Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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Kurzfassung<br />
Durchführung gesichert ist. Ein wesentliches Erfolgskriterium<br />
ist die Rückendeckung der politischen Spitze.<br />
In der Außenkommunikation spielt eine bürgernahe<br />
Beteiligungskultur eine wesentliche Rolle für den Sanierungserfolg.<br />
In vielen Städten wurde dies, teilweise<br />
nach konfliktreichen Anfangsjahren, über den Aufbau<br />
von Sanierungsbeiräten <strong>und</strong> die Einbeziehung von<br />
zivilgesellschaftlichen Initiativen erreicht. Dennoch<br />
überwiegt gerade in einigen Mittelstädten eher eine<br />
„Beteiligungsroutine“, die sich tendenziell negativ für<br />
die Sicherung lebenswerter Quartiere auswirken kann.<br />
Die Analyse <strong>des</strong> Finanzmanagements zeigt auf, dass<br />
sich zwei große Gruppen von Maßnahmen unterscheiden<br />
lassen, diejenigen mit Schwerpunkt auf den Ordnungsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> diejenigen mit Schwerpunkt<br />
auf Baumaßnahmen. In der ersten Gruppe finden sich<br />
vor allem Klein- <strong>und</strong> Mittelstädte, die mit der Sanierung<br />
ihre Altstädte funktional aufwerten. In der zweiten<br />
Gruppe sind zwar auch Mittelstädte zu finden, aber es<br />
dominieren die großstädtischen Gebiete, in denen die<br />
Gebäu<strong>des</strong>anierung mit Aufwertung <strong>des</strong> Wohnraums<br />
eine wichtige Rolle spielt. Insgesamt betrachtet hat sich<br />
gezeigt, dass diese unterschiedlichen Herangehensweisen<br />
zum Erfolg führen können, wenn auf einen schlüssigen<br />
Mitteleinsatz über die gesamte Sanierungsphase<br />
geachtet wird <strong>und</strong> keine einseitige Konzentration<br />
stattfindet. Vor allem in kleineren Städten dienen dabei<br />
die hohen Aufwendungen für Ordnungsmaßnahmen<br />
als Impulsgeber für private Investitionen, für die auch<br />
aufgr<strong>und</strong> von Abschreibungsregelungen Anreize<br />
bestehen. In großstädtischen Gebieten steht dies heute<br />
ebenfalls im Mittelpunkt, während historisch Sanierungsträger<br />
teilweise selbst in großem Umfang wohnungspolitisch<br />
tätig waren. Während vor allem ärmere<br />
Kommunen Probleme haben, ihre Eigenanteile aufzubringen,<br />
gelingt es bei einer aktiven Sanierungspolitik<br />
vielen Städten unterschiedliche Förderprogramme<br />
zu kombinieren <strong>und</strong> so den Sanierungsfortschritt<br />
zu gewährleisten. Hiermit sind aber gerade kleinere<br />
Kommunen manchmal überfordert. Die erfolgreiche<br />
Mobilisierung von anderen Fördertöpfen für die Ziele<br />
<strong>und</strong> Zwecke der Sanierung ist ein Erfolg <strong>des</strong> Sanierungsmanagements<br />
<strong>und</strong> stark mit dem langfristigen<br />
<strong>und</strong> integrativen Ansatz der Vorhaben verknüpft.<br />
Damit bestätigen die hier untersuchten Fallbeispiele<br />
die aus der Literatur bereits bekannten Bündelungseffekte<br />
<strong>und</strong> -erfolge von städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen.<br />
Vergleichsweise große Schwierigkeiten<br />
wirft die Erhebung von Ausgleichsbeträgen auf, die von<br />
unterschiedlichen Seiten immer wieder als kompliziert<br />
<strong>und</strong> als kommunikative Herausforderung geschildert<br />
wird. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass die Erhebung<br />
durchaus zu bewältigen ist, wenngleich manchmal mit<br />
hohem Aufwand. Mit einer frühzeitigen Information<br />
<strong>und</strong> dem offensiven Einsatz von Ablösevereinbarungen<br />
sind hier gute Erfahrungen gemacht worden.<br />
Die Impulse für die Stadtentwicklung, die von der<br />
Sanierung ausgehen, sind äußerst vielfältig. Sie zeigen<br />
sich häufig bereits während <strong>des</strong> laufenden Verfahrens<br />
<strong>und</strong> sind auch nach Abschluss recht stabil. In Frage<br />
gestellt wird der Sanierungserfolg insbesondere durch<br />
wirtschaftsstrukturell <strong>und</strong> demographisch bedingte<br />
Krisen, in denen sich häufig die in den 1970er Jahren<br />
geschaffenen Großstrukturen als anfällig herausstellen<br />
<strong>und</strong> Nachbesserungsbedarf auslösen. Generell lassen<br />
sich verschiedene Effekte unterscheiden, die von der<br />
Sanierung auf andere Gebiete ausgehen. Dies sind vor<br />
allem städtebauliche, ökonomische <strong>und</strong> soziale Effekte,<br />
Imageeffekte, die Stärkung bestimmter städtischer<br />
Funktionen (z. B. Wohnen), Ausstrahlungseffekte von<br />
Kultur- oder Gemeinweseneinrichtungen sowie Lerneffekte<br />
innerhalb der Planung <strong>und</strong> Organisation, die für<br />
andere Sanierungsgebiete eine Bedeutung haben. Diese<br />
Ausstrahlungseffekte der Sanierung stehen immer<br />
in Wechselwirkungen mit übergeordneten räumlichen<br />
Trends wie z. B. der Nachfrage nach innerstädtischem<br />
Wohnraum.<br />
Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen haben eine<br />
zentrale Rolle bei der Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />
von Innenstädten aller Größenordnungen gespielt.<br />
Insbesondere waren sie mit dafür verantwortlich, diese<br />
an die Herausforderungen einer automobilisierten,<br />
tertiärisierten <strong>und</strong> lebensstildifferenzierten Gesellschaft<br />
anzupassen. Sanierungsmaßnahmen haben damit einen<br />
wichtigen Gr<strong>und</strong>stein für eine „Renaissance der Innenstädte“<br />
gelegt. Wesentliche städtebauliche Elemente der<br />
bis heute bewährten behutsamen Strategien liegen dabei<br />
in der erfolgreichen Nachnutzung von Nichtwohnbauten<br />
zur Sicherung der urbanen Vielfalt, ein qualitätsorientierter<br />
Umgang mit Freiflächen, Maßnahmen der<br />
Verkehrsberuhigung bei Sicherung der Erreichbarkeit<br />
sowie die Schaffung alternativer, vielfältiger Wohnangebote<br />
im Bestand <strong>und</strong> in sensibel eingefügten Neubauten.<br />
Dies hat die Attraktivität der innerstädtischen Wohnstandorte<br />
vielerorts nachhaltig gesichert.<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung