ist. Jedoch lassen die bei dieser Qualifikation geforderten „situativen Gesprächsphasen“ es zu, weiterführende<br />
Aspekte zu beleuchten. Ist so auch in Berlin und Nürnberg geschehen.<br />
Messprotokoll der Funktionsprüfung: Die Prüfungsteilnehmer/-innen hatten den Zustand von LEDs zu dokumentieren.<br />
In der realen PAL-Prüfung F07, aus der das Messprotokoll stammt, wurde mit einer niedrigeren Frequenz gearbeitet,<br />
sodass der Zustand „blinkt“ im Lösungsvorschlag hinterlegt ist. Bei der Pretestprüfung, bei der an dieser<br />
Stelle mit einer höheren Frequenz gearbeitet worden ist, wäre der Zustand „leuchtet“ oder „flackert“ der richtige<br />
gewesen. Durch Nachbau im Vorfeld der Prüfung wäre dieser Umstand bemerkt worden. Beim theoretischen Durchdenken<br />
ist dieser Sachverhalt leider nicht nachvollziehbar gewesen.<br />
141
Stellungnahme zu den Pretestprüfungen<br />
Arbeitsschritt 3: Die Verzögerungszeit 10 Sekunden gibt ganz klar vor, welche Jumperstellung der/die Prüfungsteilnehmer/-innen<br />
zu wählen hat (er/sie hat sich an dieser Stelle der Prüfung bereits ca. 4 bis 5 Stunden mit der Verzögerungszeit<br />
beschäftigt Z siehe Alarmverzögerung und Prüffrequenz). Der Hinweis „Ermitteln Sie bei betätigtem ...“<br />
ist vielleicht unglücklich gewählt und wäre besser durch „Ermitteln Sie bei dauerhaft gedrücktem ...“ oder Ähnlichem<br />
beschrieben gewesen. Ist aber im Grunde genommen trotzdem ein unmissverständlicher Hinweis an den Prüfungsteilehmer.<br />
Arbeitsschritt 4: „Funktion Drahtbruch“ entspricht „Alarm“. Z Ist so in der Funktionsbeschreibung in den Bereitstellungsunterlagen<br />
beschrieben.<br />
Arbeitsschritt 5: „Funktion Kurzschluss“ entspricht „Alarm“. Z Ist so in der Funktionsbeschreibung in den Bereitstellungsunterlagen<br />
beschrieben.<br />
Arbeitsschritt 6: „Funktion bei Voralarm mit verzögertem Externalarm“ entspricht „Voralarm“. Z Ist so in der Funktionsbeschreibung<br />
in den Bereitstellungsunterlagen beschrieben.<br />
Die Beschreibung der Fehler aus Berlin wurden sofort nach Erhalt nach Nürnberg (vor Prüfungstermin) weitergeleitet.<br />
Die Fehler wurden vor Beginn der Prüfung mit dem Prüfungsausschuss durchgesprochen. Der Prüfungsausschuss sah<br />
aber keine Notwendigkeit der Korrektur und die Prüfung lief auch ohne Zwischenfälle ab.<br />
2. Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />
Arbeitskreis-Sitzung der Entwickler im Ausbildungsberuf „Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik“<br />
Stellungnahme zur Umsetzung des Pretests des Berufsbildes EAT<br />
Es gibt grundsätzlich unterschiedliche Interpretationen der BMBF-Umsetzungshilfe bezüglich der schriftlichen Aufgabenstellungen.<br />
• Die Systeminformatiker haben im Rahmen einer schriftlichen Prüfung … gebundene und … ungebundene Aufgaben<br />
sowie die Prüfungszeit der schriftlichen Prüfung festgelegt.<br />
• Der Vorschlag der schriftlichen Aufgabenstellung, der sich auf die Bereitstellungsunterlagen und die Qualifikationsbereiche<br />
1-5 bezieht, wird von fünf AK-Teilnehmern als Mindestmaß einer schriftlichen Aufgabenstellung gefordert.<br />
• Der vorliegende BMBF-Vorschlag sieht als schriftliche Prüfungsleistung sechs Planungsarbeiten und keine auf die<br />
Lernfelder des Rahmenlehrplans bezogene schriftliche Aufgabenstellungen vor. Dieser Vorschlag wird von drei AK-<br />
Teilnehmern unterstützt.<br />
Obwohl im Rahmenlehrplan festgelegt ist, dass die Gegenstände der Zwischenprüfung oder des Teils 1 der Abschlussprüfung<br />
in den Zielen und Inhalten der Lernfelder 1 bis 6 zu berücksichtigen sind, ist dies in dem BMBF-Vorschlag<br />
nicht vorgesehen.<br />
In der IHK-Sitzung vom 26. November 2007 in Stuttgart wurde für den Pretest festgelegt, dass schriftliche Aufgabenstellungen<br />
sowohl als gebundene als auch als ungebundene Aufgaben zulässig sind. Dies sieht der BMBF-Vorschlag<br />
nicht vor.<br />
Um den Pretest evaluieren zu können, ist es notwendig, für alle am Pretest beteiligten Ausbildungsberufe gleiche<br />
Voraussetzungen zu schaffen. Eine Vergleichbarkeit ist sonst nicht gegeben.<br />
Die Evaluation muss von einem unabhängigen Gremium durchgeführt werden.<br />
Zusammenfassung:<br />
Der vorliegende BMBF-Vorschlag und die daraus resultierende Form des Pretests werden von den unterzeichnenden<br />
AK-Teilnehmern abgelehnt.<br />
Stuttgart, 29.01.2008<br />
142
Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />
3. Werkzeugmechaniker/-in<br />
Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in<br />
Der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in geht mit sieben Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme davon aus, dass der vom<br />
Ausschuss erarbeitete Pretest-Erstentwurf den Aussagen der Rechtsverordnung für den Beruf Werkzeugmechaniker<br />
/-in VO 2007 entspricht (§6 und §21). Der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in kann sich nicht damit identifizieren,<br />
dass für zukünftige Aufgaben Kenntnisfragen nicht mehr gestellt werden dürfen.<br />
Die Grundvoraussetzung für lebenslanges Lernen und Flexibilität im Beruf sind die in der Berufsschule und Betrieb<br />
erlernten Fachkenntnisse. Diese auch abzuprüfen hält der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in für weiterhin zwingend<br />
notwendig.<br />
Eine Einschränkung gemäß der Umsetzungshilfe der Prüfungsinhalte kann der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in im<br />
Interesse einer berufsprägenden Prüfung nicht mittragen.<br />
Deshalb distanziert sich der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in vom vorliegenden Pretest.<br />
143
Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />
Stellungnahme der Arbeitgeber-Vertreter im PAL-Hauptausschuss zum<br />
Evaluationsbericht zur Erprobung der vom BMBF herausgegebenen<br />
„Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen<br />
und handwerklichen Elektroberufe“ (Pretest)<br />
Mit der Einführung der <strong>neue</strong>n Prüfungen in den Metall- und Elektroberufen in den Jahren 2003 und 2004 ist es den<br />
Industrie- und Handelskammern gelungen, praxisnahe, handlungsorientierte und verordnungskonforme Prüfungen zu<br />
implementieren. Diese etablierten Prüfungen finden sowohl bei Betrieben, Berufsschulen wie auch Auszubildenden<br />
großen Anklang und Akzeptanz. Da die IHKs daran interessiert sind, Prüfungen kontinuierlich zu verbessern, haben sie<br />
das <strong>neue</strong> Prüfungskonzept der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung herausgegebenen Umsetzungshilfe<br />
in den Metall- und Elektroberufen erprobt. Ziel war es, zu untersuchen, wie sich das Konzept in der Praxis auf die<br />
Aussagefähigkeit und damit die Qualität der Prüfung auswirkt und wie hoch der Aufwand des <strong>neue</strong>n Ansatzes ist –<br />
beides jeweils im Vergleich zur aktuellen IHK-Prüfung.<br />
Der Erprobung lagen folgende Rahmenbedingungen zu Grunde: Die Aufgabenerstellung erfolgte mithilfe der Autoren<br />
der Umsetzungshilfe, externer Aufgabenentwickler und der PAL-Fachausschüsse. Beim Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
wurde die Prüfung aus der Umsetzungshilfe eingesetzt. Für die Systeminformatiker wurde die Pretestaufgabe<br />
maßgeblich durch das Hinzuziehen eines externen von der Gewerkschaft Ver.di benannten Autors gestaltet.<br />
Beim Werkzeugmechaniker erarbeitete der zuständige PAL-Fachausschuss unter Mitwirkung eines Autors der Umsetzungshilfe<br />
die Pretestaufgaben.<br />
Die Prüfungsdurchführung lag in den Händen von eigens für die Erprobung geschulten Prüfern aus den ausgewählten<br />
Berufen, welche auf umfangreiche Prüfungserfahrungen zurückgreifen konnten. Die Anzahl der Aufgabenersteller und<br />
insbesondere der durchführenden Prüfer lag deutlich über dem Ansatz einer herkömmlichen Prüfung. Alle Beteiligten<br />
waren hoch motiviert und standen dem <strong>neue</strong>n Prüfungsansatz offen gegenüber. Zusammengefasst können die Rahmenbedingungen<br />
für die Erprobung daher insgesamt als ausgesprochen günstig bezeichnet werden.<br />
Die beiden Evaluatoren haben eine Vielzahl an Erkenntnissen aus der Erprobung zusammengetragen und in diesem<br />
Bericht gebündelt. Ihre wesentlichen Erkenntnisse sind:<br />
• In zwei von drei Berufen korrelieren die Prüfungsergebnisse sehr stark mit denen der regulären Prüfung. Die höchste<br />
Korrelation wird dabei beim Elektroniker für Automatisierungstechnik festgestellt. Da die Pretestaufgabe in<br />
diesem Beruf unverändert aus der Umsetzungshilfe übernommen wurde, ergibt sich die Frage, warum ein gänzlich<br />
<strong>neue</strong>s Prüfungsmodell eingeführt werden soll.<br />
• Die Umsetzung des <strong>neue</strong>n Prüfungsansatzes ist mit einem erheblich höheren Aufwand verbunden. Dies zeigt sich<br />
insbesondere an der Zahl der erforderlichen Prüfer, welche doppelt so hoch war wie im Vergleich zur regulären<br />
Prüfung. Dieser Umstand ist nicht den speziellen Bedingungen einer Erprobung geschuldet. Im Gegenteil: Aufgrund<br />
der Erfahrungen bei der Pretestdurchführung kann vermutet werden, dass auch nach einer Einführung des kriterienorientierten<br />
Ansatzes dieser Aufwand nicht geringer wird.<br />
• Der höhere Aufwand zeigt sich auch sehr deutlich bei der Aufgabenerstellung. Der Aufgabenerstellungsprozess zog<br />
sich über 1½ Jahre hin. Neben den Fachausschussmitgliedern der PAL waren zusätzliche externe Fachexperten<br />
und Autoren der Umsetzungshilfe in die Aufgabenerstellung einbezogen. Die Sitzungshäufigkeit lag insgesamt bei<br />
einem Vielfachen des Sitzungsbedarfs zur Erstellung der regulären Prüfungsaufgaben.<br />
• Bei der Aufgabenerstellung wurde offensichtlich, dass die Operationalisierung des kriterienorientierten Prüfungsansatzes<br />
in der Praxis nicht einfach ist. Obwohl die Autoren der Umsetzungshilfe an der Erstellung der Pretestaufgaben<br />
mitwirkten, scheint es nicht in allen Fällen gelungen, dass die Aufgaben dem Konstrukt des kriterienorientierten<br />
Ansatzes vollständig entsprechen. Dies erklärt im Übrigen auch die unterschiedlichen Korrelationen der<br />
Prüfungsergebnisse in den einzelnen Berufen.<br />
• Die Prüfungspraktiker hatten vor dem Pretest eine positive Erwartung. Nach der Prüfung lehnen sie den kriterienorientierten<br />
Ansatz mehrheitlich ab und möchten die reguläre Prüfung weiterhin durchführen.<br />
145
Stellungnahme zu den Pretestprüfungen<br />
Bei Aus- und Fortbildungsprüfungen geht es zwar nicht um Präferenzen von bestimmten Personengruppen. Da die<br />
Feststellung der beruflichen Handlungskompetenz die Kernaufgabe der ehrenamtlich tätigen Prüfer ist, müssen die<br />
Hinweise der Prüfer allerdings ernst genommen und beachtet werden. Denn sie wissen, was ein junger Mensch in der<br />
betrieblichen Praxis können muss.<br />
Mit ihrem Engagement steht und fällt das Prüfungswesen der beruflichen Bildung.<br />
Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die Erkenntnisse zur Aussagekraft und zum Aufwand des <strong>neue</strong>n Prüfungskonzeptes<br />
im Vergleich zur regulären Prüfung keine nennenswerten Anhaltspunkte für die Einführung des <strong>neue</strong>n<br />
Prüfungsmodells liefern. Auch die Erfahrungen der Praktiker stellen dar, dass diese keinen erkennbaren Mehrwert des<br />
<strong>neue</strong>n, mit erheblichem Aufwand und hohen finanziellen Kosten erprobten Prüfungsansatzes gegenüber den derzeitigen<br />
Prüfungen in den Metall- und Elektroberufen sehen.<br />
Die Erprobung hat zudem gezeigt, dass konzeptionelle Unklarheiten bei der Operationalisierung des <strong>neue</strong>n Prüfungsansatzes<br />
in der Aufgabenentwicklungs- und Prüfungspraxis bestehen. Wenn die Umsetzung des kriterienorientierten<br />
Ansatzes von den Evaluatoren als nicht im Sinne der Autoren der Umsetzungshilfe als durchgängig gelungen bezeichnet<br />
wird, muss hinterfragt werden, wo die Ursachen liegen. Der Hinweis der Evaluatoren, dass auch die aus der Umsetzungshilfe<br />
übernommene Beispielaufgabe des Elektronikers für Automatisierungstechnik nicht dem kriterienorientierten<br />
Ansatz in vollem Umfang entspricht, führt zu der Frage, ob das theoretische Konzept überdacht werden muss.<br />
Fazit: Der Pretest war sinnvoll und nützlich. Nur so konnten Erfahrungen bei der praktischen Umsetzung des <strong>neue</strong>n<br />
Prüfungsmodells ermittelt werden. Greifbare Ansätze oder zwingende Argumente für die Weiterentwicklung des Prüfungswesens<br />
im Sinne der Umsetzungshilfe hat der Pretest nicht erbracht. Die Ergebnisse werden allerdings bei der<br />
weiteren Diskussion und Gestaltung um kompetenzorientierte Prüfungen und Kompetenzmessungen hilfreich sein.<br />
146
Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />
Stellungnahme der Arbeitnehmer im PAL Hauptausschuss zum Evaluierungsbericht<br />
zur Erprobung der vom BMBF herausgegebenen „Umsetzungshilfen<br />
für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und<br />
handwerklichen Elektroberufe“ (Pretest)<br />
Der Wandel betrieblicher Organisationen weg von funktionsorientierten und hin zu handlungs- und prozessorientierten<br />
Strukturen findet seinen Niederschlag in immer mehr neu geordneten Ausbildungsberufen. Beispielhaft für diese<br />
Entwicklungen sind die Metall- und Elektroberufe, deren Gestaltungsprinzipien sich an der beruflichen Handlungskompetenz<br />
orientieren. Diese soll durch Lösen konkreter Arbeitsaufgaben und Aufträge, durch die Sicherung und<br />
Optimierung von Prozessabläufen sowie durch Dienstleistungs- und Kundenorientierung vermittelt werden. Somit<br />
bestimmen Geschäftsprozesse nunmehr die berufliche Ausbildung, sie finden ihre Entsprechung in den Lernfeldkonzepten<br />
moderner Rahmenlehrpläne. Eine derartige Neugestaltung der Berufsausbildung erfordert entsprechende,<br />
neuartige Abschlussprüfungen. Das bedeutet, dass Prüfungsformen und -instrumente geschaffen werden mussten,<br />
die vor allem dem Gebot der Arbeits- und Geschäftsprozessorientierung Geltung verschaffen. Die Ausbildungsordnungen<br />
der Elektroberufe beinhalten diese <strong>neue</strong>n, notwendigen Prüfungsformen und -instrumente.<br />
Die vom Bundesbildungsministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlichten „Umsetzungshilfen für die<br />
Abschlussprüfungen der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen Elektroberufe“ verdeutlichen die Intentionen der<br />
<strong>neue</strong>n Prüfungsstruktur, beschreiben Aufbau und Konzeption und liefern eine Reihe von praktischen Beispielen. Anhand<br />
eines Bezugs- bzw. Referenzsystems, das sich an definierten Kriterien orientiert, – ausführlich beschrieben in<br />
der Umsetzungshilfe – lassen sich Prüfungsaufgaben hinsichtlich ihrer Eignung für die <strong>neue</strong>n Prüfungen beurteilen.<br />
Um den Einstieg in die Umsetzung dieser <strong>neue</strong>n Prüfungsstrukturen zu testen, wurde im PAL-Hauptausschuss die<br />
Durchführung eines Pretests – und seine Evaluierung – für zwei Elektro- und einen Metallberuf beschlossen.<br />
Die Auswertung des Evaluierungsberichts über den Pretest zeigt, dass es bislang nur in Ansätzen gelungen ist, die<br />
<strong>neue</strong>n Anforderungen an die Prüfungsgestaltung und -durchführung in der Praxis umzusetzen. Die durch das Bundesbildungsministerium<br />
nach dem Erlass der <strong>neue</strong>n Ausbildungsordnungen in den industriellen und handwerklichen<br />
Elektroberufen im Jahr 2003 erarbeitete Umsetzungshilfe für die Prüfungsgestaltung wird in der Praxis der Prüfungsaufgabengestaltung<br />
mehrheitlich nicht als wesentliche Orientierungshilfe genutzt und akzeptiert.<br />
Zumindest lässt sich dies begründet für die drei untersuchten Modell-Fachausschüsse der PAL sagen. Da die Umsetzungshilfe<br />
den Prüferinnen und Prüfern ebenso wie den Prüfungsaufgabenerstellern den <strong>neue</strong>n prüfungsmethodischen<br />
Ansatz (kriteriumsorientierter Ansatz) näher bringen will, der sich in einigen wesentlichen Punkten von der<br />
jetzigen IHK-Prüfung unterscheidet, ist dieses Ergebnis unbefriedigend und kann nur der Auftakt für intensivere<br />
Bemühungen aller beteiligten Akteure sein, um die <strong>neue</strong>n ordnungspolitischen und rechtlichen Prüfungsvorgaben<br />
praktisch umzusetzen.<br />
Der Prozess der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Intentionen der Neuordnung und den damit verbundenen<br />
<strong>neue</strong>n Prüfungen hat erst begonnen. Die Rahmenbedingungen zur Durchführung des Pretests waren nicht geeignet,<br />
um die Einführung einer <strong>neue</strong>n „Prüfungsphilosophie“ zu fördern.<br />
Trotz der Kritik an der Umsetzungshilfe, der Ablehnung des kriterienorientierten Ansatzes und einer immer wieder<br />
durchscheinenden wertenden Darstellung im Evaluierungsbericht, durch einen Teil der Evaluatoren, war der Pretest<br />
aus Sicht der Arbeitnehmer wichtig, um feststellen zu können, welche Probleme an welchen Stellen bei der Prüfungsaufgabenentwicklung<br />
und bei der Prüfungsdurchführung auftraten. Die vorbereitenden Maßnahmen zur Pretestdurchführung<br />
haben nicht ausgereicht, um die Intentionen der Umsetzungshilfe nachhaltig zu vermitteln.<br />
Die Einbeziehung der Mehrheit der Mitglieder der zuständigen PAL-Fachausschüsse, die zuständig für die drei „Pretest-Berufe“<br />
sind, ist nicht gelungen. Dadurch ist von vornherein eine wesentliche Voraussetzung nicht erfüllt worden,<br />
die für eine erfolgreiche Umsetzung des Pretests unverzichtbar gewesen wäre.<br />
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Stellungnahme zu den Pretestprüfungen<br />
Eine wichtige Lehre die daraus zu ziehen ist, ist sicher, dass solch umfassende Innovationen sich nicht einfach durch<br />
Verordnung von oben nach unten umsetzen. Das Ehrenamt darf mit der schwierigen Umsetzungsaufgabe nicht allein<br />
gelassen werden. Schwierig war, dass die Umsetzungshilfe mit einer zeitlichen Verzögerung von rund drei Jahren recht<br />
spät kam. Das gilt erst recht für den Pretest als praktische, wissenschaftlich begleitete Erprobung. Der hohe Qualifizierungsbedarf<br />
und die nötige Überzeugungsarbeit für die Notwendigkeit der Einführung <strong>neue</strong>r Prüfungen wurden<br />
unterschätzt.<br />
Es geht bei den <strong>neue</strong>n Prüfungsformen darum, die berufliche Handlungskompetenz in den Mittelpunkt der Leistungsmessung<br />
und -beurteilung zu stellen. Die fachsystematische Strukturierung der Prüfungsaufgaben alten Typs muss<br />
überwunden und durch Aufgaben ersetzt werden, die handlungsbezogen sind und sich explizit an beruflichen Tätigkeitsfeldern<br />
und Arbeitsprozessen orientieren. Einige Lehrkräfte beruflicher Schulen befürchten, dass die <strong>neue</strong>n Prüfungen<br />
das schulisch zu vermittelnde Wissen ausblenden. Die BMBF-Umsetzungshilfe wurde auf Basis der geltenden<br />
Ordnungsmittel (Ausbildungsordnung, Rahmenlehrplan) entwickelt, sie gibt keine auf die Rahmenlehrpläne bezogenen<br />
schriftlichen Aufgabenstellungen mehr vor.<br />
Die Annahme, dass bei den <strong>neue</strong>n Prüfungen das berufsschulische Wissen keine nennenswerte Rolle mehr spielt, ist<br />
eine Fehlinterpretation. Berufliche Handlungskompetenz gibt es nicht, ohne dass die handelnde Person über das erforderliche<br />
fachliche und allgemeine Wissen verfügt. Das gilt selbstverständlich auch in Prüfungen die Wissen eher<br />
implizit (handlungsgebunden) als explizit (kontextunabhängig) – abfragen. Die ehrenamtlichen Prüfer/innen für die<br />
<strong>neue</strong>n Prüfungsformen zu gewinnen, gehört zu den Aufgaben der Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Industrieund<br />
Handelskammern und auch der Prüfungsaufgabenerstellungseinrichtungen. Die Evaluierung belegt eindeutig,<br />
dass der Qualifizierungs- und Informationsbedarf erheblich unterschätzt wurde. Für die Qualifizierung und Information<br />
der Ehrenamtlichen sind mehr Kapazitäten zur Verfügung zu stellen.<br />
Ausgewählte Anmerkungen zum Evaluierungsbericht<br />
Der Pretest bezog sich auf die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung herausgegebene „Umsetzungshilfe<br />
für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen Elektroberufe“. Ein wesentlicher Kern der <strong>neue</strong>n<br />
Prüfungen ist der „kriteriumsorientierte” Zugang in der Leistungsmessung und -bewertung.<br />
Der Aufgabenkonstruktion sind die folgenden Kriterien zugrunde zu legen:<br />
• Prüfungs(teil)aufgaben müssen den fünf nachzuweisenden Qualifikationen der Verordnung eindeutig zuzuordnen<br />
sein und diese auch gültig abbilden!<br />
• Sie stehen als vorgegebene Ziele im Mittelpunkt der Prüfung!<br />
• Alle Prüfungs(teil)aufgaben müssen systematisch über die komplexe Arbeitsaufgabe miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />
stehen!<br />
• Prüfungs(teil)aufgaben dürfen nicht für sich alleine – ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios – lösbar<br />
sein!<br />
Ziel des Pretests war es, zu prüfen, wie gut es gelungen ist, den kriterienorientierten Prüfungsansatz umzusetzen und<br />
welche <strong>neue</strong>n Anforderungen sich aus der Einführung des <strong>neue</strong>n Prüfungskonzepts bei den Prüfern, Auszubildenden,<br />
Aufgabenerstellern und IHKs ergeben.<br />
Im Abschnitt 7.1 des Evaluierungsberichts wird darauf verwiesen, dass die kriterienorientierte Struktur der Aufgabensätze<br />
für die Prüfer nicht greifbar gemacht wurde, obwohl zumindest für den EAT alle Informationen in der Umsetzungshilfe<br />
gegeben waren. Das es also den Aufgabenerstellern nicht gelungen sei, die kriterienorientierte Bewertung<br />
im Sinne der Umsetzungshilfe in den Aufgabensätzen aufzugreifen. Diese Feststellung ist auch deshalb erstaunlich,<br />
als dass zumindest den EAT-Prüfern im Zuge der, dem Pretest vorgelagerten, Prüferschulung in Frankfurt/Main die<br />
Unterlagen zur horizontalen, kriterienorientierten Bewertung vorgestellt und auch mit ihnen und den anwesenden<br />
Vertreter/innen der IHKs diskutiert wurden. Wenn die erforderlichen Materialien in den Bereitstellungsunterlagen<br />
gefehlt haben, steht das jedenfalls nicht im Zusammenhang mit der Aufgabenerstellung.<br />
Die in Abschnitt 7.1 des Evaluierungsberichts angedeutete Strategie, dass die Anforderung, nur Aufgaben mit direktem<br />
Bezug zur komplexen Arbeitsaufgabe zu verwenden nicht so dogmatisch gehandhabt werden soll, wird seitens der<br />
Arbeitnehmer als nicht verordnungskonform – und rechtlich zweifelhaft – abgelehnt. Auch die Auffassung, dass die<br />
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Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />
komplexe Arbeitsaufgabe in der Teil-I-Prüfung nicht die Reproduktion von Gelerntem, sondern die Befähigung zum<br />
Nutzen von Wissenselementen oder ihrer Umsetzung in die Bewältigung von Aufgabenstellungen in einem Anwendungszusammenhang<br />
erfordere, teilen die Arbeitnehmer nicht. Wie bereits oben ausgeführt geht es bei den <strong>neue</strong>n<br />
Prüfungsformen darum, die berufliche Handlungskompetenz in den Mittelpunkt der Leistungsmessung und –beurteilung<br />
zu stellen. Absicht ist gerade die Überwindung kontextunabhängiger Wissensabfragen durch handlungsbezogene<br />
Aufgaben (komplexe Arbeitsaufgabe), die sich explizit an beruflichen Tätigkeitsfeldern und Arbeitsprozessen<br />
orientieren und keine Abfrage isolierter Wissenselemente vorsehen. Als Prüfungsaufgaben kommen folglich nur reale<br />
Aufgabenstellungen, wie sie auch von Facharbeitern in der betrieblichen Praxis zu bewältigen sind, infrage. Das gilt<br />
nicht nur für den praktischen Teil, sondern auch für mündlich und schriftlich zu erbringende Prüfungsleistungen. Für<br />
die Teil-I-Prüfung der gestreckten Abschlussprüfung bedeutet das, dass die situativen Gesprächsphasen und schriftlichen<br />
Aufgabenstellungen Teil der komplexen Aufgabe sind bzw. mit der komplexen Aufgabe inhaltlich integrativ<br />
verbunden sein müssen.<br />
Der abschließende Arbeitsauftrag kann nur lauten:<br />
Was brauchen die Aufgabenersteller/-innen, was die Prüfer/-innen, um näher an die Anforderungen der <strong>neue</strong>n kriterienorientierten<br />
Prüfungen heranzukommen.<br />
Die Verordnung und die Umsetzungshilfe beschreiben das eindeutig.<br />
Unser ausdrücklicher Dank an<br />
alle Auszubildenden – die freiwillig eine zweite Teil-I-Prüfung absolviert haben –,<br />
die Aufgabenersteller,<br />
die Prüfer,<br />
die Evaluatoren und Beobachter,<br />
die PAL und den DIHK sowie die IHKs und Betriebe bei denen die Probeprüfung stattgefunden hat, für ihren Einsatz<br />
und das große Engagement.<br />
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