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MEM-Modul - Swiss Nano Cube

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Bildungsplattform zur Mikro- und <strong>Nano</strong>technologie für<br />

Berufsfach- und Mittelschulen sowie Höhere Fachschulen<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong><br />

Gesamtversion<br />

Datum: Januar 2012<br />

Autor: Andreas Beck


Kontakt:<br />

Die Innovationsgesellschaft St.Gallen<br />

Lerchenfeldstrasse 5, 9014 St. Gallen<br />

Tel. +41 (0) 71 274 72 66<br />

Mail: info@innovationsgesellschaft.ch<br />

www.swissnanocube.ch<br />

Version Januar 2012:<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Dieses <strong>Modul</strong> wurde von Andreas Beck (Fachlehrer Maschinentechnik, Gibb Bern) im Rahmen<br />

des Projektes <strong>Swiss</strong> <strong>Nano</strong>-<strong>Cube</strong> realisiert.<br />

Bild Titelseite: Lernende der <strong>MEM</strong>-Branche (Quelle: © Fotolia – Bernd Geller)<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

1. Didaktische Hinweise ............................................................................................................. 3<br />

2. BKU-Teil ............................................................................................................................... 11<br />

2.1. BKU Teil 1 – Vorbereitungsauftrag .............................................................................. 11<br />

2.2. BKU Teil 1 – Arbeitsblatt <strong>Nano</strong>rama-Loft..................................................................... 12<br />

2.3. BKU-Teil 3 – Veranschaulichung (PP-Präsentation) ................................................... 19<br />

2.4. BKU-Teil 3 – Veranschaulichung (Begleitinformation) ................................................ 25<br />

2.5. BKU-Teil 3 – Veranschaulichung (Handout) ................................................................ 30<br />

2.6. BKU-Teil 3 – Versuch mit Eisen (Arbeitsblatt) ............................................................. 34<br />

2.7. BKU-Teil 4 – <strong>Nano</strong>materialien (PP-Präsentation) ....................................................... 35<br />

2.8. BKU-Teil 4 – <strong>Nano</strong>materialien (Begleitinformation) ..................................................... 48<br />

2.9. BKU-Teil 4 – <strong>Nano</strong>materialien (Handout) .................................................................... 56<br />

2.10. BKU-Teil 5 – <strong>MEM</strong>-spezifische Anwendungen (PP-Präsentation) .............................. 64<br />

2.11. BKU-Teil 5 – <strong>MEM</strong>-spezifischen Anwendungen (Begleitinformation) ......................... 71<br />

2.12. BKU-Teil 5 – <strong>MEM</strong>-spezifischen Anwendungen (Handout) ......................................... 78<br />

2.13. BKU-Teil 5 – <strong>MEM</strong>-spezifischen Anwendungen (Arbeitsblatt) .................................... 83<br />

2.14. BKU-Teil 6 – Lernkontrolle ........................................................................................... 84<br />

3. ABU-Teil ............................................................................................................................... 87<br />

3.1. ABU-Teil 1 – Vorbereitungsauftrag .............................................................................. 87<br />

3.2. ABU-Teil 2 – Vermutete Gefahren (PP-Präsentation) ................................................. 89<br />

3.3. ABU-Teil 2 – Vermutete Gefahren (Begleitinformation) .............................................. 97<br />

3.4. ABU-Teil 2 – Vermutete Gefahren (Handout) ............................................................ 104<br />

3.5. ABU-Teil 2 – Vermutete Gefahren (Arbeitsblatt) ....................................................... 109<br />

3.6. ABU-Teil 3 – <strong>Nano</strong> im Recht (PP-Präsentation) ........................................................ 110<br />

3.7. ABU-Teil 3 – <strong>Nano</strong> im Recht (Begleitinformation) ..................................................... 114<br />

3.8. ABU-Teil 3 – <strong>Nano</strong> im Recht (Handout) ..................................................................... 119<br />

3.9. ABU-Teil 4 –Lernkontrolle .......................................................................................... 122<br />

3.10. ABU-Teil 5 – Ergänzungsauftrag ............................................................................... 125<br />

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1. Didaktische Hinweise<br />

Ausgangslage<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Das <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> ist auf die fünf technischen <strong>MEM</strong>-Berufe mit EFZ-Abschluss ausgerichtet.<br />

˗ Automatiker/in<br />

˗ Elektroniker/in<br />

˗ Informatiker/in<br />

˗ Konstrukteur/in<br />

˗ Polymechaniker/in<br />

Die Lehrplananalyse dieser fünf Berufe hat ergeben, dass die <strong>Nano</strong>technologe in den Inhalten,<br />

welche durch die Berufsfachschulen vermittelt werden müssen, keine Erwähnung findet.<br />

Es besteht aber durchaus die Möglichkeit, das <strong>Modul</strong> im Rahmen der bereichsübergreifenden<br />

Projekte zu behandeln, welche wie folgt umschrieben sind:<br />

Bereichsübergreifende Projekte:<br />

- Behandlung neuer Technologien (Technologien, und branchenspezifische Themen,<br />

welche im KoRe-Katalog nicht enthalten sind).<br />

Auch im Rahmenlehrplan für den allgemeinbildenden Unterricht ist die <strong>Nano</strong>technologie nicht<br />

explizit erwähnt.<br />

Sie kann jedoch in der Sparte Gesellschaft unter folgenden Aspekten eingebunden werden:<br />

Aspekt Ökologie<br />

˗ Ökologische Problemstellungen beurteilen:<br />

Die Lernenden analysieren ihr eigenes Verhalten und beurteilen Eingriffe in die Natur<br />

im persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld unter dem Blickwinkel<br />

nachhaltiger Entwicklung.<br />

˗ Ökologische Lösungsansätze formulieren:<br />

Die Lernenden formulieren Lösungsansätze bezüglich der ökologischen Nutzung von<br />

Energie, Rohstoffen, Wasser, Luft oder Boden im persönlichen und beruflichen Umfeld<br />

und erkennen, dass ökologisches Verhalten die Umweltqualität verbessert, bzw. die<br />

zunehmende Belastung reduziert.<br />

Aspekt Technologie<br />

˗ Einfluss der Technologien analysieren:<br />

Die Lernenden analysieren den Einfluss von Technologien im persönlichen, beruflichen<br />

und gesellschaftlichen Umfeld und beurteilen Auswirkungen.<br />

˗ Chancen und Risiken beurteilen:<br />

Die Lernenden beurteilen Chancen, Risiken und Grenzen technologischer<br />

Errungenschaften im persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld.<br />

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Struktur<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Das <strong>Modul</strong> ist aufgeteilt in einen berufskundlichen Teil (BKU) und einen Teil für den<br />

allgemeinbildenden Unterricht (ABU). Jeder dieser Teile umfasst, je nach zeitlichem Budget,<br />

zwei bis vier Lektionen. Die aufgeführten Inhalte stellen aus unserer Sicht ein Minimum dar,<br />

können aber beliebig mit anderen Inhalten ergänzt oder vertieft werden.<br />

Courselet-Dateien<br />

Die beiden Teile stehen auch als Courselet-Dateien zur Verfügung. Sie können<br />

heruntergeladen und in educanet � importiert werden.<br />

Die Inhalte wurden weitestgehend übernommen und so angepasst, dass sie von den<br />

Lernenden selbständig am PC bearbeitet werden können.<br />

Da die verschiedenen Kapitel in educanet � einzeln freigeschaltet werden können ist es auch<br />

möglich, die Lernenden einige Teile selbständig lösen zu lassen und die anderen Teile<br />

konventionell zu unterrichten.<br />

Zeitliche Abfolge<br />

Zur Bearbeitung des ABU-Bereichs ist es notwendig, dass auf die Grundlagen der<br />

<strong>Nano</strong>technologie, welche im BKU-Teil vermittelt werden, aufgebaut werden kann. Somit ist<br />

darauf zu achten, dass die BKU-Lektionen vor der ABU-Sequenz platziert werden.<br />

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BKU-Teil<br />

1. Vorbereitung<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Zum Kennenlernen von Produkten, welche <strong>Nano</strong>materialen enthalten, eignet sich das <strong>Modul</strong><br />

<strong>Nano</strong>rama-Loft bestens. Die Lernenden erhalten den Auftrag, als Hausaufgabe durch<br />

<strong>Nano</strong>rama-Loft zu „gehen“ und sich einen Überblick über die <strong>Nano</strong>-Anwendun-gen zu<br />

verschaffen.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 1 - Vorbereitungsauftrag (pdf)<br />

Zu Beginn der ersten Unterrichtslektion wird ein formativer Test über das gesammelte Wissen<br />

durchgeführt. Dieser kann in Einzel-, Partner- oder sogar Gruppenarbeit durchgeführt werden.<br />

Da es mit Sicherheit zu lange dauert, sämtliche 42 Fragen zu bearbeiten, muss eine Auswahl<br />

von Fragen getroffen werden. So könnten z.B. die einzelnen Gruppen unterschiedliche Fragen<br />

bearbeiten und anschliessend ihre Ergebnisse der Klasse präsentieren.<br />

Im Sinn einer Ergebnissicherung können am Ende dieser Sequenz die Lösungen der Fragen<br />

(letztes Blatt) abgegeben werden.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 1 - Arbeitsblatt <strong>Nano</strong>rama-Loft (pdf)<br />

2. Einführung ins Thema<br />

Zwei Teile aus dem Grundlagen-<strong>Modul</strong> können dazu unverändert verwendet werden:<br />

� Grundlagen-<strong>Modul</strong>, Teil 1 - Wie klein ist „nano“? (ppt)<br />

� Grundlagen-<strong>Modul</strong>, Teil 2 - Definitionen (ppt)<br />

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3. Veranschaulichung<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Mit einem Versuch soll gezeigt werden, wie sich die Reaktionsfreudigkeit von Materialien<br />

verändert, wenn bei gleicher Masse die Oberfläche vergrössert wird.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 3 - Veranschaulichung (ppt)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 3 - Veranschaulichung, Begleitinformation (pdf)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 3 - Veranschaulichung, Handout (pdf)<br />

Die Lernenden rechnen dazu ein Beispiel durch, während die Lehrperson den Versuchsaufbau<br />

vorbereitet.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 3 - Arbeitsblatt „Versuch mit Eisen“ (pdf)<br />

Einige Beispiele aus Natur und Technik sollen zeigen, wo das Prinzip der<br />

Oberflächenvergrösserung Anwendung findet.<br />

4. <strong>Nano</strong>materialien<br />

In diesem Teil sollen die sechs prominentesten <strong>Nano</strong>materialien vorgestellt und ihre<br />

Einsatzgebiete gezeigt werden.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 4 - <strong>Nano</strong>materialien (ppt)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 4 - <strong>Nano</strong>materialien, Begleitinformation (pdf)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 4 - <strong>Nano</strong>materialien, Handout (pdf)<br />

5. <strong>MEM</strong>-spezifische Anwendungen<br />

Nachdem allgemeine Anwendungen vorgestellt wurden, sollen als Ergänzung Anwendungen<br />

gesucht werden, die aus dem <strong>MEM</strong>-Bereich oder aus <strong>MEM</strong>-nahen Fachgebieten stammen.<br />

Mit Hilfe des Arbeitsblattes (Teil 5) sollen die Lernenden in einer Gruppenarbeit Anwendungen<br />

suchen, welche sie sich auf Grund der bisherigen Kenntnisse in ihrem Arbeitsumfeld vorstellen<br />

können. Anschliessend können die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse präsentieren.<br />

Hinweis: Der Auftrag wurde bewusst so gestaltet, dass auch fantasievolle Vorschläge gemacht<br />

werden dürfen, welche in der Realität vielleicht nie so verwirklicht werden können. Bekanntlich<br />

hilft es manchmal, das Unmögliche denken, um das Mögliche zu erkennen. Nicht zuletzt darf<br />

bei einem solchen Auftrag auch ein Anteil Spass beteiligt sein.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 5 - <strong>MEM</strong>-spezifische Anwendungen,<br />

Arbeitsblatt (pdf)<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Im Letzten Teil werden Anwendungen vorgestellt, wie sie in den <strong>MEM</strong>-Berufen vorkommen oder<br />

möglicherweise in Zukunft vorkommen werden.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 5 - <strong>MEM</strong>-spezifische Anwendungen (ppt)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 5 - <strong>MEM</strong>-spezifische Anwendungen,<br />

Begleitinformation (pdf)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 5 - <strong>MEM</strong>-spezifische Anwendungen,<br />

Handout (pdf)<br />

6. Lernkontrolle<br />

Die Lernkontrolle ist als summativer Test ausgelegt und umfasst dementsprechend den<br />

gesamten BKU-Teil. Da das <strong>Modul</strong> in der Regel im unbewerteten Teil des Unterrichts<br />

Anwendung findet, kann die Lernkontrolle auch als Partnerarbeit durchgeführt werden.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, BKU, Teil 6 - Lernkontrolle (pdf)<br />

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ABU-Teil<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Nachdem im BKU-Teil unter anderem die technologischen Möglichkeiten aufgezeigt wurden,<br />

soll in diesem Teil untersucht werden, welche möglichen Risiken und Gefahren von der<br />

<strong>Nano</strong>technologie ausgehen könnten und wie die Gesellschaft und die zuständigen Behörden<br />

(Gesetzgeber) damit umgehen sollten.<br />

1. Vorbereitung<br />

Es ist wichtig, dass die Lernenden vorbereitet in den Unterricht kommen. Deshalb erhalten sie<br />

vorgängig einen entsprechenden Vorbereitungsauftrag.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 1 - Vorbereitungsauftrag (pdf)<br />

2. Vermutete Gefahren<br />

Mit einer kurzen Gruppenarbeit kann das zuhause Erlernte reaktiviert werden.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 2 - Vermutete Gefahren, Arbeitsblatt (pdf)<br />

In diesem Teil sollen die zuhause erworbenen Kenntnisse der Lernenden zum Thema „Risiken<br />

und Gefahren für Mensch und Umwelt“ vertieft werden.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 2 - Vermutete Gefahren (ppt)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 2 - Vermutete, Begleitinformation (pdf)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 2 - Vermutete Gefahren, Handout (pdf)<br />

3. <strong>Nano</strong> im Recht<br />

Hier soll die Frage geklärt werden, ob die in der Schweiz bestehenden Gesetze und<br />

Verordnungen genügen, um die ArbeitnehmerInnen und KonsumentInnen aber auch unsere<br />

Umwelt vor den Risiken und Gefahren der <strong>Nano</strong>technologie wirksam zu schützen.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 3 - <strong>Nano</strong> im Recht (ppt)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 3 - <strong>Nano</strong> im Recht, Begleitinformation (pdf)<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 3 - <strong>Nano</strong> im Recht, Handout (pdf)<br />

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4. Lernkontrolle<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die Lernkontrolle ist, gleich wie im BKU-Teil, als summativer Test ausgelegt, welcher den<br />

gesamten ABU-Teil berücksichtigt.<br />

Der erste Teil besteht aus einem (erfundenen) Zeitungsartikel, in welchen 13 sachliche Fehler<br />

eingebaut wurden. Die meisten Fehler sind so offensichtlich, dass es möglich sein sollte, den<br />

Grossteil davon ohne Unterlagen zu finden. Sämtliche Tatsachen sind in den beiden Handouts<br />

vorhanden. Somit steht es der Lehrperson frei, nach Bedarf diese als Hilfsmittel zuzulassen.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 4 - Lernkontrolle (pdf)<br />

5. Ergänzungsauftrag<br />

Der ergänzende Arbeitsauftrag stützt sich auf den Zeitungsartikel in der Lernkontrolle. Er eignet<br />

sich bestens, um daraus eine gesellschaftlich/sprachliche Aufgabe zu formulieren.<br />

Tendenziöse Zeitungsartikel finden sich oft in der Presse. Als Fachperson auf dem<br />

entsprechenden Gebiet ärgert man sich darüber, ungeachtet ob die sachlichen Unkorrektheiten<br />

absichtlich eingestreut wurden oder ob schlechte Recherchen daran schuld sind.<br />

Als Leser steht uns die Möglichkeit zur Verfügung, auf solche Artikel zu reagieren. Dies kann<br />

als direkter Brief an die zuständige Redaktion oder als Leserbrief, welcher in der Zeitung<br />

abgedruckt wird, geschehen. Hier ist ein Brief an die Redaktion zu schreiben.<br />

� <strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong>, ABU, Teil 5 - Ergänzungsauftrag (pdf)<br />

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2. BKU-Teil<br />

2.1. BKU Teil 1 – Vorbereitungsauftrag<br />

Vorbereitungsauftrag BKU: „<strong>Nano</strong>rama-Loft“<br />

Zeitaufwand: ca. 45 Minuten<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Auf der Webseite von <strong>Swiss</strong> <strong>Nano</strong> <strong>Cube</strong> werden in der <strong>Nano</strong>rama-Loft 42 Produkte aus dem<br />

täglichen Leben vorgestellt, welche <strong>Nano</strong>materialien enthalten oder mit Hilfe von<br />

<strong>Nano</strong>technologie hergestellt werden.<br />

Auf spielerische Weise können Sie die Produkte entdecken. Zu jedem Produkt wird eine Frage<br />

gestellt, für die bei richtiger Antwort ein Punkt auf ihrem Punktekonto gutschrieben wird.<br />

Auftrag<br />

„Wandeln“ Sie durch die <strong>Nano</strong>rama-Loft und sammeln Sie Punkte. Auf diese Weise werden Sie<br />

nebst bekannten <strong>Nano</strong>-Anwendungen mit Sicherheit auch Produkte kennenlernen, von denen<br />

Sie nie geglaubt hätten, dass sie etwas mit <strong>Nano</strong>technologie zu tun hätten.<br />

Viel Spass beim Rundgang!<br />

Link: http://www.swissnanocube.ch/nanorama/<br />

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2.2. BKU Teil 1 – Arbeitsblatt <strong>Nano</strong>rama-Loft<br />

1. Die Rahmen von<br />

Tennisschlägern können<br />

Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen<br />

enthalten, weil …<br />

2. Fahrradrahmen werden<br />

neuerdings mit …<br />

3. Reifen: Welche Aussage<br />

ist falsch?<br />

<strong>Nano</strong>materialien …<br />

4. Bei Outdoor-Kleidung<br />

und Schuhen geht es vor<br />

allem darum, mit Hilfe der<br />

<strong>Nano</strong>technologie …<br />

5. Der <strong>Nano</strong>-Golfball soll …<br />

6. Der Tennisball mit<br />

<strong>Nano</strong>technologie ist …<br />

7. Badminton-Racket:<br />

Durch die Einlagerung von<br />

Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen<br />

in den Schlägerrahmen …<br />

a) sie dadurch keine Kratzer mehr bekommen.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

b) sie dadurch von wütenden Spielern nicht mehr so schnell<br />

zertrümmert werden können.<br />

c) sie dadurch besonders stabil und trotzdem leicht sind.<br />

a) Aluminiumoxid-<strong>Nano</strong>partikeln versetzt, damit die Rahmen<br />

schön glänzen.<br />

b) ultra-starken Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen versetzt, was<br />

ihnen Leichtigkeit und Steifigkeit verleiht.<br />

c) <strong>Nano</strong>partikeln versetzt, damit der Lack besser hält.<br />

a) werden schon seit Jahrzehnten in Reifen eingesetzt, um<br />

die Lebensdauer zu verlängern.<br />

b) werden in Reifen eingesetzt, um den Rollwiderstand zu<br />

reduzieren und um die Haftung zu verbessern.<br />

c) ermöglichen revolutionäre Gummimischungen, so dass<br />

kein Schlauch mehr nötig ist.<br />

a) eine komplett Luft- und wasserdichte Oberfläche zu<br />

erhalten.<br />

b) eine nanometerdünne Schicht auf den Materialien zu<br />

haben, um sie vor Kratzern zu schützen.<br />

c) eine Imprägnierung zu erreichen, die wasserdicht ist, aber<br />

den Wasserdampf von innen nach aussen passieren<br />

lässt.<br />

a) besser fliegen, weil kein Wasser vom feuchten Gras an<br />

ihm haften kann.<br />

b) nicht mehr dauernd im Sand oder im Teich landen.<br />

c) nach dem Golfturnier immer noch wie neu aussehen.<br />

a) luftdicht und verliert damit weniger Druck wenn er älter<br />

wird.<br />

b) leichter und verhindert dadurch die Entstehung eines<br />

Tennisarms (Entzündung am Ellenbogen).<br />

c) viel kleiner als ein herkömmlicher Ball und passt dadurch<br />

besser in die Hosentaschen.<br />

a) kann das Badminton-Racket von Rechts- und<br />

Linkshändern benutzt werden.<br />

b) kann das Badminton-Racket auch als Tennisschläger<br />

benutzt werden.<br />

c) kann eine höhere Stabilität bei geringerem Racket-<br />

Gewicht erreicht werden.<br />

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8. Handys oder Laptops sind<br />

ohne Akkus kaum<br />

vorstellbar. Mit Hilfe der<br />

<strong>Nano</strong>technologie …<br />

9. Die wichtigsten<br />

Einzelbestandteile von<br />

Computerchips sind<br />

Transistoren. Weil diese<br />

nur noch wenige<br />

<strong>Nano</strong>meter klein<br />

sind, …<br />

10. Bildschirme können<br />

sogenannte<br />

Flüssigkristalle (Liquid<br />

Crystals) enthalten.<br />

Welche Aussage ist<br />

richtig? Die Flüssigkristalle<br />

…<br />

11. Brillenreiniger, die auf<br />

<strong>Nano</strong>technologie<br />

beruhen, ...<br />

12. Skibrillen, die mit Hilfe<br />

von <strong>Nano</strong>technologie<br />

hergestellt wurden, sind …<br />

13. Ferngläser, die durch<br />

<strong>Nano</strong>technologie<br />

verbessert werden, zeigen<br />

neue Eigenschaften.<br />

Welche sind dies?<br />

14. Welche Aussage ist<br />

falsch: Die<br />

<strong>Nano</strong>technologie macht<br />

Brillen-<br />

gläser …<br />

15. Streuwürze: Durch<br />

<strong>Nano</strong>partikel in Gewürzen<br />

können …<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

a) kann der Akku gleichzeitig auch die Funktion des Displays<br />

übernehmen.<br />

b) werden die Akkus stabiler und gehen auch bei einem<br />

Aufprall nicht kaputt.<br />

c) wird die Lebensdauer von Akkus deutlich erhöht und die<br />

Ladedauer sowie die Gefahr von Akku-Bränden<br />

verringert.<br />

a) kann ein Computer dreidimensionale Daten erzeugen.<br />

b) kann ein Computer sehr schnell Daten verarbeiten und<br />

speichern.<br />

c) kann ein Computer nicht nur mit 0 und 1 sondern auch mit<br />

2 rechnen.<br />

a) sind für die Farben eines Displays verantwortlich.<br />

b) sorgen dafür, dass der Bildschirm auch unter Wasser<br />

funktioniert.<br />

c) werden in den Bildschirm eingearbeitet, damit dieser<br />

stabiler wird.<br />

a) verbessern die Sehkraft beim Tragen der Brille.<br />

b) verhindern das Beschlagen und reduzieren die Staub-<br />

und Schmutzanziehung der Gläser.<br />

c) verdunkeln die Brille automatisch, wenn die Sonne sehr<br />

hell scheint.<br />

a) weniger anfällig auf Beschlag und kratzfester als<br />

konventionelle Brillen.<br />

b) auch für kurzsichtige Wintersportlerinnen und<br />

Wintersportler geeignet.<br />

c) wasserdicht und somit auch für den Tauchsport geeignet.<br />

a) Sie können auch als Nachtsichtgeräte eingesetzt werden.<br />

b) Sie bleiben länger sauber.<br />

c) Sie können auch von Kurz- oder Weitsichtigen benutzt<br />

werden.<br />

a) wasser- und ölabweisend. Dadurch sind sie leicht zu<br />

reinigen.<br />

b) bei gleicher optischer Korrektur dünner. Sie sehen<br />

dadurch schöner aus.<br />

c) kratzfester. Sie werden dadurch nicht unklar und „milchig“.<br />

a) Lebensmittel desinfiziert werden.<br />

b) neue Geschmacksnuancen hervorgehoben werden.<br />

c) diese nicht verklumpen.<br />

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16. Ein Getränk in einer PET-<br />

Flasche …<br />

17. Auf Alu-Brat-Folien kann<br />

eine <strong>Nano</strong>-Komposit-<br />

Schicht aufgetragen<br />

werden, damit …<br />

18. Die Oberfläche von<br />

Pfannen kann durch<br />

<strong>Nano</strong>technologie<br />

verbessert werden.<br />

Welche Eigenschaften<br />

sind dabei wichtig?<br />

19. Welche Aussage ist<br />

richtig? Bügeleisen<br />

können mit …<br />

20. In Staubsaugern kann die<br />

<strong>Nano</strong>technologie dazu<br />

beitragen, dass …<br />

21. Autopolitur enthält …<br />

22. Glasversiegelung:<br />

Autoscheiben werden mit<br />

nanometerdünnen<br />

Schichten versiegelt,<br />

damit …<br />

23. Steinimprägnierung:<br />

Welche Aussage ist<br />

falsch?<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

a) sieht durch <strong>Nano</strong>technologie appetitlicher aus.<br />

b) bleibt durch <strong>Nano</strong>technologie länger frisch.<br />

c) kann durch <strong>Nano</strong>technologie in Regenbogenfarben<br />

leuchten.<br />

a) die Folie schöner glänzt und auch als Spiegelersatz<br />

benutzt werden kann.<br />

b) die Folie weniger Geräusche macht, wenn man sie<br />

zerknüllt.<br />

c) die Bratzeit verkürzt und Energie gespart werden kann.<br />

a) Antihaft-Effekt und Kratzresistenz.<br />

b) Antifhaft-Effekt und Bruchresistenz.<br />

c) Bruch- und Kratzresistenz.<br />

a) einer nanometerdünnen Glasschicht überzogen werden,<br />

damit sie leichter gleiten und kratzfest sind.<br />

b) einer nanometerdünnen Silberionen-Schicht überzogen<br />

werden, damit die gebügelte Wäsche keimfrei bleibt.<br />

c) Hilfe der <strong>Nano</strong>technologie viel effizienter Dampf<br />

erzeugen.<br />

a) sie nicht mehr so laut sind.<br />

b) sie automatisch ausschalten, wenn Haustiere oder<br />

Kleinkinder angesaugt werden.<br />

c) die Abluft besser riecht.<br />

a) <strong>Nano</strong>-Partikel, die das UV-Licht filtern, damit die<br />

Autofarbe nicht ausbleicht.<br />

b) <strong>Nano</strong>-Partikel, die die oberste Lackschicht abtragen und<br />

wieder glänzend machen.<br />

c) Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen, damit der Lack kratzfest wird.<br />

a) Insekten weicher aufprallen und den Aufprall überleben.<br />

b) Regentropfen leichter abperlen und die Scheiben nicht so<br />

stark verschmutzen.<br />

c) die Farben der vorbeiziehenden Landschaften intensiver<br />

wirken.<br />

a) Die Imprägnierungsschicht ist wenige <strong>Nano</strong>meter dünn.<br />

b) Die imprägnierte Steinoberfläche funktioniert wie ein<br />

Lotusblatt.<br />

c) Die Imprägnierungsschicht hält unerwünschte Haustiere<br />

fern.<br />

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24. Eine nanometerdünne<br />

Beschichtung des<br />

Tontopfes verhindert,<br />

dass …<br />

25. Schneeschaufel: Welche<br />

Aussage ist richtig? Durch<br />

eine <strong>Nano</strong>beschichtung …<br />

26. Bohrmaschinen-Akku: In<br />

Zukunft könnten – mit<br />

Hilfe der <strong>Nano</strong>technologie<br />

– Akkus …<br />

27. Warum werden Socken<br />

aus Fasern hergestellt, die<br />

Silber-<strong>Nano</strong>partikel<br />

enthalten?<br />

28. Durch Aufsprühen des<br />

<strong>Nano</strong>-Imprägnierungs-<br />

Sprays …<br />

29. In Schuheinlagen<br />

können …<br />

30. Jacke: Bei der Herstellung<br />

von Outdoor-<strong>Nano</strong>-<br />

Textilien wird ...<br />

31. Hose: Welche<br />

Eigenschaften besitzen<br />

nano-veredelte Outdoor-<br />

Kleider?<br />

a) die Topfpflanze Läuse bekommt.<br />

b) die Pflanzenerde austrocknet.<br />

c) der Topf Kalkflecken bekommt.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

a) wird der Schnee zum Schmelzen gebracht und räumt sich<br />

wie von selbst weg.<br />

b) werden die Schneekristalle direkt in Wasserdampf<br />

umgewandelt und der Schnee löst sich in Luft auf.<br />

c) kann der Schnee nicht an der Schaufel festkleben und<br />

rutscht leichter wieder herunter.<br />

a) aus Papier und Salzwasser bestehen.<br />

b) mehrere Jahrhunderte lang Energie liefern<br />

c) als Frucht eines Baumes gezüchtet werden.<br />

a) Die Socken werden dadurch feuerfest und sind für<br />

Feuerwehrmänner und -frauen unerlässlich.<br />

b) Die Socken erhalten dadurch eine antibakterielle Wirkung<br />

und stinken weniger.<br />

c) Die Socken werden dadurch stabiler und bekommen<br />

keine Löcher.<br />

a) wird das Gewebe geschmeidiger gemacht, womit sich der<br />

Tragekomfort erhöht.<br />

b) erhöht sich der Luftwiderstand und die Kleidung wird<br />

windundurchlässig.<br />

c) entsteht eine wasserabweisende Oberfläche und die<br />

Kleidung bleibt trocken.<br />

a) <strong>Nano</strong>partikel aus Siliziumdioxid eingearbeitet werden, um<br />

die Entstehung von Hornhaut zu hemmen.<br />

b) <strong>Nano</strong>partikel aus Silber eingearbeitet werden, damit kein<br />

unangenehmer Fussgeruch entsteht.<br />

c) Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen eingearbeitet werden, damit<br />

die Fuss-, Knie- und Hüftgelenke weniger stark belastet<br />

werden.<br />

a) die Gewebeoberfläche mit einer <strong>Nano</strong>-Schicht veredelt.<br />

b) das Kleidungsstück mit <strong>Nano</strong>partikeln bestrahlt.<br />

c) eine Faser verwendet, die aus einzelnen Kohlenstoff-<br />

<strong>Nano</strong>röhrchen besteht.<br />

a) Sie ziehen Wasser an und wandeln es in Dampf um,<br />

damit es durch die Textilien von innen nach aussen<br />

gelangen kann.<br />

b) Sie stossen Wasser ab, lassen aber Wasserdampf<br />

passieren.<br />

c) Sie ziehen Wasser an, damit es allenfalls vorhandenen<br />

Schmutz von den Textilien waschen kann.<br />

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32. Deos können Silber-<br />

<strong>Nano</strong>partikel enthalten.<br />

Diese bewirken, dass …<br />

33. Schwangerschaftstest:<br />

Welche Aussage ist<br />

richtig? Die Gold-<br />

<strong>Nano</strong>partikel …<br />

34. Zahnpasta kann<br />

Kalziumphosphat-<br />

<strong>Nano</strong>partikel enthalten,<br />

damit …<br />

35. Haarglätter: Die<br />

Oberflächen, die mit den<br />

Haaren in Kontakt<br />

kommen sind mit<br />

<strong>Nano</strong>silber beschichtet,<br />

damit …<br />

36. <strong>Nano</strong>-Nagellack soll<br />

besonders<br />

widerstandsfähig sein. Der<br />

Grund dafür<br />

ist …<br />

37. Sonnencremes können<br />

<strong>Nano</strong>partikel enthalten.<br />

Welche Aussage ist<br />

richtig.<br />

38. <strong>Nano</strong>technologie in<br />

Skiern trägt dazu bei,<br />

dass …<br />

39. Waschbecken,<br />

Badewannen und<br />

Duschen …<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

a) man überhaupt nicht mehr schwitzt und die Achselhöhlen<br />

damit selbstreinigend werden.<br />

b) das Bakterienwachstum, welches für die üblen Gerüche<br />

verantwortlich ist, gehemmt wird.<br />

c) weniger Achselhaare wachsen und damit die Hygiene<br />

erleichtert wird.<br />

a) kommen im Urin von Schwangeren vor. Sie werden vom<br />

Test aufgesogen und formen einen roten Strich.<br />

b) reagieren mit einem Schwangerschaftshormon, wodurch<br />

auf dem Test ein roter Strich entsteht.<br />

c) erkennen ein Schwangerschaftshormon und wandeln<br />

dieses bei Sonneneinstrahlung in einen roten Farbstoff<br />

um.<br />

a) die Zähne weniger schmerzempfindlich werden.<br />

b) die Zähne für eine gewisse Zeit selbstreinigend werden.<br />

c) kein Mundgeruch entsteht.<br />

a) sie antimikrobiell sind.<br />

b) sie nicht mit den Haaren verkleben.<br />

c) sie sich bei gefärbten Haaren nicht verfärben.<br />

a) die verbesserte Härte durch Siliziumdioxid-<strong>Nano</strong>partikel.<br />

b) die verbesserte Löslichkeit. Der Lack lässt sich dadurch<br />

leichter auftragen.<br />

c) der Lack löst weniger Allergien aus als herkömmliche<br />

Lacke mit Farbpigmenten.<br />

a) Solche Sonnencremes sind transparent.<br />

b) Solche Sonnencremes haben nur geringe<br />

Sonnenschutzfaktoren (kleiner als 10).<br />

c) Solche Sonnencremes lassen sich mit Wasser leichter<br />

wieder abwaschen.<br />

a) bei einem Unfall der Ski an einer Sollbruchstelle bricht.<br />

b) die mechanischen Eigenschaften optimiert werden<br />

können.<br />

c) die Kälte des Schnees nicht mehr auf die Skischuhe und<br />

damit auf die Füsse des Skifahrers übertragen wird.<br />

a) riechen dank <strong>Nano</strong>technologie während Monaten nach<br />

Ihrem Lieblingsparfüm.<br />

b) können in Zukunft dank <strong>Nano</strong>technologie faltbar sein und<br />

darum platzsparend versorgt werden.<br />

c) lassen sich dank <strong>Nano</strong>technologie viel leichter putzen.<br />

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40. Welchen <strong>Nano</strong>-Effekt<br />

nutzt man bei<br />

Zahnbürsten?<br />

41. Zahnpulver: Welche<br />

Aussage ist richtig?<br />

42. Wie stehen die Wörter<br />

„<strong>Nano</strong>“ und „Zwerg“<br />

miteinander in<br />

Verbindung?<br />

a) Die Borsten enthalten <strong>Nano</strong>-Silber, um das<br />

Bakterienwachstum zu verringern.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

b) Die Borsten sind mit <strong>Nano</strong>partikeln beschichtet, um die<br />

Zähne auf Höchstglanz zu polieren.<br />

c) Die Borsten der Zahnbürsten sind mit <strong>Nano</strong>poren<br />

durchzogen, um besonders effektiv Schmutz zu<br />

beseitigen.<br />

a) Zahnpulver und Zahnpasten können weisse Kohlenstoff-<br />

<strong>Nano</strong>röhrchen enthalten, um die Zähne zu bleichen.<br />

b) Zahnpulver wird aus Tierzähnen hergestellt, die mit Hilfe<br />

von Spezialmühlen zu <strong>Nano</strong>-Partikeln zermahlen werden.<br />

c) Zahnpulver und Zahnpasten können Peroxid-<strong>Nano</strong>partikel<br />

enthalten, die dafür sorgen, dass die Zähne weisser<br />

werden.<br />

a) Sie sind weder verwandt noch verschwägert.<br />

b) „<strong>Nano</strong>“ kommt aus dem Rätoromanischen und bedeutet<br />

„Zwerg“.<br />

c) „<strong>Nano</strong>“ ist griechisch und bedeutet „Zwerg“.<br />

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Lösungen:<br />

1. c 15. c 29. b<br />

2. b 16. b 30. a<br />

3. c 17. c 31. b<br />

4. c 18. a 32. b<br />

5. a 19. a 33. b<br />

6. a 20. c 34. a<br />

7. c 21. b 35. a<br />

8. c 22. b 36. a<br />

9. b 23. b 37. a<br />

10. a 24. c 38. b<br />

11. b 25. c 39. c<br />

12. a 26. a 40. a<br />

13. b 27. b 41. c<br />

14. b 28. c 42. c<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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2.3. BKU-Teil 3 – Veranschaulichung (PP-Präsentation)<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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2.4. BKU-Teil 3 – Veranschaulichung (Begleitinformation)<br />

Folie 1<br />

Neue Eigenschaften<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die Reaktivität eines Stoffes (Element, Verbindung) kann erhöht werden, indem man ihn in<br />

Form von <strong>Nano</strong>partikeln verwendet. Dies hat damit zu tun, dass kleinere Partikel eines<br />

Feststoffes eine grössere Oberfläche im Verhältnis zu ihrem Volumen besitzen. Eine grössere<br />

Oberfläche bedeutet, dass ein grösserer Anteil an Atomen mit der Umgebung in Kontakt kommt<br />

und mit ihr reagieren kann. Ein Gramm <strong>Nano</strong>partikel einer bestimmten Substanz hat eine viel<br />

grössere Kontaktfläche zur jeweiligen Umgebung als ein Gramm Makropartikel der gleichen<br />

Substanz. Diesen Effekt macht man sich zum Beispiel bei der Herstellung von Katalysatoren<br />

zunutze, wo die Reaktionsfläche von entscheidender Bedeutung ist.<br />

Folie 2<br />

Verhältnis Oberfläche : Volumen<br />

Der abgebildete Würfel hat ein definiertes Volumen<br />

und die dazu gehörige Oberfläche.<br />

Zerteilt man den Würfel in 1000 kleine Würfelchen, so<br />

bleibt das Gesamtvolumen natürlich gleich, die<br />

Gesamtoberfläche nimmt aber deutlich zu.<br />

Die Lernenden erhalten den Auftrag, diese<br />

Oberflächenvergrösserung an einem Beispiel zu<br />

berechnen. (Arbeitsblatt „Versuch mit Eisen“)<br />

Lösungsweg:<br />

1. Oberfläche eines Eisenwürfels<br />

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2. Oberfläche von Eisenpulver<br />

3. Oberflächenvergrösserung<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Obwohl wir uns in diesem Beispiel noch lange nicht im <strong>Nano</strong>bereich bewegen (angenommene<br />

Teilchengrösse 0.1 mm), erzielen wir bereits eine wesentliche Oberflächenvergrösserung.<br />

Wenn wir denselben Würfel in Eisenpulver mit einer angenommenen Kantenlänge der<br />

Pulverpartikel von 1 nm zerteilen, so beträgt der Vergrösserungsfaktor 10‘000‘000.<br />

Folien 3 bis 5<br />

Modellversuch<br />

In diesem Versuch soll veranschaulicht werden, dass sich ein Werkstoff lediglich durch seine<br />

vergrösserte Oberfläche in derselben Situation völlig anders verhält.<br />

Benötigtes Material:<br />

- 1 Bunsenbrenner<br />

- 1 Tiegelzange<br />

- 1 Schutzbrille<br />

- 1 Spatel oder Teelöffel<br />

- 1 Stück Eisen (muss nicht ein Würfel sein)<br />

- möglichst feines Eisenpulver<br />

Durchführung:<br />

Zuerst wird gezeigt, dass ein Stück Eisen in die Gasflamme gehalten werden kann, ohne dass<br />

es reagiert. Je nach Verweildauer und Stückgrösse des Eisens kann es rotglühend werden.<br />

Danach wird mit dem Spatel eine kleine Menge Eisenpulver in die Flamme gestreut. Das<br />

Eisenpulver verbrennt unter Funkensprühen.<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Auf den folgenden Folien sind einige Anwendungen aus Natur und Technik aufgeführt, bei<br />

welchen der Effekt der Oberflächenvergrösserung eine wichtige Rolle spielt. Es sind<br />

Anwendungen, die nicht im <strong>Nano</strong>bereich stattfinden.<br />

Folie 6<br />

Feuerwerk<br />

Wie im vorhergehenden Modellversuch gezeigt wurde, können Metalle in Pulverform verbrannt<br />

werden, auch wenn sie in grossen Stücken nicht brennbar sind.<br />

Die Basis für ein Feuerwerk ist in der Regel Schwarzpulver. Die Leuchteffekte und Farben<br />

werden durch die Beimischung weiterer chemischer Stoffe bewirkt. So benutzt man für einen<br />

roten Effekt Strontiumsalze, Calcium und Lithium. Für gelbe Effekte Natriumsalze, für grüne<br />

Bariumsalze, Tellur, Thallium und Zink.<br />

Blaue Effekte werden durch Zugabe von Kupfersalzen, Arsen, Blei und Selen, violette durch<br />

Cäsium und Kalium, purpurne durch Rubidium, weisse und silberne durch Magnesium,<br />

Aluminium, Titan, Zirkonium und schliesslich goldene durch Eisen- und Kohle-Zusätze bewirkt.<br />

Je heisser die Stoffe abbrennen desto intensiver die Farben und die Leuchtkraft.<br />

Folie 7<br />

Lunge<br />

Sauerstoff ist die Grundlage allen Lebens. Kaum ein Vorgang im Körper funktioniert ohne das<br />

Gas. Über die Atemwege nimmt ein Mensch täglich zwischen 10‘000 und 20‘000 Liter Luft auf –<br />

ein Fünftel davon ist Sauerstoff. Im Verlauf der Stoffwechselprozesse entsteht unentwegt<br />

Kohlendioxid (CO2) im Körper. Dieses Gas wird bei jedem Atemzug über die Lunge abgeatmet.<br />

Jeden Tag bewegt sich die menschliche Lunge etwa 20‘000 Mal. Ein Erwachsener atmet dabei<br />

pro Atemzug etwa einen halben Liter Luft ein und aus. Normal sind 12 bis 18 Atemzüge pro<br />

Minute. Bei schwerer körperlicher Arbeit oder Sport steigen aber die Atemfrequenz und das<br />

Atemzugvolumen deutlich an.<br />

Für den Gasaustausch bei jedem Atemzug steht nur sehr kurze Zeit zur Verfügung. Aus diesem<br />

Grund ist es nötig, dass die beteiligte Oberfläche sehr gross ist. Bei einem erwachsenen<br />

Menschen beträgt diese ca. 140 m 2 . Damit diese Oberfläche innerhalb der Lunge Platz findet,<br />

hat es ca. 600 Millionen winzige Lungenbläschen.<br />

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Folie 8<br />

Abgaskatalysator<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

In der Chemie gibt es zahlreiche Prozesse, bei denen Katalysatoren eine Rolle spielen. Je<br />

nachdem wo sie zum Einsatz kommen, können sie aus ganz unterschiedlichen Materialien<br />

bestehen. Ihre Aufgabe ist es, einen chemischen Prozess in Gang zu setzen oder zu<br />

beschleunigen. Katalysatorstoffe dienen also als "Vermittler". Sie werden aber bei diesem<br />

Ablauf nicht selbst verbraucht und gehen unverändert aus dem ganzen Prozess hervor.<br />

Im Auto ist der Katalysator eine Vorrichtung, die mit Hilfe bestimmter Stoffe, die Abgase der<br />

Fahrzeuge reinigen soll. Der Katalysator ist ein Teil der Auspuffanlage. Die schädlichen Abgase<br />

eines normalen Ottomotors sind Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Stickoxide.<br />

Der so genannte geregelte Katalysator bewirkt, dass das schädliche Kohlenmonoxid in<br />

Kohlendioxid umgewandelt wird, dass sich Kohlenwasserstoffe in Kohlendioxid und<br />

Wasserdampf umwandeln und dass die Stickoxide zu Stickstoff werden.<br />

Ähnlich wie bei der Lunge steht auch hier nur eine sehr kurze Zeit zur Verfügung, in welcher die<br />

chemischen Reaktionen ablaufen müssen. Dazu wird eine grosse Reaktionsfläche benötigt.<br />

Die Katalysatorstoffe wie Platin, Palladium oder Rhodium sind auf einen wabenförmigen<br />

Keramikkörper aufgebracht. Durch den geringen Durchmesser und die grosse Anzahl<br />

Durchströmöffnungen erreicht man die grosse Oberfläche.<br />

Folie 9<br />

Staubexplosion<br />

Gemische aus Staub und Luft sind explosionsfähig, wenn der Staub aus brennbarem Material<br />

besteht, wie z. B. Kohle, Mehl, Holz, Kakao, Kaffee, Stärke oder Cellulose. Auch anorganische<br />

Stoffe und Elemente wie Magnesium, Aluminium und sogar Eisen und Stahl sind in dieser Form<br />

explosiv oder zumindest brennbar. Neben der Brennbarkeit (der Fähigkeit, mit dem<br />

Luftsauerstoff exotherm zu reagieren) ist die geringe Partikelgrösse der Stäube entscheidend,<br />

d.h. die explosiven Effekte steigen mit abnehmender Grösse.<br />

Durch den Prozess der Zerkleinerung entstehen sehr grosse Oberflächen, wodurch die<br />

Staubpartikel einerseits sehr schnell oxidieren und damit erhitzt werden und andererseits sehr<br />

gut Wärme aufnehmen und damit durchzünden können. Durch diese Effekte ist es möglich,<br />

dass auch Materialien, die in fester Form als nicht brennbar gelten, in dieser feinverteilten Form<br />

brennen können (wie vorhin beim Versuch mit dem Eisen gezeigt wurde).<br />

Als Zündquelle können verschiedene elektrische oder mechanische Effekte mit ausreichender<br />

Temperatur und Energiedichte dienen. Ein Funke kann ausreichen, der z.B. durch das Ziehen<br />

eines elektrischen Steckers oder Fehlfunktionen in Elektrogeräten entsteht. Aber auch im<br />

ordnungsgemässen Fall treten beim Betätigen von Schaltern und dergleichen unter gewissen<br />

Umständen energiereiche Funken auf.<br />

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Folie 10<br />

Kraftstoffeinspritzung<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die Aufgabe der Einspritzdüse liegt in der Zerstäubung und Verteilung des Kraftstoffes zur<br />

Erzielung des optimalen Gemisches im Verbrennungsraum.<br />

Bei Dieselmotoren wird der Kraftstoff mit bis zu 2500 bar eingespritzt. Dabei ist es sehr<br />

entscheidend, dass der Kraftstoff möglichst fein vernebelt wird.<br />

Auch hier steht für den Verbrennungsprozess nur sehr wenig Zeit zur Verfügung. Durch die<br />

feine Verteilung des Kraftstoffes wird wiederum eine sehr grosse Oberfläche erzeugt, die eine<br />

schnelle Verbrennung ermöglicht.<br />

Folie 11<br />

Lösungsvorgänge<br />

Beim Lösen von Feststoffen in Flüssigkeiten (hier am Beispiel Zucker in Wasser), kommt es auf<br />

die zur Verfügung stehende Oberfläche des Feststoffes an, wie lange der Lösungsvorgang<br />

dauert.<br />

Quellen:<br />

http://www.swissnanocube.ch/grundlagen-nano/effekte/<br />

http://www.pyro-artikel.de/feuerwerk_herstellung.html<br />

http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Anatomie/Lunge-Aufbau-und-Funktion-3512.html<br />

http://www.wasistwas.de/technik/eure-fragen/autos/link//8aab91cd97/article/wie-funktioniert-derkatalysator-in-einem-auto.html<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Staubexplosion<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselmotor<br />

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2.5. BKU-Teil 3 – Veranschaulichung (Handout)<br />

Neue Eigenschaften<br />

� <strong>Nano</strong>materialien zeigen „neue“ Eigenschaften.<br />

� Beispiel Aluminium:<br />

� Alu-Folie ist chemisch sehr stabil und darum wenig reaktionsfreudig.<br />

� Alu-<strong>Nano</strong>partikel verbrennen dagegen explosionsartig und werden als<br />

Raketentreibstoff eingesetzt.<br />

Verhältnis Oberfläche : Volumen<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen eines Stoffes beeinflusst dessen Eigenschaften.<br />

Der folgende Modellversuch soll diese Tatsache beweisen.<br />

Alu-<strong>Nano</strong>partikel<br />

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Modellversuch<br />

Wir wissen alle aus eigener Erfahrung, dass<br />

sich ein massives Stück Eisen zwar erhitzen,<br />

nicht aber einfach so verbrennen lässt.<br />

Unsere Berechnungen haben ergeben, dass<br />

sich die Oberfläche des Eisenwürfels durch<br />

Zerkleinerung massiv vergrössern lässt. Damit<br />

ist die Reaktionsfläche im Verhältnis zur Masse<br />

viel grösser geworden.<br />

Lässt sich nun das Eisen verbrennen?<br />

Versuchsdurchführung<br />

Eisenpulver wird in eine offene Flamme gestreut.<br />

Ergebnis<br />

Tatsächlich ist es durch die grosse Oberfläche<br />

möglich geworden, das Eisen zu verbrennen.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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Anwendungen in Natur und Technik<br />

In Feuerwerkskörper aller Art werden die Farben durch das Verbrennen verschiedener<br />

Metallverbindungen hervorgerufen.<br />

Beispiele beteiligter Metalle:<br />

Strontium � rot<br />

Calcium � orange<br />

Natrium � gelb<br />

Barium � grün<br />

Kupfer � blau<br />

Die wirksame Oberfläche von<br />

Abgaskatalysatoren hat die Grösse von<br />

zwei Fussballfeldern, damit die<br />

Umwandlung der Schadstoffe innerhalb<br />

der kurzen Zeit, die zum Durchströmen<br />

zur Verfügung steht, vollzogen werden<br />

kann.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die Gesamtoberfläche unserer Lungen<br />

beträgt ungefähr 140 [m 2 ] (Fläche eines<br />

Tennis-Spielfeldes). Das ist nur möglich,<br />

dank dem sie aus ca. 500 Millionen Lungenbläschen<br />

(Alveolen) mit je einem<br />

Durchmesser von<br />

0.25 [mm] bestehen.<br />

Durch die grosse Oberfläche wird es erst<br />

möglich, dass der Gasaustausch in so kurzer<br />

Zeit stattfinden kann.<br />

In Schreinereien und Mühlen besteht die Gefahr von<br />

Staubexplosionen. Wenn in der Luft viel feiner Staub<br />

(Holzstaub, Mehl etc.) vorhanden ist, reicht oft ein<br />

Funke, um eine Explosion auszulösen.<br />

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Damit sich der Kraftstoff in Dieselmotoren explosionsartig<br />

entzünden kann, muss er durch die Einspritzdüse möglichst fein<br />

zerstäubt werden.<br />

Kandiszucker braucht viel länger, um sich in Wasser aufzulösen, als dieselbe Menge<br />

Puderzucker.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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2.6. BKU-Teil 3 – Versuch mit Eisen (Arbeitsblatt)<br />

Versuch mit Eisen (Oberflächeneffekt)<br />

Sozialform: Einzelarbeit<br />

Zeitbudget: 10 Minuten<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Das Verhältnis der Oberfläche zum Volumen eines Stoffes beeinflusst dessen Eigenschaften.<br />

Je kleiner die einzelnen Teilchen sind, desto oberflächenreicher und reaktiver werden sie. Das<br />

gilt z.B. für die Entzündbarkeit von Metallen.<br />

Arbeitsauftrag<br />

1. Oberfläche eines Eisenwürfels<br />

Berechnen Sie die das Volumen und die Oberfläche eines Eisenwürfels mit einer Kantenlänge<br />

von 10 mm:<br />

2. Oberfläche von Eisenpulver<br />

Berechnen Sie die Oberfläche desselben Eisenwürfels, wenn wir daraus Eisenpulver machen.<br />

Wir nehmen an, dass ein Korn dieses Pulvers würfelförmig ist und eine Kantenlänge von 0.1<br />

mm hat:<br />

3. Oberflächenvergrösserung<br />

Berechnen Sie, wievielmal grösser die Oberfläche des Eisenpulvers als diejenige eines<br />

Eisenwürfels mit demselben Volumen ist:<br />

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2.7. BKU-Teil 4 – <strong>Nano</strong>materialien (PP-Präsentation)<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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2.8. BKU-Teil 4 – <strong>Nano</strong>materialien (Begleitinformation)<br />

Folie 1<br />

Was ist ein <strong>Nano</strong>material?<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Im Zusammenhang mit <strong>Nano</strong>technologien trifft man auf viele verschiedene Begrifflichkeiten,<br />

deren Bedeutung nicht immer ganz eindeutig ist.<br />

Meistens wird der Begriff "<strong>Nano</strong>material" gebraucht, wenn das Material innere Strukturen oder<br />

äussere Abmessungen hat, die sich in der Grössenordnung von<br />

1-100 nm bewegen. Diese Abgrenzung ist einigermassen willkürlich, weil beispielsweise<br />

Partikel mit einem Durchmesser von 200 nm natürlich auch zu den <strong>Nano</strong>materialien gezählt<br />

werden.<br />

Die internationale Organisation für Normung (ISO) hat einige Vorschläge zur Terminologie<br />

(Benennung) und Begriffsdefinition gemacht. Diese sind allerdings (noch) nicht allgemein<br />

anerkannt und verbindlich.<br />

Europäische Kommission definiert „<strong>Nano</strong>material“ wie folgt: Materialien, deren<br />

Hauptbestandteile eine Grössendimension zwischen einem und 100 Milliardstel Meter<br />

aufweisen.<br />

Die Fullerene sind neben Diamant und Graphit eine weitere Modifikation des Kohlenstoffs. Es<br />

gibt Fullerene mit den Formeln C60, C70, C76, C78, C84 sowie etliche andere. Alle Fullerene<br />

haben Käfigstrukturen und sind aus Kohlenstoffatomen aufgebaut, die sich zu fünf- und<br />

sechsgliedrigen Ringen zusammenschliessen.<br />

Fullerene können durch Verdampfen von Graphit im elektrischen Lichtbogen hergestellt<br />

werden. Um zu vermeiden, dass der Kohlenstoff dabei verbrennt, wird der Versuch in einer<br />

Atmosphäre des inerten Edelgases Helium durchgeführt. Dieses kann die heissen<br />

Kohlenstoffmoleküle des Kohlenstoffdampfes durch Stösse abkühlen. Wird durch die beiden<br />

zentralen Kohlenstoff-Elektroden ein starker Strom von 50 A geleitet, so steigt die Temperatur<br />

im Lichtbogen auf etwa 3000 °C. Dadurch verdampft an der Elektrodenspitze Graphit in Form<br />

von Kohlenstoffatomen. In den kühleren Zonen des Reaktors lagern sich diese zu ketten- und<br />

ringförmigen Molekülen und schliesslich zu Fullerenen verschiedener Form und Grösse oder<br />

auch wieder zu Graphitpartikeln zusammen. Das so entstandene Gemisch verschiedener<br />

Kohlenstoffformen schlägt sich als Russ im Reaktor nieder. Nach Beendigung des Versuches<br />

wird der Reaktor geöffnet, und das Gemisch der verschiedenen Fullerene kann durch Extraktion<br />

mit einem organischen Lösungsmittel wie Toluol von den unlöslichen Graphitpartikeln<br />

abgetrennt werden. Aus dem Extrakt können die einzelnen "Kohlenstoff-Bälle" mit<br />

chromatographischen Verfahren isoliert werden.<br />

Fullerene sind sehr hitzebeständig, haben Halbleitereigenschaften und sind bei tiefen<br />

Temperaturen supraleitend. Bislang gibt es jedoch noch wenig konkrete Anwendungen für<br />

Fullerene. Die ungewöhnlichen Eigenschaften von C60 und den anderen Fullerenen lassen<br />

allerdings Hoffnungen und Spekulationen für interessante Anwendungsmöglichkeiten zu. Eine<br />

erste kommerzielle Anwendung der kuriosen Moleküle könnte in Photodetektoren sein, wie sie<br />

etwa bildgebende medizinische Röntgensysteme in der Medizin- und Sicherheitstechnik<br />

benötigen.<br />

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Folie 2<br />

Häufig eingesetzte Materialien<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Am Beispiel von sechs häufig eingesetzten <strong>Nano</strong>materialien soll gezeigt werden, welche<br />

unterschiedlichen Wirkungen damit erzielt werden können:<br />

� <strong>Nano</strong>silber<br />

� Russpartikel<br />

� Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen<br />

� Titandioxid (TiO2)<br />

� Zinkoxid (ZnO)<br />

� Siliziumdioxid (SiO2)<br />

Eingefügt ist der Link auf die Webseite der „Wissensplattform <strong>Nano</strong>materialien“:<br />

http://www.nanopartikel.info/cms/Wissensbasis. Die Datenbank enthält Informationen zu<br />

Produkten und Anwendungen mit <strong>Nano</strong>materialien und ist sehr einladend, um anhand von<br />

konkreten Beispielen die Verwendung von <strong>Nano</strong>materialien in Konsumprodukten aufzuzeigen.<br />

Folien 3 bis 5<br />

<strong>Nano</strong>silber<br />

Der antimikrobielle Effekt von Silber war bereits bei den Römern bekannt. Silberbesteck,<br />

Essenschalen etc. Der Effekt geht hauptsächlich auf Ag + Ionen zurück, welche mit Bakterien<br />

interagieren (hauptsächlich über die SH-Gruppen der S-haltigen Aminosäuren).<br />

<strong>Nano</strong>silber ist keine neue Erfindung der <strong>Nano</strong>technologien, sondern bereits seit mehr als 100<br />

Jahren in verschiedenen Produkten im Einsatz. Schon damals wurde die antimikrobielle<br />

Wirkung winziger Silberteilchen genutzt, die als „kolloidales Silber“ bekannt waren.<br />

Medizinisch ist es interessant als Wundauflage, als Beschichtung und als Desinfektionsmittel.<br />

Im 18. Jahrhundert wurde vor allem Silbernitrat zur Wundversorgung eingesetzt und auch bei<br />

Augenentzündungen wurde darauf gesetzt. Auch für Brandwunden und bei<br />

Hauttransplantationen werden Präparate mit Silbersulfadiazin eingesetzt.<br />

Neben dem Einsatz in der Medizin, aber basierend auf der antibakteriellen Wirkung, kommt<br />

Silber vor allem in <strong>Nano</strong>- und Mikrometergrösse auch im Kosmetikbereich zum Einsatz. Silber<br />

wird zudem in Wasserfilterungs- und Wasseraufbereitungsanlagen sowie als<br />

Algenbekämpfungsmittel in Schwimmbecken verwendet.<br />

Die genannte Wirkung von Silberionen gegen Bakterien, Pilze und Algen erhöht sich, wenn die<br />

Silberpartikel möglichst klein sind, denn dann vergrössert sich die Oberfläche im Verhältnis zum<br />

Volumen stark und es können in wässriger Lösung mehr Ionen abgegeben werden. Bestimmte<br />

Bakterien interagieren vor allem mit <strong>Nano</strong>silberpartikeln der Grösse 1 bis 10 nm.<br />

Im Wesentlichen geht es bei dem Einsatz von <strong>Nano</strong>silber immer um seine Wirksamkeit gegen<br />

Bakterien und andere Organismen. Die umstrittenen Kolloide werden vor allem als<br />

„Nahrungsergänzungsmittel“ verwendet. Silber-<strong>Nano</strong>partikel werden für die<br />

Wasseraufbereitung, auch in Kosmetika, Textilien (mit dem Vorreiter der Sport-Textilien, vor<br />

allem Socken), Haushaltgeräten und Küchenartikeln verwendet. Auch Farben und Lacke (z.B.<br />

für den Einsatz in Krankenhäusern, öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln) werden mit<br />

<strong>Nano</strong>silber versetzt. Computer-tastaturen werden damit ebenso hergestellt wie Baby-Schnuller.<br />

Lebensmittelverpackungen, Frischhaltebeutel und Kunstdarm-Wursthüllen sollen Lebensmittel<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

schützen. Weichspüler mit <strong>Nano</strong>silber bringen das Zeug besonders nahe an empfindliche Haut,<br />

auch für Babywäsche und Unterwäsche wird es eingesetzt.<br />

Silber wird gerade wegen seiner toxischen Wirkung eingesetzt. Diese hat selbstverständlich<br />

nicht nur die gewünschte Wirkung. Die keimtötende Wirkung kann auch für Zellen höherer<br />

Organismen auch schädlich wirken und so wie auch die gewünschten Effekte im <strong>Nano</strong>bereich<br />

grösser sind, so sind auch grössere Risiken als mit normalem Silber zu befürchten.<br />

Es wird angenommen, dass inzwischen 15 Prozent des Silberanteils im Rhein aus<br />

<strong>Nano</strong>silberanwendungen stammt. Ein grosser Teil des <strong>Nano</strong>silbers, das mit Chloriden und<br />

Sulfiden Komplexverbindungen eingeht, gelangt in den Klärschlamm, von wo aus es auf die<br />

Anbauflächen gelangen kann. Dort kann es die mikrobiologische Basis angreifen. Es wurde<br />

festgestellt, dass vor allem die sehr kleinen <strong>Nano</strong>teilchen am gefährlichsten sind (sie sind ja<br />

auch für die erwünschten Effekte die wirkungsvollsten). Andererseits kann das <strong>Nano</strong>silber die<br />

Arbeit der wichtigen Bakterien in den Kläranlagen verhindern.<br />

Folien 6 bis 8<br />

Russpartikel<br />

Russ besteht aus kleinsten, meist kugelförmigen Teilchen, die auch Primärpartikel genannt<br />

werden. Diese haben meist eine Grösse von 10 - 300 nm und gehören deshalb klar zu den<br />

<strong>Nano</strong>teilchen. Diese Primärpartikel sind zu kettenförmigen, teilweise klumpenartigen Gebilden<br />

zusammengewachsen. Durch Variation der Herstellbedingungen können sowohl die Grösse der<br />

Primärteilchen und deren Zusammenlagerung gezielt eingestellt werden.<br />

Russ ist ein wichtiges technisches Produkt (Industrieruss, englisch = carbon black), das durch<br />

unvollständige Verbrennung oder Pyrolyse von Kohlenwasserstoffen in grossen Mengen<br />

hergestellt wird.<br />

Das wichtigste Herstellungsverfahren für Industrieruss ist der Furnace-Prozess. Bei diesem<br />

Verfahren wird in einer Brennkammer ein Heissgas von 1200 bis 1800 °C durch Erdgas- oder<br />

Ölverbrennung erzeugt. In dieses Heissgas wird dann ein Russrohstoff, meist aus Erdöl<br />

gewonnene Russ-Öle, eingebracht. Durch unvollkommene Verbrennung und thermische<br />

Spaltung (Pyrolyse) des Russrohstoffs wird dabei der Russ gebildet. Nach einer bestimmten<br />

Verweilzeit wird das Prozessgasgemisch durch Wasser schlagartig abgekühlt und der Russ in<br />

Filtern abgetrennt.<br />

Industrie-Russ wird zu über 90 Prozent als Füllstoff in der Gummiindustrie verwendet, so z.B.<br />

für Autoreifen und Förderbänder. Für Autoreifen gibt es ungefähr 40 verschiedene Russtypen,<br />

die dem Gummi jeweils spezifische Eigenschaften vermitteln. Durch die <strong>Nano</strong>strukturierung wird<br />

im Herstellungsprozess angestrebt, die drei wichtigsten Kenngrössen von Autoreifen gezielt zu<br />

optimieren: Dieses sind Rollwiderstand, Nassrutschfestigkeit und Abrieb.<br />

Russ wird als Schwarz-Pigment für Druckfarben, Tusche, Lacke zur Einfärbung von<br />

Kunststoffen (insbesondere als UV-Schutz) genutzt.<br />

Farbrusse sind nanoteilige Russe, die durch ihre Feinheit zunehmend den braunen Grundton<br />

verlieren. Ihre Verwendung erfolgt insbesondere bei der Herstellung von schwarzen<br />

Druckfarben der unterschiedlichsten Druckverfahren. Da die gedruckten Schichten sehr dünn<br />

und teilweise transparent sind, ist eine besondere Russqualität erforderlich.<br />

Folien 9 bis 12<br />

Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Kohlenstoffnanoröhren, auch CNT (englisch = carbon nanotubes), sind mikroskopisch kleine<br />

röhrenförmige Gebilde (molekulare <strong>Nano</strong>röhren) aus Kohlenstoff.<br />

Ihre Wände bestehen wie die der Fullerene nur aus Kohlenstoff, wobei die Kohlenstoffatome<br />

eine wabenartige Struktur mit Sechsecken und jeweils drei Bindungspartnern einnehmen. Der<br />

Durchmesser der Röhren liegt meist im Bereich von 1 bis 50 nm, es wurden aber auch Röhren<br />

mit nur 0,4 nm Durchmesser hergestellt. Längen von mehreren Millimetern für einzelne Röhren<br />

und bis zu 20 cm für Röhrenbündel wurden bereits erreicht.<br />

Man unterscheidet zwischen ein- und mehrwandigen, zwischen offenen oder geschlossenen<br />

Röhren (mit einem Deckel, der einen Ausschnitt aus einer Fullerenstruktur hat) und zwischen<br />

leeren und gefüllten Röhren (beispielsweise mit Silber, flüssigem Blei oder Edelgasen).<br />

Eigenschaften:<br />

Je nach Detail der Struktur ist die elektrische Leitfähigkeit innerhalb der Röhre metallisch oder<br />

halbleitend; es sind auch Kohlenstoffröhren bekannt, die bei tiefen Temperaturen supraleitend<br />

sind. Transistoren und einfache Schaltungen wurden bereits mit den halbleitenden<br />

Kohlenstoffnanoröhren hergestellt. Die Forschung sucht nun nach Möglichkeiten, komplexe<br />

Schaltkreise aus verschiedenen Kohlenstoffnanoröhren gezielt herzustellen.<br />

Die mechanischen Eigenschaften von Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhren sind überragend: Einwandige<br />

CNTs haben eine Dichte von 1,3 bis 1,4 g/cm³, mehrwandige CNTs von 1,8 g/cm³ und eine<br />

Zugfestigkeit von 30 GPa bei einwandiger und bis zu 63 GPa bei mehrwandiger Ausführung.<br />

Stahl hat eine Dichte von etwa 7,8 g/cm³ und eine maximale Zugfestigkeit von 2 GPa. Daraus<br />

ergibt sich für mehrwandige CNTs rechnerisch ein ca. 135-mal so gutes Verhältnis von<br />

Zugfestigkeit zu Dichte wie für Stahl. Der Elastizitätsmodul liegt bei bis zu 1 TPa. Stahl besitzt<br />

einen Elastizitätsmodul von 210 GPa, somit liegt der von CNTs ca. 5 Mal so hoch. Das gilt<br />

jedoch nur für relativ kleine Abschnitte von Kohlenstoffnanoröhren (wenige mm).<br />

Für die Elektronikindustrie sind vor allem die Strombelastbarkeit und die Wärmeleitfähigkeit<br />

interessant: Erstere beträgt schätzungsweise das 1000-fache der Belastbarkeit von<br />

Kupferdrähten, letztere ist bei Raumtemperatur mit 6000 W/m·K mehr als 2,5 Mal so hoch wie<br />

die von natürlichem Diamant mit 2190 W/m·K, dem besten natürlich vorkommenden<br />

Wärmeleiter. Da CNTs auch Halbleiter sein können, lassen sich aus ihnen Transistoren fertigen,<br />

die höhere Spannungen und Temperaturen als Siliziumtransistoren aushalten. Erste<br />

experimentelle, funktionsfähige Transistoren aus CNTs wurden bereits hergestellt.<br />

Herstellung:<br />

Die Verfahren zur Herstellung von CNTs, die derzeit am häufigsten eingesetzt werden, sind<br />

Lichtbogenentladung, Laserverdampfung und chemische Gasphasenabscheidung.<br />

Bei der Herstellung durch Lichtbogenentladung wird unter Heliumatmosphäre ein Lichtbogen<br />

zwischen zwei Graphitelektroden erzeugt. Dabei entstehen CNTs, die sich mit dem Russ an der<br />

Kathode ablagern. Dabei müssen die Prozessparameter so eingestellt werden, dass möglichst<br />

viele CNTs derselben Grösse entstehen. Das Wachstum der CNTs kann durch Hinzufügen<br />

eines metallischen Katalysators verstärkt werden.<br />

Das zweite Verfahren zur Herstellung von CNTs ist die Laserverdampfung von Kohlenstoff aus<br />

einem Graphitblock heraus. Dazu wird ein Laserstrahl auf den Graphitblock gerichtet. Die<br />

herausgelösten Kohlenstoffpartikel werden mit Argon zu einer wassergekühlten Kupferelektrode<br />

transportiert, an der die CNTs wachsen.<br />

Ein weiteres Herstellungsverfahren, stellt die chemische Gasphasenabscheidung dar. Dabei<br />

werden Nickelpartikel mit einem Durchmesser von etwa 30 nm auf ein Trägermaterial gegeben.<br />

Darüber wird Kohlenstoff verteilt, der sich durch Erhitzung oberhalb von 1000 °C in Röhren<br />

anordnet, die Abmessungen im <strong>Nano</strong>meterbereich haben.<br />

Anwendungen:<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die Kombination der aussergewöhnlichen Eigenschaften ermöglicht die Entwicklung für ganz<br />

neue Anwendungsfelder:<br />

� Aktuator (künstlicher Muskel)<br />

� Verstärkung für Verbundwerkstoffe (CNT <strong>Nano</strong>composites)<br />

� Füllstoff für elektrisch leitenden Kunststoff (Blitzschlag- und elektrostatischer<br />

Aufladungsschutz)<br />

� Elektronische <strong>Nano</strong>komponenten (Dioden, Transistoren etc.)<br />

� Wasserstoffspeicher für Brennstoffzellen<br />

� Batterien mit erhöhter Lebensdauer<br />

� Sensoren für giftige Gase<br />

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Folien 13 bis 20<br />

Titandioxid (TiO2)<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Titandioxid ist mittlerweile zu einem alltäglichen Begleiter in unserem Leben geworden. Man<br />

findet es in Konsumgütern wie z.B. Kosmetika, in Farben und Lacken, in Textilien, Papier und<br />

Kunststoffen, in Lebensmitteln und Medikamenten.<br />

Dies hat es vor allem seiner Vielseitigkeit in Grösse und Gestalt zu verdanken. Mal kommt es<br />

als mikroskaliges Pigment zum Einsatz, mal als <strong>Nano</strong>objekt.<br />

<strong>Nano</strong>skaliges Titandioxid, das für spezifische Anwendungen hergestellt wird, ist etwa um den<br />

Faktor 100 feinteiliger als die Pigmentform und weist andere physikalische Eigenschaften auf.<br />

Im Gegensatz zur pigmentären Form wird nanoskaliges Titandioxid nicht in Lebensmitteln<br />

eingesetzt. Derzeit wird es vor allem als Wirkstoff in Sonnencremes mit hohem<br />

Lichtschutzfaktor, Textilfasern oder Holzschutzmitteln genutzt. Verglichen mit den lange in<br />

Sonnencremes eingesetzten Titanoxid-Mikropartikeln, die klebrige und alles andere als einfach<br />

und angenehm auf die Haut aufzubringende Pasten ergaben und zudem einen deutlichen<br />

weissen Film auf der Haut hinterliessen, ist nanoskaliges Titandioxid transparent und lässt sich<br />

wesentlich leichter auftragen. Die Schutzwirkung gegen gefährliche UV-Strahlung ist zudem bei<br />

<strong>Nano</strong>partikeln wesentlich besser; hohe Lichtschutzfaktoren können derzeit nur durch den<br />

Einsatz solcher <strong>Nano</strong>partikel erreicht werden.<br />

Aufgrund des hydrophilen Charakters von Titandioxid bildet Wasser auf derartigen Oberflächen<br />

einen geschlossenen Film, welcher Schmutz und Abbauprodukte leicht abtransportieren kann.<br />

TiO2-Partikel, eingebracht in Fassadenfarben oder Kacheln, führen somit zu selbstreinigenden,<br />

schmutzabbauenden Oberflächen. Die hydrophilen Eigenschaften des nanoskaligen<br />

Titandioxids werden zudem bei sog. „Anti-Fog“-Beschichtungen ausgenutzt. Der ultradünne<br />

Wasserfilm auf einer Glasscheibe, die mit einer transparenten Schicht von nanoskaligem TiO2<br />

beschichtet wurde, verhindert die Bildung von Wassertröpfchen und folglich auch das<br />

Beschlagen.<br />

Ein weiteres mögliches Anwendungsgebiet von nanoskaligem Titandioxid liegt im Gebiet der<br />

Farbstoffsolarzellen (Grätzel-Zellen). Eine Grätzel-Zelle, die auch als Farbstoffsolarzelle<br />

bezeichnet wird, wird vor allem zur Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie<br />

verwendet. Dabei handelt es sich um eine Anwendungsform, die aus der Bionik stammt. Ihren<br />

Namen erhielt die Grätzel-Zelle in Anlehnung an ihren Entdecker, den Schweizer Michael<br />

Grätzel. Dieser entwickelte das Element am Anfang der 90er Jahre und liess das Ergebnis<br />

bereits 1992 patentieren. Das Funktionsprinzip der elektrochemischen Farbstoff-Solarzelle<br />

beruht auf einem neuartigen Verfahren, das im Gegensatz zu seinen Vorgängern zur<br />

Absorption von Licht kein Halbleitermaterial sondern organische Farbstoffe verwendet. Hier<br />

kommt beispielsweise der Blattfarbstoff Chlorophyll zur Anwendung. Möglicherweise könnte die<br />

Farbstoffsolarzelle in den folgenden Jahren sogar die herkömmlichen Zellen aus dem<br />

Halbleitermaterial Silizium ablösen und somit eine neue Ära der Solartechnik einleiten.<br />

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Folien 21 bis 22<br />

Siliziumdioxid (SiO2)<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Siliziumdioxid ist ein sehr harter, gegen chemischen Angriff und Verwitterung beständiger Stoff.<br />

In Wasser und Säuren sind die kristalline wie auch die amorphe Form des SiO2 nahezu<br />

unlöslich.<br />

<strong>Nano</strong>-SiO2 findet zudem wachsende Anwendung bei der Herstellung von Autoreifen. Wird dem<br />

Reifen neben Industrieruss (carbon black) auch amorphes SiO2 als Füllstoff zugemischt,<br />

verringert sich der Rollwiderstand des Reifens und der Spritverbrauch sinkt um bis zu fünf<br />

Prozent. Es profitiert nicht nur der Geldbeutel, sondern auch die Umwelt durch die verringerte<br />

Menge an ausgestossenem CO2.<br />

Amorphes Siliziumdioxid wird seit über vier Jahrzehnten als Lebensmittelzusatzstoff mit der<br />

Kennzeichnung E551 eingesetzt. Es kann bestimmten pulverförmigen Lebensmitteln, wie z.B.<br />

Kochsalz, Würzmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und Trockenlebensmitteln zugesetzt<br />

werden, um ein Verklumpen zu verhindern. Darüber hinaus ist es als Trägerstoff von<br />

Emulgatoren, Farbstoffen und Aromen zugelassen. Gemäss der EG-Öko-Verordnung ist ein<br />

SiO2-Zusatz auch bei Bio-Lebensmitteln erlaubt. Der menschliche Organismus kann<br />

Siliziumdioxid weder aufnehmen noch verwerten, es wird unverändert ausgeschieden.<br />

Hochdisperses (nanoskaliges), amorphes SiO2 ist auch in verschiedenen Erzeugnissen der<br />

Pharmaindustrie, wie z.B. Tabletten, Zäpfchen, Gels und Cremes, enthalten. Die Eigenschaften<br />

der zugelassenen Zusätze sind im Europäischen Arzneibuch festgeschrieben.<br />

Weitere Anwendungsfelder amorpher Siliciumdioxid-<strong>Nano</strong>partikel: Die Textilindustrie, wo sie<br />

verwandt werden, um Baumwolle wasserabweisend auszustatten. In der Elektronikindustrie<br />

werden sie als Schleifmittel eingesetzt. In Lacken und Beschichtungen können <strong>Nano</strong>partikel zur<br />

Erhöhung der Kratzfestigkeit und Abriebbeständigkeit eingesetzt werden. Besonders<br />

interessant sind diese Eigenschaften für Holz- und Möbellacke, Automobilklarlacke sowie für<br />

Industrielacke.<br />

Folien 23 bis 25<br />

Zinkoxid (ZnO)<br />

<strong>Nano</strong>skaliges Zinkoxid ist im sichtbaren Bereich des Lichtspektrums transparent und wirkt als<br />

physikalischer Filter gegen UV-B- und insbesondere UV-A Strahlen der Sonne. Die UV-Strahlen<br />

werden dabei absorbiert und wie von kleinen Spiegeln reflektiert. Das macht den Einsatz von<br />

Zinkoxid als physikalischen UV-Filter in Sonnenschutzmitteln interessant. Physikalische UV-<br />

Filter werden vor allem in Sonnenschutzmitteln mit Lichtschutzfaktoren über 25 eingesetzt. Sie<br />

sind auch für die empfindliche Haut von Kindern und Allergikern geeignet, im Gegensatz zu<br />

chemischen UV-Filtern die teilweise Sensibilisierungen auslösen können. Chemische UV-Filter<br />

absorbieren die UV-Strahlung oder wandeln sie in Wärme um.<br />

Die Grösse der ZnO-Partikel, die für Sonnenschutzmittel verwandt werden, liegt zwischen 20<br />

bis 60 nm. Die sehr kleinen ZnO-<strong>Nano</strong>partikel werden jedoch vor der Zugabe zu den<br />

Sonnenschutzmitteln zusätzlich mit Silicium- oder Aluminiumoxid beschichtet. Sie ballen sich<br />

anschliessend zu Verbünden einer Grösse von 200…500 nm zusammen. Untersuchungen der<br />

Industrie sowie unabhängige Studien, die im Rahmen des EU-Projektes <strong>Nano</strong>derm<br />

durchgeführt wurden, zeigten, dass diese Partikel aus Sonnenschutzprodukten nicht durch die<br />

gesunde Haut in den Körper gelangen und somit keine gesundheitlichen Risiken für den<br />

Verbraucher bestehen.<br />

Da Zinkoxid-<strong>Nano</strong>partikel sowohl UV-A / UV-B-Schutz und Transparenz aufweisen und wie<br />

oben beschrieben eine antibakterielle Wirkung besitzen, wird es auch in Textilien, in Klarlacken<br />

im Holz- und Möbelbereich und darüber hinaus in transparenten Kunststoffen und<br />

Kunststofffilmen (Kunststoffgläser) eingesetzt. Diese zeichnen sich durch eine hohe<br />

Transparenz (> 90 Prozent Transmission) im sichtbaren Spektralbereich und durch eine UV-<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Undurchlässigkeit (< 10 Prozent Transmission) für Wellenlängen unterhalb von 360 nm aus. Bei<br />

der Herstellung von Solarzellen führt eine<br />

1 <strong>Nano</strong>meter dünne Zinkoxidbeschichtung dazu, dass deren Wirkungsgrad gesteigert werden<br />

kann.<br />

Quellen:<br />

http://www.swissnanocube.ch/grundlagen-nano/nanomaterialien/<br />

http://www.chab.ethz.ch/publicrelations/publikationen/molmix/mm01/mm01-fullerene.pdf<br />

http://www.empa.ch/plugin/template/empa/*/103001<br />

http://philosophenstuebchen.wordpress.com/2010/08/28/nanosilber/<br />

http://www.chemie.de/lexikon/Ru%C3%9F.html<br />

http://wapedia.mobi/de/Ru%C3%9Fpartikel<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffnanor%C3%B6hren<br />

http://www.dlr.de/fa/Portaldata/17/Resources/dokumente/publikationen/2003/13_monner.pdf<br />

http://www.nanopartikel.info/cms/lang/de/Wissensbasis/Titandioxid<br />

http://www.solaranlage.org/begriffe/graetzel-zelle<br />

http://www.nanopartikel.info/cms/lang/de/Wissensbasis/siliciumdioxid<br />

http://www.nanopartikel.info/cms/lang/de/Wissensbasis/Zinkoxid<br />

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2.9. BKU-Teil 4 – <strong>Nano</strong>materialien (Handout)<br />

<strong>Nano</strong>materialien<br />

Was ist ein <strong>Nano</strong>material?<br />

Meistens wird der Begriff „<strong>Nano</strong>material“ gebraucht, wenn<br />

das Material innere Strukturen oder äussere<br />

Abmessungen hat, die sich in der Grössenordnung von 1-<br />

100 nm bewegen. Diese Abgrenzung ist einigermassen<br />

willkürlich, weil beispielsweise Partikel mit einem<br />

Durchmesser von 200 nm auch zu den <strong>Nano</strong>materialien<br />

gezählt werden.<br />

Bild: Kugelförmiges Molekül aus 60 Kohlenstoffatomen mit<br />

ungefähr 1 nm Durchmesser (Fulleren).<br />

Häufig eingesetzte Materialien<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Wir wollen hier am Beispiel von sechs häufig eingesetzten <strong>Nano</strong>materialien zeigen, welche<br />

unterschiedlichen Wirkungen damit erzielt werden können:<br />

� <strong>Nano</strong>silber<br />

� Russpartikel<br />

� Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen<br />

� Titandioxid (TiO2)<br />

� Zinkoxid (ZnO)<br />

� Siliziumdioxid (SiO2)<br />

Bild: Link auf Datenbank<br />

für <strong>Nano</strong>partikel.<br />

www.nanopartikel.info<br />

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<strong>Nano</strong>silber<br />

<strong>Nano</strong>silber wird nicht nur in der Medizin als wichtigstes Antibiotikum verwendet,<br />

sondern ist zudem das häufigste <strong>Nano</strong>material in Alltagsprodukten.<br />

Die keimtötenden Eigenschaften von Silber werden immer öfter in Form von<br />

<strong>Nano</strong>partikeln genutzt. Gemäss Studien kann es jedoch eine Gefahr für Mensch<br />

und Tier darstellen.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

In Socken und Unterwäsche hilft <strong>Nano</strong>silber gegen<br />

üblen Geruch.<br />

Auf Computertastaturen und Türklinken etc. soll <strong>Nano</strong>silber die krankheitserregenden Keime<br />

bekämpfen.<br />

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Russpartikel<br />

Russpartikel (carbon black) werden für industrielle<br />

Anwendungen gezielt hergestellt.<br />

Für Autoreifen gibt es ungefähr 40<br />

verschiedene Russtypen, die dem<br />

Gummi jeweils spezifische<br />

Eigenschaften vermitteln. Sie<br />

optimieren z.B. den Rollwiderstand<br />

oder den Abrieb.<br />

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Russpartikel dienen auch als schwarzes Pigment in Farben und<br />

Lacken.<br />

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Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen<br />

Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen (Carbon <strong>Nano</strong>tubes, CNT)<br />

sind winzige Röhrchen, die ausschliesslich aus dem<br />

Element Kohlenstoff aufgebaut sind, wobei die Wände<br />

der Röhrchen aus einer einzigen oder nur ganz wenigen<br />

Atomlagen bestehen.<br />

<strong>Nano</strong>röhrchen können ein- oder<br />

mehrwandig sein (single wall<br />

nanotube SWNT bzw. multiple<br />

wall nanotube MWNT)<br />

<strong>Nano</strong>röhren werden mit herkömmlichem<br />

Kunststoff gemischt, wodurch die<br />

mechanischen Eigenschaften der<br />

Kunststoffe verbessert werden.<br />

Bei Verbundwerkstoffen mit einem CNT-<br />

Anteil von lediglich einem Gewichtsprozent<br />

kann eine Verbesserung der mechanischen<br />

Eigenschaften von bis zu 25 Prozent<br />

gegenüber dem Kunststoff erreicht werden.<br />

Man findet solche Verbundwerkstoffe in<br />

einigen Hightech-Sportgeräten<br />

(Fahrradrahmen, Tennisschläger).<br />

Die Kohlenstoffröhrchen können sich<br />

wie ein Metall oder wie ein Halbleiter<br />

verhalten und eignen sich damit für<br />

einen Einsatz in zukünftigen<br />

<strong>Nano</strong>transistoren und anderen<br />

elektronischen Bauteilen.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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Titandioxid (TiO2)<br />

Titandioxid ist das mit Abstand am häufigsten verwendete<br />

Metalloxid. Einsatz findet es vor allem in der<br />

Oberflächenveredelung, um diese schmutzabweisend zu<br />

machen. Man kennt dieses Prinzip unter dem Namen<br />

Lotuseffekt.<br />

Die Blätter der Lotuspflanze sind flüssigkeitsabweisend, so<br />

dass beispielsweise Wasser einfach abperlt. Dadurch bleiben<br />

die Blätter stets sauber und es können sich keine Pilze oder<br />

andere Organismen auf ihnen bilden, die der Pflanze schaden<br />

könnten.<br />

Die Blätter enthalten kein TiO2. Dieses wir lediglich bei<br />

technischen Anwendungen verwendet, um den Lotuseffekt zu<br />

erzeugen.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die beiden Bilder verdeutlichen den Unterschied zweier Oberflächen. Oben ohne, unten mit<br />

TiO2 :<br />

Wassertropfen und Schmutz haften an der glatten Oberfläche.<br />

Schmutz wird durch Wasser nur verlagert.<br />

Wassertropfen ziehen sich aufgrund der Oberflächen-spannung<br />

zusammen. Sie laufen ab und nehmen Schmutzpartikel mit.<br />

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Mit grösstem Erfolg ist seit 1999 die Fassadenfarbe Lotusan®<br />

der Firma Sto AG auf dem Markt. Inzwischen gibt es allein mit<br />

diesem Produkt weltweit etwa 500‘000 Gebäude, die mit<br />

Lotus-Oberflächen ausgestattet sind.<br />

Glas- und Keramikoberflächen<br />

werden mit einer ultradünnen und<br />

unsichtbaren Schutzschicht<br />

versiegelt, so dass die behandelte<br />

Fläche Wasser abperlen lässt und<br />

das Anhaften von Schmutz und Kalk<br />

stark reduziert.<br />

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Beschichtete Brillengläser verschmutzen weniger<br />

und lassen das Wasser abperlen.<br />

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Siliziumdioxid (SiO2)<br />

In Lacken und Beschichtungen<br />

können <strong>Nano</strong>partikel zur<br />

Erhöhung der Kratzfestigkeit und<br />

Abriebbeständigkeit eingesetzt<br />

werden. Besonders interessant<br />

sind diese Eigenschaften für<br />

Holz- und Möbellacke,<br />

Automobilklarlacke sowie für<br />

Industrielacke.<br />

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Dank <strong>Nano</strong>-Beschichtung können Speisen und<br />

Fettspritzer praktisch nicht mehr haften und einbrennen.<br />

Was nach dem Backen zurückbleibt, lässt sich mit<br />

einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel entfernen.<br />

SiO2-Partikel werden seit Jahrzenten als<br />

Lebensmittelzusatzstoff (E551) eingesetzt, um das<br />

Verklumpen von Pulvern (Salz, Streuwürze, etc.) zu<br />

verhindern.<br />

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Zinkoxid (ZnO)<br />

ZnO-<strong>Nano</strong>partikel absorbieren die UV-Strahlung der Sonne<br />

sehr effizient. Sie werden deshalb beispielsweise in<br />

Sonnencremes mit hohen Lichtschutzfaktoren eingesetzt.<br />

Bei der Herstellung von Solarzellen führt eine 1<br />

<strong>Nano</strong>meter dünne Zinkoxidbeschichtung dazu, dass deren<br />

Wirkungsgrad gesteigert werden kann.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

ZnO ist ein direkter Halbleiter und wird als<br />

durchsichtige leitende Schicht in<br />

Leuchtdioden (LEDs) oder in<br />

Flüssigkristallbildschirmen verwendet.<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

2.10. BKU-Teil 5 – <strong>MEM</strong>-spezifische Anwendungen (PP-Präsentation)<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

2.11. BKU-Teil 5 – <strong>MEM</strong>-spezifischen Anwendungen (Begleitinformation)<br />

Folie 1<br />

Gas- und Dampfturbinen<br />

Im Bereich der Energieumwandlung bieten sich Innovationspotenziale in erster Linie<br />

durch Verbesserung der Umwandlungseffizienz beispielsweise bei der Erzeugung von<br />

Strom durch Turbinen.<br />

Optimierungspotenziale gibt es insbesondere bei kohlebefeuerten Kraftwerken, die<br />

weltweit einen hohen Anteil an der Stromerzeugung haben. Weltweit haben die in<br />

Betrieb befindlichen Steinkohlekraftwerke nur einen Wirkungsgrad von im Mittel ca. 30<br />

Prozent, während neue Anlagen Wirkungsgrade von mehr als 45 Prozent aufweisen.<br />

Gasturbinen-Kraftwerke erreichen schon heute Wirkungsgrade von annähernd 60<br />

Prozent.<br />

Optimierungen durch eine weitere Anhebung des Kraftwerkswirkungsgrades erfordern<br />

bei grundsätzlicher Beibehaltung des Kraftwerksprozesses höhere<br />

Arbeitstemperaturen. Hierfür müssen neue Werkstoffe mit extremer Hitzebeständigkeit<br />

beispielsweise auf Basis von <strong>Nano</strong>materialien entwickelt werden, Verbesserungen<br />

lassen sich u.a. durch optimierte thermische Barriere-Schichten für Turbinenwerkstoffe<br />

erzielen. Ein Entwicklungsziel für die nächsten 10 Jahre liegt darin, die zulässigen<br />

Heissgastemperaturen in Gasturbinen auf über 1600 °C anzuheben und damit den<br />

Wirkungsgrad des Kraftwerkes auf deutlich über 60 Prozent zu steigern.<br />

Folie 2<br />

Elektrische Energiespeicher<br />

Das wichtigste Anwendungsfeld elektrischer Energiespeicher ist die Versorgung<br />

mobiler Elektronikgeräte und zukünftig auch immer häufiger von Hybrid- und<br />

Elekrofahrzeugen.<br />

Hier sind elektrochemische Speicher (Batterien, Akkus, Superkondensatoren)<br />

vorteilhaft, die im Vergleich zu anderen Stromspeichern höhere Wirkungsgrade,<br />

Energie- und Leistungsdichten besitzen. Bezüglich der Anforderungen an elektrische<br />

Energiespeicher in den verschiedenen Anwendungen gilt es eine Vielzahl von Kriterien<br />

zu optimieren, wie u.a. Energie- und Leistungsdichte, Lebensdauer, Ansprechzeit,<br />

Betriebstemperaturbereich, Sicherheit und Wirkungsgrad.<br />

Viele dieser Leistungsmerkmale lassen sich durch den Einsatz von <strong>Nano</strong>technologien<br />

optimieren. Ein Beispiel sind Lithium-Ionen-Batterien, die aufgrund einer<br />

herausragenden Energie- und Leistungsdichte als eine der zukunftsträchtigsten<br />

Varianten der Stromspeicherung gelten.<br />

Einsatzpotenziale bieten sich für Elektrofahrzeuge aber auch als Stromspeicher in<br />

Windfarmen, um für einen Ausgleich zwischen der schwankenden Stromerzeugung<br />

und der Stromnachfrage zu sorgen.<br />

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Folie 3<br />

Solarzellen<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Der Einsatz der <strong>Nano</strong>technologien gilt als ein Schlüsselfaktor, um der Photovoltaik<br />

durch erhebliche Kosteneinsparungen und Effizienzgewinne auf Basis neuer<br />

Materialien und Solarzellentypen sowie einfacherer Produktionsprozesse zum breiten<br />

wirtschaftlichen Durchbruch zu verhelfen. Durch <strong>Nano</strong>strukturen lassen sich die<br />

Bandlücken der Halbleiter optimal auf das eintreffende Strahlenspektrum anpassen<br />

oder auch mehrere Ladungsträger pro Photon freisetzen, um so die<br />

Umwandlungseffizienzen zu verbessern.<br />

Dies betrifft auch eine verbesserte Lichteinkopplung, z.B. durch Vermeidung von<br />

Reflexionsverlusten an der Frontabdeckung durch nanostrukturierte Antireflex-<br />

Schichten oder auch durch Hoch- oder Herunter-Konvertierung von Lichtwellenlängen<br />

durch spezielle <strong>Nano</strong>strukturen, die eine bessere Ausnutzung des eingestrahlten<br />

Lichtspektrums ermöglichen könnten.<br />

Weiterhin werden neue Materialkombinationen wie polymere Halbleiter nutzbar<br />

gemacht, die zwar eine geringe Umwandlungseffizienz aufweisen, dafür aber durch<br />

kostengünstige Massenherstellungsverfahren in Zukunft wesentlich wirtschaftlicher<br />

hergestellt werden könnten. Durch den Einsatz von nanotechnologischer<br />

Prozesstechnik, wie beispielsweise plasmagestützte Verfahren und das Design von<br />

Oberflächen und Schichtstrukturen auf der <strong>Nano</strong>ebene, lassen sich Zellaufbau und<br />

Wirkungsgrade bei allen Solarzelltypen optimieren.<br />

Folie 4<br />

Windgeneratoren<br />

Die in den letzten Jahren zu beobachtende Tendenz zu immer grösseren und<br />

leistungsfähigeren Windgeneratoren führt zu wachsenden Herausforderungen<br />

hinsichtlich der mechanischen Belastbarkeit von Materialien und Komponenten. Durch<br />

den Einsatz von <strong>Nano</strong>technologien könnten hier wesentliche Lösungsbeiträge erzielt<br />

werden, beispielsweise bei der Verwendung von Kohlenstoffnanoröhren (CNT)<br />

basierten Kompositmaterialien für leichte und hochfeste Rotorblätter. Durch Verfahren<br />

der <strong>Nano</strong>strukturierung könnten der Natur entlehnte biometrische Effekte genutzt<br />

werden, die der Entstehung von Luftwirbeln bei Rotorblättern entgegenwirken und<br />

dadurch den Geräuschpegel von Windrädern reduzieren und den Energieeintrag<br />

optimieren.<br />

Auch zum Schutz vor Schäden durch Blitzeinschlag, die für über 10 Prozent der<br />

Betriebsausfälle von Windgeneratoren verantwortlich sind, könnten CNT-Komposite<br />

beitragen. Diese besitzen nicht nur aussichtsreiche mechanische Eigenschaften,<br />

sondern bieten auch eine hervorragende elektrische Leitfähigkeit. Im Bereich<br />

polymerer Komposite reicht bereits ein CNT-Gehalt von ca. 1 Prozent aus, um ein<br />

durchgängiges Netzwerk aus Kohlenstoffnanoröhren zu generieren, das eine hohe<br />

elektrische Leitfähigkeit des Polymerkomposits gewährleistet.<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die Länge der Rotorblätter von Windkraftanlagen wird durch ihr Gewicht begrenzt. Mit<br />

neuen Composite-Materialien, lassen sich neuerdings Rotorblätter herstellen, die um<br />

10 bis 30 Prozent leichter und zugleich deutlich stabiler sind als reine Epoxid-Systeme.<br />

Die stärkere Belastbarkeit zeigt sich beispielsweise in einer um 20 bis 30 Prozent<br />

höheren Schlagzähigkeit und in den Ermüdungseigenschaften, die um 50 bis 200<br />

Prozent verbessert sind. Durch das exzellente mechanische Eigenschaftsprofil und das<br />

geringere Gewicht der neuen Composite-Werkstoffe können die Rotorblätter länger<br />

ausgelegt werden, was die Leistung der Windkraftanlagen spürbar steigert.<br />

Folie 5<br />

Intelligente Stromnetze – Smart Grids<br />

Die weltweit zunehmende Liberalisierung der Strommärkte wird die Anforderungen an<br />

die Flexibilität der Stromnetze zukünftig spürbar erhöhen. Ein transeuropäischer<br />

Stromhandel erfordert eine effiziente Energieverteilung auch über grosse Distanzen,<br />

eine flexible Anpassung an temporär stark schwankende Bedarfe sowie eine schnelle<br />

Regelbarkeit des Lastflusses, um das Ausmass von Netzstörungen und das Risiko<br />

grossflächiger Blackouts einzuschränken.<br />

Auch in Bezug auf die wachsende dezentrale Stromeinspeisung aus fluktuierenden<br />

regenerativen Stromquellen stösst das bestehende Stromverteilernetz zunehmend auf<br />

Grenzen. Für die zukünftige Stromverteilung sind Stromnetze erforderlich, die ein<br />

dynamisches Last- und Fehlermanagement sowie eine bedarfsgesteuerte Energieversorgung<br />

mit flexiblen Preismechanismen ermöglichen. <strong>Nano</strong>technologien<br />

könnten wesentliche Beiträge zur Realisierung dieser Vision liefern, beispielsweise<br />

durch nanosensorische und leistungselektronische Komponenten, die die äusserst<br />

komplexe Steuerung und Überwachung derartiger Stromnetze bewältigen können. Hier<br />

bieten miniaturisierte, magnetoresistive Sensoren auf Basis magnetischer<br />

<strong>Nano</strong>schichten Potenziale, um eine flächendeckende Online-Messung von Strom- und<br />

Spannungskennwerten im Stromnetz zu ermöglichen.<br />

Folie 6<br />

Thermische Isolierung<br />

Der Energiebedarf für Heiz- und Kühlzwecke in industriellen Bereichen wie bei privaten<br />

Verbrauchern hat einen erheblichen Anteil am weltweiten Gesamtenergieverbrauch.<br />

Grosse Einsparungspotenziale ergeben sich hier bei der energetischen Sanierung von<br />

Altbauten. Aber auch die Isolation in technischen Prozessen, z.B. beim Transport<br />

flüssiger Gase, ist von erheblicher Bedeutung.<br />

<strong>Nano</strong>poröse Materialien bieten aufgrund einer Porengrösse in der Grössenordnung der<br />

mittleren freien Weglänge der Gasmoleküle Potenziale für hocheffiziente Dämmmaterialien.<br />

Beispiele für derartige Materialien sind Aerogele, die zu 99 Prozent aus<br />

Porenvolumen in einem Netzwerk von <strong>Nano</strong>partikeln beispielsweise aus Siliziumdioxid<br />

bestehen und daher extrem leicht sind.<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Entwicklungspotenzial besitzen zudem nanoporöse Polymerschäume, deren<br />

Herstellung derzeit noch nicht wirtschaftlich gelingt. Bei diesen nanozellulären<br />

Schaumstoffen soll die Grösse der Zellen soweit verringert werden, dass sie der<br />

mittleren, freien Weglänge eines Gasmoleküls entspricht. Dadurch käme ein<br />

Wärmeaustausch, der eine Folge von Zusammenstössen von Gasmolekülen ist, fast<br />

vollkommen zum Erliegen. Die resultierenden Schaumstoffe hätten<br />

Wärmedämmeigenschaften, die denen von Vakuumplatten ähneln, ohne dass ein<br />

Vakuum anzulegen ist. Auf diese Weise könnte die Dämmwirkung eines Schaumstoffs<br />

um mehr als 50 % verbessert oder die benötigte Materialdicke für eine gegebene<br />

Dämmleistung um mehr als die Hälfte reduziert werden.<br />

Folie 7<br />

Kraftstoffeinsparung bei Verbrennungsmotoren<br />

Der Kraftstoffverbrauch wird bei modernen Motoren zu etwa 10 bis 15 Prozent von der<br />

Motorreibung bestimmt. Verantwortlich hierfür sind Reibungsverluste an den bewegten<br />

mechanischen Bauteilen der Motoren. Dies sind neben der Kolbengruppe, bestehend<br />

aus Zylinderwandung und Kolben, die Elemente des Kurbeltriebes (Kurbelwelle, Pleuel<br />

und Lagerung) sowie die Ventiltriebsgruppe mit Nockenwelle und Ventilen. Die<br />

Kolbengruppenreibung verursacht dabei den grössten Anteil der mechanischen<br />

Reibungsverluste. <strong>Nano</strong>technologien können dabei helfen, durch Verminderung der<br />

Reibung Kraftstoffeinsparpotenziale zu realisieren.<br />

<strong>Nano</strong>kristalline Beschichtungswerkstoffe, aufgetragen auf die Zylinderwand, verringern<br />

Reibung und Verschleiss und damit den Kraftstoffverbrauch. Die Zylinderlaufbahnen<br />

des Aluminium-Kurbelgehäuses werden direkt mit <strong>Nano</strong>werkstoffen beschichtet.<br />

Dadurch konnten die bisher notwendigen Laufbuchsen eingespart werden.<br />

Beschichtungswerkstoffe mit eingelagerten <strong>Nano</strong>kristallen in der Grösse von 60 bis<br />

130 nm auf der Basis von Eisencarbid und Eisenborid führen zu extrem harten und<br />

gleichzeitig reibungsarmen Oberflächen.<br />

Folie 8<br />

Hochfeste Stähle<br />

Beispiele in den Bereichen Stahlkarosserien, dünne Dosenverpackungen und stabile<br />

Brückenkonstruktionen zeigen, wie in der Stahlindustrie durch die Weiterentwicklung<br />

von Legierungen relevante Materealeinsparungen möglich sind. Durch die gezielte<br />

Einstellung des Gefüges kann Stahl in weiten Bereichen den jeweiligen Anforderungen<br />

angepasst werden. So erlauben Stähle mit nanoskaligem Gefüge die Reduktion der<br />

eingesetzten Materialmengen für die jeweils benötigten Zielfestigkeiten einer<br />

Anwendung.<br />

Nutzbare <strong>Nano</strong>strukturen werden bei Stahlwerkstoffen meist nicht durch Zugabe von<br />

<strong>Nano</strong>partikeln, sondern durch spezielle Prozessführungen bei der Stahlverarbeitung<br />

erzeugt.<br />

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Folie 9<br />

Stahlumformung<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Durch nanoskalige semipermanente Schutzschichten können Umformprozesse bei der<br />

Herstellung von Stahlteilen effektiver gestaltet werden.<br />

In diesem Fall verhindert eine nanoskalige Schutzschicht die Ausbildung einer<br />

unerwünschten Zunderschicht bei der Hochtemperaturbehandlung von Stahlblechen,<br />

die für die Ausbildung des gewünschten Gefüges benötigt wird.<br />

Materialeffizienzpotenziale ergeben sich mit der reduzierten Verschmutzung und dem<br />

geringeren Verschleiss aufgrund geringer Reibung zwischen Werkzeug und Werkstoff<br />

und besserem Korrosionsschutz.<br />

Folie 10<br />

Schneidenwerkstoffe<br />

In den letzten Jahren ist besonders in der Automobil- und Luftfahrtindustrie der<br />

Verbrauch von Aluminiumwerkstoffen stark angestiegen. Der Werkzeughersteller ist an<br />

dieser Stelle gefordert, neue Lösungskonzepte für die Bearbeitung dieser Werkstoffe<br />

anzubieten. Bei der Bearbeitung von Aluminiumwerkstoffen hat der Anwender mit den<br />

unterschiedlichsten Herausforderungen zu kämpfen – je nachdem ob unter- oder<br />

übereutektische Legierungen zerspant werden, muss man entweder mit<br />

Aufbauschneidenbildung oder mit extremem Verschleiss zurechtkommen.<br />

Mit konventionellen Schichtwerkstoffen wie TiN oder TiCN ist es nicht möglich, der<br />

Bildung eines Materialaufbaus im Schneidenbereich wirksam zu begegnen. Und auch<br />

im Bereich der hoch Si-haltigen Al-Legierungen können diese Schichten keinen<br />

ausreichenden Schutz vor Verschleiss bieten.<br />

Als Lösung für die geschilderte Problematik kommen nur nanokristalline, glatte<br />

Diamantschichten in Frage. Der Diamant weist von allen in der Natur vorkommenden<br />

Werkstoffen die höchste Härte auf. Er ist chemisch inert und reagiert nicht mit dem zu<br />

bearbeitenden Material Aluminium.<br />

Es gibt nicht eine Diamantschicht für alle Anwendungen, sondern je nach Anforderung<br />

wird die optimale Kombination aus Hartmetall, Präparation, Schichtmorphologie,<br />

Schichtstruktur und Schichtdicke zusammengestellt.<br />

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Folie 11<br />

<strong>Nano</strong>-Elektronik<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die Herstellung und Nutzung üblicher Halbleiter aus Silizium-Atomen bereiten<br />

zunehmend Probleme. Bei der Herstellung werden Halbleiterstrukturen mit Lithografie<br />

auf die Wafer übertragen. Um kleinere Schaltkreise herzustellen wird mit immer<br />

kürzeren und schwerer beherrschbaren Wellenlängen gearbeitet. Damit steigt mit jeder<br />

neuen Halbleiter-Generation der Investitionsaufwand. Ausserdem stellt die<br />

Wärmeentwicklung der immer dichter gepackten Schaltkreise ein weiteres zentrales<br />

Problem dar.<br />

Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen eignen sich, um Silizium in Halbleiterbauelementen zu<br />

ersetzen. Das ist spätestens dann der Fall, wenn die Halbleiterstrukturen nicht weiter<br />

verkleinert werden können.<br />

Die Kohlenstoff-Nadeln sind ein Material mit vielseitigen Eigenschaften. Legt man ein<br />

elektrisches Feld an zwei benachbarte <strong>Nano</strong>tubes, verbiegen sie sich und kleben<br />

aneinander, bis ein Spannungsimpuls sie wieder trennt. Diese Eigenschaft entspricht<br />

einem elektromagnetischen Schalter, der vielleicht als nichtflüchtige Speicherzelle<br />

verwendbar ist. <strong>Nano</strong>tubes können p- und n-dotiert sein. Auf diese Weise lassen sich<br />

pn-Übergänge herstellen.<br />

In Zukunft werden Drähte und Röhren aus <strong>Nano</strong>strukturen zur Stromleitung und zur<br />

Datenspeicherung genutzt. <strong>Nano</strong>tubes ermöglichen eine um bis zu drei<br />

Grössenordnungen grössere Stromdichte als vergleichbar kleinere Kupferdrähte.<br />

Folie 12<br />

<strong>Nano</strong>roboter<br />

Im Jahre 1959 hielt der amerikanische Physiker Richard Feynman seinen Vortrag<br />

„There's plenty of room at the bottom“, der ihn bis heute berühmt machte. Ausgehend<br />

vom damaligen Stand der Technik gab er einen Überblick über die durch physikalische<br />

Gesetze vorgegebenen Grenzen aber auch Möglichkeiten der Miniaturisierung. Was<br />

damals abwegig erschien ist heute ein anerkanntes Ziel geworden. Eine<br />

vielversprechende Forschungsrichtung der <strong>Nano</strong>technologie ist der Bereich der<br />

<strong>Nano</strong>roboter. Winzige Maschinen die nützlich in allen erdenklichen Bereichen (vor<br />

allem der Medizin) sein könnten, ist die Vision.<br />

„Medizinische <strong>Nano</strong>roboter könnten Viren und Krebszellen zerstören, beschädigte<br />

Strukturen reparieren, angesammelte Abfälle aus dem Gehirn entfernen und dem<br />

Körper wieder jugendliche Gesundheit bescheren.“ [Spektrum der Wissenschaft,<br />

Spezial, 2/2001].<br />

Der Nutzen in der Medizintechnik liegt auf der Hand. Teilchen und Maschinen im<br />

<strong>Nano</strong>massstab durch den menschlichen Körper an ein bestimmtes Ziel zu steuern, um<br />

dort eine programmierte Aufgabe zu erfüllen oder einen bestimmten Stoff freizusetzen,<br />

ist eine logische Konsequenz für die Anwendung von <strong>Nano</strong>robotern.<br />

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Quellen:<br />

http://www.hessen-nanotech.de/mm/<strong>Nano</strong>Energie_web.pdf<br />

http://www.hessen-nanotech.de/mm/<strong>Nano</strong>Auto_final_Internet.pdf<br />

http://www.hessen-nanotech.de/mm/Materialeffizienz_durch_<strong>Nano</strong>technologie_und_neue_Materialien.pdf<br />

http://www.industrie.de/industrie/live/index2.php?menu=1&submenu=3&object_id=2301488<br />

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0902071.htm<br />

http://www.dusseiller.ch/mis_wiki/index.php?title=<strong>Nano</strong>roboter,_Utopie_oder_Realit%C3%A4t<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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2.12. BKU-Teil 5 – <strong>MEM</strong>-spezifischen Anwendungen (Handout)<br />

Gas- und Dampfturbinen<br />

Wenn bei Gasturbinen die zulässigen<br />

Heissgastemperaturen auf über 1600 °C<br />

gesteigert werden können, so lässt sich<br />

der Wirkungsgrad von Kraftwerken von<br />

45 Prozent auf deutlich über 60 Prozent<br />

steigern.<br />

<strong>Nano</strong>werkstoffe können mithelfen, dieses<br />

Ziel zu erreichen.<br />

Elektrische Energiespeicher<br />

Solarzellen<br />

Nicht nur reflexfreie Oberflächen verbessern den<br />

Wirkungsgrad. Auch durch das Design von<br />

Oberflächen und Schichtstrukturen auf der<br />

<strong>Nano</strong>ebene, lässt sich der Zellaufbau bei allen<br />

Solarzelltypen optimieren.<br />

Batterien und Akkus können durch den Einsatz von<br />

<strong>Nano</strong>technologie verbessert werden.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Wirkungsgrade sowie Energie- und Leistungsdichte lassen<br />

sich so optimieren.<br />

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Windkraftwerke<br />

Die Verwendung von Kompositmaterialien mit<br />

Kohlenstoffnanoröhren (CNT) führen zu leichten und<br />

hochfesten Rotorblättern.<br />

Durch Verfahren der <strong>Nano</strong>strukturierung könnten der<br />

Natur entlehnte Effekte genutzt werden, die der<br />

Entstehung von Luftwirbeln bei Rotorblättern<br />

entgegenwirken und dadurch den Geräuschpegel von<br />

Windrädern reduzieren und den Energieeintrag<br />

optimieren.<br />

Intelligente Stromnetze<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Für die zukünftige Stromverteilung sind Stromnetze<br />

erforderlich, die ein dynamisches Last- und<br />

Fehlermanagement sowie eine bedarfsgesteuerte<br />

Energieversorgung mit flexiblen Preismechanismen<br />

ermöglichen. <strong>Nano</strong>technologien könnten wesentliche<br />

Beiträge zur Realisierung dieser Vision liefern,<br />

beispielsweise durch nano-sensorische und leistungselektronische<br />

Komponenten, die die äusserst<br />

komplexe Steuerung und Überwachung derartiger<br />

Stromnetze bewältigen können.<br />

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Thermische Isolierung<br />

<strong>Nano</strong>poröse Materialien bieten aufgrund<br />

ihrer Porengrösse Potenziale für<br />

hocheffiziente Dämmmaterialien.<br />

Solche Schaumstoffe hätten derart gute<br />

Wärmedämmeigenschaften, dass die<br />

benötigte Dämmstoffdicke bei gegebener<br />

Dämmleistung um mehr als die Hälfte<br />

reduziert werden könnte.<br />

Bild: <strong>Nano</strong>poröser Polymerschaum<br />

Kraftstoffeinsparung<br />

Der Kraftstoffverbrauch wird bei<br />

modernen Motoren zu etwa 10…15<br />

Prozent von der Motorreibung bestimmt.<br />

<strong>Nano</strong>kristalline Beschichtungswerkstoffe,<br />

aufgetragen auf die Zylinderwand,<br />

verringern Reibung und Verschleiss und<br />

damit den Kraftstoffverbrauch.<br />

Hochfeste Stähle<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Dank hochfesten Stählen mit nanoskaligem<br />

Gefüge können Konstruktionen<br />

graziler und leichter gebaut werden.<br />

Dadurch erreicht man natürlich auch<br />

eine wesentliche Materialeinsparung.<br />

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Stahlumformung<br />

Durch nanoskalige semipermanente<br />

Schutzschichten können Umformprozesse<br />

bei der Herstellung von Stahlteilen<br />

effektiver gestaltet werden.<br />

Schneidenwerkstoffe<br />

Werkzeuge zur Bearbeitung von<br />

speziellen Aluminiumlegierungen<br />

werden mit nanokristallinen, glatten<br />

Diamantschichten überzogen.<br />

Dadurch kann der<br />

Aufbauschneidenbildung erfolgreich<br />

entgegen gewirkt werden.<br />

<strong>Nano</strong>-Elektronik<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die Elektronikbauteile werden immer kleiner.<br />

Kohlenstoffnanoröhrchen ersetzen herkömmliche<br />

Silizium-Halbleiter.<br />

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<strong>Nano</strong>roboter<br />

Medizinische <strong>Nano</strong>roboter könnten Viren und<br />

Krebszellen zerstören, beschädigte<br />

Strukturen reparieren, angesammelte Abfälle<br />

aus dem Gehirn entfernen und dem Körper<br />

wieder jugendliche Gesundheit bescheren.<br />

Diese Produkte sind heute noch Science<br />

Fiction. Ob dafür jemals solche <strong>Nano</strong>-<br />

Differenzialgetriebe eingesetzt werden, bleibt<br />

fraglich.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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2.13. BKU-Teil 5 – <strong>MEM</strong>-spezifischen Anwendungen (Arbeitsblatt)<br />

Arbeitsauftrag <strong>MEM</strong>-Anwendungen<br />

Sozialform: 3er- oder 4er-Gruppen<br />

Zeitbudget: 15 Minuten<br />

Ausgangslage<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Sie haben in der bisherigen Lektion gelernt, welche möglichen Wirkungen mit <strong>Nano</strong>materialien<br />

erzielt werden können.<br />

In dieser Sequenz diskutieren Sie in der Gruppe, welche konkreten Anwendungen Sie sich in<br />

Ihrem Berufsumfeld vorstellen können. Es ist erlaubt und auch erwünscht, dass Sie Ihrer<br />

Fantasie freien Lauf lassen und auch Anwendungen notieren, die vielleicht nicht wirklich<br />

realisierbar sind.<br />

Auftrag<br />

Fassen Sie Ihre Ideen auf einem Flipchart-Papier zusammen, damit Sie die Ergebnisse<br />

anschliessend der Klasse präsentieren können.<br />

Viel Spass und viel Erfolg!<br />

Quelle: http://www.cartoonstock.com/directory/f/flipchart.asp<br />

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2.14. BKU-Teil 6 – Lernkontrolle<br />

Sozialform: Einzel- oder Partnerarbeit (gemäss Vorgabe der Lehrperson)<br />

Zeitbudget: 15 Minuten<br />

1. Der <strong>Nano</strong>-Golfball soll …<br />

nicht mehr dauernd im Sand oder im Teich landen.<br />

besser fliegen, weil kein Wasser vom feuchten Gras an ihm haften kann.<br />

nach dem Golfturnier immer noch wie neu aussehen.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

2. Die wichtigsten Einzelbestandteile von Computerchips sind Transistoren. Weil diese nur<br />

noch wenige <strong>Nano</strong>meter klein sind, …<br />

kann ein Computer dreidimensionale Daten erzeugen.<br />

kann ein Computer sehr schnell Daten verarbeiten und speichern.<br />

kann ein Computer nicht nur mit 0 und 1 sondern auch mit 2 rechnen.<br />

3. Ferngläser, die durch <strong>Nano</strong>technologie verbessert werden, zeigen neue Eigenschaften.<br />

Welche sind dies?<br />

Sie können auch als Nachtsichtgeräte eingesetzt werden.<br />

Sie bleiben länger sauber.<br />

Sie können auch von Kurz- oder Weitsichtigen benutzt werden.<br />

4. Steinimprägnierung: Welche Aussage ist falsch?<br />

Die Imprägnierungsschicht ist wenige <strong>Nano</strong>meter dünn.<br />

Die imprägnierte Steinoberfläche funktioniert wie ein Lotusblatt.<br />

Die Imprägnierungsschicht hält unerwünschte Haustiere fern.<br />

5. Haarglätter: Die Oberflächen, die mit den Haaren in Kontakt kommen sind mit <strong>Nano</strong>silber<br />

beschichtet, damit …<br />

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sie antimikrobiell sind.<br />

sie nicht mit den Haaren verkleben.<br />

sie sich bei gefärbten Haaren nicht verfärben.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

6. <strong>Nano</strong>technologien sind die Wissenschaften "des Kleinen". Die Vorsilbe "nano" stammt aus<br />

dem Griechischen. Was heisst denn „nano“ auf Deutsch?<br />

7. Wie viele <strong>Nano</strong>meter (1 nm) hat ein Meter? Antwort bitte mit Zehnerpotenzen angeben.<br />

1 m = __________ nm<br />

8. Die <strong>Nano</strong>-Dimension kann mit der Bildung von Grössenverhältnissen dargestellt werden.<br />

Ergänzen Sie folgende Verhältnisgleichung:<br />

Verhältnis ____________ / ____________ = Verhältnis ____________ : Fulleren<br />

9. Die <strong>Nano</strong>technologie verbindet drei klassische<br />

Gebiete miteinander.<br />

Welches Gebiet fehlt in der Darstellung?<br />

10. Begründen Sie, weshalb ein Material „neue“ Eigenschaften aufweist, sobald es in<br />

<strong>Nano</strong>grösse vorliegt.<br />

11. Im Kapitel „<strong>Nano</strong>materialien“ haben Sie sechs häufig verwendete Materialien kennen<br />

gelernt. Wählen Sie drei davon aus und nennen Sie mögliche Anwendungen.<br />

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<strong>Nano</strong>material Anwendungen<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

12. Im Kapitel „<strong>MEM</strong>-spezifische Anwendungen“ wurden zwölf Beispiele aus unserem<br />

Berufsfeld erläutert. Wählen Sie drei davon aus und erläutern Sie, inwiefern sich die<br />

verwendeten <strong>Nano</strong>materialien verbessernd auswirken.<br />

Anwendungsbeispiel Verbesserte Wirkung durch das <strong>Nano</strong>material<br />

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3. ABU-Teil<br />

3.1. ABU-Teil 1 – Vorbereitungsauftrag<br />

Vorbereitungsauftrag ABU:<br />

„Vermutete Gefahren der <strong>Nano</strong>technologie“<br />

Zeitaufwand: ca. 60 Minuten<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Sie haben sich im berufskundlichen Unterricht zum Thema <strong>Nano</strong>technologie mit den<br />

technologischen Gegebenheiten vertraut gemacht. Dabei wurden einerseits wissenschaftliche<br />

Grundlagen und Definitionen und andererseits technische Anwendungen in verschiedensten<br />

Produkten vermittelt.<br />

In der kommenden Unterrichtssequenz wollen wir den Fokus auf die Aspekte Mensch und<br />

Umwelt lenken. Dazu müssen wir als erstes die möglichen Gefahren, welche von der<br />

<strong>Nano</strong>technologie ausgehen können, kennen lernen.<br />

Damit wir im Unterricht effizient arbeiten können ist es unabdingbar, dass Sie sich vorgängig mit<br />

dem Thema etwas vertraut machen.<br />

Auftrag 1:<br />

Im SF VIDEOPORTAL finden Sie einen Film zum Thema „<strong>Nano</strong> in Produkten: Mögliche<br />

Gefahren“. Der Film wurde in der Sendung „Kassensturz“ im Frühjahr 2011 ausgestrahlt.<br />

Schauen Sie sich den ca. neunminütigen Film aufmerksam an.<br />

Link zum Film: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=7203fbc0-23fc-471a-a733f2eb930fbf02;DCSext.zugang=videoportal_aehnlichevideos<br />

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Auftrag 2:<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Bitte besuchen Sie folgende Webseiten und informieren Sie sich noch etwas eingehender über<br />

die Problematik der Gefahren, welche von der <strong>Nano</strong>technologie ausgehen können:<br />

Thema Mensch: Thema Umwelt:<br />

http://www.swissnanocube.ch/sicherheitrisiko/risiko-forschung/mensch-und-nano/<br />

Auftrag 3:<br />

http://www.swissnanocube.ch/sicherheitrisiko/risiko-forschung/nano-in-der-umwelt/<br />

Erstellen Sie auf einem A4-Blatt ein Mindmap zum Thema „Vermutete Gefahren“. Darin sollen<br />

die beiden Aspekte, Mensch und Umwelt vorkommen.<br />

Quelle: http://www.cartoonstock.com/directory/f/flipchart.asp<br />

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3.2. ABU-Teil 2 – Vermutete Gefahren (PP-Präsentation)<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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3.3. ABU-Teil 2 – Vermutete Gefahren (Begleitinformation)<br />

Folie 1<br />

Mögliche Gefahren<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Kurzfilm „Mögliche Gefahren“ (Kassensturz, SF, 2011)<br />

Im ca. neunminütigen Film werden nebst einiger <strong>Nano</strong>anwendungen auch potentielle Gefahren<br />

aufgezeigt. So sind beispielsweise <strong>Nano</strong>röhrchen in Autoreifen, welche durch den Abrieb beim<br />

Fahren in die Umwelt freigesetzt werden, laut Experten sehr bedenklich.<br />

Zusammenfassung (Quelle: SF):<br />

<strong>Nano</strong>partikel sind ein paar millionstel Millimeter klein. Die Eigenschaften von künstlich<br />

hergestellten <strong>Nano</strong>partikeln unterscheiden sich grundsätzlich von denjenigen grösserer<br />

Partikel gleicher Art. Für <strong>Nano</strong>partikel gelten eigene Gesetzmässigkeiten.<br />

Die Schweizer Bevölkerung kümmert die neue Technologie wenig. Peter Gehr, emeritierter<br />

Professor der Universität Bern erklärt: „Bei den <strong>Nano</strong>partikeln kennt man die Risiken noch nicht<br />

genau. Da atmen wir vielleicht künstliche <strong>Nano</strong>partikel ein und die können in der Lunge durch<br />

das Gewebe ins Blut gelangen. Mit diesem werden sie im Körper verteilt. Sie können sehr leicht<br />

in Zellen eindringen und allenfalls auch in den Kern. Das ist etwas, was wir nicht unter Kontrolle<br />

haben.“<br />

Stoffe haben neue physikalische Eigenschaften<br />

<strong>Nano</strong>partikel revolutionieren viele Anwendungen von der Industrie bis zur Medizin. Dank<br />

<strong>Nano</strong>partikeln auf der Oberfläche weisen Textilien Schmutz ab. Oder sie werden schon gar<br />

nicht mehr nass. Im Computer dienen <strong>Nano</strong>röhrchen als ultraschnelle und verlustfreie Leiter für<br />

Prozessoren.<br />

In Solarzellen erhöhen <strong>Nano</strong>kügelchen den Wirkungsgrad massiv. Glas hält plötzlich hohes<br />

Gewicht aus. In Glasflaschen war der Inhalt bisher besser haltbar als in Plastikflaschen. Nun<br />

machen <strong>Nano</strong>partikel das Pet so dicht wie Glas. Ketchup kommt geschmeidiger aus der<br />

Flasche. Siliciumdioxid-Partikel verhindern, dass Pulver verklumpt. <strong>Nano</strong>teilchen könnten<br />

helfen, dass Produkte länger frisch bleiben. In der Sonnencreme ersetzen <strong>Nano</strong>partikel<br />

chemische UV-Filter.<br />

Barbara Rothen-Rutishauser, Professorin am Adolphe Merkle Institut der Universität Fribourg<br />

und Leiterin einer Forschungsgruppe Pneumologie am Inselspital Bern untersucht die Risiken<br />

von <strong>Nano</strong>partikeln beim Menschen. Sie beschwichtigt vorerst: „Gemäss den heutigen<br />

Erkenntnissen kann man sagen, dass <strong>Nano</strong>partikel, die in Produkten gebunden sind und mit<br />

dem Menschen in Kontakt komme, kein Risiko darstellen. Ein Beispiel ist Sonnencreme.“<br />

Sonnencreme gilt heute als unbedenklich, weil dort die <strong>Nano</strong>partikel in gebundener Form<br />

vorkommen, und über gesunde Haut nicht in den Körper gelangen. Ob man Lebensmittel mit<br />

<strong>Nano</strong>partikeln bedenkenlos essen kann ist noch nicht erforscht.<br />

<strong>Nano</strong>-Gummi wirkt wie Asbest<br />

Allerdings gelangen immer mehr ungebundene <strong>Nano</strong>-Partikel in die Umwelt. In Korea wurden<br />

Reifen mit Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen entwickelt. Sie machen den Pneu widerstandsfähiger.<br />

Diese Reifen reiben sich aber trotzdem ab. Gummi verwittert, die Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen<br />

nicht. Sie lagern sich in der Umwelt ab. So gelangen <strong>Nano</strong>-Röhrchen in die Luft und setzen sich<br />

entlang von Strassen in der Umwelt ab. Solche Reifen könnten vielleicht bald auch auf<br />

Schweizer Strassen verkehren.<br />

Professor Peter Gehr bedenkt: „Damit würden wir durch den Gummiabrieb ständig<br />

<strong>Nano</strong>röhrchen in der Umgebung deponieren. Und zwar in grosser Menge. Und da muss ich<br />

sagen, das würde mir Sorgen bereiten. Wenn die dann durch Wind, Fahrtwind und<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Witterungsaufwirblungen in der Luft sind können sie eingeatmet werden. Und das ist garantiert<br />

nicht gut.“<br />

Solche <strong>Nano</strong>partikel können über die Lungen ins Blut gelangen und damit in andere Orgene,<br />

auch ins Gehirn transportiert werden. Sie können auch in Zellen eindringen. Barbara Rothen-<br />

Rutishauser konnte sie mit dem Laserrastermikroskop nachweisen. „Je nach Form der<br />

<strong>Nano</strong>röhrchen konnte man zeigen, dass sie Sauerstoffradikale in der Zelle produzieren, was zu<br />

Entzündungsreaktion führen kann. Es sind momentan sehr viele Studien im Gang in der<br />

Schweiz und international, die versuchen, die langfristigen Effekte dieser<br />

Kohlenstoffnanoröhrchen auf den menschlichen Körper zu evaluieren“.<br />

Link zum Film: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=7203fbc0-23fc-471a-a733f2eb930fbf02;DCSext.zugang=videoportal_aehnlichevideos<br />

Folie 2<br />

<strong>Nano</strong>toxikologie<br />

Die Toxikologie ist die Lehre der schädlichen Wirkungen chemischer Stoffe auf Lebewesen und<br />

die Umwelt. Noch präziser abgegrenzt, beschäftigt sich die Humantoxikologie mit den<br />

Wirkungen von Stoffen auf den Menschen und die Ökotoxikologie bezeichnet die Lehre, die<br />

sich mit der Wirkung von Stoffen auf die (belebte) Umwelt befasst.<br />

Die Toxizität eines chemischen Stoffes lässt sich über die sogenannte Dosis-Wirkungs-<br />

Beziehung beschreiben. Am Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung können wir ablesen,<br />

ab welcher Dosis überhaupt Effekte auftreten oder welche Dosis tödlich ist. Dieser<br />

Zusammenhang ist nicht immer trivial: Die doppelte Dosis bewirkt nicht zwingend einen doppelt<br />

so grossen Effekt!<br />

Wenn sich die Toxikologie speziell auf <strong>Nano</strong>materialien bezieht, dann sprechen wir von der<br />

<strong>Nano</strong>-Toxikologie. Sie beschäftigt sich mit der Toxikologie sowie der medizinischen und<br />

ökologischen Relevanz von <strong>Nano</strong>materialien.<br />

Folie 3<br />

Auf die Dosis kommt es an<br />

"Alle Ding' sind Gift und nichts ist ohn' Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding' kein Gift ist."<br />

Aussage von Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493–1541), Arzt<br />

aus Einsiedeln.<br />

Was bereits im 16. Jahrhundert bekannt war, hat bis heute an Gültigkeit nichts eingebüsst. Im<br />

Grunde sagt uns Paracelsus, dass bei der Frage nach der Giftigkeit (Toxizität) eines Stoffes<br />

immer die aufgenommene Menge (Dosis) des betreffenden Stoffes entscheidend ist. Manche<br />

Stoffe wirken in geringer Dosis günstig auf den Körper, sind aber in grösserer Dosis gefährlich.<br />

Am Beispiel von Kochsalz (Natriumchlorid) können wir das gut illustrieren: Der Mensch muss<br />

täglich Natriumchlorid aufnehmen, da das Natrium eine wichtige Funktion bei der Regulierung<br />

des Wasserhaushalts im Körper übernimmt und der Salzverlust aufgrund des Schwitzens<br />

ersetzt werden muss. Bereits die Aufnahme von einigen Gramm Kochsalz pro Kilogramm<br />

Körpergewicht kann hingegen tödlich sein. Daher stimmt hier: Auf die Dosis kommt es an!<br />

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Folie 4 bis 7<br />

Aufnahmewege<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Beeindruckend und bedenklich zugleich ist die Fähigkeit von <strong>Nano</strong>partikeln, in Regionen des<br />

Körpers vorzustossen, wo körperfremde Stoffe durch spezielle Barrieren oder<br />

Schutzmechanismen ferngehalten werden sollen. Eine solche Barriere ist die Blut-Hirn-<br />

Schranke. Für die konnte gezeigt werden, dass bestimmte <strong>Nano</strong>partikel sie überwinden<br />

können. Was einerseits eine grosse Chance für die Medizin ist, wirft zugleich auch Fragen<br />

bezüglich unerwünschter unvorhergesehener Auswirkungen von <strong>Nano</strong>partikeln auf.<br />

Damit <strong>Nano</strong>partikel im Körper eine Wirkung entfalten können, müssen sie in genügender Zahl<br />

an die entsprechende Stelle im Körper gelangen. Mehrere Aufnahmewege für <strong>Nano</strong>partikel in<br />

den Körper stehen dabei im Fokus: Über die Lunge, über die Haut und über den Magen-Darm-<br />

Trakt. Ebenfalls untersucht wird die Aufnahme über den Riechnerv ins Gehirn.<br />

Die Datenlage bezüglich der verschiedenen Aufnahmewege ist sehr unterschiedlich.<br />

Insbesondere die Aufnahme von <strong>Nano</strong>partikeln über den Magen-Darm-Trakt wurde erst wenig<br />

untersucht und liefert kein klares Bild.<br />

Lunge<br />

Im Allgemeinen gilt die Lunge als das für die Aufnahme von <strong>Nano</strong>partikeln kritisch-ste Organ.<br />

Die extrem fein verästelten Lungenkanälchen mit den Lungenbläschen (Alveolen) bieten mit<br />

über 140 m 2 eine enorme Expositionsfläche.<br />

Eingeatmete Partikel, die kleiner als 2.5 µm sind, dringen bis in die alveolären<br />

(gasaustauschenden) Strukturen der Lunge vor. Die Lunge verfügt zwar über wirksame<br />

Mechanismen, um abgelagerte Partikel wieder zu entfernen (sog. Clearance-Mechanismen),<br />

aber diese Mechanismen können bei dauerhafter, hoher Exposition überlastet werden.<br />

An der Luft-Blut-Gewebeschranke findet der lebenswichtige Austausch von Sauerstoff und<br />

Kohlenstoffdioxid zwischen der Atemluft und dem Blut statt. Studien am Menschen und am Tier<br />

zeigen, dass nanoskalige Partikel in der Lage sind, diese dünne Luft-Blut-Gewebeschranke zu<br />

überwinden und danach über den Blutkreislauf im Körper und in andere Organe verteilt werden<br />

können. Verschiedene Übersichtsartikel fassen zusammen, dass es dabei zu<br />

Entzündungsreaktionen in der Lunge und im Herz-Kreislauf-System kommen kann.<br />

Haut<br />

Die Haut bietet dem Körper eine wichtige Schutzfunktion gegenüber Umwelteinflüssen jeglicher<br />

Art. Die Haut ist aus verschiedenen Schichten mit unterschiedlichen Funktionen aufgebaut: Die<br />

äusserste Schicht, die Hornschicht, besteht aus abgestorbenen, sogenannt verhornten Zellen,<br />

die auf mehreren Lagen von lebenden Zellen (Keimschicht) aufliegt. Die tieferen Schichten<br />

werden von Blutgefässen und Nerven durchzogen. Deshalb ist es ein wichtigstes Kriterium, ob<br />

<strong>Nano</strong>partikel durch die Hornschicht hindurch in die lebenden Schichten der Haut und ins Blut<br />

gelangen können.<br />

In wissenschaftlichen Kreisen überwiegt die Einschätzung, dass in Sonnenschutzprodukten<br />

eingesetzte <strong>Nano</strong>partikel aus Titandioxid und Zinkoxid die gesunde, unbeschädigte Haut nicht<br />

durchdringen. Im Gegensatz dazu wurde festgestellt, dass bestimmte, sehr kleine <strong>Nano</strong>partikel<br />

(Quantum Dots) tiefer in die Haut eindringen können.<br />

Noch Klärungsbedarf besteht, ob die Haut allenfalls bei Krankheiten oder mechanischer<br />

Belastung (Beugung, Dehnung) für <strong>Nano</strong>partikel durchlässig wird. Beschädigte oder verletzte<br />

Haut ist für <strong>Nano</strong>partikel durchlässig.<br />

Magen-Darm-Trakt<br />

Nur wenige Studien haben die Verteilung und Ausscheidung von nanoskaligen Materialien über<br />

den Magen-Darm-Trakt untersucht. Die meisten kommen zu dem Ergebnis, dass <strong>Nano</strong>partikel<br />

im Wesentlichen ohne langen Aufenthalt über den Stuhl aus dem Körper ausgeschieden<br />

werden.<br />

Prinzipiell können nanoskalige Teilchen mit Nahrungsmitteln, Wasser oder Medikamenten oder<br />

aus verschlucktem Schleim aus der Lunge aufgenommen werden. Die schnelle Ausscheidung<br />

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<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

über den Stuhl wurde auch für synthetische <strong>Nano</strong>materialien gezeigt. So fand sich nach oraler<br />

Gabe von radioaktiv markiertem C60-Fulleren an Ratten, dieses nach 48 Stunden zu 98 Prozent<br />

im Kot wieder, während nur 2 Prozent über den Urin eliminiert wurden.<br />

Folie 8<br />

<strong>Nano</strong>partikel am Arbeitsplatz<br />

<strong>Nano</strong>materialien und nanotechnologische Prozesse werden bereits heute in vielen Produkten<br />

und Branchen angewendet. Für die Zukunft wird mit einem raschen Wachstum gerechnet. Ein<br />

wichtiger Bereich, wo <strong>Nano</strong>partikel bereits heute von Bedeutung für die Gesundheit des<br />

Menschen sein können, ist damit der Arbeitsplatz. Hier werden <strong>Nano</strong>materialien hergestellt,<br />

weiterverarbeitet und in Produkte eingebaut.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde am Schweizer Institut für Arbeit und Gesundheit (IST) die Studie<br />

„<strong>Nano</strong>-Inventar“ durchgeführt. Die Studie untersuchte, in welchem Ausmass <strong>Nano</strong>partikel<br />

bereits in der Schweizer Industrie eingesetzt werden, wie viele Arbeitnehmer damit potentiell in<br />

Kontakt kommen und welche Schutzmassnahmen angewendet werden.<br />

Das <strong>Nano</strong>-Inventar ergab, dass hochgerechnet fast 600 Schweizer Unternehmen <strong>Nano</strong>partikel<br />

einsetzen. In diesen Firmen arbeiten rund 1300 Personen an Arbeitsplätzen, wo <strong>Nano</strong>partikel<br />

zum Einsatz kommen. <strong>Nano</strong>partikel-Anwendungen gibt es vorwiegend in der chemischen<br />

Industrie, bei Automobil-Zulieferern, Elektrotechnik-Unternehmen, allgemeinem Handel,<br />

Oberflächen-Behandlungsfirmen, Keramik- und Glasbetrieben sowie in der Stein-Behandlung.<br />

In den meisten Betrieben wurden <strong>Nano</strong>partikel allerdings nur in geringen Mengen eingesetzt.<br />

Sowohl Jahresumsatz als auch Lagermenge überschritten selten mehr als einige hundert<br />

Kilogramm.<br />

Als Gesundheitsschutz werden alle Massnahmen, Mittel und Methoden zum Schutz der<br />

Arbeitnehmenden vor arbeitsbedingten Sicherheits- und Gesundheitsgefährdungen verstanden.<br />

Folie 9<br />

Massnahmen am Arbeitsplatz<br />

Für den Umgang mit <strong>Nano</strong>partikeln am Arbeitsplatz haben sich Verfahren zur Minimierung der<br />

Exposition etabliert. Diese gliedern sich in:<br />

� Substitution: Pulverförmige <strong>Nano</strong>partikel ersetzen durch gebundene Formen<br />

(Dispersionen, Pasten, Granulate, etc.).<br />

� Technische Schutzmassnahmen: Verwendung von geschlossenen Apparaturen,<br />

Entstehung von Stäuben vermeiden, Absaugen von Stäuben und Aerosolen an der<br />

Quelle, Abtrennung des Arbeitsraums, geeignete Reinigungsmassnahmen, u.a.<br />

� Organisatorische Schutzmassnahmen: Minimierung der Expositionszeit und der<br />

Anzahl der exponierten Mitarbeitenden, Beschränkung des Zugangs,<br />

Betriebsanweisungen für das Personal.<br />

� Personenbezogene Schutzmassnahmen: Einsatz von geeigneten Schutzmasken,<br />

Schutzbrillen, Handschuhen und Schutzkleidung, wenn eine Exposition nicht vermieden<br />

werden kann.<br />

Wenn am Arbeitsplatz mit <strong>Nano</strong>partikeln hantiert werden muss, stehen also primär<br />

Massnahmen zur Minimierung der Exposition wie das Arbeiten in geschlossenen Systemen im<br />

Vordergrund. Als geschlossenes System wird beispielsweise eine „Glove box“ bezeichnet. Ein<br />

solcher Behälter ist luftdicht abgeschlossen und sorgt dafür, dass nichts aus dem Inneren in die<br />

Umgebung gelangen kann. Die Handhabung der Materialien erfolgt mit Hilfe von Gummi- oder<br />

Kunststoffhandschuhen, die über entsprechende Durchführungen in den Behälter hineinreichen.<br />

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Folie 10<br />

Gesundheitsschutz in der Schweiz<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

In der Schweiz ist die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva) für die Vermeidung<br />

von Berufskrankheiten in den Betrieben zuständig. Daher beschäftigt sich die Suva unter<br />

anderem auch intensiv mit dem Thema der <strong>Nano</strong>partikel an Arbeitsplätzen und stellt dazu im<br />

Internet ausführliche Informationen bereit.<br />

Ziel der Aktivitäten der Suva ist es, den Erkenntnisstand bezüglich der Auswirkungen von<br />

<strong>Nano</strong>partikeln auf die menschliche Gesundheit zu verfolgen und wirkungsvolle Massnahmen<br />

zum Schutz der Gesundheit von Arbeitnehmenden zu entwickeln, welche <strong>Nano</strong>partikeln<br />

ausgesetzt sind. Allerdings mangelt es gegenwärtig nicht nur an verbindlichen Grenzwerten und<br />

Risikobewertungen, mit dem zunehmenden Einsatz von synthetischen <strong>Nano</strong>materialien in der<br />

Industrie müssen auch praxistaugliche und aussagekräftige Verfahren zur Messung von<br />

<strong>Nano</strong>partikeln am Arbeitsplatz entwickelt werden.<br />

Der Suva-Film (2009) zeigt, wie bei der Firma Bühler AG Uzwil mit den Gefahren der<br />

<strong>Nano</strong>technologie umgegangen wird.<br />

Zum Gesundheitsschutz nimmt auch der Aktionsplan „Synthetische <strong>Nano</strong>materialien“, den der<br />

Bundesrat im April 2008 verabschiedete Stellung. Die Schweiz war damit eines der ersten<br />

Länder weltweit, die einen Aktionsplan besass. Zudem ermöglicht der seit 2011 veröffentlichte<br />

Vorsorgeraster „Synthetische <strong>Nano</strong>materialien“ des Bundesamtes für Gesundheit (BAG)<br />

Industrie und Gewerbe ein strukturiertes Vorgehen zum Erkennen möglicher Risiken im<br />

Umgang mit solchen neuen Materialien.<br />

Folie 11<br />

Umwelt und <strong>Nano</strong><br />

In der Umwelttoxikologie stehen das Verhalten und die Auswirkungen von <strong>Nano</strong>partikeln in den<br />

Umweltsystemen Luft, Wasser und Boden im Vordergrund. Dabei werden auch die vielfältigen<br />

Lebewesen in diesen Umweltsystemen berücksichtigt. Im Vergleich zur Untersuchung<br />

möglicher Effekte von <strong>Nano</strong>partikeln auf den Menschen gibt es in der Umwelttoxizität eine zwar<br />

zunehmende, aber noch geringere Anzahl an Studien.<br />

Vor allem aquatische (im Wasser lebende) Organismen waren bisher im Fokus der<br />

Forschenden. So wurde zum Beispiel an Algen, Wasserflöhen, Krebsen oder Fischen<br />

untersucht, ob diese <strong>Nano</strong>partikel aufnehmen, ob sie dadurch geschädigt oder in ihrer<br />

Entwicklung und Fortpflanzung gestört werden. Daneben werden auch mögliche Auswirkungen<br />

von <strong>Nano</strong>partikeln auf Böden und auf Nutzpflanzen untersucht.<br />

Bis jetzt haben Umweltforscherinnen und Umweltforscher unter Laborbedingungen gezeigt,<br />

dass einige <strong>Nano</strong>partikel auf Lebewesen in der Umwelt eine schädigende Wirkung haben<br />

können, wenn sie genügend hohen Konzentrationen ausgesetzt sind – andere Materialien<br />

scheinen dagegen unproblematisch.<br />

Allerdings ist das Wissen über reale Einträge an synthetischen <strong>Nano</strong>materialien in die Umwelt<br />

und über das Verhalten der Stoffe in den Umweltsystemen noch zu gering, als dass daraus<br />

abschliessende Risiko-Bewertungen abgegeben werden könnten.<br />

Immerhin sind in dieser Beziehung auch in der Schweiz Untersuchungen über den<br />

Lebenszyklus synthetischer <strong>Nano</strong>materialien, d.h. von der Entstehung über den Gebrauch bis<br />

zur Entsorgung im Gange. Daran hauptsächlich beteiligt sind die EMPA (Eidgenössische<br />

Materialprüfungs und -forschungsanstalt, gehört zur ETH) und die EAWAG (Eidgenössisches<br />

Wasserforschungsinstitut, gehört zur ETH).<br />

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Folie 12<br />

Kritische Stoffe<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Besondere Bedenken bezüglich ihrer Sicherheit lösen sogenannte persistente <strong>Nano</strong>materialien<br />

aus. Persistente Stoffe werden in der Umwelt oder von Lebewesen nicht oder nur sehr langsam<br />

abgebaut. Ein beständiger Eintrag eines persistenten Stoffes in die Umwelt kann zu<br />

Anreicherungen führen.<br />

Auch die Anreicherung von persistenten <strong>Nano</strong>partikeln in Lebewesen, die sogenannte<br />

Bioakkumulation, muss in Betracht gezogen werden. Es ist z.B. denkbar, dass persistente<br />

<strong>Nano</strong>materialien von Wasserorganismen über die Nahrung aufgenommen werden und entlang<br />

der Nahrungskette weitergegeben werden. In diesem Zusammenhang gelten besonders<br />

fettlösliche Stoffe als kritisch, da sich diese im Fettgewebe der Lebewesen anreichern können.<br />

Falls es entlang der Nahrungskette zu einer Anreicherung des Stoffes kommt, könnten die<br />

<strong>Nano</strong>materialien am Schluss mit dem Fisch auf unserem Teller landen.<br />

Fest steht bisher, dass die Umwelttoxizität von <strong>Nano</strong>partikeln von einer Reihe physikalischchemischen<br />

Eigenschaften der Partikel sowie ihrer Umgebung bestimmt ist - wie z.B. ihrer<br />

Löslichkeit und Abbaubarkeit, ihrer Oberflächeneigenschaften und ihrer Tendenz zur<br />

Agglomeration, sowie möglicher Wechselwirkungen mit anderen Stoffen in Lebewesen und im<br />

Umweltsystem. Diese und weitere Eigenschaften der <strong>Nano</strong>materialien können sich in<br />

komplexen, natürlichen Systemen wie einem See ändern und machen die Abklärungen<br />

zusätzlich kompliziert.<br />

Folie 13<br />

Wenige Informationen<br />

Über die Freisetzung und den Eintrag an synthetischen <strong>Nano</strong>materialien in die Umwelt liegen<br />

bis heute erst wenige Daten vor. Immer mehr werden in der Industrie (auch in der Schweiz)<br />

heute <strong>Nano</strong>materialien eingesetzt. Bei steigendem Einsatz synthetischer <strong>Nano</strong>materialien ist zu<br />

erwarten, dass auch die Freisetzung in die Umwelt zunehmen wird.<br />

Am Beispiel von <strong>Nano</strong>silber in Textilien und Konsumprodukten sowie an Titandioxid in<br />

Fassadenanstrichen machten Umweltforschende Freisetzungsversuche und fanden die<br />

eingesetzten <strong>Nano</strong>materialien (teils in gelöster Form) in Boden und Wasser sowie im Abwasser.<br />

Jedoch stellt ein Eintrag in die Umwelt erst dann ein Risiko dar, wenn die <strong>Nano</strong>materialien in<br />

genügend hoher Konzentration vorliegen, eine Exposition möglich ist und eine Gefährdung<br />

durch das <strong>Nano</strong>material (bzw. dessen Abbauprodukte) gegeben ist. Erste quantitative<br />

Einschätzungen führten je nach Umweltsystem und <strong>Nano</strong>material zu unterschiedlichen<br />

Resultaten.<br />

Nach der Freisetzung unterliegen <strong>Nano</strong>materialien in der Umwelt komplexen Verteilungs-,<br />

Umwandlungs- und Abbauprozessen, welche ihre Bioverfügbarkeit beeinflussen. So<br />

beschäftigen sich Forschende mit dem Verhalten von <strong>Nano</strong>-Ceroxid und <strong>Nano</strong>silber in<br />

Kläranlagen und halten fest, dass ein grosser Teil dieser beiden Materialien im Klärschlamm<br />

gebunden wird.<br />

Daten zur Langzeitwirkung der freigesetzten Materialien fehlen noch.<br />

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Folie 14<br />

Unklare Langzeitfolgen<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Den Schritt vom ausgeschwemmten Partikel ins Lebewesen wird am Wasserforschungsinstitut<br />

Eawag untersucht. Dort stellt man fest, dass <strong>Nano</strong>partikel auch dann in Zellen aufgenommen<br />

werden können, wenn sie in verklumpter Form in einem Medium vorliegen. Bisher war man der<br />

Ansicht, solche Partikelanhäufungen verblieben im Wasser und seien somit eher unbedenklich.<br />

Es stellt sich auch die Frage, was mit Partikeln in Zellen von Menschen oder von Wirbeltieren<br />

wie Fischen weiter geschieht. Im Zellkern selbst konnten sie noch kaum nachgewiesen werden.<br />

Es könnte aber sein, dass es nur wenige der winzigen Teilchen bis in den Zellkern schafften,<br />

die man bisher noch kaum erfassen konnte. Wären <strong>Nano</strong>partikel tatsächlich in der Lage, in<br />

grösserer Zahl in den Kern einzudringen, wäre dies ein schlechter Befund: Aufgrund ihrer<br />

grossen Oberfläche und je nach Beschaffenheit produzieren die Partikel zum Beispiel reaktive<br />

Moleküle. Diese Radikale könnten, durch die Nähe zur DNA als Trägerin der Erbinformationen,<br />

das Erbgut schädigen.<br />

Doch auch als unreaktiv geltende <strong>Nano</strong>teilchen und solche, die sich ausserhalb des Zellkerns<br />

ansiedeln, müssen nicht harmlos sein. Man fragt sich auch, ob sie in die Mitochondrien<br />

eindringen und allenfalls dort die Produktion von Energie beeinträchtigen können. Es stellt sich<br />

zudem die Frage, ob sie besonders lange im Organismus verbleiben und zu chronischen<br />

Entzündungen führen können. Wie Untersuchungen auch der Eawag zeigen, gelangen die<br />

Partikel ins sogenannte Lysosom, wo Enzyme Abfallstoffe abbauen. Es ist denkbar, dass die<br />

<strong>Nano</strong>teilchen mit unklaren Langzeitfolgen für die Zelle in dieser „Müllhalde“ verbleiben. Möglich<br />

scheint aber auch, dass sie nahe an die Zelloberfläche gelangen, ausgeschieden und so aus<br />

dem Organismus entfernt werden.<br />

Weiterführende Infos siehe http://www.swissnanocube.ch/sicherheit-risiko/<br />

Quellen:<br />

http://www.swissnanocube.ch<br />

http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/62024/U10-S05-<br />

N10.pdf?command=downloadContent&filename=U10-S05-N10.pdf<br />

http://www.swissnanocube.ch/fileadmin/user_upload/documents/textfiles/themen/Sicherheit_un<br />

d_Risiko/Noch_viele_Fragezeichen.pdf<br />

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3.4. ABU-Teil 2 – Vermutete Gefahren (Handout)<br />

Mögliche Gefahren<br />

In Lebensmitteln, Kosmetik oder<br />

Textilien: <strong>Nano</strong>technologie ist<br />

allgegenwärtig. Doch mit dem<br />

Erfolg steigen die Gefahren. Nach<br />

dem heutigen Stand der Forschung<br />

sind <strong>Nano</strong>partikel in Kosmetika<br />

unbedenklich. Bei Anwendungen<br />

im Lebensmittelbereich weiss man<br />

noch zu wenig über deren Wirkung.<br />

Wirklich heikel wird es bei künstlich<br />

hergestellten <strong>Nano</strong>partikeln,<br />

welche in die Umwelt gelangen.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

(SF, Kassensturz, 2011, Link: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=7203fbc0-23fc-471a-a733f2eb930fbf02;DCSext.zugang=videoportal_aehnlichevideos)<br />

<strong>Nano</strong>toxikologie<br />

Auf die Dosis kommt es an<br />

Die Toxikologie ist die Lehre der schädlichen<br />

Wirkungen chemischer Stoffe auf Lebewesen und die<br />

Umwelt. Noch präziser abgegrenzt, beschäftigt sich<br />

die Humantoxikologie mit den Wirkungen von Stoffen<br />

auf den Menschen und die Ökotoxikologie bezeichnet<br />

die Lehre, die sich mit der Wirkung von Stoffen auf<br />

die (belebte) Umwelt befasst.<br />

„Alle Ding' sind Gift und nichts ist ohn' Gift; allein die Dosis macht, dass<br />

ein Ding' kein Gift ist“<br />

(Paracelsus, 1493–1541)Beispiel: Kochsalz (Natriumchlorid) ist in<br />

kleiner Dosis für den Menschen lebenswichtig. Bereits die Aufnahme<br />

von einigen Gramm Kochsalz pro Kilogramm Körpergewicht kann<br />

hingegen tödlich sein.<br />

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Aufnahmewege<br />

Lunge<br />

Im Allgemeinen gilt die Lunge als das für<br />

die Aufnahme von <strong>Nano</strong>partikeln<br />

kritischste Organ. Die extrem fein<br />

verästelten Lungenkanälchen bieten mit<br />

über 140 m 2 eine enorme<br />

Expositionsfläche.<br />

Haut<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die Haut bietet dem Körper eine wichtige<br />

Schutzfunktion gegenüber Umwelteinflüssen<br />

jeglicher Art. Die äusserste Schicht der Haut, die<br />

Hornschicht, besteht aus abgestorbenen,<br />

sogenannt verhornten Zellen, die auf mehreren<br />

Lagen von lebenden Zellen (Keimschicht) aufliegt.<br />

Die tieferen Schichten werden von Blutgefässen<br />

und Nerven durchzogen. Deshalb ist es ein<br />

wichtiges Kriterium, ob <strong>Nano</strong>partikel durch die<br />

Hornschicht hindurch in die lebenden Schichten der<br />

Haut und ins Blut gelangen können.<br />

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Magen-Darm<br />

<strong>Nano</strong>partikel, welche durch den Mund in den Körper<br />

gelangen, werden im Wesentlichen ohne langen<br />

Aufenthalt über den Stuhl aus dem Körper<br />

ausgeschieden.<br />

<strong>Nano</strong>partikel am Arbeitsplatz<br />

Wenn am Arbeitsplatz mit <strong>Nano</strong>partikeln<br />

hantiert werden muss, steht das Arbeiten<br />

in geschlossenen Systemen im<br />

Vordergrund. Als geschlossenes System<br />

wird beispielsweise eine „Glove box“<br />

bezeichnet. Ein solcher Behälter ist<br />

luftdicht abgeschlossen und sorgt dafür,<br />

dass nichts aus dem Inneren in die<br />

Umgebung gelangen kann.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

In fast 600 Schweizer Unternehmen werden<br />

<strong>Nano</strong>partikel eingesetzt. In diesen Firmen arbeiten<br />

rund 1300 Personen an Arbeitsplätzen, wo<br />

<strong>Nano</strong>partikel zum Einsatz kommen.<br />

In den meisten dieser Betriebe wurden<br />

<strong>Nano</strong>partikel allerdings nur in geringen Mengen<br />

eingesetzt. Sowohl Jahresumsatz als auch<br />

Lagermenge überschritten selten mehr als einige<br />

hundert Kilogramm.<br />

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<strong>Nano</strong>partikel und Gesundheit am Arbeitsplatz<br />

In der Schweiz ist die Schweizerische<br />

Unfallversicherungsanstalt (Suva) für die<br />

Vermeidung von Berufskrankheiten in den<br />

Betrieben zuständig. Daher beschäftigt sich<br />

die Suva unter anderem auch intensiv mit<br />

dem Thema der <strong>Nano</strong>partikel an<br />

Arbeitsplätzen.<br />

Der Suva-Film (2009) zeigt, wie bei der Firma<br />

Bühler AG Uzwil mit den Gefahren der<br />

<strong>Nano</strong>technologie umgegangen wird.<br />

Umwelt und <strong>Nano</strong><br />

Kritische Stoffe<br />

Besondere Bedenken bezüglich ihrer Sicherheit<br />

lösen sogenannte persistente <strong>Nano</strong>materialien<br />

aus. Persistente Stoffe werden in der Umwelt oder<br />

von Lebewesen nicht oder nur sehr langsam<br />

abgebaut. Ein beständiger Eintrag eines<br />

persistenten Stoffes in die Umwelt kann zu<br />

Anreicherungen führen.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

In der Umwelttoxikologie stehen das Verhalten und die<br />

Auswirkungen von <strong>Nano</strong>partikeln in den Umweltsystemen<br />

Luft, Wasser und Boden im Vordergrund. Dabei werden<br />

auch die vielfältigen Lebewesen in diesen Umweltsystemen<br />

berücksichtigt. Im Vergleich zur Untersuchung möglicher<br />

Effekte von <strong>Nano</strong>partikeln auf den Menschen gibt es in der<br />

Umwelttoxizität eine zwar zunehmende, aber noch geringe<br />

Anzahl an Studien.<br />

Falls es entlang der Nahrungskette zu einer<br />

Anreicherung eines Stoffes kommt, könnten die<br />

<strong>Nano</strong>materialien am Schluss mit dem Fisch auf unserem Teller landen.<br />

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Wenige Informationen<br />

Über die Freisetzung<br />

synthetischer<br />

<strong>Nano</strong>materialien in die<br />

Umwelt liegen bis heute<br />

erst wenige Daten vor. Bei<br />

steigendem Einsatz<br />

synthetischer<br />

<strong>Nano</strong>materialien ist zu<br />

erwarten, dass auch die<br />

Freisetzung in die Umwelt<br />

zunehmen wird.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Nach der Freisetzung unterliegen <strong>Nano</strong>materialien in der Umwelt komplexen Verteilungs-,<br />

Umwandlungs- und Abbauprozessen. Forschende halten fest, dass z.B. ein grosser Teil von<br />

<strong>Nano</strong>silber, das in Kläranlagen gelangt, im Klärschlamm gebunden wird.<br />

Daten zur Langzeitwirkung der freigesetzten Materialien fehlen noch.<br />

Unklare Langzeitfolgen<br />

<strong>Nano</strong>partikel könnten eventuell bis in den Zellkern von<br />

Lebewesen vordringen. Aufgrund ihrer grossen<br />

Oberfläche und je nach Beschaffenheit produzieren die<br />

Partikel reaktive Moleküle. Diese Radikale könnten,<br />

durch die Nähe zur DNA als Trägerin der<br />

Erbinformationen, das Erbgut schädigen.<br />

Weiterführende Infos siehe http://www.swissnanocube.ch/sicherheit-risiko/<br />

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3.5. ABU-Teil 2 – Vermutete Gefahren (Arbeitsblatt)<br />

Sozialform: 3er- oder 4er-Gruppen<br />

Zeitbudget: 15 Minuten<br />

Ausgangslage<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Sie haben sich zuhause auf das Thema „Vermutete Gefahren der <strong>Nano</strong>technologie“ vorbereitet,<br />

indem Sie sich aus dem Internet Informationen geholt haben. Diese haben Sie in einem<br />

Mindmap zusammengestellt.<br />

Bekanntlich sind Mindmaps sehr persönliche Dokumente, da sie stark mit Ihrer individuellen<br />

Denkweise zusammenhängen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich die Mindmaps der<br />

anderen Gruppenmitglieder von Ihrem eigenen zum Teil recht deutlich unterscheiden.<br />

Auftrag 1<br />

Vergleichen Sie in der Gruppe die verschiedenen Mindmaps:<br />

� Erklären Sie Ihren KollegInnen den Aufbau und die Zusammenhänge, die Ihnen beim<br />

Erstellen des Mindmaps wichtig erschienen.<br />

� Begründen Sie, weshalb Sie etwas weggelassen haben.<br />

� Fragen Sie nach, wenn auf dem Mindmap eines anderen Gruppenmitgliedes für Sie<br />

etwas nicht verständlich ist.<br />

Auftrag 2<br />

Versuchen Sie in der Gruppe herauszufinden, welches Mindmap die Zusammenhänge am<br />

besten wiedergibt.<br />

Quelle: http://www.kjf-online.de/g_arbeit.htm<br />

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3.6. ABU-Teil 3 – <strong>Nano</strong> im Recht (PP-Präsentation)<br />

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3.7. ABU-Teil 3 – <strong>Nano</strong> im Recht (Begleitinformation)<br />

Folie 1<br />

Genügen unsere Gesetze?<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die meisten heute gültigen Gesetze wurden in einer Zeit verfasst, als <strong>Nano</strong>technologien noch<br />

kein Thema waren. In diesen Gesetzen fehlen daher die Begriffe „<strong>Nano</strong>materialien“ und<br />

„<strong>Nano</strong>technologien“ genauso wie Anforderungen, die speziell für „<strong>Nano</strong>“ gelten.<br />

Das bedeutet aber nicht, dass <strong>Nano</strong>materialien von diesen Gesetzen und Regulierungen<br />

ausgenommen sind, bloss weil sie darin nicht ausdrücklich erwähnt sind. Sowohl der Schweizer<br />

Bundesrat als auch die Europäische Kommission kamen zum Schluss, dass die bestehenden<br />

gesetzlichen Grundlagen auch synthetische <strong>Nano</strong>materialien grundsätzlich abdecken.<br />

<strong>Nano</strong>technologische Stoffe, Produkte oder Prozesse unterliegen dem geltenden Recht also<br />

genauso wie herkömmliche Stoffe, Produkte und Prozesse. Die bestehenden<br />

Sicherheitsanforderungen, Verbote und Beschränkungen gelten also auch für alle<br />

<strong>Nano</strong>produkte und <strong>Nano</strong>materialien. Eine Übersicht über die betroffenen Regelungsbereiche<br />

bei den Schweizer Gesetzen liefert der Grundlagenbericht des Schweizer Aktionsplans im<br />

Abschnitt 5.5:<br />

Übersicht zur Rechtslage in der Schweiz<br />

Es besteht gegenwärtig eine grosse Verwirrung darüber, ob die gesetzlichen Regelungen der<br />

Schweiz ausreichen, um allfällige Gesundheits- und Umweltrisiken synthetischer <strong>Nano</strong>partikel<br />

frühzeitig erkennen und reduzieren zu können. Forderungen nach einer spezifischen<br />

«<strong>Nano</strong>regulierung» werden laut. Spekulationen über eine künftige <strong>Nano</strong>regulierung und die<br />

unübersichtliche Risikosituation verunsichert andererseits die Wirtschaft und könnten sich<br />

langfristig innovationshemmend auswirken. So ist das Interesse der Wirtschaft gering, in die<br />

Entwicklung von <strong>Nano</strong>technologien oder <strong>Nano</strong>partikel enthaltende Produkte zu investieren,<br />

solange nicht absehbar ist, welche rechtlichen Anforderungen künftig zu erfüllen sein werden.<br />

Synthetische <strong>Nano</strong>partikel sind heute in diversen Produkten und Anwendungen auf dem Markt.<br />

Es ist damit zu rechnen, dass sie künftig noch breiter und in grösseren Mengen zum Einsatz<br />

kommen werden. Alle diese Produkte und Anwendungen unterliegen bereits bestehenden<br />

Regelungen wie u.a. dem Chemikalien-, Lebensmittel- und Arzneimittelrecht. Während der<br />

Produktion, der Verarbeitung, der Anwendung und der Entsorgung kann es gewollt oder<br />

ungewollt zu Freisetzung kommen, die zu einer Exposition von Mensch und Umwelt führen.<br />

Eine allfällige Freisetzungen fällt unter den Regelungsbereich bestehender Gesetze und<br />

Verordnungen, wie u.a. Störfallverordnung, Luftreinhalteverordnung und Gewässerschutzgesetz<br />

sowie Arbeitnehmerschutzbestimmungen.<br />

Wenn also beispielsweise im Schweizer Produktesicherheits-Gesetz im Artikel 3 steht:<br />

„Produkte dürfen in Verkehr gebracht werden, wenn sie bei normaler oder bei vernünftigerweise<br />

vorhersehbarer Verwendung die Sicherheit und die Gesundheit der Verwenderinnen und<br />

Verwender und Dritter nicht oder nur geringfügig gefährden“, dann gilt dies sowohl für<br />

herkömmliche Produkte als auch für <strong>Nano</strong>produkte.<br />

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Folie 2<br />

Neue Eigenschaften = neue Regeln?<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Synthetische <strong>Nano</strong>materialien besitzen im Gegensatz zu herkömmlichen Materialien oftmals<br />

neuartige Eigenschaften. Diese können in der Forschung und Entwicklung von neuen<br />

Produkten und Anwendungen genutzt werden – gleichzeitig können die neuartigen<br />

Eigenschaften aber auch zu einem unerwarteten Verhalten und zu möglichen Risiken führen.<br />

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob für die neuartigen Eigenschaften von<br />

<strong>Nano</strong>materialien neue Regeln aufgestellt werden müssen, um die Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Aufgrund der bereits erwähnten Tatsache, dass synthetische <strong>Nano</strong>materialien von den<br />

bestehenden gesetzlichen Grundlagen abgedeckt sind, ergibt sich gemäss dem Schweizer<br />

Bundesrat aktuell allerdings kein Bedarf für eine „nanospezifische“ Gesetzgebung.<br />

Auf der Ebene der ausführenden Verordnungen bzw. der Umsetzung bestehenden Rechts<br />

hingegen sehen sowohl die Europäische Kommission als auch der Schweizer Bundesrat einen<br />

Überprüfungsbedarf, auch im Hinblick auf das stetig wachsende Wissen um Chancen und<br />

Risiken von synthetischen <strong>Nano</strong>materialien.<br />

Folie 3<br />

Regulierungsdiskussion<br />

Mit der zunehmend an Gewicht gewinnenden Rolle von <strong>Nano</strong>technologien in der Wirtschaft und<br />

ersten Hinweisen auf mögliche Risiken wurden auch Rufe nach gesetzlichen Leitplanken für die<br />

weitere Entwicklung und Anwendung der <strong>Nano</strong>technologien laut. Einige Vorstösse stammten<br />

aus der Politik, aber auch verschiedene Nichtregierungsorganisationen engagierten sich<br />

zugunsten einer strengeren Kontrolle und Regulierung von <strong>Nano</strong>technologien.<br />

In der folgenden und bis heute andauernden Debatte kristallisierten sich teils gegensätzliche<br />

Meinungen heraus. Auf der einen Seite stehen Technologie-Befür-worter, die eine<br />

Einschränkung der freien Entwicklung und Verwendung von <strong>Nano</strong>technologien für falsch halten.<br />

Sie befürchten, dass dadurch wichtige nützliche Innovationen verhindert werden könnten.<br />

Andere verlangen ein Moratorium für die Forschung an <strong>Nano</strong>technologien, bis die möglichen<br />

Risiken abschliessend geklärt sind.<br />

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Folie 4<br />

Kennzeichnung ist zentral<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Auf der Basis des Aktionsplans hat das Bundesamt für Gesundheit 2009 die NANO-<br />

Dialogplattform ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den beteiligten Akteuren aus der Industrie,<br />

dem Detailhandel, dem Konsumentenschutz und den Behörden wurde diskutiert, wie<br />

sichergestellt werden kann, dass die Konsumentinnen und Konsumenten bei <strong>Nano</strong>-Produkten<br />

eine informierte Entscheidung treffen können.<br />

Die Kennzeichnung oder das sogenannte „Labelling“ von <strong>Nano</strong>materialien in Konsumprodukten<br />

hat sich verschiedentlich als eine wichtige Forderung der Konsumentinnen und Konsumenten<br />

herausgestellt. Eine Kennzeichnung von <strong>Nano</strong>materialien in Konsumprodukten steht als<br />

Methode zur Debatte, um die Konsumentinnen und Konsumenten darüber zu informieren,<br />

welche Produkte <strong>Nano</strong>materialien enthalten.<br />

Es ist allerdings noch nicht klar, was genau und in welcher Form gekennzeichnet werden soll,<br />

denn bis heute gibt es gemäss der NANO-Dialogplattform noch keine international anerkannte<br />

Definition für „synthetische <strong>Nano</strong>materialien“, an der sich eine Kennzeichnung orientieren<br />

könnte.<br />

Auch müsse zwischen einer Gefahrenkennzeichnung und einer Information über Inhaltsstoffe<br />

unterschieden werden. Während jedoch generelle Aussagen zur Gefahrenbewertung von<br />

<strong>Nano</strong>materialien noch nicht möglich seien, mache auch die Kennzeichnung von <strong>Nano</strong>-<br />

Inhaltsstoffen (ohne weitere Informationen) wenig Sinn.<br />

Vorderhand gilt: <strong>Nano</strong>materialien fallen in der EU als Chemikalien unter die CLP-Richtlinie<br />

(Classification, Labelling und Packaging) und müssen eingestuft und gekennzeichnet werden<br />

(Gefahrenkennzeichnung). Die Einstufungskriterien sind die gleichen wie für Chemikalien. Das<br />

gleiche gilt in der Schweiz. Auch hier müssen <strong>Nano</strong>materialien gemäss Chemikalienrecht wie in<br />

der EU eingestuft und gekennzeichnet werden.<br />

Folie 5<br />

Grenzwerte<br />

Die rasch wachsende Zahl an Anwendungen und Produkten, die synthetische <strong>Nano</strong>materialien<br />

oder <strong>Nano</strong>partikel einsetzen, hat zu Bedenken über mögliche neue gesundheitliche Risiken<br />

geführt. Diese Bedenken sind teilweise in den Erfahrungen mit anderen Kleinstteilchen<br />

(Feinstaub) begründet, teilweise stammen sie aus Erfahrungen mit früheren Technologie-<br />

Entwicklungen.<br />

Ob diese Bedenken in Bezug auf synthetische <strong>Nano</strong>materialien berechtigt sind, ist Gegenstand<br />

aktueller Untersuchungen. Die Forschungsdisziplin der <strong>Nano</strong>toxikologie befasst sich mit den<br />

Wirkungen und Wirkungsweisen von <strong>Nano</strong>partikeln auf Lebewesen und die Umwelt. Für eine<br />

Risikobeurteilung muss jedoch neben dem Verständnis der biologischen Wirkungen immer<br />

auch die Exposition berücksichtigt werden, da nur eine Kombination beider Faktoren ein Risiko<br />

bedeuten kann.<br />

Grenzwerte spielen bei der Formulierung von Gesetzen, Vorschriften und Empfehlungen und in<br />

der Arbeitssicherheit eine wichtige Rolle. Grenzwerte geben Auskunft darüber, welche<br />

Konzentration eines Stoffes in der Umgebung nicht überschritten werden darf. Das Festlegen<br />

von Grenzwerten setzt jedoch belastbare wissenschaftliche Grundlagen und ein tiefes<br />

Verständnis der Wirkungen und Wirkmechanismen des jeweiligen Stoffes voraus. Diese<br />

Grundlagen zu erarbeiten ist ein wichtiges Ziel der Risikoforschung.<br />

Folie 6<br />

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Masse oder Oberfläche?<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Bei der toxikologischen Bewertung von Partikeln wurde bisher die Masse oder die<br />

Konzentration der Teilchen als ausschlaggebende Grösse herangezogen. Allerdings zeigt sich,<br />

dass diese Grösse für viele <strong>Nano</strong>partikel nur bedingt geeignet ist, um ihre biologische Wirkung<br />

vorauszusagen.<br />

Relevanter scheint in vielen Fällen die Grösse der Oberfläche der <strong>Nano</strong>partikel zu sein. Die<br />

vergrösserte Oberfläche von <strong>Nano</strong>partikeln wird in biologischen Systemen im Allgemeinen mit<br />

einer erhöhten Reaktivität mit Zellen oder deren Komponenten in Verbindung gebracht.<br />

Wenn wir ein Gramm eines Stoffes in <strong>Nano</strong>partikel zerkleinern, dann erhalten wir eine riesige<br />

Anzahl Partikel mit einer gesamthaft sehr viel grösseren Oberfläche als das Ausgangsmaterial.<br />

Damit liegt bei <strong>Nano</strong>partikeln im Vergleich zu einem gröberen Ausgangsmaterial ein grösserer<br />

Anteil der Atome an der Oberfläche und steht für Reaktionen mit der Umgebung zur Verfügung.<br />

Folie 7<br />

Freiwillige Massnahmen<br />

Die Behörden und der Gesetzgeber überprüfen die verschiedenen sektoriellen Gesetze<br />

regelmässig und entscheiden, ob die bestehenden Regeln für eine sichere Handhabung der<br />

<strong>Nano</strong>technologien genügen, oder ob es neue, spezielle <strong>Nano</strong>-Regeln braucht. Dies geschieht in<br />

der Schweiz im Rahmen des Schweizer Aktionsplans, dessen Wirkungen der Bundesrat im Jahr<br />

2011 überprüfen will.<br />

Im Frühling 2009 wurden in der EU im Rahmen einer Revision der europäischen<br />

Kosmetikverordnung auf Druck des EU-Parlaments einige Passagen mit speziellen<br />

Anforderungen für <strong>Nano</strong>materialien in Kosmetika eingebracht. Gemäss Art. 19 Abs. 1<br />

Buchstabe g müssen neu alle Bestandteile in der Form von <strong>Nano</strong>materialien eindeutig in der<br />

Liste der Bestandteile aufgeführt werden und mit „<strong>Nano</strong>“ in Klammern gekennzeichnet werden.<br />

Zudem muss gemäss Artikel 16 die Verwendung von <strong>Nano</strong>materialien in Kosmetika der<br />

Kommission gemeldet werden.<br />

In der Schweiz gibt es bis heute im Gegensatz zur EU keine Gesetze oder Verordnungen,<br />

welche wörtlich auf synthetische <strong>Nano</strong>materialien Bezug nehmen. Erst in einer zweiten Phase,<br />

wenn die nötigen Grundlagen vorliegen, will der Bundesrat nötigenfalls Anpassungen am<br />

gesetzlichen Regelwerk vornehmen. In der Zwischenzeit will der Bundesrat in erster Linie auf<br />

die Eigenverantwortung der Industrie setzen und freiwillige Massnahmen fördern.<br />

Links:<br />

Weiterführende Infos: http://www.swissnanocube.ch/technologie-gesellschaft/<br />

Grundlagenbericht zum Aktionsplan<br />

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Quellen:<br />

http://www.swissnanocube.ch<br />

www.bafu.admin.ch/publikationen/html<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

http://www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/000<br />

58/index.html?lang=de&download=NHzLpZig7t,lnp6I0<br />

NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCGdnt8<br />

gGym162dpYbUzd,Gpd6emK2Oz9aGodetmqaN19XI2I<br />

dvoaCVZ,s-.pdf<br />

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3.8. ABU-Teil 3 – <strong>Nano</strong> im Recht (Handout)<br />

Genügen unsere Gesetze?<br />

In unseren Gesetzen findet sich das Wort „<strong>Nano</strong>“ nicht.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Das bedeutet aber nicht, dass <strong>Nano</strong>materialien von diesen Gesetzen und Regulierungen<br />

ausgenommen sind, bloss weil sie darin nicht ausdrücklich erwähnt sind.<br />

Neue Eigenschaften = neue Regeln?<br />

Regulierungsdiskussion<br />

Die neuen Eigenschaften, die <strong>Nano</strong>materialien haben,<br />

können auch zu einem unerwarteten Verhalten und zu<br />

möglichen Risiken führen. Müssen deshalb neue<br />

Regeln aufgestellt werden?<br />

Da die bestehenden Gesetze auch für neue<br />

Materialien gelten, sieht der Bundesrat derzeit keinen<br />

Handlungsbedarf.<br />

Auf der Ebene der ausführenden Verordnungen bzw.<br />

der Umsetzung bestehenden Rechts sieht er jedoch<br />

einen Überprüfungsbedarf.<br />

In der bis heute andauernden Debatte kristallisierten sich teils gegensätzliche Meinungen<br />

heraus. Auf der einen Seite stehen Technologie-Befürworter, die eine Einschränkung der freien<br />

Entwicklung und Verwendung von <strong>Nano</strong>technologien für falsch halten. Sie befürchten, dass<br />

dadurch wichtige nützliche Innovationen verhindert werden könnten. Andere verlangen ein<br />

Moratorium für die Forschung an <strong>Nano</strong>technologien, bis die möglichen Risiken abschliessend<br />

geklärt sind.<br />

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Kennzeichnung<br />

Eine Kennzeichnung von <strong>Nano</strong>materialien in<br />

Konsumprodukten steht als Methode zur<br />

Debatte, um die Konsumentinnen und<br />

Konsumenten darüber zu informieren, welche<br />

Produkte <strong>Nano</strong>materialien enthalten.<br />

Grenzwerte<br />

Masse oder Oberfläche?<br />

Wie wir wissen, spielt bei<br />

<strong>Nano</strong>materialien viel mehr die<br />

Oberfläche als die Masse eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Bei der toxikologischen Bewertung von<br />

Partikeln wurde bisher die Masse oder<br />

die Konzentration der Teilchen als<br />

ausschlaggebende Grösse<br />

herangezogen. Allerdings zeigt sich,<br />

dass diese Grösse für viele <strong>Nano</strong>partikel<br />

nur bedingt geeignet ist, um ihre<br />

biologische Wirkung vorauszusagen.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Grenzwerte spielen bei der Formulierung von Gesetzen,<br />

Vorschriften und Empfehlungen und in der<br />

Arbeitssicherheit eine wichtige Rolle. Grenzwerte geben<br />

Auskunft darüber, welche Konzentration eines Stoffes in<br />

der Umgebung nicht überschritten werden darf.<br />

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Freiwillige Massnahmen<br />

In der Schweiz gibt es bis heute im Gegensatz zur<br />

EU keine Gesetze oder Verordnungen, welche<br />

wörtlich auf synthetische <strong>Nano</strong>materialien Bezug<br />

nehmen. Erst in einer zweiten Phase, wenn die<br />

nötigen Grundlagen vorliegen, will der Bundesrat<br />

nötigenfalls Anpassungen am gesetzlichen<br />

Regelwerk vornehmen. In der Zwischenzeit will der<br />

Bundesrat in erster Linie auf die<br />

Eigenverantwortung der Industrie setzen und<br />

freiwillige Massnahmen fördern.<br />

Weiterführende Infos siehe http://www.swissnanocube.ch/technologie-gesellschaft/<br />

Grundlagenbericht zum Aktionsplan:<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

http://www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/000<br />

58/index.html?lang=de&download=NHzLpZig7t,lnp6I0<br />

NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCGdnt8<br />

gGym162dpYbUzd,Gpd6emK2Oz9aGodetmqaN19XI2I<br />

dvoaCVZ,s-.pdf<br />

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3.9. ABU-Teil 4 –Lernkontrolle<br />

Ausgangslage<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Im „Hintergauer Tagblatt“ erschien kürzlich ein Artikel zum Thema <strong>Nano</strong>technologie. Wie Sie<br />

selber feststellen werden, finden sich im Text verschiedene Unwahrheiten. Ob diese durch<br />

unsorgfältige Recherchen entstanden sind oder absichtlich hineingepackt wurden, bleibe<br />

dahingestellt.<br />

Auftrag 1:<br />

Sozialform: Einzelarbeit<br />

Zeitbudget: 15 Minuten<br />

Im Artikeltext sind 13 Unwahrheiten versteckt (ohne Titel und Lead).<br />

1. Lesen Sie den Artikel sorgfältig durch.<br />

2. Markieren Sie möglichst viele Fehler.<br />

3. Korrigieren Sie auf Blatt 2 die Aussagen.<br />

Gefahr durch <strong>Nano</strong>technologie – der Gesetzgeber schweigt!<br />

Die viel gepriesene <strong>Nano</strong>technologie, welche zukunftswesende Fortschritte für unsere Industrie<br />

und für uns Konsumenten bringen soll, ist bei weitem nicht so harmlos, wie uns von den<br />

Fachleuten weisgemacht wird. Unsere Recherchen haben erschreckende Tatsachen<br />

aufgedeckt.<br />

Bis heute setzen nur eine Handvoll Schweizer Unternehmen <strong>Nano</strong>materialien ein. Gott sei<br />

Dank, kann man da nur sagen. Die Arbeitskräfte, welche mit den gefährlichen Materialien<br />

hantieren müssen, werden nur durch billige Schutzmasken vor dem gefährlichen Staub<br />

geschützt. Die AHV, die für die Überwachung der Sicherheit an den Arbeitsplätzen zuständig<br />

ist, hat bisher noch nichts dagegen unternommen. Es ist offenbar nicht einmal bekannt, welcher<br />

Konzentration (gemessen in g/cm 3 ) die Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplätzen ausgesetzt sind,<br />

wo doch schon Nostradamus erkannte, dass es bei der Giftigkeit eines Stoffes auf die Dosis<br />

ankommt. Man weiss heute auch, dass <strong>Nano</strong>partikel ungehindert in den Zellkern vordringen<br />

können. Aufgrund ihrer grossen Masse besteht die Gefahr, dass die Partikel in unseren BMI<br />

eindringen und Krankheiten auslösen könnten.<br />

Was sagt da unser Gesetz dazu? Tatsache ist, dass es in unserem Rechtswirrwarr kein<br />

einziges Gesetz gibt, welches den Umgang mit <strong>Nano</strong>materialien regelt. Der Bundesrat sieht hier<br />

keinen Handlungsbedarf. Einziger Trost ist, dass auch in der EU die Anpassung des Rechts an<br />

die neue Technologie offenbar verschlafen wurde. Auch dort gibt es keinen Gesetzestext, in<br />

welchem das Wort „<strong>Nano</strong>“ erwähnt wird.<br />

Doch endlich regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Technologie-Befürworter fordern ein<br />

Moratorium für die Forschung an <strong>Nano</strong>technologien, bis die möglichen Risiken abschliessend<br />

geklärt sind. Bleibt zu hoffen, dass sie sich durchsetzen können.<br />

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Korrekturvorschläge:<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

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Lösung<br />

Die <strong>Nano</strong>technologie gefährdet Menschen und Umwelt<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Die viel gepriesene <strong>Nano</strong>technologie, welche zukunftswesende Fortschritte für unsere Industrie<br />

und für uns Konsumenten bringen soll, ist bei weitem nicht so harmlos, wie uns von den<br />

Fachleuten weisgemacht wird. Unsere Recherchen haben erschreckende Tatsachen<br />

aufgedeckt.<br />

Bis heute setzen nur eine Handvoll [1] Schweizer Unternehmen <strong>Nano</strong>materialien ein. Gott sei<br />

Dank, kann man da nur sagen. Die Arbeitskräfte, welche mit den gefährlichen Materialien<br />

hantieren müssen, werden nur durch billige Schutzmasken [2] vor dem gefährlichen Staub<br />

geschützt. Die AHV [3] , die für die Überwachung der Sicherheit an den Arbeitsplätzen zuständig<br />

ist, hat bisher noch nichts [4] dagegen unternommen. Es ist offenbar nicht einmal bekannt [5] ,<br />

welcher Konzentration (gemessen in g/cm 3 [6] ) die Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplätzen<br />

ausgesetzt sind, wo doch schon Nostradamus [7] erkannte, dass es bei der Giftigkeit eines<br />

Stoffes auf die Dosis ankommt. Man weiss [8] heute auch, dass <strong>Nano</strong>partikel ungehindert in den<br />

Zellkern vordringen können. Aufgrund ihrer grossen Masse [9] besteht die Gefahr, dass die<br />

Partikel in unseren BMI [10] eindringen und dort Krankheiten auslösen könnten.<br />

Was sagt da unser Gesetz dazu? Tatsache ist, dass es in unserem Rechtswirrwarr kein<br />

einziges Gesetz [11] gibt, welches den Umgang mit <strong>Nano</strong>materialien regelt. Der Bundesrat sieht<br />

hier keinen Handlungsbedarf. Einziger Trost ist, dass auch in der EU die Anpassung des<br />

Rechts an die neue Technologie offenbar verschlafen wurde. Auch dort gibt es keinen [12]<br />

Gesetzestext, in welchem das Wort „<strong>Nano</strong>“ erwähnt wird.<br />

Doch endlich regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Technologie-Befürworter [13] fordern ein<br />

Moratorium für die Forschung an <strong>Nano</strong>technologien, bis die möglichen Risiken abschliessend<br />

geklärt sind. Bleibt zu hoffen, dass sie sich durchsetzen können.<br />

1. In der Schweiz werden in fast 600 Unternehmen <strong>Nano</strong>partikel eingesetzt.<br />

2. Die Arbeitskräfte sind u.a. durch „Glove boxes“ vor den Materialien geschützt.<br />

3. Für die Überwachung ist die Suva zuständig.<br />

4. Die Suva überwacht die Schutzmassnahmen.<br />

5. Mitarbeiter der Suva messen regelmässig die Arbeitsplatzkonzentration.<br />

6. Die Konzentration wird üblicherweise in mg/m 3 gemessen.<br />

7. Es war Paracelsus.<br />

8. Es ist noch nicht klar, ob <strong>Nano</strong>partikel bis in den Zellkern vordringen können.<br />

9. Verantwortlich ist die grosse Oberfläche.<br />

10. Es ist nicht der BMI sondern die DNA.<br />

11. Die bestehenden Gesetze schliessen auch <strong>Nano</strong>materialien ein.<br />

12. In der EU gibt es Gesetze, die auf die <strong>Nano</strong>materialien Bezug nehmen.<br />

13. Das Moratorium wird von den Technologie-Gegnern gefordert.<br />

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3.10. ABU-Teil 5 – Ergänzungsauftrag<br />

Sozialform: Einzelarbeit<br />

Zeitbudget: 20 Minuten<br />

Ausgangslage<br />

<strong>MEM</strong>-<strong>Modul</strong> / Gesamtversion<br />

Sie haben im Rahmen der Lernkontrolle den Zeitungsartikel gelesen und dabei<br />

Falschmeldungen gesucht und korrigiert. Nachdem Sie sich nun einige Kenntnisse im Gebiet<br />

der <strong>Nano</strong>technologie angeeignet haben, beschliessen Sie, die Sache nicht einfach auf sich<br />

beruhen zu lassen. Sie müssen Ihrem Unmut über den tendenziösen Artikel Luft machen.<br />

Auftrag<br />

Schreiben Sie der zuständigen Redaktion, welche den Artikel zu verantworten hat, einen Brief.<br />

Vorgaben:<br />

1. Achten Sie auf die korrekte Briefdarstellung.<br />

2. Beschränken Sie sich auf drei gefundene Fehler und korrigieren Sie die<br />

Aussagen.<br />

3. Begründen Sie, weshalb Sie den Brief schreiben.<br />

4. Bringen Sie Ihren Unmut bestimmt aber höflich zum Ausdruck.<br />

Quelle: http://deutschcd.blogspot.com<br />

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