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Thementafel, die unterwegs am Wegesrand der Themenpfade ...

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Panor<strong>am</strong>aweg<br />

D`Niklauser Kinzge<br />

Lebensraum Hohlweg<br />

Bild: M. Witschel<br />

Igel (Erinaceus europaeus)<br />

Lößhohlweg<br />

Hohlwege (alemannisch: Kinzge), typisch<br />

für <strong>die</strong> Lößlandschaft <strong>am</strong> Tuniberg, entstanden<br />

durch regelmäßiges Befahren mit<br />

Fuhrwerken (Bremsreifen, Hufschlag), dadurch<br />

bedingtem Lockern des Lößgesteins<br />

und nachfolgendem Ausspülen bei Nie<strong>der</strong>schlägen<br />

(Lößfließen). Vor <strong>der</strong> Flurneuordnung<br />

Mitte des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

durchzog ein ganzes Hohlwege-System<br />

<strong>die</strong> Opfinger Weinbergslandschaft.<br />

Heute existieren noch zwei größere<br />

Hohlwegrelikte auf Opfinger Gemarkung,<br />

so <strong>die</strong> „Niklauser Kinzge“ <strong>am</strong> Ostabfall<br />

des Tunibergs mit beidseitig bis zu<br />

10 m hohen Lößwänden. Ihre hohe Bedeutung<br />

für den Naturhaushalt besitzen<br />

Hohlwege durch das Nebeneinan<strong>der</strong> von<br />

Gehölzen (Kirsche, Eiche, Feldahorn,<br />

Weißdorn), Hochstaudensäumen (Schöllkraut,<br />

Salomonsiegel), Magerrasen (Kartäusernelke,<br />

Großes Windröschen) und<br />

vegetationsfreien Lößwänden sowie dem<br />

kleinräumigen Wechsel des Mikro klimas.<br />

Während <strong>die</strong> nach Süden orientierten<br />

Lößwände sowie <strong>die</strong> Magersäume <strong>der</strong><br />

Südböschungen von Wildbienen, Tagfaltern<br />

und Heuschrecken besiedelt werden,<br />

bilden <strong>die</strong> gehölzreichen, schattigen<br />

und feuchteren Nordböschungen Rückzugsbiotope<br />

für Kleinsäuger (Igel, Mar<strong>der</strong>,<br />

Iltis, Siebenschläfer) und Amphibien<br />

(Erdkröte).<br />

Wussten Sie schon<br />

Das Große Windröschen<br />

ist auch unter dem N<strong>am</strong>en<br />

Kaiserstuhlanemone bekannt.<br />

Dessen ungeachtet besitzt <strong>die</strong><br />

in Baden-Württemberg gefährdete<br />

Art auch <strong>am</strong> Tuniberg ein<br />

stabiles Vorkommen.


Panor<strong>am</strong>aweg<br />

Pflanzen- und Tierwelt<br />

<strong>der</strong> Rebflur im Wandel<br />

Traubenhyazinthe<br />

Bluthänfling<br />

(Carduelis cannabina)<br />

Doldiger Milchstern<br />

Rebanbauflächen mit artenreichem Unterwuchs<br />

bieten Lebensraum für zahlreiche<br />

Insekten- (Tagfalter, Schlupfwespen)<br />

und Vogelarten (Hänfling, Dorngrasmücke,<br />

Rotschwanz). Neben einjährigen und<br />

ausdauernden Gräsern und Kräutern finden<br />

sich Zwiebelgewächse wie Traubenhyazinthe,<br />

Milchstern, Weinbergslauch<br />

und Wildtulpe. Früher<br />

sorgten sie im<br />

Frühling, neben<br />

Roter Taubnessel<br />

und blauen Ehrenpreisarten, für<br />

<strong>die</strong> charakteristische Blütenpracht <strong>der</strong><br />

Weinbergsflora. Durch Mechanisierung<br />

und Herbizid-Einsatz seit den 1960er<br />

Jahren ist <strong>die</strong>se „klassische“ Weinbergs-<br />

Pflanzengesellschaft selten geworden.<br />

Ab den 1990er Jahren haben Dauerbegrünung<br />

und Mulchmahd in den Rebanlagen<br />

Einzug gehalten, wovon Pflanzenarten<br />

wie Weidelgras und Löwenzahn<br />

profitieren. Der mo<strong>der</strong>ne Weinanbau hat<br />

<strong>die</strong> Wildkräuter in <strong>der</strong> Rebflur wie<strong>der</strong> entdeckt<br />

– je vielfältiger <strong>die</strong> Krautschicht,<br />

umso größer <strong>die</strong> Vielfalt an Insektenarten,<br />

darunter auch solche, <strong>die</strong> sich von den<br />

Schädlingen <strong>der</strong> Rebe ernähren.<br />

Wussten Sie schon<br />

Bild: R. Klink<br />

Einige <strong>der</strong> Zwiebelgewächse im<br />

Weinberg, wie <strong>die</strong> gelbe Wildtulpe,<br />

kommen ursprünglich aus dem<br />

Mittelmeerraum. Die Wildtulpe<br />

wurde im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t als Gartenpflanze<br />

eingeführt und ist dann<br />

in den Weinbergen verwil<strong>der</strong>t.


Panor<strong>am</strong>aweg<br />

Die Vielfalt<br />

<strong>der</strong> Tuniberglandschaft<br />

Die Kirche in Wippertskirch (Ortschronik Opfingen)<br />

1931 Tuniberglandschaft bei Wippertskirch<br />

Der Blick nach Südwesten zeigt neben<br />

großflächigen Reblagen ein vielfältiges<br />

Mosaik landwirtschaftlicher Nutzungen.<br />

In den Tallagen finden sich Ackerflächen<br />

mit Mais-, Getreide- und Spargelanbau.<br />

„Rohrberg“, „Hundsrücken“ und „Hornberg“<br />

hingegen sind mit Kirschbäumen<br />

bestockt. Zum abwechslungsreichen<br />

Landschaftsbild gehören auch <strong>die</strong><br />

Böschungen <strong>der</strong> Weinbergterrassen, <strong>die</strong><br />

als steile vegetationsfreie Lößwände<br />

ausgebildet o<strong>der</strong> mit unterschiedlichen<br />

Pflanzengesellschaften mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

dicht bewachsen sind.<br />

In Blickrichtung Kaiserstuhl ist <strong>der</strong> Hof<br />

Wippertskirch als Restbestand einer<br />

kleinen Tuniberg-Siedlung zu erkennen.<br />

„Wipreskircha“, erstmals 1136 erwähnt,<br />

wies 1789 vier Häuser auf. Mit dem<br />

Nie<strong>der</strong>gang <strong>der</strong> Siedlung wurde 1816 <strong>die</strong><br />

Peterkirche hier abgerissen und in Waltershofen<br />

im Weinbrenner-Stil neu erbaut.<br />

Wussten Sie schon<br />

Die ältesten Siedlungsspuren auf Gemarkung<br />

Opfingen st<strong>am</strong>men aus <strong>der</strong> Jungsteinzeit vor<br />

ca. 5.500 Jahren. Sie sind durch „Bandker<strong>am</strong>ische<br />

Funde“ (Tongefäße, Skulpturen) belegt.


Panor<strong>am</strong>aweg<br />

Rückhaltebecken im Tuniberg<br />

Feuchtgebiete aus zweiter Hand<br />

Tümpel mit einem Mosaik aus Weidengebüschen,<br />

feuchten Hochstaudenfluren<br />

und Schilfröhrichten auf.<br />

Hier laichen Grasfrosch und Teichfrosch.<br />

Mehl- und Rauchschwalbe nutzen das<br />

Gelände zur Nahrungssuche. Auch mehrere<br />

Libellenarten besiedeln das Rückhaltebecken.<br />

Grasfrosch (Rana temporaria)<br />

Bei den seltenen, natürlichen Feuchtbiotopen<br />

im Tuniberg handelt es sich<br />

um Fließgewässer und Senken. Ergänzend<br />

bilden <strong>die</strong> aus Gründen des Hochwasserschutzes<br />

in den Tunibergtälern angelegten<br />

Regenrückhaltebecken als sogenannte<br />

Feuchtgebiete aus 2.Hand Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für eine feuchtgebundene<br />

Tier- und Pflanzenwelt.<br />

So weist das Rückhaltebecken „Vor<strong>der</strong>er<br />

Längler“ kleine wasserdurchflossene<br />

Beson<strong>der</strong>s auffällig ist <strong>die</strong> Große Königslibelle<br />

mit einer Flügelspannweite von<br />

ca. 11 cm und einer Körperlänge bis 8 cm.<br />

D<strong>am</strong>it gehört sie zu den „Jumbos“ unter<br />

den Fluginsekten.<br />

Wussten Sie schon<br />

Die Königslibelle gehört<br />

zu den schnellsten<br />

Fluginsekten unserer<br />

Breiten. Sie kann eine<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

von 40 km/h erreichen.


Panor<strong>am</strong>aweg (Variante)<br />

Höhlen und Stollen<br />

im Lößgestein<br />

Senkrechte Wände im Lößgestein<br />

sind typische Landschaftselemente des<br />

Tunibergs. Entstanden sind sie durch<br />

Bodenabtrag beim Anlegen <strong>der</strong> Rebterrassen<br />

und durch das Ausspülen von<br />

gelockertem Lößgestein bei Regenfällen<br />

(Lößfließen). In <strong>der</strong> Ortsrandlage von<br />

Opfingen, <strong>am</strong> Ostabfall des Tuniberg,<br />

befinden sich noch heute mehrere <strong>die</strong>ser<br />

bis zu 20 m hohen Lößwände.<br />

Die Tierwelt <strong>der</strong> Lößwände ist außerordentlich<br />

vielfältig. Die nach Süden<br />

gerichteten sind Lebensraum für Wildbienen,<br />

Tagfalter und Heuschrecken,<br />

<strong>die</strong> gehölzreichen, schattigen nach Nor-<br />

den und Osten orientierten Rückzugs-<br />

biotope für Kleinsäuger (Igel, Mar<strong>der</strong>,<br />

Iltis, Siebenschläfer) und<br />

Vögel (Nachtigall,<br />

Waldkauz).<br />

In <strong>die</strong> Lößwände (auch<br />

in <strong>die</strong> <strong>der</strong> Hohlwege)<br />

mit ihrem leicht zu bearbeitenden<br />

Gestein<br />

wurden von den Menschen<br />

häufig Höhlen,<br />

sogenannte „Rain-<br />

Keller“, gegraben. In<br />

Ortsnähe, wie hier<br />

im Unterdorf wurden sie wegen ihres<br />

ganzjährig ausgeglichenen Klimas zur<br />

Lagerung von Vorräten genutzt. Größere<br />

Lößkeller im Weinberg <strong>die</strong>nten als<br />

Materiallager, wobei <strong>die</strong>se aus Sicherheitsgründen<br />

heute verfüllt sind.<br />

Wussten Sie schon<br />

Bild: G. Albinger<br />

Lößhöhle im Tuniberg<br />

Löß ist eine durch Wind zus<strong>am</strong>mengetragene<br />

Gesteinsart. Er wurde während <strong>der</strong> letzen beiden<br />

Eiszeiten aus dem vegetationsarmen Vorland <strong>der</strong><br />

Alpengletscher ausgeweht. Die Lößschichten im<br />

Tuniberg sind bis zu 30 m mächtig.


Eidechsenpfad<br />

Echte Sonnenanbeter<br />

Eidechsen <strong>der</strong> Weinbergsböschung<br />

Sonnige, nach Süden gerichtete Weinbergsböschungen<br />

mit einem Nebeneinan<strong>der</strong><br />

von dichtem Pflanzenwuchs<br />

(als Rückzugsraum) und offenem, sich<br />

schnell erwärmendem Boden o<strong>der</strong> Fels,<br />

bieten günstige Lebensbedingungen für<br />

Eidechsen. Als wechselwarme Tiere beziehen<br />

sie ihre Körperwärme direkt aus<br />

dem Sonnenlicht bzw. <strong>der</strong> Umgebungstemperatur.<br />

Am verbreitetsten sind <strong>am</strong> Tuniberg<br />

<strong>die</strong> schwarzbraun bis grün gefärbten<br />

Zauneidechsen (Lacerta agilis) mit bis<br />

zu 20 cm Länge. Bei entsprechen<strong>der</strong><br />

Körpergröße können sie mit Smaragdeidechsen<br />

verwechselt werden. Die auffallend<br />

grün-blau gefärbte, bis 40 cm<br />

lange Westliche Smaragdeidechse<br />

(Lacerta bilineata) ist im Südteil des<br />

Tunibergs anzutreffen.<br />

Zauneidechse<br />

(Lacerta agilis)<br />

Beide Eidechsenarten jagen tagsüber<br />

Insekten, Spinnen, Würmer und Schnecken,<br />

<strong>die</strong> Smaragdeidechse auch junge<br />

Mäuse und Eidechsen.<br />

Mauereidechse (Podarcis muralis)<br />

Die Mauereidechse (Podarcis muralis) ist<br />

ein Winzling mit recht langem Schwanz.<br />

Anzutreffen ist sie <strong>am</strong> häufigsten auf <strong>der</strong><br />

felsenreichen Westseite des Tuniberg.<br />

Wussten Sie schon<br />

Die 3 Eidechsenarten sind nicht <strong>die</strong> einzigen<br />

Reptilien <strong>der</strong> Weinbergsböschungen. Gelegentlich<br />

kommt auch <strong>die</strong> für den Menschen ungefährliche<br />

Schlingnatter als einzige Schlangenart vor.<br />

Sie besitzt ähnliche Lebensraumansprüche wie <strong>die</strong><br />

Zauneidechse.


Eidechsenpfad<br />

Lebensraum Obstwiesen Heimat von<br />

Steinkauz und Wiedehopf<br />

Obstbäume, einzeln stehend o<strong>der</strong> als<br />

flächiger Streuobstbestand, waren einst<br />

ein bedeuten<strong>der</strong> Bestandteil <strong>der</strong> traditionellen<br />

Kulturlandschaft des Tunibergs.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten haben<br />

<strong>die</strong> für viele Vogelarten überlebensnotwendigen<br />

Obstbaumbestände rapide abgenommen.<br />

Hauptgründe sind konkurrierende<br />

Flächenansprüche (Baugebiete<br />

in Ortsnähe) und Nutzungsän<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Landbewirtschaftung (Ausweitung<br />

<strong>der</strong> Rebfläche, Intensivierung des Obstbaus).<br />

Auf Opfinger Gemarkung gibt es<br />

noch wenige Restbestände an alten Obstbäumen.<br />

Ein „Kleinod“ an Obstbaum-<br />

Hochstämmen befindet sich auf dem<br />

„Hundsrücken“ mit einem hohen Sortenreichtum<br />

an Süßkirschen. Obstwiesen<br />

sind Brut- und Nahrungsraum insbeson<strong>der</strong>e<br />

für Vogelarten, <strong>die</strong> in unserer Kulturlandschaft<br />

selten geworden sind. Steinkauz,<br />

Wiedehopf und Wendehals sind auf<br />

mit alten Obstbäumen bestandene Wiesen<br />

angewiesen. Der Insektenreichtum<br />

(Wildbienen, Schmetterlinge) <strong>die</strong>ser Bestände<br />

bietet zahlreichen Vogel- und Fle<strong>der</strong>maus-Arten<br />

reichlich Nahrung. Alte,<br />

höhlenreiche Bäume <strong>die</strong>nen als Brut-,<br />

Schlaf- und Überwinterungsquartiere.<br />

Dank gezielter Pflege <strong>der</strong> verbliebenen<br />

Obstwiesen ist seit 2006 <strong>der</strong> Wiedehopf<br />

wie<strong>der</strong> im Tuniberg anzutreffen, mit einer<br />

ersten erfolgreichen Brut in 2010 auf Opfinger<br />

Gemarkung.<br />

Wussten Sie schon<br />

Seinen Spitzn<strong>am</strong>en „Stinker“ besitzt <strong>der</strong> Wiedehopf<br />

wegen seiner Eigenschaft, sich mit einem übelriechenden<br />

Sekret aus <strong>der</strong> Bürzeldrüse gegen unliebs<strong>am</strong>e<br />

Annäherung zu wehren.<br />

Wiedehopf (Upupa epops)<br />

Steinkauz (Athene noctua)


Eidechsenpfad<br />

Fle<strong>der</strong>mäuse<br />

Jäger <strong>der</strong> Nacht<br />

Fle<strong>der</strong>mäuse sind in <strong>der</strong> Regel nachtaktive<br />

Tiere, <strong>die</strong> sich überwiegend von<br />

Insekten ernähren. Zur Ortung <strong>der</strong> Beute<br />

und <strong>der</strong> Umgebung setzen sie Ultraschalllaute<br />

ein.<br />

Im Sommer ziehen sie sich zum Schlafen<br />

in Höhlen, Felsspalten, Baumhöhlen<br />

aber auch Dachböden, Ruinen o<strong>der</strong><br />

aufgelassene Bergwerksstollen zurück.<br />

Hier verbringen sie auch den Winterschlaf.<br />

Als Fle<strong>der</strong>mausquartier dürfte<br />

sich <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>entdeckte und zugänglich<br />

gemachte Sanitätsbunker in Opfingen<br />

ebenfalls eignen.<br />

Nach Beendigung des Winterschlafes,<br />

etwa Ende März, wan<strong>der</strong>n <strong>die</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse<br />

in ihre Sommerquartiere. Die<br />

Männchen suchen meist Tagesquartiere<br />

als Ausgangspunkt für <strong>die</strong> Jagd. Die<br />

Weibchen finden sich in Wochenstuben<br />

zus<strong>am</strong>men, in denen <strong>die</strong> Jungtiere geboren<br />

und gemeins<strong>am</strong> aufgezogen werden.<br />

Aufgrund ihrer Lebensraumansprüche<br />

dürften Zwergfle<strong>der</strong>maus und Grosses<br />

Mausohr im Tuniberg und hier bevorzugt<br />

in Siedlungsnähe, wie zum Beispiel<br />

im Griestal, vorkommen.<br />

Bild: D. Nill<br />

Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />

Wussten Sie schon<br />

Bild: K. Echle<br />

Zwergfle<strong>der</strong>mäuse verirren<br />

sich gelegentlich<br />

in Gebäude. Dort hängen<br />

sie sich <strong>am</strong> liebsten<br />

in fle<strong>der</strong>maustypischer<br />

Manier an Vorhänge.


Eidechsenpfad<br />

Fließgewässer<br />

im Tuniberg<br />

Bäche und Gräben in <strong>der</strong> Lößlandschaft<br />

des Tuniberg <strong>die</strong>nen vorrangig <strong>der</strong> Entwässerung<br />

<strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutzflächen.<br />

Tief in den Löß eingeschnitten,<br />

besitzen sie stark schwankende Wasserstände.<br />

Hier im Rebtal und im benachbarten<br />

Griestal führen <strong>die</strong> Bäche ständig<br />

Wasser. Da beide Gewässer durch Opfingen<br />

fließen, wurden vor ihrem Eintritt in<br />

den bebauten Ortsbereich aus Gründen n<br />

des Hochwasserschutzes sog. Rückhaltebecken<br />

errichtet. Fließgewässer sind<br />

wichtige Lebensräume in <strong>der</strong> intensiv genutzten<br />

Kulturlandschaft. Im langs<strong>am</strong> fließenden<br />

Wasser können sich <strong>die</strong> Larven von<br />

Libellen und an<strong>der</strong>en Insekten entwickeln. n.<br />

Bäche und Gräben im Tuniberg sind häufig<br />

auch <strong>die</strong> einzigen Laichbiotope für Amphibien.<br />

Die Ufervegetation mit Hochstaudensäumen<br />

und Röhrichtgesellschaften<br />

bietet Brutplätze für Vogelarten wie Sumpfrohrsänger<br />

und Dorngrasmücke und ist<br />

für viele Tierarten Rückzugsbereich aber<br />

auch Wan<strong>der</strong>korridor zwischen verschiedenen<br />

Lebensräumen – folglich ein wesentlicher<br />

Bestandteil <strong>der</strong><br />

Biotopvernetzung im<br />

Tuniberg.<br />

Dorngrasmücke<br />

(Sylvia communis)<br />

Wussten Sie schon<br />

Sumpf-Rohrsänger (Acrocephalus palustris)<br />

Starke Regenfälle im Tuniberg führen bei wassergesättigten<br />

Lößlehm-Böden zum sogenannten<br />

„Lößfließen“. Treten <strong>die</strong> so mit Sedimenten angereicherten<br />

Bäche über <strong>die</strong> Ufer, verbleibt nach<br />

Abtrocknen <strong>der</strong> Sedimentfracht eine harte<br />

Kruste auf den Überschwemmungsflächen –<br />

zum Leidwesen <strong>der</strong> Landwirte.


Eidechsenpfad<br />

Die Tuniberglandschaft<br />

im Wandel <strong>der</strong> Zeit<br />

Karte vom Griestal vor und nach <strong>der</strong> Flurbereinigung 1963 Aussiedlerhöfe im Griestal 2012<br />

Die Landwirtschaft in <strong>der</strong> Lößlandschaft<br />

<strong>am</strong> Tuniberg bot über Jahrhun<strong>der</strong>te ein<br />

einheitliches Bild. Auf kleinparzellierten,<br />

durch Erbteilung zerstückelten Terrassenflächen<br />

wurde Getreide, Obst und Wein angebaut.<br />

Hohlwege (Kinzige) zerglie<strong>der</strong>ten<br />

den Tuniberg; geradlinige, steile, rutschige<br />

Aufstiege führten zu den Anbauflächen<br />

auf den Lößterrassen. In den 1950/60er<br />

Jahren än<strong>der</strong>te sich das Landschaftsbild<br />

grundlegend. Die Notwendigkeit zur Rationalisierung<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaft war so<br />

groß geworden, dass nur durch eine Flurneuordnung<br />

(Vergrößerung <strong>der</strong> Anbauflächen<br />

durch Flächenzus<strong>am</strong>menlegung<br />

und <strong>der</strong>en maschinengerechte Terrassierung)<br />

<strong>die</strong> Landwirtschaftsbetriebe rentabel<br />

weitergeführt werden konnten. Zur Verkürzung<br />

<strong>der</strong> Wege zu den landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen wurden Bauernhöfe<br />

aus den Ortschaften in den Tuniberg<br />

ausgesiedelt. Diese Strukturmaßnahmen<br />

und <strong>die</strong> Spezialisierung auf Weinbau<br />

und Son<strong>der</strong>kulturen, wie Spargel, prägen<br />

heute in großen Teilen das Landschaftsbild<br />

des Tunibergs.<br />

Wussten Sie schon<br />

Die Verän<strong>der</strong>ungen im Weinbau vor allem im letzten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t verän<strong>der</strong>ten das Landschaftsbild des<br />

Tunibergs. Noch stärker wandelte sich das Landschaftsbild<br />

in <strong>der</strong> Mühlbachnie<strong>der</strong>ung. Auf Gemarkung<br />

Opfingen stieg hier <strong>die</strong> Maisanbaufläche<br />

(„Welschkorn“) allein zwischen 1867 und 1971<br />

von 4 ha auf 159 ha.

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