Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte
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3<br />
Ergebnisse<br />
3.1<br />
Ergebnisse aus der ernährungswissenschaftlichen Expertise<br />
<strong>Lebensmittelwerbung</strong><br />
3.1.1<br />
Die Dimensionen des Problems von Übergewicht und Adipositas im<br />
Kindesalter<br />
Im Gegensatz zum Erwachsenenalter, wo man anhand des Body-Mass-Index<br />
BMI 3 Übergewicht als BMI > 25 und Adipositas als BMI > 30 definiert hat,<br />
unterliegt die Verteilung des BMI im Kindesalter deutlichen geschlechtsspezifischen<br />
und wachstumsabhängigen Schwankungen. Unter anderem spielt auch<br />
der Zeitpunkt des Beginns der Pubertät eine große Rolle und kann abhängig<br />
von den untersuchten Ländern und Rassen um mehrere Jahre differieren. Die<br />
Frage, ob ein Kind übergewichtig oder adipös ist, muss demnach abhängig<br />
vom Geschlecht und Alter des Kindes und von der untersuchten Bevölkerungsgruppe<br />
definiert werden.<br />
1994 wurde die International Obesity Task Force (IOTF) ins Leben gerufen, um<br />
sich dem Problem der weltweit zunehmenden Häufigkeit von Adipositas anzunehmen.<br />
In diesem Zusammenhang wurden auch die Maßstäbe zur Definition<br />
von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter erstmalig konkretisiert.<br />
(Himes & Dietz, 1994)<br />
Eine Konsensuskonferenz schlug vor, einen BMI oberhalb der 85. Perzentile<br />
<strong>für</strong> das jeweilige Lebensalter als „At Risk of Overweight“ (gefährdet <strong>für</strong> Übergewicht)<br />
und oberhalb der 95. Perzentile <strong>für</strong> Alter und Geschlecht als „Overweight“<br />
(übergewichtig) einzustufen.<br />
Die Frage, ob der BMI allein ausreichend sei, Übergewicht und Adipositas im<br />
Kindes- und Jugendalter zu definieren wurde seither durchaus kontrovers diskutiert.<br />
Während einige Arbeitsgruppen die Bestimmung des Körperfettgehaltes<br />
(z. B. über die Hautfaltendicke-Methode, das Unterwasser wiegen oder die<br />
Röntgen-Absorptionsmethode DXA) <strong>für</strong> aussagekräftiger hielten, verständigte<br />
man sich schließlich auf dem BMI als einfachstes und in epidemiologischen<br />
Studien (Untersuchungen größerer Bevölkerungsgruppen) am zuverlässigsten<br />
reproduzierbares Maß. (Dietz & Bellizzi, 1999)<br />
3 BMI [kg/m 2 ] = Körpergewicht [kg] / Körpergröße [m] 2<br />
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