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Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte

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<strong>Lebensmittelwerbung</strong> Endbe-<br />

richt<br />

und neuerdings mit einem vermeintlich gesunden Nachtisch (actimel oder<br />

Fruchtschnitte). Auch die Änderung des Designs in Richtung Frühlingsgrün<br />

deutet diesen Änderungswunsch in der Wahrnehmung der Konsumenten an.<br />

Der Vergleich mit einem normalen Salat zeigt allerdings, dass dieses Image nur<br />

ein Scheinimage bleibt. Burger King hat auf der Internetseite einen Nährwertrechner,<br />

so dass man sich ausrechnen kann, wie viel Kalorien man mit einem<br />

Menu zuführt. Eine an sich löbliche Geste, die Anzeige der Kalorien ist nämlich<br />

abschreckend hoch.<br />

Fast Food und Portionsgrößen<br />

Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Frage beeinflusst, wie viel Kalorien ein<br />

Kind im Rahmen einer Mahlzeit aufnimmt, ist die Portionsgröße der Mahlzeiten,<br />

v.a. in Fast-Food-Restaurants. Das Stichwort in der Ernährungsmedizin<br />

lautet „supersizing“ und ist spätestens seit dem viel beachteten Dokumentarfilm<br />

„Supersize me“ auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.<br />

Etliche kontrollierte Ernährungsstudien bei Kindern und Erwachsenen haben<br />

gezeigt, dass die bei einer Mahlzeit dem Probanden vorgesetzte Portionsgröße<br />

beeinflusst, wie viel Kalorien er bis zur Beendigung der Mahlzeit tatsächlich<br />

aufnimmt. Es wurden z.B. die Länge eines Sandwiches, die Größe eines<br />

Snacks oder die Menge an Spaghetti bei einem als Vorspeise servierten Nudelgericht<br />

gezielt manipuliert. Größere Portionen führten zu einer um bis zu<br />

25% höheren Energieaufnahme bei der untersuchten Mahlzeit. (Diliberti et<br />

al., 2004, Kral et al., 2004, Kral & Rolls, 2004, Orlet et al., 2003, Rolls et al.,<br />

2000, Rolls et al., 2002, Rolls, 2003, Rolls et al., 2004a, Rolls et al., 2004b)<br />

Dabei mögen kulturelle Gewohnheiten („der Teller wird leer gegessen“) und<br />

die Geschwindigkeit der Nahrungsaufnahme eine Rolle spielen. Letztere führt<br />

dazu, dass die Sättigungssignale nicht rechtzeitig wahrgenommen werden<br />

können.<br />

Eine Strategie, die durchschnittliche Energieaufnahme bei Kindern zu vermindern<br />

muss deshalb den Aspekt der Portionsgrößen berücksichtigen.<br />

Kohlenhydrate, glykämischer Index und glykämische Last<br />

Auch die Menge und Qualität der Kohlenhydrate beeinflusst die Kalorienaufnahme.<br />

Die Blutzuckerwirksamkeit von Kohlenhydraten aus bestimmten Lebensmitteln<br />

wird nach dem Glykämischen Index (GI) bewertet.(Ludwig, 2002)<br />

Der GI vergleicht die Fläche unter der Blutzuckerkurve nach Aufnahme von<br />

50g verwertbaren Kohlenhydraten aus einem Testlebensmittel mit der Fläche<br />

unter der Blutzuckerkurve nach Aufnahme von 50g purem Traubenzucker.<br />

Dessen GI ist als Richtwert von 100 definiert.<br />

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