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MEM-Modul - Swiss Nano Cube

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2.8. BKU-Teil 4 – <strong>Nano</strong>materialien (Begleitinformation)<br />

Folie 1<br />

Was ist ein <strong>Nano</strong>material?<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Im Zusammenhang mit <strong>Nano</strong>technologien trifft man auf viele verschiedene Begrifflichkeiten,<br />

deren Bedeutung nicht immer ganz eindeutig ist.<br />

Meistens wird der Begriff "<strong>Nano</strong>material" gebraucht, wenn das Material innere Strukturen oder<br />

äussere Abmessungen hat, die sich in der Grössenordnung von<br />

1-100 nm bewegen. Diese Abgrenzung ist einigermassen willkürlich, weil beispielsweise<br />

Partikel mit einem Durchmesser von 200 nm natürlich auch zu den <strong>Nano</strong>materialien gezählt<br />

werden.<br />

Die internationale Organisation für Normung (ISO) hat einige Vorschläge zur Terminologie<br />

(Benennung) und Begriffsdefinition gemacht. Diese sind allerdings (noch) nicht allgemein<br />

anerkannt und verbindlich.<br />

Europäische Kommission definiert „<strong>Nano</strong>material“ wie folgt: Materialien, deren<br />

Hauptbestandteile eine Grössendimension zwischen einem und 100 Milliardstel Meter<br />

aufweisen.<br />

Die Fullerene sind neben Diamant und Graphit eine weitere Modifikation des Kohlenstoffs. Es<br />

gibt Fullerene mit den Formeln C60, C70, C76, C78, C84 sowie etliche andere. Alle Fullerene<br />

haben Käfigstrukturen und sind aus Kohlenstoffatomen aufgebaut, die sich zu fünf- und<br />

sechsgliedrigen Ringen zusammenschliessen.<br />

Fullerene können durch Verdampfen von Graphit im elektrischen Lichtbogen hergestellt<br />

werden. Um zu vermeiden, dass der Kohlenstoff dabei verbrennt, wird der Versuch in einer<br />

Atmosphäre des inerten Edelgases Helium durchgeführt. Dieses kann die heissen<br />

Kohlenstoffmoleküle des Kohlenstoffdampfes durch Stösse abkühlen. Wird durch die beiden<br />

zentralen Kohlenstoff-Elektroden ein starker Strom von 50 A geleitet, so steigt die Temperatur<br />

im Lichtbogen auf etwa 3000 °C. Dadurch verdampft an der Elektrodenspitze Graphit in Form<br />

von Kohlenstoffatomen. In den kühleren Zonen des Reaktors lagern sich diese zu ketten- und<br />

ringförmigen Molekülen und schliesslich zu Fullerenen verschiedener Form und Grösse oder<br />

auch wieder zu Graphitpartikeln zusammen. Das so entstandene Gemisch verschiedener<br />

Kohlenstoffformen schlägt sich als Russ im Reaktor nieder. Nach Beendigung des Versuches<br />

wird der Reaktor geöffnet, und das Gemisch der verschiedenen Fullerene kann durch Extraktion<br />

mit einem organischen Lösungsmittel wie Toluol von den unlöslichen Graphitpartikeln<br />

abgetrennt werden. Aus dem Extrakt können die einzelnen "Kohlenstoff-Bälle" mit<br />

chromatographischen Verfahren isoliert werden.<br />

Fullerene sind sehr hitzebeständig, haben Halbleitereigenschaften und sind bei tiefen<br />

Temperaturen supraleitend. Bislang gibt es jedoch noch wenig konkrete Anwendungen für<br />

Fullerene. Die ungewöhnlichen Eigenschaften von C60 und den anderen Fullerenen lassen<br />

allerdings Hoffnungen und Spekulationen für interessante Anwendungsmöglichkeiten zu. Eine<br />

erste kommerzielle Anwendung der kuriosen Moleküle könnte in Photodetektoren sein, wie sie<br />

etwa bildgebende medizinische Röntgensysteme in der Medizin- und Sicherheitstechnik<br />

benötigen.<br />

© <strong>Swiss</strong> <strong>Nano</strong>-<strong>Cube</strong> www.swissnanocube.ch 48/125

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