Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />
81<br />
unzureichende Lösungen entstanden. Heute hat die<br />
Stadt auch eine Überkapazität an Parkplätzen.<br />
die Förderung <strong>des</strong> ÖPNV <strong>und</strong> eine Parkraumbewirtschaftung<br />
beziehen.<br />
Im Rahmen der Sanierung in Schönebeck wurde ein<br />
System von vier oberirdischen Stellplatzanlagen an der<br />
Peripherie <strong>des</strong> Altstadtkerns von Salzelmen geschaffen,<br />
die alle fußläufig mit der neuen Fußgängerzone um<br />
den Marktbereich verknüpft sind. In den verkehrsberuhigten<br />
Straßen der angrenzenden Wohngebiete,<br />
insbesondere im Nahbereich zum Kurpark, dienen<br />
kleinere Stellplatzanlagen <strong>und</strong> Straßen begleitende<br />
Stellplätze zur Neuordnung <strong>des</strong> ruhenden Verkehrs.<br />
Diese Maßnahmen wurden mit einem hohen gestalterischen<br />
Anspruch umgesetzt. Wesentliche Maßnahme<br />
der Sanierung in Tönning sollte der Ausbau der so<br />
genannten Ersatz- <strong>und</strong> Auffangparkplätze in den<br />
Randzonen <strong>des</strong> Stadtkerns werden. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
Wiedervereinigung <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Neuausrichtung der Städtebauförderung konnte dies<br />
an verschiedenen Stellen der Altstadt nicht mehr<br />
umgesetzt werden. Dies führt heute zu einer Einschränkung<br />
der Aufenthaltsqualität der Altstadt,<br />
insbesondere <strong>des</strong> weiterhin als Parkplatz genutzten<br />
Marktplatzes. Ursprünglich sollten in Hameln mehrere<br />
große, so genannte „Parkbrücken“ (große Parkhäuser,<br />
die sich brückenförmig über die Wallstraße erstrecken)<br />
am Rande der Altstadt entstehen. Nach Bürgerprotesten<br />
<strong>und</strong> einer Abkehr vom Konzept der umfassenden<br />
Modernisierung kam man von der Idee ab.<br />
Statt<strong>des</strong>sen entstand ein Parkhaus innerhalb der<br />
Innenstadt. In Schwäbisch Hall verausgabte die Stadt<br />
ein Drittel der Städtebaufördermittel für ein Parkhaus.<br />
In Biberach erwägt man derzeit die Einführung von<br />
Parkraumbewirtschaftung.<br />
Die vierte <strong>und</strong> letzte Kategorie bilden die Gebiete<br />
Berlin-Spandauer Vorstadt, Freiburg, Köln, Hamburg,<br />
Neumarkt <strong>und</strong> München. Diese innerstädtischen<br />
Gebiete sind durch eine starke Funktionsmischung<br />
geprägt. Hier werden integrierte Konzepte zur Bewältigung<br />
der Problematik <strong>des</strong> ruhenden Verkehrs <strong>und</strong> <strong>des</strong><br />
Parkdrucks erkennbar. So wurden zwar auch in den<br />
Gebieten in Freiburg, Köln, Neumarkt <strong>und</strong> München<br />
Maßnahmen ergriffen, um zusätzliche Parkplätze<br />
(meist durch den Bau von Tiefgaragen) zu schaffen. Die<br />
Anzahl der neu geschaffenen Stellplätze ist aber<br />
vergleichsweise gering. Die Konzepte zur Lösung <strong>des</strong><br />
Problems <strong>des</strong> ruhenden Verkehrs sind eingebettet in<br />
gesamtstädtische Maßnahmen, die sich vor allem auf<br />
So war z. B. in Köln von Beginn an klar, dass nicht für<br />
alle Haushalte ein Stellplatz zur Verfügung gestellt<br />
werden konnte. In diesem Kontext ist auch die Spandauer<br />
Vorstadt zu nennen. Hier wurde trotz zahlreicher<br />
Brachflächen <strong>und</strong> einem enorm steigenden Stellplatzbedarf<br />
bewusst darauf verzichtet, Parkplätze, Parkhäuser<br />
oder öffentliche Tiefgaragen zu errichten. Nur<br />
straßenbegleiten<strong>des</strong> Parken ist möglich sowie in Tiefgaragen<br />
bei privaten Neubauvorhaben. Seit dem Jahre<br />
2002 existiert eine Parkraumbewirtschaftung, die die<br />
Parkraumsituation entlastet hat. Insgesamt hat die<br />
Verbesserung der Erreichbarkeit der öffentlichen<br />
Verkehrsmittel <strong>und</strong> ein gut ausgebautes Fuß- <strong>und</strong><br />
Radwegenetz zu einer deutlich verminderten Belastung<br />
durch den fließenden <strong>und</strong> ruhenden Verkehr <strong>und</strong><br />
somit zu einer Erhöhung der Aufenthaltsqualität <strong>und</strong><br />
Sicherheit geführt.<br />
In Neumarkt wurden unter einem öffentlichen Platz<br />
eine große Tiefgarage <strong>und</strong> mehrere Parkhäuser im<br />
Blockinnenbereich errichtet sowie ein Quartiersgaragenkonzept<br />
vorbereitet. Dieses konnte jedoch bislang<br />
nur in geringen Ansätzen umgesetzt werden. Die<br />
Verkehrsberuhigung in den kleinen Gassen wurde<br />
relativ konsequent umgesetzt, die Hauptstraße der<br />
Altstadt durch Unterbrechungen außer für den Bus<br />
vom Durchgangsverkehr befreit. Hierdurch wurden<br />
Flächen für die Außengastronomie attraktiv, <strong>und</strong> die<br />
Maßnahmen führten auch zu einer Rücknahme der<br />
oberirdischen Parkplätze auf öffentlichen Plätzen. Köln<br />
setzte sowohl auf den Neubau von Parkplätzen (z. B.<br />
Tiefgaragen, 835 Stellplätze) als auch auf die Förderung<br />
<strong>des</strong> ÖPNV. Darüber hinaus wurde Anwohnerparken<br />
eingeführt, was den Parkdruck etwas milderte. Neue<br />
Parkplätze entstanden insbesondere in den Gebieten<br />
mit neuen Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshäusern. Auf den<br />
flächendeckenden Ausbau von Tiefgaragen insbesondere<br />
im Bestand wurde wegen der hohen Kosten<br />
verzichtet. Das Problem <strong>des</strong> ruhenden Verkehrs in<br />
Hamburg-Ottensen erweist sich trotz der Neuschaffung<br />
von 600 Stellplätzen in Tiefgaragen bzw. 224 im<br />
Straßenraum weiterhin als unbefriedigend.<br />
Hervorzuheben ist die Umsetzung der Maßnahmen im<br />
Bereich Verkehr in Seßlach: Der Bau einer „kleinen<br />
Umgehungsstraße“ um die Altstadt konnte mit gerin-<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung