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ForderungsPraktiker Wiki Finanzen - Crown Credit Services

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Beitrag<br />

» In den USA und<br />

auch z. B. in UK<br />

gibt es seit Jahren<br />

und Jahrzehnten<br />

eine Kultur des<br />

Outsourcings und<br />

auch des Tradings von<br />

Kreditforderungen<br />

und Kreditpaketen. «<br />

7 Zum Thema „Risikomanagement“ vgl. z. B. von<br />

Campenhausen, Risikomanagement, 2006.<br />

8 Siehe hierzu Siepmann, Outsourcing von Problemkreditbereichen<br />

– rechtssichere Auslagerung<br />

von notleidenden Kreditengagements,<br />

S. 280.<br />

9 Siehe dazu auch Schneider-Maessen/Schumann/<br />

Skiera/Weiß, Die Optimierung der Performance<br />

im <strong>Credit</strong> Management, 2005, S. 169 ff.<br />

10 Siehe dazu auch: „Non-Performing Loans –<br />

Handlungsoptionen Motive und Strategiebestimmung<br />

aus Sicht der Kreditinstitute“ in „Finanzierung<br />

in der Unternehmenskrise“, 2008,<br />

S. 81 ff.<br />

Weiterhin will man Reputationsrisiken möglichst<br />

vermeiden und scheut daher häufig die Vergabe<br />

entsprechender Servicing-Mandate an Dritte,<br />

was jedoch unberechtigt erscheint, denn bis auf<br />

sehr wenige Ausnahmen sind sowohl die Outsourcing-Mandate<br />

als auch die Portfolioverkäufe<br />

zumeist ohne negative Reputationsauswirkungen<br />

auf Seiten der Banken verlaufen.<br />

Auf der anderen Seite werden die Kreditrisiken<br />

in den Instituten weiterhin häufig – auch in der<br />

Post-Lehman-Zeit – unterschätzt, was häufig<br />

eine Verkennung der Kreditrisiko-Ist-Situation<br />

in den Bankhäusern darstellt. Das Verlagern der<br />

Bearbeitung auf externe Dritte kann durchaus<br />

ein Schritt hin zum aktiven Risikomanagement 7<br />

sein, wenn – z. B. im Rahmen eines Outsourcings<br />

– im Institut weiterhin die wesentlichen<br />

Kontroll- und Servicer-Überwachungsfunktionen<br />

ausgeübt werden, der Dienstleister aber<br />

effizient und effektiv nach entsprechend verhandelten<br />

SLAs (= Service Level Agreements)<br />

operiert, und er selbst ein nachweislich geordnetes<br />

und adäquates Risikomanagement nachweisen<br />

kann.<br />

II. Vorteile des Servicings durch<br />

Spezialisten<br />

Die Einbindung eines spezialisierten Servicers<br />

kann viele weitere Vorteile bieten 8 . Für den Servicer<br />

ist die Kreditbearbeitung die eigentliche<br />

Kernkompetenz, während Banken dies häufig<br />

als notwendiges „Übel“ ansehen. Beim Servicer<br />

sind die gesamten Prozesse, die Strukturen und<br />

die Organisation, die IT und die Mitarbeiter auf<br />

diese Dienstleistung fokussiert und daher i. d. R.<br />

günstiger (bei Betrachtung der Vollkostenansätze<br />

Bank vs. Servicer), effektiver und effizienter<br />

als die Inhouse-Lösung vieler Kreditinstitute.<br />

Betrachtet man z. B. den Mahnprozess in einer<br />

Bank, so wird dies meist als separate und leidige<br />

Plicht ausgeführt und bleibt der letzte<br />

Ring in der Geschäftskette zur Lösung bisher<br />

nicht erkannter und daher nicht wirksam durch<br />

andere Funktionen bekämpfter Probleme 9 .<br />

Aus diesem Grund erweist sich das Mahnwesen<br />

häufig als wenig zielgerichtet und daher<br />

unwirksam im Zusammenhang mit dem tatsächlich<br />

vorhandenen Kreditrisiko eines einzelnen<br />

Kunden oder einer ganzen Kundengruppe,<br />

welches sich aus den Forderungen ergibt.<br />

Hier kann ein unbelasteter Dritter wie der<br />

externe Servicer i. d. R. zielgerichteter und<br />

direkter ansetzen, denn die bisherige – zumeist<br />

über Jahre einwandfreie und ungestörte –<br />

Kundenbeziehung zum Bankinstitut spielt<br />

für ihn keine Rolle. So gibt es z. B. keine Konflikte<br />

zwischen Kunden und Vertriebsmitarbeitern<br />

mehr, wenn die Kreditbearbeitung outgesourct<br />

wurde, denn Mitarbeiter, die seinerzeit<br />

die Finanzierung betreut haben und die jetzt<br />

ungewollt den säumigen Kunden als Forderungsmanager<br />

bearbeiten müssen, sind sicher<br />

weiterhin besser im Vertrieb aufgehoben.<br />

Die Kunden bzw. Schuldner sehen sich unvermittelt<br />

einem neuen Ansprechpartner ausgesetzt,<br />

was aber auch in der Sache durchaus<br />

einen „Fresh Start“ und somit eine positive<br />

Wendung für beide Seiten bedeuten kann.<br />

III. Handlungsoptionen aus Sicht<br />

der Banken 10<br />

Speziell bei notleidenden oder leistungsgestörten<br />

Krediten ergeben sich verschiedene Handlungsoptionen,<br />

die zumeist externe Servicing-<br />

Expertisen voraussetzen.<br />

Banken können grundsätzlich – was sicherlich<br />

auch heutzutage noch in der Mehrzahl<br />

der Fälle die von den meisten Instituten präferierte<br />

Option ist – auch die Betreuung und<br />

Abwicklung solcher Kredite durch ein eigenständiges<br />

Inhouse-Work-Out darstellen. Dies<br />

bietet Chancen, aber auch erhebliche Risiken.<br />

Man erhofft sich z. B. durch die Hebung oder<br />

Wiedererlangung der Werthaltigkeit der Kredite<br />

nach einer erfolgreichen Sanierung positive<br />

Auswirkungen auf das eigene Kreditbuch.<br />

Notwendig ist hierfür jedoch die Vorhaltung<br />

erheblicher Expertise und ausreichender finanzieller<br />

und personeller Ressourcen, damit das<br />

Inhouse-Work-Out in angemessener Art und<br />

Weise erfolgen kann, insbesondere im Hinblick<br />

auf die Mindestanforderungen für das Risikomanagement<br />

(MaRisk).<br />

Weiterhin können externe Servicer im Rahmen<br />

eines Outsourcing-Modells die weitere Bearbeitung<br />

der Kredite übernehmen. Durch das<br />

Outsourcing dieser Dienstleistungen können<br />

unternehmensinterne Ressourcen eingespart<br />

4<br />

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