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Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte

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<strong>Lebensmittelwerbung</strong> Endbe-<br />

richt<br />

Die daraus entstehende empirische Basis belegt das Ausmaß und die Qualität<br />

der <strong>Lebensmittelwerbung</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinderprodukte</strong> und stellt somit das Maß <strong>für</strong> die<br />

Verantwortung der Lebensmittelhersteller dar.<br />

Ausgehend davon dient die anschließende Institutionenanalyse einer geeigneten<br />

Strategieentwicklung in diesem Politikfeld. Dabei geht es darum, dass das<br />

erforderliche Schutzniveau durch möglichst eingriffsarme Instrumente zu gewährleisten<br />

ist. Die Art der in dieser Hinsicht optimalen Eingriffsinstrumente<br />

(Verbote, Auflagen, Abgabenlösungen, Informationspflichten, etc.) hängt ab<br />

von der Größe der Akteursgruppen, dem zu behebenden Regulierungsproblem<br />

sowie den instrumentellen Rahmenbedingungen.<br />

Das Gesamtprojekt ist in vier Abschnitte gegliedert:<br />

Abschnitt 1 Kriterienentwicklung<br />

Abschnitt 2 Dokumentation und Bewertung der Kinderwerbung<br />

Abschnitt 3: Lebensmittelrecht als Strategiefeld der Politik<br />

Abschnitt 4: Institutionenanalyse und Strategieentwicklung<br />

1.3<br />

Wissenschaftlicher Stand<br />

Das Projekt verbindet ernährungswissenschaftliche, rechtliche und werbepsychologische<br />

Grundlagen, um <strong>Lebensmittelwerbung</strong> in Form von Anzeigen,<br />

Spots und Imagedarstellung zu bewerten und Strategien <strong>für</strong> die Lebensmittelpolitik<br />

zu entwickeln.<br />

Es finden sich teilweise widersprüchliche Ergebnisse zum Thema Werbung in<br />

der Kommunikationswissenschaft. Pudel (2000) beispielsweise stellt fest, dass<br />

Werbung zwar den Wiedererkennungswert steigert, aber sich nicht direkt auf<br />

das Ernährungsverhalten auswirkt, wobei er außer Acht lässt, dass der Wiedererkennungswert<br />

bei der Wahrnehmung ein positives Gefühl hinterlässt,<br />

das sich auf das Produkt überträgt (vgl. Florack, 2004). Kinder scheinen in<br />

ihrem Konsumdenken und -verhalten offenbar mehr von den Eltern und im<br />

Hinblick auf ihre Marken-Orientierung mehr von anderen Kindern und Jugendlichen<br />

als vom Werbefernsehen beeinflusst zu werden.<br />

Außerdeutsche Studienergebnisse kommen durchaus zu anderen Ergebnissen:<br />

So belegen Studien aus England und Amerika eine messbare Wirkung von<br />

Food-Werbung auf Kinder. So ist beispielsweise eine direkte Wirkung auf<br />

Markenkauf häufig moderat nachweisbar, eine Wirkung auf die Ernährung<br />

hinsichtlich Kategorien (fett, süß, Snacks, Cerealien…) insgesamt aber stark<br />

ausgeprägt. Ein nicht zu unterschätzendes Problem beispielsweise in England<br />

ist auch die Präsenz der Werbung in Form von Sponsoring-Aktionen an Schulen<br />

und Kindergärten (Hastings, 2003). Dieses Problem taucht auch in<br />

Deutschland zunehmend auf. Wansink stellt zudem einen Zusammenhang<br />

zwischen Emotion, Assoziationen und Essverhalten her und untersucht den<br />

Einfluss der Verpackung (vgl. 2000 und 2003). Insgesamt geht die Strategie<br />

der Werbetreibenden in Richtung Spaß, Fantasie und Geschmack. Gesundheit<br />

6

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