Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte
Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte
Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Lebensmittelwerbung</strong> Endbe-<br />
richt<br />
Die Korrelation des BMI mit dem Körperfettanteil war in Studien mit Kindern<br />
vom 4.-11. Lebensjahr sehr gut (R= 0,71 – 0,87), ebenso <strong>für</strong> ältere Mädchen<br />
bis 17 Jahre (R= 0,83), jedoch unzuverlässiger <strong>für</strong> ältere Jungen bis 17 Jahren<br />
(R= 0,50 – 0,54). (Dietz & Bellizzi, 1999)<br />
In Deutschland einigte man sich in einer Zusammenfassung verschiedener<br />
deutscher Stichproben im Jahr 2001 auf einheitliche Referenzwerte, die von<br />
der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) vorgestellt<br />
wurden. (Kromeyer-Hauschild et al., 2001)<br />
Die AGA empfiehlt in ihren Leitlinien die Verwendung der 90. bzw. der 97.<br />
alters- und geschlechtsspezifischen Perzentile der neuen Referenzdaten als<br />
Grenzwert zur Definition von Übergewicht bzw. Adipositas im Kindes- und<br />
Jugendalter. Diese ermöglichen Kinderärzten oder Eltern, den BMI eines Kindes<br />
nach Geschlecht und Alter im Vergleich zu Gleichaltrigen einzustufen (s.<br />
Grafiken 3. und 4. im Anhang). Die Grenzwerte wurden so definiert, dass sie<br />
einen kontinuierlichen Übergang der Definition von Übergewicht bzw. Adipositas<br />
im Kindes- und Jugendalter auf die etablierten Definitionen im Erwachsenenalter<br />
(siehe oben) ermöglichen sollen.<br />
Wichtig ist anzumerken, dass sich die Festlegung der Grenzwerte jeweils auf<br />
den zu Grunde gelegten Datenpool bezieht und somit abhängig vom Zeitpunkt<br />
der Erfassung desselben und von der ausgewählten Region ist.<br />
Die herangezogenen deutschen Stichproben umfassen die Jahre 1985 bis<br />
1999, wobei es sich überwiegend um Untersuchungen des Schulärztlichen<br />
Dienstes bzw. von Einschulungs-Untersuchungen handelte. Man kann mit<br />
dieser Methode rückblickend und <strong>für</strong> zukünftige Erhebungen Vergleiche innerhalb<br />
derselben Bevölkerungsgruppe anstellen.<br />
Aktuelle Prävalenz (Häufigkeit) von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter<br />
in Deutschland bzw. im internationalen Vergleich<br />
Aus den oben dargelegten Gründen wird ersichtlich, dass man bei Angaben<br />
zur Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter in Deutschland<br />
stets die Untersuchungsmethode und den Referenzmaßstab hinterfragen<br />
muss. Während frühere Veröffentlichungen das Ausmaß von Übergewicht oft<br />
nach der Hautfaltendicke-Methode (Referenzpunkt: Tricepsfalte am Oberarm)<br />
bestimmten, um damit den Körperfettanteil abzuschätzen, wird nach den<br />
neuen Referenzwerten der AGA der Body-Mass-Index zur Einteilung verwendet.<br />
Bezogen auf die Hautfaltendicke-Methode waren von 2440 Kindern im Alter<br />
von 5-7 Jahren, die von 1996-1999 untersucht wurden, 20,7% übergewichtig<br />
oder adipös.(Muller et al., 2001)<br />
16