09.01.2015 Aufrufe

Direktvermarktung- Regionaler Bezug

Direktvermarktung- Regionaler Bezug

Direktvermarktung- Regionaler Bezug

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Direktvermarktung</strong>- <strong>Bezug</strong> zu regionalen Produkten<br />

Begriffsdefinition und Bedeutung:<br />

Unter landwirtschaftlicher <strong>Direktvermarktung</strong> wird die unmittelbare Abgabe des Erzeugers an<br />

den Verbraucher verstanden. Dies kann beispielsweise ab Hof, auf dem Markt oder über eigene<br />

Läden erfolgen. Seitens der Landwirte dient sie der Einkommenserhöhung, da einer kurzer<br />

Absatzweg vorliegt. Allerdings bedeutet ein direkter Absatz auch, dass auf den Landwirt zusätzliche<br />

Aufgaben wie beispielsweise Verpackung und Kennzeichnung der Ware zukommen.<br />

Der Verbraucher profitiert neben der hohen Produktqualität, auch durch Transparenz im Herstellungsprozess<br />

und eine vertrauensvolle Bindung zum Erzeuger. Gegen die allgemeine Vorstellung<br />

im Volksmund, bezieht sich der Begriff <strong>Direktvermarktung</strong> nicht auf die Produktionsform<br />

an sich, wie z.B. BIO, sondern auf den Vermarktungsweg. Weiterhin findet der Verbraucher<br />

nicht generell einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb vor. Zweifellos nutzen viele<br />

kleine oder Nebenerwerbsbetriebe diese Form der Einkommenserzielung, jedoch lässt sich<br />

die Betriebsgröße nicht prinzipiell als Charakteristika verwenden. Grundsätzlich gilt es klarzustellen,<br />

dass die <strong>Direktvermarktung</strong> ein Vermarktungsweg ist, nämlich der direkte zwischen<br />

Erzeuger und Verbraucher. Wie auch im Handel üblich, ist der Verbraucher aufgefordert stets<br />

kritisch zu sein und daran interessiert, sich zu informieren.<br />

Geschichte:<br />

Solange es die landwirtschaftliche Produktion gibt, besteht auch schon eine Form der <strong>Direktvermarktung</strong>.<br />

In ihrem ursprünglichem Sinne, stand in erster Linie der Tausch von Waren im<br />

Vordergrund, später dann auch der Tausch von Waren gegen Geld, sprich der Verkauf. Noch<br />

bis spät ins 20. Jahrhundert hinein war dies der Regelfall. Auf dem Markt und auf dem Hof<br />

wurde verkauft, was der Boden hergab. Lebensmittel, veredelte sowie verwandte Produkte,<br />

sprich beispielsweise Wurst und Wolle, wurden überwiegend regional vermarktet. Größere<br />

Transportwege und Anreisen konnten aufgrund der schlechten Infrastruktur sowie der eingeschränkten<br />

Mobilität nicht unternommen werden. Auch im Hinblick auf die unterbrochenen<br />

Kühlketten frischer Lebensmitteln war der Transport der Waren zeit- und raummäßig eingeschränkt.<br />

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Kühltechnik soweit ausgreift, dass sie<br />

massentauglich war und weite Verbreitung erfuhr.<br />

Infolge der Industrialisierung, fand ein deutlicher Fortschritt im Bereich Transportwesen statt,<br />

welche weiterhin durch den Auftritt und Anstieg der Automobile der Vermarktung von Agrarprodukten<br />

neue Türen öffnete. Handelsketten begannen das sich rasant verbessernde Verkehrsnetz<br />

zu nutzen, wodurch schnellere Transporte von Waren aller Art und deren Verfügbarkeit<br />

bis zur stattfanden. Mitte des Ingesamt 20 Jahrhunderts konnten vor die al-<br />

Handelsketten ihre Bedeutung und Einfluss auf den<br />

Lag<br />

lem Ernährungssektor die Versorgung enorm der steigern. Grundbedürfnisse,<br />

also nach Nahrung und Sicherheit vor, begründet<br />

durch die zwei Weltkriege, so änderte sich<br />

diese Wertewandel Wertvorstellungen der deutschen Gesellschaft<br />

zum Ende des 20 Jahrhunderts bis heute<br />

gravierend. Durch die gesicherte Nahrungsversorgung,<br />

strebt der Deutsche nun vor allem<br />

individuelle Bedürfnisse wie Anerkennung<br />

und weiterhin Selbstverwirklichung an. Auch<br />

die Wünsche der Verbraucher wurden immer<br />

Auch<br />

Abb1.: Bedürfnispyramide nach Maslow<br />

1


differenzierter, welche unter anderem durch den demographischen Wandel hervorgerufen<br />

werden. Insbesondere die zunehmende Berufstätigkeit der Frauen und die damit verbundene<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf, verdeutlichen den Wunsch nach Bequemlichkeit und<br />

Vereinfachung hinsichtlich hausmännischer Tätigkeiten. Im Bereich der Lebensmittel drückte<br />

sich dieser Wertewandel durch die Schnelllebigkeit und der damit verbundene Begriff der Covenience-Produkte<br />

aus. In dieser Form ermöglichten z.B. Fertigprodukte für die Mikrowelle,<br />

Coffe-to-go und Fastfood, dass Essen schnell zubereitet bzw. unterwegs verzehrt werden<br />

kann. Der <strong>Bezug</strong> zur Herkunft und Herstellung der Produkte gerät verstärkt in den Hintergrund<br />

des Interesses.<br />

Einhergehend mit dem oben beschriebenen Wertewandel, geht auch der Wunsch nach Omnipräsenz<br />

aller Produkte zu jeder Jahreszeit einher. Verstärkt wird dieses noch durch die „Geizist-geil“<br />

Mentalität, die insbesondere zum Ende der 90er Jahre und am Anfang des 21 Jahrhunderts<br />

von den Discounter und Medien wirksam geprägt wurde. Durch die Importquote<br />

können Obst- und Gemüsesorten zu fast jeder Jahreszeit angeboten und auch der Fleischmarkt<br />

kann zu großen Teilen günstig aus dem Ausland beliefert werden.<br />

Anfang 2000 wurden die ersten Fälle von BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie) in<br />

Deutschland bekannt und führten zu großer Verunsicherung seitens der Verbraucher. Das<br />

Auftreten weitere Tierseuchen wie MKS (Maul-und-Klauenseuche) und der Vogelgrippe (Influenza<br />

A/H5N1), Berichte über Rückstände von Antibiotika und Hormonen in Fleisch sowie<br />

überschrittene Pestizidwerte bei Obst und Gemüse können als weiterer Verstärker für die<br />

Angst der Konsumenten angesehen werden.<br />

Das gehäufte Auftreten von Lebensmittelskandalen führte zu einem Umdenken der Verbraucher<br />

und einer Trendwende im Lebensmittelsektor.<br />

Trend geht wieder zurück zur <strong>Direktvermarktung</strong><br />

Die <strong>Direktvermarktung</strong> ermöglicht dem Verbraucher neben der anonymen, internationalen<br />

Produktpalette, die im Supermarkt angeboten wird, ein Stück Heimat und <strong>Bezug</strong> zur Region<br />

aufzubauen. Auch seitens der Landwirte entsteht ein Benefit durch das zweite Standbein. Die<br />

Motive beider Seiten werden in der folgenden Tabelle aufgeführt.<br />

Motive Landwirtschaft<br />

Einkommenalternative<br />

Mehrerlös gegenüber dem<br />

Handel<br />

Honorierung spezifischer<br />

Qualität (z.B. Öko)<br />

Frische<br />

Motive Verbraucher<br />

gute Qualität<br />

Geschmack<br />

geringe Preisschwankungen, Wissen um Herkunft/<br />

sichere Kalkulation Transparenz<br />

Auslastung vorhandener persönlicher Kontakt/<br />

Arbeitskapazitäten emotionale Nähe<br />

soziale Motive, persönlicher<br />

Kontakt<br />

Naturbelassen bzw. Öko<br />

Urlaubseffekt<br />

Nostalgieeffekt<br />

Tabelle 1: Motive hinsichtlich <strong>Direktvermarktung</strong><br />

Anforderungen der <strong>Direktvermarktung</strong><br />

Die Anforderungen an die Landwirtschaft haben sich jedoch weitestgehend im Vergleich zur<br />

traditionellen <strong>Direktvermarktung</strong> verändert. In der Regel sind viele rechtliche Bestimmungen<br />

zu beachten, die Sorge für die ordnungsgemäße Produktion, Verarbeitung und Verpackung<br />

der Produkte trägt und somit die Sicherheit der Konsumenten garantieren sollen.<br />

2


Die zu beachtenden Rahmendbedingungen werden im Folgenden kurz dargestellt:<br />

• Anforderungen an das Lebens- und Futtermittelgesetzbuch<br />

• Hygienevorschriften sind insbesondere bei unverarbeiteten Produkten wie Fleisch<br />

und Milch von großer Bedeutung (Lebensmittelhygiene-Verordnung)<br />

• Beachtung des Ladenschlussgesetzes bei festen Verkaufseinrichtungen<br />

• Berücksichtigung des Gewerbe-, Steuerrechts und der Handwerksordnung<br />

• Erfüllung der Verpackungsvorschriften laut Lebensmittelkennzeichnungsverordnung<br />

• Beachtung der Handelsklassenverordnung auf dem Wochenmarkt<br />

• Notwendigkeit eines Reisegewerbescheins bei Fahrverkauf<br />

Weiterhin stehen die Landwirte einem zunehmend informierten und kritischen Verbraucher<br />

gegenüber. Auch der steigende Konkurrenzdruck, der einerseits durch andere Landwirte und<br />

andererseits durch den LEH, die auch regionale Produkte in ihr Sortiment integrieren, stellt<br />

eine Herausforderung an den Direktvermarkter dar. Daher ist eine Professionalisierung ein<br />

wichtiger Schritt, um die Kunden zu binden und damit den Absatzzweig zu sichern. Die dazugehörigen<br />

Kernpunkte werden nun im Folgenden dargestellt:<br />

• Erweiterung der Produktpalette (Produktdiversifikation), d.h. neben Milch, Wurst,<br />

Käse, z.B. auch Wolle und Kräuter<br />

• Erweiterung der Produktvarianten (Produkttiefe), d.h. neben Erdbeer- und Himbeermarmelade,<br />

auch z.B. Johannesbeergelee<br />

• Hohe Transparenz der Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse<br />

• emotionale Nähe bzw. soziale Kompetenz<br />

• Service bzw. Online-Vermarktung<br />

• Kommunikation<br />

Durch die oben aufgeführten Kernpunkte, wird deutlich, wie weiträumig das Aktionsfeld des<br />

Direktvermarkter gesteckt und wie hoch der tatsächliche Aufwand ist, wenn die <strong>Direktvermarktung</strong><br />

zur langfristigen Einkommensgewinnung ausgebaut wird. Die Verbraucher können<br />

durch eine hohe Produktvielfalt und ausgezeichnete Qualität an das Sortiment gebunden werden<br />

und haben somit keinen Anreiz, andere Direktvermarkter aufzusuchen oder große Teile<br />

aus dem Supermarkt zu beziehen. Die Transparenz und emotionale Nähe zum Verbraucher,<br />

sichern das Vertrauen und binden ihn langfristig an den Betrieb. Ein weiterer Vorteil ist, dass<br />

der Käufer von landwirtschaftlichen Produkten auf dem Hof herumgeführt und mit den Prozessen<br />

vertraut gemacht werden kann. Das führt wiederum zu einem weiteren Grad von Verbundenheit.<br />

Grundvoraussetzung für den Effekt der Transparenz ist jedoch der kritische und<br />

hinterfragende Verbraucher, denn auch der Direktvermarkter kauft in der Regel Produkte zu,<br />

um seine Angebotspalette zu erweitern. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die landwirtschaftlichen<br />

Betriebe sich im Laufe der Zeit stetig vergrößern und ferner auch der Spezialisierungsgrad<br />

zunimmt. Haben Landwirte früher diverse Produktionszweige betrieben, liegt<br />

heutzutage i.d.R. die spezialisierte Produktion vor, um Synergie- und Größeneffekte ausnutzen<br />

zu können, die sich wiederum auf die Preisgestaltungen auswirken. Vertrauen zwischen<br />

Verbraucher und Direktvermarkter spielt demnach eine große Rolle, da es sich nicht automatisch<br />

um hofeigene Produkte handeln muss. Allerdings kann sich die emotionale Bindungen<br />

zu den hofeigenen Produkten auf Zukaufprodukte ausdehnen. Beispielsweise bieten Landwirte<br />

zur Spargelzeit auch Kartoffeln und/oder Schinken aus der Region an, die von den Verbrauchern<br />

gern kombiniert gekauft werden.<br />

Eine Besonderheit der <strong>Direktvermarktung</strong> kann im Service gesehen werden. Darunter fallen<br />

einerseits die gute Beratung und andererseits der Lieferservice, der von vielen Betrieben angeboten<br />

wird. So kann die frische, meist saisonspezifische Ware, z.B. im wöchentlichen<br />

3


Rhythmus an den Verbraucher geliefert werden. Auch die Form des Online-Verkaufs stellt<br />

eine gern genutzte Variante der <strong>Direktvermarktung</strong> dar. Die Konsumenten können bequem<br />

von Zuhause aus bestellen und nebenbei mit vielen Informationen, beispielsweise zu Aktionen<br />

und Events auf dem Hof, versorgt werden.<br />

Der Bereich Kommunikation oder Marketing nimmt auch in der <strong>Direktvermarktung</strong> einen hohen<br />

Stellenwert ein, da eine große, heterogene Zielgruppe erreicht werden will. Als ein erstes<br />

wirksames Mittel wird in der Regel die Massenkommunikation eingesetzt. Darunter fallen unter<br />

anderem Kleinanzeigen in Zeitungen, Handzettel, Zeitungsbeilagen und Schilder bzw.<br />

Hinweistafeln. Die persönliche Kommunikation hat dagegen einen weitaus wirksameren Einfluss<br />

auf die Zielgruppe, stellt jedoch einen höheren Aufwand dar. Beispiele sind unter anderem<br />

die Direktwerbung, wobei Haushalte gezielt angerufen und angeschrieben werden. Sehr<br />

beliebt und erfolgversprechend sind darüber hinaus Hof- und Erlebnisveranstaltungen, wobei<br />

eine wechselseitige Kontaktaufnahme zwischen beiden Seiten entsteht. Weitere Vorteile der<br />

persönlichen Kommunikation sind die Anregung zum Kauf, Informationsbedarf beim Kunden<br />

zu decken und dass durch die Betreuung (face-to-face) eine persönliche Beziehung bzw. Bindung<br />

erfolgen kann. Ferner stellt die Mund-zu-Mund-Propaganda ein wirkungsvolles Kommunikationsinstrument.<br />

Wenn Bekannte und insbesondere Meinungsführer einen Betrieb und<br />

dessen Waren weiterempfehlen, haben die Käufer verschiedene Anreize, den Verkauf zu testen,<br />

wenn nicht sogar grundsätzlich zu nutzen (Image, Prestige, Akzeptanz, Zufriedenheit<br />

etc.).<br />

Distribution in der <strong>Direktvermarktung</strong><br />

Wie bereits in der Begriffserläuterung erwähnt, liegt der Vorteil, wie das Wort <strong>Direktvermarktung</strong><br />

schon beschreibt, im direkten Absatz.<br />

Abb. 2: System der Absatzkanäle<br />

Unter dem Aspekt, dass keine unternehmensfremden Organe zwischen den Hersteller und den<br />

Abnehmer geschaltet sind, entfällt auf den Produzenten eine höhere Gewinnmarge. Weiterhin<br />

profitiert der Landwirt durch Zeitersparnis (keine Logistikplanung etc.), Kundennähe (Vertrauensbasis)<br />

und mehr Einfluss (unmittelbare Kontrolle des Absatzgeschehens). Nachteile<br />

entstehen durch einen hohen eigenen absatzorganisatorischen Aufwand (Kommunikation,<br />

Verpackung, rechtliche Bestimmungen etc.) und durch die Tatsache, dass keine Einsparungen<br />

durch Massendistribution erfolgen können (individueller Absatz). Grundsätzlich bedeutet also<br />

4


<strong>Direktvermarktung</strong> eine höhere Arbeitsbelastung seitens der Landwirte, da kein Absatzmittler<br />

zwischen geschaltet ist.<br />

Einhergehend mit der Professionalisierung in der <strong>Direktvermarktung</strong>, gilt es auch die Wahl<br />

des Absatzweges zu optimieren. Wurde traditionell nur auf dem Hof oder auf dem Wochenmarkt<br />

verkauft, so können heute vielfältige Varianten in Anspruch genommen werden. Die<br />

folgende Tabelle charakterisiert die verschiedenen Formen des Absatzweges:<br />

Form Vorraussetzung Vorteil Nachteil<br />

ab Hof<br />

Erlebniswert, Nähe zu<br />

Siedlungen<br />

Unkompliziert, keine<br />

Handelsklassen,<br />

Konkurrenz gering<br />

Produktvielfalt,<br />

Anfangswerbung,<br />

Arbeitkräfte (AK)<br />

notwendig<br />

ab Feld/Plantage<br />

Nähe Siedlung, evtl<br />

Stand und Utensilien<br />

(Körbe, Messer etc.)<br />

keine Lagerkapazitäten<br />

Ehrlichkeit der Käufer,<br />

evtl AK<br />

Verkaufsstand<br />

Straßenrand<br />

Stand, Nähe Siedlung,<br />

Zugang<br />

kein Laden, dirkete<br />

Anprache<br />

AK, Leerlauf<br />

Wochenmarkt<br />

Standplatz, Waage,<br />

Transportfahrzeug<br />

Hoher Umsatz in<br />

kurzer Zeit<br />

AK fehlt auf Hof,<br />

Konkurrenz groß<br />

Fahrverkauf<br />

eigener<br />

Stadtladen<br />

Internetbestellung/-versand<br />

Zuverlässigkeit,<br />

Transportfahrzeug<br />

Verfügung eines<br />

Ladens, AK<br />

Marktnähe nicht nötig<br />

Hoher Umsatz nötig<br />

Internetzugang auf keine AK im Verkauf,<br />

beiden Seiten, Umgang Zeitersparnis,<br />

mit Internet<br />

Newsletter<br />

hohe Investition und<br />

Koordination, AK fehlt<br />

auf Hof<br />

Hohe Investition,<br />

Risiko, Konurrenz<br />

durch Supermarkt,<br />

kein "Hof-Erlebnis"<br />

Kosten HTML,<br />

Missverständ-nisse,<br />

kein "Hof-Erlebnis"<br />

Großverbraucher<br />

große kontinuierliche<br />

Mengen, aufbereitete<br />

Ware<br />

Tabelle 2: Charakterisierung verschiedener Absatzwege<br />

schlechte Preise,<br />

spart AK, Fixkostendegression<br />

Abhängigkeit/<br />

Verpflichtung<br />

Aus der Region für die Region<br />

Mit dem Leitmotiv „Aus der Region für die Region“ unterstützen die EU-Mitgliedstaaten die<br />

regionalen Wirtschaftkreisläufe. Es trägt zur Identifikation mit der eigenen Region bei - ein<br />

Aspekt der bei der zunehmenden Globalisierung unserer Wirtschaft und Gesellschaft wichtig<br />

ist. Das Ziel besteht darin, die steigende Nachfrage der Verbraucher nach regional erzeugten<br />

Produkten zu befriedigen und darüber hinaus auch einen Teil zum Klimaschutz beizutragen.<br />

Importe mit langen Transportwegen belasten die Umwelt durch den hohen Bedarf an Treibstoff<br />

und Kühlung stärker als regionale Produkte. Zu weit gereisten, stark verarbeiteten und<br />

aufwändig verpackten Lebensmitteln werden auf Wochenmärkten und in Geschäften zahlreiche<br />

Alternativen angeboten. Meistens sind die Produkte aus der Region sogar gesünder und<br />

schmackhafter. Beispielsweise bieten Direktvermarkter Obst und Gemüse à la Saison an. Die<br />

5


eif geernteten Produkte haben keine langen Transportwege hinter sich, enthalten mehr gesunde<br />

Inhaltsstoffen, sind schonender verarbeitet und vor allem frisch.<br />

Die Zusatznutzen Qualität und Frische sind oftmals Kriterien für das Aufsuchen eines Hofladens<br />

oder des Standes auf einem Wochenmarkt. Ganz generell ist jedoch der kritische Verbraucher<br />

dazu aufgerufen, sich persönlich über die Herkunft der Produkte noch einmal zu informieren,<br />

da die Direktvermarkter auch von der Möglichkeit Gebrauch machen und Waren<br />

von anderen Landwirten oder dem Großhandel zuzukaufen. Hinsichtlich des Aspektes Umwelt,<br />

ist neben den Transportwegen auch der Treibstoffverbraucher der Verbraucher zu berücksichtigen.<br />

So kann es demzufolge sinnvoll sein, dass der Direktvermarkter ein größeres<br />

Sortiment führt, auch wenn es zum Teil aus betriebsfremder Produktion stammt, da weniger<br />

Stellen angesteuert werden müssen. Beispielsweise führt die alleinige Autofahrt zum Landwirt<br />

mit Eierproduktion zwar zur subjektiven Befriedigung eigener Bedürfnisse, jedoch wäre<br />

im Dienste der Umwelt wenig getan!<br />

Weiterhin garantiert das Gütezeichen „HERGESTELLT<br />

UND GEPRÜFT IN SCHLESWIG-HOLSTEIN“ dem<br />

Verbraucher die regionale Herkunft von Produkte, deren<br />

Herstellungsprozess stetig von der Landwirtschaftskammer<br />

überwacht wird.<br />

Auch der Lebensmittelhandel nimmt das regionale Konzept<br />

für seine Produktpalette auf. Hierbei werden regionale<br />

Produkte mit einem entsprechenden Siegel bzw. Gütezeichen<br />

versehen.<br />

Beispielsweise haben sich die EDEKA in Neumünster<br />

mit ihren vorgelagerten Marktpartnern beim Markenprogramm<br />

„Gutfleisch“ und die coop Schleswig-Holstein mit<br />

ihrem Markenfleisch „Landklasse“ diesen Kontrollen unterworfen.<br />

Die Verbraucher können dieses kontrollierte<br />

Fleisch in deren Märkten vertrauensvoll kaufen. Das Gütezeichen<br />

ist also eine wichtige Orientierungshilfe beim<br />

sorgenlosen Fleischkauf.<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!