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Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte

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<strong>Lebensmittelwerbung</strong><br />

scheinbare Kleinstbeträge. Zudem werden im Internet ihre vollständigen Daten<br />

abgefragt, die es den Werbetreibenden ermöglicht, ganz gezielt und aggressiv<br />

Einzelne profilgerecht zu bewerben<br />

Die Internetwerbung hat sich im Zeitraum zwischen 2002 bis 2004 rasant weiterentwickelt.<br />

Die Strategien der Seitenbetreiber, die kindlichen Konsumenten<br />

zu binden und dazu zu verleiten, ihre Daten preiszugeben, sind äußerst vielfältig<br />

geworden. Die Analyse der Seiten hat an mehreren Stellen Regelungslücken<br />

aufgezeigt, die auch <strong>für</strong> andere Produkte, insbesondere auf minderjährige<br />

Verbraucher abzielende Seiten systematisch ergänzt werden müsste.<br />

Der bereich Mobilfunk scheint hier am dringendsten zu sein.<br />

Da die Entwicklung dieses Marktes in naher Zukunft aufgrund der Möglichkeiten<br />

enorme Zuwächse erwarten lässt, sollten frühzeitig Regelwerke zusammen<br />

mit den Anbietern, den betroffenen Verbrauchern und geeigneten Experten<br />

entwickelt werden. Hier besteht dringender Forschungsbedarf.<br />

Verbraucherleitbild in der Rechtsprechung<br />

Die Ergebnisse des Projekts weisen auf die bestehenden rechtlichen Defizite<br />

im Bereich der gesundheitsbezogenen Angaben <strong>für</strong> Lebensmittel hin. Will<br />

man gesundheitsbezogene Produktaufmachungen wie die beschriebene verhindern,<br />

bedarf es ergänzender gesetzlicher Regelungen. Denkbar wäre aber<br />

auch eine Modifizierung des in der Rechtsprechung angewandten Verbraucherleitbildes.<br />

Dieses wird den Informationsbedürfnissen und dem Informationsverhalten<br />

und den Kenntnissen der Verbraucher in der Realität oftmals<br />

nicht gerecht und stellt überhöhte Erwartungen an den durchschnittlichen<br />

Verbraucher.<br />

Die dazu notwendige Rechtsprechungsänderung lässt sich jedoch aufgrund<br />

des Grundsatzes der richterlichen Unabhängigkeit nicht durch gesetzlichen<br />

Zwang oder Anordnung „von oben“ durchsetzen. Denkbar wäre die Untersuchung<br />

der Faktoren, die zur Änderung eines Verbraucherleitbildes führen.<br />

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