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Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

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5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />

83<br />

5.3 Ökonomische Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />

Wirkungen<br />

Mit der Sanierung können bekanntlich wichtige<br />

Anstoßeffekte ausgelöst werden, so dass insbesondere<br />

das lokale Handwerk <strong>und</strong> die Bauwirtschaft wirtschaftlich<br />

profitieren. Die Verlagerung erfolgreicher innerstädtischer<br />

Betriebe erlaubt diesen unter günstigen<br />

Rahmenbedingungen einen Neuanfang auf weniger<br />

beengten Standorten, zu denen die Sanierung einen<br />

Beitrag leisten kann. Insbesondere in größeren Städten<br />

kann sich auf den frei werdenden Flächen eine alternative<br />

Ökonomie entfalten, <strong>und</strong> bisweilen stellen<br />

Sanierungsgebiete auch wichtige kleinteilige <strong>und</strong><br />

integrierte Ergänzungsbereiche für Dienstleistungsstandorte<br />

dar. Ihre diesbezügliche Rolle darf aber auch<br />

nicht überschätzt werden – zahlreiche Sanierungsgebiete<br />

weisen eine relativ stabile bauliche Struktur mit<br />

hohem Wohnanteil auf, in dem die Förderung wirtschaftlicher<br />

Aktivitäten nur bis zu einem gewissen<br />

Grad überhaupt möglich ist. Als ebenso wichtig muss<br />

der Stellenwert der betroffenen Quartiere im Zusammenhang<br />

mit einer niedrigschwelligen Integration<br />

sozial Benachteiligter angesehen werden, die aber<br />

insbesondere im Programm „Soziale Stadt“ eine<br />

wesentlich systematischere Ausprägung erfahren hat.<br />

Dabei sind Sanierungsgebiete nur selten echte „Job-<br />

Maschinen“.<br />

Durch Sanierungsmaßnahmen sind vielfach Anreize<br />

für private Investitionen entstanden. Sie sind allerdings<br />

auf ein Klima <strong>des</strong> Vertrauens in das jeweilige Quartier<br />

angewiesen, das sich bei erheblicher soziokultureller<br />

Stigmatisierung nur eingeschränkt herstellen lässt.<br />

Weiterhin sind sie abhängig von der Kommunikation<br />

vorbildhafter geförderter Maßnahmen, die sich nicht<br />

auf öffentliche Leitbauten allein beschränken dürfen.<br />

Vielfach sind die Förderprogramme aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Bindungen <strong>und</strong> der mit ihnen verb<strong>und</strong>enen Verfahren<br />

selbst aber gar nicht so attraktiv für private Investoren<br />

<strong>und</strong> Eigentümer, als dass sie in der Masse der Fälle<br />

Anklang finden würden. Daher kommen bei hohen<br />

sozialpolitischen Zielen für die Modernisierung <strong>des</strong><br />

Wohnungsbestands auch Trägern <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Wohnungsgesellschaften zentrale Funktionen für<br />

deren Umsetzung zu.<br />

Ein in besonderem Maße durch die Sanierung berücksichtigter<br />

Wirtschaftssektor gerade in Klein- <strong>und</strong><br />

Mittelstädten ist der Einzelhandel. Zu seiner Stabilisierung<br />

hat die Sanierung vielerorts wesentliche Beiträge<br />

etwa durch die Sicherung der Erreichbarkeit <strong>und</strong> die<br />

Aufwertung <strong>des</strong> öffentlichen Raums geleistet. Gerade<br />

in kaufkraftschwachen Städten <strong>und</strong> in Zeiten wirtschaftlicher<br />

Umbrüche geraten aber auch sanierte<br />

Zentrumsquartiere erneut in die Krise. Verschärft wird<br />

die Lage tendenziell dann, wenn die Stadtentwicklungspolitik<br />

das Problem der Konkurrenz durch<br />

Grüne-Wiese-Standorte nicht angemessen berücksichtigt<br />

hat oder die Produkte einer früheren Aufwertung<br />

von Zentrumsstandorten durch größere Einzelhandelskomplexe<br />

ihrerseits in die Jahre geraten. Im Folgenden<br />

soll wegen seiner großen Bedeutung für viele Sanierungsgebiete<br />

der Einzelhandel gesondert betrachtet<br />

werden.<br />

Stadtökonomische Rahmenbedingungen für die<br />

Sanierung<br />

Die städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen, die<br />

aufgr<strong>und</strong> vorliegender städtebaulicher Missstände <strong>und</strong><br />

Mängel bzw. funktioneller Mängel förmlich festgelegt<br />

wurden, entwickeln sich eingebettet in die stadtökonomische<br />

Situation der betrachteten Städte. Die Verknüpfungen<br />

zwischen stadtökonomischer „Großwetterlage“<br />

<strong>und</strong> gebietsspezifischen Ausprägungen <strong>und</strong> besonderen<br />

Problemen sind hierbei vielschichtig, aber mit<br />

ausschlaggebend für den Sanierungserfolg. Es kann<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen wirtschaftlich erfolgreichen<br />

Städten (z. B. München) <strong>und</strong> solchen Städten unterschieden<br />

werden, die in besonderem Maße vom<br />

wirtschaftlichen Strukturwandel (z. B. Gelsenkirchen)<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

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