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Ganganalyse und Biomechanik des Pferdes im ... - Hippotherapie-K

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Benkenstrasse 104<br />

CH-4102 Binningen<br />

PC 40-25080-7<br />

www.hippotherapie-k.org<br />

Mitteilungsblatt Dezemeber 2006<br />

Zusammenfassung <strong>des</strong> Referats von Brigitte Stebler anlässlich der GV 2006<br />

<strong>Ganganalyse</strong> <strong>und</strong> <strong>Biomechanik</strong> <strong>des</strong> Pfer<strong>des</strong> <strong>im</strong> Schritt<br />

An der 31. GV der Schweizer Gruppe für <strong>Hippotherapie</strong>-K<br />

hielt Brigitte Stebler aus Steinmaur ein Referat zum Thema:<br />

„<strong>Ganganalyse</strong> <strong>und</strong> <strong>Biomechanik</strong> <strong>des</strong> Pfer<strong>des</strong> <strong>im</strong> Schritt“. Brigitte<br />

Stebler arbeitete früher selber als HTK-Physiotherapeutin.<br />

Heute ist sie Tierphysiotherapeutin <strong>und</strong> Präsidentin <strong>des</strong><br />

SVTPT. Fre<strong>und</strong>licherweise hat sie ihr Referat für uns zusammengefasst.<br />

1. Allgemeines zum Schritt<br />

• Am genausten untersucht be<strong>im</strong> Pferd<br />

• Langsamste Gangart<br />

• Symmetrische Gangart<br />

• 4-Takt z.B. hr, vr, hl, vl<br />

• Schrittlänge 1,3-1,8 m<br />

• Wegleistung 6-7 km/h<br />

• Flotter, gewöhnlicher <strong>und</strong> verkürzter Schritt<br />

Flotter Schritt: Hang- <strong>und</strong> Stützbeinphase gleichlang, Schwerpunkt<br />

<strong>im</strong>mer von wechselnden sagitalen <strong>und</strong> diagonalen Zweibeinstützen<br />

unterstellt<br />

Gewöhnlicher Schritt: Stützbeinphase länger als Hangbeinphase,<br />

zusätzlich Dreibeinstütze = günstigere Unterstützungsverhältnisse<br />

für Schwerpunkt, bessere Voraussetzung für Schubentfaltung<br />

Verkürzter Schritt (versammelt gerittenes Pferd): diagonale <strong>und</strong><br />

sagitale Zweibeinstützen fallen weg wegen Verkürzung der<br />

Schwungphase, nur Dreibeinstütze.<br />

2. <strong>Ganganalyse</strong><br />

• Schrittfolge <strong>des</strong> gewöhnlichen Schrittes<br />

hr, vr, hl, vl<br />

hintere 3-Beinstütze<br />

diagonale 2-Beinstütze<br />

vordere 3-Beinstütze<br />

laterale 2-Beinstütz<br />

• Hangbeinphase<br />

Heben <strong>und</strong> Schwingen<br />

• Stützbeinphase<br />

Stützen <strong>und</strong> Stemmen<br />

• Belastungsschema ( Sch=Schwingen;Stz=Stützen; St=Stemmen;<br />

H=Heben)<br />

Dies steht in dieser Ausgabe:<br />

Fortsetzung Seite 2<br />

<strong>Ganganalyse</strong> <strong>und</strong> <strong>Biomechanik</strong> <strong>des</strong> Pfer<strong>des</strong> <strong>im</strong> Schritt<br />

Das Pferd als Therapeut<br />

Aufruf Buchverkauf<br />

Infos aus den QZs<br />

Infotreff bei Annette Baumgartner<br />

Infos aus dem Vorstand<br />

Daten 2007<br />

Kontaktadressen<br />

SGH-K Mitteilungsblatt, Dezember 2006 1


Fortsetzung von Seite 1<br />

3. <strong>Biomechanik</strong><br />

• Horizontale Bewegung Rücken<br />

Lateralflexion LWS<br />

Lateralflexion Widerrist – Hals<br />

C- Skoliose (bei diagonaler 2-Beinstütze) <strong>und</strong> S-Skoliose ( bei<br />

lateraler 2-Beinstütze)<br />

Hintere 3-Beinstütze; Widerrist hoch<br />

C-Skoliose<br />

Diagonale 2-Beinstütze<br />

Vordere 3-Beinstütze;<br />

Kruppe hoch<br />

S-Skoliose<br />

Laterale 2-Beinstütze<br />

Hintere 3-Beinstütze;<br />

Widerrist hoch<br />

C-Skoliose<br />

Diagonale 2-Beinstütze<br />

Vordere 3-Beinstütze;<br />

Kruppe hoch<br />

S-Skoliose<br />

Laterale 2-Beinstütze<br />

T-Shirt- <strong>und</strong> Mützenverkauf<br />

Switcher Schirmmütze passend zum T-Shirt<br />

Mütze: Marke Switcher Kennedy, Grösse verstellbar, hellbeige, mit braunem<br />

Logo <strong>und</strong> brauner Schrift vorne bedruckt, Fr. 15.—/Stück.<br />

T-Shirt: Marke Switcher, klassisch geschnitten in den Grössen L, M <strong>und</strong> S,<br />

hellbeige, mit braunem Logo <strong>und</strong> brauner Schrift vorne <strong>und</strong> hinten bedruckt,<br />

Fr. 30.—/Stück.<br />

T-Shirt: Marke Switcher, tailliert in den Grössen L, M, S, hellbeige, mit<br />

braunem Logo <strong>und</strong> brauner Schrift vorne <strong>und</strong> hinten bedruckt. Grösse S<br />

passt sehr gut auch für Kinder, Fr. 40.—/Stück.<br />

Gilets aus Faserpelz: mit eingesticktem HTK-Logo in verschiedenen Farben.<br />

Logo: „<strong>Hippotherapie</strong>-K“ zum Aufsticken, in verschiedenen Farben.<br />

Bestellung bei: Hans Kaufmann, Kirchstr. 60, 4713 Matzendorf<br />

e-mail kaufmann-wuethrich@bluewin.ch<br />

2 SGH-K Mitteilungsblatt, Dezember 2006


• Vertikale Bewegung Rücken<br />

Hochheben der Kruppe (bei 3-Beinstütze vorne) max. bei Pferd<br />

3+6<br />

Hochheben <strong>des</strong> Widerristes (bei 3-Beinstütze hinten) max. bei<br />

Pferd 1+5<br />

Heben <strong>und</strong> Senken von Kopf-Hals (hoch-runter-hoch während<br />

der Vorführ- <strong>und</strong> Stützphase vordere Extremität)<br />

Kopf wird gehoben bei Vorführen, da M.Brachiocephalicus<br />

aktiv werden muss um Bein nach vorne zu bringen (Pferd 3+4<br />

<strong>und</strong> Pferd 7+8)<br />

Schwingen <strong>des</strong> Schweifes <strong>im</strong> Takt <strong>des</strong> Schrittes<br />

4. Zusammenfassung / Einfluss auf den Reiter<br />

Der Schritt bewegt den Pferderücken in horizontaler sowie vertikaler<br />

Richtung. Wir haben in einer Schrittabfolge von 8 Phasen<br />

zwe<strong>im</strong>al eine C-Skoliose, dh. einmal eine Lateralflexion li konkav<br />

<strong>und</strong> einmal re konkav. Zwe<strong>im</strong>al eine S-Skoliose anschliessend an<br />

die Lateralflexion li konkav eine Lateralflexion re konkav mit einer<br />

Lateralflexion <strong>des</strong> Halses li konkav <strong>und</strong> umgekehrt. Der Rü-<br />

cken <strong>des</strong> Pfer<strong>des</strong> wird in einer Schrittfolge viermal lateralflektiert.<br />

Zusätzlich haben wir den vertikalen Bewegungsausschlag: zwe<strong>im</strong>al<br />

das Hochheben der Kruppe <strong>und</strong> zwe<strong>im</strong>al das Hochheben <strong>des</strong> Widerristes<br />

kombiniert mit Heben <strong>und</strong> Senken <strong>des</strong> Halses. Das Heben<br />

der Kruppe <strong>und</strong> Widerristes findet <strong>im</strong>mer zwischen den verschiedenen<br />

Lateralflexionen statt.<br />

Brigitte Stebler<br />

SGH-K Mitteilungsblatt, Dezember 2006 3


Rückblick auf den 2. Workshop auf dem Eyhof <strong>des</strong> SPZ Nottwil vom 21. Oktober 2006<br />

Das Pferd als Therapeut<br />

Die Einladung <strong>des</strong> Hippo- <strong>und</strong> Reittherapiezentrums „Eyhof“<br />

vom Schweizer Paraplegiker-Zentrum richtete sich an HTK-<br />

PhysiotherapeutInnen, ReitpädagogInnen, ReittherapeutInnen<br />

<strong>und</strong> PferdeführerInnen. Die Idee alle Beteiligten r<strong>und</strong> um den<br />

Therapie-Partner Pferd zusammen zu bringen ist auf grosses<br />

Interesse gestossen. Die Anmeldungen für diesen Workshop<br />

waren derart zahlreich, dass die Veranstaltung doppelt geführt<br />

werden musste. Am Samstagmorgen, 21. Oktober trafen sich<br />

40 TeilnehmerInnen be<strong>im</strong> idyllischen Gutsbetrieb „Eyhof“. Sie<br />

wurden von Caterina Pitteri begrüsst, die auch durch den Tag<br />

führte. Als erstes stellte sie das vielseitige Tagesprogramm vor:<br />

• Aktueller Stand der Kostengutsprachen in HTK, HPR / TR<br />

• <strong>Hippotherapie</strong> <strong>und</strong> Forschung<br />

• Praktischer Teil mit dem Pferd<br />

• Therapie für Therapiepferde, Probleme erkennen <strong>und</strong> was kann<br />

man selber tun<br />

• Selbsterfahrung <strong>und</strong> Austausch am Pferd<br />

Aktueller Stand der Kostengutsprache in der<br />

<strong>Hippotherapie</strong>-K<br />

Hans Kaufmann berichtet, dass bei Patienten mit Multipler Sklerose<br />

die <strong>Hippotherapie</strong>-K als Pflichtleistung in der Gr<strong>und</strong>versicherung<br />

enthalten ist. Die ersten 9 Sitzungen bedürfen<br />

lediglich einer ärztlichen Verordnung, es muss also noch keine<br />

Kostengutsprache bei der Krankenkasse eingeholt werden. Ab der<br />

2. Behandlungsserie braucht es eine Kostengutsprache. Dazu reicht<br />

man am besten gleichzeitig mit der Rechnung der 1. Serie eine<br />

neue ärztliche Verordnung ein. Die Zust<strong>im</strong>mung gilt als erteilt,<br />

wenn die Krankenkasse nicht innerhalb von 10 Tagen interveniert.<br />

Bis zu 36 Sitzungen können auf diese Art durchgeführt werden,<br />

dann braucht es eine Kostengutsprache für Langzeittherapie. Der<br />

behandelnde Arzt (bestenfalls in Zusammenarbeit mit der<br />

Physiotherapeutin) muss dem Vertrauensarztes der KK einen Vorschlag<br />

zur Weiterführung der Therapie unterbreiten <strong>und</strong> begründen,<br />

weshalb <strong>und</strong> wie weiter behandelt werden soll. Die KK erteilt in<br />

der Regel die Kostengutsprache für eine gewisse Anzahl Behandlungen<br />

innerhalb 1 Jahres (meist 36). Es können aber auch mehr<br />

als 36 oder gar 42 Behandlungen pro Jahr beantragt werden, wenn<br />

begründet werden kann, dass sich der Zustand <strong>des</strong> Patienten sonst<br />

verschlechtert. Heute sind Flexibilität <strong>und</strong> Anpassung an den Zustand<br />

<strong>des</strong> Patienten gefragt. Evaluationen sollen / müssen durchgeführt<br />

werden. Eine unkritische, <strong>im</strong>mer gleich bleibende Behandlung<br />

über Jahre entspricht nicht der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit. Die Fachgruppe Physiotherapie<br />

bei Multipler Sklerose (FPMS) hat Gr<strong>und</strong>lagen zur Therapie-<br />

Evaluation ausgearbeitet, die für die <strong>Hippotherapie</strong>-K auch wegweisend<br />

sein können (Unterlagen sind bei Hans Kaufmann erhältlich).<br />

Seit dem PVK-Entscheid steht fest, dass die <strong>Hippotherapie</strong>-K bei<br />

der IV als anerkannte Behandlungsmethode bei cerebralen Bewegungsstörungen<br />

betrachtet wird. Aus medizinisch-therapeutischer<br />

Sicht hat die <strong>Hippotherapie</strong>-K eine eigene Zielsetzung, welche<br />

die Physiotherapie auf entwicklungs-neurologischer Basis ergänzt,<br />

aber nicht ersetzt. Bei minderjährigen Versicherten kann die<br />

HTK auch bei erworbenen neuromotorischen Störungen übernommen<br />

werden.<br />

Aktueller Stand der Kostengutsprache <strong>im</strong> Heilpädagogischen<br />

/ Therapeutischen Reiten<br />

Domenika Zihlmann erklärt die Situation der Reittherapeuten <strong>und</strong><br />

der Reitpädagogen. Das Therapeutische - <strong>und</strong> Pädagogische Reiten<br />

sind nicht in der Gr<strong>und</strong>versicherung enthalten. Durch das EMR<br />

(Erfahrungs-Medizinisches-Register) besteht die Möglichkeit via<br />

Zusatzversicherung die Kosten dieser Therapien abzudecken, wobei<br />

die Krankenkassen nicht verpflichtet sind die Kosten zu übernehmen.<br />

Es lohnt sich <strong>des</strong>halb vor der Anmeldung zum EMR abzuklären,<br />

welche Hauptkrankenkassen in der Arbeitsregion vertreten<br />

sind. Die Registrierung ist nicht gratis! Die Basisgebühr beträgt Fr.<br />

350.-, zusätzliche Gebühr pro Einzelmethode Fr. 160.-. Die Registrierung<br />

gilt jeweils für 1 Jahr. Es sind jährliche Fortbildungen mit<br />

genauer St<strong>und</strong>enanzahl vorgeschrieben. Bevor sich ein Therapeut<br />

registrieren lassen kann, müssen 250 St<strong>und</strong>en Behandlungen vorgewiesen<br />

werden können. Es werden mind. 12 St<strong>und</strong>en therapeutische<br />

Tätigkeit pro Woche verlangt. Fazit: Ein grosser Kostenaufwand,<br />

je nach Wohnort geringe KK-Einnahmen. Jeder RP/RT muss<br />

für sich selber abschätzen ob sich eine Registrierung lohnt. Vielmehr<br />

ist durch die schwierige Kostenübernahme Kreativität gefragt:<br />

Gründung von Gönnervereinen, Anfrage verschiedener Institutionen<br />

z.B. Pro Infirmis, Schulpsychologischer Dienst. Mehr Information<br />

über die RP <strong>und</strong> RT gibt es unter: www.sv-hpr.ch <strong>und</strong><br />

www.sgtr.de<br />

<strong>Hippotherapie</strong> <strong>und</strong> Forschung<br />

Helga Lechner ist Physiotherapeutin <strong>und</strong> arbeitet als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am Schweizer Paraplegiker-Zentrum in<br />

Nottwil. Sie führt einerseits selber Studien durch <strong>und</strong> anderseits<br />

sucht sie in der wissenschaftlichen Literatur nach Studienergebnissen,<br />

die z.B. für den Wirksamkeitsnachweis signifikant<br />

sind. Bereits bestehen einige Studien über die Wirkung der<br />

<strong>Hippotherapie</strong> bei CP (Benda W. 2003 Arizona), MS (Pfotenhauer<br />

M. 1988), QS (Lechner H.E. 2003) <strong>und</strong> in der Orthopädie<br />

(Rothhaupt D. 1997). Heute genügt es nicht mehr nur die Wirkung<br />

einer Therapie zu messen, sondern eine Studie soll den Vergleich<br />

mit verschiedenen Interventionen beinhalten.<br />

Die aktuelle Studie von Helga Lechner ist eine kontrollierte Interventions-Studie<br />

2003-2006: 12 rehabilitierte QS-Pat. führten in 3<br />

Gruppen verschiedene Interventionen, je 2x wö, während je 4 Wo.<br />

durch. Gemessen wurde der passive Widerstand der Muskulatur<br />

(Spastizität) nach der Ashworth-Skala vor <strong>und</strong> nach der Intervention<br />

<strong>und</strong> nach der VAS (visual analog scale) Selbstbeurteilung. Die 3<br />

Interventionen waren: <strong>Hippotherapie</strong>, Schaukelbrett mit rhythmischen<br />

re/li Bewegungen, Sitz auf der Therapierolle. Die Ergebnisse<br />

sind für die <strong>Hippotherapie</strong> sehr positiv: Sie generierte die<br />

grössten ASW-Unterschiede. Die Studie ist abgeschlossen <strong>und</strong><br />

wurde einer internationalen Jury zur Beurteilung vorgelegt. Noch<br />

ist das Ergebnis ausstehend. Wird sie akzeptiert, dann gilt Helga<br />

Lechner’s Studie als international anerkannte wissenschaftliche<br />

Studie.<br />

4 SGH-K Mitteilungsblatt, Dezember 2006


Praktischer Teil mit dem Pferd<br />

Hans Imfeld zeigte ein Dominanz-Training mit einem Therapiepferd.<br />

Anschliessend demonstrierte er auf eindrückliche Weise wie<br />

sich das Pferd auf die Asymmetrie eines Patienten einstellt. Für das<br />

Pferd nicht behindernd <strong>und</strong> als Reaktion auf die Asymmetrie <strong>des</strong><br />

Reiters sehr gut sichtbar ist das Führen <strong>des</strong> Pfer<strong>des</strong> von hinten am<br />

langen Zügel oder an der Doppellonge.<br />

Therapie für Therapiepferde<br />

Probleme erkennen <strong>und</strong> was man selber tun kann<br />

Ilka Schulze ist Pferdeosteopathin <strong>und</strong> HTK-Physiotherapeutin.<br />

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Heil-Behandlung <strong>und</strong> -Philosophie.<br />

Der Körper wird als Einheit betrachtet. Wenn ein Teil seiner<br />

Beweglichkeit eingeschränkt ist, kann der Organismus nicht<br />

mehr funktionieren oder wird krank. So versucht die Osteopathie<br />

das natürliche Gleichgewicht der Bewegung wieder herzustellen.<br />

Der Osteopath zwingt dem Körper keine neue Funktionsweise auf,<br />

er gibt nur die nötigen Impulse zur Selbstheilung.<br />

Unsere Therapiepferde brauchen ihre ganze körperliche Bewegungsfreiheit.<br />

Damit das Pferd ges<strong>und</strong> bleibt kontrollieren wir<br />

regelmässig: Hufe, Sattel/Zaum, Zähne, Stall, Futter, Trainingsplan.<br />

HPR-Demonstration an der Longe<br />

An der Rampe wurde der Transfer mit schwierigen Patienten demonstriert.<br />

Das Training muss möglichst vielseitig sein:<br />

Ausdauer = Gelände, z.B. Zulegen <strong>im</strong> Galopp, langer Trab bergauf<br />

Schwung = Verstärkungen<br />

Konzentration, Gehorsam, Spiel = Bodenarbeit<br />

Rücken heben = Stangenarbeit<br />

Beweglichkeit = Biegungen, Wendungen z.B. Dressur<br />

aktive Dehnungen = Seitengänge<br />

Rückwärtsrichten ist die einfachste gymnastizierende Übung, das<br />

Pferd soll via vorwärts-abwärts Bewegung in die Aufrichtung kommen.<br />

In einem anschliessenden praktischen Teil lernten wir einige Dehnungs-<br />

<strong>und</strong> Aktivierungsübungen kennen, die unsere Therapiepferde<br />

sicher zu schätzen wissen.<br />

Das Pferd scheint die Dehnungsübung zu geniessen<br />

Der Transfer eines schwer behinderten Patienten wird gezeigt<br />

Das Team <strong>des</strong> HPR liess uns an einem Spielparcours, am Reiten<br />

mit Handpferd <strong>und</strong> an einer Longe-Lektion teilhaben.<br />

In einer Schlussr<strong>und</strong>e waren noch einmal alle Referenten anwesend<br />

<strong>und</strong> es konnten Fragen gestellt werden. Die Organisatoren wünschten<br />

sich neben einem Feedback auch eine Weiterführung dieser<br />

pferdezentralen Weiterbildungen, wenn möglich bei verschiedenen,<br />

wechselnden Institutionen oder Pferdezentren, damit die „Organisations-Last“<br />

verteilt werden kann.<br />

Im Namen aller Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer danke ich dem<br />

Organisationsteam ganz herzlich für den sehr lehrreichen<br />

Weiterbildungstag.<br />

Maja Rauber<br />

SGH-K Mitteilungsblatt, Dezember 2006 5


Aufruf<br />

Das Buch von Ursula Künzle<br />

<strong>Hippotherapie</strong><br />

auf den Gr<strong>und</strong>lagen der Funktionellen<br />

Bewegungslehre Klein-Vogelbach<br />

war ein grosser Erfolg. Es ist vergriffen <strong>und</strong> leider nicht mehr <strong>im</strong> Handel erhältlich.<br />

Diese Tatsache wird zum Problem für die Teilnehmerinnen der HTK-Gr<strong>und</strong>ausbildung.<br />

Vielleicht gibt irgendwo noch Bücher, die auf Vorrat gekauft wurden oder nicht mehr gebraucht<br />

werden<br />

Wer sein Buch verkaufen will, melde sich bitte bei<br />

Ruth Obrist, Rohrweg 51, 4303 Kaiseraugst, Tel: 061 811 20 20<br />

Fax: 061 813 91 29, mail: ruthobrist@bluewin.ch<br />

Infos aus den Qualitätszirkeln<br />

QZ Basel<br />

Moderation: Rachele Rodoni, M.-Thérèse Strähl<br />

Die 11 Teilnehmerinnen trafen sich zu folgenden Themen:<br />

30. August 2006:<br />

• Verlaufsprotokolle, objektive Verlaufsparameter; Festlegen von<br />

neuen Themen für künftige Treffen.<br />

08. November 2006:<br />

• Tonisierung mit Gewichten; Video einer HTK-Behandlung aus<br />

der Praxis einer Teilnehmerin mit daraus folgender Diskussion<br />

zu ihren Fragen; Festlegen der Daten 2007.<br />

QZ Aargau, Zürich, Innerschweiz<br />

Moderation: Sabine Lieb, Maja Rauber<br />

Die 14 Teilnehmerinnen trafen sich zu folgenden Themen:<br />

07. September 2006:<br />

• Erstellen eines Berichte-Rasters / Bericht Arzt, Bef<strong>und</strong>raster ;<br />

Themenauswahl für weitere QZ-Treffen; Kinderbehandlung<br />

Didaktik.<br />

09. November 2006:<br />

• Kinderbehandlung: welche Kinder sind geeignet für die HTK<br />

Wo liegt die Grenze bei Problemkindern; Festlegen der Daten<br />

2007.<br />

QZ Hippotherpie-K® ZH-SH-TG<br />

Moderation: Linda Hämmerle<br />

23. November 2006:<br />

• Das Gründungstreffen dieses neuen QZ der SGH-K hat mit<br />

total 8 Personen in Diesldorf stattgef<strong>und</strong>en. 2 Pferdeführerinnen<br />

waren darunter, wie es der Idee eines transdisziplinären<br />

Zirkels entspricht. Weitere Mitglieder sind willkommen<br />

<strong>und</strong> sind gebeten sich per Mail zu melden bei Linda Hämmerle,<br />

e-mail hammerlin@hispeed.ch. Datum <strong>des</strong> nächsten<br />

Treffens ist Do, 08. Feb. 2007, Thema: Was ist für ein<br />

Therapiepferd zumutbar<br />

6 SGH-K Mitteilungsblatt, Dezember 2006


Rückblick auf den HTK-Infotreff vom 26. August 2006 in der Wynaphysio in Unterkulm.<br />

Infotreff bei Annette Baumgartner<br />

Erfreulich viele, ca. 20 Teilnehmende wurden durch Susanne<br />

Wüest <strong>und</strong> Annette Baumgartner in der Wynaphysio begrüsst.<br />

Ziel der HTK: Verbesserung der Koordination, der Sitz-Balance,<br />

der Rumpfstabilität <strong>und</strong> Tonusregulation <strong>im</strong> Hüftgelenk.<br />

Benefit <strong>im</strong> Alltag: Durch die Verbesserung der Rumpfstabilität<br />

fühlt sich die Pat. sicherer be<strong>im</strong> Autofahren als einzige selbständige<br />

Tätigkeit.<br />

Fragestellung: Ist die HTK unter diesen Umständen noch vertretbar<br />

Im Anschluss fuhren wir zur idyllischen Therapiestrecke <strong>im</strong> nahen<br />

Wald <strong>und</strong> dank Handy-Kommunikation fanden auch die Auswärtigen<br />

diesen Ort.... Dort beeindruckte uns der zur mobilen Aufsteigehilfe<br />

umgebaute Anhänger mit Treppe <strong>und</strong> Rampe.<br />

Gruppenfoto vom Infotreff bei Annette Baumgartner<br />

Die Fortbildung lief unter dem Thema:<br />

Grenzfälle! Was muss ein Patient körperlich <strong>und</strong> mental für<br />

die HTK noch erfüllen können.<br />

Annette Baumgartner <strong>und</strong> Mirjam Brand berichteten uns von<br />

zwei ihrer Patientinnen, die wir später kennen lernen sollten.<br />

Patientin I, Jg. 93, Dg: sek<strong>und</strong>äre CP nach Meningokokkensepsis<br />

als Säugling.<br />

Kommt in die HTK seit 6 Jahren.<br />

Pat. war nie Fussgängerin, hat einen elektrischen Rollstuhl, trägt<br />

Unterschenkelschienen <strong>und</strong> ein Korsett.<br />

Schwierigkeit: Pat. hat starke Tonusprobleme <strong>im</strong> Rumpf <strong>und</strong> erfüllt<br />

Stufe 1 nicht mehr. Sie kann mit Hilfe zweier Therapeutinnen aufs<br />

Pferd gesetzt werden<br />

Ziel der HTK: Positive Beeinflussung der Tonusverhältnisse<br />

Benefit <strong>im</strong> Alltag: Pat. kann Unterstützungsfläche besser annehmen,<br />

sitzt dadurch besser <strong>im</strong> Rollstuhl. Zudem braucht sie weniger<br />

spastikhemmende Mittel <strong>und</strong> ist <strong>des</strong>halb weniger müde.<br />

Fragestellung: Ist die HTK unter diesen Umständen noch vertretbar<br />

Patientin II, Jg. 61, Dg: MS seit 1981. Kommt in die HTK seit 8<br />

Jahren.<br />

Sie bewältigt ihren Alltag <strong>im</strong> Rollstuhl <strong>und</strong> ist noch berufstätig.<br />

Pat hat Schwächen in Rumpf, Beinen <strong>und</strong> Armen, Spastik in Beinen<br />

<strong>und</strong> Koordinationsprobleme.<br />

Schwierigkeit: Wegen mangelnder Kraft <strong>im</strong> Rumpf erreicht die Pat.<br />

Stufe 1 nicht. Sie kann mit Hilfe zweier Therapeutinnen via hoher<br />

Transfer aufs Pferd gesetzt werden.<br />

Diese Aufstiegsrampe wusste zu beeindrucken<br />

Zuerst wurde die HTK bei Patientin I durchgeführt, welche mit<br />

Hilfe eines Übersattels auf dem Isländer sass.<br />

Feststellung am Ende der Therapie: Patientin sass symmetrischer,<br />

ruhiger <strong>und</strong> besser eingeordnet in der KLA auf dem Pferd. Bemerkung:<br />

Annette sagte uns, dass dies die zweite HTK-Sitzung in dieser<br />

Woche war <strong>und</strong> dass die Pat. deutlich besser eingeordnet sass.<br />

Demnach wäre eine Erhöhung der HTK-Sitzung auf 2 x pro Woche<br />

in Erwägung zu ziehen.<br />

Anschliessend wurde die HTK bei Patientin II mit Hilfe von Decke<br />

<strong>und</strong> Gurt durchgeführt. Auch bei ihr konnte während der Therapie<br />

eine Verbesserung der Sitzposition festgestellt werden. Gegen<br />

Ende der Strecke schien sie jedoch müde zu werden.<br />

Nach den Therapien wurde unter den Teilnehmenden rege diskutiert,<br />

was sich bis in den gemütlichen Grillplausch bei Annette fortsetzte.<br />

Vielen herzlichen Dank für die anregende Fortbildung.<br />

Christina Egeler <strong>und</strong> Katharina Ursprung<br />

SGH-K Mitteilungsblatt, Dezember 2006 7


Daten 2007<br />

wann<br />

Sa, 03. Februar<br />

Sa, 21.April<br />

Sa, 12. Mai<br />

Sa, ca. August/September<br />

Sa, ca. Oktober<br />

was, wo<br />

FAI Fortbildung:<br />

Wissenschaftliches Arbeiten<br />

EBT (Evidence Based Therapie)<br />

Basel, Unispital, Klinikum 1<br />

32. GV mit Fachvortrag, Olten<br />

HTK-Infotreff bei Anna Winteler<br />

Hippozentrum Binningen<br />

HTK-Infotreff, Ort noch offen<br />

Fortbildung Hippologie in Planung<br />

mit Frau Dr. med. vet..Jäggin<br />

Tierärztin <strong>und</strong> Osteopathin<br />

Pferdeführerin mit Islandpferden sucht<br />

Hippotherapeutin<br />

Mobil <strong>im</strong> Raum Ostschweiz (St. Gallen/Thurgau/Appenzell)<br />

Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.<br />

Katrin Polla<br />

www.stallboden.ch<br />

info@stallboden.ch 079 621 48 21<br />

Gr<strong>und</strong>ausbildung HTK<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

14.-17.März<br />

FBL-Analytisches+Hippologisches<br />

Matzendorf SO<br />

Fachbereich „Erwachsenenbehandlung“<br />

geplant Mitte April Seminar 1: Do- Sa<br />

Seminar 2: Fr-Sa<br />

Basel / Binningen<br />

Fachbereich „Kinderbehandlung“<br />

3 Tage <strong>im</strong> April Einführung ins Bobath-Konzept<br />

Basel<br />

8.-9.Juni<br />

Seminar 1, Affolterna.A.<br />

3 Tage <strong>im</strong> Juli Seminar 2<br />

Infos <strong>und</strong> Anmeldung bei:<br />

Kurssekretariat <strong>Hippotherapie</strong>-K, Physiotherapie Neurologie,<br />

Kantonsspital Basel, 4031 Basel, mail: rrodoni@uhbs.ch,<br />

Fax. 061 265 72 20<br />

MS-Kurse mit Regula Steinlin<br />

Im 2007 findet neu ein „Zertifikatskurs MS-Therapeutin“ statt.<br />

Er baut auf 4 Modulen auf:<br />

15.-18.April. + 19.-20.Aug. Modul 1:<br />

MS-Verstehen <strong>und</strong> Behandeln,<br />

Zurzach<br />

02.-03.Sept. Modul 2:<br />

Obere Extremitäten, Zurzach<br />

19.-21.Okt. Modul 3:<br />

Clinical Days, Basel<br />

28.April 2008 Modul 4:<br />

Prüfungstag, Zurzach<br />

Die Module können auch einzeln besucht werden. Früher besuchte<br />

MS-Kurse werden, falls sie nicht länger als 5 Jahre zurückliegen,<br />

angerechnet.<br />

Auskunft <strong>und</strong> Info-Material hat das Kurssekretariat Zurzach<br />

Redaktionsschluss für das Mitteilungsblatt<br />

vom Juni 2007 ist der 31. Mai 07.<br />

Infos aus dem Vorstand<br />

Die Mitglieder <strong>des</strong> Vorstands der SGH-K trafen sich zu folgenden<br />

Themen:<br />

20. November 2006:<br />

• Festlegen <strong>des</strong> Kompetenzbereichs <strong>des</strong> neuen Vorstandmitglieds<br />

Ruth Obrist<br />

• Personelle Neuregelung der HTK-Gr<strong>und</strong>ausbildung<br />

• Zusammenstellen der Richtlinien zur Überprüfung der Fort-/<br />

Weiterbildung für aktive HTK-Physiotherapeuten<br />

• Festlegen Daten 2007<br />

Kontaktadressen:<br />

Präsident:<br />

Hans Kaufmann, Kirchstrasse 60, 4713 Matzendorf SO<br />

Tel. 062 / 394 18 80, Fax. 062 / 394 18 82<br />

e-mail kaufmann-wuethrich@bluewin.ch<br />

Allgemeine Information / Mutationen<br />

Hans Kaufmann, Kirchstrasse 60, 4713 Matzendorf SO<br />

Tel. 062 / 394 18 80, Fax. 062 / 394 18 82<br />

e-mail kaufmann-wuethrich@bluewin.ch<br />

Information über HTK-Ausbildung:<br />

Kurssekretariat <strong>Hippotherapie</strong>-K, Kantonsspital, CH-4031 Basel<br />

Fax. 061 / 265 72 20<br />

Internet:<br />

www.hippotherapie-k.org<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Redaktion:<br />

Fotonachweis:<br />

Layout:<br />

Auflage:<br />

Druckerei:<br />

Schweizer Gruppe für <strong>Hippotherapie</strong>-K<br />

Maja Rauber, Chilemattweg 25, 5400 Baden<br />

e-mail maja.rauber@datacomm.ch<br />

M. Rauber, S. Wüest<br />

Martin Rauber, Baden<br />

175 Exemplare<br />

Mikro + Repro AG, 5400 Baden<br />

8 SGH-K Mitteilungsblatt, Dezember 2006

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