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Katasteramt Uckermark lieferte<br />

Schlüssel zum Goldschatz<br />

Das war auch dem Spiegel eine Meldung wert:<br />

„Archäologen haben in Brandenburg Goldstücke<br />

aus dem fünften und sechsten Jahrhundert<br />

gefunden“, so die Meldung vom Anfang<br />

des Jahres. Der Goldschatz auf einem Acker<br />

in Biesenbrow in der Uckermark wurde jedoch<br />

bereits im 19. Jahrhundert entdeckt. Nicht von<br />

Archäologen, sondern höchst wahrscheinlich<br />

von Landarbeitern, die beim Pflügen unbemerkt<br />

das Gefäß mit Goldmünzen aufgebrochen<br />

hatten und nun immer wieder einzelne<br />

Münzen an die Erdoberfläche pflügten oder<br />

ausgruben. Angesichts der damaligen Lebensumstände<br />

und des Einkommens eines Landarbeiters<br />

erstaunt es nicht, dass die Goldmünzen<br />

– wahrscheinlich vom Eigentümer des Ackers<br />

unbemerkt – in den Taschen der Arbeiter verschwanden<br />

und zu Geld gemacht wurden.<br />

Zwischen 1840 und 1885 waren immer wieder<br />

einzelne Münzen aufgetaucht, doch nur vier<br />

von ihnen gelangten in die Museen Berlins.<br />

Der damalige Direktor des Märkischen Museums<br />

ließ Nachforschungen anstellen, was<br />

es mit diesem Münzfund auf sich hatte. Und<br />

so gelangten die Berichte des Angermünder<br />

Schulmeisters Dalchow in das Museum, in<br />

denen von mindestens 200 Münzen die Rede<br />

war. Einige der Münzen hatte der Schulmeister<br />

wohl noch vor dem Einschmelzen bei den ansässigen<br />

Goldschmieden gesehen und in Augenschein<br />

nehmen können. Auch über die Umstände<br />

des Fundes und den Fundort konnte er<br />

ungefähre Angaben machen. Die Goldmünzen<br />

und die Berichte des Schulmeisters blieben im<br />

Museum wohl verwahrt, bis sich das Team um<br />

Privatdozent Dr. Felix Biermann im Rahmen<br />

eines Forschungsprojektes des Seminars für<br />

Vor- und Frühgeschichte der Georg-August-<br />

Universität Göttingen näher mit den Funden<br />

befasste. Erste Ergebnisse deuteten auf einen<br />

Fund von großer historischer Bedeutung hin<br />

und so wurden Ausgrabungsarbeiten in Erwägung<br />

gezogen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen<br />

und insbesondere weitere Münzen zu<br />

finden.<br />

Aber wo genau sollte gegraben werden Die<br />

Berichte des Schulmeisters ließen sich bezüglich<br />

des Fundortes zu folgender Frage verdichten:<br />

Welche Ackergrundstücke im Nordwesten<br />

der Gemarkung Biesenbrow (bei der sog.<br />

Hintermühle) haben in der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts Herrn Huhnholz gehört Und<br />

genau mit dieser Frage trat Dr. Biermann am<br />

20.05.2008 an das Katasteramt Uckermark heran.<br />

Nach intensiven und aufwändigen Recherchen<br />

in den Unterlagen des Liegenschaftskatasters<br />

konnten die in Frage kommenden<br />

Flurstücke tatsächlich lokalisiert werden. Vom<br />

Katasteramt wurden alle erheblichen Unterlagen<br />

von einer Kopie aus der Mutterrolle bis<br />

zum aktuellen Auszug aus der Liegenschaftskarte<br />

zur Verfügung gestellt. Trotzdem dauerte<br />

es noch bis 2011, bis die finanziellen, personellen<br />

und organisatorischen Bedingungen<br />

für die Ausgrabungsarbeiten geschaffen wer-<br />

Abb. 1: Die „Königsmünze“ des Frankenkönigs Theudebert (Foto: M. Fenner)<br />

54 ermessung Brandenburg 2/2012

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