Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte

Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte Becker, Krieger - Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte

11.11.2012 Aufrufe

Lebensmittelwerbung Endbe- richt von Fettleibigkeit seien. So viele Kohlehydrate, um eine Gewichtszunahme herbeizuführen, könne ein Mensch kaum schaffen zu essen. Es wird darauf hingewiesen, um wie viel vorteilhafter eine Schüssel voll Cerealien im Vergleich zu einem Wurstbrot sei. Sogar die Möglichkeit, das Gewicht zu reduzieren und das Risiko der Herz-Kreislauferkrankungen zu senken, ist beim Verzehr von Cerealien gegeben. Diese Art der Aussagen ist als sehr bedenklich zu beurteilen, da sie das Gegenteil zu den aktuellen Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft darstellen, wie in Kap. 3.1. deutlich gemacht wurde. Tatsächlich sind es gerade die Kohlehydrate zum Frühstück, die besonders verantwortlich für eine positive Energiebilanz, also eine überhöhte Kalorienzufuhr am Tag und damit für eine Gewichtszunahme sind. Das Gefühl von Fitness und Aktivität kann sich bestenfalls kurzfristig einstellen. Langfristig gesehen, ist diese Art des Frühstücks weder besonders gesund, noch macht es fit und schlank. Danone-Fruchtzwerge Die Fruchtzwergeseite ist gegen Kelloggs weniger problematisch, doch auch hier steht das überholte Ernährungswissen im Hintergrund der Information. Auch hier wird dargestellt, dass Süßigkeiten gar nicht so schlimm sind und dass das Fett das Problem ist. Allerdings orientiert sich die Information an Eltern. Eine sehr anschauliche Berechnungsmethode ist der Ernährungsberater auf der Seite, der ausgehend von bestimmten Menus die Zufuhr von Eiweiß, Fett und Vitaminen deutlich macht. Nicht ganz so plump wie bei Kelloggs taucht der Fruchtzwerg dabei dezent und eher unauffällig als Zwischenmahlzeit auf. Zusätzlich finden sich auch viele wertvolle Tipps für Eltern, beispielsweise, dass Obst und Gemüse in schön geschnittenen Häppchen gerne gegessen werden. Insgesamt ist Danone mit Kinderprodukten wie den Fruchtzwergen auf einem besseren Weg als Kelloggs und Ferrero. Ihre Produkte sind der momentanen Bewegungs- und Ernährungssituation der Kinder besser Angepasst. Fruchtzwerge enthalten neuerdings keinen Kristallzucker mehr und das Fett wurde reduziert. Insgesamt kann man Fruchtzwerge deshalb durchaus als Zwischenmahlzeit empfehlen. Auf der Webseite befindet sich außerdem noch ein ganz interessantes Bewegungsspiel in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention. Statt der üblichen Aufforderung , sich das Produkt zu holen, wird hier dazu aufgefordert, sich zu bewegen. Danone fällt auch weniger mit Verstößen auf als die zuvor beschriebenen Firmen. Lediglich an einer Stelle des Kinderanteils ist eine Aufforderung zu finden. Müllermilch Müller hat eine für junge Nutzer besonders anregende und Aufwändig gestaltete Seite. Hier gibt es unter vielen Spiel- und Kommunikationsmöglichkeiten auch interaktiv gestaltete Informationsseiten über die Herstellung der Produkte. Müller lässt jede Menge Einfallsreichtum walten, um junge Kunden zu gewinnen und zu binden. Es gibt die Müllerpartei, die Möglichkeit, Freunde zu 106

Lebensmittelwerbung Prämien einzuladen, bei den Gewinnspielen kann man Punkte durch den Produktkauf erwerben, deren Sammelcodes auf den Deckeln zu finden sind. Auf diese Weise hat Müller die Möglichkeit, ein Kundenprofil zu erstellen und gleichzeitig Adressen für Promotionaktionen zu sammeln. Die Informationsseite ist ebenso wie der Rest so gestaltet, dass der nutzer ständig aktiv einbezogen ist. Ohne Klicks bewegt sich nichts weiter. Die Animation ist so gestaltet, dass man sich in den Bildschirm integriert fühlt. Abb. 29 Müller Information Quelle: www.muellermilch.de unter Milchrundgang Insgesamt hat Müller keine massiven gesundheitsbezogenen Angaben über die Produkte auf der Webseite. Ihr Hauptziel ist nicht die Informationsbereitstellung sondern die spielerische Aufforderung zum Kauf, die Einbindung von Kunden und die Erlangung von Daten. schwartau Da der fruity-Riegel von Schwartau auch als ernährungsphysiologisch problematisch bewertet wurde, sei die Webseite hier kurz erwähnt. Die Schwartauseite richtet sich auch nur an Erwachsene. Neben tatsächlich empfehlenswerten Produkten wie die Wellness-Konfitüren, wird hier der fruity beworben: „Und fruity schmeckt nicht nur lecker, fruity bietet noch viel mehr: 107

<strong>Lebensmittelwerbung</strong> Endbe-<br />

richt<br />

von Fettleibigkeit seien. So viele Kohlehydrate, um eine Gewichtszunahme<br />

herbeizuführen, könne ein Mensch kaum schaffen zu essen. Es wird darauf<br />

hingewiesen, um wie viel vorteilhafter eine Schüssel voll Cerealien im Vergleich<br />

zu einem Wurstbrot sei. Sogar die Möglichkeit, das Gewicht zu reduzieren<br />

und das Risiko der Herz-Kreislauferkrankungen zu senken, ist beim Verzehr<br />

von Cerealien gegeben.<br />

Diese Art der Aussagen ist als sehr bedenklich zu beurteilen, da sie das Gegenteil<br />

zu den aktuellen Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft darstellen,<br />

wie in Kap. 3.1. deutlich gemacht wurde. Tatsächlich sind es gerade die Kohlehydrate<br />

zum Frühstück, die besonders verantwortlich <strong>für</strong> eine positive Energiebilanz,<br />

also eine überhöhte Kalorienzufuhr am Tag und damit <strong>für</strong> eine Gewichtszunahme<br />

sind. Das Gefühl von Fitness und Aktivität kann sich bestenfalls<br />

kurzfristig einstellen. Langfristig gesehen, ist diese Art des Frühstücks<br />

weder besonders gesund, noch macht es fit und schlank.<br />

Danone-Fruchtzwerge<br />

Die Fruchtzwergeseite ist gegen Kelloggs weniger problematisch, doch auch<br />

hier steht das überholte Ernährungswissen im Hintergrund der Information.<br />

Auch hier wird dargestellt, dass Süßigkeiten gar nicht so schlimm sind und<br />

dass das Fett das Problem ist. Allerdings orientiert sich die Information an Eltern.<br />

Eine sehr anschauliche Berechnungsmethode ist der Ernährungsberater<br />

auf der Seite, der ausgehend von bestimmten Menus die Zufuhr von Eiweiß,<br />

Fett und Vitaminen deutlich macht. Nicht ganz so plump wie bei Kelloggs<br />

taucht der Fruchtzwerg dabei dezent und eher unauffällig als Zwischenmahlzeit<br />

auf. Zusätzlich finden sich auch viele wertvolle Tipps <strong>für</strong> Eltern, beispielsweise,<br />

dass Obst und Gemüse in schön geschnittenen Häppchen gerne gegessen<br />

werden. Insgesamt ist Danone mit <strong>Kinderprodukte</strong>n wie den Fruchtzwergen<br />

auf einem besseren Weg als Kelloggs und Ferrero. Ihre Produkte sind der<br />

momentanen Bewegungs- und Ernährungssituation der Kinder besser Angepasst.<br />

Fruchtzwerge enthalten neuerdings keinen Kristallzucker mehr und das<br />

Fett wurde reduziert. Insgesamt kann man Fruchtzwerge deshalb durchaus als<br />

Zwischenmahlzeit empfehlen. Auf der Webseite befindet sich außerdem noch<br />

ein ganz interessantes Bewegungsspiel in Zusammenarbeit mit der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Sportmedizin und Prävention. Statt der üblichen Aufforderung<br />

, sich das Produkt zu holen, wird hier dazu aufgefordert, sich zu bewegen.<br />

Danone fällt auch weniger mit Verstößen auf als die zuvor beschriebenen Firmen.<br />

Lediglich an einer Stelle des Kinderanteils ist eine Aufforderung zu finden.<br />

Müllermilch<br />

Müller hat eine <strong>für</strong> junge Nutzer besonders anregende und Aufwändig gestaltete<br />

Seite. Hier gibt es unter vielen Spiel- und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

auch interaktiv gestaltete Informationsseiten über die Herstellung der Produkte.<br />

Müller lässt jede Menge Einfallsreichtum walten, um junge Kunden zu gewinnen<br />

und zu binden. Es gibt die Müllerpartei, die Möglichkeit, Freunde zu<br />

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