MEM-Modul - Swiss Nano Cube
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Folien 21 bis 22<br />
Siliziumdioxid (SiO2)<br />
<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />
Siliziumdioxid ist ein sehr harter, gegen chemischen Angriff und Verwitterung beständiger Stoff.<br />
In Wasser und Säuren sind die kristalline wie auch die amorphe Form des SiO2 nahezu<br />
unlöslich.<br />
<strong>Nano</strong>-SiO2 findet zudem wachsende Anwendung bei der Herstellung von Autoreifen. Wird dem<br />
Reifen neben Industrieruss (carbon black) auch amorphes SiO2 als Füllstoff zugemischt,<br />
verringert sich der Rollwiderstand des Reifens und der Spritverbrauch sinkt um bis zu fünf<br />
Prozent. Es profitiert nicht nur der Geldbeutel, sondern auch die Umwelt durch die verringerte<br />
Menge an ausgestossenem CO2.<br />
Amorphes Siliziumdioxid wird seit über vier Jahrzehnten als Lebensmittelzusatzstoff mit der<br />
Kennzeichnung E551 eingesetzt. Es kann bestimmten pulverförmigen Lebensmitteln, wie z.B.<br />
Kochsalz, Würzmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und Trockenlebensmitteln zugesetzt<br />
werden, um ein Verklumpen zu verhindern. Darüber hinaus ist es als Trägerstoff von<br />
Emulgatoren, Farbstoffen und Aromen zugelassen. Gemäss der EG-Öko-Verordnung ist ein<br />
SiO2-Zusatz auch bei Bio-Lebensmitteln erlaubt. Der menschliche Organismus kann<br />
Siliziumdioxid weder aufnehmen noch verwerten, es wird unverändert ausgeschieden.<br />
Hochdisperses (nanoskaliges), amorphes SiO2 ist auch in verschiedenen Erzeugnissen der<br />
Pharmaindustrie, wie z.B. Tabletten, Zäpfchen, Gels und Cremes, enthalten. Die Eigenschaften<br />
der zugelassenen Zusätze sind im Europäischen Arzneibuch festgeschrieben.<br />
Weitere Anwendungsfelder amorpher Siliciumdioxid-<strong>Nano</strong>partikel: Die Textilindustrie, wo sie<br />
verwandt werden, um Baumwolle wasserabweisend auszustatten. In der Elektronikindustrie<br />
werden sie als Schleifmittel eingesetzt. In Lacken und Beschichtungen können <strong>Nano</strong>partikel zur<br />
Erhöhung der Kratzfestigkeit und Abriebbeständigkeit eingesetzt werden. Besonders<br />
interessant sind diese Eigenschaften für Holz- und Möbellacke, Automobilklarlacke sowie für<br />
Industrielacke.<br />
Folien 23 bis 25<br />
Zinkoxid (ZnO)<br />
<strong>Nano</strong>skaliges Zinkoxid ist im sichtbaren Bereich des Lichtspektrums transparent und wirkt als<br />
physikalischer Filter gegen UV-B- und insbesondere UV-A Strahlen der Sonne. Die UV-Strahlen<br />
werden dabei absorbiert und wie von kleinen Spiegeln reflektiert. Das macht den Einsatz von<br />
Zinkoxid als physikalischen UV-Filter in Sonnenschutzmitteln interessant. Physikalische UV-<br />
Filter werden vor allem in Sonnenschutzmitteln mit Lichtschutzfaktoren über 25 eingesetzt. Sie<br />
sind auch für die empfindliche Haut von Kindern und Allergikern geeignet, im Gegensatz zu<br />
chemischen UV-Filtern die teilweise Sensibilisierungen auslösen können. Chemische UV-Filter<br />
absorbieren die UV-Strahlung oder wandeln sie in Wärme um.<br />
Die Grösse der ZnO-Partikel, die für Sonnenschutzmittel verwandt werden, liegt zwischen 20<br />
bis 60 nm. Die sehr kleinen ZnO-<strong>Nano</strong>partikel werden jedoch vor der Zugabe zu den<br />
Sonnenschutzmitteln zusätzlich mit Silicium- oder Aluminiumoxid beschichtet. Sie ballen sich<br />
anschliessend zu Verbünden einer Grösse von 200…500 nm zusammen. Untersuchungen der<br />
Industrie sowie unabhängige Studien, die im Rahmen des EU-Projektes <strong>Nano</strong>derm<br />
durchgeführt wurden, zeigten, dass diese Partikel aus Sonnenschutzprodukten nicht durch die<br />
gesunde Haut in den Körper gelangen und somit keine gesundheitlichen Risiken für den<br />
Verbraucher bestehen.<br />
Da Zinkoxid-<strong>Nano</strong>partikel sowohl UV-A / UV-B-Schutz und Transparenz aufweisen und wie<br />
oben beschrieben eine antibakterielle Wirkung besitzen, wird es auch in Textilien, in Klarlacken<br />
im Holz- und Möbelbereich und darüber hinaus in transparenten Kunststoffen und<br />
Kunststofffilmen (Kunststoffgläser) eingesetzt. Diese zeichnen sich durch eine hohe<br />
Transparenz (> 90 Prozent Transmission) im sichtbaren Spektralbereich und durch eine UV-<br />
© <strong>Swiss</strong> <strong>Nano</strong>-<strong>Cube</strong> www.swissnanocube.ch 54/125