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4-Jahresbericht 2007-2010 - Volkshilfe Steiermark

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Die<br />

<strong>Volkshilfe</strong><br />

erbringt seit fast 65 Jahren soziale Dienst- und Hilfefleistun-<br />

gen in der <strong>Steiermark</strong>. Beeindruckend sind die Leistungskennzahlen<br />

die von derzeit 2.600 hauptamtlichen und rund 850 ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen erbracht werden. Mit unseren vielen engagierten MitarbeiterInnen<br />

können wir monatlich rund 13.300 Steirer und Steirerinnen betreuen, pflegen und unterstützen.<br />

Von der Kinderbetreuung bis hin zu den Mobilen Pflege- und Betreuungsdiensten<br />

fffüber die Tageszentren zu den Pflegeheimen und mobilen Palliativdiensten reicht unser<br />

Angebot. Eines hat sich in den Jahren nie geändert: Unser engagiertes Eintreten<br />

für eine solidarische und gerechte Welt. Als nicht gewinnorientierte soziale Organisation,<br />

stehen für uns die Interessen der zu betreuenden Menschen und<br />

unserer MitarbeiterInnen im Mittelpunkt. Als soziale Bewegung setzen wir<br />

fffuns gerade jetzt dafür ein, den Sozialstaat weiterzuentwickeln.Unsere<br />

ffff- fAktivitäten fff- fgegen Armut sind vielfältiger denn je.<br />

Warum wir das alles in unseren Vierjahresbericht<br />

schreiben? Um zu<br />

zeigen, dass wir für eine lebenswerte<br />

Gesellschaft auch Konkretes<br />

tun. <strong>Volkshilfe</strong> – in der<br />

<strong>Steiermark</strong> zu Hause.<br />

Vierjahresbericht <strong>2007</strong>–<strong>2010</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 02<br />

Die <strong>Volkshilfe</strong> in der <strong>Steiermark</strong> 04<br />

1.0 Soziale Bewegung 06<br />

2.0 Soziale Dienstleistungen 12<br />

Viele kluge Köpfe – viele gute Ideen! 14<br />

2.1 Kinderbildung und -betreuung 16<br />

2.2 Seniorenzentren 20<br />

2.3 Pflege Zuhause 24<br />

2.4 Betreutes Wohnen 28<br />

2.5 Tageszentren 29<br />

2.6 Fachstellen 30<br />

3.0 Was uns sonst noch bewegt 32<br />

<strong>Volkshilfe</strong> im Bild 34<br />

Die <strong>Volkshilfe</strong> online 36<br />

Interessen verbinden 38<br />

Impressum 40<br />

1


2<br />

„Für Banken und<br />

Industrie sind<br />

Milliarden fix,<br />

für Pflege und<br />

Soziales gibt es<br />

fast nix!“<br />

Was uns bewegt – was wir bewegen<br />

Wir von der <strong>Volkshilfe</strong> arbeiten mit ehrenamtlichem Engagement<br />

und professionellen Dienstleistungen für eine soziale und gerechte<br />

Gesellschaft. Betroffenen eine Stimme zu geben und sie bei<br />

der Bewältigung ihres Lebensalltages zu unterstützen, gehört zum<br />

Grundverständnis unserer Arbeit. Unsere tausenden haupt- und<br />

ehrenamtlichen MitarbeiterInnen arbeiten auf Augenhöhe für und<br />

mit Menschen unterschiedlichster Altersgruppen zusammen und<br />

leisten damit einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt<br />

unserer Gesellschaft.<br />

Mit Herz und Verstand<br />

Das Leben mit und die Erziehung von den uns anvertrauten Kindern<br />

in unseren Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen<br />

kann ebenso wie die Betreuung und Pflege älterer Menschen und<br />

die Unterstützung für Menschen in Not nur gelingen, wenn Herz<br />

und Verstand eine Einheit bilden. Deshalb bauen wir auf MitarbeiterInnen,<br />

die gerne mit Menschen arbeiten und mit viel Selbstengagement<br />

bei der Sache sind.<br />

Soziale Verantwortung hat viele Namen<br />

Seit knapp 65 Jahren hat die <strong>Volkshilfe</strong>, auf der Grundlage<br />

ihrer Grundwerte „Solidarität“, „Toleranz“, „Freiheit“, „Gerechtigkeit“<br />

und „Selbstbestimmung“ jene Menschen im Blick, die<br />

aus unterschiedlichen Gründen zu den sozial Schwachen unserer<br />

Gesellschaft gehören.<br />

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen und einer spürbaren Verknappung<br />

öffentlicher Mittel, schaffen es die ehren- und hauptamtlichen<br />

MitarbeiterInnen der <strong>Volkshilfe</strong> immer wieder, gemeinsam<br />

mit den Betroffenen, Teilhabe zu organisieren, ihnen eine<br />

Stimme zu geben und bei der Bewältigung ihres Lebensalltages<br />

zu helfen.<br />

Danke sagen<br />

Dieser Bericht ist ein Dankeschön an alle ehren- und hauptamtlichen<br />

MitarbeiterInnen, die FunktionärInnen, das Management,<br />

aber auch an die vielen PartnerInnen in Stadt und Land, die auf<br />

die verlässliche Qualität der <strong>Volkshilfe</strong> vertrauen.<br />

Stärker denn je geht es heute darum, für Gerechtigkeit und Zusammenhalt<br />

in unserer Gesellschaft aufzutreten. Das tut die<br />

<strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> in ihrem Wirken für und nahe am Menschen.<br />

Barbara Gross<br />

Präsidentin<br />

Franz Ferner<br />

Landesgeschäftsführer<br />

„Die <strong>Volkshilfe</strong><br />

kämpft mit<br />

ehrenamtlichem<br />

Engagement<br />

und professionellen<br />

Dienstleistungen für eine<br />

soziale, gerechte<br />

Gesellschaft.“<br />

3


Die <strong>Volkshilfe</strong><br />

in der <strong>Steiermark</strong><br />

Der <strong>Volkshilfe</strong> Landesverein ist<br />

gemeinnützig und überparteilich. Seine Tätigkeit ist<br />

nicht auf Gewinn ausgerichtet. Die Verwirklichung<br />

der Vereinsziele und Aufgaben erfolgt im Sinne von<br />

Solidarität und Mildtätigkeit ohne Rücksicht auf<br />

politische, ethnische oder konfessionelle Zugehörigkeit.<br />

Dem Verein kommt Rechtspersönlichkeit im<br />

Sinne des Vereinsgesetzes in der derzeit gültigen<br />

Fassung zu. Mitglieder des Landesvereins sind die<br />

gemeinnützigen Bezirksvereine, in denen ehrenamtliche<br />

Arbeit erbracht wird. Die rund 5.500 Mitglieder<br />

der <strong>Volkshilfe</strong> sind unterstützende Mitglieder.<br />

Die <strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> gemeinnützige<br />

Betriebs GmbH ist in<br />

100-prozentigem Eigentum des <strong>Volkshilfe</strong> Landesvereins.<br />

Sie ist Arbeitgeber aller angestellten MitarbeiterInnen.<br />

Die Finanzierung der Dienstleistungen<br />

(Kinderbetreuung, Mobile Pflege- und Betreuungsdienste,<br />

Pflegeheime etc.) erfolgt durch Leistungsverträge<br />

mit den betreuten Menschen, dem Land<br />

<strong>Steiermark</strong>, den steirischen Gemeinden und Sozialhilfeverbänden.<br />

Die Gemeinnützige Betriebs GmbH<br />

arbeitet auf Basis betriebswirtschaftlicher Grundsätze<br />

und fachlicher Standards. Unsere Dienstleistungen<br />

sind ISO 9001:2008 zertifiziert. Das schafft<br />

Transparenz und Sicherheit für unsere KundInnen<br />

und MitarbeiterInnen.<br />

4<br />

Stand <strong>2010</strong><br />

Vorsitzende<br />

Astrid Remschak<br />

Admont<br />

<strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> Spendenverein<br />

(Subverein des Landesvereins)<br />

<strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> Landesverein<br />

Vorstand (Verein)<br />

Barbara Gross Klaus Prieschl<br />

Weitere<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Hubert Ritzinger<br />

Knittelfeld<br />

BGM in Brigitte<br />

Schwarz<br />

Gabriele<br />

Hüttenmaier<br />

Bad Aussee<br />

BGM Josef<br />

Wallner<br />

Wolfgang<br />

Messner<br />

Verbandssekretariat<br />

Kurt Kada<br />

Leibnitz<br />

BGM Helmut<br />

Leitenberger<br />

Brigitte Passek<br />

Bruck a. d. Mur<br />

BGM Maximilian<br />

Kienzer<br />

Sozialbeirat<br />

Ehrenamtliche Bezirksvereine sind ordentliche Mitglieder im Landesverein. Die Bezirksvereinsvorsitzenden:<br />

Birgit Rainer<br />

Leoben<br />

Finanzen<br />

Barbara<br />

Kleindienst<br />

Deutschlandsberg<br />

EigentümervertreterInnen<br />

Roswitha<br />

Glashüttner<br />

Liezen<br />

Aufsichtsrat (GmbH)<br />

Klaus Prieschl Barbara Gross<br />

Kurt Deutschmann<br />

Feldbach<br />

Hermine Gallaun Beatrix Eiletz<br />

Eva Kurz<br />

Murau<br />

Dr. Wolfgang<br />

Messner<br />

Edeltraud<br />

Meißlitzer<br />

Graz<br />

ArbeitnehmerInnenvertretung<br />

Karin Danzer<br />

Mürzzuschlag<br />

Raimund Pickl<br />

Hartberg<br />

<strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

gemeinnützige Betriebs GmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Regina Thakur Franz Ferner Brigitte Schafarik<br />

Geschäftsleiterin<br />

Seniorenzentren<br />

(Pflegeheime)<br />

Geschäftsführer<br />

Zu 100% im Eigentum des Landesvereins.<br />

Agathe Vukan<br />

Radkersburg<br />

Gabriele Kolar<br />

Judenburg<br />

Geschäftsleiterin<br />

Sozialzentren<br />

(Mobile Dienste,<br />

Kinderbetreuung)<br />

Elisabeth<br />

Bretterklieber<br />

Voitsberg<br />

Christa Prieschl<br />

Kapfenberg<br />

100% GmbH<br />

Homeservice<br />

<strong>Volkshilfe</strong> Stmk.<br />

GmbH<br />

Solidar<br />

Media<br />

GmbH<br />

33% GmbH<br />

50% GmbH<br />

24-Stunden-<br />

Personenbetreuung<br />

(PB) GmbH<br />

Klaus Feichtinger<br />

Weiz


6<br />

1.0<br />

Kapitel<br />

Soziale Bewegung<br />

Der ehemalige Bundeskanzler Bruno Kreisky und die sozial-<br />

demokratische LAbg. Maria Matzner gründeten im Jahr 1947 die<br />

<strong>Volkshilfe</strong>, als soziale, gemeinnützige, überparteiliche und nicht<br />

konfessionell orientierte Hilfsorganisation.<br />

Soziales Kapital in steirischen Regionen<br />

Aus dem kleinen ehrenamtlichen Verein von damals wurde<br />

im Laufe der Zeit eine große Organisation, die sich nach wie<br />

vor den Anliegen und Bedürfnissen der Menschen in unserem<br />

Land annimmt. <strong>2010</strong> sind in 18 Regionen (Bezirksvereinen) der<br />

<strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> 817 ehrenamtliche MitarbeiterInnen aktiv.<br />

„Bei der <strong>Volkshilfe</strong><br />

braucht<br />

Mann/Frau<br />

und Kind keine<br />

Muskeln um<br />

Stärke zu zeigen.“<br />

Gegen Armut und Einsamkeit<br />

Unsere ehrenamtlichen Tätigkeiten in der <strong>Volkshilfe</strong> sind freiwillig,<br />

sinnstiftend und gesellschaftlich wertvoll: Ob es sich um Besuchsdienste,<br />

SeniorInnenreisen, „Kraft tanken“ – den Urlaub für<br />

Alleinerziehende, SeniorInnentreffs oder finanzielle Hilfe in Notsituationen<br />

handelt, die „Hilfe von Menschen für Menschen“ steht<br />

bei uns im Mittelpunkt.<br />

„Du musst<br />

nicht reich sein,<br />

um viel geben<br />

zu können.<br />

Ehrenamt in der<br />

<strong>Volkshilfe</strong> ist<br />

unbezahl(t)bar.“<br />

7


Solidarität leben<br />

Die ehrenamtliche Arbeit der<br />

<strong>Volkshilfe</strong> ist vielfältig. Eines haben<br />

unsere Projekte aber gemeinsam:<br />

Im Mittelpunkt steht immer<br />

der Mensch.<br />

8<br />

„Kraft tanken“ – Urlaub für Alleinerziehende<br />

Die <strong>Volkshilfe</strong> ermöglicht Alleinerziehenden an der Armutsgrenze und ihren Kindern eine Woche<br />

gemeinsamen Urlaubs. Ein wichtiger Aspekt der Reise ist das Kennenlernen der Mütter untereinander,<br />

damit sie sich später – wieder in der gewohnten Umgebung – gegenseitig unterstützen<br />

können. Unser Kinderbetreuungsangebot schafft den Müttern Raum für eine Woche Auszeit<br />

von ihren vielfältigen Alltagssorgen. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, sich mit ExpertInnen in<br />

Frauenfragen auszutauschen.<br />

Besuchsdienste<br />

Über 300 ehrenamtliche MitarbeiterInnen der <strong>Volkshilfe</strong> besuchen in regelmäßigen Abständen<br />

SeniorInnen in unseren 25 <strong>Volkshilfe</strong> Pflegeheimen. Ehrenamtliche schenken Zeit und<br />

unterstützen die hauptamtlichen MitarbeiterInnen in der Betreuung. Die Aktivitäten reichen<br />

vom Vorlesen über Spazierengehen, Basteln und Karten spielen bis hin zur Organisation von<br />

Ausflügen. Die BesucherInnen stimmen mit den BewohnerInnen gemeinsam ab, was sie miteinander<br />

unternehmen.<br />

SeniorInnenreisen<br />

In den Sommermonaten organisieren wir betreute SeniorInnenreisen<br />

für MindestpensionistInnen bzw. für Menschen, die aufgrund<br />

einer körperlichen Beeinträchtigung nicht mehr alleine in den<br />

Urlaub fahren können. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen unserer Bezirksvereine<br />

begleiten die Reisen. Die UrlauberInnen erleben eine<br />

Woche in Gesellschaft und knüpfen häufig neue Freundschaften.<br />

Unterstützung für Menschen in Not<br />

Mit Spendenmitteln aus Haussammlungen, Mailings, der Aktion<br />

„Steirer helfen Steirern“ in Kooperation mit der Kleinen Zeitung,<br />

sowie unserer Kampagne „Armut tut weh“, Benefizveranstaltungen<br />

u.v.m. sind unsere Bezirksvereine in der Lage, Menschen, die in<br />

Notsituationen geraten, schnell und unbürokratisch zu helfen.<br />

Wenn sich die Reparatur der Waschmaschine finanziell nicht mehr<br />

ausgeht, die Heizkosten nicht mehr leistbar sind, oder der Aufwand<br />

für den Schulbeginn der Kinder das Haushaltsbudget überschreitet,<br />

hilft die <strong>Volkshilfe</strong> weiter.<br />

9


Soziale Bewegung<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

<strong>2007</strong>–<strong>2010</strong><br />

10<br />

Mitglieder ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

5.479<br />

Spendeneingänge<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

5.170<br />

670<br />

679<br />

732<br />

817<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

€ 87.178,75<br />

€ 134.603,10<br />

5.407<br />

€ 186.005,05<br />

5.461<br />

€ 133.084,06<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Unsere<br />

ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

spenden jährlich 79.900 Stunden ihrer Zeit für Menschen,<br />

die Hilfe brauchen.<br />

Das entspricht einer jährlichen Arbeitsleistung von<br />

40 Vollzeitangestellten.<br />

Durch unsere fleißigen SpenderInnen<br />

und SponsorInnen nehmen wir<br />

jährlich ca. 120.000 Euro<br />

– in 1-Cent-Münzen ausbezahlt, entspricht das einem<br />

Gewicht von 30.609,33 kg.<br />

12 Prozent aller ÖsterreicherInnen sind<br />

armutsgefährdet<br />

– also auch 145.000 SteirerInnen. Das entspricht knapp<br />

50% aller EinwohnerInnen<br />

Wir unterstützen<br />

jährlich durchschnittlich 616 Menschen<br />

in Notsituationen mit rund 180 Euro pro Person.<br />

Das entspricht den jährlichen Heizungskosten<br />

Unsere MitarbeiterInnen der Besuchsdienste<br />

von 184 Wohnungen (70 m 2 ).<br />

Wir legen für unsere<br />

Hilfslieferungen nach Rumänien<br />

jährlich 12.000 Kilometer zurück und transportieren dabei<br />

4.000 kg Hilfsgüter, die im Bezirk Murau und Knittelfeld<br />

gesammelt werden, in das Waisenhaus des Vereins Banffy.<br />

Bei unseren Ausflügen<br />

mit unseren SeniorInnen und AlleinerzieherInnen geben wir<br />

jährlich 7.189 Essen aus.<br />

Das entspricht der<br />

abendlichen Vollauslastung<br />

des Gasthofes „Stainzerbauer“ in Graz für ein halbes Jahr.<br />

sind insgesamt<br />

der Landeshauptstadt Graz. 11<br />

17.191 Jahre jung!


12<br />

2.0<br />

Kapitel<br />

Soziale Dienstleistungen<br />

Ein Unternehmen der Sozialwirtschaft<br />

Die <strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> GmbH ist eine der größten Organisationen<br />

im Bereich sozialer Hilfs- und Dienstleistungen in der <strong>Steiermark</strong>.<br />

Mit 31.12.<strong>2010</strong> beschäftigten wir 2.538 MitarbeiterInnen in<br />

unseren mehr als 100 Standorten in den steirischen Bezirken. Wir<br />

beschäftigen mehr MitarbeiterInnen als die Energie <strong>Steiermark</strong>,<br />

die Fa. Schirnhofer oder Magna Powertrain.* Wir zählen mit rund<br />

92 Mio. Euro Umsatz zu den Top 100* umsatzstärksten Unternehmen<br />

in der grünen Mark und führen hier auch unsere Steuern ab.<br />

Sozialer Mehrwert durch<br />

Gemeinnützigkeit<br />

Um in harten Zeiten wirtschaftlich und fachlich bestehen<br />

zu können, arbeiten wir nachhaltig an der Modernisierung<br />

unserer Strukturen als unverwechselbarer, wertgebundener<br />

und nicht gewinnorientierter Anbieter kompetenter sozialer<br />

Dienstleistungen. Wir betreuen auch jene Menschen, die aus der<br />

Sicht einer reinen Gewinnmaximierung auf der Strecke bleiben<br />

würden – ohne Rücksicht auf Geschlecht, Herkunft und vor allem<br />

sozialen Status. Wir tragen wesentlich zu sozialer Integration<br />

und sozialem Zusammenhalt in der <strong>Steiermark</strong> bei. Viele unserer<br />

Kampagnen stehen für die Durchsetzung der Grundrechte jener<br />

Menschen, für die und mit denen wir arbeiten.<br />

Das Herz eines jeden Unternehmens<br />

sind die MitarbeiterInnen<br />

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Leistungsübersicht über<br />

die Arbeit unserer engagierten MitarbeiterInnen in den vergangenen<br />

vier Jahren – aufgegliedert in die einzelnen Kernkompetenzen:<br />

Kinderbildung und -betreuung, Seniorenzentren, Mobile<br />

Pflege- und Betreuungsdienste.<br />

Unser Dank gilt allen MitarbeiterInnen, den leitenden Angestellten,<br />

unseren SpezialistInnen und Fachfrauen in den<br />

Zentralen sowie dem Betriebsrat für das Miteinander in nicht immer<br />

einfachen Zeiten.<br />

* Quelle Top of Styria <strong>2010</strong><br />

13


14<br />

Viele kluge Köpfe – viele<br />

gute Ideen!<br />

Herausforderung Management: Unsere SozialzentrumsleiterInnen,<br />

HausleiterInnen, PflegedienstleiterInnen, ProjektleiterInnen und<br />

Stabsstellen auf einen Blick!<br />

(Stand 11/2011)<br />

g g g g<br />

Alena Rosenkranz Barbara Tschofenig Andrea Gruber Andrea Wagner<br />

g g g g<br />

Anita Hofer Astrid Völkl Evelyn Aigner Christine Schwar<br />

g g g g g g g g<br />

Edeltraud Graupp Brigitte Schume Carina Weingand Christian Ringer<br />

Christian Pirker Daniela Feldhofer Genoveva Kocher Bernhard Lerch<br />

g g g g g g g g<br />

Barbara Hartleb Birgit Greßl Christa Burgstaller Claudia Kahr<br />

Claudia Neuwirth Christine Kiedl Dieter Schmidt Astrid Kühbacher<br />

g g g g g g g g<br />

Gregor Gambutz Grit Glaser Harald Lanzmaier Gabriela Stieninger<br />

Gabriele Rossmann Gertrude Kink Maria Gleichweit Bettina Haberhofer<br />

g g g g g g g g<br />

Heike Schönbacher Hermine Bleiberger Gabriele Kroboth Jörg Gramsl<br />

Tatjana Steiner Gabriele Grill Gabriela Gschwandl Sigrid Fahrenberger<br />

g g g g g g g g<br />

Ingeborg Kieslinger Ingrid Lorbek Maria Kaiser Mario Pfundner<br />

Martin Türl Michaela Bauer Franziska Pieber Sabine Ritzinger<br />

g g g g g g g g<br />

Sigrid Hödl Roswitha Preis Julie Melzer Ingrid Gruber<br />

Jana Ölze Margit Groß Maria Sattler Manuela Palmar<br />

g g g g g g g g<br />

Martina Kowatsch Monika Tatzl Gerhard Wagendorfer Judith Musil<br />

Ruth Bauer Christine Thornton Zuhra Hozanovic Ines Weinberger<br />

g g g g g g g g<br />

Regina Egger Karlheinz Benke Sandra Kernmaier Marion Purkhard<br />

Petra Schaffer Renate Kügerl Roswitha Zierler Stefanie Machart<br />

15


16<br />

2.1<br />

Kapitel<br />

Kinderbildung und -betreuung<br />

Kinderlärm ist Zukunftsmusik<br />

Kindern muss unsere ganze Aufmerksamkeit gehören.<br />

Kinder brauchen Räume zum Toben und Spielen. Sie<br />

brauchen Schutz, Liebe und Verständnis und natürlich<br />

gezielte Förderung ihrer individuellen Fähigkeiten. Diesen<br />

Aufgaben widmen sich hunderte Tagesmütter, KinderbetreuerInnen<br />

und PädagogInnen in unserern vielen Kinderbildungs-<br />

und -betreuungseinrichtungen.<br />

Vielfältige Angebote machen<br />

Familien stark<br />

Sich immer rascher ändernde gesellschaftliche Bedingungen<br />

verlangen von Familien, vor allem von Alleinerziehenden<br />

hohe Bereitschaft zu flexibler Arbeitszeitgestaltung<br />

und mehr Mobilität. Die Arbeit in unseren Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

orientiert sich an den speziellen Ansprüchen<br />

der neuen Lebenssituationen und passt sich gut<br />

den individuellen Bedürfnissen der Familien an.<br />

Chancengleichheit im Mittelpunkt<br />

Das Leben ist bunt und vielfältig. In <strong>Volkshilfe</strong> Kindergruppen<br />

geht es natürlich zwischendurch auch rund. Unsere<br />

MitarbeiterInnen unterstützen die Kinder dabei Sozialkontakte<br />

zu knüpfen und unterschiedlichste Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten<br />

zu nutzen. Sie sorgen damit auch für<br />

Chancengleichheit und einen guten Start in das weitere<br />

Kinderleben.<br />

„Ein modernes<br />

Bildungssystem<br />

braucht bessere<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Alle Kinder haben<br />

ein Recht auf einen<br />

guten Start ins<br />

Leben – Chancengleichheit,<br />

das ist<br />

unser Auftrag!“<br />

17


Kinderbildung und -betreuung<br />

Zahlen, Daten, Fakten <strong>2007</strong>–<strong>2010</strong><br />

MitarbeiterInnen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen<br />

und Tagesmütter:<br />

18<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

Anzahl betreute Kinder<br />

2.400<br />

2.200<br />

2.000<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.743<br />

1.780<br />

2.138<br />

2.319<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Anzahl Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

448<br />

44<br />

416<br />

45<br />

488<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

51<br />

509<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

55<br />

Unseren rund 2.400 Kindern stehen ca. 31.640<br />

Kinder- und Jugendbücher zum Schmöckern, Bilder schauen<br />

und Lesen lernen zur Verfügung. Das ist mehr als die Hälfte des<br />

Kinderbücherbestandes<br />

der Stadtbibliothek Graz.<br />

Unsere MitarbeiterInnen in der Kinderbetreuung<br />

laufen pro Tag gemeinsam ca. 5.599 km,<br />

das entspricht etwa der Distanz Graz – Bagdad und retour!<br />

P.S.: Die von ihnen betreuten Kinder umrunden vermutlich<br />

mehrmals pro Tag den Erdball.<br />

Die von uns betreuten Kinder sprechen in Summe<br />

20 verschiedene Muttersprachen,<br />

Würde man<br />

alle Schuhe unserer Kinder<br />

aufeinander stapeln, wäre der Berg zweimal so hoch wie der<br />

Grazer Schloßberg.<br />

das sind ca. 18 Sprachen mehr als der Durchschnittseuropäer beherrscht.<br />

Unsere Kinder verbauen täglich ca.<br />

72.000 Duplo Lego Steine.<br />

Mit den Steinen könnten sie 4 Türme in der<br />

Höhe des Eiffelturms bauen.<br />

Unsere Kinder spielen mit<br />

360 Tonnen Sand.<br />

Das entspricht dem eineinhalbfachen<br />

Gewicht der amerikanischen<br />

Freiheitsstatue.<br />

19


20<br />

2.2<br />

Kapitel<br />

Seniorenzentren<br />

Rund um die Uhr gut betreut<br />

In unseren Pflegeheimen – die wir Seniorenzentren<br />

nennen – leben Menschen, die aufgrund des natürlichen<br />

Abbaus geistiger und körperlicher Fähigkeiten,<br />

nicht mehr alleine in ihrer bisherigen Umgebung leben<br />

können und menschenwürdige Pflege und Betreuung<br />

brauchen.<br />

Unterstützung zu<br />

Selbstbestimmung und<br />

Eigenständigkeit<br />

Wir unterstützen unsere BewohnerInnen dabei ihr<br />

Leben selbstbestimmt und eigenständig zu gestalten.<br />

Dabei begegnen wir ihnen mit Freundlichkeit und<br />

Respekt. Angehörige sehen wir als PartnerInnen mit<br />

der Möglichkeit, sich in die Gestaltung der Pflege und<br />

Betreuung mit einzubringen. Wir sorgen dafür, dass<br />

unsere SeniorInnen weiterhin am gesellschaftlichen<br />

Leben teilnehmen und nicht durch den Faktor „Alter“<br />

an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.<br />

Für einen Lebensabend in Würde<br />

Zur Zeit setzen wir uns bei der Landesregierung für<br />

eine deutliche Anhebung des Personalschlüssels<br />

in der Pflege und in der Betreuung unserer BewohnerInnen<br />

ein. Nur „warm, satt und sauber“ in den<br />

Pflegeheimen, ist uns für unsere BewohnerInnen zu<br />

wenig, wir brauchen mehr Fachpersonal um den uns<br />

anvertrauten Menschen einen Lebensabend in Würde<br />

garantieren zu können.<br />

„Jeder Mensch,<br />

unabhängig von<br />

seinem sozialen<br />

Status, hat das<br />

Recht auf eine<br />

menschenwürdige<br />

Pflege – dafür setzen<br />

wir uns mit allen<br />

Mitteln ein.“<br />

21


Seniorenzentren<br />

Zahlen, Daten, Fakten <strong>2007</strong>–<strong>2010</strong><br />

Entwicklung MitarbeiterInnen<br />

22<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

935<br />

1.013<br />

1.102<br />

1.221<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Entwicklung Pflegeheimplätze<br />

1.600<br />

1.500<br />

1.400<br />

1.300<br />

1.394<br />

Anzahl Pflegeheime<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

22<br />

1.398<br />

1.416<br />

23 23<br />

1.514<br />

24<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Wir bereiten jeden Tag 6.500<br />

Mahlzeiten auf. Das sind insgesamt<br />

2.372.500 Mahlzeiten<br />

im Jahr. Das entspricht einer Essensausspeisung des<br />

Großballungsraumes Wien.<br />

Unsere MitarbeiterInnen richten jährlich rund 500.000 Mal die Betten<br />

unserer BewohnerInnen. Würden wir die Flachwäsche in einer herkömmlichen<br />

Waschmaschine waschen, wären das<br />

68.000 volle Ladungen pro Jahr.<br />

Unsere<br />

Seniorenzentren<br />

beheimaten aktuell 1.500 BewohnerInnen.<br />

Das sind in etwa gleich viele Menschen wie in der<br />

Gemeinde Mariazell<br />

wohnhaft sind.<br />

Unsere 1.221 hauptamtlichen MitarbeiterInnen<br />

versorgen, betreuen und pflegen<br />

unsere BewohnerInnen. Sie erbringen dabei<br />

1,7 Mio. Stunden im Jahr. Mit diesen Stunden könnten wir<br />

alle 56 steirischen Landtagsabgeordneten<br />

1.311 Tage durchgehend betreuen.<br />

Rund 250.000 Stunden<br />

Zeit zum Zuhören, Leben, Feiern<br />

haben sich im Berichtszeitraum unsere ehrenamtlichen Besuchsdienste,<br />

die SeniorenbetreuerInnen und die MitarbeiterInnen des Psychosozialen Dienstes<br />

für unsere BewohnerInnen<br />

genommen.<br />

Unsere MitarbeiterInnen haben im vorigen Jahr 20.113 Stunden in<br />

Schulungen und Weiterbildungen verbracht.<br />

Für diese Stundenanzahl müsste eine<br />

durchschnittliche Schulklasse<br />

mit 28 Jugendlichen rund 90 Tage, 8 Stunden täglich,<br />

den Unterricht besuchen.<br />

23


24<br />

2.3<br />

Kapitel<br />

Pflege Zuhause<br />

Auf jeden Berg in jedes Tal – wir<br />

kommen zu Ihnen nach Hause<br />

Zuhause alt werden, ein weitgehend selbstbestimmtes<br />

Leben führen, auch wenn Unterstützung und Pflege notwendig<br />

werden, das ist der Wunsch vieler Menschen. Wir<br />

haben ein Dienstleistungsangebot aufgebaut, das SeniorInnen<br />

und ihre Angehörigen unterstützt, dieses Ziel zu<br />

verwirklichen: Mobile Pflege- und Betreuungsdienste, Essen<br />

Zuhause, Notruftelefon und ein vielfältiges Beratungsangebot.<br />

Unsere MitarbeiterInnen sind dort, wo ältere<br />

Menschen Zuhause sind.<br />

Qualität schafft Sicherheit<br />

Alle unsere Dienstleistungen werden regelmäßig nach<br />

Qualitätsnormen intern und extern geprüft. In unseren<br />

Pflege- und Betreuungsteams gibt es ausgebildete ExpertInnen<br />

zu Inkontinenz, Wundversorgung, Dekubitusprohylaxe,<br />

ethische Fragen in der letzten Lebensphase, Palliativpflege,<br />

Demenz und vielen anderen Fragen. Unsere<br />

MitarbeiterInnen nehmen die Wünsche, Erfahrungen und<br />

Möglichkeiten der betreuten Menschen und ihrer Angehörigen<br />

ernst und arbeiten mit ihnen zusammen.<br />

Eine solidarisch finanzierte<br />

Pflegesicherung als Ziel<br />

Die Zeit ist reif für einen mutigen und in die Zukunft gerichteten<br />

großen Wurf in der Sozial- und Gesundheitspolitik.<br />

Wir fordern seit Jahren die politischen Parteien auf,<br />

endlich den Weg für die Einführung einer österreichweiten,<br />

verpflichtenden, staatlichen und solidarisch finanzierten<br />

Pflege- und Betreuungsversicherung zu beschreiten.<br />

„Bei der aktuellen<br />

Einsparungsdebatte<br />

geht es eigentlich<br />

um Verteilungsge-<br />

rechtigkeit. Mischen<br />

Sie sich ein – denn<br />

Pflege geht uns<br />

alle an!“<br />

25


Pflege Zuhause<br />

Zahlen, Daten, Fakten <strong>2007</strong>–<strong>2010</strong><br />

MitarbeiterInnen Mobile Dienste und Essen Zuhause<br />

26<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

597<br />

635<br />

697 695<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Betreuungsstunden Mobile Pflege- und Betreuungsdienste<br />

350.000<br />

340.000<br />

330.000<br />

320.000<br />

310.000<br />

300.000<br />

290.000<br />

296.612<br />

309.168<br />

329.335<br />

340.131<br />

<strong>2007</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Unsere Dipl.<br />

Krankenschwestern, PflegehelferInnen<br />

und Heimhilfen legen pro Jahr 3.849.435 km zu den pflege- und<br />

betreuungsbedürftigen Menschen zurück. Das heißt: Sie fahren jährlich insgesamt<br />

fünf Mal zum Mond und wieder retour.<br />

340.131 Stunden Zuwendung im Jahr:<br />

So viel Zeit verbringen unsere HeimhelferInnen, PflegehelferInnen und<br />

Diplomierten Gesundheits- und Krankenschwestern mit den von uns<br />

betreuten Menschen.<br />

Unsere Essen Zuhause<br />

ZustellerInnen legen im Jahr<br />

573.242 km zurück. Das heißt sie umrunden<br />

mehr als 14 Mal die Erde um den Äquator.<br />

www.stmk.volkshilfe.at<br />

Würden unsere 695 MitarbeiterInnen der Mobilen Dienste eine<br />

Menschenkette bilden, könnten sie<br />

3 Mal den Grazer Landhaushof<br />

umspannen.<br />

Unsere MitarbeiterInnen arbeiten mit<br />

ca. 7.500 pflegenden Angehörigen<br />

zusammen. Das entspricht ca. der Anzahl der in der<br />

Verwaltung beschäftigten BeamtInnen<br />

des Landes <strong>Steiermark</strong>.<br />

Wir liefern jährlich 488.342 Essen aus.<br />

Würden wir damit nur einen Kunden beliefern, könnte dieser<br />

1.338 Jahre täglich warm essen.<br />

27


Betreutes Wohnen<br />

Zahlen, Daten, Fakten <strong>2007</strong>–<strong>2010</strong><br />

Betreutes Wohnen: Anzahl Wohnhäuser<br />

28<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

7<br />

1<br />

2008 2009 <strong>2010</strong> Ausblick 2011<br />

8<br />

14<br />

2.4<br />

Kapitel<br />

Selbstbestimmt und sicher leben!<br />

Wenn der Alltag zuhause schwieriger wird, ein Umzug in ein Pflegeheim aber nicht notwendig ist, bietet sich Betreutes<br />

Wohnen an. Es kombiniert eine altersgerechte Mietwohnung und ein verbindliches Angebot an Betreuungsleistungen<br />

für Menschen über 60. Die Kosten für die von uns erbrachten Betreuungsleistungen sind sozial gestaffelt und werden<br />

vom Land <strong>Steiermark</strong> und der Wohnsitzgemeinde mitgetragen.<br />

Alt sein ist Teil des Lebens, alte Menschen sind Teil der Gesellschaft<br />

Wir unterstützen alte Menschen, ihr Leben eigenständig und selbstverantwortlich zu gestalten. Mit dem Betreuten<br />

Wohnen fördern wir alternative Lebenskonzepte. Für uns ist klar, dass angesichts der steigenden Lebenserwartung<br />

noch vielfältigere Formen des Zusammenlebens benötigt werden. Wir nehmen diese Herausforderungen gerne an und<br />

entwickeln neue Angebote mit.<br />

Tageszentren für SeniorInnen<br />

2.5<br />

Kapitel<br />

Tageszentren gehören noch immer nicht zum selbstverständlichen Leistungsangebot der<br />

Pflege- und Betreuungslandschaft. Wir betreiben im Auftrag der Gemeinden Graz, Hart bei<br />

Graz und Seiersberg drei Einrichtungen für hilfs- bzw. pflegebedürftige Menschen und<br />

leisten so Pionierarbeit in der Tagesbetreuung alter Menschen.<br />

Tageszentren sind ein attraktives Angebot für alleinstehende oder vereinsamte Menschen,<br />

die ihren Tag in Gesellschaft verbringen möchten, SeniorInnen, die wegen altersbedingter<br />

Desorientierung oder Verwirrtheit tagsüber betreut werden müssen, sowie Menschen, die<br />

aufgrund körperlicher Erkrankungen zusätzliche Pflege und Betreuung benötigen. Unser<br />

Angebot entlastet pflegende Angehörige, die tagsüber arbeiten oder Entlastung von ihrem<br />

Pflegealltag brauchen.<br />

Tageszentren<br />

Zahlen, Daten, Fakten <strong>2007</strong>–<strong>2010</strong><br />

Tageszentren: Anzahl der Betreuungen *<br />

13.000<br />

12.000<br />

11.000<br />

10.000<br />

10.327<br />

<strong>2007</strong><br />

11.165<br />

11.614<br />

12.657<br />

2008 2009 <strong>2010</strong><br />

* Ganztages- und Halbtagesbetreuung Tageszentren Hart bei Graz, Seiersberg und Solidar (Graz)<br />

29


Fachstellen<br />

Der rasante Wandel sozialer Bedürfnisse<br />

und Lebenssituationen ganzer<br />

Bevölkerungsgruppen hat uns dazu<br />

gebracht, eine beachtliche Anzahl<br />

sozialer Innovationen hervorzubringen<br />

und auch Aufträge von PartnerInnen,<br />

wie AMS und Landesregierung,<br />

umzusetzen.<br />

30<br />

2.6<br />

Kapitel<br />

Connect – Das <strong>Volkshilfe</strong> Institut für Forschung,<br />

Bildung und Entwicklung<br />

Connect unterstützt durch nationale und vor allem auch europäische Kooperationen die praxisbezogenen<br />

Angebote der Arbeit der <strong>Volkshilfe</strong>. Connect schafft „sozialen Mehrwert“ für unsere Dienstleistungen im Bereich<br />

der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie in der Pflege und Betreuung alter Menschen.<br />

Informationen unter http://www.stmk.volkshilfe.at/Institut_Connect<br />

VIVID – Die Fachstelle<br />

für Suchtprävention<br />

VIVID setzt im Auftrag des Landes <strong>Steiermark</strong> – Gesundheitsressort, suchtvorbeugende Maßnahmen im gesamten<br />

Bundesland um. VIVID ist für Schulen, Vereine und Organisationen die zentrale Anlaufstelle für Informationen rund<br />

um die Themen Sucht und Suchtvorbeugung. Die <strong>Volkshilfe</strong> ist Rechtsträger von VIVID und stützt die Fachstelle<br />

gemeinsam mit der Caritas der Diözese Graz-Seckau im Rahmen eines Kuratoriums.<br />

Informationen unter http://www.vivid.at<br />

Die Kinderdrehscheibe<br />

Die Kinderdrehscheibe informiert steiermarkweit über<br />

Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie<br />

über Ferienbetreuung und Freizeitaktivitäten. Alle Serviceleistungen<br />

der Kinderdrehscheibe sind kostenlos.<br />

Die <strong>Volkshilfe</strong> ist Rechtsträger im Auftrag von AMS,<br />

Stadt Graz und Land <strong>Steiermark</strong>.<br />

Informationen unter<br />

http://www.kinderdrehscheibe.net<br />

Kinderschutz-Zentrum<br />

Liezen<br />

Kinderschutz-Zentrum Liezen<br />

Das Kinderschutz-Zentrum Liezen ist Beratungsstelle<br />

und Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche, Erwachsene,<br />

Institutionen, Ämter, Berufsgruppen, die mit<br />

Kindern, Jugendlichen und Familien arbeiten, sowie<br />

Personen mit einem Erziehungs- und Bildungsauftrag.<br />

Das Angebot: Beratung, Psychotherapie, Krisenintervention,<br />

Supervision, Helferkonferenzen, Präventionsarbeit,<br />

Besuchsbegleitung.<br />

Informationen unter<br />

http://www.kinderschutz-zentrum.com<br />

31


32<br />

3.0<br />

Kapitel<br />

Was uns sonst noch bewegt<br />

Die Herausforderungen der Zukunft<br />

Die <strong>Volkshilfe</strong> ist aus ihrer Tradition heraus eine soziale Bewegung,<br />

nicht nur sozialer Dienstleister. Aus diesem Selbstverständnis<br />

heraus sehen wir die Welt und versuchen unseren Beitrag zu<br />

leisten und sie ein Stück zu verändern.<br />

Die Schwächsten müssen der Maßstab<br />

für die Bewältigung der Krise sein<br />

Die Berichtsjahre hatten eines gemeinsam. Sie standen ganz im<br />

Zeichen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Auch davor<br />

gab es in Österreich ein wachsendes Auseinanderklaffen von Arm<br />

und Reich. Die Kluft wird in der gegenwärtigen Krise noch größer<br />

werden. Für die <strong>Volkshilfe</strong> ist klarer denn je: Im Blickpunkt der<br />

Lösungsansätze dürfen nicht nur die Interessen stimmgewaltiger<br />

Wirtschaftsgruppen mit ihren oft egoistischen Forderungen stehen.<br />

Soziale Gerechtigkeit und eine solidarische Gesellschaft sind<br />

für uns gerade jetzt entscheidende Bausteine für die Bewältigung<br />

der Wirtschaftskrise.<br />

Armut ist kein Naturereignis, Armut<br />

wird gemacht<br />

Gute Bildung, angemessener Wohnraum, stabile Gesundheits-<br />

und Altersvorsorge und damit auch eine Steigerung der Lebenserwartung<br />

hängt auch in der <strong>Steiermark</strong> maßgeblich vom Geldbeutel<br />

ab. Viele Ressourcen in unserem Land sind bereits von Kindheit<br />

an ungleich verteilt Die gefährliche Abwärtsspirale, die sich aus<br />

Armut, schlechten Bildungsabschlüssen, sozialen Unterschieden<br />

und einem höheren Krankheitsrisiko zusammensetzt, muss gestoppt<br />

werden.<br />

Eine solidarisch finanzierte Pflegesicherung<br />

ist das Gebot der Stunde<br />

Pflegebedürftigkeit ist in Österreich, einem der reichsten Länder<br />

dieser Erde, immer noch ein individuelles Risiko. Die Kosten für<br />

Pflege und Betreuung sind längst nicht mehr für alle Menschen<br />

leistbar. Die Einrichtung eines solidarisch finanzierten Pflegefonds<br />

ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer solidarischen Pflegevorsorge,<br />

die allen Menschen, egal in welchem Bundesland sie<br />

leben, Pflege und Betreuung sichert.<br />

Wer arme Eltern hat, hat schlechtere<br />

Chancen auf eine gute Bildung<br />

Bildung muss endlich die zentrale Rolle im staatlichen und gesellschaftlichen<br />

Handeln spielen. Ein mit entsprechenden personellen<br />

Ressourcen ausgestattetes Bildungssystem, angefangen bei den<br />

Kinderbetreuungsmöglichkeiten bis hin zu einer gemeinsamen<br />

Schule der 6- bis 14-Jährigen und ein flächendeckendes Ganztagesschulangebot<br />

wirken einer sozialen Auslese entgegen und<br />

schaffen Chancengleichheit, die eine starke Volkswirtschaft, in<br />

Zeiten wie diesen, dringend benötigt.<br />

33


<strong>Volkshilfe</strong> im Bild<br />

Der <strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> Newsletter<br />

bringt Ihnen einmal pro Woche die<br />

<strong>Volkshilfe</strong> Welt auf Ihren PC.<br />

Jetzt abonnieren unter<br />

www.stmk.volkshilfe.at<br />

34<br />

60-Jahr-Feier<br />

15 Jahre <strong>Volkshilfe</strong> Präsidentin 20 Jahre Mobile Dienste Leoben <strong>Volkshilfe</strong> ganz sportlich Adelante Stadtrundfahrt<br />

Bastelstube MurauBenefizkonzert Liezen <strong>2010</strong><br />

Neuer Bus für die <strong>Volkshilfe</strong><br />

Betreutes Wohnen Knittelfeld Eröffnung<br />

Erntedank<br />

Fasching<br />

SeniorInnenausflug BV Admont<br />

Betreutes Wohnen Kapfenberg<br />

GV Bad Aussee <strong>2010</strong> Kürbispatzln <strong>2010</strong> Krankenhaus auf Rädern Landeswappenverleihung Stop Armut Muslimisches Neujahr KK Gösting Narzissenhoheiten im SZ Aussee Pflegepreis DGKP PflegehelferInnen<br />

Fasching<br />

Glühweinstand<br />

Geburtstagsfeier Huberta Wieser In Würde altern<br />

Spenden<br />

35


36<br />

Die <strong>Volkshilfe</strong><br />

online<br />

Alles über die <strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> www.stmk.volkshilfe.at<br />

Offene<br />

<strong>Volkshilfe</strong> Stellen<br />

Alle freien <strong>Volkshilfe</strong><br />

Pflegeheimplätze finden Sie hier!<br />

www.volkshilfe-jobs.at<br />

www.meinpflegeplatz.at<br />

Sie suchen eine liebevolle Betreuung für Ihr Kind?<br />

www.suche-tagesmutter.at<br />

<strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> gefällt mir!<br />

www.facebook.com/<strong>Volkshilfe</strong><strong>Steiermark</strong><br />

37


Interessen<br />

verbinden<br />

Die <strong>Volkshilfe</strong> ist ein gemeinnütziger und<br />

unabhängiger Hilfe- und Dienstleister.<br />

Dafür brauchen wir auch PartnerInnen,<br />

mit denen wir effektiv und vertrauensvoll<br />

zusammenarbeiten – denn gute<br />

Interessen verbinden!<br />

Danke für Ihre Unterstützung<br />

zur Erstellung des Vierjahresberichts!<br />

38<br />

Unsere<br />

PartnerInnen<br />

39


Impressum:<br />

<strong>Volkshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

Sackstraße 20/I, 8010 Graz, Austria<br />

Tel.: 0316/8960-0, Fax: DW 22<br />

E-Mail: office@stmk.volkshilfe.at<br />

www.stmk.volkshilfe.at<br />

Stand 4.11.2011<br />

Texte: Franz Ferner, Brigitte Schafarik, Regina Thakur, Manuela Palmar<br />

Fotos: Christoph Steinbauer, Peter Manninger, <strong>Volkshilfe</strong> Archiv<br />

Grafik: GMK – Gesellschaft für Marketing und Kommunikation


Auszeichnung<br />

des Landes <strong>Steiermark</strong>

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