Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte
Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte
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<strong>Lebensmittelwerbung</strong><br />
• Sie sollen keine direkten Aufforderungen zu Kauf oder Konsum an Kinder<br />
enthalten.<br />
• Sie sollen keine direkten Aufforderungen der Kinder zu Kauf oder Konsum<br />
an Dritte enthalten.<br />
• Sie sollen nicht das Vertrauen, das Kinder bestimmten Personen entgegenbringen,<br />
missbräuchlich ausnutzen.<br />
• Aleatorische Werbemittel sollen die Umworbenen nicht irreführen, nicht<br />
durch übermäßige Vorteile anlocken, nicht die Spielleidenschaft ausnutzen<br />
und nicht anreißerisch belästigen.<br />
• Sie sollen nicht die Leichtgläubigkeit und Unerfahrenheit der Jugendlichen<br />
ausnutzen.<br />
• Jugendliche sollen nicht ohne berechtigten Grund in gefährlichen Situationen<br />
gezeigt werden.<br />
(vgl. Deutscher Werberat, 2002)<br />
Zusätzlich soll eine klare Abgrenzung von redaktionellem Inhalt und Werbung<br />
möglich sein.<br />
Die Besonderheiten der Internetwerbung ist, dass keine Abgrenzung des Unterhaltungsangebots<br />
oder der Information auf der Webseite von der eigentlichen<br />
Werbebotschaft möglich ist. Die Werbung ist nicht wie in Anzeigen oder<br />
Fernsehspots klar als solche zu definieren. Zwar wird die Trennung von redaktionellen<br />
Beiträgen und Werbung auch und Zeitschriften und Fernsehen nicht<br />
konsequent aufrechterhalten. Ein Trend zur Durchmischung ist auch hier festzustellen<br />
(vgl auch <strong>Becker</strong>,2002). Jedoch wird diese Trennung im Internet auf<br />
den „informercials“ der Produkt- und Firmenseiten „völlig obsolet“ (Gehle,<br />
1998:45). Zudem gibt es eine neue Dimension der Werbung im Internet, dass<br />
der Prozess der Werberezeption und der Kaufprozess sozusagen simultan ablaufen<br />
können. Webseiten von Lebensmittelherstellern sind häufig auch schon<br />
<strong>für</strong> die ganz jungen Nutzer konzipiert oder haben zumindest einen kindspezifischen<br />
Anteil. Diese Anteile nutzen ganz vielfältige Möglichkeiten der individuellen<br />
Ansprache und Interaktion. Spielerische Elemente werden gezielt eingesetzt,<br />
um in irgendeiner Weise an die Daten der nutzer zu gelangen. Das<br />
eigentliche Werbeziel geht wahrscheinlich noch über den möglichst regelmäßigen<br />
Besuch der Seiten durch die Kinder hinaus. Ziel der Angebote ist die<br />
Adresse und die Möglichkeit, die Kinder persönlich über bestimmte Werbeaktionen<br />
wir Gutscheine, Veranstaltungen und Ähnliches ansprechen zu können.<br />
Der Blick in die Zukunft könnte zeigen, dass noch subtilere Formen der<br />
Profilerkennung in online-Spielen mit avataren genutzt werden.<br />
Beispiele:<br />
Beispiele <strong>für</strong> Erlebnisprofile in der <strong>Lebensmittelwerbung</strong> sind meist gruppenbezogene<br />
Darstellungen des Verzehrs. Das Lebensmittel dient indirekt dazu,<br />
Spaß mit anderen zu haben, Freunde zu haben oder sich einfach gut zu fühlen.<br />
Zum Teil wird auch damit gespielt, die Einsamkeit mit Hilfe von Lebens-<br />
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