Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />
können, deren Zugänglichkeit ebenfalls verbessert<br />
wird (Neumarkt, Seßlach, Freiburg, Berlin – Spandauer<br />
Vorstadt, Biberach, Bansin, Schönebeck, Hamburg).<br />
Während gründerzeitliche Altbauquartiere meist<br />
eingebettet in größere Stadtteilstrukturen liegen,<br />
zeichnet die historischen Altstädte ihre städtebauliche<br />
Sonderstellung gegenüber der Gesamtstadt aus. Die<br />
Pflege <strong>des</strong> städtebaulichen Erscheinungsbilds kann<br />
zwar zu einer Aufwertung <strong>und</strong> Verbesserung der<br />
Erlebbarkeit von Befestigungs- <strong>und</strong> Wallanlagen<br />
führen, doch besteht das Problem der stadträumlichen<br />
Zäsuren durch Altstadtringe fort, die sie zusätzlich von<br />
den Stadterweiterungen isolieren. Im Rahmen der<br />
Sanierung wird zwar meist im Rahmen der Verkehrskonzeption<br />
(siehe unten) eine (gelenkte) Anbindung an<br />
den Fahrverkehr gesichert, doch erscheinen die Vernetzungen<br />
für den nicht motorisierten Verkehr an vielen<br />
Stellen unterrepräsentiert.<br />
Verkehr<br />
Das Thema Verkehr ist für fast alle Fallstudien relevant.<br />
Ziel war meist eine Erhöhung der Wohn- <strong>und</strong> Aufenthaltsqualität.<br />
Erreicht wurde dies unter anderem durch<br />
eine Umgestaltung <strong>des</strong> Straßenraums <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
zur Beruhigung <strong>des</strong> Verkehrs. Gebiete wurden vom<br />
Durchgangsverkehr befreit, <strong>und</strong> in einigen Fällen konnte<br />
durch den Bau von Umgehungsstraßen eine wesentliche<br />
Verbesserung für den Innenstadtkern erreicht werden.<br />
Mit der Sanierungsmaßnahme einher gingen die<br />
Attraktivitätssteigerung <strong>des</strong> Wohngebietes <strong>und</strong> die<br />
Schaffung neuer Wohnungen. Folge waren oftmals<br />
Parkplatzprobleme zu deren Lösung in vielen Fällen<br />
Mittel der Städtebauförderung verwendet wurden.<br />
Im Hinblick auf den Umgang mit dem ruhenden<br />
Verkehr <strong>und</strong> dem Parkdruck können die untersuchten<br />
Sanierungsgebiete in vier Kategorien eingeteilt<br />
werden. In der ersten Kategorie spielt die Thematik<br />
eine untergeordnete Rolle. Hierzu gehören die Sanierungsgebiete<br />
in Bad Ol<strong>des</strong>loe, Berlin-Kurfürstenstraße,<br />
Duisburg, Kassel, Kleinmachnow <strong>und</strong> Leipzig-Connewitz<br />
– neben den von ihrer Bedeutung kleinen Gebieten<br />
auch einige innenstadtnahe oder innenstädtische, in<br />
denen wenig Spielraum <strong>und</strong>/oder Notwendigkeit für<br />
Anpassungsmaßnahmen bestand. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
geringen Bedeutung <strong>des</strong> Aspektes werden diese Städte<br />
nicht weiter behandelt.<br />
In die zweite Kategorie fallen die Gebiete in Bremen,<br />
Hannover, Jena <strong>und</strong> Mannheim, also dicht bebaute<br />
Gebiete ohne bedeutende zentrale Funktionen. Sie<br />
zeichnen sich dadurch aus, dass vorrangig Parkraum<br />
für Bewohner der Gebiete geschaffen werden sollte<br />
(interner Bedarf). Große Bedeutung erlangte das Thema<br />
besonders in Hannover, Jena <strong>und</strong> Mannheim. Zur<br />
Lösung der Parkplatzprobleme wurden überwiegend<br />
öffentliche Tiefgaragen errichtet. Diese entstanden im<br />
Rahmen von größeren Baumaßnahmen. So wurden<br />
z. B. in Hannover halbunterirdische Anlagen bei<br />
Umstrukturierungen im Blockinnenbereich geschaffen,<br />
deren Oberflächen zu Grünflächen umgestaltet<br />
wurden. In Jena schuf man zunächst Anwohnerparkplätze<br />
auf Brachflächen. Mittlerweile ist die Einrichtung<br />
von dezentralen Quartiersstellplätzen vorgesehen.<br />
Bei Neubaumaßnahmen werden die<br />
Wohnungseigentümer verpflichtet, einen Stellplatz in<br />
den errichteten Tiefgaragen zu kaufen. Insgesamt<br />
wurde aber das Konzept verfolgt, trotz <strong>des</strong> enormen<br />
Stellplatzdefizits zur Aufwertung <strong>des</strong> öffentlichen<br />
Raums <strong>und</strong> <strong>des</strong> Stadtbil<strong>des</strong> Stellplätze aufzugeben.<br />
Der dritten Kategorie kann eine Vielzahl von Kommunen<br />
zugeordnet werden. Sie haben dem Thema <strong>des</strong><br />
Parkdrucks <strong>und</strong> <strong>des</strong> ruhenden Verkehrs eine große<br />
Bedeutung beigemessen, da ein ausreichen<strong>des</strong><br />
Angebot an Stellplätzen als wesentlich für die Profilierung<br />
als Einkaufs- oder Tourismusstandort (externer<br />
Bedarf) angesehen wurde. In diese Kategorie fallen<br />
etwa Biberach, Esens, Hameln, Idar-Oberstein, Neunkirchen,<br />
Schönebeck, Schwäbisch Hall, Soest <strong>und</strong> Tönning.<br />
Auch Bansin gehört in diese Kategorie. Durch die<br />
Sonderstellung wegen der eindeutigen Profilierung als<br />
Tourismusstandort nahm hier das Thema innerhalb <strong>des</strong><br />
Sanierungskonzeptes eine Schlüsselrolle ein – eine der<br />
ersten Maßnahmen war die Schaffung eines großen<br />
Parkplatzes. Die anderen Kommunen haben überwiegend<br />
das Konzept großer Tiefgaragen oder Parkhäuser<br />
an mehreren Punkten am Innenstadtrand verfolgt. Von<br />
diesen Stellplatzanlagen wurden fußläufige Verbindungen<br />
in die Innenstadtkern geschaffen. Als ein<br />
Beispiel für autogerechten Stadtumbau kann Idar-<br />
Oberstein gesehen werden. Großräumige Umstrukturierungen<br />
<strong>und</strong> der Bau von großflächigen Baukörpern<br />
haben interessante Parkplatzlösungen ermöglicht,<br />
zum Teil wurden durch die Ausnutzung von Hanglagen<br />
unter Gebäuden <strong>und</strong> Plätzen Parkhäuser errichtet. Es<br />
sind allerdings städtebaulich <strong>und</strong> gestalterisch<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung