Ist Bildung wählbar? - Deutsches Studentenwerk

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praxis _ Reportage ein Mann für alle Fälle STuDenTenWerK oSnaBrücK neudeutsch heißen sie »Facility Manager«, die Hausmeister der studentenwerke. ohne sie läuft gar nichts und mit ihnen weit mehr, als zu ihren Aufgaben gehört. Wilfried Mollenhauer kümmert sich um Haus, Hof, Heizung – und auch um »seine« studierenden. 22 DSWJOURNAL 02/2009
VON HARAlD KelleR — Ji Heun Choi aus Südkorea ist Sportwissenschaftlerin und kennt sich aus mit Menschen, die mit purer Körperkraft hohe Geschwindigkeiten erzielen. Über Wilfried Mollenhauer aber kann sie von Herzen staunen. Von ihrer Wohnung aus hat Ji Heun Choi zwei grün bepflanzte, von doppelstöckigen Gebäuden umstellte Höfe im Blick. »Eben noch war er vorn, im nächsten Moment ist er schon hinten. Ich weiß nicht, wie er das macht.« Im Scherz kommt die Frage auf, ob Wilfried Mollenhauer insgeheim über Superkräfte verfügt. Andere haben die Antwort schon gefunden und ihm eine Latzhose geschenkt, darauf eingestickt die Worte: »Super Molli«. Ji Heun Choi, eine von circa 350 ausländischen Studierenden, die in den Wohnanlagen des <strong>Studentenwerk</strong>s Osnabrück leben, hat wie alle Bewohner der »Alten Fabrik« eine besondere Beziehung zu ihrem Hausmeister. Das merkt schnell, wer ihn eine Zeitlang bei seiner täglichen Arbeit begleitet. Der Umgang miteinander ist vertraut, der Wohnheimtreffpunkt trägt, in Anspielung auf ein irisches Volkslied, den Namen »Molli’s Malone«. Und über dem Eingang zu einer Gemeinschaftswohnung hängt ein Plakat: »Mollis Lieblings-WG«. Molli nennen ihn hier alle. Und man duzt sich. »Viele Dinge kann man besser regeln, wenn man per Du ist«, so die Erfahrung Mollenhauers, der mit dem Klischee vom polternden Hauswart im grauen Kittel nichts gemein hat und über Witzfiguren wie Tom Gerhardts »Hausmeister Krause« nur den Kopf schütteln kann. »Er ist immer da und hat immer ein offenes Ohr«, sagt die angehende Erziehungswissenschaftlerin Katja, die seit 2005 in der benachbarten Wohnanlage Jahnstraße zuhause ist. Für Wilko, den wir im »Molli’s Malone« treffen, ist Wilfried Mollenhauer mehr als nur ein Hausmeister – »er könnte nahtlos in die Sozialarbeit gehen. Oder mit schwierigen Jugendlichen arbeiten.« Damit sind die vielfältigen Anforderungen dieses Berufs schon skizziert: Umfassende ➔ DSWJOURNAL 02/2009 23
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