Zürich Tennis
Spielen und Schaffen Player Development Pierre Paganinis Trainingsmethode beruht auf der Einsicht, dass jede Sportart eine Grundlagen ganz spezifische Kondition Kondition braucht. Ein/e Tennisspieler/in braucht andere konditionelle Faktoren als ein Kugelstosser oder eine Marathonläuferin. Fit sein bedeutet, ein Ausgleich zwischen Kraft den Faktoren Ausdauer, Schnel- fördern. So braucht ein Jugendlicher, der ning und der technischen Problemlösung. die Entwicklung des einzelnen Athleten zu Verknüpfung von kardiovaskulärem Trai- 5.2. ligkeit, Kraft, Beweglichkeit und Koordination Tennisspieler werden will, ein ganz spezifisches Konditionstraining, das die Anfor- um gezielt in die richtige Schlagposition zu Das heisst unter anderem Sprint-Trainings, Welche Kraft zu erzielen. braucht In der einem Tennisspieler generellen Die allgemein bekannte Trainingslehre muss für das Tennis etwas angepasst werden. Die Mischfaktoren Ausdauer der Schnellkraft und Ausdauer der Explosivkraft sind von grösster Bedeutung. 9 Training geht es darum, das athletische derungen und Bewegungen des Spiels gelangen. Potenzial der einzelnen Spieler auszubauen berücksichtigt. So beispielsweise Stoppand-Go-Übungen, Splitsteps, Das spezifische Training verbindet Tennis- mit Konditionstraining. Nur wer über eine lange Zeitdauer (2 Stunden) die Qualität der Schnellkraft bzw. der Explosivität – aufrechterhalten und zwar unabhängig kann, von wird der sich Sportart. in den matchentscheidenden Situationen Ballwerfen. Vorteile gegenüber dem Konkret: links/ Im Gegner orientierten verschaffen Training können. hingegen Intermittierende gilt es, Beim Schnellkraft- integrierten Training und Explosivkrafteinheiten geht es um die rechts helfen rennen dabei, und Bälle schlagen. Es diese Qualitäten zu entwickeln. braucht ein Spiel, um Kondition zu trainieren. Beim prophylaktischen Training geht es darum, Antizipation zu üben, Kräftigung und Schnelligkeit. KRAFT Maximalkraft Schnellkraft Kraftausdauer Explosivkraft Abstosskraft (Startkraft) Ausdauer der Schnellkraft Ausdauer der Explosivkraft Jede Unterlage erfordert eine spezifische Vorbereitung Abgesehen von den hohen und komplexen Anforderungen, die das Spiel generell stellt, gilt es im Tennis, den Wechsel der Unterlagen, des Klimas und – bei den Spitzenspielern – auch des Kontinents zu berücksichtigen. Der Körper muss dementsprechend anders vorbereitet werden. Beispielsweise ist es sehr wichtig, vor einer Begegnung auf Sand die Oberschenkel 76 Weineck, 2007 (abgeändert nach Paganini, 2005)
Ein Nachwuchsathlet soll so aufgebaut werden, dass er jeweils altersangepasste (biologisches A Schnellkraft- und Explosivkrafteinheiten absolvieren kann. Je stärker und ausgeglichener seine athletischen Kraftfähigkeiten sind, desto umfangreicher kann TOP ein EVENTS Athlet schnellkräftig 2014 – Fitness bzw. exp belastet werden. Um diese Ausgeglichenheit erlangen zu können, braucht es eine umfassende a tische (generelle und tennisspezifische) Ausbildung. Es ist sinnvoll, das Prinzip der untenstehenden Pyramide für den Kraftaufbau zu benützen. Der Trainer muss zudem die biologische Entwicklung des Kindes/des Athleten als auch die individue Trainingserfahrung in Bezug auf Krafttraining berücksichtigen. aufzuwärmen, Rasen hingegen erfordert besondere Berücksichtigung des unteren Rückens, denn auf dieser Unterlage sind kleine Schritte nötig. Auf einem Hartplatz sind Explosivität und reaktive Fähigkeiten gefragt – hier sollten Knie- und Fussgelenke besonders vorbereitet werden. Auch beim Krafttraining sollten tennisspezifische Übungen durchgeführt werden. Hier sollten unbedingt Fachleute befragt werden. Jugendliche sollten erst ab 16 Jahren damit anfangen. Tipps für Hobbyspieler Wichtig ist das Aufwärmen: Zunächst sollte jede Gelenkstelle aufgewärmt werden (z.B. mit Kniebeugen oder Rumpfkreisen). Am besten Übungen ausführen, die bereits bekannt sind. Dann ein bis zwei Übungen mit Bällen: Zum Beispiel zwei Bälle gleichzeitig einander zuwerfen. Dies fördert die Reaktionsfähigkeit. Danach ein paar Runden um den Platz joggen, um einen kardiovaskulären Effekt zu erreichen. Sehr empfehlenswert ist ein «Circuittraining», also verschiedene Posten auf einem Tennisplatz verteilen – und ausführen! Beispielsweise in einer Ecke des Platzes ein Springseil bereit legen, in einer anderen ein «Schaukelbrett», ein Teppich für Liegestütze und ein hantelähnliches Gerät. Danach ein paar Punkte spielen. Wer verliert, kann an einem der aufgestellten Posten eine Übungseinheit absolvieren, der Partner joggt in der Zwischenzeit um den Platz. Wer dies während etwa einer dreiviertel Stunde ausübt, hat zusätzlich seine tennisspezifische Ausdauer mitttrainiert – und gleichzeitig auch Spass gehabt. Gib alles und fühle Dich wohl dabei! Es geht letztlich darum, die Athletik, die im Tennis gebraucht wird, zielgerichtet zu trainieren: Also Splitsteps – eventuell sogar mit einem Theraband – kurze Sprints, Medizinball zuwerfen. Und nicht vergessen: Die Erholung ist ein aktiver Teil des Trainings! Vor einem Match sagt der Konditionstrainer nichts mehr, hier sollten die Spieler selber wissen, was zu tun ist. «Letztlich geht es darum, dass man sich wohl fühlt», sagt der Experte. «Die Spieler/innen sollten stets alles geben, aber nie vergessen, dass auch Tennis letztendlich nur ein Spiel ist!» Nora Escher (Foto: shutterstock images) 77
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Ein Nachwuchsathlet soll so aufgebaut werden, dass er jeweils altersangepasste (biologisches A<br />
Schnellkraft- und Explosivkrafteinheiten absolvieren kann. Je stärker und ausgeglichener seine<br />
athletischen Kraftfähigkeiten sind, desto umfangreicher kann TOP ein EVENTS Athlet schnellkräftig 2014 – Fitness bzw. exp<br />
belastet werden. Um diese Ausgeglichenheit erlangen zu können, braucht es eine umfassende a<br />
tische (generelle und tennisspezifische) Ausbildung.<br />
Es ist sinnvoll, das Prinzip der untenstehenden Pyramide für den Kraftaufbau zu benützen. Der<br />
Trainer muss zudem die biologische Entwicklung des Kindes/des Athleten als auch die individue<br />
Trainingserfahrung in Bezug auf Krafttraining berücksichtigen.<br />
aufzuwärmen, Rasen hingegen erfordert<br />
besondere Berücksichtigung des unteren<br />
Rückens, denn auf dieser Unterlage sind<br />
kleine Schritte nötig. Auf einem Hartplatz<br />
sind Explosivität und reaktive Fähigkeiten<br />
gefragt – hier sollten Knie- und Fussgelenke<br />
besonders vorbereitet werden.<br />
Auch beim Krafttraining sollten tennisspezifische<br />
Übungen durchgeführt werden.<br />
Hier sollten unbedingt Fachleute befragt<br />
werden. Jugendliche sollten erst ab 16 Jahren<br />
damit anfangen.<br />
Tipps für Hobbyspieler<br />
Wichtig ist das Aufwärmen: Zunächst sollte<br />
jede Gelenkstelle aufgewärmt werden<br />
(z.B. mit Kniebeugen oder Rumpfkreisen).<br />
Am besten Übungen ausführen, die bereits<br />
bekannt sind. Dann ein bis zwei Übungen<br />
mit Bällen: Zum Beispiel zwei Bälle gleichzeitig<br />
einander zuwerfen. Dies fördert die<br />
Reaktionsfähigkeit. Danach ein paar Runden<br />
um den Platz joggen, um einen kardiovaskulären<br />
Effekt zu erreichen.<br />
Sehr empfehlenswert ist ein «Circuittraining»,<br />
also verschiedene Posten auf einem<br />
<strong>Tennis</strong>platz verteilen – und ausführen! Beispielsweise<br />
in einer Ecke des Platzes ein<br />
Springseil bereit legen, in einer anderen<br />
ein «Schaukelbrett», ein Teppich für Liegestütze<br />
und ein hantelähnliches Gerät.<br />
Danach ein paar Punkte spielen. Wer verliert,<br />
kann an einem der aufgestellten Posten<br />
eine Übungseinheit absolvieren, der<br />
Partner joggt in der Zwischenzeit um den<br />
Platz. Wer dies während etwa einer dreiviertel<br />
Stunde ausübt, hat zusätzlich seine<br />
tennisspezifische Ausdauer mitttrainiert –<br />
und gleichzeitig auch Spass gehabt.<br />
Gib alles und fühle Dich<br />
wohl dabei!<br />
Es geht letztlich darum, die Athletik, die<br />
im <strong>Tennis</strong> gebraucht wird, zielgerichtet zu<br />
trainieren: Also Splitsteps – eventuell sogar<br />
mit einem Theraband – kurze Sprints,<br />
Medizinball zuwerfen. Und nicht vergessen:<br />
Die Erholung ist ein aktiver Teil des<br />
Trainings!<br />
Vor einem Match sagt der Konditionstrainer<br />
nichts mehr, hier sollten die Spieler selber<br />
wissen, was zu tun ist. «Letztlich geht<br />
es darum, dass man sich wohl fühlt», sagt<br />
der Experte. «Die Spieler/innen sollten stets<br />
alles geben, aber nie vergessen, dass auch<br />
<strong>Tennis</strong> letztendlich nur ein Spiel ist!»<br />
Nora Escher<br />
(Foto: shutterstock images)<br />
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