Wieder Besuch aus Amerika - Mastholte-Online
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<strong>Wieder</strong> <strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>Amerika</strong><br />
Am Telefon war das 5-Sterne-Hotel Adlon in Berlin. Man suchte für den „Meier zu <strong>Mastholte</strong>“,<br />
der nach Berlin, Dresden und Münster die Heimat seiner Vorfahren in <strong>Mastholte</strong> auch besuchen<br />
wollte, den Kenner der Einzelheiten. Es ging um den Gast im Adlon namens Henry A. Meyer<br />
III., zusammen mit seiner Frau Robin, Farmer in Oklahoma, USA. Nach den Stipvisiten in den<br />
Großstädten wollte er zielstrebig dorthin, von wo sein Urgroßvater Adam Meier zu <strong>Mastholte</strong>,<br />
geb. 1830, („mehr weiß ich von dem nicht“) dereinst nach <strong>Amerika</strong> <strong>aus</strong>gewandert war, <strong>aus</strong><br />
Gründen, die schon vielfach beschrieben wurden:<br />
Auswanderung nämlich wegen der damals unglaublichen Armut, die in <strong>Mastholte</strong> herrschte.<br />
Henry Meyer hatte vom Buch Bert Bertlings über die Geschichte in <strong>Mastholte</strong> zur Zeit der<br />
großen Auswanderungswelle in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert (von 1830 bis 1860) bei<br />
Freunden gehört. Im Gegensatz zu den kärglichen Verhältnissen damals sind die Meyers (mit Y<br />
heute) in Oklahoma wohlhabende Farmer mit dem Schwerpunkt Vieh. Mit Fahrer und<br />
großräumigem Mercedes fuhr der amerikanische Meyer bei den Bertlings am letzten Sonntag vor.<br />
Das Ehepaar Bertling, gern bereit zur Führung, zeigte ihnen zunächst einige Schönheiten<br />
Lippstadts wie die Stiftsruine, den Marktplatz mit Marienkirche und Bürgerbrunnen, die<br />
Fachwerkreihe der Rath<strong>aus</strong>straße und auch die Jakobi- und Nikolai-Kirche, ehe man in die<br />
Geschichte <strong>Mastholte</strong>s eintauchte, beginnend an der Antonius-Kapelle bei Wöstemeier. Dort war<br />
guter Anlass, auf die Zusammenhänge der Kapelle und dem damaligen „Meier zu <strong>Mastholte</strong>“<br />
einzugehen:<br />
Die damalige Hofanlage des „Meiers zu <strong>Mastholte</strong>“, Ausgangspunkt der Entstehung <strong>Mastholte</strong>s,<br />
die das gesamte heutige (unbebaute) Gebiet zwischen der Lippstädter Straße und der<br />
Mühlensiedlung umfasste. Hinzuzurechnen ist der heutige Hof Dirkwinkel, der Tannenweg und<br />
jenseits die Besitzung Hanebrink, wo ehemaligen »Mühlen« (Hanf und Korn) vom H<strong>aus</strong>tenbach<br />
angetrieben wurden. Auch im Vordergrund ein „Kirchdorf <strong>Mastholte</strong>“ mit Kapelle, Pfarrh<strong>aus</strong> und<br />
Friedhof gehörte zum ursprünglichen Meierhof, wie dies auch im Buch Bertlings <strong>aus</strong>führlich<br />
geschildert ist.<br />
Die Lippstädter Straße verlief früher etwas anders. Aber der Bildstock gegenüber dem Gelände,<br />
an der Flurstraße, steht genau an der Stelle des früheren Altars der damaligen Kapelle, an die die<br />
heutige bei Wöstemeier erinnert. Das Kirchdorf gehörte auch zum Vollmeierhof in <strong>Mastholte</strong>-<br />
Süd.<br />
Hier wohnte 1830 der Urgroßvater. Getauft wurde er allerdings nicht in der Kapelle, denn die war<br />
schon 1673, baufällig, abgerissen worden. Sie wurde ersetzt durch eine neue Kirche, die Sankt<br />
Jakobus Kirche im Dorf <strong>Mastholte</strong>, 3 km östlich von hier! Auch hier interessierten sich die<br />
Reisenden <strong>aus</strong> den USA für die Einzelheiten, die ja anhand des kleinen Kirchenführers von Bert<br />
Bertling leicht zu schildern waren. Das Heimath<strong>aus</strong> bildete den Schlusspunkt der Führung durch<br />
<strong>Mastholte</strong>. Hier begrüßte dann auch Heimatvereinsvorsitzender Gisbert Schnitker die <strong>Besuch</strong>er<br />
<strong>aus</strong> den USA.
Das Ehepaar Bertling zeigte den Nachfahren des „Meiers zu <strong>Mastholte</strong>“ die Kirche, den Meierhof<br />
und das Heimath<strong>aus</strong>. Sie waren zu <strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> den USA (Oklahoma), um „die Wurzeln“ der<br />
Familie in <strong>Mastholte</strong> (auf-) zusuchen. Von links: Henry Meyer, Gisela Bertling, Bert Bertling<br />
und Meyers Ehefrau Robin. Vor allem die renovierte Jakobikirche begeisterten die <strong>Besuch</strong>er <strong>aus</strong><br />
<strong>Amerika</strong>. Hier wurde der Urgroßvater 1830 getauft.
Farmer Henry Meyer III. mit seiner Frau zwischen dem Ehepaar Bertling im Bauerngarten des<br />
Heimath<strong>aus</strong>es. Sie besuchten <strong>Mastholte</strong>, den Geburtsort des Urgroßvaters der Meyers, den<br />
Jahrhunderte langen „Meier“ von <strong>Mastholte</strong>, dessen Hofanlage vor der heutigen Mühlensiedlung<br />
bis vor 100 Jahren lag.<br />
Meier kommt vom Lateinischen "Major" = der Erste!
Im Heimath<strong>aus</strong> begrüßte auch Heimatvereinsvorsitzender Gisbert Schnitker die <strong>Amerika</strong>ner. Es<br />
traf sich gut, da gerade die Foto<strong>aus</strong>stellung zum 25-jährigen Bestehen des Vereins den <strong>Besuch</strong>ern<br />
gezeigt werden konnte: Zweiter von rechts Henry Meyer III. und sitzend Ehefrau Robin Meyer,<br />
links Gisbert Schnitker