MEM-Modul - Swiss Nano Cube
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3.3. ABU-Teil 2 – Vermutete Gefahren (Begleitinformation)<br />
Folie 1<br />
Mögliche Gefahren<br />
<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />
Kurzfilm „Mögliche Gefahren“ (Kassensturz, SF, 2011)<br />
Im ca. neunminütigen Film werden nebst einiger <strong>Nano</strong>anwendungen auch potentielle Gefahren<br />
aufgezeigt. So sind beispielsweise <strong>Nano</strong>röhrchen in Autoreifen, welche durch den Abrieb beim<br />
Fahren in die Umwelt freigesetzt werden, laut Experten sehr bedenklich.<br />
Zusammenfassung (Quelle: SF):<br />
<strong>Nano</strong>partikel sind ein paar millionstel Millimeter klein. Die Eigenschaften von künstlich<br />
hergestellten <strong>Nano</strong>partikeln unterscheiden sich grundsätzlich von denjenigen grösserer<br />
Partikel gleicher Art. Für <strong>Nano</strong>partikel gelten eigene Gesetzmässigkeiten.<br />
Die Schweizer Bevölkerung kümmert die neue Technologie wenig. Peter Gehr, emeritierter<br />
Professor der Universität Bern erklärt: „Bei den <strong>Nano</strong>partikeln kennt man die Risiken noch nicht<br />
genau. Da atmen wir vielleicht künstliche <strong>Nano</strong>partikel ein und die können in der Lunge durch<br />
das Gewebe ins Blut gelangen. Mit diesem werden sie im Körper verteilt. Sie können sehr leicht<br />
in Zellen eindringen und allenfalls auch in den Kern. Das ist etwas, was wir nicht unter Kontrolle<br />
haben.“<br />
Stoffe haben neue physikalische Eigenschaften<br />
<strong>Nano</strong>partikel revolutionieren viele Anwendungen von der Industrie bis zur Medizin. Dank<br />
<strong>Nano</strong>partikeln auf der Oberfläche weisen Textilien Schmutz ab. Oder sie werden schon gar<br />
nicht mehr nass. Im Computer dienen <strong>Nano</strong>röhrchen als ultraschnelle und verlustfreie Leiter für<br />
Prozessoren.<br />
In Solarzellen erhöhen <strong>Nano</strong>kügelchen den Wirkungsgrad massiv. Glas hält plötzlich hohes<br />
Gewicht aus. In Glasflaschen war der Inhalt bisher besser haltbar als in Plastikflaschen. Nun<br />
machen <strong>Nano</strong>partikel das Pet so dicht wie Glas. Ketchup kommt geschmeidiger aus der<br />
Flasche. Siliciumdioxid-Partikel verhindern, dass Pulver verklumpt. <strong>Nano</strong>teilchen könnten<br />
helfen, dass Produkte länger frisch bleiben. In der Sonnencreme ersetzen <strong>Nano</strong>partikel<br />
chemische UV-Filter.<br />
Barbara Rothen-Rutishauser, Professorin am Adolphe Merkle Institut der Universität Fribourg<br />
und Leiterin einer Forschungsgruppe Pneumologie am Inselspital Bern untersucht die Risiken<br />
von <strong>Nano</strong>partikeln beim Menschen. Sie beschwichtigt vorerst: „Gemäss den heutigen<br />
Erkenntnissen kann man sagen, dass <strong>Nano</strong>partikel, die in Produkten gebunden sind und mit<br />
dem Menschen in Kontakt komme, kein Risiko darstellen. Ein Beispiel ist Sonnencreme.“<br />
Sonnencreme gilt heute als unbedenklich, weil dort die <strong>Nano</strong>partikel in gebundener Form<br />
vorkommen, und über gesunde Haut nicht in den Körper gelangen. Ob man Lebensmittel mit<br />
<strong>Nano</strong>partikeln bedenkenlos essen kann ist noch nicht erforscht.<br />
<strong>Nano</strong>-Gummi wirkt wie Asbest<br />
Allerdings gelangen immer mehr ungebundene <strong>Nano</strong>-Partikel in die Umwelt. In Korea wurden<br />
Reifen mit Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen entwickelt. Sie machen den Pneu widerstandsfähiger.<br />
Diese Reifen reiben sich aber trotzdem ab. Gummi verwittert, die Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen<br />
nicht. Sie lagern sich in der Umwelt ab. So gelangen <strong>Nano</strong>-Röhrchen in die Luft und setzen sich<br />
entlang von Strassen in der Umwelt ab. Solche Reifen könnten vielleicht bald auch auf<br />
Schweizer Strassen verkehren.<br />
Professor Peter Gehr bedenkt: „Damit würden wir durch den Gummiabrieb ständig<br />
<strong>Nano</strong>röhrchen in der Umgebung deponieren. Und zwar in grosser Menge. Und da muss ich<br />
sagen, das würde mir Sorgen bereiten. Wenn die dann durch Wind, Fahrtwind und<br />
© <strong>Swiss</strong> <strong>Nano</strong>-<strong>Cube</strong> www.swissnanocube.ch 97/125