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Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte

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<strong>Lebensmittelwerbung</strong> Endbe-<br />

richt<br />

mitteln zu überdecken (müller crispy crunch). Es überwiegen jedoch deutlich<br />

die Spaß- und Spielsituationen, wenn sich Werbung direkt an Kinder richtet.<br />

Kernmotive sind häufig bevorzugte Tätigkeiten wie Schwimmen gehen, mit<br />

Freunden toben, Abenteuer erleben, schwere Aufgaben bewältigen. In der<br />

Werbung sind immer sehr attraktive, aktive und selbständige Kinder dargestellt,<br />

was das Wunschdenken oder mentale Schema der Eltern von Gewinnerkindern<br />

auch sehr gut trifft. Auch die Eltern sind immer in entspannten<br />

Situationen, häufig völlig an der Realität vorbei dargestellt (beispielsweise sind<br />

beide Eltern zu Hause, wenn das Kind aus der Schule kommt), wenn es Probleme<br />

gibt, werden sie schnell gelöst, am besten durch das Produkt.<br />

Die bevorzugten Reize sind äußerst starke, lichtbetonte Farben wie grün, gelb,<br />

orange, die fast in Neontönen erscheinen. Häufig passen die Farben in der<br />

Werbung zum Produktdesign, was den Wiedererkennungswert erhöhen soll.<br />

Verwendetet Archetypen sind oft Tiere: der Tiger, der Löwe, der Affe, das<br />

Nilpferd, der Pinguin. Sie spiegeln bestimmte Eigenschaften wieder, die der<br />

kindlichen Psyche helfen können, sich zurechtzufinden. Der Tiger und Löwe<br />

repräsentieren Stärke und Sieg, der Affe Humor, das Nilpferd, das Nashorn<br />

und der Pinguin das Lustprinzip und das Kindchenschema. Die angewandten<br />

Metaphern bauen darauf auf und tauchen dann teilweise in Slogans auf, beispielsweise<br />

sollen Kellogg´s Frosties den Tiger wecken, Prof. Rino <strong>für</strong> schlaue<br />

Genießer sein und der Müller Drink den leeren Akku wieder auffüllen.<br />

Der Marktanteil der Internetwerbung nimmt derzeit zu. Viele Unternehmen<br />

erhoffen sich auf Dauer viel Zuspruch und setzen auf die interaktiven und individuellen<br />

Möglichkeiten der Werbung im Zusammenhang mit dem Internet,<br />

häufig auch in Verbindung mit dem Handy. Meist ist irgendwo auf der Seite<br />

eine Registrierung nötig oder wenigstens hilfreich, um bestimmte Dinge tun<br />

zu können. Kinder und Jugendliche werden dazu aufgefordert, ihre vollständige<br />

Adresse anzugeben. Email reicht in der Regel nicht aus. Ferrero weist<br />

sogar ausdrücklich darauf hin, dass alle Felder ausgefüllt sein müssen, damit<br />

Fragen an das Unternehmen überhaupt, obwohl per email, beantwortet werden.<br />

Diese Strategie ist momentan auffällig oft anzutreffen. Auf irgendeine<br />

Weise wird Druck erzeugt, um Kinder und Jugendliche dazu zu verleiten, ihre<br />

Daten zu offenbaren. Teilweise werden sogar durch subtile Lockangebote wie<br />

Downloads von Musik, Klingeltönen oder Bildern die Handynummern inclusive<br />

Typ erfragt (Ferrero). Besondere Tricks, um die junge Kundschaft auch über<br />

einen längeren Zeitraum an das Internetangebot zu binden, nehmen zu.<br />

Auffallend sind insgesamt die Zunahme der Informationsdichte und der Funktionen<br />

auf den Internetseiten der Produkte bzw. Firmenseiten. Einige Unternehmen<br />

wie Müller stellen ein äußerst umfangreiches Internetangebot zur<br />

Verfügung.<br />

Beispielsweise werden Downloads in Häppchen über mehrere Wochen Angeboten,<br />

um ein vollständiges Plakat von den Unglaublichen zum Ausdrucken<br />

zusammenzubekommen (kinder Riegel). Ein weiterer Trick, zu finden bei Mc<br />

Donalds, besteht darin, eine Anmeldung zu bestimmten Lockangeboten im<br />

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