11.11.2012 Aufrufe

Preis/Leistung: überragend - Yamaha

Preis/Leistung: überragend - Yamaha

Preis/Leistung: überragend - Yamaha

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Testreferenz<br />

Global Players<br />

Der klassische HiFi-Fan war Neuem gegenüber schon<br />

immer kritisch eingestellt - eine vernünftige Haltung,<br />

die verhindert, dass er eines Tages in einer Wohnung<br />

voller nutzlosem Schrott sitzt, der irgendwann mal in<br />

irgendeiner Marketing-Kampagne zum Nonplusultra<br />

erklärt worden war. Dem Thema Netzwerk-HiFi haben<br />

sich die HiFi-Traditionsfirmen aber betont zurückhaltend<br />

genähert. Die Gründe sind vielfältig: Einerseits fehlt die<br />

Aussicht auf Zusatz-Lizenzerlöse, die das Etablieren<br />

proprietärer Formate zu klassischen Hype-Beispielen<br />

machte - siehe CD, SACD, DVD-Audio. Andererseits<br />

gehört Netzwerktechnik samt der entsprechenden<br />

Software zu den Kernkompetenzen der HiFi-Branche,<br />

die sich folglich erstmal mühsam in eine von anderen<br />

längst vordefinierte Materie hineinarbeiten mussten. (...)<br />

<strong>Yamaha</strong>, (...)behandeln Netzwerk-HiFi in ihren neuen<br />

Produkten als vollwertige, gleichberechtigte Quelle statt<br />

bisher als Zusatzfeature für technikbegeisterte Heimkino-Klientel.<br />

(...)Dass diese Entscheidung auch innerhalb<br />

der Firmen durchaus für Diskussionen sorgt, bekamen<br />

die Tester etwa bei <strong>Yamaha</strong> mit: Entwickler Susumu<br />

Kumazawa war nicht nur zum Spaß mit einem Prototypen<br />

des NP-S2000 zu AUDIO gereist, sondern um für<br />

den wichtigen europäischen Markt zu prüfen, ob sein<br />

Projekt auf dem richtigen Weg ist. Er selbst hat daran<br />

sicher nie gezweifelt; es ging eher darum, die ob des<br />

radikal neuen Geräts nervösen Konzernstrategen zu<br />

beruhigen. In diesem Test spielt der <strong>Yamaha</strong>-Streamer<br />

(...) die Rolle der puristischen, aufs Wesentliche konzentrierten<br />

Musikmaschine.(...)<br />

YAMAHA NP-S2000<br />

DIE RETRO-REVOLUTION<br />

(...)Der NP-S 2000 könnte problemlos als UKW-Tuner<br />

aus den 70er- oder 80er-Jahren durchgehen - perfekte<br />

Tarnung für ein radikal fortschrittliches Gerät, dass sich<br />

auf ein einziges Ziel konzentriert: Musikdaten von Servern<br />

im heimischen Netzwerk oder Radiostreams aus<br />

<strong>Yamaha</strong> NP-S2000<br />

Seite 1 von 2<br />

dem Internet in maximaler Qualität auszugeben. Kein<br />

USB-Eingang, kein iPod-Anschluss, Speicherkartenleser<br />

oder sonstiger Spielkram lenkt von dieser Mission<br />

ab. (...)<br />

Der flache Player ist mit 12 kg fast schon irritierend<br />

schwer, was einerseits an seinem dick- und teilweise<br />

doppelwandigen Stahlchassis liegt, andererseits an<br />

seinem doppelten Netzteil, das einen Trafo für die<br />

Netzwerk- und Steuerfunktionen sowie einen weiteren<br />

ausschließlich für das Wandler- und Ausgangsstufenboard<br />

bereithält.<br />

Dass die Audioplatine stark an die im CD-Bruder CD-S<br />

2000(...) erinnert, ist keine Überraschung(...)<br />

AKRIBISCHES FEINTUNING<br />

(...)Er spielte auffällig genau und räumlich, aber auch<br />

unausgewogen und substanzarm. Es folgte ein mehrmonatiger<br />

Abstimm-Marathon mit regem Bauteileversand<br />

zwischen Japan und der deutschen Niederlassung<br />

in Rellingen, wo <strong>Yamaha</strong> Urgestein Volker Düsing unermüdlich<br />

tauschte und hörte, tauschte und hörte - bis<br />

endlich wieder alles passte.<br />

Optisch sind die Änderungen gegenüber dem Urtyp unscheinbar,<br />

sie betreffen nur einige SMD-Bauteile in der<br />

Peripherie der D/A-Wandler. Letztere heißen nach wie<br />

vor PCM1792 und stammen von Burr-Brown, und wie<br />

beim CD-Bruder werden ihre differentiellen Ausgänge,<br />

die für jeden Kanal ein invertiertes und ein nicht-invertiertes<br />

Signal erzeugen, bis zu den Ausgangsbuchsen<br />

getrennt behandelt. Der NP-S2000 ist bei Anschluss<br />

über seine XLR-Buchsen also eine echt symmetrische<br />

Quelle, lässt sich aber natürlich auch unsymmetrisch<br />

via Cinch betreiben. Neben den Analogausgängen<br />

finden sich an der Rückwand des NP-S 2000 lediglich<br />

optische und koaxiale Digitalausgänge für den Fall,<br />

dass der Besitzer einen externen D/A-Wandler anschließen<br />

will. Als einziger Dateneingang dient die<br />

übliche RJ45-Netzwerkbuchse - <strong>Yamaha</strong> hat also auch<br />

auf ein eingebautes WLAN-Empfangsteil verzichtet.


Testreferenz<br />

WLAN? NEIN DANKE!<br />

Das mag zunächst knauserig erscheinen, ist aber bei<br />

genauerer Betrachtung nur konsequent: WLAN wäre<br />

hier ein unnötiger Stress- und Kostenfaktor, zumal das<br />

bei so einem Gerät entscheidende Streaming von hochwertigem,<br />

nicht datenreduziertem Material erheblichen<br />

Datenverkehr verursacht. Der fließt einfach glatter,<br />

problem- und störungsfreier über die Standard-Infrastruktur<br />

aus Cat5-Kabel und einem gewöhnlichen Netzwerk-Router.<br />

Nebenbei bleibt so das WLAN-Band frei<br />

für Anwendungen, die darauf angewiesen sind. Etwa den<br />

iPod Touch oder das iPhone, für die es eine wirklich<br />

hervorragend funktionierende, kostenlose App zur<br />

Steuerung des NP-S 2000 gibt(...).<br />

Natürlich lässt sich der <strong>Yamaha</strong> auch ohne Apple-<br />

Assistenz kontrollieren, und zwar sowohl über die<br />

Fernbedienung als auch mit dem Jog-Rad auf der<br />

Frontplatte. Die Entwickler haben das einzeilige Display<br />

offenbar als Herausforderung verstanden und ein<br />

angesichts der knappen Anzeigefläche erstaunlich<br />

gutes Bedienkonzept vorgelegt(...) So zeigt das Display<br />

zum schnellen Scrollen in langen Listen nur einen<br />

schlichten, von links nach rechts wandernden Balken<br />

und den numerischen Listenplatz, auf dem man sich<br />

gerade befindet. Nach etwas Gewöhnung kommt man<br />

damit sehr gut zurecht, auch wenn eine Direktsprung-<br />

Seite 2 von 2<br />

Funktion zu einem gewünschten Anfangsbuchstaben<br />

noch effektiver gewesen wäre.<br />

INTENSIVER, GROSSER KLANG<br />

Im Hörraum staunten die Tester, die noch den Prototypen<br />

in Erinnerung hatten, über einen wie verwandelt<br />

aufspielenden Serien-<strong>Yamaha</strong>. Der hatte nun nicht<br />

mehr den geringsten Respekt vor seinem einstigen<br />

Angstgegner(...) und setzte diesem mit einer enorm<br />

weiten, plastischen Raumdarstellung zu, die Instrumente<br />

und Stimmen trotz aller Genauigkeit nie kantig oder<br />

gar dünn erscheinen ließ. (...)der Japaner die auf<br />

Anhieb anspringendere, grobdynamisch packendere<br />

Vorstellung ablieferte(...)<br />

+ Intensiv klarer, trotzdem körperhafter<br />

Klang, sehr solider Aufbau<br />

<strong>Preis</strong>/<strong>Leistung</strong>: <strong>überragend</strong><br />

audio 01/2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!