ForderungsPraktiker Wiki Finanzen - Crown Credit Services
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Beitrag<br />
Service-Level-Agreement und einem funktionalen<br />
Leistungsprogramm, ist eine häufig<br />
gewählte Option.<br />
Wenn beide Seiten vertrauensvoll miteinander<br />
umgehen und die bevorzugte Partnerschaft<br />
dem Kern der Idee nach leben, ergeben sich die<br />
Vorteile, die aus einer langfristigen und verlässlichen<br />
Zusammenarbeit entstehen. Der Makler<br />
kann sehr früh in den Prozess eingebunden<br />
werden, sogar schon zur Findung des Realisationswertes.<br />
Es ist zwar aus Sicht der Compliance<br />
eine problematische Situation, dass der Makler<br />
seine eigene Zielvorgabe mitformuliert – und<br />
damit auch die Basis seiner Bezahlung. Allerdings<br />
ist es natürlich leicht möglich, durch die<br />
Vielzahl der Einzelfälle eine absichtliche Manipulation<br />
festzustellen.<br />
Jedoch ist, wie beschrieben, die Ermittlung des<br />
Realisationswerts so komplex und von Erfahrung<br />
abhängig, dass jede zusätzliche Hilfe<br />
genutzt werden sollte. Die Erkenntnisse über<br />
die Einschätzung des Maklers sind ein zusätzlicher<br />
Gewinn. Der Vermarktungspreis kann<br />
so gewählt werden, dass der Preis den Makler<br />
motiviert, aber trotzdem ein bestmögliches<br />
Ergebnis verspricht. Im Zweifelsfall erlaubt<br />
es auch, einen anderen Makler zu beauftragen,<br />
falls die Vorstellungen zu verschieden<br />
sind.<br />
V. Anreizsystem etablieren<br />
Entscheidender Faktor für eine gute Partnerschaft<br />
ist, das beide Seiten einen Interessensausgleich<br />
erfahren. Im Geschäftsleben erfolgt<br />
dieser Ausgleich gewöhnlich in Geld. Ein Preissystem<br />
sollte deshalb so gestaltet sein, dass die<br />
Interessen des Maklers möglichst weit mit den<br />
Interessen des Verwerters übereinstimmen. Der<br />
Makler ist ein Verkäufer, er sollte also besonders<br />
gut verdienen, wenn er einen guten Preis<br />
erzielt und höchstens seine Kostendeckung<br />
erreichen, wenn das Ergebnis nicht den Zielpreis<br />
erreicht. Der Makler ist aber auch Unternehmer.<br />
Das Honorar muss immer ausreichen,<br />
seine Drittkosten zu zahlen, sonst wird<br />
er seine Drittkosten senken, d. h. auch weniger<br />
Marketingmaßnahmen.<br />
Empfehlenswert ist hier ein dreigliedriges<br />
System.<br />
• Ein Grundhonorar in fester Höhe, abhängig<br />
vom Service-Level als Vorauszahlung.<br />
Es dient dazu, die Selbstkosten der definierten<br />
Mindestmaßnahmen auszugleichen.<br />
Dies senkt das Einzelrisiko des Maklers<br />
und erlaubt dem Auftraggeber, den<br />
Mindestumfang der Marketingmaßnahmen<br />
zu wählen und somit seine Zielqualität<br />
zu erreichen.<br />
• Ein Verkaufshonorar als Anteil des Verkaufserlöses.<br />
<br />
Dies ist der Anteil, mit dem der Makler seine<br />
restlichen eigenen Kosten deckt und einen<br />
kleinen angemessenen Geschäftsgewinn<br />
erzielt. Da das Grundhonorar einen Teil der<br />
Kosten deckt, kann dieser Anteil gegenüber<br />
den bekannten drei Prozent deutlich<br />
geringer ausfallen. Ein bis eineinhalb Prozent<br />
sind hier ein sinnvolles Niveau.<br />
• Ein Erfolgshonorar, das fällig wird, wenn<br />
der Realisationswert erreicht oder übertroffen<br />
wird.<br />
Der Makler erhält dann einen großzügigen<br />
Anteil des Verkaufspreises oberhalb einer<br />
vorher definierten Hürde. Diese Zahlung ist<br />
der eigentliche Gewinn für den Makler, beispielhaft<br />
wäre z. B. fünf Prozent des Mehrerlöses<br />
oberhalb 95% Realisationswert und<br />
zehn Prozent ab 100%.<br />
Die einfache Idee dieses Modells ist, dass der<br />
Makler weniger Kosten trägt, dann aber auch<br />
nur bei Erreichen des Realisationswerts einen<br />
Gewinn macht. Für den Makler bietet diese<br />
Struktur auch Vorteile. Er hat durch ein Grundhonorar<br />
weniger Kostenrisiko zu tragen, und<br />
die Vorauszahlung ist für ihn aus Liquiditätssicht<br />
günstiger. Weiterhin ist die Rendite im<br />
Erfolgsfall höher.<br />
Damit das System funktioniert, ist die richtige<br />
Bestimmung der Realisationswerte essentiell.<br />
Nur wenn der Makler die Chance hat, das<br />
Erfolgshonorar zu erreichen, ist die Arbeit für<br />
ihn lohnenswert. Wird der Realisationswert<br />
aber regelmäßig deutlich übertroffen, ist die<br />
Leistung für den Auftraggeber unverhältnismäßig<br />
teuer.<br />
VI. Kontrolle der Zusammenarbeit<br />
Um den Prozess steuern zu können, braucht<br />
man Kenntnis über die Zwischenstände und die<br />
» Der Makler ist ein<br />
Verkäufer, er sollte<br />
also besonders gut<br />
verdienen, wenn er<br />
einen guten Preis<br />
erzielt und höchstens<br />
seine Kostendeckung<br />
erreichen, wenn das<br />
Ergebnis nicht den<br />
Zielpreis erreicht. «<br />
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