Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte
Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte
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<strong>Lebensmittelwerbung</strong> Endbe-<br />
richt<br />
bensmittelbedarfsgegenständegesetz, dem Kennzeichnungsrecht und im<br />
Wettbewerbsrecht zu sehen.<br />
Es sind verschiedene Maßnahmen und Kombinationen daraus denkbar. Daher<br />
werden sie anhand eines geeigneten Prüfrasters dargestellt, das sowohl die<br />
Ebene des Eingriffs, die Eingriffstiefe, die betroffenen Akteure, die möglichen<br />
Anknüpfungspunkte und die Einschätzung des langfristigen Erfolgs ermöglicht.<br />
Aufgrund dieser Prüfung der verschiedenen Maßnahmen kommen wir<br />
zu der Empfehlung, zusätzlich zu den bereits laufenden Aufklärungsmaßnahmen<br />
an der schnell identifizierbaren Kennzeichnung der Lebensmittel anzusetzen<br />
und eine Zertifizierung von Lebensmitteln zu entwickeln, die einer geeigneten<br />
Institution übertragen wird. Denkbar wären hierbei Verbände von Kinderärzten,<br />
Krankenkassen oder die Bundeszentrale <strong>für</strong> gesundheitliche Aufklärung.<br />
Die Zertifizierung soll es dem Verbraucher ermöglichen, aufgrund einer<br />
dem durchschnittlichen Kenntnisstand angemessenen Kennzeichnung seine<br />
Kaufentscheidung zu treffen. Gleichzeitig ist die Zertifizierung etwa in Anlehnung<br />
an den Umweltengel ein positiver Anreiz <strong>für</strong> die Hersteller, ein <strong>für</strong> die<br />
angesprochene Zielgruppe wertvolles Produkt zu entwickeln, um entsprechend<br />
positiv zertifiziert zu werden.<br />
Da die positive Zertifizierung in Kombination mit einem Werbeverbot <strong>für</strong> gesundheitsbezogene<br />
Aussagen und Darstellungen aller Voraussicht keine<br />
schnelle Wirkung zeigen kann, kommt als weiterer Schritt die Erweiterung der<br />
Kennzeichnungspflicht in einer gut nachvollziehbaren Weise auf der Verpackung<br />
in Kombination mit strengeren Vorschriften der Aufmachung bei ungünstigem<br />
Nährstoffprofil und dem Verbot der Annahme von Werbegeschenken<br />
an Schulen in Frage.<br />
Kurzzusammenfassung:<br />
Das Problem der Fettleibigkeit, des Übergewichts und den daraus resultierenden<br />
Folgeerkrankungen nimmt deutlich zu. Die Ursachen hier<strong>für</strong> sind neben<br />
einer gewissen Veranlagung der Energieüberschuss, der bei Kindern und Jugendlichen<br />
mit den geänderten Ernährungsgewohnheiten und Lebensbedingungen<br />
zusammenhängt.<br />
Insbesondere die als regelmäßige Zwischenmahlzeit verzehrten Snacks, Riegel,<br />
fast food und softdrinks sind hinsichtlich dieser Faktoren als äußerst bedenklich<br />
einzustufen.<br />
Insgesamt lässt sich nach der Bewertung der beworbenen Lebensmittel sagen,<br />
dass ferrero <strong>Kinderprodukte</strong> und Cerealien von Kelloggs und Nestle eine extrem<br />
hohe Energiedichte aufweisen, zu hoch, um die ideale Zwischenmahlzeit<br />
<strong>für</strong> Kinder zu sein, als die sie teilweise präsentiert werden. Die Produktpräsentation<br />
im Internet und die Aufmachung der Verpackung sind die Anteile der<br />
Werbung, die es dringend zu beeinflussen gilt.<br />
Die Aufmachung der Produkte beinhaltet wesentlich häufiger einen Gesundheitsbezug<br />
als nach Beurteilung der Werbung zu vermuten wäre. Die Rechtsprechung<br />
erwartet jedoch von Verbrauchern, Kinder eingeschlossen, dass sie<br />
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