Zürich Tennis
Tennishallen – TOP EVENTS 2014 Mangelware Tennishallen Sind Tennishallen Mangelware oder bestehende Hallen einfach gut ausgelastet Der Tennisclub Escher Wyss überlegt sich jedenfalls, eine eigene Tennishalle zu erstellen. Kein einfaches Unterfangen wie Präsident Helmut Keck weiss. 78
TOP EVENTS 2014 – Center Wer auch in den Wintermonaten Tennis spielen möchte, weiss, wie schwierig es ist, einen Platz in einer der bestehenden Tennishallen in der Region Zürich zu buchen. Eine Verbesserung der Situation für Tennisspieler/innen ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Im April 2014 wurde das seit 1979 bestehende und beliebte Sportzentrum Pfäffikersee geschlossen und wird im Herbst als Bike-Indoor-Anlage wiedereröffnet. Auch wird immer wieder über eine Schliessung des VITIS Sport Centers in Schlieren gemunkelt. Dem ist aber vorerst nicht so. Bis 2020 läuft der Vertrag und damit auch der Betrieb im VITIS wie gehabt weiter. Unklar war bis vor kurzem auch die Situation des Tenniscenters Otelfit. Mit dem neuen Geschäftsführer Theo Schleuniger ist der Betrieb seit Mai 2014 aber auf mindestens drei Jahre gesichert. Hohe Kosten und viele Hürden Beim Mangel an Tennishallen ist die Idee des TC Escher Wyss daher naheliegend: Der Tennisclub möchte auf der bestehenden Anlage mit sechs Tennisplätzen eine eigene Tennishalle erstellen. Diese soll nicht nur Clubmitgliedern, sondern allen Tennisbegeisterten zur Verfügung stehen. «Ideal wäre, wenn wir drei der bestehenden Plätze überdachen könnten», sagt Präsident Helmut Keck. Dann könnten die Plätze auch für ein Training des Stadtzürcher Juniorenkaders zur Verfügung gestellt werden. Verschiedene Varianten wurden schon geprüft, darunter der Bau einer kostengünstigen Leichtbauhalle. Weil aber die zugesicherten Referenzen ausgeblieben sind, wurde dieses Projekt verworfen, und der Tennisclub verfolgt sein Projekt mit einer Traglufthalle weiter. «Als privater Verein muss das finanzielle Risiko kalkulierbar sein», so Keck. Mit Kosten von rund 300'000 Franken müsste der Verein aber rechnen. Die Finanzierung ist bis jetzt noch nicht gesichert. Subventionen wären nötig Zuvor will sich der Club, der das Land in Zürich Nord im Baurecht bis 2020 nutzen darf, aber auch absichern, dass über den bestehenden Vertrag hinaus die Nutzung für den Tennisclub möglich sein wird. «Sonst macht eine so hohe Investition wie der Bau einer Halle keinen Sinn», erklärt der Präsident. Auch die Vergütung des Restwerts des Clubhauses bei einer Nicht-Verlängerung nach 2020 Helmut Keck ist ungewiss. Also wäre zur Finanzierung eine grössere Subvention nötig, beispielsweise durch Sport- Toto-Gelder. Ausserdem sind die Auflagen der Stadt Zürich betreffend Sicherheit und Bauvorschriften sehr hoch. «Für die nötigen Bewilligungen müssen wir zuerst mit einem erfahrenen Architekten ein konkretes bewilligungsfähiges Projekt ausarbeiten.» Bevor der Verein solche kostenpflichtigen Ausgaben aber tätigt, wird mit den Mitgliedern das weitere Vorgehen besprochen. Helmut Keck: «Sollte dann aber trotz vieler Hindernisse alles nach Plan laufen und wir unser Projekt durchziehen, könnte schon im nächsten Winter der Spielbetrieb in unserer Halle möglich sein. Die Hoffnung stirbt zuletzt.» Corine Turrini Flury Zürich Tennis: Wo sehen Sie die Hauptprobleme für den Mangel an Tennishallen in Zürich Hans Ehrbar: Ich würde nicht von einem Mangel sprechen. In aller Regel wird ein Mangel an Tennishallen «reklamiert», weil es in der Wintersaison zu Spitzenzeiten – also an den Abenden jeweils ab 17 Uhr – keine oder nur beschränkt freie Plätze zu buchen gibt. Bei der grossen Nachfrage zu den Spitzenzeiten könnten Tennishallen durchaus höhere Preise verlangen, tun es aber offensichtlich aus Rücksicht auf die Pflege ihrer Kundschaft nicht. Während der Sommersaison gibt es hingegen genügend freie Plätze zum Spielen. Da sind die Platzpreise auch wesentlich günstiger als im Winter. Ich sehe keinen Mangel Für Hans Ehrbar, Präsident der Tennishalle Blue Point Uster, ist die Auslastung zu Spitzenzeiten das Hauptproblem. Wie können Tennishallen und Sportcenter wirtschaftlich betrieben werden Ehrbar: Zunächst einmal: Ich bin sicher, dass alle Tennishallen und Sportcenter von ihren Eignern wirtschaftlich betrieben werden wollen. Den einen gelingt dies jedoch besser und den anderen eben schlechter. Da spielen verschiedene Faktoren wie beispielsweise die Lage, die Infrastruktur oder die Führung eine Rolle. Jedes Center bewegt sich in einem bestimmten eigenen Umfeld und die Betriebe sind auch sehr verschieden geführt, was auch zu unterschiedlichen Resultaten führen muss. Apropos Preise, Swiss Tennis hat die Mitgliederbeiträge für Center verdoppelt und Sie haben sich dagegen gewehrt. Wie ist hier der aktuelle Stand Ehrbar: Die Fachhochschule Nordwest Schweiz hat im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit die Leistungen der Tenniscenter und Swiss Tennis analysiert. Die Centervertreter Arnold Schefer vom Sportcenter Kappel und mir einerseits sowie Swiss Tennis mit Präsident René Stammbach anderseits sind sich einig und werden diverse Schwerpunkte im Detail weiter verfolgen und entsprechende Massnahmen ableiten. Dazu zählt das Prüfen von Möglichkeiten für eine verbesserte Vertretung der Tenniscenter innerhalb der jeweiligen Verbandsstufen (Swiss Tennis/Regionalverband) und von verursachergerechteren Gebührenmodellen für Tenniscenter. Zudem die gemeinsame Erarbeitung geeigneter Massnahmen zur Aktivierung des Tennissports sowie zur Erschliessung neuer Einnahmequellen. Dazu erarbeitet eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Tenniscenter und Swiss Tennis entsprechende Massnahmenvorschläge. Wir sind überzeugt, mit diesem eingeschlagenen Weg die Zusammenarbeit zwischen den Tenniscentern und Swiss Tennis nachhaltig verbessern zu können, was im Interesse aller Beteiligten und generell im Interesse des Tennissports in unserem Land ist. ctf 79
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