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Tipp: Grundlagen Gradationskurven

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<strong>Tipp</strong>: <strong>Grundlagen</strong> <strong>Gradationskurven</strong><br />

(c) 2005 Thomas Stölting, Stand: 14.3. 2005<br />

Dieses Diagramm zeigt die Gradationskurve (Diagonale von links unten nach rechts oben) in ihrem<br />

Ausgangszustand.<br />

Auf der x-Achse (horizontale Achse) sind die Eingabewerte, d.h. die Werte die durch Veränderung<br />

der Gradationskurve geändert werden und auf der y-Achse (vertikale Achse) sind die<br />

Ausgabewerte, d.h. die Werte, die sich durch eine Veränderung der Gradationskurve aus den<br />

Eingabewerten ergeben.<br />

Wie die orangenen Pfeile beispielhaft andeuten, wird ausgehend von den Eingabewerten durch<br />

Spiegelung an der Gradationskurve die Ausgabewerte ermittelt. In diesem Beispiel ergibt sich für<br />

jeden Eingabewert genau der gleiche Ausgabewerte, da die Gradationskurve eine 45°-Diagonale im<br />

Diagramm aufspannt.


Wenn man die Gradationskurve um 90° dreht, ergibt sich eine -45°-Diagonale von links oben nach<br />

rechts unten.<br />

Verfolgt man nun die Auswirkung dieser Kurve auf die Eingabewerte (siehe orangene Pfeile), so stellt<br />

man fest, daß Schwarz zu Weiss wird, dunkle zu hellen Tonwerten werden, helle zu dunklen<br />

Tonwerte werden und Weiss zu Schwarz wird. Der mittlere Tonwert (Mitte der Eingabeachse) bleibt<br />

unverändert (Mitte der Ausgabeachse). Mit anderen Worten aus dem Positiv wird ein Negativ.


Bei diesem Diagramm wurde die Gradationskurve durch Ziehen mit der Maus in der Mitte der<br />

Diagonalen nach oben gebogen (siehe blauen Pfeil).<br />

Die Eingabewerte werden durch die Gradationskurve in Richtung hellerer Ausgabewerte<br />

verschoben. Der Anteil der hellen Bildbereiche nimmt zu. Schwarz und Weiss bleiben dabei<br />

unverändert, d.h. der Tonwertumfang bleibt erhalten. Das Bild wird insgesamt heller, ohne daß es<br />

zum Ausbrechen der Lichter oder zum Vergrauen von Schwarz kommt.


Bei diesem Beispiel wurde die Gradationskurve parallel nach oben verschoben (siehe blaue Pfeile).<br />

Auch dies entspricht einer Helligkeitserhöhung. Alle Tonwerte incl. Schwarz und Weiss werden um<br />

den gleichen Betrag angehoben. Die hellen Tonwerte brechen nach Weiss weg und aus reinem<br />

Schwarz wird ein dunkles Grau. Eine zuvor vorhandene Durchzeichnung der Lichter geht verloren<br />

und der Tonwertumfang wird drastisch reduziert.<br />

Diese Art der Aufhellung entspricht der Helligkeitserhöhung mit der PS- Funktion "Bild /<br />

Anpassen / Helligkeit/Kontrast...". Es wird sofort klar, weshalb diese Funktion zur<br />

Helligkeitserhöhung wenig geeignet ist.


Hier wurde die Gradationskurve durch Ziehen mit der Maus in der Mitte der Diagonalen nach unten<br />

gebogen (siehe blauer Pfeil).<br />

Die Eingabewerte werden durch die Gradationskurve in Richtung dunklerer Ausgabewerte<br />

verschoben. Der Anteil der dunklen Bildbereiche nimmt zu. Schwarz und Weiss bleiben dabei<br />

unverändert, d.h. der Tonwertumfang bleibt erhalten. Das Bild wird insgesamt dunkler, ohne daß es<br />

zum Absaufen der Schatten oder zum Vergrauen von Weiss kommt.


Eine Parallelverschiebung der Gradationskurve nach unten bewirkt eine Abdunkelung des Bildes.<br />

Dunkle Tonwerte werden zu Schwarz und Weiss wird zu Grau. D.h. die Schatten saufen ab und die<br />

Lichter vergrauen. Diese Art der Abdunkelung entspricht der Helligkeitsreduzierung mit der PS-<br />

Funktion "Bild / Anpassen / Helligkeit/Kontrast". Auch hier wird deutlich, daß diese Funktion<br />

nicht sehr geeignet ist, bei einem Bild die Helligkeit zu reduzieren.


Eine Anhebung des Schwarzpunktes (siehe blauer Pfeil) entspricht einer Helligkeitserhöhung, wie sie<br />

z.B. auch durch "Bild / Anpassen / Farbton/Sättigung / Lab-Helligkeit" erreicht werden kann.<br />

Hierdurch wird Schwarz zu Grau aber Weiß bleibt konstant. Die Tonwerte dazwischen werden linear<br />

angepasst. Diese Technik eignet sich nicht für die Helligkeitserhöhung von Fotos, aber sie ist eine<br />

gute Möglichkeit, eine (Ebenen-) Maske aufzuhellen und sie so zu einer fein abgestimmten<br />

Graustufenmaske zu entwickeln (siehe auch ColorKey).


Eine Absenkung des Weißpunktes (siehe blauer Pfeil) entspricht einer Helligkeitsreduzierung, wie sie<br />

z.B. auch durch "Bild / Anpassen / Farbton/Sättigung / Lab-Helligkeit" erreicht werden kann.<br />

Hierdurch wird Weiß zu Grau aber Schwarz bleibt konstant. Die Tonwerte dazwischen werden linear<br />

angepasst. Diese Technik eignet sich nicht für die Helligkeitsreduzierung von Fotos, aber sie ist eine<br />

gute Möglichkeit, eine (Ebenen-) Maske abzudunkeln und sie so zu einer fein abgestimmten<br />

Graustufenmaske zu entwickeln (siehe auch ColorKey).


Beim Verbiegen der Gradationskurve zu einem "S" (siehe blaue Pfeile) werden die dunklen<br />

Tonwertbereiche noch weiter abgesenkt und die hellen Tonwertbereiche noch weiter aufgehellt.<br />

Schwarz, der mittlere Tonwert und Weiss bleiben unverändert erhalten.<br />

Die charakteristische "S"-Kurve entspricht also einer Kontrasterhöhung. Je stärker die Kurve<br />

gebogen wird, desto größer ist die Steigung der Kurve im mittleren Tonwertbereich und desto<br />

stärker ist die Kontrasterhöhung. Der Tonwertumfang bleibt von der Kontrasterhöhung unbeeinflußt.


Eine umgekehrte "S"-Kurve (siehe blaue Pfeile) entspricht der Spiegelung der "S"-Kurve an der 45°-<br />

Diagonalen (gestrichelte Linie). Mittlere Tonwerte werden in Richtung des mittleren Tonwertes<br />

verschoben und dadurch aneinander angeglichen.<br />

Diese abgeflachte Kurve ist charakteristisch für eine Kontrastabsenkung. Je flacher und je breiter<br />

der mittlere Kurventeil ist, desto stärker ist die Kontrastabsenkung. Der Tonwertumfang wird<br />

hierdurch nicht verändert.


Die Gradationskurve kann auch asymmetrisch verändert werden. Bei diesem Beispiel wurde die Kurve<br />

nur im dunklen Tonwertbereich in Richtung hellerer Tonwerte angehoben (siehe blauer Pfeil). Der<br />

mittlere Tonwert und auch die helleren Tonwertbereiche werden durch Stützpunkte auf der 45°-<br />

Diagonalen fixiert. Dadurch werden diese Tonwertbereiche nicht verändert.<br />

Durch diese Art der Kurve werden nur die Schatten (dunklere Tonwerte) aufgehellt und in Richtung<br />

des mittleren Tonwertes verschoben. D.h. in den Schattenbereichen wird der Kontrast reduziert und<br />

somit die Durchzeichnung verbessert.


Mit Hilfe der Gradationskurve kann auch der Tonwertumfang verändert werden. Ähnlich wie dies mit<br />

der Tonwertkorrektur auch gemacht werden kann.<br />

Eine drastische Reduzierung der Tonwerte ist z.B. für die Maskenerstellung oftmals notwendig. In<br />

diesem Fall werden die beiden Stützpunkte sehr weit nach innen geschoben. Dunkle Tonwerte<br />

werden zu Schwarz reduziert und helle Tonwertbereiche zu Weiss angehoben. Die erhöhte Steigung<br />

der Kurve zeigt, daß hierdurch nicht nur die Tonwerte beschnitten werden, sondern auch zusätzlich<br />

der mittlere Kontrast angehoben wird.<br />

Dies sind nur einige wenige Beispiele, die die ungeheure Leistungsfähigkeit der<br />

<strong>Gradationskurven</strong>anpassung zeigen. Die <strong>Gradationskurven</strong>anpassung gehört damit zweifelsfrei zu den<br />

mächtigsten Werkzeugen bei der Elektronischen Bildverarbeitung.

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