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MEM-Modul - Swiss Nano Cube

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Folien 13 bis 20<br />

Titandioxid (TiO2)<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Titandioxid ist mittlerweile zu einem alltäglichen Begleiter in unserem Leben geworden. Man<br />

findet es in Konsumgütern wie z.B. Kosmetika, in Farben und Lacken, in Textilien, Papier und<br />

Kunststoffen, in Lebensmitteln und Medikamenten.<br />

Dies hat es vor allem seiner Vielseitigkeit in Grösse und Gestalt zu verdanken. Mal kommt es<br />

als mikroskaliges Pigment zum Einsatz, mal als <strong>Nano</strong>objekt.<br />

<strong>Nano</strong>skaliges Titandioxid, das für spezifische Anwendungen hergestellt wird, ist etwa um den<br />

Faktor 100 feinteiliger als die Pigmentform und weist andere physikalische Eigenschaften auf.<br />

Im Gegensatz zur pigmentären Form wird nanoskaliges Titandioxid nicht in Lebensmitteln<br />

eingesetzt. Derzeit wird es vor allem als Wirkstoff in Sonnencremes mit hohem<br />

Lichtschutzfaktor, Textilfasern oder Holzschutzmitteln genutzt. Verglichen mit den lange in<br />

Sonnencremes eingesetzten Titanoxid-Mikropartikeln, die klebrige und alles andere als einfach<br />

und angenehm auf die Haut aufzubringende Pasten ergaben und zudem einen deutlichen<br />

weissen Film auf der Haut hinterliessen, ist nanoskaliges Titandioxid transparent und lässt sich<br />

wesentlich leichter auftragen. Die Schutzwirkung gegen gefährliche UV-Strahlung ist zudem bei<br />

<strong>Nano</strong>partikeln wesentlich besser; hohe Lichtschutzfaktoren können derzeit nur durch den<br />

Einsatz solcher <strong>Nano</strong>partikel erreicht werden.<br />

Aufgrund des hydrophilen Charakters von Titandioxid bildet Wasser auf derartigen Oberflächen<br />

einen geschlossenen Film, welcher Schmutz und Abbauprodukte leicht abtransportieren kann.<br />

TiO2-Partikel, eingebracht in Fassadenfarben oder Kacheln, führen somit zu selbstreinigenden,<br />

schmutzabbauenden Oberflächen. Die hydrophilen Eigenschaften des nanoskaligen<br />

Titandioxids werden zudem bei sog. „Anti-Fog“-Beschichtungen ausgenutzt. Der ultradünne<br />

Wasserfilm auf einer Glasscheibe, die mit einer transparenten Schicht von nanoskaligem TiO2<br />

beschichtet wurde, verhindert die Bildung von Wassertröpfchen und folglich auch das<br />

Beschlagen.<br />

Ein weiteres mögliches Anwendungsgebiet von nanoskaligem Titandioxid liegt im Gebiet der<br />

Farbstoffsolarzellen (Grätzel-Zellen). Eine Grätzel-Zelle, die auch als Farbstoffsolarzelle<br />

bezeichnet wird, wird vor allem zur Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie<br />

verwendet. Dabei handelt es sich um eine Anwendungsform, die aus der Bionik stammt. Ihren<br />

Namen erhielt die Grätzel-Zelle in Anlehnung an ihren Entdecker, den Schweizer Michael<br />

Grätzel. Dieser entwickelte das Element am Anfang der 90er Jahre und liess das Ergebnis<br />

bereits 1992 patentieren. Das Funktionsprinzip der elektrochemischen Farbstoff-Solarzelle<br />

beruht auf einem neuartigen Verfahren, das im Gegensatz zu seinen Vorgängern zur<br />

Absorption von Licht kein Halbleitermaterial sondern organische Farbstoffe verwendet. Hier<br />

kommt beispielsweise der Blattfarbstoff Chlorophyll zur Anwendung. Möglicherweise könnte die<br />

Farbstoffsolarzelle in den folgenden Jahren sogar die herkömmlichen Zellen aus dem<br />

Halbleitermaterial Silizium ablösen und somit eine neue Ära der Solartechnik einleiten.<br />

© <strong>Swiss</strong> <strong>Nano</strong>-<strong>Cube</strong> www.swissnanocube.ch 53/125

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