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Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte

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<strong>Lebensmittelwerbung</strong><br />

ihrer Produkte drohende Gesundheitsgefahren zu versehen. Doch ein im Zutatenverzeichnis<br />

in Schriftgröße 6 abgedruckter Brennwert genügt nicht den<br />

Anforderungen an eine verantwortliche Entscheidung in einer alltäglichen<br />

Einkaufsituation.<br />

Die ernährungsphysiologischen Wirkungen eines Lebensmittels gehören sicherlich<br />

zu den „Umständen, die <strong>für</strong> dessen Bewertung mitbestimmend sind“.<br />

Fraglich ist aber, ab wann eine Werbeaussage oder Produktaufmachung „zur<br />

Täuschung“ geeignet ist. Dies hängt entscheidend davon ab, welches Bild<br />

vom Verbraucher hierbei zu Grunde gelegt werden kann und wie die Werbestrategien<br />

darauf abgestimmt sind. Im folgenden Kapitel werden wir zeigen,<br />

welches Verbraucherbild die Werbung im Gegensatz zur Rechtsprechung voraussetzt<br />

und wie sich dies auf die Werbung auswirkt.<br />

3.3<br />

Ergebnisse der Analyse der Literatur zur Werbepsychologie<br />

3.3.1<br />

Kaufentscheidung und Konsumentenbild<br />

Psychologische Effektmaße <strong>für</strong> die Werbung sind das Verhalten, die Einstellungen,<br />

Urteile, Erinnerung, Aufmerksamkeit und Aktivierung. Werbewirkungsmodelle<br />

arbeiten daher auch mit diesen Effektmaßen. Wichtig <strong>für</strong> dieses<br />

Projekt sind vor Allem die Ausgangspunkte <strong>für</strong> Entscheidungen, die den Kauf<br />

von Lebensmitteln <strong>für</strong> und von Kindern beeinflussen können und die darauf<br />

ausgerichtete Werbung.<br />

Die Kaufarten, die unterschieden werden, sind bestimmend <strong>für</strong> die Gestaltung<br />

der Werbebotschaft an die Zielgruppe Familie.<br />

Kaufentscheidungen lassen sich als Problemlösung abbilden. Man kann vier<br />

Grundtypen von Kaufentscheidungen unterscheiden:<br />

• Extensiver Kauf<br />

• Impulsiver Kauf<br />

• Limitierte Kaufentscheidung<br />

• Habitualisierte Kaufentscheidung<br />

Beim extensiven Kauf geht man davon aus, dass der Verbraucher sich ausgiebig<br />

mit Hilfe der verfügbaren Informationen über das Produkt informiert. Er ist<br />

hoch involviert und trifft in einer komplexen Situation voll informiert seine<br />

Entscheidung. Hier lassen sich also rationale Kriterien <strong>für</strong> die Kaufentscheidung<br />

unterstellen, die durch einen informierenden Werbestil abgebildet werden.<br />

Diesen Stil nennt man in der Werbung auch sachlich autoritär. Mit einer<br />

gewissen Distanz werden Informationen über das Produkt bereitgestellt. Diesen<br />

Stil findet man relativ selten im Bereich der untersuchten Werbung in Anzeigen<br />

und Fernsehspots. Dies lässt den Schluss zu, dass der hier beschriebene<br />

Konsumententyp nicht als Orientierung <strong>für</strong> die Werbestrategie dient. Anders<br />

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