Maturaarbeit 200m
Maturaarbeit 200m
Maturaarbeit 200m
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vision Weltrekord Einflussfaktoren<br />
3.1.2 Schnelligkeit<br />
Unter der Reaktionsschnelligkeit versteht man die (psychophysiche) Fähigkeit, möglichst<br />
schnell auf den Startschuss zu reagieren. Beim 200-Meter-Sprint ist, im Gegensatz zur<br />
Stabübergabe in einer Staffel, in welcher auch optische und taktile Reaktionsschnelligkeit<br />
gefordert ist, nur die akustische Reaktionsschnelligkeit von Bedeutung. Diese beträgt, wie<br />
bereits im Kapitel 2.1 dargelegt, durchschnittlich etwa 0,16 - 0,24 Sekunden. Im Idealfall<br />
kommt ein Weltklassesprinter der regeltechnisch festgelegten 0,1 Sekunden jedoch sehr nahe.<br />
Beim Start aus den Startblöcken handelt es sich um eine so genannte einfache Reaktion, d.h.<br />
auf ein stereotypes Signal (Startsignal) reagiert der Sprinter mit einer stereotypen Bewegung<br />
(lossprinten aus dem Startblock).<br />
Einfache Reaktionen können laut Weineck (1990: 220) um 10-15% verbessert werden. Durch<br />
akustisches Reaktionstraining trainiert der Sprinter also vor allem die Zuverlässigkeit im<br />
Erreichen des individuellen Optimalwertes.<br />
Die Beschleunigungsschnelligkeit, d.h. wie schnell ein Athlet sein Höchsttempo erreicht,<br />
hängt von der Schnellkraft und der Technik ab.<br />
Nach dem Start, der eine azyklische (einmalige) Aktionsschnelligkeit darstellt, spielt die<br />
zyklische (sich wiederholende) Aktionsschnelligkeit eine wichtige Rolle. Die<br />
Aktionsschnelligkeit wird von der Kontraktions- und Bewegungsgeschwindigkeiten des Nerv-<br />
Muskelsystems bestimmt.<br />
Die zyklische Aktionsschnelligkeit kann z.B. bei Steigerungsläufen oder so genannten<br />
Speedy-Läufen (Sprinten mit supramaximaler Geschwindigkeit mit Hilfe einer<br />
«Ziehvorrichtung») verbessert werden, während man die azyklische Aktionsschnelligkeit vor<br />
allem mit Starts an sich optimiert.<br />
Abb. 6: Aufbau eines Muskels.<br />
- 8 -<br />
Allgemein handelt es sich bei der Schnelligkeit<br />
um den stärksten genetisch determinierten<br />
Faktor, der nach Weineck nur um ca. 15-20%<br />
steigerbar ist. Daher rührt auch die Aussage:<br />
«Sprinter werden geboren, Läufer werden<br />
gemacht». Um diese Aussage genauer zu<br />
beleuchten, ist es hilfreich, den Aufbau der<br />
Muskeln zu kennen. Diese bestehen aus vielen<br />
Muskelfaserbündeln, welche wiederum aus<br />
mehreren Muskelfasern bestehen. Man<br />
unterscheidet hierbei grundsätzlich zwischen<br />
zwei Arten: Typ I sind die langsam zuckenden<br />
Muskelfasern (engl. Slow-Twitch [ST]) und Typ<br />
II die schnell zuckenden Muskelfasern (engl.