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Neue Prüfung – neue Qualität?

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<strong>Neue</strong> Prüfung –<br />

<strong>neue</strong> Qualität<br />

Evaluationsbericht zur Erprobung der vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung herausgegebenen „Umsetzungshilfen<br />

für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen<br />

Elektroberufe”<br />

Deutscher<br />

Industrie- und Handelskammertag


Prof. Dr. Klaus Breuer · Dr. Jens U. Schmidt<br />

<strong>Neue</strong> Prüfung – <strong>neue</strong> Qualität<br />

Evaluationsbericht zur Erprobung der vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

herausgegebenen „Umsetzungshilfen für die<br />

Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und<br />

handwerklichen Elektroberufe“<br />

1. Auflage 2010


Unter freundlicher Mitwirkung folgender Organisationen und ihrer Mitarbeiter:<br />

• DIHK<br />

• DGB<br />

• IG Metall<br />

• IHK Nürnberg für Mittelfranken<br />

• IHK Region Stuttgart<br />

• IHK Region Stuttgart PAL (Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle)<br />

• IHK zu Berlin<br />

• Niederrheinische IHK Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg<br />

• Oldenburgische IHK<br />

• VER.DI<br />

Autoren:<br />

Prof. Dr. Klaus Breuer, Dr. Jens U. Schmidt<br />

Copyright Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck – auch auszugsweise –<br />

ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers gestattet<br />

Herausgeber DIHK | Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.<br />

Postanschrift: 11052 Berlin | Hausanschrift: Breite Straße 29 | Berlin-Mitte<br />

Telefon (030) 20308-0 | Telefax (030) 20308–1000 | Internet: www.dihk.de<br />

Satz und Druck<br />

Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG<br />

Stand 18. Juni 2010


Vorwort<br />

Vorwort<br />

Die Facharbeitertätigkeiten und die darauf vorbereitende duale Ausbildung in den Unternehmen unterliegen einem regelmäßigen<br />

Wandlungsprozess. Auch die Prüfungen müssen daher kontinuierlich in Richtung beruflicher Handlungskompetenz<br />

weiterentwickelt werden. Dieser Prozess bekam infolge der Neuordnung der Metall- und Elektroberufe vor<br />

einigen Jahren einen Schub.<br />

Um ein <strong>neue</strong>s Prüfungskonzept in den Metall- und Elektroberufen zu erproben, wurde bei ausgewählten IHKs im<br />

vergangenen Jahr ein „Pretest“ durchgeführt. Das Verfahren zur Erprobung wurde im PAL-Hauptausschuss von Gewerkschaften<br />

und IHKs abgestimmt. Grundlage dieses „Pretests“ sind die vom Bundesbildungsministerium herausgegebenen<br />

Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung in den <strong>neue</strong>n Elektroberufen. Sie beinhalten einen vollkommen<br />

<strong>neue</strong>n prüfungsmethodischen Ansatz („kriterienorientierter Prüfungsansatz“).<br />

Der PAL-Hauptausschuss versprach sich durch die Erprobung Erkenntnisse darüber, wie sich das <strong>neue</strong> Konzept auf die<br />

Aussagefähigkeit und damit die Qualität der Prüfung auswirkt und wie hoch der Aufwand des <strong>neue</strong>n Ansatzes bei<br />

der Aufgabenerstellung und Prüfungsdurchführung ist. Zudem sollte ermittelt werden, welche Anforderungen auf die<br />

Prüfer, Auszubildenden, Ausbildungsverantwortlichen, Aufgabenersteller und IHKs zukommen, um ggf. entsprechende<br />

Qualifizierungsangebote für die genannten Zielgruppen zu entwickeln und anzubieten.<br />

Der Pretest, der sich auf Teil 1 der gestreckten Prüfung bezieht, besteht aus folgenden Bestandteilen:<br />

• Die Erstellung der Prüfungsaufgaben wurde von der Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle (PAL)<br />

koordiniert, die Aufgaben unter Mitwirkung einiger PAL-Fachausschüsse, weiterer Sachverständiger sowie Vertretern<br />

der BMBF-Umsetzungshilfeautoren erstellt. Für die Erprobung wählte der PAL-Hauptausschuss die Berufe<br />

„Elektroniker/in für Automatisierungstechnik“, „Systeminformatiker/in“ und „Werkzeugmechaniker/in“ aus.<br />

• Die IHKs Berlin, Duisburg, Nürnberg, Oldenburg und Stuttgart organisierten den Prüfungstest sowohl in kleineren<br />

als auch in größeren Ausbildungsbetrieben. Beteiligt waren 46 Prüfer und 66 Auszubildende des zweiten Ausbildungsjahres.<br />

• Die eingesetzten Prüfer waren mit dem bisherigen Teil 1 der Abschlussprüfung in den oben genannten Berufen vertraut.<br />

Sie haben sich in einer zentralen Prüferschulung – gemeinsam von DIHK und DGB organisiert – auf den<br />

Pretest vorbereitet.<br />

• Begleitet wurde der Pretest durch eine wissenschaftliche Evaluierung, wozu Herr Professor Dr. Klaus Breuer und<br />

Herr Dr. Jens U. Schmidt gewonnen werden konnten.<br />

Der Evaluationsbericht liegt nun vor. Die in ihm aufgelisteten Erkenntnisse basieren auf drei Grundlagen: den Prüfungsdaten<br />

aus den Pretests, d. h. vor allem den Prüfungsergebnissen, den Beobachtungen der Evaluatoren und den<br />

Befragungen der am Pretest beteiligten Experten. Der Bericht liefert eine Vielzahl detaillierter Erkenntnisse zur Aufgabenerstellung<br />

und Prüfungsdurchführung in den einzelnen Berufen. Er gibt die Ansicht der beiden Evaluatoren wieder,<br />

welche sich nicht in allen Punkten mit der Auffassung der PAL-Hauptausschussmitglieder deckt. Daher haben die<br />

Auftraggeber zu einzelnen Aspekten eine eigene Darstellung im Anhang vorgenommen.<br />

Im Nachgang der Erprobung kommt es den Auftraggebern des Pretests zu, gemeinsam mit den Praktikern zu überlegen,<br />

welche Konsequenzen aus dem Pretest gezogen werden sollen.<br />

Ein großer Verdienst gebührt allen Mitwirkenden der Erprobung. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, den in der<br />

Theorie entwickelten Ansatz in der Praxis auf die Umsetzbarkeit zu testen. Allen Beteiligten – Aufgabenerstellern,<br />

Prüfern, Prüfungsteilnehmern, Betrieben, den beiden Evaluatoren, der PAL, den durchführenden IHKs und den Gewerkschaften<br />

– gilt unser herzlicher Dank. Wir sind uns bewusst, dass hier manche Stunde Arbeit und eine Menge<br />

Herzblut von allen Beteiligten hineingeflossen sind. Insofern hoffen wir, dass die Ergebnisse auch über die Grenze der<br />

Metall- und Elektroberufe hinaus auf Interesse und Beachtung stoßen werden und dass der Pretest letztlich zu einer<br />

Stärkung der beruflichen Handlungskompetenz sowie fairen und praxisgerechten Prüfungen beitragen kann.<br />

Sonja Bolenius<br />

Dietmar Niedziella<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Vorhaben...............................................................................................................................................................17<br />

2 Die Befragung bei den Aufgabenerstellern........................................................................................................ 10<br />

2.1 Durchführung...................................................................................................................................................................................10<br />

2.2 Ergebnisse..........................................................................................................................................................................................10<br />

2.3 Zur Erstellung der Aufgaben.........................................................................................................................................................11<br />

3 Analyse der Prüfungsdaten ................................................................................................................................ 13<br />

3.1 Rahmenbedingungen der Pretests..............................................................................................................................................13<br />

3.2 Prüfungsergebnisse von Pretest und regulärer Prüfung im Vergleich..............................................................................13<br />

4 Strukturierte Beobachtung der Pretests............................................................................................................ 16<br />

4.1 Beobachtung und Beurteilung der Prüfungsrahmenbedingungen.....................................................................................16<br />

4.2 Situative Gesprächsphasen...........................................................................................................................................................17<br />

4.3 Bewertung der Prüfungen.............................................................................................................................................................18<br />

4.4 Diskussionspunkte in den Abschlussbesprechungen .............................................................................................................18<br />

5 Die Befragung der Prüfer.................................................................................................................................... 19<br />

5.1 Befragung vor der Prüfung...........................................................................................................................................................19<br />

5.2 Befragung nach der Prüfung........................................................................................................................................................27<br />

5.3 Vergleichende Sicht auf die beiden Konzepte für die Prüfung............................................................................................33<br />

6 Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests........................................................................... 36<br />

6.1 Einschätzung der Situation im Pretest......................................................................................................................................36<br />

6.2 Vergleich Pretest – reguläre Prüfung.........................................................................................................................................41<br />

7 Fazit ..................................................................................................................................................................... 45<br />

7.1 Die Randbedingungen für den Pretest.......................................................................................................................................45<br />

7.2 Zu den spezifischen Fragestellungen der Evaluation.............................................................................................................47<br />

Anhang A: Tabellen..................................................................................................................................................... 51<br />

Tabelle A1: Fragebogen für die Aufgabenersteller Werkzeugmechaniker/-in (N = 6) vor der Prüfung................51<br />

Tabelle A2: Fragebogen für Prüfer Werkzeugmechaniker/-in vor der Prüfung............................................................55<br />

Tabelle A3: Fragebogen für Prüfer Werkzeugmechaniker/-in nach der Prüfung.........................................................57<br />

Tabelle A4: Fragebogen für Prüfer SYI vor der Prüfung......................................................................................................59<br />

Tabelle A5: Fragebogen für Prüfer SYI nach der Prüfung..................................................................................................62<br />

Tabelle A6: Fragebogen für Prüfer EAT vor der Prüfung.....................................................................................................64<br />

Tabelle A7: Fragebogen für Prüfer EAT nach der Prüfung .................................................................................................67<br />

Tabelle A8: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Beantwortung Frage 1-13.................................................69<br />

Tabelle A9: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Beantwortung Frage 14-23 (Pretest)<br />

und gleiche Einstufung für reguläre Prüfung (Frage 24-33).......................................................................71<br />

Tabelle A10: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Prüfungen im direkten Vergleich Frage 34-38............72<br />

Anhang B: Protokolle der Prüfungen......................................................................................................................... 73<br />

Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Oldenburg, Termin 2.-4.6.....................................................................................73<br />

Prüfung Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik IHK Duisburg, Termin 3.-5.6...................................................76<br />

Prüfung Systeminformatiker/-in IHK Berlin, Termin 9.-10.6................................................................................................78<br />

5


Inhaltsverzeichnis<br />

Prüfung Systeminformatiker/-in IHK Nürnberg, Termin 16.6.-17.6....................................................................................82<br />

Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Nürnberg, Termin 17.-18.6....................................................................................85<br />

Ablauf der Bewertungen (erfolgte gemeinsam mit den Prüfungen vom 25./26.6.).....................................................87<br />

Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Nürnberg, Termin 25.-26.6. .................................................................................89<br />

Prüfung Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik IHK Stuttgart, Termin 1.-3.7...................................................92<br />

Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung....................................................................................................... 99<br />

C1 Fragebogen für Aufgabenersteller........................................................................................................................................99<br />

C2 Fragebogen für Prüfer Elektro vor der Prüfung............................................................................................................. 109<br />

C3 Fragebogen für Prüfer Elektro nach der Prüfung...........................................................................................................114<br />

C4 Fragebogen für Prüfer Metall vor der Prüfung...............................................................................................................119<br />

C5 Fragebogen für Prüfer Metall nach der Prüfung............................................................................................................124<br />

C6 Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen....................................................................................................................129<br />

C7 Beobachtungsbogen...............................................................................................................................................................134<br />

Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen.............................................................................................141<br />

Stellungnahme der PAL................................................................................................................................................................141<br />

1. Systeminformatiker/-in.............................................................................................................................................141<br />

2. Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik ....................................................................................................142<br />

3. Werkzeugmechaniker/-in......................................................................................................................................... 143<br />

Stellungnahme der Arbeitgeber-Vertreter im PAL-Hauptausschuss............................................................................... 145<br />

Stellungnahme der Arbeitnehmer im PAL-Hauptausschuss...............................................................................................147<br />

6


Vorhaben<br />

1 Vorhaben<br />

Das Vorhaben nimmt seinen Anfang mit den neu geordneten Elektroberufen im Jahr 2003. In Anlehnung daran sind<br />

im Jahr 2004 die Metallberufe (BGBl I, S. 1502, vom 09. 07. 2004) neu geordnet worden. Die Verordnungen (mit den<br />

Folgeregelungen) legen für die Ausbildungsberufe zum einen jeweils eine gestreckte Abschlussprüfung und zum anderen<br />

einen geänderten Zugang zur Leistungsbeurteilung in den Prüfungen fest.<br />

Der Teil I der Abschlussprüfung besteht aus der Ausführung einer komplexen Arbeitsaufgabe, die situative Gesprächsphasen<br />

und schriftliche Aufgabenstellungen beinhaltet, und trägt mit 40 % zum Ergebnis der Abschlussprüfung<br />

bei. An Stelle der nach der Verordnung von 1987 fachsystematisch gegliederten schriftlichen Prüfung sollen<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen nun anwendungsbezogene, fachübergreifende Problemstellungen bearbeiten. Die<br />

Verordnungen geben erstmals die in den beiden Prüfungsteilen zu prüfenden Qualifikationen explizit vor. Für die<br />

„Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik” lautet diese Vorgabe für die Abschlussprüfung Teil I nach § 17<br />

Abs. 3: „Der Prüfling soll zeigen, dass er/sie<br />

1. technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen, Material<br />

und Werkzeug disponieren,<br />

2. Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren, Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften<br />

und Umweltschutzbestimmungen einhalten,<br />

3. die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen, elektrische Schutzmaßnahmen prüfen,<br />

4. elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen, Fehler suchen und beseitigen, Betriebswerte einstellen und<br />

messen,<br />

5. Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern, Auftragsdurchführung dokumentieren, technische Unterlagen,<br />

einschließlich Prüfprotokolle, erstellen<br />

kann.“<br />

Diese zentralen Qualifikationen schaffen, in den jeweils berufsspezifischen Orientierungen, den Bezug zu handlungsbezogenen,<br />

an beruflichen Tätigkeitsstrukturen und Arbeitsprozessen orientierten Aufgabenstellungen für die Prüfung.<br />

Um die Einführung der <strong>neue</strong>n Orientierungen zu unterstützen, hat das BMBF von Juli 2004 bis Januar 2006<br />

ein Vorhaben durchführen lassen, in dem „Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und<br />

handwerklichen Elektroberufe“ erarbeitet worden sind.<br />

Zentrale Themen bildeten die Grundlage zur Ausgestaltung von komplexen Aufgaben und den Zugang zur Bewertung<br />

der Leistungen in einem kriterienorientierten Ansatz und zur Abbildung von Prozesskompetenz. Die Ergebnisse des<br />

Vorhabens sind im Juni 2006 in Bonn in einem Fachsymposium des BMBF und auch im Juli 2006 im Hauptausschuss<br />

der PAL in Stuttgart vorgestellt und im Oktober 2006 in einer Broschüre mit einer zugehörigen CD-ROM veröffentlicht<br />

worden. Der zeitliche Verzug zwischen dem Erlass der Ausbildungsordnungen und der Vorstellung der Umsetzungshilfen<br />

hatte zur Folge, dass in der Zwischenzeit bereits erste Prüfungen nach den <strong>neue</strong>n Verordnungen durchzuführen<br />

waren. Diese Handlungsnotwendigkeiten haben es mit sich gebracht, dass bei der PAL in Stuttgart erste Aufgabensätze<br />

erstellt worden sind, ohne dass diese in einem engen Sinne an den Umsetzungshilfen orientiert sein konnten. Für<br />

die Entwicklung der Aufgabensätze hat man bei der PAL den vollständigen Handlungszyklus gewählt. Darauf beziehen<br />

sich die Arbeitsaufgabe, die situativen Gesprächsphasen und die schriftlichen Aufgabenstellungen in gebundener<br />

und in ungebundener Form. So bestehen in den Umsetzungshilfen aus dem Vorhaben des BMBF eine <strong>neue</strong> Praxis der<br />

Prüfungen, die in ihrer Struktur auf einem Beschluss im Hauptausschuss der PAL gründet und eine Modellvorstellung<br />

dazu nebeneinander. Um diese Situation aufzulösen, ist im Hauptausschuss zwischen DIHK (IHKs) und DGB (Gewerkschaften)<br />

eine Vereinbarung abgeschlossen worden, die Vorgaben der Umsetzungshilfen in einem „Pretest” in der<br />

Praxis zu erproben.<br />

Für die Erprobung ist Mitte Juni 2009 abschließend die folgende Zielvorstellung formuliert worden:<br />

„Ziel des Pretests ist es, den kriterienorientierten Prüfungsansatz zu erproben, und zu ermitteln, welche Akzeptanz<br />

dieser bei den die Prüfung durchführenden Personen hat.“<br />

7


Vorhaben<br />

Die Evaluation schließt den gesamten Prüfungsprozess von der Aufgabenerstellung über die Prüferschulung bis zur<br />

eigentlichen Prüfungsdurchführung ein. Es sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche besonderen Anforderungen<br />

sich bei der Einführung des <strong>neue</strong>n Prüfungskonzepts bei den Prüfern, Auszubildenden, Ausbildungsverantwortlichen,<br />

Aufgabenerstellern und IHKs ergeben.<br />

Im Einzelnen sollen in der Evaluation folgende Fragen beantwortet werden:<br />

• Wie wird das <strong>neue</strong> Verfahren von den an den Prüfungen beteiligten Akteuren – Prüfer, Auszubildende, Ausbildungsverantwortliche,<br />

Aufgabenersteller – im Vergleich mit dem jetzt praktizierten Verfahren insgesamt eingeschätzt<br />

• Wie gut ist es gelungen, die in den Umsetzungshilfen beschriebenen Anforderungen an die Konstruktion von Prüfungsaufgaben<br />

für Teil 1 der Abschlussprüfung zu erfüllen Wie gut ist es insbesondere im Hinblick auf die geforderte<br />

Authentizität der Prüfungsaufgaben gelungen, für die Abschlussprüfung Teil 1 Aufgabenteile zu entwickeln,<br />

die den berufstypischen Handlungen entsprechen, die tatsächliche Anwendungssituation in ihrer gegebenen<br />

Komplexität widerspiegeln und die im Zusammenhang einer für den jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation<br />

verknüpft sind Wie gut gelingt es, in den Prüfungsaufgaben eine handlungsbezogene – an beruflichen Tätigkeiten<br />

und Arbeitsprozessen orientierte – Aufgabenstruktur, wie in den Umsetzungshilfen beschrieben, umzusetzen<br />

• Wie gut ist es gelungen, für Teil 1 der Abschlussprüfung schriftliche Aufgaben zu entwickeln, die den Kriterien der<br />

Umsetzungshilfe entsprechen<br />

• Wie gut gelingt es dem <strong>neue</strong>n Prüfungsansatz, die in den Ausbildungsverordnungen genannten Qualifikationen<br />

abzubilden<br />

• Inwieweit werden Aussagefähigkeit und damit Qualität der Prüfung durch das <strong>neue</strong> Konzept verändert<br />

• Wie wird der Aufwand des <strong>neue</strong>n Ansatzes bei der Aufgabenstellung und Prüfungsdurchführung bewertet<br />

• Wie wird die Praxisnähe der Pretestprüfungen bewertet<br />

• Wie valide prüft der Pretest die in der Verordnung genannten fünf Qualifikationsbereiche unter Berücksichtigung<br />

des Ausbildungsrahmenplans und des KMK-Rahmenlehrplans ab“<br />

Als Grundlage für diese Erprobung mit einer zugehörigen Evaluation sind Aufgabensätze und Organisationshilfen für<br />

die Durchführung von Probeprüfungen zur Orientierung an den Umsetzungshilfen entwickelt worden. Von den insgesamt<br />

zwölf industriellen Metall- und Elektroberufen sind dafür drei in stellvertretender Form ausgewählt worden. Es<br />

handelt sich um die Berufe „Elektroniker/in für Automatisierungstechnik (EAT)“, „Systeminformatiker/-in (SYI)“ und<br />

„Werkzeugmechaniker/-in (WM)“. Damit stehen in der Erprobung zwei Elektroberufe im Fokus, für die in den Umsetzungshilfen<br />

ein Beispiel für die EAT vorgegeben worden ist und ein Metallberuf, für den die Prüfungsunterlagen in der<br />

Analogie zu den Vorgaben für die Elektroberufe zu entwickeln waren.<br />

Die Probeprüfungen sind von den Industrie- und Handelskammern Berlin, Duisburg, Nürnberg, Oldenburg und Stuttgart<br />

organisiert worden. Sie haben im Zeitraum vom 2. Juni bis 3. Juli 2009 bei Unternehmen stattgefunden. An<br />

den Probeprüfungen nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Ministerien, des DIHK, der Gewerkschaften, der PAL-<br />

Fachausschüsse und der Kammern teil. Sie haben „Eindrücke” gesammelt, diskutiert und zum Teil auch bereits kommentiert.<br />

Daneben ist eine strukturierte Evaluation vorgenommen worden. Sie stützt sich auf eine Befragung der<br />

beteiligten Aufgabenersteller, der aktiv vor Ort beteiligten Prüfer vor und nach der jeweils durchgeführten Prüfung<br />

und der Auszubildenden, die bereit waren, den bereits abgelegten ersten Teil ihrer Abschlussprüfung noch einmal<br />

nach dem Ansatz der Umsetzungshilfen zu wiederholen. Im Weiteren ist die Durchführung der Prüfungen jeweils<br />

im Sinne einer nicht teilnehmenden Beobachtung verfolgt worden. Dabei standen nicht zuletzt die situativen Gesprächsphasen<br />

und die Auswertungsphasen zur Prüfung im Blickpunkt.<br />

Das Vorgehen in der Evaluation stützt sich auf eine Folge von Befragungen bei beteiligten Expertinnen und Experten.<br />

Diese Folge von Befragungen folgt der Entwicklung und der Durchführung der Prüfung. Zunächst sollten die Aufgabenersteller<br />

befragt werden. Sie umfassen die Vertreter der PAL-Fachausschüsse, einen Ko-Autor des Aufgabensatzes,<br />

welcher die Prüfungsaufgabe für die Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik in den Umsetzungshilfen mit<br />

erstellt hatte, sowie einen Experten für die Aufgabenerstellung aus dem Zusammenhang einer zusätzlichen Umsetzungshilfe<br />

Systeminformatiker/-in der Gewerkschaft ver.di.<br />

8


Vorhaben<br />

Eingesetzt wurden die Aufgabensätze von den Prüfern an den jeweiligen Prüfungsorten. Entsprechend sind die Prüfer<br />

zu ihren Vorstellungen zu der nach den Umsetzungshilfen erarbeiteten Prüfung befragt worden, bevor sie die Prüfung<br />

durchgeführt haben. In einem zweiten Schritt sind die entsprechenden Vorstellungen bei den Prüfern nach der<br />

Durchführung der Prüfung erhoben worden. Aus dem Vergleich der Auffassungen vor und nach der Durchführung<br />

der Prüfung können sich die Erfahrungen der Prüfer mit der zu erprobenden Prüfung widerspiegeln. Schließlich sind<br />

die Prüfungsteilnehmer/-innen 1 nach der Prüfung zu ihren Eindrücken befragt worden. Das ist auch in Bezug auf ihre<br />

Eindrücke zu der vorausgehend durchgeführten „echten” Prüfung erfolgt. Über diese Sequenz von Informationen zur<br />

Erstellung, Durchführung und Reflexion des „Pretests” sind weitere in der Form einer nicht teilnehmenden Beobachtung<br />

gesammelt worden. An jedem Prüfungsort hat jeweils ein externer Supervisor teilgenommen, der die zentralen<br />

Abläufe auf der Grundlage eines Beobachtungsbogens festgehalten hat. Diese Beobachtungen sind in einem strukturierten<br />

Protokoll dargelegt worden.<br />

1<br />

In der Ausbildungsverordnung von 2007 wird noch der Begriff Prüfling verwendet. Wir wurden gebeten, von Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmern zu<br />

sprechen. Weiterhin sind wir gehalten, stets auch die weibliche Form zu verwenden. Da nur im Beruf Werkzeugmechaniker/-in zwei weibliche Auszubildende<br />

zur Stichprobe gehören, sprechen wir in diesem Fall bzw. bei allen Berufe übergreifenden Aussagen von „Prüfungsteilnehmern/-innen“. Bei den<br />

Prüfern verwenden wir nur die männliche Form, da keine Prüferin am Pretest beteiligt war.<br />

9


Die Befragung bei den Aufgabenerstellern<br />

2 Die Befragung bei den Aufgabenerstellern<br />

2.1 Durchführung<br />

Die Aufgabenersteller sind vor der Durchführung der ersten Probeprüfung von den Evaluatoren über die PAL angesprochen<br />

worden (am 3. Juni 2009) und, auf der Grundlage des entsprechenden Fragebogens (vgl. Anlage D1), um<br />

die Abgabe von Einschätzungen zur vorausgehend stattgefundenen Prüfung und zu den Aufgabensätzen im Pretest<br />

gebeten worden. Der Fragebogen hat sich zum einen an den Zielen der Prüfung nach den Umsetzungshilfen orientiert,<br />

zum anderen hat er sich auf ein Konzept bezogen, das in der jüngeren Zeit entstanden ist und die Gültigkeit von<br />

berufsbezogenen Prüfungen in den Mittelpunkt stellt. Die Aufgabenersteller sind gebeten worden, die bearbeiteten<br />

Fragebögen zurückzugeben.<br />

2.2 Ergebnisse<br />

Der Rücklauf umfasst sechs Fragebögen aus dem Zusammenhang Metall (Werkzeugmechaniker/-in) und einen Fragebogen<br />

aus dem Bereich Elektro (Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik). Dieses liegt darin begründet, dass<br />

sich die PAL-Fachausschüsse in den Elektroberufen von den Aufgabenstellungen im Pretest distanzierten, sodass nur<br />

noch der Autor geantwortet hat. Für diesen Fall scheint es einen systematischen Einfluss zu geben. Es liegen Informationen<br />

vor, die greifbar werden lassen, dass die Aufgabenstellungen für den Pretest nicht in kooperativer Form von<br />

den Mitgliedern der einschlägigen Aufgabenausschüsse erstellt worden sind. Vielmehr sind einzelne Personen in diese<br />

Funktionen eingetreten, die dafür durch den PAL-Hauptausschuss beauftragt worden sind. Es scheint nicht gelungen<br />

zu sein, das Konzept der Umsetzungshilfen in den Ausschüssen als Grundlage für eine gemeinsame, kooperative<br />

Aufgabenerstellung wirksam werden zu lassen. Damit lässt sich für die Elektroberufe keine statistische Auswertung<br />

vornehmen. Für die Werkzeugmechaniker ist das, wegen der geringen Anzahl von verfügbaren Rückmeldungen, allenfalls<br />

bedingt möglich. Insbesondere besteht für eine vergleichende statistische Betrachtung der Einschätzungen zum<br />

vorweg stattgefundenen ersten Prüfungsteil und dem Pretest nur eine unzureichende Datenbasis. Neben übereinstimmenden<br />

Angaben zu einzelnen Fragen, wie etwa zur Einschätzung des Anspruches der komplexen Arbeitsaufgabe<br />

(vgl. die Tabelle 1 a), sind Verteilungen der Einschätzungen über alle Positionen der vorgegebenen Skalen vorzufinden,<br />

bei denen auch noch fehlende Werte auftreten (vgl. die Tabelle 1 b).<br />

Tabelle 1: Verteilungen zu den Antworten der Aufgabenersteller WM zu zwei einschlägigen Items<br />

a) Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll,<br />

aber zu bewältigen<br />

Häufigkeit<br />

Gültig trifft eher zu 1<br />

trifft zu<br />

5<br />

Total 6<br />

b) Eine enge Orientierung an der<br />

BMBF-Umsetzungshilfe ist …<br />

Häufigkeit<br />

Gültig wenig wichtig 3<br />

wichtig<br />

1<br />

sehr wichtig 1<br />

Summe<br />

5<br />

Missing Keine Angabe 1<br />

Total 6<br />

Daraus lässt sich entnehmen, dass unter den Aufgabenerstellern für die Werkzeugmechaniker keine gemeinsam getragene<br />

Orientierung an den Umsetzungshilfen besteht. Dieser Befund lässt eine differenzierende Auswertung für<br />

die Teilgruppe der Autoren zur Aufgabenstellung für die Werkzeugmechaniker nicht hilfreich erscheinen. Eine Übersicht<br />

zu den Ergebnissen findet sich im Anhang (Tabelle A1).<br />

10


Die Befragung bei den Aufgabenerstellern<br />

Eine qualitative Auswertung zu den globalen Einschätzungen zum Aufgabensatz für die Werkzeugmechaniker/-innen<br />

liegt in Tabelle 2 vor.<br />

Tabelle 2: Qualitative und Fragebogenaussagen der Aufgabenersteller Werkzeugmechaniker/-in (6 Fragebögen,<br />

davon 5 auswertbar)<br />

Aspekt<br />

Erstellung der Pretestaufgaben<br />

insgesamt<br />

(5 auswertbare Bögen)<br />

Anlage der Aufgabenstellungen<br />

Zusammenfassende<br />

Anregungen<br />

Qualitative Aussage, was<br />

am Pretest gefallen hat<br />

Der Prüfungsträger (PT) (2);<br />

Die Ähnlichkeit zur AP T1;<br />

berufsorientiert<br />

Der Bezug der schriftlichen<br />

Aufgaben auf den Prüfungsträger<br />

(2);<br />

der verbesserte<br />

Praxisbezug (2);<br />

Lehrplankonform<br />

Das Auswerteblatt ist<br />

richtig gut<br />

Qualitative Aussage, was am<br />

Pretest nicht gefallen hat<br />

Die Beschränkung auf<br />

sichtbares Verhalten<br />

Zu enge Bindung der Aufgaben<br />

an den PT bedingt<br />

einen zu kleinen Ausschnitt<br />

der Ausbildungsinhalte (4)<br />

Prüfungsgestaltung zu<br />

eingeschränkt (3)<br />

Fragebogenkennwerte<br />

1. insgesamt sehr gelungen:<br />

M = 3,4<br />

(trifft eher nicht zu);<br />

Min.: 0 (trifft völlig zu);<br />

Max.: 5 (trifft gar nicht zu)<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

Fragebogenkennwerte: Mittelwert auf der Skala von 0 bis 5 (Mitte der Skala bei 2,5) mit minimalem und maximalem Wert<br />

An den Gesamteinschätzungen wird greifbar, dass die fünf Aufgabenersteller im Kern eine zu geringe Abbildung der<br />

Ausbildungsinhalte in der Aufgabenstellung bemängeln. Die übrigen Gesichtspunkte werden in der Tendenz jeweils<br />

von einzelnen Personen vertreten.<br />

2.3 Zur Erstellung der Aufgaben<br />

Der Entstehungsprozess der Aufgaben für den Pretest hat sich im Nachhinein als äußerst schwierig, komplex und<br />

zeitintensiv erwiesen.<br />

Nachdem Ende 2007 alle Aufgabensteller in den PAL-Fachausschüssen der neu geordneten M+E-Berufe über das<br />

Vorhaben „Pretest“ und die Intensionen der Umsetzungshilfe informiert worden waren, starteten die PAL-Fachausschüsse<br />

Werkzeugmechaniker/in, Systeminformatiker/in und Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />

Anfang 2008 mit der Entwicklung der Pretests. Bei der praktischen Umsetzung des <strong>neue</strong>n Prüfungsansatzes in<br />

konkrete Aufgaben zeigte sich, dass die beteiligten Akteure nur sehr schwer ein gemeinsames Verständnis entwickeln<br />

konnten, teilweise konnte auch kein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Um dem Auftrag zur Durchführung eines<br />

„Pretests“ durch den PAL-Hauptausschuss dennoch gerecht zu werden, entstanden in der Folge Aufgabensätze, die<br />

wiederum Befürworter und Gegner fanden. Die Aufgaben wurden durch Herrn Dr. Tauschek, einem Ko-Autor der Umsetzungshilfe,<br />

begutachtet. Der aus der Begutachtung entstandene Änderungsbedarf führte zu einer Überarbeitung<br />

der Aufgaben. Das hat in einem Kompromiss zur Bereitstellung der Aufgabensätze für den Pretest resultiert.<br />

Für die Elektroniker für Automatisierungstechnik ist die Aufgabe aus den Umsetzungshilfen übernommen worden.<br />

Für die Systeminformatiker ist die Überarbeitung durch das Hinzuziehen eines zusätzlichen Autors mitgestaltet worden.<br />

Für die Werkzeugmechaniker hat man die Vorlage der Aufgabenerstellungsgruppe weiterentwickelt und modifiziert.<br />

Der Prozess wurde wegen der Terminsetzung für die Bereitstellung der Aufgabensätze nicht ganz zu Ende<br />

gebracht.<br />

11


Die Befragung bei den Aufgabenerstellern<br />

Schließlich sind die Aufgaben vom PAL-Hauptausschuss für die Erprobung entsprechend der Umsetzungshilfe für<br />

einsetzbar befunden worden, wenngleich die Aufgaben für die drei Berufe sehr unterschiedlich strukturiert sind.<br />

Das ist ein deutlicher Indikator dafür, dass kein gemeinsames Verständnis der Umsetzungshilfen erreicht worden ist.<br />

12


Analyse der Prüfungsdaten<br />

3 Analyse der Prüfungsdaten<br />

3.1 Rahmenbedingungen der Pretests<br />

Die Pretests fanden wenige Wochen nach dem regulären Teil 1 der Abschlussprüfung Frühjahr 2009 statt. Die Rahmenbedingungen<br />

sind der nachfolgenden Tabelle 3 zu entnehmen.<br />

Tabelle 3: Rahmenbedingungen der Pretests 2<br />

Beruf Datum IHK<br />

Anzahl Prüfungsteilnehmer/-innen/Prüfer<br />

Wissens.<br />

Begleitung.<br />

Werkzeugmechaniker/-in 2.–4.6. Oldenburg 10/8 Schmidt<br />

Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik 3.–5.6. Duisburg 13/12 Breuer/Mathieu<br />

Systeminformatiker/-in 9.6. Berlin 8/3 Schmidt<br />

Systeminformatiker/-in 16.6. Nürnberg 7/6 Breuer/Tauschek<br />

Werkzeugmechaniker/-in 17.–18.6. Nürnberg 7/6 Breuer/Tauschek<br />

Werkzeugmechaniker/-in 24.–25.6. Nürnberg 10/6<br />

Breuer/Mathieu/<br />

Tauschek<br />

Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik 1.-3.7. Stuttgart 11/5 Schmidt<br />

3.2 Prüfungsergebnisse von Pretest und regulärer Prüfung im Vergleich<br />

Durch die zeitnahe Durchführung der regulären Prüfung und der Pretests besteht die Möglichkeit, die Prüfungsleistungen<br />

gegenüberzustellen und nach Korrelaten für deutlich abweichende Leistungen zu suchen. Der Vergleich<br />

erfolgt zunächst auf der Basis der Gesamtleistung, ausgedrückt durch Punktwerte auf der 100-Punkte-Skala.<br />

Darüber hinaus wurden Korrelationen zwischen den Leistungen bei den beiden Prüfungszeitpunkten ermittelt (vgl.<br />

Tabelle 4).<br />

Erläuterung der statistischen Methode<br />

Zunächst wird überprüft, inwieweit sich die Mittelwerte statistisch unterscheiden, also die Prüfungen zu unterschiedlichen<br />

durchschnittlichen Bewertungen führten.<br />

Als Maß dafür, wie eng der Zusammenhang zweier bei einer Stichprobe von Personen erhobener Messwerte ist (hier<br />

die Prüfungsgesamtpunktzahl beider Prüfungen), verwendet man den Korrelationskoeffizienten. Der Korrelationskoeffizient<br />

kann Werte zwischen −1 und +1 annehmen. Bei einem Wert von 1 besteht ein vollständiger positiver oder<br />

negativer linearer Zusammenhang zwischen den betrachteten Messungen. Das bedeutet, ich kann, wenn ich nur einen<br />

der beiden Messwerte kenne, zu 100 % den anderen vorhersagen. Ergäbe sich also eine Korrelation von +1 zwischen<br />

den beiden Prüfungsergebnissen, so ließe sich der Pretestwert sicher aus dem Wert der regulären Prüfung errechnen.<br />

Je weiter der Korrelationskoeffizient von 1 abweicht, desto ungenauer wird die Vorhersage des einen aus dem ande-<br />

2 An der Durchführung des Pretests haben an der Seite von Herrn Professor Breuer Herr Dr. Rüdiger Tauschek und Herr Dipl.-Hdl. Markus Mathieu als Supervisoren<br />

mitgewirkt. Darüber hinaus war Herr Dr. Tauschek an der Konzeption und der Auswertung der Befragungen beteiligt.<br />

13


Analyse der Prüfungsdaten<br />

ren Wert. Beträgt die Korrelation 0, so ist keinerlei Vorhersage möglich. Wer also in einer Prüfung gut abgeschnitten<br />

hat, kann in diesem Fall in der anderen ebenfalls gut, viel besser oder deutlich schlechter abgeschnitten haben.<br />

Bei der Beurteilung, welcher Korrelationswert als hoch anzusehen ist, orientiert sich die Wissenschaft einerseits an<br />

der statistischen Signifikanz, die allerdings stark vom Stichprobenumfang abhängt. Darüber hinaus gibt es etwa innerhalb<br />

der Testdiagnostik Konventionen, ab wann ein Koeffizient als substanziell anzusehen ist. Als hoch bedeutsam<br />

gelten Koeffizienten ab 0,7. Um zwei Messungen in der Testentwicklung als gleichwertig zu betrachten, hat sich in<br />

der psychologischen Diagnostik ein Wert von mindestens 0,85 eingebürgert. Wird dieser Grenzwert überschritten,<br />

kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass die beiden Messungen unterschiedliche Kompetenzen erfassen. Ist<br />

man also sicher, mit einer Prüfung ließe sich berufliche Handlungskompetenz erfassen, und korreliert diese Prüfung<br />

mit einer anderen mit unbekannter Messintention, so gibt die Korrelation Auskunft, ob auch die unbekannte Prüfung<br />

berufliche Handlungskompetenz zu erfassen gestattet. Liegt der Koeffizient bei 0,85, so kann man mit ziemlicher<br />

Sicherheit davon ausgehen, dass auch die <strong>neue</strong> Prüfung berufliche Handlungskompetenz zu erfassen gestattet. Liegt<br />

der Wert bei 0,7, so messen beide Prüfungen Ähnliches, sind aber nicht identisch in der Messintention.<br />

Im vorliegenden Fall werden zwei unterschiedliche Methoden der Korrelationsrechnung verwendet. Dabei ist die Methode<br />

der Rangkorrelation eher geeignet für Daten, wie sie in der vorliegenden Untersuchung angefallen sind. Verbreiteter<br />

ist jedoch die Methode der Produkt-Moment-Korrelation, weshalb auch diese Koeffizienten angegeben sind.<br />

Tabelle 4: Beziehungen zwischen regulärer Prüfung und Pretest<br />

Beruf<br />

Werkzeugmechaniker/-in<br />

Systeminformatiker/-in<br />

Elektroniker/-in für<br />

Automatisierungstechnik<br />

Anzahl Prüfungsteilnehmer/-innen 27 15 (14) 1 24<br />

Arithmet. Mittel<br />

(von 100 Punkten)<br />

regulär Pretest regulär Pretest regulär Pretest<br />

80 69 83 76 (79) 79 64<br />

Standardabweichung 10 12 9 18 (11) 10 14<br />

Produkt-Moment-Korrelation 0,74*** 0,50 (0,40) n.s. 0,86***<br />

Rangkorrelation 0,69*** 0,69** (0,63*) 0,85***<br />

Alle Mittelwerte lagen bei der regulären Prüfung höher. Die Streuung ist durchweg beim Pretest höher. Der Mittelwertsunterschied<br />

ist bei den Systeminformatikern nicht signifikant Bei den beiden anderen Berufen ergeben sich<br />

dagegen hoch signifikante Unterschiede (0,1-%-Niveau).<br />

Die Korrelationen sind für EAT und WM außerordentlich hoch, insbesondere beim EAT. Bei den Systeminformatikern<br />

ist die Korrelation dagegen eher gering.<br />

Die hohen Korrelationen bei den zwei Berufen müssen so interpretiert werden, dass beide Prüfungen ziemlich Ähnliches<br />

messen. Insbesondere der Wert für EAT liegt in einer Größenordnung, der so interpretiert werden muss, dass sich beide<br />

Prüfungen nicht substanziell darin unterscheiden, welche Kompetenzen sie erfassen. Bei den Werkzeugmechanikern/-<br />

innen ist die Korrelation mit 0,74 etwas niedriger, dennoch statistisch hoch bedeutsam und Indikator für eine ähnliche<br />

Messintention.<br />

1<br />

Ein Prüfungsteilnehmer scheiterte vollständig beim Pretest (24 Punkte). Wenn man diesen aus der Stichprobe ausschließt, ergeben sich die Werte in der<br />

Klammer<br />

n.s.: nicht signifikant, *** signifikant auf dem 0,1%-Niveau, ** 1%-Niveau, * 5%-Niveau<br />

14


Analyse der Prüfungsdaten<br />

Wenn somit in beiden Berufen die Prüfungen Ähnliches oder bei den EAT nahezu Gleiches gemessen wird, bedeutet<br />

dies<br />

• entweder, dass es nicht gelungen ist, mit der <strong>neue</strong>n Prüfungsform besser die berufliche Handlungskompetenz – oder<br />

was immer damit erfasst werden soll – zu erfassen als in der regulären Prüfung,<br />

• oder die reguläre Prüfung genauso gut in der Lage ist, berufliche Handlungskompetenz zu messen.<br />

Somit ist es streng genommen beim EAT, vermutlich auch beim WM, gleichgültig, mit welcher Prüfungsform geprüft<br />

wird.<br />

Bei den Systeminformatikern stellt sich die Situation anders dar. Hier kommen beide Prüfungen zu unterschiedlichen<br />

Rangreihen der Prüfungsteilnehmer und einer geringen Übereinstimmung der Leistungen. Beide Prüfungen erfassen<br />

also unterschiedliche Kompetenzen. Die Korrelation gestattet keine Aussage dazu, welche besser geeignet ist, um die<br />

intendierten Kompetenzen zu erfassen. Denkbar ist auch, dass eine der beiden Prüfungen eine zu geringe Objektivität<br />

und Vergleichbarkeit besitzt, also generell ungeeignet ist, um überhaupt Leistungen zu erfassen.<br />

Die Differenzen der Prüfungsgesamtwerte wurden mit den erhobenen Fragebogendaten und den Skalen im Fragebogen<br />

zur Selbstwirksamkeit korreliert. Substanzielle Korrelationen würden Erklärungen dafür liefern, warum jemand bei<br />

der regulären Prüfung gut und bei dem Pretest schlecht abgeschnitten hat oder umgekehrt. Es ergaben sich allerdings<br />

kaum nennenswerte Zusammenhänge. Bei den EAT war dies ohnehin nicht zu erwarten, da beiden Prüfungen – wie<br />

oben ausgeführt – das Gleiche erfassen. Bei den Systeminformatikern ergaben sich keine substanziellen Korrelationen.<br />

Bei den Werkzeugmechanikern/-innen finden sich zwei auf dem 1-%-Niveau signifikante Korrelationen mit der Leistungsdifferenz<br />

(Wert reguläre Prüfung – Pretestergebnis):<br />

• -0,57 mit der Aussage „in der regulären Prüfung konnte ich zeigen, wie gut ich in der Berufsschule gelernt habe“.<br />

Wer also meint, dass er seine berufsschulische Leistungsfähigkeit in der regulären Prüfung zeigen konnte, hat im<br />

Pretest tendenziell besser abgeschnitten.<br />

• -0,54 mit der Skala „Selbst-Wirksamkeit“ im Fragebogen zur Selbstregulierung. Wer also über eine klare Erwartung<br />

zum Erfolg in der Ausbildung verfügt, schneidet im Pretest tendenziell besser ab.<br />

Eine weiterführende Interpretation dieser beiden Werte dürfte kaum möglich sein.<br />

15


Strukturierte Beobachtung der Pretests<br />

4 Strukturierte Beobachtung der Pretests<br />

Mit einem Beobachtungsbogen wurden die Rahmenbedingungen der Prüfungen registriert und Merkmale der situativen<br />

Gesprächsphasen festgehalten. Die daraus abgeleiteten Protokolle sind dem Anhang zu entnehmen. Zusätzlich<br />

fanden bei einigen Prüfungen ausführliche Auswertungsgespräche mit den Prüfern, in Stuttgart auch mit den<br />

Prüfungsteilnehmern/-innen statt, die aufgezeichnet wurden und in den Protokollen stichwortartig festgehalten sind.<br />

Alle Protokolle, auf die sich die zusammenfassenden Feststellungen dieses Kapitels beziehen, sind in Anhang B wiedergegeben.<br />

4.1 Beobachtung und Beurteilung der Prüfungsrahmenbedingungen<br />

Werkzeugmechaniker/-innen<br />

Die schriftlichen Aufgaben der Prüfung wurden an einem gesonderten Tag in einem ruhigen Unterrichtsraum bearbeitet.<br />

Der praktische Teil erfolgte in der Ausbildungswerkstatt, die in Oldenburg direkt an die Werkshalle angrenzte<br />

bzw. ein Teil davon war, sodass zeitweise werksüblicher Arbeitslärm herrschte. Platz war zum Arbeiten an Werkbänken<br />

reichlich verfügbar. Bei der Maschinenarbeit gab es mitunter kurze Wartezeiten.<br />

Die Zahl der Prüfer (20) war im Verhältnis zur Zahl der Prüfungsteilnehmer/-innen (27) relativ hoch.<br />

Einige Prüfer äußerten, es habe im Aufgabenheft einige problematische Formulierungen gegeben und einen Fehler in<br />

der Lösungsschablone. Die schwachen Prüfungsleistungen führten Prüfer in Oldenburg auf das hohe Gewicht einer<br />

von keinem Prüfungsteilnehmer in Oldenburg ganz gelösten Aufgabe zurück. Der Beurteilungsbogen wurde kritisiert,<br />

ebenso das geringe Gewicht der Funktion in der Bewertung.<br />

Systeminformatiker<br />

Die Prüfung fand in integrierter Form nur an einem Tag statt. Dabei sollte allerdings mit den schriftlichen Aufgaben<br />

begonnen werden, die in der ersten Pause nach drei Stunden eingesammelt wurden. Die Prüfungsteilnehmer erhielten<br />

Kopien, an denen vorgenommene Korrekturen nicht mehr bewertet wurden.<br />

Es gab nur eine weitere halb- bzw. dreiviertelstündige Mittagspause, in der die Prüfungsteilnehmer prinzipiell die<br />

Möglichkeit hatten, sich über Ergebnisse, Arbeitsschritte, Lösungen etc. auszutauschen.<br />

Der Tag wurde offenbar von allen als sehr belastend erlebt. Die Prüfer sehen in Zukunft keine Notwendigkeit für die<br />

Durchführung an einem Tag, zumal es betriebsuntypisch ist, dass acht Stunden an einer einzigen Problemstellung<br />

gearbeitet werden muss.<br />

Die ruhigen Arbeitsbedingungen waren günstig, gestört in Berlin lediglich durch die zahlreichen externen Beobachter.<br />

Die Berliner Prüfer empfanden die Zahl von drei Prüfern für die Beobachtung von acht Prüfungsteilnehmern als zu<br />

gering, wenn eine systematische Beobachtung und echte situative Gesprächsphasen gewährleistet sein sollen. Kritisiert<br />

wurden die mutmaßlichen Fehler in den Aufgaben sowie der zu starre Bewertungsbogen und die vorgegebenen<br />

Gewichtungen.<br />

Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

Die schriftlichen Aufgaben wurden an einem gesonderten Tag in einem Unterrichtsraum bearbeitet, wobei 1,5 Stunden<br />

für die schriftlichen Fragen und eine Stunde für die SPS-Programmierung zur Verfügung standen, unterbrochen<br />

von 15 Minuten Pause. Den schriftlichen Aufgaben ging eine Stunde Einlesezeit voraus, in der keine Notizen oder<br />

Aufgabenbearbeitungen gestattet waren.<br />

Der praktische Prüfungsteil erfolgte an einem während der Ausbildung und in der regulären Abschlussprüfung Teil 1<br />

eingesetzten Prüfungsträger und einem dem Prüfungsteilnehmer persönlich zugeordneten Schaltschrank. Diese Anlagen<br />

waren in der ruhigen und von der Produktion abgetrennten Ausbildungswerkstatt aufgebaut.<br />

Die Prüfer hatten in die Anlage Fehler eingebaut, die von den Prüfungsteilnehmern in Anwesenheit von jeweils zwei<br />

Prüfern gesucht werden mussten. Dadurch musste versetzt begonnen werden. Da in Stuttgart für die 11 Prüfungs-<br />

16


Strukturierte Beobachtung der Pretests<br />

teilnehmer zunächst nur 5 Prüfer, also zwei Prüferteams zur Verfügung standen, ergaben sich für einige Prüfungsteilnehmer<br />

erhebliche Wartezeiten, bis sie mit der Arbeit beginnen konnten. In Duisburg stellte sich das Problem weniger.<br />

Hier standen für beide Gruppen von sechs bzw. 7 Prüfungsteilnehmern jeweils 10 Prüfer zur Verfügung.<br />

Das zeitliche Problem stellte sich dann am Ende nochmals, da die Abnahme wiederum vollständig von Prüfern betreut<br />

werden musste. Da in Stuttgart nur ein Prüfungsteilnehmer eine fehlerfreie Anlage übergeben konnte, dauerte die<br />

Übergabe samt Fehlersuche und -beseitigung bei den übrigen Prüfungsteilnehmern teilweise bis zu einer Stunde und<br />

länger. Dadurch ergaben sich wiederum erhebliche Wartezeiten. Der erste Prüfungsteilnehmer war um 11:40 Uhr fertig,<br />

der letzte um 16:15 Uhr. Die Prüfungsteilnehmer waren dadurch stark frustriert, die Prüfer bis an ihre Grenze belastet.<br />

Wegen der günstigeren Verhältnisse von Prüfer-Prüfungsteilnehmer-Zahl in Duisburg stellte sich das Problem<br />

weniger stark. Immerhin betrug auch hier die Zeitspanne zwischen erstem und letztem fertigen Prüfungsteilnehmer<br />

knapp drei Stunden.<br />

4.2 Situative Gesprächsphasen<br />

Das Problem bei der Beobachtung und Beurteilung dieses Prüfungsinstruments ist das Fehlen einer klaren Definition<br />

von „situativen Gesprächsphasen“ in der Verordnung oder der Umsetzungshilfe. In der Umsetzungshilfe heißt es<br />

lediglich, dass die Gesprächsphase durch die Handlungssituation bedingt sein muss. Zusätzliche Erläuterungen in<br />

den Anlagen zur Umsetzungshilfe und der Film des DIHK legen es nahe, dass die Prüfer die Arbeit beobachten und<br />

einen geeigneten Punkt beim Handlungsablauf frei wählen, der sich für eine Gesprächsphase eignet. Eine durchaus<br />

verordnungskonforme Interpretation könnte jedoch auch sein, dass Situationen im Prüfungssatz vorgegeben werden,<br />

in denen situative Gesprächsphasen erfolgen sollen. Die zuerst genannte Bedingung scheint bei den Werkzeugmechanikern/-innen<br />

gegeben zu sein, die zweite bei den Elektronikberufen.<br />

Werkzeugmechaniker/-innen<br />

Bei den Werkzeugmechanikern/-innen bestand keine Vorgabe über Thema und zeitliche Position der situativen Gesprächsphasen.<br />

Aufgrund der günstigen Betreuungsrelation (27 Prüfungsteilnehmer/-innen – 20 Prüfer) konnte relativ<br />

genau beobachtet und ein geeigneter Zeitpunkt für ein Gespräch gewählt werden. Anlass konnte die Beobachtung<br />

eines Fehlers sein (z. B. Schutzbrille nicht aufgesetzt) oder ein bestimmter Arbeitsschritt, der geeignete Fragen – etwa<br />

zum Drehen unterschiedlicher Metalle – zuließ. Damit verteilten sich die Gespräche über den Tag und entsprachen<br />

weitgehend der intendierten Dauer, der Gesprächsanteile und der Art der Fragen.<br />

Systeminformatiker<br />

Bei den Systeminformatikern legte der Bewertungsbogen es nahe, situative Gespräche bei der VDE-Prüfung und der<br />

Abnahme zu führen. Weitere Gelegenheiten ergaben sich durch Fragen der Prüfungsteilnehmer, die allerdings selten<br />

zu einer substanziellen situativen Gesprächsphase ausgebaut wurden. Die Berliner Prüfer waren sich unklar darüber,<br />

ob die Zuordnungen im Bewertungsbogen als verbindlich anzusehen sind.<br />

Wie sich dann zeigte, war die VDE-Prüfung wenig ergiebig, wenn nur die notwendigen Arbeitsschritte besprochen<br />

und die gesetzten Grenzwerte, die auf dem Messinstrument gekennzeichnet sind, zu nennen waren. Die Prüfer bewerteten<br />

diesen Arbeitsschritt als wenig relevant und die Gewichtung als viel zu hoch. Der Schritt ist nur bedingt für<br />

die Beurteilung der Handlungskompetenz und die Durchführung situativer Gespräche geeignet.<br />

Als zweite Gesprächsphase diente die Abnahme. Dadurch, dass die meisten Prüfungsteilnehmer den Zeitrahmen<br />

ausschöpften, bündelten sich die Gespräche damit am Ende, was zu Hektik und Wartezeiten bei den ohnehin nach<br />

acht Stunden sehr erschöpften Prüfungsteilnehmern und Prüfern führte.<br />

In Nürnberg gingen die Prüfer offenbar flexibler mit diesem Prüfungsteil um und setzten ihn bei verschiedenen Gelegenheiten<br />

ein. Berichtet wird jedoch, dass die Prüfungsteilnehmer nervös reagierten und das Gespräch als mündliche<br />

Prüfung erlebten.<br />

Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

Auch in diesem Beruf beschränkten sich die situativen Gespräche auf bestimmte Arbeitsschritte: Fehlersuche und Inbetriebnahme.<br />

Durch die Dauer dieser Arbeitsschritte, die bis zu mehr als einer Stunde betrug, war eine Beschränkung<br />

17


Strukturierte Beobachtung der Pretests<br />

auf insgesamt 10 Minuten nicht möglich. In der Regel wurde während der gesamten Zeit zwischen Prüfungsteilnehmer<br />

und Prüfern kommuniziert.<br />

In Stuttgart wurden zusätzlich Fragen aus einem Fragenkatalog gestellt, die in Beziehung zum jeweiligen Arbeitsschritt<br />

oder der Anlage standen, aber in der Regel über die konkrete berufliche Handlung hinausgingen und sich auch<br />

auf Grundlagenkenntnisse bezogen, wie sie vorwiegend in der Berufsschule vermittelt werden.<br />

In Stuttgart wurde der Versuch aufgegeben, die später von drei Teams zeitgleich geführten Gespräche nach den Kriterien<br />

des Beobachtungsbogens zu registrieren.<br />

4.3 Bewertung der Prüfungen<br />

Die Bewertung der Prüfungen erfolgte in allen drei Berufen ähnlich und offenbar in für die Prüfungsausschüsse gewohnter<br />

Vorgehensweise. Die schriftlichen Aufgaben werteten die Berufsschullehrer bzw. ein Berufsschullehrer und<br />

ein Ausbilder aus. Bei den praktischen Aufgaben wurden jeweils alle Prüfungsstücke oder Anlagen reihum immer jeweils<br />

nach einem Auswertungsaspekt des Bewertungsbogens bewertet.<br />

Die Gesamtdauer der Auswertung war recht lang. So benötigten 8 Prüfer in Oldenburg (WM) für die Auswertung<br />

von 10 Prüfungen mehr als drei Stunden (2,4 Prüferstunden Auswertungszeit für einen Prüfungsteilnehmer), 3 Prüfer in<br />

Berlin (SYI) 5 Stunden, 10 Minuten für die Auswertung von 8 Prüfungsteilnehmern (ca. 2 Prüferstunden pro Prüfungsteilnehmer).<br />

Bei den EATs in Stuttgart waren die schriftlichen Aufgaben bereits am ersten Prüfungstag ausgewertet<br />

worden (2 Prüfer, 2 Stunden für 11 Prüfungsteilnehmer). Fehlersuche und Inbetriebnahme wurden unmittelbar nach<br />

der Durchführung zwischen den beiden Prüfern besprochen und bewertet. Die Auswertung der Funktion erfolgte<br />

durch drei Prüfer (Dauer 3 Stunden) und parallel dazu die Bewertung der SPS-Programmierung durch zwei Prüfer.<br />

Damit kann die Auswertungszeit pro Prüfungsteilnehmer auf etwa 1,5 Stunden geschätzt werden.<br />

Bei der Bewertungsarbeit des Prüfungsausschusses ist nur schwer erkennbar, dass die komplexe Arbeitsaufgabe das<br />

Ziel hat, eine Bewertung der fünf, in der Verordnung benannten, Qualifikationsbereiche zu ermöglichen. Eine solche,<br />

direkt mit einer Qualifikation in Verbindung stehende Bewertung konnte zu keinem Zeitpunkt beobachtet werden.<br />

Prüfungsaufgaben und Bewertungsbogen legten allerdings ein entsprechendes Vorgehen auch nicht nahe.<br />

Es kam zwischen Prüfern niemals zu Diskussionen hinsichtlich einer spezifischen Qualifikation des/r Prüfungsteilnehmers/in.<br />

Die Frage der gezielten Bewertung eines Qualifikationsbereiches wurde vom Prüfungsausschuss zu keinem<br />

Zeitpunkt aufgegriffen, sondern ergab sich rein schematisch und rein rechnerisch am Ende der Bewertungsphase<br />

durch Addition der gewichteten Punktwerte.<br />

4.4 Diskussionspunkte in den Abschlussbesprechungen<br />

Einige Aspekte der Pretests wurden positiv bewertet, was allerdings teilweise überlagert wurde durch einige als fehlerhaft<br />

beurteilte Aufgabenstellungen und Prüfungsmaterialien. Prüfer der Werkzeugmechaniker/-innen lobten, dass ein funktionsfähiges<br />

Werkzeug im Verlauf der Prüfung entsteht und dabei die wichtigsten Maschinenarbeiten vorkommen.<br />

Prüfer und Prüfungsteilnehmer der Elektroniker für Automatisierungstechnik lobten vor allem die Prüfungsteile SPS-<br />

Programmierung und Fehlersuche. Kritisch wurden die langen Wartezeiten und organisatorischen Probleme gesehen.<br />

Die Prüfer der Systeminformatiker beurteilten die Aufgabe als relativ speziell und wenig repräsentativ. Das Gesamturteil<br />

wurde stark beeinflusst durch organisatorische Probleme, die starke Überlastung durch nur einen Prüfungstag und<br />

die Fehler in den Prüfungsunterlagen. Diese Fehler beurteilten Mitglieder in den Prüfungsausschüssen als erheblich,<br />

während die Fachleute der PAL sie in ihrer Stellungnahme als nicht schwerwiegend betrachteten (siehe Anhang C).<br />

In Berlin, Stuttgart und Oldenburg wurde kritisiert, dass Inhalte der Berufsschule bei der <strong>neue</strong>n Prüfungsform nicht<br />

angemessen berücksichtigt werden. Dies wird durchweg als sehr problematisch angesehen, da zu einem Facharbeiter<br />

auch fundierte Grundlagen- und Fachkenntnisse gehören, wie sie in der Berufsschule vermittelt werden. Sie müssten<br />

auch in der Prüfung erfasst werden.<br />

18


Die Befragung der Prüfer<br />

5 Die Befragung der Prüfer<br />

Die vollständigen Ergebnisse sind im Anhang A, Tabelle A2 bis A7 wiedergegeben.<br />

5.1 Befragung vor der Prüfung<br />

Eine Schwierigkeit bei der Konzeption von Befragungen ist und bleibt es, solche Aspekte zu definieren, die für den zu<br />

evaluierenden Zusammenhang aussagekräftig sind. In der Regel verfügt man nicht über eine Theorie oder ein Konstrukt,<br />

auf das man sich bei der Entwicklung eines Fragebogens in systematischer Form beziehen kann. Natürlich<br />

liegen dem Vorhaben „Pretest” Zielvorstellungen zu Grunde, deren Erreichen erfragt bzw. beurteilt werden kann.<br />

Dennoch lässt sich nicht von vornherein sagen, welche Teilaspekte des Vorhabens für den Zusammenhang förderlich<br />

oder kritisch sein können.<br />

In diesem Sinne sind die Fragebögen für die Prüfer (vgl. Anlagen D2 und D3), vor der Durchführung und nach der<br />

Durchführung der Prüfung, so angelegt worden, dass sie die konstitutiven Merkmale des Ansatzes in relativ breiter<br />

Form in den Blick nehmen. Als konstitutive Merkmale im Ansatz der Umsetzungshilfen gelten u. a. Gesichtspunkte<br />

wie „Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang und können nicht ohne Berücksichtigung<br />

des Aufgabenszenarios gelöst werden” oder „Bei der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der<br />

Prüfling zeigen, dass er (…) Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren kann” bzw.<br />

„Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen”. Diese Merkmale sind, wie bereits gesagt, in<br />

den Umsetzungshilfen vorgegeben. Daneben gibt es zum Beispiel Gesichtspunkte der Handhabbarkeit von Prüfungsunterlagen<br />

durch die Prüfer. Eine entsprechende Aussage dazu lautet „Die Arbeitsmaterialien sind inhaltlich schwer<br />

verständlich”.<br />

Neben den zentralen Merkmalen für komplexe Arbeitsaufgaben nach den Umsetzungshilfen sind in die Fragebögen<br />

Gesichtspunkte zur Gültigkeit von Aufgabensätzen einbezogen worden, wie sie in der aktuellen Diskussion um berufsbezogene<br />

Prüfungen als Zielvorstellungen vertreten werden (vgl. Bartman 2007 oder Metzger, Dörig und Waibel<br />

1998). Dazu gehören Gesichtspunkte wie die Forderungen nach authentischen Aufgaben, nach der berufsbezogenen<br />

Bedeutsamkeit der Aufgaben, nach dem möglichst unmittelbaren Bezug auf die vorgegebenen Kriterien oder nach<br />

dem Stellenwert der Aufgaben für die Lernprozesse in der Ausbildung.<br />

Diese zugehörigen Aussagen werden von den Prüfern auf einer sechsstufigen Skala eingeschätzt. Sie drücken aus, ob<br />

sie die jeweilige Aussage für völlig, eher oder gar nicht zutreffend halten. Darüber lassen sich Grade der Zustimmung<br />

beziehungsweise Ablehnung für mehrere Personen als (Mittel)-Werte auf der jeweiligen Skala darstellen. Zu den<br />

Mittelwerten wird die jeweils zugehörige Standardabweichung angegeben. Darin drückt sich aus, ob die Einschätzungen<br />

durch die Prüfer eher homogen sind, dann ergibt sich ein niedriger Wert für die Standardabweichung, oder<br />

eher heterogen, was sich in einem höheren Wert für die Standardabweichung darstellt. Eine erste Information zum<br />

Gewicht der Einschätzungen ergibt sich aus solchen Werten auf den Skalen, die eine besondere Ausprägung zur positiven<br />

oder negativen Seite aufweisen. Entsprechend kann die Erwartung oder die Voreinstellung der Prüfer als die<br />

Ausprägung ihrer Einschätzungen zum Pretest vor seiner Durchführung gesehen werden.<br />

Die Betrachtung von Mittelwerten im Bereich höherer bzw. niedrigerer Skalenwerte ermöglicht eine Einschätzung,<br />

ob z. B. Erwartungen (Einstellungen und Haltungen) von Prüfern innerhalb der betrachteten Stichprobe bezogen auf<br />

ein Item des Fragebogens im Durchschnitt sehr gut bzw. sehr schlecht erfüllt werden bzw. ob Einstellungen oder<br />

Haltungen von Prüfern, bezogen auf ein bestimmtes Item, als sehr gut bzw. als sehr niedrig erfüllt angesehen werden.<br />

Die folgende Tabelle 5 führt die Mittelwerte und die zugehörigen Standardabweichungen zu solchen Aussagen an,<br />

denen die Prüfer der EAT vor (ante) der Prüfungsdurchführung entweder in hohem oder geringem Ausmaß zugestimmt<br />

haben. Als in hohem Maße werden dabei als die Skalenwerte 4 und 5, als in geringem Maße die Skalenwerte 0 und 1<br />

betrachtet. Dabei wird jeweils bei 1,5 bzw. 3,5 gerundet. Diese Angaben beziehen sich auf die 48 Aussagen im Fragebogen,<br />

zu denen die Prüfer Stellung genommen haben. Die jeweils abgegebenen Einschätzungen (N) sind zu jeder<br />

Aussage angegeben.<br />

19


Die Befragung der Prüfer<br />

Tabelle 5: Prüfereinstellungen EAT (Extrema, ante)<br />

Einschätzungen/Haltungen/Erwartungen<br />

der Prüfer bei den Elektronikern f. Automatisierungstechnik<br />

vor der Durchführung des Pretests<br />

N<br />

Mittelwert und Standardabweichung auf der<br />

Skala von 0 bis 5 mit einem rechnerischen Mittelwert<br />

von 2,5<br />

Überdurchschnittlich<br />

niedrig (0 = trifft gar<br />

nicht zu, 1 = trifft<br />

nicht zu)<br />

Überdurchschnittlich<br />

hoch (4 = trifft zu,<br />

5 = trifft völlig zu)<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen<br />

Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten oder<br />

Geräten erfolgen<br />

16 4,00 1,033<br />

Die Inhalte waren für mich weniger interessant 9 4,00 0,707<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse<br />

werde ich keine Probleme haben<br />

Entscheidungen und Vorgehensweisen der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen in situativen Gesprächsphasen<br />

werde ich beurteilen können<br />

Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des<br />

Arbeitsprozesses gelingt<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie<br />

die situativen Gesprächsphasen mit anderen Teilen der<br />

komplexen Aufgabe verbunden<br />

... die Auftragsdurchführung dokumentieren und<br />

technische Unterlagen einschließlich Prüfprotokolle<br />

erstellen kann<br />

... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln<br />

beurteilen und elektrische Schutzmaßnahmen<br />

prüfen kann<br />

In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen<br />

nicht immer erkennbar<br />

Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem<br />

Gesamtzusammenhang und können nicht ohne Berücksichtigung<br />

des Aufgabenszenarios gelöst werden<br />

Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus<br />

der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden<br />

Ablauf<br />

... elektrische Systeme analysieren und Funktionen<br />

prüfen kann<br />

... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten,<br />

verbinden und konfigurieren kann<br />

9 3,89 0,782<br />

9 3,89 0,782<br />

9 3,78 0,667<br />

16 3,69 0,602<br />

16 3,63 0,885<br />

16 3,63 0,957<br />

15 3,60 0,828<br />

15 3,60 0,828<br />

16 3,56 0,727<br />

16 3,56 1,094<br />

16 3,56 1,153<br />

20


Die Befragung der Prüfer<br />

Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch<br />

Schwierigkeiten bei der Umsetzung<br />

Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr<br />

gut vorbereitet<br />

Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich<br />

geschlossenes Ganzes<br />

Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />

sind so gewählt, dass eine Vergleichbarkeit<br />

der gemessenen Leistungen möglich ist<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen<br />

im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühle<br />

ich mich sehr gut vorbereitet<br />

... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern<br />

kann<br />

... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte<br />

einstellen und messen kann<br />

9 3,56 0,882<br />

9 3,56 0,882<br />

9 3,56 0,726<br />

15 3,53 0,834<br />

16 3,50 0,730<br />

12 3,50 0,798<br />

16 (3,44) 1,031<br />

16 (3,44) 0,892<br />

Die Inhalte waren für mich neu 9 2,33 1,323<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen<br />

Augen eigenständige Prüfungsleistungen, die von den<br />

anderen Teilen der komplexen Aufgabe inhaltlich oder<br />

strukturell gelöst sind<br />

16 1,81 1,167<br />

Die Prüfer der EAT schätzen 21 der 48 vorgegebenen Aussagen im höheren Bereich ein. Das müssen keine positiven<br />

Feststellungen sein, weil auch Aussagen eingestreut sind, die Schwierigkeiten signalisieren. Das trifft bei den EAT-<br />

Prüfern z. B. auf die Aussage „Die Arbeitsmaterialien waren schwer verständlich“ zu (M = 3,56 mit niedriger Standardabweichung)<br />

zu. Unter den positiven Einschätzungen finden sich sechs, über welche die Prüfer eine gute Vorbereitung<br />

signalisieren („… fühle ich mich gut vorbereitet.“). Die Prüfer gehen davon aus, dass die Prüfungsteilnehmer über die<br />

Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe die Beherrschung der fünf für die EAT vorgegebenen Qualifikationen unter<br />

Beweis stellen können. Sie erwarten, dass „Die komplexe Arbeitsaufgabe ein in sich geschlossenes Ganzes” bildet (vier<br />

einschlägige Aussagen). Aussagen mit niedrigen Skalenwerten, d. h. unterhalb von 2,5 und in der Annäherung an die<br />

Werte 1 und 0 gibt es nur zwei. Sie vermitteln jedoch positive Feststellungen, weil sie verneinen, dass den Prüfern<br />

die Inhalte der Prüfung neu sind und dass die schriftlichen Aufgabenstellungen eigenständige Prüfungsleistungen<br />

darstellen würden. Es liegen bei den Prüfern für die EAT also, bis auf die zwei Rückmeldungen, dass „die Arbeitsmaterialien<br />

schwer verständlich” und dass in den Aufgaben die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar seien,<br />

nur entweder positive (d. h. über dem Mittelwert der Skalen) bzw. deutlich positive Einschätzungen vor. Die Prüfer<br />

waren sich vor der Durchführung von Teil 1 der Abschlussprüfung eher sicher, dass sie bei der komplexen Arbeitsaufgabe<br />

Entscheidungen und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer in situativen Gesprächsphasen beurteilen können<br />

(M = 3,89), dass ihnen das Beobachten des Arbeitsprozesses gelingen wird (M = 3,78) und dass sie bei der Auswertung<br />

der praktischen Arbeitsergebnisse keine Probleme haben werden (M = 3,89). Auch für das Auswerten von<br />

Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühlten sie sich sehr gut vorbereitet<br />

(M = 3,50). Insgesamt fühlen sie sich hinreichend informiert, sahen aber auch noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung<br />

von Teil 1 der Abschlussprüfung (M = 3,56). So waren in den Aufgaben des Pretests für die Prüfer die beruflichen<br />

Anforderungen nicht immer klar zu erkennen (M = 3,60) und sie sahen die Arbeitsmaterialien inhaltlich als schwer<br />

verständlich an (M = 3,53).<br />

21


Die Befragung der Prüfer<br />

Die Prüfer gaben vor dem Pretest an, dass für sie die schriftlichen Aufgabenstellungen ebenso wie die situativen<br />

Gesprächsphasen mit anderen Teilen der komplexen Arbeitsaufgabe verbunden sind (M = 3,60). Sie bezweifelten<br />

nicht, dass die komplexe Arbeitsaufgabe an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten oder Geräten<br />

erfolgen kann (M = 4,00). Außerdem eignet sich aus ihrer Sicht die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe, damit<br />

der Prüfungsteilnehmer zeigen kann, dass er Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />

kann (M = 3,56), die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen und elektrische<br />

Schutzmaßnahmen prüfen kann (M = 3,56) sowie die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />

einschließlich Prüfprotokolle, erstellen kann (M = 3,63).<br />

Tabelle 6: Anmerkungen der Prüfer bei den EAT vor der Prüfung<br />

Aspekt<br />

Organisatorisches<br />

Aufgabenstellungen<br />

Zusammenfassende<br />

Einschätzungen<br />

Qualitative Aussage, was am Pretest<br />

gefällt<br />

Die grundlegende Idee der Prüfungsumsetzung<br />

ist gut<br />

Qualitative Aussage, was am Pretest<br />

nicht gefällt<br />

Problem Pause: Geheimhaltung!<br />

Aufgaben nicht praxisrelevant; Ursprung<br />

bei Theoretikern<br />

Die Umsetzung ist schlecht<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

Die qualitativen Aussagen zur Prüfung der EAT sind in ihrem Umfang gering. Sie fallen jedoch eher kritisch aus. Damit<br />

unterscheiden sie sich in der Tendenz von den Einschätzungen im Fragebogen.<br />

Die nachfolgende Tabelle 7 führt die jeweiligen Mittelwerte und die zugehörigen Standardabweichungen zu solchen<br />

Aussagen an, denen die Prüfer der Systeminformatiker vor (ante) der Prüfungsdurchführung entweder in hohem oder<br />

in niedrigem Ausmaß zugestimmt haben. Diese Angaben gehen wieder auf 48 Einschätzungen zurück.<br />

Tabelle 7: Prüfereinstellungen Systeminformatiker (Extrema, ante)<br />

Einschätzungen/Haltungen/Erwartungen<br />

der Prüfer bei den Systeminformatikern vor der<br />

Durchführung des Pretests<br />

N<br />

Mittelwert und Standardabweichung auf der<br />

Skala von 0 bis 5 mit einem rechnerischen Mittelwert<br />

von 2,5<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung<br />

(Zeit, Ressourcen) ist im Vergleich zum gewonnenen<br />

Nutzen hoch<br />

Entscheidungen und Vorgehensweisen der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen in situativen Gesprächsphasen<br />

werde ich beurteilen können<br />

Überdurchschnittlich<br />

niedrig (0 = trifft gar<br />

nicht zu, 1 = trifft<br />

nicht zu)<br />

Überdurchschnittlich<br />

hoch (4 = trifft zu,<br />

5 = trifft völlig zu)<br />

9 3,89 0,782<br />

9 3,78 0,833<br />

Die Inhalte waren für mich weniger interessant 7 3,71 0,488<br />

22


Die Befragung der Prüfer<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen<br />

Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten oder<br />

Geräten erfolgen<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse<br />

werde ich keine Probleme haben<br />

In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen<br />

nicht immer erkennbar<br />

Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des<br />

Arbeitsprozesses gelingt<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen<br />

im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühle<br />

ich mich sehr gut vorbereitet<br />

Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich<br />

Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch<br />

Schwierigkeiten bei der Umsetzung<br />

9 3,67 0,707<br />

9 3,67 1,118<br />

9 3,67 0,707<br />

9 3,67 1,118<br />

9 3,56 1,130<br />

6 3,50 0,837<br />

9 3,44 1,130<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie<br />

die situativen Gesprächsphasen mit anderen Teilen der<br />

komplexen Aufgabe verbunden<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />

kann durch den Prüfer ohne zusätzliche<br />

Ableitungen oder Folgerungen vorgenommen<br />

werden<br />

Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen<br />

Arbeiten<br />

Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen<br />

Aufgabenstellungen aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />

9 3,44 0,882<br />

9 1,44 0,882<br />

9 1,33 1,000<br />

9 1,22 0,972<br />

Die Inhalte waren für mich neu 8 1,13 0,835<br />

Die Prüfer der Systeminformatiker geben vor der Prüfung deutlich weniger positive Erwartungen an. Sie schätzen sich<br />

mit vier einschlägigen Aussagen als gut vorbereitet ein. Sie geben jedoch zu erkennen, dass der Aufwand zur Durchführung<br />

der Prüfung hoch sei, die Arbeitsmaterialien eher schwer verständlich seien, die Aufgabenstellungen nicht<br />

hinreichend betriebsüblichen Aufgabenstellungen entsprechen und nicht hinreichend auf realen Aufgabenstellungen<br />

aus dem Einsatzgebiet basieren. Sie haben, im Gegensatz zu den Prüfern der EAT, zur Abbildung der fünf zentralen<br />

Qualifikationen zwar keine negativen, aber auch keine herausgehoben positiven Erwartungen.<br />

23


Die Befragung der Prüfer<br />

Tabelle 8: Anmerkungen der Prüfer bei den Systeminformatikern vor der Prüfung<br />

Aspekt<br />

Organisatorisches<br />

Aufgabenstellungen<br />

Zusammenfassende<br />

Einschätzungen<br />

Qualitative Aussage, was am Pretest<br />

gefällt<br />

Qualitative Aussage, was am Pretest<br />

nicht gefällt<br />

Es werden noch Entscheidungen in der<br />

Prüfung notwendig sein<br />

Montageschritte fachlich nicht lösbar<br />

Vorbereitung aufgrund von Erfahrung,<br />

weniger Schulung<br />

Keine Schulung, sondern Debatte über die<br />

Umsetzbarkeit<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

Freie Kommentare liegen von den Prüfern der Systeminformatikern nur wenige vor. Sie verweisen in der Tendenz auf<br />

Probleme.<br />

Tabelle 9 führt die Mittelwerte und die zugehörigen Standardabweichungen zu solchen Aussagen an, denen die Prüfer<br />

der Werkzeugmechaniker/-innen vor (ante) der Prüfungsdurchführung entweder in hohem oder in geringem Ausmaß<br />

zugestimmt haben. Diese Angaben gehen hier auf insgesamt 45 Einschätzungen zurück.<br />

Tabelle 9: Prüfereinstellungen Werkzeugmechaniker (Extremwerte, ante)<br />

Einschätzungen/Haltungen/Erwartungen<br />

der Prüfer bei den Werkzeugmechaniker/-innen<br />

vor der Durchführung des Pretests<br />

N<br />

Mittelwert und Standardabweichung auf der<br />

Skala von 0 bis 5 mit einem rechnerischen<br />

Mittelwert von 2,5<br />

Überdurchschnittlich<br />

niedrig (0 = trifft gar<br />

nicht zu, 1 = trifft<br />

nicht zu)<br />

Überdurchschnittlich<br />

hoch (4 = trifft zu,<br />

5 = trifft völlig zu)<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse<br />

werde ich keine Probleme haben<br />

Entscheidungen und Vorgehensweisen der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen in situativen Gesprächsphasen<br />

werde ich beurteilen können<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen<br />

im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühle<br />

ich mich sehr gut vorbereitet<br />

Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des<br />

Arbeitsprozesses gelingt<br />

Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr<br />

gut vorbereitet<br />

18 4,44 0,984<br />

18 4,28 0,958<br />

18 4,11 0,963<br />

18 4,11 0,676<br />

17 4,00 0,612<br />

24


Die Befragung der Prüfer<br />

Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich<br />

Die Ausführungen im Rahmen der Schulung waren für<br />

mich gut verständlich<br />

... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden,<br />

Einsatzfähigkeit von Prüfmitteln feststellen,<br />

Ergebnisse dokumentieren und bewerten kann<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien<br />

und der Zweck der Prüfung bekannt, so dass<br />

die Leistungsmessungen für alle Betroffenen klar und<br />

nachvollziehbar sein sollten<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe<br />

stehen alle notwendigen Informationen und Daten zur<br />

Verfügung<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie<br />

die situativen Gesprächsphasen mit anderen Teilen der<br />

komplexen Aufgabe verbunden<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen beruftstypischen<br />

Handlungen<br />

14 3,93 0,616<br />

15 3,87 0,743<br />

19 3,79 0,918<br />

19 3,79 0,787<br />

17 3,76 0,562<br />

17 3,71 0,470<br />

19 3,68 0,749<br />

... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter<br />

bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen<br />

sowie Material und Werkzeug disponieren kann<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu<br />

bewältigen<br />

Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus<br />

der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden<br />

Ablauf<br />

Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />

sind so gewählt, dass eine Vergleichbarkeit<br />

der gemessenen Leistungen möglich ist<br />

... Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch<br />

manuelle und maschinelle Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften<br />

anwenden und Umweltschutzbestimmungen<br />

einhalten kann<br />

... die Auftragsdurchführung dokumentieren und<br />

erläutern sowie technische Unterlagen einschließlich<br />

Prüfprotokolle, erstellen kann<br />

19 3,68 0,478<br />

18 3,67 0,594<br />

18 3,67 0,594<br />

18 3,67 0,970<br />

19 3,63 0,831<br />

18 3,61 0,608<br />

Die Inhalte waren für mich weniger interessant 14 3,57 0,756<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der<br />

Ausbildung wichtig sind<br />

18 3,56 0,511<br />

... die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen kann 19 3,53 0,841<br />

25


Die Befragung der Prüfer<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung<br />

genannten Qualifikationen eindeutig zuzuordnen<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen<br />

Augen eigenständige Prüfungsleistungen, die von den<br />

anderen Teilen der komplexen Aufgabe inhaltlich oder<br />

strukturell gelöst sind<br />

16 3,50 0,894<br />

16 2,44 1,365<br />

Die Inhalte waren für mich neu 14 1,79 1,122<br />

An der Spitze der vorausgehenden Einschätzungen steht hier das Niveau der Vorbereitung („ … fühle ich mich gut vorbereitet”<br />

(M zwischen 4,44 und 4,00 bei fünf entsprechenden Aussagen). Auch diese Prüfer erwarten, dass die fünf,<br />

in der Ausbildungsordnung vorgegebenen zentralen Qualifikationen über die Aufgabenstellung abgebildet werden<br />

können. Sie erwarten Anforderungen mit berufstypischen Anforderungen (M = 3,68) sowie die Verknüpfung zwischen<br />

den Teilaufgaben, einschließlich der situativen Gesprächsphasen (M = 3,71). Die Prüfer waren vor der Durchführung<br />

von Teil 1 der Abschlussprüfung vergleichsweise sicher, dass sie bei der komplexen Arbeitsaufgabe Entscheidungen<br />

und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer/-innen in situativen Gesprächsphasen beurteilen können (M = 4,28),<br />

dass ihnen das Beobachten des Arbeitsprozesses gelingen wird (M = 4,11) und dass sie bei der Auswertung der<br />

praktischen Arbeitsergebnisse keine Probleme haben werden (M = 4,44). Auch für das Auswerten von Lösungen und<br />

Lösungswegen im Rahmen der schriftlichen Aufgabenstellungen fühlten sie sich hinreichend vorbereitet (M = 4,11).<br />

Daher empfanden die Prüfer die Inhalte der Schulung in Frankfurt wohl auch als nicht sehr interessant (M = 3,57),<br />

obwohl ihnen diese Inhalte nicht unwichtig sind (M = 3,57). Als eher schwer verständlich (M = 3,93) werden die<br />

Arbeitsmaterialien eingeschätzt. Dagegen stellten die Ausführungen im Rahmen der Schulung für sie keine Verständnishürde<br />

dar (M = 3,87).<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe standen aus der Sicht der Prüfer alle notwendigen Informationen<br />

und Daten zur Verfügung (M = 3,76). Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind für sie ebenso wie die situativen<br />

Gesprächsphasen mit anderen Teilen der Arbeitsaufgabe verbunden (M = 3,71). Die einzelnen Teilaufgaben, die nach<br />

Auffassung der Prüfer den in der Verordnung genannten Qualifikationen eindeutig zuzuordnen sind, entsprechen<br />

berufstypischen Handlungen (M = 3,68). Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet dabei für sie ein in sich geschlossenes<br />

Ganzes (M = 3,42). Insgesamt ließen sie keinen Zweifel daran, dass Teil 1 der Abschlussprüfung nach ihrer Wahrnehmung<br />

zwar anspruchsvoll, aber zu bewältigen ist (M = 3,67).<br />

Nach ihrer Auffassung stellt die komplexe Arbeitsaufgabe Anforderungen, deren erfolgreiche Bewältigung für die<br />

Ausbildung wichtig sind (M = 3,41). Die einzelnen Prüfungsaufgaben orientieren sich für sie folgerichtig an dem aus<br />

der Bearbeitung der Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf (M = 3,67), deren Teilaufgaben, Beurteilungskriterien und<br />

Ausführungsbedingungen so gewählt sind, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen für sie möglich ist<br />

(M = 3,67).<br />

Durch die komplexe Arbeitsaufgabe werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt oder benachteiligt (M = 3,44). Lernenden<br />

und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck der Prüfung bekannt, sodass die Leistungsmessungen<br />

für alle Betroffenen klar und nachvollziehbar erscheinen (M = 3,79).<br />

Aus Sicht der Prüfer eignet sich die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe, damit der/die Prüfungsteilnehmer/-in<br />

zeigen kann, dass er/sie Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden kann, deren Einsatzfähigkeit feststellen<br />

kann, Ergebnisse dokumentieren und bewerten kann (M = 3,79), technische Unterlagen auswerten, technische<br />

Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug disponieren kann<br />

(M = 3,68). Ebenso eignet sich die komplexe Arbeitsaufgabe, um die Kompetenz der Prüfungsteilnehmer/-innen abzubilden,<br />

Fertigungsverfahren auszuwählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle Verfahren fertigen zu können,<br />

Unfallverhütungsvorschriften anwenden und Umweltschutzbestimmungen einhalten zu können (M = 3,63) und die<br />

Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen zu können (M = 3,53) sowie die Auftragsdurchführung dokumentieren, erläutern<br />

und technische Unterlagen einschließlich Prüfprotokolle erstellen zu können (M = 3,61). Den Aufwand zur<br />

Durchführung dieser Art der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen) im Vergleich zum gewonnenen Nutzen erscheint<br />

den Prüfern allerdings hoch (M = 3,50).<br />

26


Die Befragung der Prüfer<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Prüfer für die EAT und die Werkzeugmechaniker keine wirklich negativen<br />

Erwartungen zur Prüfung zum Ausdruck bringen. Sie äußern zu den Potenzialen und zur Durchführbarkeit der<br />

Aufgabenstellungen positive Einschätzungen. Verhaltener sind die Erwartungen der Prüfer für die Systeminformatiker.<br />

Dazu sticht ins Auge, dass sich insbesondere die Abbildung der zentralen Qualifikationen aus der Ausbildungsordnung<br />

nicht in einem positiven Licht darstellt.<br />

Tabelle 10: Anmerkungen der Prüfer bei den WM vor der Prüfung<br />

Aspekt<br />

Organisatorisches<br />

Aufgabenstellungen<br />

Zusammenfassende<br />

Einschätzungen<br />

Qualitative Aussage, was am Pretest<br />

gefällt<br />

Qualitative Aussage, was am Pretest<br />

nicht gefällt<br />

Zeitliche Probleme bei mehr als acht<br />

Prüfungsteilehmern<br />

Die zeitliche Folge ist kritisch<br />

Verkürzung der Aufgaben reduziert das<br />

Lernen auf den Handlungsvollzug<br />

Keine vorausgehende Schulung, sondern<br />

Debatte der Umsetzbarkeit<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

Die wenigen offenen Ergänzungen zum Fragebogen antizipieren zeitliche Probleme und solche der Gültigkeit der Aufgabenstellung.<br />

5.2 Befragung nach der Prüfung<br />

Unmittelbare Erfahrungen<br />

Die ersten sechs Einschätzungen nach der Prüfung sind auf die unmittelbaren Eindrücke der Prüfer zur Durchführung<br />

gerichtet. Zu den sechs Aussagen (vgl. Tabelle 11 und 12) ergeben sich für die Prüfungen der Elektroniker die nachfolgenden<br />

Kennwerte.<br />

Tabelle 11: Einschätzungen zu den unmittelbaren Erfahrungen bei den Systeminformatikern<br />

Aussagen<br />

N<br />

Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 7 3 4 3,43 0,54<br />

Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />

Anpassungsbedarf<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Mittelwert<br />

Std.-<br />

abw.<br />

7 4 5 4,43 0,54<br />

Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 7 2 4 2,86 0,69<br />

Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in<br />

situativen Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr<br />

gut gelungen<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar<br />

keine Probleme<br />

6 1 4 2,67 1,03<br />

7 0 3 1,29 1,25<br />

Für das Auswerten von Lösungen war ich gut vorbereitet 7 1 4 2,14 1,22<br />

27


Die Befragung der Prüfer<br />

Tabelle 12: Einschätzungen zu den unmittelbaren Erfahrungen bei den EAT<br />

Aussagen<br />

N<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Mittelwert<br />

Std.-<br />

abw.<br />

Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 16 3 5 3,50 0,63<br />

Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />

Anpassungsbedarf<br />

16 0 5 4,13 1,31<br />

Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 15 2 5 3,73 0,88<br />

Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in<br />

situativen Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr<br />

gut gelungen<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar<br />

keine Probleme<br />

15 1 4 3,67 0,82<br />

15 0 4 2,13 1,46<br />

Für das Auswerten von Lösungen war ich gut vorbereitet 15 0 5 2,33 1,4<br />

Die Prüfer finden sich in beiden Bereichen tendenziell gut vorbereitet. Sie bringen zum Ausdruck, dass die Durchführung<br />

nicht trivial war. Das Beobachten der Arbeitsprozesse erscheint bei den Systeminformatikern schwieriger<br />

als bei den EAT. Bei den situativen Gesprächsphasen tun sich die Prüfer bei den Systeminformatikern schwerer. Das<br />

Auswerten der Arbeitsergebnisse erscheint nicht ohne Probleme. Auffällig ist die große Spannweite in den Einschätzungen.<br />

Sie reicht zur Durchführung bei den EAT von „trifft gar nicht zu” (0) bis „trifft völlig zu” (5). Dem entsprechen<br />

in beiden Zusammenhängen die hohen Standardabweichungen. Das lässt sich auf die Beobachtung zurückführen,<br />

dass die Prüfer, insbesondere in Duisburg, nicht alle an Einführungen in das <strong>neue</strong> Konzept teilgenommen hatten und<br />

sich deshalb in der Situation Orientierungen aufbauen mussten. Die Mittelwerte für die ersten fünf Aussagen liegen<br />

dennoch bis auf die Aussage 5 oberhalb des Skalenmittelwerts und damit im positiven Bereich.<br />

Für die Prüfungen zu den WM ergeben sich die Einschätzungen in Tabelle 13.<br />

Tabelle 13: Einschätzungen zu den unmittelbaren Erfahrungen bei den WM<br />

Aussagen<br />

N<br />

Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 17 2 5 3,94 0,97<br />

Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />

Anpassungsbedarf<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Mittelwert<br />

Std.-<br />

abw.<br />

17 3 4 3,76 0,44<br />

Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 16 2 5 4,00 0,82<br />

Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in<br />

situativen Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr<br />

gut gelungen<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar<br />

keine Probleme<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />

schriftlichen Aufgabenstellungen war ich sehr gut vorbereitet<br />

15 0 5 3,87 1,30<br />

14 3 5 4,36 0,63<br />

15 1 5 3,80 1,01<br />

28


Die Befragung der Prüfer<br />

Die Mittelwerte liegen im Bereich der Einschätzung „trifft zu”. Damit empfinden sich die Prüfer im Bereich Metall als<br />

besser vorbereitet. Insbesondere zu den situativen Gesprächsphasen und zum Auswerten der Lösungen besteht jedoch<br />

eine große Spannweite in den Einschätzungen. Damit schätzen sich nicht alle Prüfer als optimal vorbereitet ein.<br />

Verschiebungen der Einschätzungen zu den zentralen Merkmalen der Prüfung<br />

Die Befragung bei den Prüfern ist in der Wiederholung einer Kernmenge von Fragen angelegt. Darüber kann sich eine<br />

Veränderung der Einschätzungen, die auf die Erfahrungen aus der Durchführung der Prüfung zurückgeht, widerspiegeln.<br />

Dieser zentrale Aspekt wird hier vorangestellt. Es ist natürlich nicht zu erwarten, dass die Prüfer ihre Einschätzungen<br />

in identischer Form reproduzieren werden. Dagegen sprechen die geforderte Erinnerungsleistung wie auch die<br />

zur Prüfung gewonnen Erfahrungen. Deshalb erscheint es sinnvoll, nicht jeder geringfügigen Abweichung zwischen<br />

den Einschätzungen in den Befragungen vor und nach der Prüfung nachzugehen. Hier werden vielmehr solche Abweichungen<br />

betrachtet, die zu einer deutlichen Verschiebung in der Wahrnehmung von Aussagen führen. Eine solche<br />

deutliche Verschiebung wird dann angenommen, wenn sich im Mittelwert über die Prüfer ein Wechsel der Skalenposition<br />

andeutet. Das gilt für solche Verschiebungen, die über einen halben Skalenwert hinausreichen.<br />

Solche Werte finden sich für die Systeminformatiker zu neunzehn, bei den EATs zu fünf der 48 Aussagen (s. Tabelle<br />

14 und 16).<br />

Aussage N V<br />

... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />

einhalten kann<br />

... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen einschließlich<br />

Prüfprotokolle, erstellen kann<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck der<br />

Prüfung bekannt, sodass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen klar und<br />

nachvollziehbar sein sollten<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen<br />

... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe<br />

planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug disponieren kann<br />

... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen und<br />

elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />

Tabelle 14: Verschiebungen in den Einschätzungen der Prüfer vor und nach der Prüfung bei den Systeminformatikern<br />

Std.-<br />

abw.<br />

MM<br />

indiv.<br />

7 -2,0 1,5 -4/0<br />

7 -1,4 1,4 -4/0<br />

6 -1,3 1,0 -3/0<br />

7 -1,1 2,0 -4/2<br />

7 -1,1 1,8 -4/1<br />

7 -1,1 2,0 -4/1<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig sind 7 -1,0 2,3 -4/2<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />

mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />

6 -1,0 1,1 -2/1<br />

... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen kann 7 -1,0 1,9 -4/1<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />

eindeutig zuzuordnen<br />

Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios gelöst werden<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />

Informationen und Daten zur Verfügung<br />

7 -1,0 1,0 -2/0<br />

7 -0,9 1,8 -3/2<br />

7 -0,9 1,6 -3/2<br />

29


Die Befragung der Prüfer<br />

Aussage N V<br />

... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />

kann<br />

Std.-<br />

abw.<br />

MM<br />

indiv.<br />

7 -0,9 1,3 -3/1<br />

... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 7 -0,7 2,1 -4/2<br />

Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der beruflichen<br />

Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />

Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leitungsmessung sind von den<br />

Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />

Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt oder<br />

benachteiligt<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers kann<br />

durch den Prüfer ohne zusätzliche Ableitungen oder Folgerungen vorgenommen<br />

werden<br />

7 -0,7 1,9 -4/2<br />

6 -0,7 1,6 -3/1<br />

7 -0,6 1,7 -3/2<br />

6 0,5 0,5 -1/0<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 7 0,7 1,9 -3/2<br />

V: Verschiebung: Differenz der Mittelwerte (Nach der Prüfung minus vor der Prüfung)<br />

MM indiv.: Minimum und Maximum der individuellen Verschiebungen<br />

Std.-abw: Standardabweichung der Differenz<br />

Bei den wenigen Prüfern für die Systeminformatiker ergeben sich zwei positive Verschiebungen. Nach der Prüfung<br />

werden die Einschätzung zum Leistungsvermögen der Prüfungsteilnehmer/-innen sowie die globale Einschätzung der<br />

komplexen Arbeitsaufgabe in der Tendenz um einen Punktwert positiver eingeschätzt. Dagegen werden insgesamt<br />

17 Aussagen um tendenziell einen oder mehr Punktwerte negativer eingeschätzt. Es wird deutlich, dass der Aufgabensatz<br />

für die Systeminformatiker sich aus der Erfahrung der Prüfer als kritisch darstellt.<br />

Tabelle 15: Freie Anmerkungen der Prüfer bei den Systeminformatikern nach der Prüfung<br />

Aspekt<br />

Organisatorisches<br />

Aufgabenstellungen<br />

Zusammenfassende<br />

Einschätzungen<br />

Qualitative Aussage,<br />

was am Pretest gefällt<br />

Fehlersuche ist<br />

wichtig<br />

Der prinzipielle Ansatz<br />

ist gut<br />

Qualitative Aussage, was am Pretest<br />

nicht gefällt<br />

Praktische Durchführung wegen Fehlern u. Unklarheiten<br />

schwierig (7)<br />

Schr. Aufgaben sollten am Vortag durchgeführt werden<br />

Fehlende Zeitvorgaben bei Fehlersuche<br />

Bewertungsbogen sollte Wichtigkeit der Aufgaben erfassen (3)<br />

Schlechte Aufgabenstellungen ergeben negative Beurteilungen (2)<br />

Länge der situativen Gesprächsphasen bilden nicht den<br />

Wissenstand ab<br />

Grundlagen des Berufsbildes werden nicht geprüft<br />

Mehr gebundene Aufgaben nötig<br />

Umsetzung ist sehr mangelhaft, muss geändert werden (3)<br />

Aus schulischer Sicht keine geeignete Abschlussprüfung (3)<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

30


Die Befragung der Prüfer<br />

Aus den erläuternden Ergänzungen zu den Fragebögen wird die kritische Haltung der Prüfer greifbar. Sie bemängeln<br />

sowohl die organisatorischen Randbedingungen für die Durchführung der Prüfung wie auch die Qualität der Aufgabenstellungen.<br />

Diese kritische Sicht wird deutlicher, wenn man die Reaktionen auf die Erfahrungen bei den EAT im Vergleich betrachtet.<br />

Hier verschieben sich auf Grund der Erfahrungen aus der Prüfung nur fünf Gesichtspunkte. Die Zuordnung<br />

der (Teil-)Aufgaben zu den Qualifikationen wird tendenziell positiver gesehen. Der Aufwand für die Prüfung wird im<br />

Nachhinein als höher eingeschätzt. Die Transparenz der Leistungsanforderungen für die Lernenden und Prüfenden<br />

wird niedriger beurteilt. Der Aufgabensatz wird nach der Prüfung als anspruchsvoller beurteilt. Wenn man berücksichtigt,<br />

dass die Einschätzungen vor der Prüfung zu keinem Merkmal deutlich negativ ausgefallen sind, dann bleibt<br />

der Aufgabensatz für die EAT in einem positiven Licht. Damit hebt er sich deutlich von dem für die Systeminformatiker<br />

ab.<br />

Tabelle 16: Verschiebungen in den Einschätzungen der Prüfer vor und nach der Prüfung bei den EAT<br />

Aussage N V<br />

Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />

lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut vergleichen<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck der Prüfungen<br />

bekannt, klar und nachvollziehbar<br />

Std.-<br />

abw.<br />

MM<br />

indiv.<br />

16 -1,3 1,3 -3/1<br />

16 -0,8 1,7 -4/2<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 15 -0,7 1,2 -3/1<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />

eindeutig zuzuordnen<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im Vergleich<br />

zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />

16 0,5 1,9 -4/4<br />

15 0,6 1,2 -2/2<br />

Legende s. Tabelle 14<br />

Zu den tendenziell weitesten negativen Verschiebung (M = 1,25) kann man feststellen, dass die Einschätzung jetzt<br />

widerspiegelt, dass eine kriteriumsbezogene Leistungsmessung nicht primär den Vergleich der Leistungen zwischen<br />

den Prüfungsteilnehmern zum Gegenstand hat, sondern Aussagen zum Grad des Erreichens des Kriteriums<br />

(der Qualifikationen) anstrebt. Ebenfalls richtig wahrgenommen wird die Intransparenz der in den Aufgabensätzen<br />

verwirklichten Leistungsbeurteilungen. Die zu den Aufgabenstellungen von der PAL bereitgestellten Beurteilungshilfen<br />

lassen, auch für die EAT, den Bezug auf die Kriterien (Qualifikationen) nicht greifbar werden. Sie fördern vielmehr<br />

eine punktuelle auf die jeweilige Teilaufgabe ausgerichtete Bewertung.<br />

31


Die Befragung der Prüfer<br />

Tabelle 17: Freie Anmerkungen der Prüfer bei den EAT nach der Prüfung<br />

Aspekt<br />

Qualitative Aussage,<br />

was am Pretest gefällt<br />

Qualitative Aussage, was am Pretest<br />

nicht gefällt<br />

Organisatorisches Fehlersuche zu Beginn des Tages problematisch, Zeitkonsum (2)<br />

Aufgabenstellungen<br />

Zusammenfassende<br />

Einschätzungen<br />

Auswertungsbogen z. T. unübersichtlich, Vergabe der Punkte zu<br />

grob (3), Zeit für schriftl. Teil zu kurz, Aufgaben sollten die<br />

Lernfelder abdecken (2), Gebundene Aufgaben sollten ergänzt<br />

werden (2)<br />

Inhalte der Berufsschule fehlen, deshalb keine Akzeptanz (3)<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

In den freien Äußerungen auf der Basis der Erfahrungen aus der Prüfung überwiegen die kritischen Momente. Insbesondere<br />

die entwickelten Aufgabenstellungen erfahren aus unterschiedlichen Gesichtspunkten eine gewisse Kritik.<br />

Deutlichere Verschiebungen finden sich für die Prüfung der Werkzeugmechaniker/-innen zu neun der 45 Aussagen<br />

in der Kernmenge (s. Tabelle 18). Die Verschiebungen führen alle zu einer kritischeren Sicht des Aufgabensatzes. Am<br />

deutlichsten verschoben wird der Bezug der Prüfungs(teil)aufgaben auf berufstypische Handlungen gesehen. Dem<br />

entspricht die kritische Sicht zum Bezug auf die beruflichen Anforderungen. Auch in diesem Zusammenhang erscheint<br />

der Bezug auf die Intransparenz der Urteilsbildung zu den (Teil-)Aufgaben.<br />

Tabelle 18: Verschiebungen in den Einschätzungen der Prüfer bei den WM vor und nach der Prüfung<br />

Aussage N V<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen berufstypischen Handlungen 16 -1,5 0,8 -3/0<br />

In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar 17 -1,2 1,4 -3/1<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck der<br />

Prüfung bekannt, sodass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen klar und<br />

nachvollziehbar sein sollten<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />

Vergleich zum gewonnenen Nutzen hoch<br />

... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit von<br />

Prüfmitteln feststellen, Ergebnisse dokumentieren und bewerten kann<br />

... die Auftragsdurchführung dokumentieren und erläutern sowie technische<br />

Unterlagen einschließlich Prüfprotokolle, erstellen kann<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen<br />

Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so gewählt,<br />

dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich ist<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen in<br />

ihrer gegebenen Komplexität wider<br />

Fehlersuche (2)<br />

Bewertungsbogen<br />

Praktischer Teil in Ordnung<br />

Std.-<br />

abw.<br />

MM<br />

indiv.<br />

17 -0,7 1,2 -3/1<br />

17 -0,6 1,3 -3/1<br />

15 -0,6 1,1 -3/1<br />

15 -0,6 0,9 -3/1<br />

16 -0,6 1,4 -3/2<br />

16 -0,5 1,3 -3/2<br />

16 -0,5 1,1 -2/2<br />

Legende s. Tabelle 14<br />

32


Die Befragung der Prüfer<br />

Tabelle 19: Anmerkungen der Prüfer bei den WM nach der Prüfung<br />

Aspekt<br />

Organisatorisches<br />

Aufgabenstellungen<br />

Zusammenfassende<br />

Einschätzungen<br />

Qualitative Aussage,<br />

was am Pretest gefällt<br />

Praxis ähnlich schwierig<br />

Praktisches Werkstück<br />

wird schon in der Theorieprüfung<br />

gesehen,<br />

durchdenkbar<br />

Qualitative Aussage, was am Pretest<br />

nicht gefällt<br />

Keine Einzelnoten auswertbar; keine Fächernoten<br />

Keine abwählbaren Aufgaben<br />

Zu wenig gebundene Aufgaben<br />

Wenn die Zeichnung nicht verstanden wird, sind die Aufgaben<br />

schwer lösbar<br />

Theorie nicht breit genug angelegt, da auf Werkstück bezogen (3)<br />

Fehlende Vorgaben für Lösungswege<br />

Inhaltlich und handwerklich schlecht gemachte Aufgaben<br />

Theoretisch angelegtes Konzept<br />

Andere fachl. Schwerpunkte in Praxis und Theorie<br />

Abhängigkeiten zwischen den Aufgabenstellungen (3)<br />

Akzent der Prüfung: Erfassung eines komplexen Zusammenhangs<br />

Pretest in der durchgeführten Form „sinnfrei”<br />

Die Rückmeldungen der IHK zu den Ergebnissen in der Prüfung<br />

erlauben keine differenzierte Leistungsbeurteilung<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

Bei der Prüfern für die Werkzeugmechaniker/-innen zeigen die freien Kommentare deutliche Kritik an den Aufgabenstellungen.<br />

Das führt insbesondere in den zusammenfassenden Einschätzungen zu deutlich ablehnenden Positionen.<br />

5.3 Vergleichende Sicht auf die beiden Konzepte für die Prüfung<br />

Zum Abschluss haben die Prüfer eine vergleichende Bewertung für die beiden Ansätze zur Gestaltung der Abschlussprüfungen<br />

(Teil 1) abgegeben. Dabei liegen den Einschätzungen die Kodierungen „heute”, „gleichwertig” und „damals”<br />

zu Grunde. Die Prüfer geben so ihre globalen Präferenzen zu den beiden Zugängen für die Prüfung an. Das ist möglich<br />

und sinnvoll, weil sie an der/den vorausgehenden Abschlussprüfung(en) zum Teil 1 mitgewirkt haben und deshalb die<br />

Möglichkeit zum direkten Vergleich haben. Für die Prüfungen bei den Elektronikern ergeben sich die Einschätzungen<br />

nach Tabelle 20 und 21.<br />

Tabelle 20: Vergleichende Bewertung der Prüfungsansätze (Systeminformatiker)<br />

Gesichtspunkt<br />

Pretest<br />

(heute)<br />

beide<br />

Prüfungen<br />

gleichwertig<br />

Die beruflichen Anforderungen sind besser abgedeckt 0 1 6<br />

Die Vorbereitung war aufwändiger 4 3 0<br />

Die Durchführung war schwieriger 5 1 0<br />

Mehr Zeit kostet die Prüfung 6 0 1<br />

Das Beobachten der praktischen Arbeit war schwieriger 3 4 0<br />

Das Durchführen der situativen Gesprächsphasen war schwieriger 2 4 0<br />

Reguläre<br />

Prüfung<br />

(damals)<br />

33


Die Befragung der Prüfer<br />

Gesichtspunkt<br />

Pretest<br />

(heute)<br />

beide<br />

Prüfungen<br />

gleichwertig<br />

Das Durchführen der Prüfung war interessanter 0 5 2<br />

Das Bewerten der Leistungen war schwieriger 6 1 0<br />

Zukünftig würde ich die Prüfung lieber durchführen wie .... 0 1 5<br />

Aussagefähigkeit der Prüfung ist höher 0 1 6<br />

Ausbildungsordnung und Rahmenlehrplan sind besser abgedeckt 0 3 4<br />

Die Praxisnähe ist höher 0 2 5<br />

Aufwands- und kostengünstiger ist die Prüfung 0 1 4<br />

Reguläre<br />

Prüfung<br />

(damals)<br />

Tabelle 21: Vergleichende Bewertung der Prüfungsansätze (EAT)<br />

Gesichtspunkt<br />

Pretest<br />

(heute)<br />

beide<br />

Prüfungen<br />

gleichwertig<br />

Die beruflichen Anforderungen sind besser abgedeckt 3 7 6<br />

Die Vorbereitung war aufwendiger 8 8 0<br />

Die Durchführung war schwieriger 13 3 0<br />

Mehr Zeit kostet die Prüfung 11 5 0<br />

Das Beobachten der praktischen Arbeit war schwieriger 5 11 0<br />

Das Durchführen der situativen Gesprächsphasen war schwieriger 1 15 0<br />

Das Durchführen der Prüfung war interessanter 6 9 1<br />

Das Bewerten der Leistungen war schwieriger 9 3 4<br />

Zukünftig würde ich die Prüfung lieber durchführen wie .... 2 6 8<br />

Aussagefähigkeit der Prüfung ist höher 2 5 7<br />

Ausbildungsordnung und Rahmenlehrplan sind besser abgedeckt 0 5 9<br />

Die Praxisnähe ist höher 6 6 4<br />

Reguläre<br />

Prüfung<br />

(damals)<br />

Aufwands- und kostengünstiger ist die Prüfung 0 12 4<br />

Die Prüfer im Bereich „Elektro” sehen die Prüfungen für die Systeminformatiker und die Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

nach einem ähnlichen Muster. Sie schätzen das Konzept nach den Umsetzungshilfen in der Durchführung<br />

tendenziell als schwieriger und als aufwändiger ein. Sie möchten die Prüfung mehrheitlich weiter nach dem<br />

Konzept der regulären Prüfung durchführen, wobei ihnen die Aussagefähigkeit, die Abdeckung der Ordnungsmittel<br />

und die Praxisnähe höher erscheinen.<br />

Wenn man in Betracht zieht, dass der Ansatz der Umsetzungshilfen für die Prüfer neu bzw. in der Durchführung noch<br />

nicht vertraut ist, dann erscheint die Einschätzung der Prüfer nachvollziehbar. Sie bringen nicht zuletzt zum Ausdruck,<br />

dass sie mit dem einmal eingeführten Konzept weiterarbeiten möchten.<br />

34


Die Befragung der Prüfer<br />

Die Prüfer der Werkzeugmechaniker/-innen (s. Tabelle 22) sehen das tendenziell anders. Sie bringen zum Ausdruck,<br />

dass sie die Leistungsmessung für schwieriger erachten und die Aussagefähigkeit der regulären Prüfung für höher. Alle<br />

weiteren Aspekte werden als gleichwertig eingeschätzt. Dennoch möchten sie die Prüfung tendenziell lieber weiter<br />

wie bisher durchführen. Auch bei ihnen zeigt sich die Tendenz zur Orientierung an dem durch die PAL eingeführten<br />

Ansatz.<br />

Tabelle 22: Vergleichende Bewertung der Prüfungsansätze (WM)<br />

Gesichtspunkt<br />

Pretest<br />

(heute)<br />

beide<br />

Prüfungen<br />

gleichwertig<br />

Die beruflichen Anforderungen sind besser abgedeckt 0 13 3<br />

Die Vorbereitung war aufwändiger 4 10 2<br />

Die Durchführung war schwieriger 2 13 0<br />

Mehr Zeit kostet die Prüfung 6 10 0<br />

Das Beobachten der praktischen Arbeit war schwieriger 1 15 0<br />

Das Durchführen der situativen Gesprächsphasen war schwieriger 0 13 3<br />

Das Durchführen der Prüfung war interessanter 0 13 3<br />

Das Bewerten der Leistungen war schwieriger 8 7 1<br />

Zukünftig würde ich die Prüfung lieber durchführen wie ... 0 9 7<br />

Aussagefähigkeit der Prüfung ist höher 0 7 9<br />

Ausbildungsordnung und Rahmenlehrplan sind besser abgedeckt 0 13 3<br />

Die Praxisnähe ist höher 0 13 3<br />

Reguläre<br />

Prüfung<br />

(damals)<br />

Aufwands- und kostengünstiger ist die Prüfung 1 11 3<br />

Zugleich war aus der Sicht der Prüfer die fachliche Richtigkeit von Teilaufgaben eingeschränkt. Diese Einschätzungen<br />

sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Aufgabenstellungen als in hohem Maße orientierungsbedürftig gesehen<br />

werden. Die Berichte über Unstimmigkeiten bei der Aufgabenerstellung könnten dazu geführt haben, dass einige Prüfer<br />

den Pretest nicht mehr unvorbelastet beurteilten. Bei allen drei Aufgabenstellungen mussten die Prüfer erfahren,<br />

dass diese in organisatorischer Hinsicht erhebliche Mängel aufgewiesen haben.<br />

35


Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

6 Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

Alle Prüfungsteilnehmer/-innen wurden am Ende des Pretests gebeten, einen Fragebogen mit 38 Ankreuzfragen<br />

(4-stufige Einschätzung) auszufüllen. Gleichzeitig wurden damit Angaben zur Person (Alter, Geschlecht, Schulabschluss)<br />

erfasst und in zwei frei zu beantwortenden Fragen gebeten anzugeben, was beim Pretest gefallen und was<br />

nicht gefallen hat. Am Ende des Bogens folgten der aus 32 Einschätzungen bestehende „Fragebogen zur Selbstregulierung”.<br />

Der eigentliche Fragebogen gliedert sich in drei Teile:<br />

• 13 Einschätzungen dessen, wie sich die Prüfungsteilnehmer/-innen während des Pretests gefühlt haben<br />

• Jeweils 10 Einschätzungen dessen, was im Pretest und der vorangegangenen echten Prüfung an Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten gezeigt werden konnte<br />

• 5 direkte Vergleiche zwischen den beiden Prüfungen<br />

Alle Prüfungsteilnehmer/-innen füllten den Fragebogen weitgehend vollständig aus, wenn auch teilweise etwas mürrisch<br />

nach dem anstrengenden Prüfungstag.<br />

In drei Gruppen wurde versehentlich nicht die zuletzt abgestimmte Version des Fragebogens verwendet, sondern die<br />

Vorfassung, in der 6 Fragen fehlen bzw. anders formuliert sind. Bei diesen Prüfungsteilnehmern/-innen basieren die<br />

nachfolgend dargestellten Ergebnisse auf dem entsprechend reduzierten Stichprobenumfang. Der Stichprobenumfang<br />

ist ohnehin zu gering, um belastbare statistische Analysen oder gar Prüfungen auf Signifikanz vorzunehmen.<br />

Bei der Ergebnisdarstellung werden die Mittelwerte und die am häufigsten gewählte Antwortalternative angegeben.<br />

Mittelwerte und Standardabweichungen sind bei diesem Skalenniveau eigentlich keine statistisch zulässigen<br />

Maßzahlen, dienen hier also nur der Veranschaulichung.<br />

Ein besonderes Gewicht bei der Ergebnisdarstellung nehmen im Folgenden die freien Antworten ein. Fast alle<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen haben die Gelegenheit genutzt, hier positive oder negative Aspekte anzugeben. Dabei war<br />

allerdings der Platz für die Antwort begrenzt, was zu sehr kurzen Äußerungen führte. Es ist davon auszugehen, dass<br />

nur die dem/der jeweiligen Prüfungsteilnehmer/-in wichtigsten Aspekte genannt wurden. Sie sind daher besonders<br />

ernst zu nehmen, auch wenn sie nur von einem oder wenigen Teilnehmern/-innen genannt wurden.<br />

6.1 Einschätzung der Situation im Pretest<br />

Aufgrund der völlig unterschiedlichen Gestaltung der Pretests in den drei Berufen werden die Befragungsergebnisse<br />

separat dargestellt.<br />

Alle Kennwerte der Fragebogenbeantwortung (Häufigkeiten, Stichprobenumfang, Mittelwert, Standardabweichung)<br />

sind im Anhang Tabelle A8 komplett wiedergegeben.<br />

Werkzeugmechaniker/-innen<br />

Die Gesamtbeurteilung des Pretests fällt eher positiv aus. So betrachten 63 % der Prüfungsteilnehmer/-innen den<br />

Pretest als gelungen. 52 % hat die Prüfung Spaß gemacht. Insgesamt gilt die Prüfung überwiegend als eher schwer<br />

(52 %), durchweg als anspruchsvoll (100 %), von den beruflichen und praktischen Anforderungen her als normal<br />

(67 % bzw. 52 %) und von der Prüfungszeit als ausreichend (59 %).<br />

Die Reaktionen zum praktischen Teil fallen eher positiv aus, Kritik wird an Details der Organisation (unbekannte Maschinen,<br />

Anteil Maschinenarbeit, Bewertungsaspekte) geäußert. Zum schriftlichen Teil gibt es positive und negative<br />

Äußerungen.<br />

Zu den situativen Gesprächsphasen gibt es nur wenige freie Äußerungen. Die Anforderungen an die mündlichen<br />

Fähigkeiten werden überwiegend als „normal“ (70 %) eingestuft. Die Möglichkeit, berufliche Sachverhalte mündlich<br />

darzustellen, halten 40 % der Befragten für eher positiv und 40 % für eher negativ.<br />

36


Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

Arbeitsklima und Kontakt zu den Prüfern werden positiv gesehen, die Anwesenheit externer Beobachter als unproblematisch,<br />

was vor allem an der geringen Zahl anwesender externer Beobachter gelegen haben dürfte.<br />

Tabelle 23: Qualitative und Fragebogenaussagen der Werkzeugmechaniker/-innen (27 Fragebögen)<br />

Aspekt<br />

Qualitative Aussage,<br />

was am Pretest gefallen hat<br />

Qualitative Aussage, was am<br />

Pretest nicht gefallen hat<br />

Fragebogenkennwerte<br />

Schwierigkeit,<br />

Gesamteindruck<br />

Schriftlicher und praktischer<br />

Teil einfacher, Fragen einfach,<br />

interessant, aber schwer<br />

schriftlich etwas schwer, zu<br />

fertigende Teile schwer<br />

1. insgesamt gelungen: 1,8<br />

(2 = gelungen 63 %)<br />

2. Schwierigkeit 1,5<br />

(2 = schwer 52 %)<br />

6. Spaß gemacht 1,7<br />

(2 = ja 52 %)<br />

7. Anspruchsvoll 2,0<br />

(2 = ja 100 %)<br />

10. Anforderungen berufl.<br />

Fähigk. 1,4<br />

(1 = normal 67 %)<br />

Zeit<br />

Zeit gut klar, praktischer Teil<br />

gut machbar, Zeit ok, Zeit gut<br />

einteilbar<br />

zu viel Zeit für schriftlich, zu<br />

wenig für praktisch (2), praktisch<br />

knapp (4), ab und zu<br />

Hektik, man braucht Zeit zum<br />

Hineindenken<br />

3. Zeit 1,3<br />

(1 = ausreichend 59 %)<br />

Prüfungsgestaltung<br />

praktisch<br />

gut Arbeit an Maschinen,<br />

Abwechslung Maschinen<br />

vermied Wartezeit, machbar<br />

trotz unbekannter Maschinen,<br />

abwechslungsreich durch<br />

versch. Maschinen, fertig montierte<br />

Antriebseinheit, klare,<br />

verständliche Zeichnungen (3),<br />

Aufgabengestaltung, echtes<br />

Teil, einfallsreiche Funktion,<br />

gutes Prüfungsstück, einfache<br />

Funktion, sinnvolles Werkzeug,<br />

Teile nicht zu schwierig, gut<br />

Frage nach Funktion, keine<br />

Wartezeit durch wenige Prüfungsteilnehmer/-innen<br />

(4),<br />

mehr Platz<br />

konventionelle Maschinen,<br />

nicht an eigenen Maschinen<br />

(2), schwer wg. zu kleiner<br />

Toleranzen, zu wenig Maschinenarbeit,<br />

Funktion zu wichtig<br />

für Gesamtergebnis, Wartezeit<br />

bis Maschinen frei, zu viele<br />

Bohrungen, zu wenig Drehen,<br />

alle Maße müssten bewertet<br />

werden<br />

11. Anforderungen prakt.<br />

Fähigk.: 1,5<br />

(1 = normal 52 %)<br />

37


Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

Aspekt<br />

Qualitative Aussage,<br />

was am Pretest gefallen hat<br />

Qualitative Aussage, was am<br />

Pretest nicht gefallen hat<br />

Fragebogenkennwerte<br />

Prüfungsgestaltung<br />

schriftlich<br />

mehr mathematische Aufgaben,<br />

Bezug zu Bauteil (2),<br />

weniger schriftliche Aufgaben,<br />

nur Maßkontrolle, Aufgaben<br />

gut zu bearbeiten mit Zeichnungen<br />

und Tabellenbuch<br />

Durcheinander (3), keine<br />

Abwahlmöglichkeit (3), alle<br />

Fragen zum Stück (2), separate<br />

Bögen wären besser, zu<br />

wenige getrennte Aufgaben,<br />

sehr viele Rechnungen (2),<br />

Aufgaben schwer lösbar, wenn<br />

Zeichnung nicht verstanden,<br />

keine Gesamtfragen, Mischung<br />

aus ungebundenen und gebundenen<br />

Aufgaben (2), zu wenig<br />

Ankreuzaufgaben<br />

13. Anforderungen<br />

schr. Fähigk.: 1,2<br />

(1 = normal 52 %)<br />

5. ohne Auswahlantwort 1,1<br />

(1 = eher schlecht 70 %)<br />

mündlich komplizierte Fragen (2),<br />

zu viele Gespräche<br />

Soziales<br />

Prüfer schon bekannt, mit<br />

Schulkollegen gemeinsam, gute<br />

Beratung (2), Arbeitsklima (2),<br />

nette und hilfsbereite Prüfer,<br />

gut organisiert<br />

zu viele Zuschauer, nur zugeschaut<br />

ohne was zu sagen<br />

9. konnte mündlich erläutern:<br />

1,8<br />

(1 = einigermaßen 40 %,<br />

2 = gut 40 %)<br />

12. Anforderungen mündl.<br />

fähigk.: 1,3<br />

(1 = normal 70 %)<br />

8. Beobachtungen 2,1<br />

(2 = störte kaum 50 %)<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

Fragebogenkennwerte: Fragebogennummer, Mittelwert auf der Skala von 0 bis 3 (Mitte der Skala bei 1,5). Stufen sind einzeln beschrieben, daher am häufigsten<br />

gewählte Skalenstufe mit Stufenziffer und Stufenbezeichnung angegeben sowie der Prozentsatz von Personen, die diese Stufe wählten.<br />

Systeminformatiker<br />

Insgesamt bewertete knapp die Hälfte der Prüfungsteilnehmer die Prüfung als gelungen (47 %), während der Rest<br />

sie als weniger und nicht gelungen einstufte. 40 % hatten Spaß daran, der Rest kreuzte „geht so“ an. Auf die Frage,<br />

ob die Prüfung anspruchsvoll sei, antworteten 63 % mit „geht so“. Die Anforderungen an berufliche Fähigkeiten und<br />

praktische Fähigkeiten werden zu 60 % als normal eingestuft. Die Prüfungsteilnehmer bemängelten den Entwicklungsstand<br />

der Aufgabe und die aus ihrer Sicht „chaotischen Verhältnisse“ im Vorfeld der Prüfung.<br />

Die Zeit wurde von 87 % der Befragten als ausreichend oder reichlich bewertet, auch wenn der Tag insgesamt und der<br />

Zeitraum bis zur ersten Pause als sehr lang erlebt wurden.<br />

Die integrierte Aufgabengestaltung mit Bezug zu einem echten Kundenauftrag und die Freiheit bei der Aufgabenlösung<br />

werden von einigen Prüfungsteilnehmern positiv kommentiert, die Aufgabenunterlagen dagegen in zahlreichen<br />

Äußerungen als unverständlich, unklar und unvollständig. Die Anforderungen an schriftliche Fähigkeiten sind überwiegend<br />

normal (50 %). Das Fehlen gebundener Aufgaben sehen die meisten als gut oder sehr gut an (63 %).<br />

Die situativen Gesprächsphasen werden selten, dann aber positiv kommentiert. 50 % meinten, sie konnten Sachverhalte<br />

gut oder sehr gut mündlich erläutern. Dabei halten die Befragten zu 64 % die mündlichen Anforderungen für<br />

gering oder normal.<br />

Die Prüfer werden positiv kommentiert, die Beobachter negativ, wobei insgesamt 63 % sie als unangenehm empfanden.<br />

38


Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

Tabelle 24: Qualitative und Fragebogenaussagen der Systeminformatiker (15 Fragebögen)<br />

Aspekt<br />

Qualitative Aussage,<br />

was am Pretest gefallen hat<br />

Qualitative Aussage, was am<br />

Pretest nicht gefallen hat<br />

Fragebogenkennwerte<br />

Schwierigkeit,<br />

Gesamteindruck<br />

Spaß gemacht, ruhig arbeiten<br />

alles noch nicht fertig entwickelt,<br />

chaotische Verhältnisse<br />

im Vorfeld (3), keine Korrekturmöglichkeit<br />

nach der Pause<br />

1. insgesamt gelungen: 1,3<br />

(2 = gelungen 47 %)<br />

2. Schwierigkeit: 1,3<br />

(1 = eher leicht 67 %)<br />

6. Spaß gemacht: 1,4<br />

(1 = geht so 60 %)<br />

7. Anspruchsvoll: 1,4<br />

(1 = geht so 63 %)<br />

10. Anforderungen berufl.<br />

Fähigk.: 1,0<br />

(1 = normal 60 %)<br />

Zeit<br />

kein zeitlicher Druck,<br />

nur 1 Tag, viel Zeit zum<br />

Beurteilen, viel Zeit<br />

zu lange bis zur ersten Pause<br />

(2), insgesamt zu lang für einen<br />

Tag (2)<br />

3. Zeit: 0,9<br />

(1 = ausreichend 60 %)<br />

Prüfungsgestaltung<br />

praktisch<br />

Theorie und Praxis in einer<br />

Prüfung, nur eine Problemlösung,<br />

Bezug zu Kundenauftrag,<br />

keine starren Lösungswege,<br />

selbstständige Aufgabenlösung,<br />

vieles frei gestaltbar, frei<br />

arbeiten<br />

unverständliche, unklare Fragestellungen<br />

(2), unvollständige<br />

Unterlagen, klare Anweisungen<br />

fehlten oder waren fehlerhaft<br />

(3), Bastelarbeit, besser<br />

Platinenbestückung, Bekleben<br />

der Frontplatte, Vorbereitung<br />

nicht richtig erkennbar, unklare<br />

Arbeitsschritte<br />

11. Anforderungen prakt.<br />

Fähigk.: 1,2<br />

(1 = normal 60 %)<br />

Prüfungsgestaltung<br />

schriftlich<br />

Bezug zur Schaltung, weniger<br />

Prüfungsstoff, schaltungsbezogene<br />

Theorie<br />

Messprotokolle manchmal<br />

unverständlich, wenig Theoriewissen<br />

5. nur ungebundene Aufgaben:<br />

1,9<br />

(2 oder 3 = gut oder sehr<br />

gut 63 %)<br />

13. Anforderungen schr.<br />

Fähigk.: 0,6<br />

(1 = normal 50 %)<br />

mündlich<br />

angenehm, Bezug zum Thema,<br />

konnte mehr präsentieren<br />

9. mündlich erläutern: 1,8<br />

(1 = einigermaßen 38 %)<br />

12. Anforderungen mündl.<br />

Fähigk.: 1,3<br />

(1 = normal 50 %)<br />

Soziales<br />

gute Zusammenarbeit mit<br />

Prüfern, schnelle und gute<br />

Betreuung<br />

zu viel Trubel durch Zuschauer<br />

und Kamera (2)<br />

8. Beobachtungen 1,6<br />

(1 = unangenehm 63 %)<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

Fragebogenkennwerte: Fragebogennummer, Mittelwert auf der Skala von 0 bis 3 (Mitte der Skala bei 1,5). Stufen sind einzeln beschrieben, daher am häufigsten<br />

gewählte Skalenstufe mit Stufenziffer und Stufenbezeichnung angegeben sowie der Prozentsatz von Personen, die diese Stufe wählten.<br />

39


Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

Auch in diesem Beruf wird die Prüfung überwiegend als gelungen (63 %) beurteilt. Allerdings gilt sie als vergleichsweise<br />

schwer (63 %) und anspruchsvoll (82 %), wobei die Anforderungen an die beruflichen Fähigkeiten meist als<br />

normal (71 %) bewertet werden. Gut der Hälfte der Befragten (58 %) machte die Prüfung Spaß.<br />

Insgesamt wird die Prüfungszeit überwiegend als ausreichend (54 %) oder reichlich (17 %) bewertet. Allerdings muss<br />

differenziert werden nach schriftlichem und praktischem Teil. Da die Einstufung unmittelbar nach dem praktischen<br />

Teil erfolgte, für den reichlich Zeit zur Verfügung stand, dürfte der in vielen freien Antworten beklagte Zeitmangel<br />

beim schriftlichen Teil sich auf die Fragebogenantwort zur Zeit global nicht niedergeschlagen haben. Kritik bestand<br />

vor allem an der einstündigen Einlesezeit, bei der keine Notizen gemacht werden durften.<br />

Beim praktischen Prüfungsteil wird vor allem die Fehlersuche positiv gesehen. Starke Kritik kommt zur Unübersichtlichkeit<br />

des Prüfungsheftes, zu Fehlern und der Tatsache, dass man die Schaltpläne nicht separat bekam und so sehr<br />

umständlich blättern musste. Entsprechend gelten die Anforderungen an praktische Fähigkeiten als normal (75 %),<br />

an schriftliche eher als hoch (50 %, normal 42 %). Das Fehlen gebundener Aufgabenstellungen wird vollkommen<br />

uneinheitlich beurteilt, nur 40 % halten dies für gut oder sehr gut.<br />

Da die situativen Gesprächsphasen nicht als separate Prüfungsteile erlebt wurden, sondern als Teil von Fehlersuche<br />

und Inbetriebnahme, gibt es dazu keine separaten Äußerungen. Immerhin meinen 54 % der Befragten, sie konnten<br />

berufliche Sachverhalte gut mündlich erläutern. Der gleiche Prozentsatz betrachtet die Anforderungen an mündliche<br />

Fähigkeiten als hoch.<br />

Durch die Beobachter fühlten sich nur wenige Prüfungsteilnehmer gestört.<br />

Tabelle 25: Qualitative und Fragebogenaussagen der Elektroniker für Automatisierungstechnik (24 Fragebögen)<br />

Aspekt<br />

Qualitative Aussage,<br />

was am Pretest gefallen hat<br />

Qualitative Aussage, was am<br />

Pretest nicht gefallen hat<br />

Fragebogenkennwerte<br />

Schwierigkeit,<br />

Gesamteindruck<br />

Zeit<br />

Schwierigkeit Verdrahten und<br />

Inbetriebnehmen i. O., Prüfung<br />

was <strong>Neue</strong>s, praxisorientiert (3),<br />

Projektaufgaben gut, nicht so<br />

schwer (2), keine lange Wartezeit<br />

zwischen Prüfungstagen,<br />

realitätsnah, abwechslungsreich<br />

Zeit Praxis gut ausreichend,<br />

gut einteilbar (10), Fehlersuche<br />

schnell zu lösen, Verdrahten<br />

und Inbetriebnehmen zeitlich<br />

i. O., Zeit SPS ausreichend, nicht<br />

so der Druck, geregelte Pausenzeiten,<br />

keine lange Wartezeit<br />

keine Notizen beim Einlesen<br />

(2), wusste nicht, was auf einen<br />

zukommt, zu offensichtliche<br />

Fehler eingebaut<br />

zu wenig Zeit für zu viele<br />

Theorieaufgaben (10), Einlesezeit<br />

zu lang (4), lange Wartezeit<br />

(5), lange Zeit bis 1. Pause<br />

1. insgesamt gelungen: 1,8<br />

(2 = gelungen 63 %)<br />

2. Schwierigkeit: 1,7<br />

(2 = schwer 63 %)<br />

6. Spaß gemacht: 1,6<br />

(2 = ja 58 %)<br />

7. Anspruchsvoll: 2,0<br />

(2 = ja 82 %)<br />

10. Anforderungen berufl.<br />

Fähigk.: 1,2<br />

(1 = normal 71 %)<br />

3. Zeit: 1,3<br />

(1 = ausreichend 54 %)<br />

40


Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

Aspekt<br />

Qualitative Aussage,<br />

was am Pretest gefallen hat<br />

Qualitative Aussage, was am<br />

Pretest nicht gefallen hat<br />

Fragebogenkennwerte<br />

Prüfungsgestaltung<br />

praktisch<br />

Fehlersuche (10), in Ordnung,<br />

SPS-Programm übersichtlich,<br />

Inbetriebnahme<br />

2 Systeme bei Kabelklemmen,<br />

Aufbau zu unübersichtlich, Zuordnungen<br />

teilweise vorgegeben,<br />

keine Bereitstellungsliste<br />

11. Anforderungen prakt.<br />

Fähigk.: 1,3<br />

(1 = normal 75 %)<br />

Prüfungsgestaltung<br />

schriftlich<br />

mündlich<br />

Soziales<br />

Theorie mehr praxisnah,<br />

SPS: Aufteilung der FCs ist gut<br />

nette Prüfer (2), lockere Atmosphäre<br />

schlechtes Aufgabenheft, zu<br />

viel Blättern, zu unübersichtlich<br />

(6), falsche Bezeichnungen,<br />

keine allgemeinen Fragen (2),<br />

keine Bereitstellungsliste<br />

Prüfer lenkten mit ihren Fragen<br />

ab<br />

13. Anforderungen schr.<br />

Fähigk.: 1,5<br />

(2 = hoch 50 %)<br />

5. ohne Auswahlantwort 1,3<br />

(0 = schlecht 30 %,<br />

1 = einigermaßen 30 %,<br />

2 = gut 30 %, sehr gut<br />

10 %<br />

9. konnte mündlich erläutern:<br />

1,5<br />

(1 = einigermaßen 46 %,<br />

2 = gut 54 %)<br />

12. Anforderungen mündl.<br />

Fähigk.: 1,6<br />

(2 = hoch 54 %)<br />

zu viele Beobachter 8. Beobachtungen 1,8<br />

(1 = war unangenehm<br />

36 %, 2 = störte kaum<br />

46 %)<br />

Legende:<br />

Qualitative Aussagen: Verbal verkürzt, bei mehr als einer etwa gleich lautenden Äußerung ist die Anzahl in Klammern angegeben.<br />

Fragebogenkennwerte: Fragebogennummer, Mittelwert auf der Skala von 0 bis 3 (Mitte der Skala bei 1,5). Stufen sind einzeln beschrieben, daher am häufigsten<br />

gewählte Skalenstufe mit Stufenziffer und Stufenbezeichnung angegeben sowie der Prozentsatz von Personen, die diese Stufe wählten.<br />

6.2 Vergleich Pretest – reguläre Prüfung<br />

Bei den zehn Fähigkeits-/Fertigkeitsbereichen war einzustufen, inwieweit man sie einmal im Pretest und einmal retrospektiv<br />

in der regulären Prüfung unter Beweis stellen konnte. Es ergibt sich für die Mittelwerte das in den folgenden<br />

Abbildungen 1 bis 3 dargestellte Profil. Dabei liegen die Mittelwerte (Skala von 0 bis 3, Skalenmittelpunkt 1,5) meist<br />

recht dicht beieinander (komplette Kennwerte und vollständiger Itemtext vgl. Anhang A, Tabelle A8, Reihenfolge umgekehrt<br />

wie in der Anhangtabelle).<br />

41


Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

Abbildung 1: Mittlere Einschätzung der beiden Prüfungen im Vergleich: Werkzeugmechaniker/-in<br />

Abbildung 2: Mittlere Einschätzung der beiden Prüfungen im Vergleich: Systeminformatiker<br />

42


Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

Abbildung 3: Mittlere Einschätzung der beiden Prüfungen im Vergleich: Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

Die größten Differenzen bestehen bei der Einschätzung, wie stark das in der Berufsschule Gelernte in der Prüfung<br />

gezeigt werden konnte. In allen drei Fällen ist dies beim Pretest weniger der Fall, besonders deutlich bei den Elektronikberufen.<br />

Während die Elektroniker für Automatisierungstechnik ihre planerischen Fähigkeiten besser im Pretest zeigen zu können<br />

glauben, ist dies bei den Werkzeugmechanikern/-innen und Systeminformatikern eher bei der regulären Prüfung<br />

der Fall.<br />

Nur bei den Systeminformatikern gibt es eine unterschiedliche Bewertung, inwieweit die Geschicklichkeit beim Herstellen<br />

eines Produkts unter Beweis gestellt werden kann. In der regulären Prüfung ist dies eher der Fall.<br />

In allen drei Berufen sehen die Prüfungsteilnehmer/-innen beim Pretest schlechtere Möglichkeiten, ihre schriftlichen<br />

Fähigkeiten zu zeigen.<br />

Nur bei den Systeminformatikern unterscheiden sich die Einschätzungen, inwieweit die Prüfung die Möglichkeit bietet,<br />

zu zeigen, wie gut Sicherheit von Anlagen und Unfallverhütungsvorschriften beurteilt werden können. Dies ist<br />

hier besser beim Pretest der Fall.<br />

Bei allen anderen abgefragten Bereichen (Arbeitsvorgänge und Produkte mündlich erläutern, technische Unterlagen<br />

auswerten, Teilsysteme montieren) lassen sich keine substanziellen Unterschiede feststellen.<br />

Beim direkten Vergleich von Pretest und regulärer Prüfung durch die letzten fünf Items des Fragebogens werden die<br />

absoluten Häufigkeiten der Ankreuzungen verglichen (Tabelle 26, vollständige Daten vgl. Anhang A, Tabelle A9).<br />

43


Reaktionen der Prüfungsteilnehmer/-innen auf die Pretests<br />

Tabelle 26: Direkter Vergleich von Aspekten beider Prüfungen<br />

Werkzeugmechaniker/-innen<br />

Pretest<br />

gleich<br />

Systeminformatiker<br />

Elektroniker für<br />

Automatisierungstechnik<br />

reguläre<br />

Prüfung Pretest gleich reguläre<br />

Prüfung Pretest gleich reguläre<br />

Prüfung<br />

mehr Zeit 7 8 11 8 4 3 11 8 4<br />

anspruchsvoller 12 9 6 4 3 8 11 3 10<br />

mehr Spaß 13 6 8 4 4 7 12 6 6<br />

besser berufl. Qualifikation<br />

zeigen<br />

welche Prüfung<br />

würden Sie<br />

empfehlen<br />

2 4 4 2 2 4 4 3 3<br />

9 6 12 3 3 9 13 3 8<br />

Absolute Ankreuzhäufigkeiten, jeweils höchster Wert pro Beruf fett gedruckt. Unterstrichen, wenn er höher ist als die Summe der Häufigkeiten bei den beiden<br />

übrigen Ankreuzmöglichkeiten.<br />

Dabei zeigt sich durchweg keine klare Präferenz bei den Einzelaspekten (Zeit, Anspruch, Spaß, berufliche Qualifikation).<br />

Nur in einem Fall haben sich mehr Prüfungsteilnehmer/-innen für einen Prüfungstermin häufiger entschieden<br />

als für die beiden anderen Ankreuzmöglichkeiten: Acht Systeminformatiker bewerteten die reguläre Prüfung als anspruchsvoller,<br />

nur vier den Pretest und drei beide gleich.<br />

Ein deutliches Votum ergibt sich lediglich bei der Gesamtempfehlung bei zwei Berufen. Die Systeminformatiker votieren<br />

in der Mehrzahl für die reguläre Prüfung, die Elektroniker für Automatisierungstechnik für den Pretest. Bei den<br />

Werkzeugmechanikern/-innen empfehlen zwölf Prüfungsteilnehmer/-innen die reguläre Prüfung, während neun den<br />

Pretest empfehlen und sechs beide als gleichwertig erachten. Hier ist also kein eindeutiges Votum gegeben.<br />

44


Fazit<br />

7 Fazit<br />

Ein Hauptergebnis der Evaluierung ist, dass alle drei Aufgabensätze als Grundlage für die Durchführung des Pretests<br />

nutzbar waren, wenn auch teilweise mit erheblichem Aufwand. Mit großen Engagement arbeiteten die Prüfer und<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen mit. Es entstand nicht der Eindruck, es sei weniger intensiv gearbeitet worden, weil es sich<br />

um keine „echte Prüfung“ handelt. Mit großem Interesse an der Sache informierten die Beteiligten die Evaluatoren per<br />

Fragebogen, in Abschlussdiskussionen und Einzelgesprächen über ihre Einschätzungen und Beobachtungen.<br />

Die Evaluation bezieht sich nur auf die konkreten Aufgabensätze im Pretest und ihre Einschätzung durch die Beteiligten.<br />

Sie gestattet keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Praktikabilität der Umsetzungshilfe selbst. Die Evaluierung<br />

hätte nur im Falle eines insgesamt positiven Resultats als Bestätigung gleichermaßen des Konzepts und seiner<br />

Realisierung dienen können.<br />

7.1 Die Randbedingungen für den Pretest<br />

Die Evaluation zum Pretest hat eine Vielzahl von Teilinformationen erbracht. Sie setzen unterschiedliche Akzente<br />

und sind nicht einfach zu einem Gesamtbild zu verdichten. Die gewonnenen Informationen zum Pretest stehen natürlich<br />

nicht isoliert für sich, sondern insbesondere in Zusammenhang mit der Umsetzungshilfe, auf die der Pretest<br />

zurückgeht und als deren Operationalisierung die drei entwickelten komplexen Arbeitsaufgaben, die Durchführung der<br />

Probeprüfungen bei den beteiligten Kammern und das Handeln der Prüfer und der Prüfungsteilnehmer/-innen anzusehen<br />

sind. Dem entspricht der Auftrag zur Evaluation mit der Formulierung: „Die Evaluation schließt den gesamten<br />

Prüfungsprozess von der Aufgabenerstellung über die Prüferschulung bis zur eigentlichen Prüfungsdurchführung<br />

ein.“<br />

Durch die Aufgabenerstellung sind Eckwerte für die Durchführung des Pretests entstanden. Sie bilden einen zentralen<br />

Bezug für die Einschätzungen der Beteiligten zum Pretest.<br />

Die drei in der Evaluation genutzten Aufgabensätze besitzen keine einheitliche Struktur (vgl. Kap. 2.3). Der Aufgabensatz<br />

für die EAT geht auf die Umsetzungshilfen zurück. Dabei ist der Prüfungsträger weitgehend identisch mit dem,<br />

der in der herkömmlichen Prüfung und in der Ausbildung genutzt worden ist. Für die Werkzeugmechaniker/-innen<br />

hat man die bisherige Vorlage der Aufgabenerstellungsgruppe für die herkömmliche Prüfung weiterentwickelt und<br />

modifiziert (vgl. Kap. 2.2, Tabelle 2). Der Aufgabensatz für die Systeminformatiker ist durch das Hinzuziehen eines<br />

externen Autors in Bezug auf die „Umsetzungshilfen” der Gewerkschaft ver.di zu Ende geführt worden. Wenn man der<br />

grundlegenden Annahme folgt, dass die im Pretest gesammelten Informationen nicht zuletzt auf die drei eingesetzten<br />

Prüfungen zurückgehen, dann korrespondieren damit die Informationen zu den unterschiedlichen Prüfungsergebnissen<br />

(vgl. Kap. 3.2) und den unterschiedlichen Einschätzungen der Prüfer (vgl. Kap. 5.2) und Prüfungsteilnehmer/-innen<br />

(vgl. Kap. 6) zu den Prüfungsabläufen.<br />

Die Aufgabensätze, die der Evaluation zu Grunde liegen, weisen aus der Sicht der Prüfer (vgl. Tab. 15 – SYI,<br />

Tab. 19 – WM) und Prüfungsteilnehmer/-innen (vgl. Tab. 24 – SYI und Tab. 25 – EAT) fachliche Fehler auf (vgl. das<br />

Protokoll zur Prüfung in Stuttgart). Unabhängig davon, ob solche Fehler objektiv gegeben waren, beeinflusst die<br />

subjektive Wahrnehmung von Fehlern die Einschätzung zu den Aufgabensätzen.<br />

Die Abläufe in den drei Prüfungen waren in der Wahrnehmung der Prüfer und der Teilnehmer/-innen mit organisatorischen<br />

Schwierigkeiten verbunden. Das wird insbesondere daran greifbar, dass Prüfer Kritik an der Organisation geübt<br />

und dazu Verbesserungsmöglichkeiten dargestellt haben (vgl. Tab. 15 – SYI, Tab. 17 – EAT). Auch diese Gegebenheit<br />

geht in die Einschätzung der Merkmale der drei eingesetzten Aufgabensätze ein.<br />

In diesen drei Hinsichten zieht der Kompromiss im Hauptausschuss, den Pretest mit Aufgabensätzen durchzuführen,<br />

die in ihrer Orientierung auf die Umsetzungshilfen nicht optimiert (EAT) bzw. allenfalls implizit angelegt (SYI und WM)<br />

sind, belastende Voraussetzungen nach sich.<br />

Eine strukturelle Verkürzung für alle drei Aufgabensätze besteht darin, dass die kriteriumsorientierte Struktur der<br />

Aufgabensätze für die Prüfer nicht oder nur implizit (EAT und WM) greifbar wird. Die Einschätzungen sind auf die<br />

punktuelle Qualifizierung von Teilleistungen reduziert. Es ist nicht greifbar, welche (Teil-)Qualifikationen mit den<br />

45


Fazit<br />

Teilaufgaben in ihren Ausprägungen erfasst und damit auch nicht, unter welcher Zielsetzung die Lösungen zu den<br />

Teilaufgaben eingeschätzt werden sollen. Prüfer, denen nicht vermittelt wird, zur Ausprägung welcher Leistungsfähigkeiten<br />

sie Einschätzungen vornehmen sollen, können keine zielgerichteten Bewertungen vornehmen. Die entsprechenden<br />

Informationen liegen zum Aufgabensatz für die EAT in der Umsetzungshilfe und darüber hinaus in den ergänzenden<br />

Arbeitsmaterialien der Expertengruppe explizit vor und hätten als Referenz für die Erstellung der Unterlagen<br />

für die Bewertung herangezogen werden können.<br />

Die vorgesehene kriteriumsorientierte Bewertung ist in den Prüfungen nicht wirksam geworden. In den Bewertungsunterlagen<br />

zur Aufgabenstellung für die EAT ist die vorliegende Information nicht aufgegriffen, weiterentwickelt und<br />

den Prüfern an die Hand gegeben worden. Auf dieser Grundlage hätte den Prüfern die interne Struktur der Aufgabenstellung,<br />

ihre Zielsetzung und ihr Begründungszusammenhang greifbar werden können. Im Bewertungsbogen zur<br />

komplexen Arbeitsaufgabe für die Systeminformatiker erfolgt die Berechnung des Ergebnisses anhand einer Matrix,<br />

die sich abstrakt auf die in der Ausbildungsordnung vorgegebenen Qualifikationsbereiche bezieht (vgl. Prüfungsunterlagen<br />

rot, letzte Seite). Nummerisch angegeben sind die Qualifikationsbereiche 1 bis 5, die dazugehörigen maximalen<br />

Punktwerte sowie die erzielten Teilergebnisse. Diese Teilergebnisse sollen zum „Ergebnis der komplexen Arbeitsaufgabe”<br />

addiert werden. Dieser Ansatz stellt eine wesentliche Reduzierung der Bezüge für die Bewertungen dar, die in<br />

den Umsetzungshilfen vorgegeben ist.<br />

Dem Konzept entsprechend sind die Teilaufgaben den abzubildenden Qualifikationen jeweils zugeordnet und die erzielten<br />

Ergebnisse werden als Information für die Ausprägung der jeweiligen Qualifikation herangezogen. Dieser Zusammenhang<br />

ist in den Vorgaben für die Bewertung der Prüfungsleistungen für die Systeminformatiker nur noch<br />

schematisch enthalten. In den beiden anderen Aufgabensätzen ist er nicht erkennbar. Das lässt sich am Beispiel des<br />

Aufgabensatzes für die Elektroniker für Automatisierungstechnik weiter verdeutlichen. Zur komplexen Arbeitsaufgabe<br />

wird für die situativen Gesprächsphasen der Hinweis gegeben: „Die Gesprächsphasen sind prüfungsbegleitend mit<br />

dem Prüfungsteilehmer zu führen” (vgl. Prüfungsunterlagen rot, Seite 5). Das hat zu unterschiedlichen Umsetzungen<br />

geführt. Verloren gegangen ist darüber die Zielsetzung, unter der die situativen Gesprächsphasen Informationen zur<br />

Ausprägung der Qualifikationen beisteuern sollen. Die Matrix zum kriteriumsorientierten Bewertungsansatz gibt dazu<br />

die Empfehlung, dass die situativen Gesprächsphasen auf das „Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen”<br />

gerichtet sein sollten und das insbesondere zu den Qualifikationen 1, 4 und 5. D. h. unter den Zielsetzungen (1)<br />

„technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen, Material<br />

und Werkzeug disponieren”, (4) „elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen (…)” sowie (5) „Produkte in<br />

Betrieb nehmen, übergeben und erläutern (…)” sollten Entscheidungen und Vorgehensweisen reflektiert werden. Dieser<br />

Zusammenhang ist in den Vorgaben zur Bewertung der drei Aufgabensätze verloren gegangen. Damit ist die Basis<br />

für eine kriteriumsorientierte Bewertung im Sinne der Umsetzungshilfe nicht mehr gegeben. Die Umsetzungshilfen<br />

sind in dieser Hinsicht nicht verfolgt worden.<br />

Die Evaluierung kann zwar keinen Aufschluss dazu geben, aus welchen Gründen es den Aufgabenerstellern nicht<br />

gelungen ist, die kriteriumsorientierte Bewertung im Sinne der Umsetzungshilfe in den Aufgabensätzen aufzugreifen<br />

und für den Pretest wirksam werden zu lassen. Nachdem die notwendigen Informationen die Prüfer nicht erreicht<br />

haben, kann ihnen nicht der Vorwurf gemacht werden, sie hätten nicht kriteriumsorientiert bewertet.<br />

Ein zweites Thema ist zu den drei Aufgabensätzen von den Prüfern angesprochen worden. Es bezieht sich darauf,<br />

dass die Ausbildungsinhalte der Verordnungen nicht in der gesamten Breite und einschließlich der überwiegend in<br />

der Berufsschule vermittelten Grundlagen abgedeckt sind. Dabei ist im Prozess der Entwicklung der Aufgabensätze<br />

die Position vertreten worden, dass nur solche Teilaufgaben in die Aufgabensätze aufgenommen werden können, die<br />

einen unmittelbaren Bezug zur jeweiligen komplexen Aufgabenstellung besitzen. Das hat umfangreiche Diskussionen<br />

nach sich gezogen und zu den kontroversen Einschätzungen zu den Aufgabensätzen beigetragen. Das ist auch von<br />

den Prüfern vor Ort, von den anwesenden Beobachtern und den Auszubildenden deutlich angesprochen worden. Wenn<br />

diese Position, dass nur Aufgaben im unmittelbaren Bezug zur komplexen Arbeitsaufgabe zulässig sind, dogmatisch<br />

bezogen wird, dann führt das ohne Zweifel zu erheblichen Einschränkungen bei der Entwicklung der Aufgabensätze.<br />

Wenn man, und dagegen spricht im Grundsatz nichts, auch Aufgaben zulässt, die alternative Gestaltungsmöglichkeiten<br />

zur komplexen Arbeitsaufgabe einbeziehen, die mögliche Abweichungen zum Gegenstand machen und die<br />

abweichende Randbedingungen einbeziehen, dann bleibt man bei dem in den Umsetzungshilfen verfolgten Prinzip<br />

für die Anlage der Aufgaben. Die Aufgaben sollen nicht eine (reine) Reproduktion von Gelerntem befördern, sondern<br />

46


Fazit<br />

die Befähigung zum Nutzen von Wissenselementen oder ihre Umsetzung in die Bewältigung von Aufgabenstellungen<br />

in einem Anwendungszusammenhang erfordern. In dieser Orientierung können Kenntnisse und Fertigkeiten bei der<br />

Bewältigung von beruflichen Vollzügen wirksam werden.<br />

7.2 Zu den spezifischen Fragestellungen der Evaluation<br />

Wie wird das <strong>neue</strong> Verfahren von den an den Prüfungen beteiligten Akteuren – Prüfer, Auszubildende, Ausbildungsverantwortliche,<br />

Aufgabenersteller – im Vergleich mit dem jetzt praktizierten Verfahren insgesamt eingeschätzt<br />

Die Frage kann wegen der dargestellten Abweichungen zum Konzept nicht mehr für den kriteriumsorientierten Ansatz<br />

(das <strong>neue</strong> Verfahren) beantwortet werden. Sie kann nur noch in Bezug auf die drei sehr unterschiedlichen Umsetzungen<br />

betrachtet werden. Im Überblick betrachtet scheinen sich positive und negative Aussagen zu den Umsetzungen<br />

die Waage zu halten. In keinem der drei Berufe findet sich ein klares Votum für oder gegen die erprobten Aufgabensätze.<br />

Von den Prüfern ist der Aufgabensatz für die EAT deutlich positiver eingeschätzt worden als die beiden anderen.<br />

Wie gut ist es gelungen, die in den Umsetzungshilfen beschriebenen Anforderungen an die Konstruktion von Prüfungsaufgaben<br />

für Teil 1 der Abschlussprüfung zu erfüllen Wie gut ist es insbesondere im Hinblick auf die geforderte<br />

Authentizität der Prüfungsaufgaben gelungen, für die Abschlussprüfung Teil 1 Aufgabenteile zu entwickeln, die den<br />

berufstypischen Handlungen entsprechen, die tatsächliche Anwendungssituation in ihrer gegebenen Komplexität<br />

widerspiegeln und die im Zusammenhang einer für den jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft sind<br />

Wie gut gelingt es, in den Prüfungsaufgaben eine handlungsbezogene – an beruflichen Tätigkeiten und Arbeitsprozessen<br />

orientierte – Aufgabenstruktur, wie in den Umsetzungshilfen beschrieben, umzusetzen<br />

Hier gehen die Meinungen der Aufgabenersteller und Prüfer weit auseinander. Insbesondere im Detail findet sich starke<br />

Kritik. Global wird die Praxisnähe meist positiv bewertet. Die Rekonstruktion zur Genese der Aufgabensätze ergibt,<br />

dass sie nicht von den Aufgabenerstellungsausschüssen getragen werden. Das gilt unter anderem für den Verzicht<br />

auf Aufgabenstellungen zu den Grundlagen der Berufe, die sich nicht in den zu Grunde liegenden Anwendungssituationen<br />

einbinden ließen. Das kritisieren die beteiligten Lehrer aus den Berufsschulen, aber auch Ausbilder, die Fragen<br />

zu fachlichen Grundlagen, wie sie vor allem in der Berufsschule vermittelt werden, in den Aufgabensätzen nicht mehr<br />

wiederfinden. Diese Sicht ist aus der Einführung von anderen „handlungsorientiert” angelegten Prüfungen bekannt.<br />

Sie hat Parallelen zur Einführung der Lernfelder im Unterricht der Berufsschulen. Auch hier besteht der Konflikt zwischen<br />

Vertretern der „fachsystematischen Orientierung” und denen, die „handlungsorientierte Unterrichtskonzepte”<br />

verfolgen. Auf diesen Punkt ist vorausgehend bereits Bezug genommen worden. Die Umsetzungshilfe fordert keine<br />

dogmatische Beschränkung auf ganz eng auf die komplexe Aufgabenstellung bezogene Fragen. Da es sich bei diesem<br />

Aspekt um einen bedeutsamen Kritikpunkt handelt, wäre die Akzeptanz von Aufgabensätzen wahrscheinlich deutlich<br />

zu erhöhen, wenn die Aufgabensätze breiter angelegt würden, ohne ein einfaches Erinnern von Wissen in den Mittelpunkt<br />

zu stellen.<br />

Wie gut ist es gelungen, für Teil 1 der Abschlussprüfung schriftliche Aufgaben zu entwickeln, die den Kriterien der<br />

Umsetzungshilfe entsprechen<br />

Aus der Sicht der Prüfer erscheint diese Umsetzung nur bedingt gegeben. Zu den Aufgabenstellungen für die beiden<br />

Elektroberufe ist in den Erstellungsausschüssen keine gemeinsame Position entwickelt worden. Der Forderung nach<br />

der Entwicklung von authentischen, komplexen Anwendungszusammenhängen ist nur bedingt eingelöst worden. Der<br />

Aufgabensatz für die EAT entspricht dem am weitesten. Hierzu hat sich die Einschätzung der Prüfer vom Zeitpunkt<br />

vor der Prüfung zum Zeitpunkt danach entsprechend auch am wenigsten verändert. Dazu kann aber auch angemerkt<br />

werden, dass sich die Aufgabensätze zur regulären Prüfung und im Pretest an der Oberfläche nur bedingt unterscheiden,<br />

weil der Prüfungsträger nahezu identisch ist. Zu den beiden anderen Aufgabensätzen zeigen die Ergebnisse der<br />

Evaluation, dass sich die Einschätzungen der Prüfer vom Zeitpunkt vor der Prüfung bis danach in erheblichem Umfang<br />

verschlechtert haben. Die eher positiven Erwartungen haben sich auf der Grundlage der Erfahrungen deutlich abgeschwächt.<br />

Das wird insbesondere an den freien Anmerkungen der Prüfer deutlich. Dazu tragen aber auch nicht alle<br />

Prüfer gleichermaßen bei.<br />

47


Fazit<br />

Wie gut gelingt es dem <strong>neue</strong>n Prüfungsansatz, die in der Ausbildungsordnung genannten Qualifikationen abzubilden<br />

Die Qualifikationen haben bei der Bewertung der Leistungen durch die Prüfer offensichtlich keine substanzielle<br />

Rolle gespielt. Jeder Bewertungsaspekt wurde gemäß Beurteilungsbogen separat bewertet und dann aggregiert. Auch<br />

finden die Qualifikationsbereiche keine nennenswerte Akzeptanz. Bei der praktischen Durchführung der Prüfung und<br />

bei der Bewertung der Leistungen konnte kein Bezug auf die Qualifikationen festgestellt werden, die in den Verordnungen<br />

vorgegeben sind. Auch wiesen einige Prüfer im Abschlussgespräch darauf hin, dass die Vorgesetzten mit<br />

diesen nichts anfangen könnten und nur wissen wollten, wie gut die Auszubildenden praktisch und schriftlich oder<br />

theoretisch abgeschlossen haben. Die Zeit würde sich kein Chef nehmen, sich mit den Qualifikationsbereichen so intensiv<br />

zu beschäftigen, wie es aus Sicht der Prüfer nötig sei, um damit überhaupt arbeiten zu können. Vorausgehend<br />

ist angesprochen worden, dass der kriteriumsorientierte Ansatz in den Bewertungsanleitungen nicht hinreichend<br />

umgesetzt worden ist. Die <strong>neue</strong> Orientierung in den Ordnungsmitteln wird offensichtlich von vielen Beteiligten nicht<br />

angenommen. Dafür sprechen nicht zuletzt solche Anmerkungen, die von theoretischen und praktischen Prüfungsteilen<br />

sprechen.<br />

Inwieweit werden Aussagefähigkeit und damit Qualität der Prüfung durch das <strong>neue</strong> Konzept verändert<br />

In zwei der drei Berufe korrelieren die Prüfungsergebnisse sehr stark mit denen der herkömmlichen Prüfung, was<br />

darauf hindeutet, dass sich die Messintention nur unwesentlich unterscheidet. Demnach erfassen die verwirklichten<br />

Aufgabenstellungen keine anderen Leistungsanforderungen als die herkömmlichen. Eine Erklärungsmöglichkeit ist,<br />

dass die Prüfer ihre herkömmlichen fachbezogenen Orientierungen angewandt haben. So haben sie in diesen beiden<br />

Fällen die Ergebnisse aus der herkömmlichen Prüfung reproduziert. Allerdings hatten sie offenbar weder aus der<br />

Umsetzungshilfe noch aus den konkreten Durchführungsanweisungen für die Prüfungen Orientierungshilfen, wie sie<br />

alternativ hätten bewerten sollen.<br />

Auch die Voten für oder gegen die <strong>neue</strong> Prüfungsform halten sich die Waage, sodass bei den realisierten Umsetzungen<br />

natürlich nicht von einer substanziellen Verbesserung von Aussagefähigkeit und Qualität ausgegangen werden kann.<br />

Wie wird der Aufwand des <strong>neue</strong>n Ansatzes bei der Aufgabenstellung und Prüfungsdurchführung bewertet<br />

Der Aufwand ist erheblich und war bei den gegebenen Aufgabensätzen in dem gewählten organisatorischen Rahmen<br />

nur durch eine sehr große Zahl von Prüfern zu leisten. Durch die sehr unterschiedliche Gestaltung der Aufgabensätze<br />

gab es unterschiedliche Probleme. Bei den Werkzeugmechanikern/-innen fiel vor allem der große Bewertungsaufwand<br />

auf (ca. 2,5 Prüferstunden Auswertungszeit pro Prüfungsteilnehmer/-in). Dieser Aufwand ergab sich nicht zuletzt<br />

aus der fachlichen Bewertungsperspektive, zu der der Prüfungssatz keine Alternative angeboten hat, nachdem der<br />

<strong>neue</strong> Ansatz nicht aufgegriffen worden ist. Bei den Systeminformatikern waren mit der integrierten Durchführung an<br />

einem Tag einige organisatorische Probleme und eine große Belastung verbunden. Bei den Elektronikern für Automatisierungstechnik<br />

erwiesen sich Fehlersuche und Abnahme als außerordentlich zeitaufwendig, was zu stundenlangen<br />

Wartezeiten führte. Dazu sind von den Prüfern bereits Vorschläge für eine entsprechende Optimierung vorgebracht<br />

worden. Anderseits wird gerade das Element der Fehlersuche als ein positives Merkmal dieser Aufgabenstellung gesehen.<br />

Wie wird die Praxisnähe der Pretestprüfungen bewertet<br />

Die Praxisnähe ist aus Sicht von Prüfern und Prüfungsteilehmern gegeben. Das scheint aber auch bei der regulären<br />

Prüfungen so gesehen zu werden. Also besteht kein wesentlicher Unterschied. Die Orientierung der herkömmlichen<br />

Prüfung am „Vollständigen Handlungszyklus“ als einem Aspekt der Orientierung auf die Anwendung (vgl. Kap 1) kann<br />

aber auch als eine Fiktion betrachtet werden, weil über die Vorgabe einer Folge von (Teil-)Aufgaben die wichtige<br />

Befähigung zur „Regulation des eigenen Handelns” nicht abgebildet wird. Vollständige Handlungen erschöpfen sich<br />

nicht im sequenziellen Abarbeiten von vorgegebenen Teilaufgaben.<br />

48


Fazit<br />

Wie valide prüft der Pretest die in der Verordnung genannten fünf Qualifikationsbereiche unter Berücksichtigung des<br />

Ausbildungsrahmenplans und des KMK-Rahmenlehrplans ab<br />

Eine unmittelbare Prüfung der Qualifikationsbereiche erfolgte in den verwirklichten Prüfungen nur indirekt durch Aggregation<br />

von Einzelbewertungen im Sinne der Auswertungsbögen. Aussagen zur Validität wären nur möglich, wenn<br />

Außenkriterien für eine Kriteriumsvalidierung zur Verfügung gestellt worden wären. Die Feststellung ergibt sich aus<br />

der defizitären Anlage der Bewertungsanleitungen, die den kriteriumsbezogenen (horizontalen) Ansatz der Umsetzungshilfen<br />

nicht strukturiert aufgegriffen haben.<br />

Zur Berücksichtigung der Inhalte von Ausbildungsrahmenplan und Rahmenlehrplan wird auf die Ausführung in 7.1<br />

verwiesen. Insbesondere was die Inhalte des Rahmenlehrplans anbetrifft, gab es deutliche Kritik der Prüfer.<br />

49


Anhang A: Tabellen<br />

Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A1: Fragebogen für die Aufgabenersteller Werkzeugmechaniker/-in (N = 6) vor der Prüfung<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Die Erstellung der Pretestaufgaben empfinde ich insgesamt als sehr<br />

gelungen<br />

5 2 5 3,40 1,140<br />

Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 6 3 5 4,00 0,632<br />

In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />

6 0 2 1,33 0,816<br />

Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />

6 0 5 2,83 1,835<br />

Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />

lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut 6 3 5 4,17 0,983<br />

vergleichen<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />

Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />

5 1 3 2,00 1,000<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />

kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen getroffen werden<br />

6 1 4 3,00 1,095<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />

sind<br />

6 3 5 4,00 0,632<br />

Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />

oder benachteiligt<br />

6 2 5 3,83 1,169<br />

Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />

und unterstützt den Lernprozess<br />

6 0 5 2,67 1,751<br />

Schlussfolgerungen aus den Prüfungsergebnissen sind von den Durchführenden<br />

bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />

6 3 4 3,50 0,548<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />

der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />

6 4 5 4,17 0,408<br />

Ich halte die Einführung der komplexen Arbeitsaufgabe als Teil I der Abschlussprüfung<br />

für eine Verbesserung der Prüfung<br />

5 0 4 2,20 1,483<br />

Für die Aufgabenstellung zum Pretest empfand ich mich als sehr gut<br />

vorbereitet<br />

6 2 5 3,83 1,169<br />

Bei der Aufgabenerstellung habe ich mich überwiegend an der Verordnung<br />

orientiert<br />

6 2 5 3,83 1,169<br />

Bei der Aufgabenerstellung habe ich mich überwiegend an der BMBF-<br />

Umsetzungshilfe orientiert<br />

6 3 5 3,83 0,753<br />

Bei der Aufgabenerstellung habe ich mich überwiegend an bestehenden<br />

Aufgaben orientiert<br />

6 1 4 2,33 1,033<br />

Für eine optimale Erstellung der Aufgaben zum Pretest hätte ich mir eine<br />

bessere Vorbereitung gewünscht<br />

6 1 4 2,17 0,983<br />

Ich fühle mich für eine optimale Erstellung der Aufgaben hinreichend<br />

informiert, sehe aber noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung<br />

5 3 5 3,60 0,894<br />

Mir sind die Intentionen der Verordnung zu den <strong>neue</strong>n Metall- oder Elektroberufen<br />

klar<br />

5 0 5 3,80 2,168<br />

Mir sind die Intentionen der BMBF-Umsetzungshilfen zu den neugeordneten<br />

Elektroberufen klar<br />

5 0 4 3,00 1,732<br />

51


Anhang A: Tabellen<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Den Austausch während der Aufgabenentwicklungsphase mit Herrn Dr.<br />

Tauschek empfand ich als hilfreich<br />

5 0 5 3,00 1,871<br />

Für die Aufgabenentwicklung halte ich eine gezielte Fortbildung bzw. ein<br />

Coaching unverzichtbar<br />

6 2 4 3,50 0,837<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 6 2 5 3,67 1,366<br />

Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 4 3 4 3,50 0,577<br />

In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />

5 2 4 2,60 0,894<br />

Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />

5 0 4 2,20 1,789<br />

Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so<br />

gewählt, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich 4 3 4 3,50 0,577<br />

ist<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen)<br />

ist im Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />

5 0 4 2,00 1,581<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />

kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen vorgenommen werden<br />

5 3 4 3,40 0,548<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />

sind<br />

5 3 5 4,00 0,707<br />

Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />

oder benachteiligt<br />

5 3 5 3,80 0,837<br />

Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />

und unterstützt den Lernprozess<br />

5 0 4 2,40 1,673<br />

Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leistungsmessung sind von<br />

den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />

4 3 4 3,25 0,500<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />

der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />

5 3 4 3,80 0,447<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen<br />

6 0 5 4,00 2,000<br />

Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />

4 3 4 3,50 0,577<br />

gelöst werden<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />

mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />

6 3 4 3,83 0,408<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />

Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 6 0 2 0,67 0,816<br />

inhaltlich losgelöst sind<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />

Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 3 0 1 0,67 0,577<br />

strukturell losgelöst sind<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />

Informationen und Daten zur Verfügung<br />

6 4 5 4,50 ,548<br />

... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />

Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug<br />

disponieren kann<br />

6 2 5 4,17 1,169<br />

52


Anhang A: Tabellen<br />

... Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle<br />

Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften anwenden und Umweltschutzbestimmungen<br />

beachten kann<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

6 4 5 4,17 0,408<br />

... die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen kann 6 1 4 2,67 1,211<br />

... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit<br />

von Prüfmitteln feststellen, Ergebnisse dokumentieren und bewerten 5 3 5 4,00 0,707<br />

kann<br />

... Auftragsdurchführungen dokumentieren und erläutern, technische<br />

Unterlagen, einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />

5 4 4 4,00 0,000<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />

in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />

6 3 5 3,67 0,816<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang mit einer für den<br />

jeweiligen Beruf bedeutsamen Gesamtsituation verknüpft<br />

6 2 5 3,33 1,033<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben orientieren sich an dem aus der Bearbeitung<br />

der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf<br />

6 3 4 3,33 0,516<br />

Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />

beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />

6 1 3 2,17 0,753<br />

Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />

aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />

6 2 5 3,67 1,033<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />

eindeutig zuzuordnen<br />

6 3 5 4,00 0,894<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 6 3 4 3,83 0,408<br />

Die Aussagefähigkeit und die Qualität wird durch die <strong>neue</strong> Prüfungsstruktur<br />

verbessert<br />

5 0 4 1,80 1,483<br />

Die <strong>neue</strong> Prüfungsform prüft verordnungskonform 6 2 5 3,50 1,049<br />

Die <strong>neue</strong> Prüfungsform prüft die Fertigkeiten und Fähigkeiten in ausreichender<br />

Breite und Tiefe<br />

6 1 5 2,50 1,643<br />

Die Aufgabenerstellung ist stark eingeschränkt, da sie sich ausschließlich<br />

auf ein Aufgabenszenario bezieht<br />

6 2 5 3,83 1,169<br />

Die <strong>neue</strong> Aufgabenform ist aufwands- und kostengünstiger als die bisher<br />

eingesetzte<br />

5 0 2 1,60 0,894<br />

Es ist sinnvoll, ausschließlich mit ungebundenen schriftlichen Aufgaben<br />

zu prüfen<br />

5 1 2 1,40 0,548<br />

Eine gute Vorbereitung der Aufgabenerstellung für die <strong>neue</strong> Prüfungsform 6 4 5 4,33 0,516<br />

Eine enge Orientierung an der Verordnung 6 3 5 4,00 0,894<br />

Eine enge Orientierung an der BMBF-Umsetzungshilfe 5 2 4 2,60 0,894<br />

Eine enge Orientierung an bestehenden Aufgaben 6 1 3 2,17 0,753<br />

Dass die komplexe Arbeitsaufgabe ein in sich geschlossenes Ganzes bildet 6 2 4 3,50 0,837<br />

Dass die Aufgabenstellungen betriebsüblichen Arbeiten entsprechen 6 4 5 4,17 0,408<br />

Dass sich mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe Denkprozesse der Prüfungsteilnehmer<br />

abbilden lassen<br />

5 3 5 4,00 1,000<br />

Dass die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />

so gewählt, dass sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen<br />

vergleichen lassen<br />

6 4 5 4,17 0,408<br />

53


Anhang A: Tabellen<br />

Dass der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) in<br />

einem günstigen Verhältnis zum Nutzen steht<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens kann durch den Prüfer ohne<br />

zusätzliche Annahmen vorgenommen werden<br />

Dass die Arbeitsaufgabe Anforderungen stellt, die in der Ausbildung<br />

wichtig sind<br />

Dass durch die komplexen Aufgaben keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />

oder benachteiligt werden<br />

Dass die Prüfung für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung<br />

darstellt und den Lernprozess unterstützt<br />

Dass die Prüfungsergebnisse von den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen<br />

unabhängig sind<br />

Dass die komplexen Arbeitsaufgaben an den funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen können<br />

Dass die Prüfungsteilaufgaben miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

stehen und nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />

gelöst werden können<br />

Dass die schriftlichen Aufgabenstellungen ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />

mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden sind<br />

Dass die komplexe Arbeitsaufgabe für sich allein und unabhängig von<br />

anderen Prozessen und Funktionen bearbeitbar ist<br />

Dass die schriftlichen Arbeitsaufgaben in der Regel auch im Rahmen der<br />

beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen sind<br />

Dass die Prüfungs(teil)aufgaben den fünf in der Verordnung genannten<br />

Qualifikationen eindeutig zuzuordnen sind<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

5 3 4 3,60 0,548<br />

6 3 4 3,83 0,408<br />

6 4 5 4,33 0,516<br />

6 4 5 4,67 0,516<br />

5 3 4 3,60 0,548<br />

6 4 5 4,50 0,548<br />

6 1 4 3,50 1,225<br />

5 2 4 2,80 0,837<br />

6 1 4 3,00 1,265<br />

6 1 5 3,33 1,366<br />

5 1 3 2,00 0,707<br />

6 2 3 2,83 0,408<br />

N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />

Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />

54


Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A2: Fragebogen für Prüfer Werkzeugmechaniker/-in vor der Prüfung<br />

Die Ausführungen im Rahmen der Schulung waren für mich gut verständlich<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

15 2 5 3,87 0,743<br />

Die Inhalte waren für mich neu 14 0 4 1,79 1,122<br />

Die Inhalte waren für mich weniger interessant 14 3 5 3,57 0,756<br />

Die Inhalte waren für mich wichtig 14 2 5 3,50 1,019<br />

Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich 14 3 5 3,93 0,616<br />

Meine Erwartungen an das Seminar sind erfüllt worden 14 0 4 3,07 1,269<br />

Das Seminar gefiel mir insgesamt sehr gut 14 1 4 3,36 0,929<br />

Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr gut vorbereitet 17 3 5 4,00 0,612<br />

Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch Schwierigkeiten bei<br />

der Umsetzung<br />

17 1 5 2,88 1,166<br />

Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des Arbeitsprozesses<br />

gelingt<br />

18 2 5 4,11 0,676<br />

Entscheidungen und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer/-innen in<br />

situativen Gesprächsphasen werde ich beurteilen können<br />

18 1 5 4,28 0,958<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse werde ich keine<br />

Probleme haben<br />

18 1 5 4,44 0,984<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />

schriftlichen Aufgabenstellungen fühle ich mich sehr gut vorbereitet<br />

18 1 5 4,11 0,963<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 19 2 5 3,42 0,692<br />

Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 18 2 5 3,28 0,826<br />

In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />

18 3 4 3,44 0,511<br />

Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgaben lassen sich Denkprozesse der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />

18 0 4 2,89 0,963<br />

Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so<br />

gewählt, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich 18 1 5 3,67 0,970<br />

ist<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen)<br />

ist im Vergleich zum gewonnenen Nutzen hoch<br />

18 3 4 3,50 0,514<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />

kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Ableitungen oder Folgerungen 18 1 4 2,67 0,970<br />

vorgenommen werden<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />

sind<br />

18 3 4 3,56 0,511<br />

Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />

oder benachteiligt<br />

18 1 4 3,44 0,922<br />

Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />

und unterstützt den Lernprozess<br />

18 2 4 3,28 0,826<br />

Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leitungsmessung sind von<br />

den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />

18 1 4 2,94 0,938<br />

55


Anhang A: Tabellen<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />

der Prüfung bekannt, so dass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen<br />

19 2 5 3,79 0,787<br />

klar und nachvollziehbar sein sollten<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen<br />

18 2 5 3,33 0,907<br />

Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />

17 1 5 3,06 1,029<br />

gelöst werden<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />

mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />

17 3 4 3,71 0,470<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />

Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 16 1 5 2,44 1,365<br />

inhaltlich oder strukturell gelöst sind<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />

Informationen und Daten zur Verfügung<br />

17 2 4 3,76 0,562<br />

... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />

Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 19 3 4 3,68 0,478<br />

disponieren kann<br />

... Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle<br />

Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften anwenden und 19 2 5 3,63 0,831<br />

Umweltschutzbestimmungen einhalten kann<br />

... die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen kann 19 2 5 3,53 0,841<br />

... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit<br />

von Prüfmitteln feststellen, Ergebnisse dokumentieren und bewerten 19 2 5 3,79 0,918<br />

kann<br />

... die Auftragsdurchführung dokumentieren und erläutern sowie technische<br />

Unterlagen einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />

18 2 4 3,61 0,608<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen beruftstypischen Handlungen 19 2 5 3,68 0,749<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />

in ihrer gegebenen Komplexität wieder<br />

19 2 5 3,26 0,933<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang mit einer für den<br />

jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />

18 2 5 3,33 0,767<br />

Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus der Bearbeitung<br />

der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf<br />

18 3 5 3,67 0,594<br />

Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />

beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />

18 1 5 3,28 1,074<br />

Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />

aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />

17 2 5 3,35 0,786<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />

eindeutig zuzuordnen<br />

16 2 5 3,50 0,894<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächiche Anwendungssituationen<br />

in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />

17 2 4 3,12 0,857<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang einer für den jeweiligen<br />

Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />

17 2 4 3,29 0,772<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 18 2 4 3,67 0,594<br />

N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />

Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />

56


Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A3: Fragebogen für Prüfer Werkzeugmechaniker/-in nach der Prüfung<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 17 2 5 3,94 0,966<br />

Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />

Anpassungsbedarf<br />

17 3 4 3,76 0,437<br />

Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 16 2 5 4,00 0,816<br />

Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in situativen<br />

Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr gut gelungen<br />

15 0 5 3,87 1,302<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar keine<br />

Probleme<br />

14 3 5 4,36 0,633<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />

schriftlichen Aufgabenstellungen war ich sehr gut vorbereitet<br />

15 1 5 3,80 1,014<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 15 2 5 3,60 0,737<br />

Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 17 1 5 3,29 1,105<br />

In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />

17 1 4 2,29 1,213<br />

Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />

16 1 4 2,75 0,856<br />

Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />

lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut 16 1 4 3,06 0,854<br />

vergleichen<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />

Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />

17 1 5 2,88 1,364<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />

kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen getroffen werden<br />

15 1 4 2,33 1,047<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />

sind<br />

17 1 4 3,41 0,870<br />

Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />

oder benachteiligt<br />

17 1 5 3,18 1,015<br />

Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />

und unterstützt den Lernprozess<br />

17 1 4 3,06 0,966<br />

Schlussfolgerungen aus den Prüfungsergebnissen sind von den Durchführenden<br />

bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />

17 1 4 2,47 0,874<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />

der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />

17 1 4 3,12 0,857<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen<br />

16 1 4 2,94 0,998<br />

Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />

16 1 4 2,94 1,063<br />

gelöst werden<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />

mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />

16 2 4 3,56 0,629<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />

Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe<br />

inhaltlich oder strukturell losgelöst sind<br />

16 1 4 2,00 0,966<br />

57


Anhang A: Tabellen<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />

Informationen und Daten zur Verfügung<br />

16 2 5 3,75 0,775<br />

... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />

Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 16 2 5 3,38 0,957<br />

disponieren kann<br />

... Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle<br />

Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften anwenden und 16 2 5 3,62 0,806<br />

Umweltschutzbestimmungen beachten kann<br />

... die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen kann 16 1 5 3,12 1,088<br />

... Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit<br />

von Prüfmitteln feststellen, Ergebnisse dokumentieren und bewerten 15 0 4 3,07 1,163<br />

kann<br />

... Auftragsdurchführungen dokumentieren und erläutern, technische<br />

Unterlagen, einschließlich Prüfprotokolle, erstellen kann<br />

16 1 4 3,00 1,033<br />

Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />

beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />

16 0 4 2,31 0,946<br />

Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />

aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />

16 1 4 2,81 0,911<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />

eindeutig zuzuordnen<br />

16 1 4 3,25 1,000<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 15 2 4 3,67 0,617<br />

Der Pretest ist verordnungskonform 15 1 5 3,53 0,990<br />

Die Prüfungsunterlagen waren vollständig und selbsterklärend 16 0 4 3,06 1,181<br />

Die Prüfungszeit war zu kurz 16 0 4 1,94 1,181<br />

Die Prüfung war zu schwierig 16 0 3 1,69 1,014<br />

Es ist sehr sinnvoll, die schriftlichen Aufgabenstellungen ausschließlich<br />

auf das praktische Prüfungsszenario zu konzentrieren<br />

16 0 5 2,31 1,702<br />

Es sollten auch beruflich wichtige Themen geprüft werden, die nicht im<br />

Zusammenhang mit der Arbeitsaufgabe stehen<br />

17 0 5 3,41 1,502<br />

Auf gebundene schriftliche Aufgabenstellungen sollte grundsätzlich im<br />

Teil I verzichtet werden<br />

17 0 4 1,35 1,222<br />

N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />

Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />

58


Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A4: Fragebogen für Prüfer SYI vor der Prüfung<br />

Die Ausführungen im Rahmen der Schulung waren für mich gut verständlich<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

7 1 4 2,43 1,272<br />

Die Inhalte waren für mich neu 8 0 2 1,13 0,835<br />

Die Inhalte waren für mich weniger interessant 7 3 4 3,71 0,488<br />

Die Inhalte waren für mich wichtig 7 1 5 3,14 1,345<br />

Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich 6 3 5 3,50 0,837<br />

Meine Erwartungen an das Seminar sind erfüllt worden 7 1 4 1,71 1,113<br />

Das Seminar gefiel mir insgesamt sehr gut 7 1 4 2,00 1,155<br />

Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr gut vorbereitet 9 1 4 2,89 1,054<br />

Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch Schwierigkeiten bei<br />

der Umsetzung<br />

9 2 5 3,44 1,130<br />

Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des Arbeitsprozesses<br />

gelingt<br />

9 2 5 3,67 1,118<br />

Entscheidungen und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer/-innen in<br />

situativen Gesprächsphasen werde ich beurteilen können<br />

9 2 5 3,78 0,833<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse werde ich keine<br />

Probleme haben<br />

9 1 5 3,67 1,118<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />

schriftlichen Aufgabenstellungen fühle ich mich sehr gut vorbereitet<br />

9 1 5 3,56 1,130<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 9 1 5 2,78 1,202<br />

Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 9 0 3 1,33 1,000<br />

In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />

9 3 5 3,67 0,707<br />

Mit Hilfe der komplexen Arbeitsaufgaben lassen sich Denkprozesse der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />

9 0 3 1,67 0,866<br />

Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so<br />

gewählt, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich 9 0 3 1,78 0,833<br />

ist<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen)<br />

ist im Vergleich zum gewonnenen Nutzen hoch<br />

9 3 5 3,89 0,782<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />

kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Ableitungen oder Folgerungen 9 0 3 1,44 0,882<br />

vorgenommen werden<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />

sind<br />

9 1 4 2,33 1,414<br />

Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />

oder benachteiligt<br />

9 1 4 2,56 1,130<br />

Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />

und unterstützt den Lernprozess<br />

8 0 4 2,13 1,553<br />

Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leitungsmessung sind von<br />

den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />

9 1 4 2,44 1,014<br />

59


Anhang A: Tabellen<br />

60<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />

der Prüfung bekannt, so dass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen<br />

9 1 4 2,78 1,202<br />

klar und nachvollziehbar sein sollten<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen<br />

9 2 4 3,67 0,707<br />

Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />

9 1 5 2,78 1,302<br />

gelöst werden<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />

mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />

9 2 5 3,44 0,882<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />

Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 9 1 5 2,67 1,225<br />

inhaltlich oder strukturell gelöst sind<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />

Informationen und Daten zur Verfügung<br />

9 1 4 3,00 1,118<br />

Mit der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der/die<br />

Prüfungsteilnehmer/-in zeigen, dass er/sie ...<br />

... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />

Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 9 1 4 2,78 0,972<br />

disponieren kann<br />

... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />

kann<br />

9 2 4 3,22 0,667<br />

... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />

einhalten kann<br />

9 1 4 2,89 0,928<br />

... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen<br />

und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />

9 2 4 3,11 0,928<br />

... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 9 0 4 2,67 1,414<br />

... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen<br />

kann<br />

9 1 4 2,11 1,269<br />

... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern kann 9 1 4 2,44 1,130<br />

... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />

einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />

9 2 4 3,11 0,601<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen beruftstypischen Handlungen 9 0 3 1,67 0,866<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />

in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />

9 0 3 1,67 0,866<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang mit einer für den<br />

jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />

9 1 4 2,33 0,866<br />

Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus der Bearbeitung<br />

der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf<br />

9 0 3 2,11 1,054<br />

Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />

beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />

9 1 4 1,67 1,000<br />

Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />

aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />

9 0 3 1,22 0,972<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />

eindeutig zuzuordnen<br />

9 1 4 2,67 1,000<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />

in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />

9 1 4 1,89 1,269


Anhang A: Tabellen<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang einer für den jeweiligen<br />

Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

9 0 4 1,78 1,202<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 9 0 4 1,56 1,333<br />

N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />

Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />

61


Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A5: Fragebogen für Prüfer SYI nach der Prüfung<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 7 3 4 3,43 0,535<br />

Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />

Anpassungsbedarf<br />

7 4 5 4,43 0,535<br />

Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 7 2 4 2,86 0,690<br />

Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in situativen<br />

Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr gut gelungen<br />

6 1 4 2,67 1,033<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar keine<br />

Probleme<br />

7 0 3 1,29 1,254<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />

schriftlichen Aufgabenstellungen war ich sehr gut vorbereitet<br />

7 1 4 2,14 1,215<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 6 1 4 2,83 1,169<br />

Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 7 0 2 0,86 0,900<br />

In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />

7 2 5 4,14 1,069<br />

Mit Hilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />

7 0 3 1,71 1,113<br />

Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />

lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut 7 0 2 1,43 0,787<br />

vergleichen<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />

Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />

7 0 5 3,29 1,976<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />

kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen getroffen werden<br />

6 1 3 1,83 0,983<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />

sind<br />

7 0 3 1,29 0,951<br />

Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />

oder benachteiligt<br />

7 0 4 2,29 1,496<br />

Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />

und unterstützt den Lernprozess<br />

7 0 4 1,71 1,496<br />

Schlussfolgerungen aus den Prüfungsergebnissen sind von den Durchführenden<br />

bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />

6 1 3 2,00 0,894<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />

der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />

6 1 3 1,67 0,816<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen<br />

7 0 4 2,43 1,718<br />

Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />

7 1 4 2,14 1,069<br />

gelöst werden<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />

mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />

6 1 4 2,67 1,366<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />

Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe<br />

inhaltlich oder strukturell losgelöst sind<br />

6 1 5 3,00 1,673<br />

62


Anhang A: Tabellen<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />

Informationen und Daten zur Verfügung<br />

7 0 4 2,14 1,464<br />

Mit der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der/die<br />

Prüfungsteilnehmer/-in zeigen, dass er/sie ...<br />

... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />

Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 7 0 3 1,57 1,272<br />

disponieren kann<br />

... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />

kann<br />

7 1 3 2,29 0,951<br />

... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />

einhalten kann<br />

7 0 3 1,14 1,069<br />

... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen<br />

und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />

7 0 4 2,14 1,574<br />

... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 7 0 3 1,86 1,215<br />

... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen<br />

kann<br />

7 0 3 1,14 1,215<br />

... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern kann 7 2 3 2,71 0,488<br />

... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />

einschließlich Prüfprotokolle, erstellen kann<br />

7 0 4 1,71 1,380<br />

Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />

beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />

7 0 4 1,14 1,464<br />

Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />

aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />

7 0 3 1,00 1,155<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />

eindeutig zuzuordnen<br />

7 0 4 2,00 1,528<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 7 0 4 2,00 1,528<br />

Der Pretest ist verordnungskonform 7 0 3 1,71 1,113<br />

Die Prüfungsunterlagen waren vollständig und selbsterklärend 7 0 4 1,43 1,618<br />

Die Prüfungszeit war zu kurz 7 0 3 1,14 1,215<br />

Die Prüfung war zu schwierig 7 0 2 1,14 0,900<br />

Es ist sehr sinnvoll, die schriftlichen Aufgabenstellungen ausschließlich<br />

auf das praktische Prüfungsszenario zu konzentrieren<br />

7 0 3 1,00 1,155<br />

Es sollten auch beruflich wichtige Themen geprüft werden, die nicht im<br />

Zusammenhang mit der Arbeitsaufgabe stehen<br />

7 2 5 4,14 1,215<br />

Auf gebundene schriftliche Aufgabenstellungen sollte grundsätzlich im<br />

Teil I verzichtet werden<br />

7 0 3 0,57 1,134<br />

N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />

Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />

63


Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A6: Fragebogen für Prüfer EAT vor der Prüfung<br />

Die Ausführungen im Rahmen der Schulung waren für mich gut verständlich<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

9 1 4 3,22 1,093<br />

Die Inhalte waren für mich neu 9 1 4 2,33 1,323<br />

Die Inhalte waren für mich weniger interessant 9 3 5 4,00 0,707<br />

Die Inhalte waren für mich wichtig 9 1 5 3,33 1,225<br />

Die Arbeitsmaterialien waren inhaltlich schwer verständlich 9 3 5 3,56 0,726<br />

Meine Erwartungen an das Seminar sind erfüllt worden 9 2 4 3,22 0,667<br />

Das Seminar gefiel mir insgesamt sehr gut 9 2 4 3,11 0,928<br />

Für die Durchführung der Prüfung fühle ich mich sehr gut vorbereitet 9 2 5 3,56 0,882<br />

Ich fühle mich hinreichend informiert, sehe aber noch Schwierigkeiten bei<br />

der Umsetzung<br />

9 2 5 3,56 0,882<br />

Ich bin davon überzeugt, dass mir das Beobachten des Arbeitsprozesses<br />

gelingt<br />

9 2 4 3,78 0,667<br />

Entscheidungen und Vorgehensweisen der Prüfungsteilnehmer/-innen in<br />

situativen Gesprächsphasen werde ich beurteilen können<br />

9 2 5 3,89 0,782<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse werde ich keine<br />

Probleme haben<br />

9 2 5 3,89 0,782<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />

schriftlichen Aufgabenstellungen fühle ich mich sehr gut vorbereitet<br />

12 2 5 3,50 0,798<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 15 2 5 3,53 0,834<br />

Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 16 2 4 2,87 0,719<br />

In den Aufgaben sind die beruflichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />

15 3 5 3,60 0,828<br />

Mit Hilfe der komplexen Arbeitsaufgaben lassen sich Denkprozesse der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />

16 1 4 2,81 0,911<br />

Die Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen sind so<br />

gewählt, dass eine Vergleichbarkeit der gemessenen Leistungen möglich 16 2 5 3,50 0,730<br />

ist<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Leistungsmessung (Zeit, Ressourcen)<br />

ist im Vergleich zum gewonnenen Nutzen hoch<br />

15 3 5 3,33 0,617<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilnehmers<br />

kann durch den Prüfer ohne zusätzliche Ableitungen oder Folgerungen 16 1 4 2,63 0,957<br />

vorgenommen werden<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />

sind<br />

16 1 5 3,13 0,957<br />

Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />

oder benachteiligt<br />

16 0 4 3,00 1,211<br />

Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />

und unterstützt den Lernprozess<br />

16 1 5 3,25 1,065<br />

Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Leitungsmessung sind von<br />

den Durchführenden bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />

16 1 5 2,88 1,310<br />

64


Anhang A: Tabellen<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />

der Prüfung bekannt, so dass die Leistungsmessungen für alle Betroffenen<br />

16 1 5 3,12 1,408<br />

klar und nachvollziehbar sein sollten<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen<br />

16 1 5 4,00 1,033<br />

Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />

15 2 5 3,60 0,828<br />

gelöst werden<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />

mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />

16 2 4 3,69 0,602<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />

Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe 16 1 4 1,81 1,167<br />

inhaltlich oder strukturell gelöst sind<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />

Informationen und Daten zur Verfügung<br />

16 1 5 2,63 1,408<br />

Mit der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der/die<br />

Prüfungsteilnehmer/-in zeigen, dass er/sie ...<br />

... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />

Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 16 1 5 3,13 1,088<br />

disponieren kann<br />

... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />

kann<br />

16 1 5 3,56 1,153<br />

... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />

einhalten kann<br />

16 1 4 3,31 1,138<br />

... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen<br />

und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />

16 1 5 3,62 0,957<br />

... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 16 1 5 3,56 1,094<br />

... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen<br />

kann<br />

16 2 5 3,44 0,892<br />

... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern kann 16 1 5 3,44 1,031<br />

... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />

einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />

16 2 5 3,63 0,885<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben entsprechen beruftstypischen Handlungen 16 1 4 2,94 0,854<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />

in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />

16 1 4 3,00 0,966<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang mit einer für den<br />

jeweiligen Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />

16 1 4 2,81 1,047<br />

Die Prüfungsteilaufgaben orientieren sich an dem aus der Bearbeitung<br />

der komplexen Arbeitsaufgabe resultierenden Ablauf<br />

16 2 5 3,56 0,727<br />

Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />

beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />

16 0 4 2,44 1,094<br />

Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />

aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />

16 0 5 2,63 1,258<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind den fünf in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />

eindeutig zuzuordnen<br />

16 2 4 3,38 0,619<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben spiegeln tatsächliche Anwendungssituationen<br />

in ihrer gegebenen Komplexität wider<br />

16 1 4 2,56 0,727<br />

65


Anhang A: Tabellen<br />

Die Prüfungs(teil)aufgaben sind im Zusammenhang einer für den jeweiligen<br />

Beruf relevanten Gesamtsituation verknüpft<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

16 1 4 2,50 0,816<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 16 1 4 3,00 0,966<br />

N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />

Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />

66


Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A7: Fragebogen für Prüfer EAT nach der Prüfung<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Für die Durchführung der Prüfung war ich gut vorbereitet 16 3 5 3,50 0,632<br />

Das Durchführen der Prüfung war nicht einfach und es besteht noch<br />

Anpassungsbedarf<br />

16 0 5 4,13 1,310<br />

Das Beobachten des Arbeitsprozesses ist mir sehr gut gelungen 15 2 5 3,73 0,884<br />

Das Reflektieren von Entscheidungen und Vorgehensweisen in situativen<br />

Gesprächsphasen ist mir im Rahmen der Prüfung sehr gut gelungen<br />

15 1 4 3,67 0,816<br />

Bei der Auswertung der praktischen Arbeitsergebnisse hatte ich gar keine<br />

Probleme<br />

15 0 4 2,13 1,457<br />

Für das Auswerten von Lösungen und Lösungswegen im Rahmen der<br />

schriftlichen Aufgabenstellungen war ich sehr gut vorbereitet<br />

15 0 5 2,33 1,397<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe bildet ein in sich geschlossenes Ganzes 16 3 5 3,63 0,719<br />

Die Aufgabenstellungen entsprechen betriebsüblichen Arbeiten 16 1 5 2,81 1,223<br />

In den Aufgaben sind die betrieblichen Anforderungen nicht immer erkennbar<br />

16 1 4 3,06 1,181<br />

Mithilfe der komplexen Arbeitsaufgabe lassen sich Denkprozesse der<br />

Prüfungsteilnehmer/-innen abbilden<br />

16 1 5 2,63 1,025<br />

Aufgrund der Aufgaben, Beurteilungskriterien und Ausführungsbedingungen<br />

lassen sich die Leistungen der Prüfungsteilnehmer/-innen gut 16 0 4 2,25 1,238<br />

vergleichen<br />

Der Aufwand zur Durchführung der Prüfung (Zeit, Ressourcen) ist im<br />

Vergleich zum gewonnenen Nutzen zu hoch<br />

16 2 5 3,88 1,088<br />

Die Einschätzung des Leistungsvermögens eines Prüfungsteilehmers kann<br />

durch den Prüfer ohne zusätzliche Annahmen getroffen werden<br />

16 1 5 2,69 1,138<br />

Die Arbeitsaufgabe stellt Anforderungen, die in der Ausbildung wichtig<br />

sind<br />

16 0 5 2,81 1,328<br />

Durch die komplexen Aufgaben werden keine Teilnehmergruppen bevorteilt<br />

oder benachteiligt<br />

16 0 5 3,06 1,289<br />

Die Prüfung stellt für die Lernenden eine eigenständige Lernerfahrung dar<br />

und unterstützt den Lernprozess<br />

16 1 5 3,44 1,209<br />

Schlussfolgerungen aus den Prüfungsergebnissen sind von den Durchführenden<br />

bzw. den Durchführungsbedingungen unabhängig<br />

16 0 4 2,56 1,153<br />

Lernenden und Prüfenden sind die Beurteilungskriterien und der Zweck<br />

der Prüfungen bekannt, klar und nachvollziehbar<br />

16 0 5 2,38 1,544<br />

Die komplexen Arbeitsaufgaben können an funktionsfähigen Teilsystemen/Anlageteilen/Komponenten<br />

oder Geräten erfolgen<br />

16 2 5 4,00 0,632<br />

Die Prüfungsteilaufgaben stehen miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

und können nicht ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios<br />

16 1 4 3,31 0,946<br />

gelöst werden<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind ebenso wie die situativen Gesprächsphasen<br />

mit anderen Teilen der komplexen Aufgabe verbunden<br />

16 2 4 3,63 0,619<br />

Die schriftlichen Aufgabenstellungen sind in meinen Augen eigenständige<br />

Prüfungsleistungen, die von den anderen Teilen der komplexen Aufgabe<br />

inhaltlich oder strukturell losgelöst sind<br />

16 1 4 2,19 1,109<br />

67


Anhang A: Tabellen<br />

N Min. Max. Mit. Std.-abw.<br />

Für die Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe stehen alle notwendigen<br />

Informationen und Daten zur Verfügung<br />

16 1 4 2,69 1,250<br />

Mit der Bearbeitung der komplexen Arbeitsaufgabe kann der/die<br />

Prüfungsteilnehmer/-in zeigen, dass er/sie ...<br />

... technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen,<br />

Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug 16 2 4 3,37 0,619<br />

disponieren kann<br />

... Teilsysteme montieren, demontieren, verdrahten, verbinden und konfigurieren<br />

kann<br />

16 2 4 3,50 0,632<br />

... Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen<br />

einhalten kann<br />

16 2 5 3,69 0,704<br />

... die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen<br />

und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen kann<br />

16 1 5 3,69 1,078<br />

... elektrische Systeme analysieren und Funktionen prüfen kann 16 3 4 3,81 0,403<br />

... Fehler suchen und beseitigen sowie Betriebswerte einstellen und messen<br />

kann<br />

16 2 5 3,50 0,966<br />

... Produkte in Betrieb nehmen, übergeben und erläutern kann 16 3 4 3,56 0,512<br />

... die Auftragsdurchführung dokumentieren und technische Unterlagen<br />

einschließlich Prüfprotokolle erstellen kann<br />

16 2 4 3,25 0,775<br />

Die schriftlichen Arbeitsaufgaben sind in der Regel auch im Rahmen der<br />

beruflichen Tätigkeit als schriftliche Arbeitsleistung zu erbringen<br />

16 0 5 2,94 1,389<br />

Die entwickelten Prüfungsaufgaben basieren auf realen Aufgabenstellungen<br />

aus dem Einsatzgebiet der Auszubildenden<br />

16 0 4 2,31 1,250<br />

Prüfungs(teil)aufgaben sind in den in der Verordnung genannten Qualifikationen<br />

eindeutig zuzuordnen<br />

15 0 4 2,60 1,121<br />

Die komplexe Arbeitsaufgabe ist anspruchsvoll, aber zu bewältigen 16 0 5 3,25 1,125<br />

Der Pretest ist verordnungskonform 12 0 4 2,75 1,422<br />

Die Prüfungsunterlagen waren vollständig und selbsterklärend 15 0 5 1,80 1,521<br />

Die Prüfungszeit war zu kurz 15 0 4 1,93 1,163<br />

Die Prüfung war zu schwierig 16 0 4 1,88 1,025<br />

Es ist sehr sinnvoll, die schriftlichen Aufgabenstellungen ausschließlich<br />

auf das praktische Prüfungsszenario zu konzentrieren<br />

15 0 5 1,80 1,612<br />

Es sollten auch beruflich wichtige Themen geprüft werden, die nicht im<br />

Zusammenhang mit der Arbeitsaufgabe stehen<br />

16 0 5 3,94 1,181<br />

Auf gebundene schriftliche Aufgabenstellungen sollte grundsätzlich im<br />

Teil I verzichtet werden<br />

16 0 4 1,25 1,238<br />

N: Anzahl gültiger Werte, Min, Max: kleinster und größter angekreuzter Wert (Skala 0 bis 5),<br />

Mit: arithmetischer Mittelwert, Std.-abw.: Standardabweichung<br />

68


Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A8: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Beantwortung Frage 1-13<br />

Fragentext/Berufe Beurteilungsstufen Stich-<br />

Ich empfand die Prüfung heute nicht weniger<br />

proben-<br />

umfang<br />

insgesamt als<br />

gelungen gelungen gelungen sehr<br />

gelungen<br />

Arithmetisches<br />

Mitel<br />

WM 1 6 17 3 27 1,81 0,68<br />

SYI 2 6 7 15 1,33 0,72<br />

EAT 6 15 2 23 1,81 0,57<br />

Ich empfand die heutige Prüfung<br />

insgesamt als<br />

leicht<br />

eher<br />

leicht<br />

schwer<br />

sehr<br />

schwer<br />

WM 1 9 14 24 1,54 0,55<br />

SYI 10 5 15 1,33 0,49<br />

EAT 7 15 22 1,67 0,46<br />

Ich empfand die Zeit für die<br />

Bearbeitung der Prüfung als<br />

reichlich<br />

knapp<br />

sehr<br />

knapp<br />

WM 2 16 7 1 26 1,28 0,66<br />

SYI 4 9 2 15 0,87 0,64<br />

EAT 4 13 2 5 24 1,33 1,01<br />

Mit den Prüfungsunterlagen<br />

zurecht gekommen<br />

schlecht<br />

ausreichend<br />

einigermaßen<br />

gut<br />

sehr gut<br />

WM 1 9 10 1,90 0,32<br />

SYI 2 1 4 1 8 1,50 1,07<br />

EAT 4 2 4 1 11 1,18 1,08<br />

Dass nur schriftliche Aufgaben<br />

ohne Auswahlantworten vorkamen,<br />

fand ich<br />

schlecht<br />

einigermaßen<br />

gut<br />

sehr gut<br />

WM 1 7 2 10 1,15 0,47<br />

SYI 1 1 2 3 7 1,94 1,08<br />

EAT 3 2 3 1 9 1,25 1,03<br />

Die Prüfung hat mir Spaß<br />

gemacht<br />

gar nicht geht so ja ja, sehr<br />

WM 10 14 3 27 1,74 0,66<br />

SYI 9 6 15 1,40 0,51<br />

EAT 1 8 14 1 24 1,63 0,65<br />

Die Prüfung war anspruchsvoll gar nicht geht so ja ja, sehr<br />

WM 10 10 2,00 0,00<br />

SYI 5 3 8 1,38 0,52<br />

EAT 1 9 1 11 2,00 0,45<br />

Std.-<br />

abw.<br />

69


Anhang A: Tabellen<br />

Fragentext/Berufe<br />

Dass mich der Prüfungsausschuss<br />

Beurteilungsstufen<br />

gefiel mir war unangenehm<br />

störte störte<br />

Stichprobenumfang<br />

ständig beobachtet hat, gar nicht<br />

kaum nicht<br />

Arithmetisches<br />

Mitel<br />

WM 2 5 3 10 2,10 0,74<br />

SYI 5 1 2 8 1,63 0,92<br />

EAT 4 5 2 11 1,82 0,75<br />

Berufliche Sachverhalte konnte<br />

ich mündlich erläutern<br />

schlecht<br />

einigermaßen<br />

WM 4 4 2 10 1,80 0,79<br />

SYI 3 2 2 7 1,81 0,84<br />

EAT 5 6 11 1,55 0,52<br />

Die Anforderungen an meine beruflichen<br />

Fähigkeiten insgesamt<br />

waren<br />

eher<br />

gering<br />

gut<br />

sehr<br />

gut<br />

normal hoch sehr hoch<br />

WM 18 8 1 27 1,37 0,56<br />

SYI 3 9 3 15 1,00 0,65<br />

EAT 1 17 6 24 1,21 0,51<br />

Die Anforderungen an meine<br />

praktischen Fähigkeiten waren<br />

eher<br />

gering<br />

normal hoch sehr hoch<br />

WM 14 13 27 1,48 0,51<br />

SYI 2 9 3 1 15 1,20 0,77<br />

EAT 18 6 24 1,25 0,44<br />

Die Anforderungen an meine Fähigkeit,<br />

Arbeitsschritte mündlich<br />

zu erläutern, waren<br />

eher<br />

gering<br />

normal hoch sehr hoch<br />

WM 19 6 1 26 1,28 0,56<br />

SYI 2 7 2 2 13 1,32 0,91<br />

EAT 10 13 1 24 1,63 0,58<br />

Die Anforderungen an meine<br />

schriftlichen Fähigkeiten waren<br />

eher<br />

gering<br />

normal hoch sehr hoch<br />

WM 3 14 8 1 26 1,24 0,73<br />

SYI 5 8 13 0,62 0,51<br />

EAT 1 10 12 1 24 1,54 0,66<br />

Legende: Std.-abw.: Standardabweichung<br />

Std.-<br />

abw.<br />

70


Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A9: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Beantwortung Frage 14-23 (Pretest) und gleiche Einstufung<br />

für reguläre Prüfung (Frage 24-33)<br />

zeigen<br />

wie viel ich in der<br />

Berufsschule gelernt<br />

habe<br />

wie gut ich Arbeitsabläufe<br />

planen kann<br />

wie gut ich Arbeitsvorgänge<br />

und<br />

Produkte mündlich<br />

erläutern und übergeben<br />

kann<br />

wie geschickt ich<br />

ein Produkt herstellen<br />

kann<br />

wie gut ich schriftlichen<br />

Aufgaben<br />

gewachsen bin<br />

wie gut ich die<br />

Sicherheit von<br />

Anlagen und Unfallverhütungsvorschriften<br />

beurteilen<br />

kann<br />

wie gut ich technische<br />

Unterlagen<br />

auswerten kann<br />

wie gut ich Teilsysteme<br />

montieren<br />

und verbinden kann<br />

wie gut ich die<br />

Funktion prüfen,<br />

Fehler suchen und<br />

beseitigen kann<br />

wie gut ich technische<br />

Unterlagen<br />

und Dokumentationen<br />

erstellen kann<br />

Ich konnte im Pretest in der regulären Prüfung<br />

Beruf<br />

gar teilweise<br />

gut tel abw nicht weise gut tel abw<br />

sehr Mit-<br />

Std.- gar teil-<br />

sehr Mit-<br />

Std.-<br />

gut<br />

gut<br />

nicht<br />

WM 16 11 1,41 0,50 11 15 1 1,63 0,56<br />

SYI 5 9 1 0,73 0,59 1 8 4 2 1,47 0,83<br />

EAT 7 13 3 0,81 0,64 4 9 7 4 1,46 0,98<br />

WM 1 10 15 1 1,59 0,64 1 4 18 4 1,93 0,68<br />

SYI 2 5 7 1 1,47 0,83 4 9 2 1,87 0,64<br />

EAT 3 5 14 2 1,63 0,82 4 12 7 1 1,21 0,78<br />

WM 12 14 1,54 0,50 1 13 11 2 1,52 0,70<br />

SYI 5 7 2 1,83 0,70 2 5 7 1 1,47 0,83<br />

EAT 5 17 2 1,88 0,54 1 7 12 4 1,79 0,78<br />

WM 1 4 17 5 1,96 0,71 1 3 18 5 2,00 0,68<br />

SYI 1 7 7 1,40 0,63 2 2 7 4 1,87 0,99<br />

EAT 4 6 12 2 1,50 0,88 1 8 15 1,58 0,58<br />

WM 17 8 2 1,44 0,64 1 9 14 3 1,70 0,72<br />

SYI 1 8 6 1,33 0,62 2 4 8 1,43 0,76<br />

EAT 4 10 8 2 1,33 0,87 3 4 14 3 1,71 0,86<br />

WM 1 8 13 4 1,77 0,76 8 14 5 1,89 0,70<br />

SYI 1 5 6 3 1,73 0,88 3 7 4 1 1,20 0,86<br />

EAT 2 5 11 6 1,88 0,90 7 12 5 1,92 0,72<br />

WM 6 16 5 1,96 0,65 11 14 2 1,67 0,62<br />

SYI 2 6 6 1 1,40 0,83 1 5 9 1,53 0,64<br />

EAT 2 18 3 2,02 0,48 4 16 4 2,00 0,59<br />

WM 1 3 14 7 2,08 0,76 8 12 7 1,96 0,76<br />

SYI 2 11 2 2,00 0,53 4 7 4 2,00 0,76<br />

EAT 3 17 4 2,04 0,55 4 17 3 1,96 0,55<br />

WM 6 14 5 1,96 0,68 7 16 4 1,89 0,64<br />

SYI 6 7 2 1,73 0,70 4 8 3 1,93 0,70<br />

EAT 3 10 11 2,33 0,70 1 9 11 2 1,60 0,71<br />

WM 4 13 9 1,19 0,69 2 15 9 1 1,33 0,68<br />

SYI 2 8 4 1,14 0,66 1 8 6 1,33 0,62<br />

EAT 1 7 11 5 1,83 0,82 2 8 13 1 1,54 0,72<br />

71


Anhang A: Tabellen<br />

Tabelle A10: Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen, Prüfungen im direkten Vergleich Frage 34-38<br />

Mehr Zeit hatte ich in der<br />

Prüfung<br />

Anspruchsvoller war die<br />

Prüfung<br />

Mehr Spaß gemacht hat die<br />

Prüfung<br />

Besser meine beruflichen<br />

Qualifikationen zeigen konnte<br />

ich<br />

Welche würden Sie<br />

empfehlen<br />

Beruf<br />

Pretest<br />

(heute)<br />

gleich<br />

Prüfung<br />

(damals)<br />

N<br />

Mittel<br />

Std.-<br />

abw.<br />

WM 7 8 11 26 2,15 0,83<br />

SYI 8 4 3 15 1,67 0,82<br />

EAT 11 8 4 23 1,70 0,76<br />

WM 12 9 6 27 1,78 0,80<br />

SYI 4 3 8 15 2,27 0,88<br />

EAT 11 3 10 24 1,96 0,95<br />

WM 13 6 8 27 1,81 0,88<br />

SYI 4 4 7 15 2,20 0,86<br />

EAT 12 6 6 24 1,75 0,85<br />

WM 2 4 4 10 2,20 0,79<br />

SYI 2 2 4 8 2,25 0,89<br />

EAT 4 3 3 10 1,86 0,84<br />

WM 9 6 12 27 2,11 0,89<br />

SYI 3 3 9 15 2,40 0,83<br />

EAT 13 3 8 24 1,79 0,93<br />

72


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Oldenburg, Termin 2.-4.6.<br />

Ablauf<br />

2.6.09 10:00 Einführung durch IHK, Evaluator, Prüfer<br />

Ort für alle Teinemerinnen<br />

und Teilnehmer: Prüfungsbetrieb<br />

10:15 Beginn schriftliche Aufg.<br />

1,<br />

10 Prüfungsteilnehmer/-innen,<br />

11:45 Ende schriftliche Aufg.<br />

2 Prüfer<br />

3.6.09 8:00 Beginn praktischer Teil<br />

Prüfungsbetrieb 2<br />

9:45-10:00 Pause<br />

4 Prüfungsteilnehmer/-innen,<br />

12:30-13:00 Pause<br />

14:50 Arbeitsende erster Prüfungsteilehmer<br />

3 Prüfer<br />

1 Beobachter<br />

15:05 Arbeitsende letzter Prüfungsteilehmer<br />

3.6.09 8:00 Beginn praktischer Teil Ort für alle Teinemerinnen<br />

9:30-9:45 Pause<br />

und Teilnehmer: Prüfungsbetrieb<br />

1,<br />

12:00-13:00 Pause<br />

6 Prüfungsteilnehmer/-innen,<br />

15:30 Arbeitsende erster Prüfungsteilehmer<br />

15:45 Arbeitsende letzter Prüfungsteilehmer<br />

4 Prüfer<br />

4.6.09 8:10 Beginn Bewertungssitzung<br />

8:30 Beginn Bewertung<br />

10:30 Bewertung praktischer Teil abgeschlossen<br />

IHK Oldenburg,<br />

11:10 Bewertung schriftliche Aufg. abgeschlossen<br />

8 Prüfer<br />

11:40 Bewertung, Dateneingabe abgeschlossen<br />

Schlussbesprechung<br />

13:00 Ende der Besprechung<br />

Rahmenbedingungen<br />

Schriftliche Aufg.: Unterrichtsraum mit 5 Reihen, Mittelplätze jeweils unbesetzt. Raum sehr ruhig, keine Lärmbelästigung,<br />

gute Beleuchtung.<br />

Praktischer Teil in beiden Firmen: Ausbildungswerkstatt am Rand der Werkshalle. Betriebsüblicher Arbeitslärm durch<br />

laufende Maschinen und Arbeiter. Werkbankplatz für jeden Prüfungsteil. Werkzeugmaschinen (bei Prüfungsbetrieb 2<br />

Fräsen, 1 Drehmaschine, 2 Bohrmaschinen) mussten abwechselnd benutzt werden.<br />

Sehr konzentrierte und ruhige Arbeit, keine Täuschungsversuche.<br />

Ablauf der Bewertung<br />

Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgte unmittelbar im Anschluss an das Gespräch.<br />

Schriftliche Aufg.: Die beiden Lehrer bearbeiteten jeweils ein Heft nach dem anderen, gingen teilweise zurück, wenn<br />

sich am Bewertungsmaßstab etwas geändert hat.<br />

Praktischer Teil: Alle Stücke ausgelegt, anhand des Bewertungsbogens die einzelnen Kategorien bewertet, zwei Prüferpaare<br />

gingen durch.<br />

73


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Grafische Veranschaulichung des Zeitablaufs und der situativen Gesprächsphasen am 2. Prüfungstag<br />

Start 8:00 Uhr<br />

Rote Flächen: situative<br />

Gesprächsphasen<br />

9:45 – 10:00 Uhr<br />

18 situative Gesprächsphasen<br />

Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />

Konkrete Frage 9 50 %<br />

offene Frage (erläutern, erklären Sie) 6 33 %<br />

Feststellung 1 6 %<br />

Hinweis auf Fehler 2 11 %<br />

Wiedergabe einer Beobachtung –<br />

Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage –<br />

Abnahme –<br />

Anzahl Prüferäußerungen Häufigkeit Prozent<br />

3 1 14 %<br />

5 1 14 %<br />

6 1 14 %<br />

8 1 14 %<br />

9 1 14 %<br />

10 1 14 %<br />

12 1 14 %<br />

fehlende Registrierung (einer der<br />

Prüfungsorte)<br />

11<br />

12:30 – 13:00 Uhr<br />

Ende 15:05 Uhr<br />

Dauer Prüferäußerungen (gesamt<br />

geschätzt)<br />

Häufigkeit Prozent<br />

max. 1/10 2 12 %<br />

1/10 bis 1/4 10 59 %<br />

1/4 bis 1/3 5 29 %<br />

fehlende Registrierung 1<br />

Gesprächsverhalten<br />

Prüfungsteilnehmer/-in<br />

Häufigkeit Prozent<br />

entspannt, locker, natürlich 3 18 %<br />

sachlich 5 29 %<br />

sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 6 35 %<br />

sehr aufgeregt, stockend 3 18 %<br />

fehlende Registrierung 1<br />

Dauer des Gesprächs Häufigkeit Prozent<br />

3 Minuten 3 16 %<br />

4 Minuten 2 11 %<br />

5 Minuten 2 11 %<br />

6 Minuten 6 33 %<br />

7 Minuten 2 11 %<br />

8 Minuten 1 6 %<br />

15 Minuten 1 6 %<br />

74


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Stichworte aus dem Abschlussgespräch<br />

• Trennung von schriftlichem und praktischem Teil wird allgemein befürwortet – nicht zuletzt aus Geheimhaltungsgründen.<br />

• Schriftliche Aufg. enthält problematische Formulierungen, Schablone fehlerhaft.<br />

• keine Angabe der Arbeitszeiten bei schriftlichen Aufgaben, Aufgabe 10 zu schwer, von niemandem vollständig<br />

gelöst, selbst für Prüfer zu schwer, durch hohes Gewicht der Aufgabe schlechtere Gesamtnote.<br />

• Mischung der Aufgaben gebunden/ungebunden aus organisatorischen Gründen ungünstig.<br />

• Dokumentation der Gespräche schwierig, daher problematisch im Falle einer Anfechtung.<br />

• Arbeitsaufwand steigt durch Gesprächsphasen.<br />

• Werkzeugmechaniker/-innen ist der Metall-Eliteberuf. Es wäre daher besser, hier mehrere unterschiedliche Aufgabenstellungen<br />

vorzulegen.<br />

• Wir brauchen Metaller, die ein Stück produzieren, und nur bedingt den kommunikativen und teamfähigen Facharbeiter.<br />

• Rückmeldung über Ausbildungsstand ist nach 18 Monaten notwendig, um Konsequenzen für die Ausbildung zu<br />

ziehen. Das ist mit dem <strong>neue</strong>n Modell schlechter möglich. Aufteilung nach Qualifikationsbereichen nützlich für<br />

Aufgabenerstellung, in der Prüfung nicht hilfreich. Für die Rückmeldung bringen die Qualifikationsbereiche nichts<br />

für die Betriebe, Betriebe wollen Aufteilung nach verschiedenen Fertigkeiten und Kenntnissen, ggf. nach praktisch<br />

und theoretisch. Geschäftsführer will wissen: „Wie ist das Bauteil geworden“ Wenn wir als Ausbildungsleiter die<br />

Qualifikationsbereiche der reinen Lehre schon nicht begreifen, wie sollen wir die dann einem Geschäftsführer verständlich<br />

machen Wer mit Ausbildung nicht viel zu tun hat, versteht das nicht.<br />

• Entscheidend müsste die Funktion des hergestellten Teils sein. Hier geht aber dieser Aspekt völlig unter bei den<br />

vielen Bewertungen anderer Aspekte. Ein Prüfungsteilnehmer hat ein nicht funktionierendes Teil hergestellt. Die<br />

Gesamtnote ist trotzdem eine 3 wie bei anderen, die ein gut funktionierendes Teil hergestellt haben. Anforderung<br />

des Kunden: Teil muss funktionieren.<br />

• Bewertungsbogen für das Prüfungsstück: brauchbar, viele Maße müssen kontrolliert werden. Bewertung des<br />

schriftlichen Teils muss weitgehend offen sein und im Ermessen des Ausschusses. Gewichtung.<br />

• Berufsschule fällt hinten runter, Azubis fragen sich, warum sollen sie sich noch mit Themen wie Werkstofftechnik,<br />

Prüftechnik, Elektropneumatik, CNC-Technik, Wärmebehandlung beschäftigen. Entsprechende Fragen müssten<br />

enthalten sein. Prüfungsform bildet einen sehr schmalen Grat der Ausbildung ab. Betriebe würden rebellieren.<br />

• Handlungsorientierung wird befürwortet, Aufgabe kann nahe an einer praktischen Handlung sein. Dann wird aber<br />

ein weiterer Teil gebraucht, der anderes abdeckt. Das ist in der derzeit laufenden Form gewährleistet, <strong>neue</strong> Prüfung<br />

ist nicht nötig.<br />

• Prüfung sehr ähnlich der regulären. Es hat sich nicht viel geändert. Schriftliche Aufg. neu strukturiert (ungünstig<br />

für Prüfungsteilnehmer/-in und Auswertung). Mit der derzeitigen regulären Prüfung sind alle zufrieden. Keine<br />

Vorteile der Umsetzungshilfe, es hat sich nichts verbessert.<br />

• Wir waren für die Neuordnung offen, wären auch für weitere Veränderungen.<br />

75


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Prüfung Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik IHK Duisburg, Termin 3.-5.6.<br />

04.06.2009 07:00<br />

Einführung durch IHK, Darstellung des Prüfungsablaufes,<br />

Aufbau der Anlagen<br />

08:05 Prüfungsbeginn<br />

13:40 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />

16:35 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />

05.06.2009 08:07 Prüfungsbeginn<br />

14:09 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />

15:23 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />

Schlussbesprechung (Beginn)<br />

16:00 Schlussbesprechung (Ende)<br />

12 Prüfer<br />

ca. 5 Beobachter<br />

13 Prüfungsteilnehmer/-innen<br />

(6+7)<br />

Rahmenbedingungen<br />

Für die Prüfungsdurchführung vorbereitete Ausbildungswerkstatt mit zwei verschiedenen Stationen. Station I (Fehlersuche<br />

und Inbetriebnahme) ist auf drei Arbeitsplätze beschränkt. Abstand zwischen den Prüfungsteilnehmern/-innen<br />

beträgt an Station I ca. 1,5 Meter und an Station II ca. 1 Meter. Trennwand als Sichtschutz für Station I vorhanden. In<br />

Station II (Montage) sind Arbeitsplätze für alle Prüfungsteilnehmer/-innen vorhanden. Die notwendigen Werkzeuge<br />

und Arbeitsmittel sind an den jeweiligen Stationen vorhanden oder werden auf Anfrage der Prüfungsteilnehmer/-<br />

innen von den Prüfern bereitgestellt.<br />

Klimatisierte Ausbildungswerkstatt mit guter Beleuchtung. Keine Lärmbelästigung, keine sonstigen Störungen.<br />

Konzentriertes Arbeiten, keine Täuschungsversuche.<br />

Störungen:<br />

• 08:15 – 08:23: Lizenz bei Prüfungsteilnehmer (2081) abgelaufen<br />

• 08:30 – 09:05: Anlage an Station I außer Betrieb<br />

• 10:50 – 11:33: Druckschalter an Anlage (Station I) falsch eingestellt<br />

Auswertung von 40 situativen Gesprächsphasen<br />

Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />

Konkrete Frage 16 40,00 %<br />

offene Frage (erläutern, erklären Sie) 15 37,50 %<br />

Feststellung 4 10,00 %<br />

Hinweis auf Fehler 1 2,50 %<br />

Wiedergabe einer Beobachtung 2 5,00 %<br />

Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage 2 5,00 %<br />

Sonstiges – –<br />

Dauer Prüferäußerungen (gesamt geschätzt) Häufigkeit Prozent<br />

max. 1/10 22 55,00 %<br />

1/10 bis 1/4 8 20,00 %<br />

1/4 bis 1/3 2 5,00 %<br />

mehr als 1/3 8 20,00 %<br />

fehlende Registrierung<br />

76


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Gesprächsverhalten Prüfungsteilnehmer/-in Häufigkeit Prozent<br />

entspannt, locker, natürlich 9 22,50 %<br />

sachlich 17 42,50 %<br />

sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 8 20,00 %<br />

sehr aufgeregt, stockend 4 10,00 %<br />

fehlende Registrierung 2 5,00 %<br />

Dauer des Gesprächs Häufigkeit Prozent<br />

1 Minute 2 5,00 %<br />

2 Minuten 15 37,50 %<br />

3 Minuten 7 17,50 %<br />

4 Minuten 2 5,00 %<br />

5 Minuten 7 17,50 %<br />

6 Minuten 1 2,50 %<br />

7 Minuten 2 5,00 %<br />

8 Minuten – –<br />

9 Minuten – –<br />

10 Minuten 2 5,00 %<br />

fehlende Registrierung 2 5,00 %<br />

Ablauf der situativen Gesprächsphasen<br />

Die Prüfer teilen sich zunächst in drei Gruppen mit jeweils drei Prüfern auf. Jede der Gruppen ist für einen Arbeitsplatz<br />

der Station I verantwortlich. Die situativen Gesprächsphasen finden demnach nicht während der Montage, sondern<br />

im Rahmen der Fehlersuche und der Inbetriebnahme statt. Während der Arbeitsphasen sind mindestens zwei der drei<br />

Prüfer an einem Arbeitsplatz.<br />

Während der Fehlersuche und Inbetriebnahme wird den Prüfungsteilnehmern/-innen die gesamte Zeit über die Schulter<br />

gesehen. Fragen zum Arbeitsablauf werden immer wieder gestellt, wodurch der Prüfungsteilnehmer dazu gebracht<br />

wird, laut zu denken. Prüfungsteilnehmer/-innen mit Problemen bei der Aufgabenbearbeitung werden durch gezielte<br />

Fragen bei der Lösungsfindung unterstützt.<br />

Die Häufigkeit der Fragen und Anmerkungen seitens der Prüfer führt dazu, dass die situativen Gespräche nur schwer<br />

voneinander abzugrenzen sind.<br />

Ablauf der Bewertung<br />

Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgt unmittelbar nach Ende der Fehlersuche bzw. Inbetriebnahme. Die Prüfer<br />

einer Gruppe beurteilen gemeinsam.<br />

Schriftliche Aufgabenstellung: Bewertung erfolgte parallel zu den situativen Gesprächen.<br />

Bewertung der erstellten Dokumente/Anlage: Bewertung erfolgte i. d. R. nach Übergabe der Anlage an die Prüfer bzw.<br />

im Anschluss an die letzte Prüfung des jeweiligen Tages.<br />

77


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Ablauf des Schlussgesprächs<br />

Leitung der Diskussion wurde von IHK-Vertreterin übernommen<br />

Grundsätzliche Vorteile/Probleme bei der Prüfungsdurchführung wurden besprochen. Angesprochen wurden:<br />

• Rüstzeit von ca. 30 Minuten<br />

– Aufbau für die Fehlersuche sollte im Vorfeld geschehen, allerdings wahrscheinlich nur am Tag der Prüfung vorzunehmen,<br />

da sonst die Prüfungsteilnehmer/-innen den Aufbau schon vorher mitbekommen könnten<br />

• Bewertungskatalog ist zu grob aufgebaut, Bewertungsbogen von 0-10 wird gewünscht<br />

• Prüfer kann auf den Ablauf der Prüfung Einfluss nehmen (Art der Fragestellung, Hilfestellungen…)<br />

– Hilfe sollte nur gegeben werden, wenn der Prüfungsteilnehmer darum bittet<br />

• Vorschlag: Fehlersuche am Ende der Prüfung möglicherweise an einem weiteren Tag durchführen<br />

Grund:<br />

– weniger Umbauphasen/Umrüstungszeiten<br />

– Sicherheit der Funktionsfähigkeit der Anlage, wenn dann nur vom Prüfungsteilnehmer verursachte Fehler vorhanden<br />

– Prüfungsablauf (Montage Z Inbetriebnahme Z Fehlersuche) wird dadurch realitätsnäher<br />

• Engpässe bei Station I können zu langen Wartezeiten für die Prüfungsteilnehmer/-innen führen<br />

• Theoretischer Prüfungsteil:<br />

– Bearbeitungszeit viel zu gering<br />

– Auftragsanalyse ohne Notizen durchführen ist nicht sinnvoll<br />

Problem: Trennung von Auftragsanalyse und Bearbeitung<br />

– Unterlagen müssen besser aufbereitet werden, es musste zu viel hin- und hergeblättert werden<br />

• Zentrale Seiten sollten den Prüfungsteilnehmern/-innen einzeln vorliegen<br />

• Grundsätzlich wird die Fehlersuche sehr positiv bewertet, da diese prozess- und elektrotechnische Kenntnisse des<br />

Prüfungsteilnehmers verdeutlicht<br />

Prüfung Systeminformatiker/-in IHK Berlin, Termin 9.-10.6.<br />

Ablauf<br />

09.06.09 07:00 Einführung durch IHK, Evaluator, Prüfer<br />

07:10 Beginn der Arbeit<br />

10:00 – 10:30 Pause<br />

12:30 – 13:00 Pause<br />

14:47 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />

16:00 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer (Abbruch)<br />

10.06.09 08:00 Beginn der Sitzung<br />

09:10 Beginn der Bewertung<br />

14:20 Bewertung abgeschlossen<br />

15:00 Schlussbesprechung<br />

17:00 Ende der Besprechung<br />

8 Prüfungsteilnehmer/-innen,<br />

3 Prüfer,<br />

ca. 15 Beobachter<br />

(Bildübertragung in<br />

Nebenraum, maximal<br />

3 im Prüfungsraum<br />

anwesend)<br />

78


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Unterrichtsraum mit technischer Ausstattung, 12 Arbeitsplätze in 4 Reihen, Mittelplatz jeweils unbesetzt. Alle Werkzeuge<br />

und Messmittel am Arbeitsplatz außer spezieller Einrichtung zum Lösen von Lötstellen, Folienbeschrifter sowie<br />

Koffer mit Messeinrichtung für die Sicherheitsprüfung. Ebenfalls auf Extratisch platziert: Kondensatoren, Signalgeber<br />

mit Datenblättern und Kleinteile.<br />

Raum sehr ruhig, keine Lärmbelästigung, gute Beleuchtung.<br />

Sehr konzentrierte und ruhige Arbeit, keine Täuschungsversuche.<br />

Ablauf der Bewertung<br />

Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgte unmittelbar im Anschluss an das Gespräch.<br />

Bewertung erfolgte anhand des Bewertungsbogens nach dem 10-Punkte-Schlüssel mit späterer Umrechnung. Jeder<br />

Bewertungspunkt wurde für alle Prüfungsteilnehmer/-innen parallel bewertet. Alle drei Prüfer beurteilten gemeinsam.<br />

Beginn<br />

Prüfungsschritt/-instrument<br />

09:15 akustisches Warnsignal (2 Aufgabenteile zu je 50 % bewertet)<br />

09:25 Prüffrequenz ermitteln<br />

09:55<br />

Frontplatte (schriftlich, alle volle Punktzahl, keine qualitativen Unterschiede beurteilbar, außer wenn<br />

LED vergessen)<br />

10:05 Frontplatte (Verdrahtung, Beschriftung, Lötstellen)<br />

Umschalter<br />

10:55 Alarmverzögerung (schriftlich)<br />

11:13 LED-Farben (Farbwahl immer gleich, alle 10 Punkte)<br />

11:17 SG- und BO-VDE-Prüfung (meist volle Punktzahl, sehr hohes Gewicht!)<br />

11:37<br />

Messprotokoll, Funktionsprüfung (konkrete Systeme in Betrieb genommen, alle Messungen nachvollzogen)<br />

12:55<br />

Bewertung des Punkts abgebrochen weiter 13:22<br />

Schalterverdrahtung dokumentieren ausgewertet<br />

12:58 Anlage in Betrieb nehmen (SG, BO, Ergebnisse der SG-Protokolle übertragen)<br />

13:05 Auftragsdurchführung dokumentieren<br />

13:20<br />

Beobachtung Fehlersuche übersprungen, nicht bewertbar, da kein systematischer Fehler für alle, 2<br />

Fälle, in denen Fehlersuche vorkam, in einem Fall Lösung mit Hilfe durch Prüfer)<br />

13:22 Fortsetzung Messprotokoll<br />

14:20 Ende der Bewertung<br />

79


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Grafische Veranschaulichung des Zeitablaufs und der situativen Gesprächsphasen<br />

7:00 Uhr<br />

Rote Flächen: situative<br />

Gesprächsphasen<br />

10:00 Uhr<br />

13:00 Uhr<br />

16:00 Uhr<br />

Auswertung von 19 situativen Gesprächsphasen<br />

Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />

Konkrete Frage –<br />

offene Frage (erläutern, erklären Sie) 6 32 %<br />

Feststellung –<br />

Hinweis auf Fehler 2 11 %<br />

Wiedergabe einer Beobachtung 3 16 %<br />

Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage 3 16 %<br />

Abnahme 5 26 %<br />

Anzahl Prüferäußerungen Häufigkeit Prozent<br />

1 4 22 %<br />

2 4 22 %<br />

3 3 17 %<br />

4 4 22 %<br />

5 3 17 %<br />

6 –<br />

fehlende Registrierung 1<br />

Dauer Prüferäußerungen (gesamt<br />

geschätzt)<br />

Häufigkeit Prozent<br />

max. 1/10 11 58 %<br />

1/10 bis 1/4 8 42 %<br />

1/4 bis 1/3 – –<br />

mehr als 1/3 – –<br />

Gesprächsverhalten<br />

Prüfungsteilnehmer/-in<br />

Häufigkeit Prozent<br />

entspannt, locker, natürlich 2 13 %<br />

sachlich 10 63 %<br />

sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 1 6 %<br />

sehr aufgeregt, stockend 3 19 %<br />

fehlende Registrierung 3<br />

•<br />

Dauer des Gesprächs Häufigkeit Prozent<br />

1 Minute 0 0 %<br />

2 Minuten 4 21 %<br />

3 Minuten 5 26 %<br />

4 Minuten 5 26 %<br />

5 Minuten 2 11 %<br />

6 Minuten 2 11 %<br />

8 Minuten 1 5 %<br />

80


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Stichworte aus dem Abschlussgespräch<br />

• Organisation: Keine Notwendigkeit für Durchführung an nur einem Tag, empfiehlt Abtrennung schriftlich am Vortag.<br />

8 Stunden sind für alle zu viel, Überforderung der Prüfungsteilnehmer/-innen deutlich zu erkennen, Konzentration<br />

am Ende kaum noch vorhanden („Man wartet nur noch auf das Ende“).<br />

• Ausschuss überfordert, mindestens fünf Mitglieder gefordert, 3 Prüfer bei 8 Prüfungsteilnehmern/-innen überfordert.<br />

Systematische Beobachtungen kaum möglich.<br />

• Prüfungsteilnehmer/-innen durch situative Gespräche anderer Teilnehmer abgelenkt. Hört zu, um eventuell auch<br />

für ihn anstehende Frage kennen zu lernen. Störung in der Prüfung sogar rechtliches Problem.<br />

• Notwendig: gut vorbereitete Prüfer. Prüfungsausschuss muss sich auf die Aufgabe besser vorbereiten können, die<br />

Beobachtungs- und Gesprächsphasen festlegen etc. Es kann nicht sein, dass Fehler erst bei der Durchführung<br />

erkannt werden. Prüfer sollten Aufgabensatz vorher haben, um die Aufgaben zu erproben und situative Gesprächsphasen<br />

und Beobachtung vorzubereiten. Forderung: vorbereitende Sitzung. (Anmerkung IHK: Geheimhaltungsrichtlinie,<br />

einheitliches Vorgehen bundesweit).<br />

• Leistungsbewertung: Keine Aussage möglich, da Aufgabe sehr fehlerhaft und Bewertungshinweise sehr vage<br />

(„musste interpretieren, was gemeint ist“). Bewertungsbogen nicht schlüssig, Gewichtung entspricht nicht der<br />

Wichtigkeit (Beispiel Gewicht VDE-Prüfung 20 % der Punkte, geht schnell, ist einfach, Messaufgabe dagegen als<br />

Ausdruck von Fachlichkeit und Handlungskompetenz Gewicht von 6 %). 3<br />

• Bewertungsbogen legt zu viel fest, zu enge Festlegung der Gesprächsphasen.<br />

• Erfassung relevanter Fertigkeiten: Mit der konkreten Aufgabe wegen der Fehlerhaftigkeit sicher nicht, grundsätzlich<br />

bei dem Prüfungstyp denkbar. Dazu muss die Aufgabe stimmig und erprobt sein. Konkrete Aufgabe befasste<br />

sich überwiegend mit Verdrahten, was nur eine „Randbedingung“ der Ausbildung ist. Beruf deckt breites Spektrum<br />

ab, viele Einsatzgebiete, Prüfung sehr punktuell.<br />

• Ganzheitlicher Ansatz: Nicht erfüllbar wegen der Pause nach spätestens 3 Stunden („aus eineinhalb Stunden theoretischer<br />

Prüfung wurden drei Stunden“). Idee nicht realisierbar aufgrund Geheimhaltung und Pausenregelung.<br />

• Folgefehler: Wirken sich schwerwiegend aus, Prüfer können nicht garantieren, dass sie Fehler entdecken und dadurch<br />

ausräumen (Kapazitätsgrenzen). Folgefehler und Geheimhaltung widersprechen betriebsüblicher Praxis.<br />

• Fehlersuche: wichtige Qualifikation, nicht in der Aufgabe enthalten, kann nur geprüft werden, wenn Fehler gemacht<br />

wird, ansonsten nicht bewertbar. Ein Fehler wäre einzubauen, der dann von allen zu finden ist, um die Qualifikation<br />

zu beurteilen.<br />

• Lernstoff der Berufsschule fehlt. Aufgaben ohne BS lösbar. Aufgabe der Berufsschule u. a.: Lernen, wie man selbstständig<br />

Informationen beschafft, im Team arbeitet, untereinander Informationen austauscht, fehlt hier. Anforderungen<br />

nicht umgesetzt: Handlungskompetenz, Lern- und Methodenkompetenz, Personalkompetenz, soziale<br />

Kompetenz. Schließt sich in der Prüfungssituation aus. – Gegenargument: Teil 1 nur zum Zeigen, dass der Prüfungsteilnehmer<br />

in der Lage ist, etwas Praktisches herzustellen und zu zeigen, wie geht er an die Sache heran,<br />

plant, Fehler sucht. In Teil 2 kommt das vor. Weiteres Argument: Problem der konkreten Aufgabe, möglich: breiter<br />

Lernstoff abdecken (zulässig gemäß Ansatz Gemäß Tauscheck unmittelbar in praktisches Tun verwoben) oder<br />

Theorie über situative Gespräche abzudecken (Widerspruch zum Ansatz).<br />

• Einschätzung der Realitätsnähe: Kommt so im Betrieb nicht vor: „8 Stunden in steriler Laborsituation arbeiten,<br />

ohne sich mit anderen austauschen zu können“.<br />

• Betriebsgröße und Ausbildungsbreite bei der konkreten Aufgabe irrelevant.<br />

• Ganzheitlicher Ansatz wird positiv beurteilt, „Theorieteil“ sollte zeitlich abgekoppelt werden.<br />

• Wichtige Anforderungen nach Kommunikation und Teamfähigkeit nicht Gegenstand der Prüfung. Ein Teil Gruppenarbeit<br />

wird gefordert, Grundsatzproblem: Rahmen durch Verordnung vorgegeben, also Gruppenarbeit, andere Formen<br />

nicht möglich.<br />

• Schriftliche Aufg.: spätere Korrektur von Fehlern nicht möglich, daher Widerspruch zum integrierten Ansatz.<br />

• Wird der Evaluierungsbericht veröffentlicht<br />

3<br />

Im Protokoll werden die Aussagen der Prüfer dokumentiert. Es ist nicht Aufgabe der Evaluatoren, sie auf Richtigkeit zu überprüfen. Die PAL teilt einige der<br />

dokumentierten Aussagen nicht, weshalb als Anlage C eine Stellungnahme der PAL beigefügt ist.<br />

81


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Prüfung Systeminformatiker/-in IHK Nürnberg, Termin 16.-17.6.<br />

16.06.09 07:24 Einführung durch IHK, Darstellung des Prüfungsablaufes<br />

07:31 Prüfungsbeginn<br />

10:30 – 11:00 Pause<br />

12:30 – 13:15 Pause<br />

14:19 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />

16:14 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />

17.06.09 08:08 Beginn der Sitzung<br />

10:45 Beginn Bewertung erster Prüfungsteilnehmer<br />

14:31 Ende Bewertung letzter Prüfungsteilnehmer<br />

14:45 Schlussbesprechung (Beginn)<br />

14:47 Schlussbesprechung (Ende)<br />

Prüfung:<br />

6 Prüfer<br />

7 Beobachter<br />

7 Prüfungsteilnehmer/-innen<br />

Auswertung:<br />

6 Prüfer<br />

5 Beobachter<br />

7 Prüfungsteilnehmer/-innen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Für die Prüfungsdurchführung vorbereitete Ausbildungswerkstatt mit den Ausbildungsberuf typischen Laborbedingungen.<br />

Jeder Prüfungsteilnehmer hat einen zugewiesenen Arbeitsplatz. Der Raum hat vier Sitzreihen mit drei<br />

Plätzen pro Reihe. Der Abstand zwischen den Prüfungsteilnehmern/-innen beträgt ca. 3 Meter in der Sitzreihe und<br />

ca. 1 Meter zur nächsten Tischreihe. Alle notwendigen Werkzeuge und Arbeitsmittel sind an den jeweiligen Stationen<br />

vorhanden.<br />

Klimatisierte Ausbildungswerkstatt mit guter Beleuchtung. Keine Lärmbelästigung.<br />

Konzentriertes, ruhiges und freundliches Arbeiten, keine Täuschungsversuche.<br />

Auswertung von 7 situativen Gesprächsphasen (jeweils auf zwei Gespräche verteilt)<br />

Erste Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />

Konkrete Frage 14 100 %<br />

offene Frage (erläutern, erklären Sie) – –<br />

Feststellung – –<br />

Hinweis auf Fehler – –<br />

Wiedergabe einer Beobachtung – –<br />

Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage – –<br />

Sonstiges – –<br />

82


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Anzahl Prüfungsäußerungen 4 Häufigkeit Dauer pro Anteil Häufigkeit Dauer pro Anteil<br />

Situative Gesprächsphase Teil 1 Teil 2<br />

Prüfungsteilnehmer 1 10 mehr als 1/3 5 1/4 bis 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 2 4 1/10 bis 1/4 5 1/4 bis 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 3 6 mehr als 1/3 16 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 4 3 1/10 bis 1/4 8 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 5 8 1/4 bis 1/3 15 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 6 4 1/10 bis 1/4 7 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 7 6 mehr als 1/3 14 mehr als 1/3<br />

Gesprächsverhalten Prüfungsteilnehmer (Mehrfachnennung) Häufigkeit Prozent<br />

entspannt, locker, natürlich 2 14,3 %<br />

sachlich 4 28,6 %<br />

sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 10 71,4 %<br />

sehr aufgeregt, stockend 2 14,3 %<br />

fehlende Registrierung 0 0 %<br />

(Die situativen Gesprächsphasen hatten eine Dauer zwischen 5 und 9 Minuten.)<br />

Ablauf der situativen Gesprächsphasen<br />

Der Prüfungsausschuss teilt sich für die Durchführung der situativen Gesprächsphasen in zwei Zweierteams auf. Seitens<br />

der Prüfungsteilnehmer/-innen kann keine sprachliche Beeinträchtigung bei der Durchführung der situativen<br />

Gespräche festgestellt werden. Dennoch fallen deren Antworten sehr kurz aus und sie sprechen teilweise stockend.<br />

Ihr Verhalten kann mit zurückhaltend bezeichnet werden, was die oft hohen Prüfergesprächsanteile erklärt. Es kann<br />

allerdings auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Zurückhaltung der Prüfungsteilnehmer/-innen darin begründet<br />

liegt, keine Fehler im Gespräch machen zu wollen bzw. sich keine eigenen Defizite anmerken zu lassen, da in ihrer<br />

Wahrnehmung die situativen Gesprächsphasen eindeutig als Prüfungssituation wahrgenommen werden. 5<br />

Die Zeitpunkte, zu denen die Prüfungsausschüsse ihre situativen Gesprächsphasen beginnen, sind immer verbunden mit<br />

praktischen Tätigkeiten der Auszubildenden. Beide Prüfergruppen warten dabei den passenden Zeitpunkt ab, zu dem<br />

sie das Gespräch beginnen können, ohne die Arbeitstätigkeit der Prüfungsteilnehmer/-innen zu stören. In vielen Fällen<br />

wird der Prüfungsteilnehmer durch die Anwesenheit der Prüfer allerdings sichtlich nervös. Die Prüfungsteilnehmer/<br />

-innen haben stets den Eindruck, beim situativen Gespräch einer mündlichen Prüfung unterzogen zu werden, bei dem<br />

überwiegend fachliche Fragen zu ihren praktischen Ausführungen gestellt werden. (Beispiele hierfür sind: „Welche<br />

Schutzklassen kennen Sie“, „Wie haben Sie die Schutzmessung durchgeführt“, „Welche Sicherheitsregeln kennen<br />

Sie“, „Was kennzeichnet unterschiedliche Schutzklassen“ etc.) Die Prüfer nutzen überwiegend das situative Gespräch<br />

als Ersatz für eine mündliche Prüfung.<br />

4<br />

Erläuterung: Die Spalten 2 und 3 beziehen sich auf die erste Gesprächshälfte mit einem Prüfungsteilnehmer, die Spalten 4 und 5 entsprechend auf den<br />

zweiten Teil des situativen Gespräches.<br />

5<br />

Einige Prüfer sagen dem Prüfungsteilnehmer explizit: „Wir führen jetzt ein Fachgespräch!“<br />

83


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Ablauf der Bewertungen (zusammen mit den Werkzeugmechanikern)<br />

Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgte unmittelbar im Anschluss an das Gespräch.<br />

Schriftliche Aufgabenstellung: Der Prüfungsausschuss korrigiert nicht nach Prüfungsteilnehmern/-innen getrennt,<br />

sondern getrennt nach Aufgaben.<br />

Bewertung der praktischen Ausführungen: Bei der Bewertungsarbeit des Prüfungsausschusses ist nicht direkt erkennbar,<br />

dass die komplexe Arbeitsaufgabe das Ziel hat, eine Bewertung der fünf, in der Verordnung benannten, Qualifikationsbereiche<br />

zu ermöglichen. Eine solche, direkt mit einer Qualifikation in Verbindung stehende Bewertung kann zu<br />

keinem Zeitpunkt beobachtet werden. 6 Damit kommt es zwischen Prüfern auch niemals zu Diskussionen hinsichtlich<br />

einer spezifischen Qualifikation des Prüfungsteilehmers. Die Frage der gezielten Bewertung eines Qualifikationsbereiches<br />

wird vom Prüfungsausschuss zu keinem Zeitpunkt aufgegriffen, sondern ergibt sich, rein schematisch und rein<br />

rechnerisch, am Ende der Bewertungsphase.<br />

Somit kann während der Arbeit des Prüfungsausschusses auch nicht beobachtet werden, dass eine horizontale Bewertung,<br />

wie sie in den BMBF-Umsetzungshilfen für die Elektroberufe dargestellt ist, zur Anwendung kommt. Zwar<br />

werden vom Prüfungsausschuss alle einzelne Teilaufgaben den 5 Qualifikationsbereichen zugeordnet. Aber eine Leistungsfeststellung<br />

im Sinne der in den Umsetzungshilfen dargestellten horizontalen Bewertung findet nicht statt.<br />

Zur Verdeutlichung kann die i. d. Z. die (pauschale) Bewertung der situativen Gesprächsphasen zum Gesamtergebnis<br />

herangezogen werden. Die situativen Gesprächsphasen wurden eigens zu dem Zweck in die Ausbildungsordnung integriert,<br />

um damit Prüfern einen Bewertungszugang eines Qualifikationsbereiches zu ermöglichen, die bislang nur sehr<br />

schwer oder gar nicht möglich war. 7<br />

In Falle der Pretestprüfung zum Systeminformatiker wurde das situative Gespräch für sich bewertet und anschließend<br />

bei der Gesamtbewertung mit einem festgelegten Prozentsatz automatisch dem Qualifikationsbereich 5 der<br />

Verordnung zugeordnet. Eine Nutzung des situativen Gespräches im Sinne der horizontalen Bewertung konnte nicht<br />

beobachtet werden. Die beschriebene Schwierigkeit im Umgang mit dem situativen Gespräch bei der Gesamtwertung<br />

bzw. mit der horizontalen Bewertung im Ganzen korrespondiert dabei insbesondere mit der Rückmeldung aus der<br />

abschließenden Gesprächsrunde des Prüfungsausschusses, dass man „... eigentlich eine separate ‚praktische’ und<br />

eine ‚theoretische Bewertung’ bevorzugt.“ Diese Einstellung des Prüfungsausschusses scheint nur sehr schwer mit<br />

der Vorstellung der neugeordneten Elektroberufe hinsichtlich der Förderung und der Prüfung zentraler beruflicher<br />

Kompetenzen vereinbar, die gerade nicht mit einer Trennung von „theoretischem Wissen“ und „fachpraktischem Tun“<br />

in Einklang zu bringen sind (vgl. Beschreibung). Somit erscheint auch nachvollziehbar, warum sich die Prüfer mit einer<br />

Antwort auf die Frage, welche Aussagekraft sie der komplexen Arbeitsaufgabe als Prüfungsinstrumentarium beimessen,<br />

sehr schwer tun.<br />

6<br />

Die Bewertung der einzelnen Qualifikationsbereiche variiert dabei zwischen 5 % und 35 %, ohne dass für diese Abweichung von der Gleichgewichtung, von<br />

der die Verordnung ausgeht, eine Begründung angegeben wird! Dass es sich bei der Teilgewichtung lediglich um eine Empfehlung des PAL-Fachausschusses<br />

handelt, ist keinem der Prüfer bewusst.<br />

7<br />

Vgl. Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen Elektroberufe, ausführliche Fassung auf CD-ROM.<br />

84


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Nürnberg, Termin 17.-18.6.<br />

18.06.09 07:28 Einführung durch IHK, Darstellung des Prüfungsablaufes<br />

07:35 Prüfungsbeginn<br />

08:45 – 09:15 Pause<br />

12:00 – 12:30 Pause<br />

14:46 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />

15:06 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />

26.06.09 08:00 Beginn der Sitzung<br />

08:13 Beginn Bewertung erster Prüfungsteilnehmer (schriftliche Aufg.)<br />

08:05 Beginn Bewertung erster Prüfungsteilnehmer (praktischer Teil)<br />

12:33 Ende Bewertung letzter Prüfungsteilnehmer (schriftliche Aufg.)<br />

12:00 Ende Bewertung letzter Prüfungsteilnehmer (praktischer Teil)<br />

12:15 Schlussbesprechung (Beginn)<br />

13:05 Schlussbesprechung (Ende)<br />

Prüfung:<br />

6 Prüfer<br />

5 Beobachter<br />

8 Prüfungsteilnehmer<br />

Auswertung:<br />

3 Prüfer<br />

5 Beobachter<br />

8 Prüfungsteilnehmer<br />

Rahmenbedingungen<br />

Für die Prüfungsdurchführung vorbereitete Lehrwerkstatt eines ersten Ausbildungsjahres, die Teil einer Maschinenhalle<br />

ist. Jeder Prüfungsteilnehmer hat einen zugewiesenen Arbeitsplatz an einer Werkbank. Pro Werkbank<br />

stehen max. vier Arbeitsplätze zur Verfügung. Werkbänke sind in paralleler Anordnung entlang einer Seite der Maschinenhalle<br />

angeordnet. Jedem Prüfungsteilnehmer steht ein erfahrener Ausbildender zur Seite, der aus Sicherheitsgründen<br />

das Ausführen der Arbeiten überwacht. (Insbesondere bei Auszubildenden, die nicht dem Betrieb<br />

angehören, bei dem die Prüfung durchgeführt wurde, und daher keine Erfahrungen mit dem Arbeiten an diesen<br />

Maschinen besitzen.) Der Abstand zwischen den Prüfungsteilnehmern beträgt ca. 3 Meter. Die Prüfungsteilnehmer<br />

können sich während der Prüfung frei zwischen den Werkbänken und den übrigen Maschinen bewegen. Alle notwendigen<br />

Werkzeuge und Arbeitsmittel sind an den jeweiligen Stationen vorhanden.<br />

Unklimatisierte Lehrwerkstadt mit guter Beleuchtung. Hohe Lärmbelästigung durch permanenten Lärmpegel, verursacht<br />

durch Bohr-, Säge- oder Fräsgeräusche. Teilweise sind Gespräche nicht mehr von Beobachtern zu verfolgen.<br />

Konzentriertes, ruhiges Arbeiten, keine Täuschungsversuche.<br />

Auswertung von 8 situativen Gesprächsphasen (jeweils auf zwei Gespräche verteilt)<br />

Erste Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />

Konkrete Frage 10 62,5 %<br />

offene Frage (erläutern, erklären Sie) 5 31,25 %<br />

Feststellung – –<br />

Hinweis auf Fehler – –<br />

Wiedergabe einer Beobachtung 1 6,25 %<br />

Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage – –<br />

Sonstiges – –<br />

85


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Anzahl Prüfungsäußerungen Häufigkeit Dauer/Anteil Häufigkeit Dauer/Anteil<br />

Gesprächsphase Teil 1 Teil 2<br />

Prüfungsteilnehmer 1 20 mehr als 1/3 11 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 2 18 mehr als 1/3 10 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 3 6 mehr als 1/3 11 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 4 16 mehr als 1/3 15 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 5 8 mehr als 1/3 7 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 6 18 mehr als 1/3 14 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 7 22 mehr als 1/3 19 mehr als 1/3<br />

Prüfungsteilnehmer 8 10 mehr als 1/3 15 mehr als 1/3<br />

Dauer Prüferäußerungen (gesamt geschätzt) Häufigkeit Prozent<br />

max. 1/10 – –<br />

1/10 bis 1/4 – –<br />

1/4 bis 1/3 – –<br />

mehr als 1/3 16 100 %<br />

fehlende Registrierung – –<br />

Gesprächsverhalten Prüfungsteilnehmer/-in (Mehrfachnennung) Häufigkeit Prozent<br />

entspannt, locker, natürlich 2 12,5 %<br />

sachlich 16 100 %<br />

sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 13 81,25 %<br />

sehr aufgeregt, stockend 9 56,25 %<br />

fehlende Registrierung 0 0 %<br />

(Die situativen Gesprächsphasen hatten eine Dauer zwischen 8 und 11 Minuten.)<br />

Ablauf der situativen Gesprächsphasen<br />

Die Prüfer verhalten sich analog zu denen bei den Systeminformatikern: Der Prüfungsausschuss teilt sich für die<br />

Durchführung der situativen Gesprächsphasen in zwei Zweierteams auf. Seitens der Prüfungsteilnehmer kann keine<br />

sprachliche Beeinträchtigung bei der Durchführung der situativen Gespräche festgestellt werden. Dennoch fallen<br />

deren Antworten sehr kurz aus und sie sprechen teilweise stockend. Ihr Verhalten kann mit zurückhaltend bezeichnet<br />

werden, was die oft hohen Prüfergesprächsanteile erklärt. Es kann allerdings auch nicht ausgeschlossen werden, dass<br />

die Zurückhaltung der Prüfungsteilnehmer darin begründet liegt, keine Fehler im Gespräch machen zu wollen bzw.<br />

sich keine eigenen Defizite anmerken zu lassen, da in ihrer Wahrnehmung die situativen Gesprächsphasen eindeutig<br />

als Prüfungssituation wahrgenommen werden. 8<br />

8 Einige Prüfer sagen dem Prüfungsteilnehmer explizit: „Wir führen jetzt ein Fachgespräch!“<br />

86


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Die Zeitpunkte, zu denen die Prüfungsausschüsse ihre situativen Gesprächsphasen beginnen, sind immer verbunden<br />

mit praktischen Tätigkeiten der Auszubildenden (Fräsen, Gewindeschneiden oder Drehen). Beide Prüfergruppen<br />

warten dabei den passenden Zeitpunkt ab, zu dem sie das Gespräch beginnen können, ohne die Arbeitstätigkeit der<br />

Prüfungsteilnehmer zu stören. In fast allen Fällen wird der Prüfungsteilnehmer durch die Anwesenheit der Prüfer allerdings<br />

sichtlich nervös. Die Prüfungsteilnehmer haben stets den Eindruck, beim situativen Gespräch einer mündlichen<br />

Prüfung unterzogen zu werden, bei dem überwiegend fachliche Fragen zu ihren praktischen Ausführungen gestellt<br />

werden. (Beispiele hierfür sind: „Wovon ist die Schnittgeschwindigkeit abhängig“, „Was haben Sie beim Fräsen beachtet“,<br />

„Wie haben Sie das Gewinde geschnitten“, „Was ist das für ein Winkel“ etc.) Die Prüfer nutzen überwiegend<br />

das situative Gespräch als Ersatz für eine mündliche Prüfung.<br />

Ablauf der Bewertungen (erfolgte gemeinsam mit den Prüfungen vom 25./26.6.)<br />

Situative Gesprächsphasen: Bewertung erfolgte unmittelbar im Anschluss an das Gespräch.<br />

Schriftliche Aufgabenstellung: Zwei Prüfergruppen mit jeweils zwei Prüfern teilen die Aufgaben untereinander auf.<br />

Beide Prüfergruppen kontrollieren alle Antworten einer Aufgabe hintereinander, bevor sie zur nächsten Aufgabe übergehen,<br />

um so eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten.<br />

Probleme bei der Auswertung des schriftlichen Teils:<br />

• Aufgabe U1:<br />

– Aufgabe scheint unklar formuliert, daher ein sehr großer Antwortspielraum => Beurteilungsschwierigkeiten<br />

• Aufgabe U4:<br />

– Mangelnder Praxisbezug wird kritisiert<br />

– Vokabular der Musterlösung stimmt nicht mit dem Vokabular der Aufgabe überein Z keine größeren Schwierigkeiten<br />

• Aufgabe U10:<br />

– Es gibt verschiedene Wege für die Ermittlung der Breite Z Z Probleme im Rahmen des Nachvollziehens des<br />

Lösungsweges<br />

– Vorgabe: nur bei richtigem Ergebnis volle Punktzahl, ansonsten keine Punkte Z es wird kritisiert, dass hier der<br />

Lösungsweg keine Rolle spielt, obwohl es eine offene Aufgabe ist<br />

Bewertung der praktische Ausführungen:<br />

Aus zeitliche Gründen werden die einzelnen Prüfungsteilnehmer nicht nacheinander bewertet, sondern parallel. Hierzu<br />

teilt sich der Prüfungsausschuss entsprechend auf. Jedes (Prüf-)Teil aus der „praktischen Prüfung“ 9 befindet sich<br />

dabei in einem separaten Karton, der mit der Prüfungsteilnehmernummer versehen ist. Jedes vom Prüfungsteilnehmer<br />

erstellte Teil wird dabei nachgemessen. Ist ein Karton von jedem Prüfungsausschussmitglied gesichtet worden, sind<br />

von diesem auch alle einzelnen Prüfungsteile begutachtet und können abschließend bewertet werden.<br />

Bei der Bewertungsarbeit des Prüfungsausschusses ist nicht direkt erkennbar, dass die komplexe Arbeitsaufgabe das<br />

Ziel hat, eine Bewertung der in der Verordnung benannten Qualifikationsbereiche zu ermöglichen. Eine solche, direkt<br />

mit einer Qualifikation in Verbindung stehende Bewertung kann zu keinem Zeitpunkt beobachtet werden. 10 Somit<br />

kommt es zwischen Prüfern auch niemals zu Diskussionen hinsichtlich einer spezifischen Qualifikation des Prüfungsteilnehmers.<br />

Die Frage der gezielten Bewertung eines Qualifikationsbereiches wird vom Prüfungsausschuss zu keinem<br />

Zeitpunkt aufgegriffen, sondern ergibt sich, rein schematisch und rein rechnerisch, am Ende der Bewertungsphase.<br />

9<br />

Sprachliche Ausführung/Bezeichnung des Prüfungsausschusses!<br />

10<br />

Die Bewertung der einzelnen Qualifikationsbereiche variiert dabei zwischen 5 % und 35 %, ohne dass für diese Abweichung von der Gleichgewichtung, von<br />

der die Verordnung ausgeht, eine Begründung angegeben wird! Das es sich bei der Teilgewichtung lediglich um eine Empfehlung des PAL-Fachausschusses<br />

handelt, ist keinem der Prüfer bewusst.<br />

87


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Somit kann während der Arbeit des Prüfungsausschusses auch nicht beobachtet werden, dass eine horizontale Bewertung,<br />

wie sie in den BMBF-Umsetzungshilfen für die Elektroberufe dargestellt ist, zur Anwendung kommt. Zwar<br />

werden vom Prüfungsausschuss alle Teilaufgaben den einzelnen Qualifikationsbereichen zugeordnet. Aber eine Leistungsfeststellung<br />

im Sinne der in den Umsetzungshilfen dargestellten horizontalen Bewertung findet nicht statt.<br />

Zur Verdeutlichung kann die i. d. Z. die (pauschale) Bewertung der situativen Gesprächsphasen zum Gesamtergebnis<br />

herangezogen werden. Die situativen Gesprächsphasen wurden eigens zu dem Zweck in die Ausbildungsordnung integriert,<br />

um damit Prüfern einen Bewertungszugang eines Qualifikationsbereiches zu ermöglichen, die bislang nur sehr<br />

schwer oder gar nicht möglich war. 11<br />

Im Falle der Pretestprüfung zum Werkzeugmechaniker/-in wurde das situative Gespräch für sich bewertet und anschließend<br />

bei der Gesamtbewertung mit einem festgelegten Prozentsatz automatisch dem Qualifikationsbereich 5<br />

der Verordnung zugeordnet. Eine Nutzung des situativen Gespräches im Sinne der horizontalen Bewertung konnte<br />

nicht beobachtet werden. Die beschriebene Schwierigkeit im Umgang mit dem situativen Gespräch bei der Gesamtwertung<br />

bzw. mit der horizontalen Bewertung im Ganzen korrespondiert dabei insbesondere mit der Rückmeldung<br />

aus der abschließenden Gesprächsrunde des Prüfungsausschusses, dass man „... eigentlich eine separate ‚praktische’<br />

und eine ‚theoretische Bewertung’ bevorzugt.“ Diese Einstellung des Prüfungsausschusses scheint nur sehr schwer<br />

mit der Vorstellung der neugeordneten Elektroberufe hinsichtlich der Förderung und der Prüfung zentraler beruflicher<br />

Kompetenzen vereinbar, die gerade nicht mit einer Trennung von „theoretischem Wissen“ und „fachpraktischem Tun“<br />

in Einklang zu bringen sind (vgl. Beschreibung). Somit erscheint auch nachvollziehbar, warum sich die Prüfer mit einer<br />

Antwort auf der Frage, welche Aussagekraft sie der komplexen Arbeitsaufgabe als Prüfungsinstrumentarium beimessen,<br />

sehr schwer tun.<br />

Ablauf des Abschlussgespräches<br />

Die Prüfer sprechen sich für eine Differenzierung der Prüfungsergebnisse aus. Aus ihrer Sicht wollen die Betriebe<br />

wissen, wie das „schriftliche“, das „praktische“ und das „mündliche“ Leistungsvermögen der Prüfungsteilnehmer ist.<br />

Bei den schriftlichen Aufgabenstellungen empfanden die Prüfer die Anzahl der Fragen als zu gering. Mehr gebundene<br />

Aufgaben und ein geringerer Anteil rechnerischer Aufgabenstellungen wurden gewünscht. Die Durchführung der<br />

komplexen Arbeitsaufgabe wird als ausreichend erachtet. Beide Prüfungsteile sollten an zwei verschiedenen Tagen<br />

durchgeführt werden. Die Prüfer beurteilen den Aufwand von Pretest und normalem Teil 1 beim Werkzeugmechaniker<br />

als vergleichbar.“<br />

11 Vgl. Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen Elektroberufe, ausführliche Fassung auf CD-ROM<br />

88


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Prüfung Werkzeugmechaniker/-in IHK Nürnberg, Termin 25.-26.6.<br />

25.06.09 07:00 Einführung durch IHK, Darstellung des Prüfungsablaufes<br />

07:33 Prüfungsbeginn<br />

09:00 – 09:15 Pause<br />

12:15 – 13:00 Pause<br />

14:46 Arbeitsende erster Prüfungsteilnehmer<br />

15:06 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />

26.06.09 08:00 Beginn der Sitzung<br />

08:13 Beginn Bewertung erster Prüfungsteilnehmer (schriftliche Aufg.)<br />

12:33 Ende Bewertung letzter Prüfungsteilnehmer (praktischer Teil 12 )<br />

12:15 Schlussbesprechung (Beginn)<br />

14:30 Schlussbesprechung (Ende)<br />

5 Prüfer<br />

6 Beobachter<br />

10 Prüfungsteilnehmer<br />

Rahmenbedingungen<br />

Für die Prüfungsdurchführung vorbereitete Ausbildungswerkstatt mit vier verschiedenen Stationen. Abstand zwischen<br />

den Prüfungsteilnehmern/-innen beträgt je nach Station zwischen 0,5 und 1,5 Metern. Alle notwendigen Werkzeuge<br />

und Arbeitsmittel sind an den jeweiligen Stationen vorhanden.<br />

Klimatisierte Ausbildungswerkstatt mit sehr guter Beleuchtung. Keine Lärmbelästigung, keine sonstigen Störungen.<br />

Konzentriertes Arbeiten, keine Täuschungsversuche.<br />

Auswertung von 19 situativen Gesprächsphasen<br />

Erste Gesprächseröffnung Prüfer Häufigkeit Prozent<br />

Konkrete Frage 5 26,32 %<br />

offene Frage (erläutern, erklären Sie) 11 57,89 %<br />

Feststellung – –<br />

Hinweis auf Fehler 1 5,26 %<br />

Wiedergabe einer Beobachtung 2 10,53 %<br />

Prüfungsteilnehmer/-in stellte Frage – –<br />

Sonstiges – –<br />

12 In der Verordnung wird nicht von einem praktischen Teil gesprochen, sondern von einer komplexen Arbeitsaufgabe. In der Praxis jedoch sprechen die Prüfer<br />

zumeist von praktischem und schriftlichem Teil, da die schriftlichen Aufgabenstellungen, situativen Gesprächsphasen und Beobachtungen separat von den<br />

erstellten Produkten bewertet werden. Deshalb wird im Bericht für die Auswertung dieser Produkte der von den Prüfern in der Praxis durchgängig verwendete<br />

Begriff „praktischer Teil“ übernommen.<br />

89


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Anzahl Prüfungsäußerungen Häufigkeit Prozent<br />

1 – –<br />

2 – –<br />

3 3 15,79 %<br />

4 2 10,53 %<br />

5 2 10,53 %<br />

6 3 15,79 %<br />

7 3 15,79 %<br />

8 2 10,53 %<br />

9 1 5,26 %<br />

12 1 5,26 %<br />

16 1 5,26 %<br />

17 1 5,26 %<br />

Dauer Prüferäußerungen (gesamt geschätzt) Häufigkeit Prozent<br />

max. 1/10 10 52,63 %<br />

1/10 bis 1/4 7 36,84 %<br />

1/4 bis 1/3 1 5,26 %<br />

mehr als 1/3 – –<br />

fehlende Registrierung 1 5,26 %<br />

Gesprächsverhalten Prüfungsteilnehmer/-in Häufigkeit Prozent<br />

entspannt, locker, natürlich 3 15,79 %<br />

sachlich 11 57,89 %<br />

sehr kurze Antworten, braucht Hilfe 1 5,26 %<br />

sehr aufgeregt, stockend 3 15,79 %<br />

fehlende Registrierung 1 5,26 %<br />

Dauer des Gesprächs Häufigkeit Prozent<br />

1 Minute – –<br />

2 Minuten 2 10,53 %<br />

3 Minuten 3 15,79 %<br />

4 Minuten 4 21,05 %<br />

5 Minuten 5 26,32 %<br />

6 Minuten 2 10,53 %<br />

7 Minuten 1 5,26 %<br />

8 Minuten – –<br />

9 Minuten 2 10,53 %<br />

10 Minuten – –<br />

90


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Ablauf der situativen Gesprächsphasen<br />

Die Prüfungsteilnehmer/-innen werden zu Beginn der Prüfungsdurchführung unter den Prüfern aufgeteilt, sodass<br />

ein Prüfungsteilnehmer während des gesamten Prüfungsablaufs den gleichen Prüfern gegenübersteht. Eine Prüfergruppe<br />

legt zu Beginn der Prüfung für ihre Prüfungsteilnehmer fest, welche Fragen sie zu welchem Zeitpunkt stellen<br />

wollen, die andere Prüfergruppe eröffnet das Gespräch hauptsächlich mit der Bitte um eine Erklärung der letzten<br />

Arbeitsschritte und baut darauf vertiefende Fragen auf. Dabei kommt es bei der direkt im Anschluss stattfindenden<br />

Bewertung des Prüfungsteilnehmers dazu, dass einzelne Fragen und entsprechende Antworten aus der Gesprächsphase<br />

schwerer zu rekapitulieren sind.<br />

Beide Prüfergruppen warten den passenden Zeitpunkt ab, zu dem sie das Gespräch beginnen können, ohne die Arbeitstätigkeit<br />

der Prüfungsteilnehmer zu stören. In zwei Fällen wird der/die Prüfungsteilnehmer/-in durch die Anwesenheit<br />

der Prüfer allerdings sichtlich nervös und unterbricht seine/ihre Tätigkeit, um sich den Prüfungsfragen zu stellen.<br />

Bewertung, Schlussgespräch und Abschlussgespräch s. Protokoll Prüfung 17.-18.6.<br />

91


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Prüfung Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik IHK Stuttgart, Termin 1.-3.7.<br />

Ablauf<br />

01.07.09 07:30 Einführung durch IHK, Beginn Einlesezeit<br />

08:30 Beginn Bearbeitung schriftliche Aufg.<br />

10:00 Pause<br />

10:15 Beginn Programmierung<br />

11:15 Ende des ersten Prüfungstages für Prüfungsteilnehmer<br />

2 Stunden 2 Prüfer: Auswertung des schriftlichen Aufgabenteils<br />

4 Stunden 3 Prüfer: Einbau von Fehlern<br />

02.07.09 07:20 Beginn praktischer Prüfungsteil<br />

11:40 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />

30 Minuten Gespräch Prüfungsteilnehmer Evaluator<br />

16:15 Arbeitsende letzter Prüfungsteilnehmer<br />

03.07.09 08:00<br />

Auswertung praktischer Teil durch 3 Prüfer, parallel der Programmieraufgabe<br />

durch 2 Prüfer<br />

11:00 Abschlussbesprechung Prüfer – Evaluator<br />

12:30 Abschlussbesprechung Prüfer – Beobachter<br />

13:30 Ende<br />

11 Prüfungsteilnehmer,<br />

5 Prüfer,<br />

am 02.07.:<br />

1 Zusatzprüfer,<br />

16 Beobachter<br />

Rahmenbedingungen<br />

Schriftliche Aufg.: Unterrichtsraum ruhig, keine Lärmbelästigung, gute Beleuchtung.<br />

Praktischer Teil: Mit Glaswand von der übrigen Ausbildungswerkstatt abgeteilter Raum. Werkbankplatz für jeden Prüfungsteilnehmer.<br />

Ruhe, abgesehen von erheblicher, dann abgestellter Störung durch laut diskutierende Beobachter.<br />

Sehr konzentrierte und ruhige Arbeit, keine erkennbaren Täuschungsversuche.<br />

Ablauf der Bewertung<br />

Schriftliche Aufg., Programmierung: Lehrer und ein betrieblicher Prüfer bearbeiteten jeweils ein Heft nach dem anderen,<br />

gingen teilweise zurück, wenn sich am Bewertungsmaßstab etwas geändert hat.<br />

Praktischer Teil: Die meisten Bewertungen (vor allem Fehlersuche und Inbetriebnahme erfolgte unmittelbar nach<br />

Beobachtung/Gespräch. Verdrahtung, Funktion wurden für alle Stücke nach einem von den Prüfern erarbeiteten Auswertungsplan<br />

ermittelt und die Punktwerte umgerechnet.<br />

Ablauf des 2. Prüfungstages<br />

Es wurde versetzt begonnen. Die Prüfungsteilnehmer wurde nacheinander von einem der beiden Prüferpaare aufgerufen<br />

und mit der Fehlersuche beauftragt. Dabei sollte er laut denken. Bei dieser Gelegenheit wurden zusätzliche<br />

Fragen gestellt.<br />

Nach Abschluss der Fehlersuche konnte er mit der praktischen Aufgabe beginnen. Die Prüfer berieten dann die Leistung<br />

und legten die Bewertung fest. Danach riefen sie den nächsten Prüfungsteilnehmer auf.<br />

Der letzte Prüfungsteilnehmer musste dadurch über zwei Stunden warten.<br />

Während der Arbeit an der praktischen Aufgabe erfolgt keine situativen Gespräche.<br />

92


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Mit dem Ende der Arbeit durch den ersten Prüfungsteilnehmer begann die Übergabe. Bei der Übergabe war laut zu<br />

denken. Die Prüfer stellten zahlreiche Fragen, teilweise aus einem Katalog von Fachfragen.<br />

Die Übergabe dauerte bei dem ersten Prüfungsteilnehmer 47 Minuten. Die Anlage arbeitete fehlerfrei. Der Prüfer<br />

brachte sich mit 37 Fragen/Rückfragen/Gesprächsanteilen ein.<br />

Die Übergabe des zweiten Prüfungsteilnehmers wurde von zwei weiteren Prüfern begleitet. Da die Anlage nicht fehlerfrei<br />

arbeitete, dauerte die Übergabe etwa zwei Stunden trotz Hilfe durch den Prüfer.<br />

Zwischenzeitlich fertig werdende Prüfungsteilnehmer mussten warten. Bei allen Prüfungsteilnehmern/-innen außer<br />

dem ersten ergaben sich Fehlfunktionen in der Anlage, deren Beseitigung lange Zeit in Anspruch nahm.<br />

Die neun wartenden Prüfungsteilnehmer erbaten ein Gespräch mit dem Evaluator. Ihnen wurde nicht die Möglichkeit<br />

zu einer Mittagspause geboten.<br />

Da die Übergabe mit jeweils zwei Prüfern pro Prüfungsteilnehmer bis in den Abend gedauert hätte, wurde daher ein<br />

weiterer Meister in die Übergabe einbezogen und jeweils die Übergabe nur noch von einem der Prüfer abgenommen,<br />

der dann auch allein die Protokollierung und Bewertung vornahm.<br />

Als situative Gespräche gelten die während Fehlersuche und Übergabe geführten Gespräche. Dem Evaluator war unter<br />

den gegebenen Bedinungungen eine systematische Beobachtung der situativen Gespäche mit dem Beobachtungsbogen<br />

nicht möglich. Der Eindruck ist, dass zahlreiche konkrete Fragen, Fachfragen und Warum-Fragen gestellt wurden<br />

(Beispiel: „Was versteht man unter einer drahtbruchsicheren Programmierung“, „Welche Möglichkeit gibt es, zwei<br />

Geschwindigkeiten beim Motor einzustellen“).<br />

Gespräch mit neun Prüfungsteilnehmern/-innen<br />

• Bereitstellungsliste für Material fehlte, hätte eine Vorbereitung der Bauteile ermöglicht.<br />

• Aufgabenheft ist sehr ungünstig, besser wäre es, wenn die Seiten lose wären und vor allem der Stromlaufplan extra<br />

ausgelegt werden könnte, so muss zu viel geblättert werden.<br />

• Einlesezeit von einer Stunde ist zu lang, man müsste mindestens die Möglichkeit haben, sich Notizen zu machen.<br />

• Zeit für die Bearbeitung der Aufgaben und die Planung der Arbeit ist viel zu kurz.<br />

• Bei der betrieblichen Ausbildung musste noch nie ein Arbeitsplan erstellt werden.<br />

• Noch nie musste ein Prüfprotokoll ausgefüllt werden, vor allem nicht in der Art in der Prüfungsaufgabe.<br />

• Zeit für das Schreiben des SPS-Programms war ausreichend, Aufgabe ok.<br />

• Fehlersuche war ein guter Prüfungsteil.<br />

• Zeit für die praktische Aufgabe war ausreichend.<br />

• Insgesamt „Stress pur“.<br />

• Trotz langer Wartezeiten keine richtige Pause. Prüfer sorgten für sich für eine Mittagspause.<br />

• Es wurde zu wenig Wissen und zu wenig vom Berufsschulstoff abgefragt.<br />

• Insgesamt recht praxisnahe.<br />

• Zu viele Beobachter<br />

Stichworte aus dem Abschlussgespräch mit den Prüfern<br />

• Einlesezeit ist zu lang, Prüfungsteilnehmer müssten sich zumindest Notizen machen dürfen. „Was nützen Gedanken,<br />

wenn ich mir nichts aufschreiben darf“ Prüfungsteilnehmer wissen nicht, was sie mit der Zeit anfangen sollen,<br />

maximal 30-40 Minuten, besser Arbeitszeit verlängern. Motivation und gute Ideen gehen verloren.<br />

• Problematisch ungebundener Aufgabensatz: Prüfungsteilnehmer mussten ständig blättern, Technologieschema separat.<br />

• Zeit für die schriftlichen Aufgaben war zu kurz. Extrem umfangreiche Eintragungen gefordert.<br />

• Formelbuch für Metallbearbeitung fehlte.<br />

93


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

• Aufgabe 2 fehlerhaft, Auswahlkriterien unklar, Wirtschaftlichkeit aufgrund fehlender Preisangaben nicht möglich.<br />

Es müssten keine technischen Originalunterlagen verwendet werden, denkbar wären Änderungen, um besser nach<br />

fachlichen Kriterien entscheiden zu können.<br />

• Aufgabe 3 falsch formuliert: Arbeitsplan für die Verdrahtung, kommen auf den falschen Weg, einige schildern den<br />

eigentlichen Verdrahtungvorgang (abisolieren, einstecken ...), auch problematisch Begriff „Arbeitsvorgang“. Was<br />

wollte der Aufgabenersteller „Prüfungsteilnehmer muss wissen, was von ihm erwartet wird“.<br />

• Programmieraufgabe wie gewohnt, funktionierte.<br />

• Musterlösungen und Bewertungskriterien fehlten generell, nur bei SPS war richtige Lösung bekannt. Große Unterschiede<br />

zwischen Prüfungsausschüssen möglich, Einengung des Spielraums wünschenswert.<br />

• Berufsschulisches Grundlagenwissen wurde nicht abgefragt. Aufgabe lösbar rein aus betrieblichem Wissen in Firmen.<br />

Betrieb benötigt das Basiswissen aus der Schule. Prüfung Teil 1 qualifiziert den Azubi zur Elektrofachkraft.<br />

Dazu gehört nicht nur die Trainingsleistung aus dem Betrieb, sondern auch das elektrotechnische Grundwissen, das<br />

unbedingt in der Prüfung vorkommen sollte. In den bisherigen Prüfungen war es immer möglich, schulische Fragen<br />

zu stellen mit Bezug zur komplexen Arbeitsaufgabe.<br />

• Fehlersuche ist prinzipiell ein guter Prüfungsteil. Teil war für die Fehlersuche schlecht, da nur ein elektrischer Fehler<br />

eingebaut werden konnte, hier ein nicht angeschlossener Draht. Einbau defekter Bauteile oder Fehlersuche, bei der<br />

zu messen ist, war nicht möglich.<br />

• Denkbar wäre, die Fehlersuche bei der Inbetriebnahme zu beurteilen, da fast in jeder Anlage ein Fehler auftritt.<br />

Allerdings könnten Fehler bezogen auf den Ausbildungsstand zu schwer zu finden sein. Bei Prüfungsteilnehmern/<br />

-innen, die bei der Inbetriebnahme keinen Fehler haben, könnte ein Fehler eingebaut werden. Allerdings sprechen<br />

Vergleichbarkeit und eventuelle Komplexität enthaltener Fehler für die hier erprobte Form der Prüfung.<br />

• Große organisatorische Probleme durch Dauer von Fehlersuche und Inbetriebnahme und eventuell stundenlange<br />

Wartezeiten für die Prüfungsteilnehmer. Prüfungsausschuss muss aus Sicherheitsgründen auch bei der Inbetriebnahme<br />

und einer dabei erforderlich werdenden Fehlersuche ständig dabei sein.<br />

• Veränderungsaufgabe: Aufgabe war wie früher, ist ok. „Beurteilung der Kernkompetenz der Elektrofachkraft, nämlich<br />

das fachgerechte Vorgehen beim Verdrahten und beim Verlegen der Leitungen sowie das Durchführen der sicherheitsrelevanten<br />

Messungen wie Spannungsmessungen geht von der Wertigkeit viel, viel zu gering in den Auswertebogen<br />

ein“, müsste daher bei der Bewertung ein sehr viel höheres Gewicht haben, mindestens 40 %.<br />

• Inbetriebnahme: sehr zeitaufwendig, vor allem bei Fehlern, die in der Regel auftreten, vermehrt unter Prüfungsdruck.<br />

• Wer keinen Fehler hat, bekommt keine Belohnung dafür.<br />

• Lautes Denken und Rückfragen bei der Inbetriebnahme wurden als situative Gespräche interpretiert und sind hier<br />

aus Sicht der Prüfer auch richtig. „Wenn er den Motorschutzschalter einschaltet, kann ich ihn fragen: Wie funktioniert<br />

der Motorschutzschalter“ Es wird als richtig angesehen, wenn bei einer bestimmten Tätigkeit Hintergrundwissen<br />

abgefragt wird. Fragenkatalog entstand aus der Not, da es keine konkreten Vorgaben gab.<br />

• Situative Gespräche in der Ausbildungspraxis laufen so ab. Es werden aus der Situation heraus Hintergrund- und<br />

Warum-Fragen gestellt. Das ist typisch für Lehrgespräche, ergänzt eventuell durch die Aufforderung, anhand von<br />

Lehrbüchern eine Lösung zu suchen.<br />

• Bewertungsbogen musste erweitert werden, um damit überhaupt etwas anfangen zu können. So haben wir wenigstens<br />

für unseren Ausschuss Vergleichbarkeit hergestellt, wie das bei anderen ist, wissen wir nicht.<br />

• Ergebnis ein Gesamtpunktwert. Problematisch, schon Azubis werden eine Aufteilung in schriftlich und praktisch<br />

fordern. Zwei Noten besser, weil es bessere Praktiker und bessere Theoretiker gibt.<br />

• Differenzierte Noten nach Qualifikationsbereichen wäre sinnlos, verstünden nur Prüfungsfachleute.<br />

• Pretest-Prüfung ist im Vergleich zur derzeit durchgeführten Teil-1-Prüfung sehr eingeschränkt von der Aussagekraft.<br />

Keine Verbesserung erkennbar.<br />

• Pretest sehr schlecht organisierbar, durch Wartezeiten, Aufwand nicht durchführbar. Normale Prüfer würden das<br />

<strong>neue</strong> Modell nicht akzeptieren.<br />

94


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Stellungnahme zum Pretest EAT durch PAL-Fachausschussmitglieder<br />

Wichtiger Hinweis: Die vorliegende Prüfung wurde nicht von den Arbeitgeber- und Lehrervertretern, des Arbeitskreises<br />

„Pretest“ erstellt. Die Erstellung erfolgte im Alleingang durch Person X 13 . Eine Beantwortung der Fragebögen<br />

zur Prüfung erfolgte daher nicht durch die Arbeitgeber- und Lehrervertretern des Arbeitskreises „Pretest“. Es besteht<br />

Einigung darüber, dass man sich von dieser Prüfungsform sehr stark distanziert!<br />

Allgemeines:<br />

Dem anwesenden Evaluator Herrn Dr. Schmidt war nicht bekannt, dass die Pretestprüfung nicht von dem Arbeitskreis<br />

„Pretest“, sondern nur von Person X erstellt wurde. Des Weiteren wurde Herrn Dr. Schmidt ebenso wenig darüber in<br />

Kenntnis gesetzt, welche Stellungnahme vom 29.01.2008 zur Umsetzung des Pretest des Berufsbildes EAT durch die<br />

Arbeitgeber- und Lehrervertreter aus dem Arbeitskreis „Pretest“ abgegeben wurde!<br />

• 11 Prüfungsteilnehmer aus 3 verschiedenen Ausbildungsbetrieben führten den Pretest durch; 6 Prüfer begleiteten<br />

die Prüfung. Es war festzustellen, dass alle Prüfungsteilnehmer hochmotiviert an die Lösung des Pretest herangegangen<br />

sind. Dieses wurde von Seiten des Vertreters der IG Metall in Frage gestellt.<br />

• Der Entwickler und Verfechter der Pretestprüfung, Person X, war bei der Umsetzung der Prüfung nicht anwesend.<br />

Dadurch konnte eine Reihe offener Fragen nicht beantwortet und geklärt werden.<br />

• Der zeitliche und organisatorische Ablauf wurde, wie auf der Prüferschulung vorgestellt, übernommen. Alle angegebenen<br />

Zeiten wurden als Richtzeiten ausgegeben, die auf andere Prüfungsleistungen angerechnet werden konnten.<br />

Eine Ausnahme war die maximal zur Verfügung stehende Zeit der schriftlichen Prüfung (laut VO max. 90 min)<br />

und die maximal zur Verfügung stehende Gesamtzeit.<br />

• Die Planungsaufgabe 6 (VDE-Protokoll) der schriftlichen Aufgabenstellung wurde ersatzlos gestrichen (It. Aussage<br />

von Person X in der Prüferschulung). Für die Durchführungsphase wurde das VDE-Protokoll durch das PAL-Protokoll<br />

ausgetauscht.<br />

Grundsätzlichkeiten:<br />

• Zur Vorbereitung bzw. Durchführung fehlte die Materialliste.<br />

• Die Aufbauten der Aktorikmodelle sowie der Schaltschränke/Gestelle waren entgegen den Vorgaben der Pretestunterlagen<br />

bereits vollständig montiert und die Pneumatik war vollständig verschlaucht.<br />

• Des Weiteren stand das Equipment (Schaltschrank + Aktorikmodell) für jeden Prüfungsteilnehmer 1 zu 1 zur Verfügung.<br />

Dies entspricht nicht der üblichen Praxis in den Ausbildungsbetrieben. Die Bereitstellung des Equipments<br />

beträgt dort pro Prüfungsteilnehmer 1 zu 5; im Einzelfall 1 zu 3).<br />

• Diese Vorbereitungsarbeiten führten zu einer Idealisierung der Prüfung.<br />

• Ohne die getätigten Vorbereitungsarbeiten wäre die gesamte Prüfungszeit um ca. eine Stunde länger ausgefallen.<br />

• Für die Durchführung der Prüfung fehlten grundsätzliche Informationen. Ein Leitfaden für die Prüfungsteilnehmer<br />

sowie für die Prüfer existierte nicht.<br />

• Es blieben Fragen offen wie z. B.:<br />

– Wieviel Zeit steht dem Prüfungsteilnehmer zur Lösung der schriftlichen Aufgaben zur Verfügung Dies war den<br />

Prüfungsteilnehmern nicht bewusst (Richtzeiten der einzelnen Arbeitsaufgaben).<br />

– 90 Minuten waren für die schriftlichen Aufgabenstellungen zu kurz, da die Aufgaben sehr umfangreich und<br />

schwierig waren (Beispiel SPS-Programm).<br />

– Wie umfangreich darf die Auswertung der ungebundenen Aufgaben sein und wie lange dauert die Auswertung<br />

Eine Musterlösung, die zumindest einen „roten Faden“ enthält, war nicht vorhanden, wäre aber sinnvoll gewesen.<br />

13 Auf Wunsch der Mitglieder des PAL-Hauptausschusses werden im Bericht keine Namen genannt.<br />

95


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

• Der Aufbau der Prüfungsunterlagen ist durch die Komplexität der Aufgaben sehr aufgebläht. Um unnötiges<br />

Blättern zu ersparen, wäre eine Zusammenfassung einzelner Teile (Stromlaufpläne, Klemmenbelegungspläne, Arbeitsaufgaben)<br />

sinnvoll gewesen.<br />

• Als kritisch war das Fehlen des Unterweisungsbogens für jeden Prüfungsteilnehmer zu werten. Damit war nicht<br />

sichergestellt, ob die Prüfungsteilnehmer der drei Ausbildungsbetriebe über mögliche Gefahren und die örtlichen<br />

Gegebenheiten im Prüfbetrieb belehrt worden sind!<br />

• Ebenfalls war das Fehlen des Inbetriebnahmeprotokolls der funktionstüchtigen Anlage aus der Vorbereitungsphase<br />

(gelbe Unterlagen) vor der Prüfungsdurchführung als kritisch zu werten. Damit war nicht sichergestellt, ob die<br />

Prüfungsteilnehmer mit einer den elektrischen Vorschriften (elektrische Sicherheit) einhergehende Anlage zur<br />

Prüfung erscheinen.<br />

Erster Prüfungstag (schriftliche Aufgabenstellung):<br />

• Die Prüfungsphase „Einlesen in die Prüfungsunterlagen“ war auf 60 min festgelegt. Dem Prüfungsteilnehmer war<br />

es nicht erlaubt, Notizen zu machen. Hier ist man geneigt, nach dem Sinn dieser Prüfungsphase zu fragen. Sieht dies<br />

die VO so vor<br />

• Die Betrachter sind sich einig, dass lediglich die Planungsaufgaben 1 und 2 den Anspruch als schriftliche Aufgabenstellungen<br />

erfüllen. Dieser Anteil ist jedoch gemessen an den zu erwartenden Leistungsanforderungen der Prüfungsteilnehmer<br />

viel zu gering. Der erwartete Wissenstand der Schule wird hierbei nicht widergespiegelt.<br />

• Offensichtlich ist, dass schriftliche Aufgabenstellungen mit den Bestandteilen der Planungsphase vermischt wurden.<br />

Eine klare Trennung ist nicht zu erkennen.<br />

• Da es keine „richtige“ Kenntnisprüfung mehr gibt, fühlen sich die Berufsschulen/Lehrer nicht an der Prüfung beteiligt.<br />

Vom Prüfungsausschuss wurde bemängelt, dass hier zu wenige Inhalte abgefragt werden und es wurde<br />

darauf hingewiesen, dass diesem Prüfungsteil die fachliche Tiefe fehlt.<br />

Anmerkung der Verfasser dieses Schreibens:<br />

Vorschläge für schriftliche Aufgabenstellungen, die sich ausschließlich auf das Prüfungsequipment bezogen, wurden<br />

vom den Arbeitgeber- und Lehrervertretern des Arbeitskreises „Pretest“ gemacht, diese wurden aber vom Ersteller<br />

abgelehnt.<br />

• Die Programmierarbeit erfolgte im Anschluss an die Kenntnisprüfung. Wo wird diese Prüfung später durchgeführt<br />

Schule oder Betrieb Kann jeder Prüfbetrieb entsprechend viele Programmierplätze zur Verfügung stellen oder<br />

kann die Programmierarbeit auch im Anschluss an die Kenntnisprüfung in der Schule durchgeführt werden MUSS<br />

es ggf. an einem Tag zwei verschiedene Prüfungsorte geben, zwischen denen die Prüfungsteilnehmer hin- und herfahren<br />

müssen<br />

• Die Vorgabe von 90 min für die Lösung der schriftlichen Aufgabenstellungen reichte den Prüfungsteilnehmern<br />

nicht aus, um alle Aufgabenstellungen zu lösen.<br />

Zweiter Prüfungstag (Durchführung):<br />

Die Fehlersuche (Arbeitsauftrag 2) wurde von den Prüfern als sehr wichtig und prüfungsrelevant eingeschätzt, da es<br />

sich dabei um betrieblichen Alltag handelt. Jedoch fehlt ein Modus, der nachfolgende Fragen zu Fehlersuche beantwortet:<br />

• Welches Zeitfenster steht dem Prüfungsteilnehmer zur Fehlersuche zur Verfügung<br />

• Wie hoch ist die Anzahl der vorgegebenen Fehler<br />

• Wie und zu welchem Zeitpunkt erfolgt die Rückrüstung der Anlage<br />

• Wie ist die Bewertung zu gestalten; erfolgt bei Hilfestellung ein Punkteabzug<br />

• Wie wird weiter verfahren, wenn der Fehler nicht gefunden wird bzw. <strong>neue</strong> Fehler entstanden sind<br />

96


Anhang B: Protokolle der Prüfungen<br />

Bewertung:<br />

• Die Gewichtung der einzelnen Kenntnisaufgaben ist gleich groß, obwohl der Zeitaufwand und das Niveau sehr<br />

unterschiedlich sind. (Vergleich Aufgabe 1 – Nachlaufzeit berechnen und Aufgabe 4 – Erweiterungen der Schaltungsunterlagen).<br />

• Die Bewertungsskala ist zu grob. Eine durchgängige Skala von 0-10 fehlt. Die Skala 0-3-5 ist zu undeutlich.<br />

• Die Bewertungsskalen der Aufgaben 4 und 5 sind unvollständig und passen nicht zu den Aufgabenstellungen.<br />

Planungsarbeit 4a – Funktionspläne ergänzen, 4b – Schaltpläne ergänzen, 5 – Zuordnungsliste erweitern. Laut<br />

Bewertungsskala: Montieren & Verdrahten (schriftliche Aufgabenstellung 4), SPS-Programm erstellen (schriftliche<br />

Aufgabenstellung 5).<br />

• Daraus folgt, dass Aufgabe 4b unter Punkt 4 und 4a in Punkt 5 bewertet wird. Wo wird die Zuordnungsliste<br />

(Aufgabe 5) bewertet<br />

• Bei der Erstellung des SPS-Programms gab es kaum Teilpunkte, obwohl die Aufgabe sehr umfangreich war. Die einzelnen<br />

Punkte des Gesamtbewertungsbogens sind teilweise unübersichtlich bzw. unverständlich. Hier müsste genauer<br />

beschrieben sein, worauf sich jeder Bewertungspunkt bezieht.<br />

Prüferaufwand:<br />

Der in dieser Prüfung notwendige Prüferaufwand – ein Prüfungsteilnehmer wurde von zwei Prüfer betreut – ist gegenüber<br />

der alten Prüfung zu hoch.<br />

97


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

C1 Fragebogen für Aufgabenersteller<br />

99


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

100


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

101


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

102


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

103


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

C2 Fragebogen für Prüfer Elektro vor der Prüfung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

110


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

111


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

112


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

113


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

C3 Fragebogen für Prüfer Elektro nach der Prüfung<br />

114


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

115


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

116


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

C4 Fragebogen für Prüfer Metall vor der Prüfung<br />

119


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

120


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

121


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

122


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

123


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

C5 Fragebogen für Prüfer Metall nach der Prüfung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

126


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

C6 Fragebogen für Prüfungsteilnehmer/-innen<br />

129


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

130


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

131


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

C7 Beobachtungsbogen<br />

134


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

136


Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

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Anhang C: Fragebögen der Pretest-Evaluierung<br />

139


Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />

Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />

Stellungnahme der PAL<br />

1. Systeminformatiker/-in<br />

Frontplatte: Hier wurde vom Entwickler bewusst für alle Durchbrüche ein Durchmesser von 10 mm gewählt. Der<br />

Durchmesser orientiert sich an dem größten verwendeten Bauteil.<br />

Dies sollte den Hintergrund haben, dass dem Prüfungsteilnehmer nicht durch unterschiedliche Durchmesser suggeriert<br />

wird, wo er die unterschiedlichen Bauteile zu platzieren hat. Er soll im Gegenteil in seiner Entscheidung frei<br />

bleiben und seine Entscheidung nach fachlichen Gesichtspunkten begründen.<br />

Der Nachteil war aber, dass Standard-Bauteile, die sonst in PAL-Prüfungen eingesetzt werden, durch die Durchbrüche<br />

durchgefallen wären.<br />

Bei der Prüferschulung in Frankfurt wurde dieser Aspekt angesprochen und auch im Vorfeld der Prüfungen in Zusammenarbeit<br />

von Prüfern beider Prüfungsorte durch Verwendung von Nicht-Standard-Bauteilen und Alufolie gelöst.<br />

Allerdings hatten die Firmen weiterhin das Problem, dass diese Vorgehensweise nicht betriebsüblich ist und die Optik<br />

der Frontplatte nicht der Optik einer für den Kunden gefertigten Frontplatte entspricht.<br />

In der Prüfung letztendlich war dieser Fertigungsschritt, wie Sie sicherlich auch beobachtet haben, kein Problem.<br />

Alarmverzögerung und Prüffrequenz: Die dargestellten 1 Hz widersprechen nicht den durch den Berliner Prüfer Y errechneten<br />

Werten, sondern entsprechen dem Urzustand der Baugruppe, der so auch in der Funktionsbeschreibung der<br />

Baugruppe in den Bereitstellungsunterlagen beschrieben ist. Auch wurde in den Bereitstellungsunterlagen gefordert,<br />

diesen Urzustand durch Messung nachzuweisen. Die Vorgehensweise in der Prüfung wäre nun gewesen, zu überlegen,<br />

dass die längste Verzögerungszeit bei 1 Hz 512 Sekunden beträgt und der dabei verwendete Kondensatorwert 15 µF<br />

beträgt.<br />

Anschließend hätte der Prüfungsteilnehmer erkennen müssen, dass, z. B. für die Gruppe A, die längste geforderte<br />

Verzögerungszeit 4 Minuten beträgt, aber diese 4 Minuten zu Testzwecken tatsächlich in nur 10 Sekunden ablaufen<br />

soll. Dies bedeutet, dass einfach der Quotient von 512 Sekunden und 10 Sekunden gebildet und mit diesem dann 15 µF<br />

geteilt wird und man so auf den richtigen Kondensatorwert kommt (293 nF; der Kondensatorwert kann jedoch auch<br />

auf anderem Weg errechnet werden).<br />

Unserer Meinung nach setzt dieses oben beschriebene Erkennen von Zusammenhängen und die Abhängigkeit der<br />

Unterlagen untereinander ein sehr hohes Maß an Einsetzen von Transferwissen und die Fähigkeit, Probleme analytisch<br />

lösen zu können, voraus. Hier handelt es sich um Fähigkeiten, die ein Auszubildender nach 18 Monaten wahrscheinlich<br />

nur bedingt zur Verfügung hat. Die Aufgaben wurden, soweit mir bekannt, in dieser Weise auch von keinem Prüfungsteilnehmer<br />

so gelöst.<br />

Elektrische Schutzmaßnahmen: Standard-Prüfungsrahmen und Standard-Stromversorgung müssen nach DIN VDE<br />

0701/0702 getestet zur Prüfung vorhanden sein (Forderung aus den Bereitstellungsunterlagen). Das Protokoll gibt vor,<br />

was zu tun ist. Jedoch lassen die bei dieser Qualifikation geforderten „situativen Gesprächsphasen“ es zu, weiterführende<br />

Aspekte zu beleuchten. Ist so auch in Berlin und Nürnberg geschehen.<br />

Messprotokoll der Funktionsprüfung: Die Prüfungsteilnehmer/-innen hatten den Zustand von LEDs zu dokumentieren.<br />

In der realen PAL-Prüfung F07, aus der das Messprotokoll stammt, wurde mit einer niedrigeren Frequenz gearbeitet,<br />

sodass der Zustand „blinkt“ im Lösungsvorschlag hinterlegt ist. Bei der Pretestprüfung, bei der an dieser<br />

Stelle mit einer höheren Frequenz gearbeitet worden ist, wäre der Zustand „leuchtet“ oder „flackert“ der richtige<br />

gewesen. Durch Nachbau im Vorfeld der Prüfung wäre dieser Umstand bemerkt worden. Beim theoretischen Durchdenken<br />

ist dieser Sachverhalt leider nicht nachvollziehbar gewesen.<br />

141


Stellungnahme zu den Pretestprüfungen<br />

Arbeitsschritt 3: Die Verzögerungszeit 10 Sekunden gibt ganz klar vor, welche Jumperstellung der/die Prüfungsteilnehmer/-innen<br />

zu wählen hat (er/sie hat sich an dieser Stelle der Prüfung bereits ca. 4 bis 5 Stunden mit der Verzögerungszeit<br />

beschäftigt Z siehe Alarmverzögerung und Prüffrequenz). Der Hinweis „Ermitteln Sie bei betätigtem ...“<br />

ist vielleicht unglücklich gewählt und wäre besser durch „Ermitteln Sie bei dauerhaft gedrücktem ...“ oder Ähnlichem<br />

beschrieben gewesen. Ist aber im Grunde genommen trotzdem ein unmissverständlicher Hinweis an den Prüfungsteilehmer.<br />

Arbeitsschritt 4: „Funktion Drahtbruch“ entspricht „Alarm“. Z Ist so in der Funktionsbeschreibung in den Bereitstellungsunterlagen<br />

beschrieben.<br />

Arbeitsschritt 5: „Funktion Kurzschluss“ entspricht „Alarm“. Z Ist so in der Funktionsbeschreibung in den Bereitstellungsunterlagen<br />

beschrieben.<br />

Arbeitsschritt 6: „Funktion bei Voralarm mit verzögertem Externalarm“ entspricht „Voralarm“. Z Ist so in der Funktionsbeschreibung<br />

in den Bereitstellungsunterlagen beschrieben.<br />

Die Beschreibung der Fehler aus Berlin wurden sofort nach Erhalt nach Nürnberg (vor Prüfungstermin) weitergeleitet.<br />

Die Fehler wurden vor Beginn der Prüfung mit dem Prüfungsausschuss durchgesprochen. Der Prüfungsausschuss sah<br />

aber keine Notwendigkeit der Korrektur und die Prüfung lief auch ohne Zwischenfälle ab.<br />

2. Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />

Arbeitskreis-Sitzung der Entwickler im Ausbildungsberuf „Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik“<br />

Stellungnahme zur Umsetzung des Pretests des Berufsbildes EAT<br />

Es gibt grundsätzlich unterschiedliche Interpretationen der BMBF-Umsetzungshilfe bezüglich der schriftlichen Aufgabenstellungen.<br />

• Die Systeminformatiker haben im Rahmen einer schriftlichen Prüfung … gebundene und … ungebundene Aufgaben<br />

sowie die Prüfungszeit der schriftlichen Prüfung festgelegt.<br />

• Der Vorschlag der schriftlichen Aufgabenstellung, der sich auf die Bereitstellungsunterlagen und die Qualifikationsbereiche<br />

1-5 bezieht, wird von fünf AK-Teilnehmern als Mindestmaß einer schriftlichen Aufgabenstellung gefordert.<br />

• Der vorliegende BMBF-Vorschlag sieht als schriftliche Prüfungsleistung sechs Planungsarbeiten und keine auf die<br />

Lernfelder des Rahmenlehrplans bezogene schriftliche Aufgabenstellungen vor. Dieser Vorschlag wird von drei AK-<br />

Teilnehmern unterstützt.<br />

Obwohl im Rahmenlehrplan festgelegt ist, dass die Gegenstände der Zwischenprüfung oder des Teils 1 der Abschlussprüfung<br />

in den Zielen und Inhalten der Lernfelder 1 bis 6 zu berücksichtigen sind, ist dies in dem BMBF-Vorschlag<br />

nicht vorgesehen.<br />

In der IHK-Sitzung vom 26. November 2007 in Stuttgart wurde für den Pretest festgelegt, dass schriftliche Aufgabenstellungen<br />

sowohl als gebundene als auch als ungebundene Aufgaben zulässig sind. Dies sieht der BMBF-Vorschlag<br />

nicht vor.<br />

Um den Pretest evaluieren zu können, ist es notwendig, für alle am Pretest beteiligten Ausbildungsberufe gleiche<br />

Voraussetzungen zu schaffen. Eine Vergleichbarkeit ist sonst nicht gegeben.<br />

Die Evaluation muss von einem unabhängigen Gremium durchgeführt werden.<br />

Zusammenfassung:<br />

Der vorliegende BMBF-Vorschlag und die daraus resultierende Form des Pretests werden von den unterzeichnenden<br />

AK-Teilnehmern abgelehnt.<br />

Stuttgart, 29.01.2008<br />

142


Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />

3. Werkzeugmechaniker/-in<br />

Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in<br />

Der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in geht mit sieben Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme davon aus, dass der vom<br />

Ausschuss erarbeitete Pretest-Erstentwurf den Aussagen der Rechtsverordnung für den Beruf Werkzeugmechaniker<br />

/-in VO 2007 entspricht (§6 und §21). Der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in kann sich nicht damit identifizieren,<br />

dass für zukünftige Aufgaben Kenntnisfragen nicht mehr gestellt werden dürfen.<br />

Die Grundvoraussetzung für lebenslanges Lernen und Flexibilität im Beruf sind die in der Berufsschule und Betrieb<br />

erlernten Fachkenntnisse. Diese auch abzuprüfen hält der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in für weiterhin zwingend<br />

notwendig.<br />

Eine Einschränkung gemäß der Umsetzungshilfe der Prüfungsinhalte kann der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in im<br />

Interesse einer berufsprägenden Prüfung nicht mittragen.<br />

Deshalb distanziert sich der Ausschuss Werkzeugmechaniker/-in vom vorliegenden Pretest.<br />

143


Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />

Stellungnahme der Arbeitgeber-Vertreter im PAL-Hauptausschuss zum<br />

Evaluationsbericht zur Erprobung der vom BMBF herausgegebenen<br />

„Umsetzungshilfen für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen<br />

und handwerklichen Elektroberufe“ (Pretest)<br />

Mit der Einführung der <strong>neue</strong>n Prüfungen in den Metall- und Elektroberufen in den Jahren 2003 und 2004 ist es den<br />

Industrie- und Handelskammern gelungen, praxisnahe, handlungsorientierte und verordnungskonforme Prüfungen zu<br />

implementieren. Diese etablierten Prüfungen finden sowohl bei Betrieben, Berufsschulen wie auch Auszubildenden<br />

großen Anklang und Akzeptanz. Da die IHKs daran interessiert sind, Prüfungen kontinuierlich zu verbessern, haben sie<br />

das <strong>neue</strong> Prüfungskonzept der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung herausgegebenen Umsetzungshilfe<br />

in den Metall- und Elektroberufen erprobt. Ziel war es, zu untersuchen, wie sich das Konzept in der Praxis auf die<br />

Aussagefähigkeit und damit die Qualität der Prüfung auswirkt und wie hoch der Aufwand des <strong>neue</strong>n Ansatzes ist –<br />

beides jeweils im Vergleich zur aktuellen IHK-Prüfung.<br />

Der Erprobung lagen folgende Rahmenbedingungen zu Grunde: Die Aufgabenerstellung erfolgte mithilfe der Autoren<br />

der Umsetzungshilfe, externer Aufgabenentwickler und der PAL-Fachausschüsse. Beim Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

wurde die Prüfung aus der Umsetzungshilfe eingesetzt. Für die Systeminformatiker wurde die Pretestaufgabe<br />

maßgeblich durch das Hinzuziehen eines externen von der Gewerkschaft Ver.di benannten Autors gestaltet.<br />

Beim Werkzeugmechaniker erarbeitete der zuständige PAL-Fachausschuss unter Mitwirkung eines Autors der Umsetzungshilfe<br />

die Pretestaufgaben.<br />

Die Prüfungsdurchführung lag in den Händen von eigens für die Erprobung geschulten Prüfern aus den ausgewählten<br />

Berufen, welche auf umfangreiche Prüfungserfahrungen zurückgreifen konnten. Die Anzahl der Aufgabenersteller und<br />

insbesondere der durchführenden Prüfer lag deutlich über dem Ansatz einer herkömmlichen Prüfung. Alle Beteiligten<br />

waren hoch motiviert und standen dem <strong>neue</strong>n Prüfungsansatz offen gegenüber. Zusammengefasst können die Rahmenbedingungen<br />

für die Erprobung daher insgesamt als ausgesprochen günstig bezeichnet werden.<br />

Die beiden Evaluatoren haben eine Vielzahl an Erkenntnissen aus der Erprobung zusammengetragen und in diesem<br />

Bericht gebündelt. Ihre wesentlichen Erkenntnisse sind:<br />

• In zwei von drei Berufen korrelieren die Prüfungsergebnisse sehr stark mit denen der regulären Prüfung. Die höchste<br />

Korrelation wird dabei beim Elektroniker für Automatisierungstechnik festgestellt. Da die Pretestaufgabe in<br />

diesem Beruf unverändert aus der Umsetzungshilfe übernommen wurde, ergibt sich die Frage, warum ein gänzlich<br />

<strong>neue</strong>s Prüfungsmodell eingeführt werden soll.<br />

• Die Umsetzung des <strong>neue</strong>n Prüfungsansatzes ist mit einem erheblich höheren Aufwand verbunden. Dies zeigt sich<br />

insbesondere an der Zahl der erforderlichen Prüfer, welche doppelt so hoch war wie im Vergleich zur regulären<br />

Prüfung. Dieser Umstand ist nicht den speziellen Bedingungen einer Erprobung geschuldet. Im Gegenteil: Aufgrund<br />

der Erfahrungen bei der Pretestdurchführung kann vermutet werden, dass auch nach einer Einführung des kriterienorientierten<br />

Ansatzes dieser Aufwand nicht geringer wird.<br />

• Der höhere Aufwand zeigt sich auch sehr deutlich bei der Aufgabenerstellung. Der Aufgabenerstellungsprozess zog<br />

sich über 1½ Jahre hin. Neben den Fachausschussmitgliedern der PAL waren zusätzliche externe Fachexperten<br />

und Autoren der Umsetzungshilfe in die Aufgabenerstellung einbezogen. Die Sitzungshäufigkeit lag insgesamt bei<br />

einem Vielfachen des Sitzungsbedarfs zur Erstellung der regulären Prüfungsaufgaben.<br />

• Bei der Aufgabenerstellung wurde offensichtlich, dass die Operationalisierung des kriterienorientierten Prüfungsansatzes<br />

in der Praxis nicht einfach ist. Obwohl die Autoren der Umsetzungshilfe an der Erstellung der Pretestaufgaben<br />

mitwirkten, scheint es nicht in allen Fällen gelungen, dass die Aufgaben dem Konstrukt des kriterienorientierten<br />

Ansatzes vollständig entsprechen. Dies erklärt im Übrigen auch die unterschiedlichen Korrelationen der<br />

Prüfungsergebnisse in den einzelnen Berufen.<br />

• Die Prüfungspraktiker hatten vor dem Pretest eine positive Erwartung. Nach der Prüfung lehnen sie den kriterienorientierten<br />

Ansatz mehrheitlich ab und möchten die reguläre Prüfung weiterhin durchführen.<br />

145


Stellungnahme zu den Pretestprüfungen<br />

Bei Aus- und Fortbildungsprüfungen geht es zwar nicht um Präferenzen von bestimmten Personengruppen. Da die<br />

Feststellung der beruflichen Handlungskompetenz die Kernaufgabe der ehrenamtlich tätigen Prüfer ist, müssen die<br />

Hinweise der Prüfer allerdings ernst genommen und beachtet werden. Denn sie wissen, was ein junger Mensch in der<br />

betrieblichen Praxis können muss.<br />

Mit ihrem Engagement steht und fällt das Prüfungswesen der beruflichen Bildung.<br />

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die Erkenntnisse zur Aussagekraft und zum Aufwand des <strong>neue</strong>n Prüfungskonzeptes<br />

im Vergleich zur regulären Prüfung keine nennenswerten Anhaltspunkte für die Einführung des <strong>neue</strong>n<br />

Prüfungsmodells liefern. Auch die Erfahrungen der Praktiker stellen dar, dass diese keinen erkennbaren Mehrwert des<br />

<strong>neue</strong>n, mit erheblichem Aufwand und hohen finanziellen Kosten erprobten Prüfungsansatzes gegenüber den derzeitigen<br />

Prüfungen in den Metall- und Elektroberufen sehen.<br />

Die Erprobung hat zudem gezeigt, dass konzeptionelle Unklarheiten bei der Operationalisierung des <strong>neue</strong>n Prüfungsansatzes<br />

in der Aufgabenentwicklungs- und Prüfungspraxis bestehen. Wenn die Umsetzung des kriterienorientierten<br />

Ansatzes von den Evaluatoren als nicht im Sinne der Autoren der Umsetzungshilfe als durchgängig gelungen bezeichnet<br />

wird, muss hinterfragt werden, wo die Ursachen liegen. Der Hinweis der Evaluatoren, dass auch die aus der Umsetzungshilfe<br />

übernommene Beispielaufgabe des Elektronikers für Automatisierungstechnik nicht dem kriterienorientierten<br />

Ansatz in vollem Umfang entspricht, führt zu der Frage, ob das theoretische Konzept überdacht werden muss.<br />

Fazit: Der Pretest war sinnvoll und nützlich. Nur so konnten Erfahrungen bei der praktischen Umsetzung des <strong>neue</strong>n<br />

Prüfungsmodells ermittelt werden. Greifbare Ansätze oder zwingende Argumente für die Weiterentwicklung des Prüfungswesens<br />

im Sinne der Umsetzungshilfe hat der Pretest nicht erbracht. Die Ergebnisse werden allerdings bei der<br />

weiteren Diskussion und Gestaltung um kompetenzorientierte Prüfungen und Kompetenzmessungen hilfreich sein.<br />

146


Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />

Stellungnahme der Arbeitnehmer im PAL Hauptausschuss zum Evaluierungsbericht<br />

zur Erprobung der vom BMBF herausgegebenen „Umsetzungshilfen<br />

für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und<br />

handwerklichen Elektroberufe“ (Pretest)<br />

Der Wandel betrieblicher Organisationen weg von funktionsorientierten und hin zu handlungs- und prozessorientierten<br />

Strukturen findet seinen Niederschlag in immer mehr neu geordneten Ausbildungsberufen. Beispielhaft für diese<br />

Entwicklungen sind die Metall- und Elektroberufe, deren Gestaltungsprinzipien sich an der beruflichen Handlungskompetenz<br />

orientieren. Diese soll durch Lösen konkreter Arbeitsaufgaben und Aufträge, durch die Sicherung und<br />

Optimierung von Prozessabläufen sowie durch Dienstleistungs- und Kundenorientierung vermittelt werden. Somit<br />

bestimmen Geschäftsprozesse nunmehr die berufliche Ausbildung, sie finden ihre Entsprechung in den Lernfeldkonzepten<br />

moderner Rahmenlehrpläne. Eine derartige Neugestaltung der Berufsausbildung erfordert entsprechende,<br />

neuartige Abschlussprüfungen. Das bedeutet, dass Prüfungsformen und -instrumente geschaffen werden mussten,<br />

die vor allem dem Gebot der Arbeits- und Geschäftsprozessorientierung Geltung verschaffen. Die Ausbildungsordnungen<br />

der Elektroberufe beinhalten diese <strong>neue</strong>n, notwendigen Prüfungsformen und -instrumente.<br />

Die vom Bundesbildungsministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlichten „Umsetzungshilfen für die<br />

Abschlussprüfungen der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen Elektroberufe“ verdeutlichen die Intentionen der<br />

<strong>neue</strong>n Prüfungsstruktur, beschreiben Aufbau und Konzeption und liefern eine Reihe von praktischen Beispielen. Anhand<br />

eines Bezugs- bzw. Referenzsystems, das sich an definierten Kriterien orientiert, – ausführlich beschrieben in<br />

der Umsetzungshilfe – lassen sich Prüfungsaufgaben hinsichtlich ihrer Eignung für die <strong>neue</strong>n Prüfungen beurteilen.<br />

Um den Einstieg in die Umsetzung dieser <strong>neue</strong>n Prüfungsstrukturen zu testen, wurde im PAL-Hauptausschuss die<br />

Durchführung eines Pretests – und seine Evaluierung – für zwei Elektro- und einen Metallberuf beschlossen.<br />

Die Auswertung des Evaluierungsberichts über den Pretest zeigt, dass es bislang nur in Ansätzen gelungen ist, die<br />

<strong>neue</strong>n Anforderungen an die Prüfungsgestaltung und -durchführung in der Praxis umzusetzen. Die durch das Bundesbildungsministerium<br />

nach dem Erlass der <strong>neue</strong>n Ausbildungsordnungen in den industriellen und handwerklichen<br />

Elektroberufen im Jahr 2003 erarbeitete Umsetzungshilfe für die Prüfungsgestaltung wird in der Praxis der Prüfungsaufgabengestaltung<br />

mehrheitlich nicht als wesentliche Orientierungshilfe genutzt und akzeptiert.<br />

Zumindest lässt sich dies begründet für die drei untersuchten Modell-Fachausschüsse der PAL sagen. Da die Umsetzungshilfe<br />

den Prüferinnen und Prüfern ebenso wie den Prüfungsaufgabenerstellern den <strong>neue</strong>n prüfungsmethodischen<br />

Ansatz (kriteriumsorientierter Ansatz) näher bringen will, der sich in einigen wesentlichen Punkten von der<br />

jetzigen IHK-Prüfung unterscheidet, ist dieses Ergebnis unbefriedigend und kann nur der Auftakt für intensivere<br />

Bemühungen aller beteiligten Akteure sein, um die <strong>neue</strong>n ordnungspolitischen und rechtlichen Prüfungsvorgaben<br />

praktisch umzusetzen.<br />

Der Prozess der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Intentionen der Neuordnung und den damit verbundenen<br />

<strong>neue</strong>n Prüfungen hat erst begonnen. Die Rahmenbedingungen zur Durchführung des Pretests waren nicht geeignet,<br />

um die Einführung einer <strong>neue</strong>n „Prüfungsphilosophie“ zu fördern.<br />

Trotz der Kritik an der Umsetzungshilfe, der Ablehnung des kriterienorientierten Ansatzes und einer immer wieder<br />

durchscheinenden wertenden Darstellung im Evaluierungsbericht, durch einen Teil der Evaluatoren, war der Pretest<br />

aus Sicht der Arbeitnehmer wichtig, um feststellen zu können, welche Probleme an welchen Stellen bei der Prüfungsaufgabenentwicklung<br />

und bei der Prüfungsdurchführung auftraten. Die vorbereitenden Maßnahmen zur Pretestdurchführung<br />

haben nicht ausgereicht, um die Intentionen der Umsetzungshilfe nachhaltig zu vermitteln.<br />

Die Einbeziehung der Mehrheit der Mitglieder der zuständigen PAL-Fachausschüsse, die zuständig für die drei „Pretest-Berufe“<br />

sind, ist nicht gelungen. Dadurch ist von vornherein eine wesentliche Voraussetzung nicht erfüllt worden,<br />

die für eine erfolgreiche Umsetzung des Pretests unverzichtbar gewesen wäre.<br />

147


Stellungnahme zu den Pretestprüfungen<br />

Eine wichtige Lehre die daraus zu ziehen ist, ist sicher, dass solch umfassende Innovationen sich nicht einfach durch<br />

Verordnung von oben nach unten umsetzen. Das Ehrenamt darf mit der schwierigen Umsetzungsaufgabe nicht allein<br />

gelassen werden. Schwierig war, dass die Umsetzungshilfe mit einer zeitlichen Verzögerung von rund drei Jahren recht<br />

spät kam. Das gilt erst recht für den Pretest als praktische, wissenschaftlich begleitete Erprobung. Der hohe Qualifizierungsbedarf<br />

und die nötige Überzeugungsarbeit für die Notwendigkeit der Einführung <strong>neue</strong>r Prüfungen wurden<br />

unterschätzt.<br />

Es geht bei den <strong>neue</strong>n Prüfungsformen darum, die berufliche Handlungskompetenz in den Mittelpunkt der Leistungsmessung<br />

und -beurteilung zu stellen. Die fachsystematische Strukturierung der Prüfungsaufgaben alten Typs muss<br />

überwunden und durch Aufgaben ersetzt werden, die handlungsbezogen sind und sich explizit an beruflichen Tätigkeitsfeldern<br />

und Arbeitsprozessen orientieren. Einige Lehrkräfte beruflicher Schulen befürchten, dass die <strong>neue</strong>n Prüfungen<br />

das schulisch zu vermittelnde Wissen ausblenden. Die BMBF-Umsetzungshilfe wurde auf Basis der geltenden<br />

Ordnungsmittel (Ausbildungsordnung, Rahmenlehrplan) entwickelt, sie gibt keine auf die Rahmenlehrpläne bezogenen<br />

schriftlichen Aufgabenstellungen mehr vor.<br />

Die Annahme, dass bei den <strong>neue</strong>n Prüfungen das berufsschulische Wissen keine nennenswerte Rolle mehr spielt, ist<br />

eine Fehlinterpretation. Berufliche Handlungskompetenz gibt es nicht, ohne dass die handelnde Person über das erforderliche<br />

fachliche und allgemeine Wissen verfügt. Das gilt selbstverständlich auch in Prüfungen die Wissen eher<br />

implizit (handlungsgebunden) als explizit (kontextunabhängig) – abfragen. Die ehrenamtlichen Prüfer/innen für die<br />

<strong>neue</strong>n Prüfungsformen zu gewinnen, gehört zu den Aufgaben der Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Industrieund<br />

Handelskammern und auch der Prüfungsaufgabenerstellungseinrichtungen. Die Evaluierung belegt eindeutig,<br />

dass der Qualifizierungs- und Informationsbedarf erheblich unterschätzt wurde. Für die Qualifizierung und Information<br />

der Ehrenamtlichen sind mehr Kapazitäten zur Verfügung zu stellen.<br />

Ausgewählte Anmerkungen zum Evaluierungsbericht<br />

Der Pretest bezog sich auf die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung herausgegebene „Umsetzungshilfe<br />

für die Abschlussprüfung der <strong>neue</strong>n industriellen und handwerklichen Elektroberufe“. Ein wesentlicher Kern der <strong>neue</strong>n<br />

Prüfungen ist der „kriteriumsorientierte” Zugang in der Leistungsmessung und -bewertung.<br />

Der Aufgabenkonstruktion sind die folgenden Kriterien zugrunde zu legen:<br />

• Prüfungs(teil)aufgaben müssen den fünf nachzuweisenden Qualifikationen der Verordnung eindeutig zuzuordnen<br />

sein und diese auch gültig abbilden!<br />

• Sie stehen als vorgegebene Ziele im Mittelpunkt der Prüfung!<br />

• Alle Prüfungs(teil)aufgaben müssen systematisch über die komplexe Arbeitsaufgabe miteinander in einem Gesamtzusammenhang<br />

stehen!<br />

• Prüfungs(teil)aufgaben dürfen nicht für sich alleine – ohne Berücksichtigung des Aufgabenszenarios – lösbar<br />

sein!<br />

Ziel des Pretests war es, zu prüfen, wie gut es gelungen ist, den kriterienorientierten Prüfungsansatz umzusetzen und<br />

welche <strong>neue</strong>n Anforderungen sich aus der Einführung des <strong>neue</strong>n Prüfungskonzepts bei den Prüfern, Auszubildenden,<br />

Aufgabenerstellern und IHKs ergeben.<br />

Im Abschnitt 7.1 des Evaluierungsberichts wird darauf verwiesen, dass die kriterienorientierte Struktur der Aufgabensätze<br />

für die Prüfer nicht greifbar gemacht wurde, obwohl zumindest für den EAT alle Informationen in der Umsetzungshilfe<br />

gegeben waren. Das es also den Aufgabenerstellern nicht gelungen sei, die kriterienorientierte Bewertung<br />

im Sinne der Umsetzungshilfe in den Aufgabensätzen aufzugreifen. Diese Feststellung ist auch deshalb erstaunlich,<br />

als dass zumindest den EAT-Prüfern im Zuge der, dem Pretest vorgelagerten, Prüferschulung in Frankfurt/Main die<br />

Unterlagen zur horizontalen, kriterienorientierten Bewertung vorgestellt und auch mit ihnen und den anwesenden<br />

Vertreter/innen der IHKs diskutiert wurden. Wenn die erforderlichen Materialien in den Bereitstellungsunterlagen<br />

gefehlt haben, steht das jedenfalls nicht im Zusammenhang mit der Aufgabenerstellung.<br />

Die in Abschnitt 7.1 des Evaluierungsberichts angedeutete Strategie, dass die Anforderung, nur Aufgaben mit direktem<br />

Bezug zur komplexen Arbeitsaufgabe zu verwenden nicht so dogmatisch gehandhabt werden soll, wird seitens der<br />

Arbeitnehmer als nicht verordnungskonform – und rechtlich zweifelhaft – abgelehnt. Auch die Auffassung, dass die<br />

148


Anhang D: Stellungnahmen zu den Pretestprüfungen<br />

komplexe Arbeitsaufgabe in der Teil-I-Prüfung nicht die Reproduktion von Gelerntem, sondern die Befähigung zum<br />

Nutzen von Wissenselementen oder ihrer Umsetzung in die Bewältigung von Aufgabenstellungen in einem Anwendungszusammenhang<br />

erfordere, teilen die Arbeitnehmer nicht. Wie bereits oben ausgeführt geht es bei den <strong>neue</strong>n<br />

Prüfungsformen darum, die berufliche Handlungskompetenz in den Mittelpunkt der Leistungsmessung und –beurteilung<br />

zu stellen. Absicht ist gerade die Überwindung kontextunabhängiger Wissensabfragen durch handlungsbezogene<br />

Aufgaben (komplexe Arbeitsaufgabe), die sich explizit an beruflichen Tätigkeitsfeldern und Arbeitsprozessen<br />

orientieren und keine Abfrage isolierter Wissenselemente vorsehen. Als Prüfungsaufgaben kommen folglich nur reale<br />

Aufgabenstellungen, wie sie auch von Facharbeitern in der betrieblichen Praxis zu bewältigen sind, infrage. Das gilt<br />

nicht nur für den praktischen Teil, sondern auch für mündlich und schriftlich zu erbringende Prüfungsleistungen. Für<br />

die Teil-I-Prüfung der gestreckten Abschlussprüfung bedeutet das, dass die situativen Gesprächsphasen und schriftlichen<br />

Aufgabenstellungen Teil der komplexen Aufgabe sind bzw. mit der komplexen Aufgabe inhaltlich integrativ<br />

verbunden sein müssen.<br />

Der abschließende Arbeitsauftrag kann nur lauten:<br />

Was brauchen die Aufgabenersteller/-innen, was die Prüfer/-innen, um näher an die Anforderungen der <strong>neue</strong>n kriterienorientierten<br />

Prüfungen heranzukommen.<br />

Die Verordnung und die Umsetzungshilfe beschreiben das eindeutig.<br />

Unser ausdrücklicher Dank an<br />

alle Auszubildenden – die freiwillig eine zweite Teil-I-Prüfung absolviert haben –,<br />

die Aufgabenersteller,<br />

die Prüfer,<br />

die Evaluatoren und Beobachter,<br />

die PAL und den DIHK sowie die IHKs und Betriebe bei denen die Probeprüfung stattgefunden hat, für ihren Einsatz<br />

und das große Engagement.<br />

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