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Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

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78<br />

5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />

sich in fast allen untersuchten innerstädtischen<br />

Gebieten, <strong>und</strong> die Zunahme der Bevölkerungszahl in<br />

einigen von ihnen belegt dies zusätzlich. Weiterhin<br />

bietet aber die Beseitigung von Verbauungen auch<br />

Chancen für neue Blockdurchwegungen <strong>und</strong> gestalterisch<br />

innovative Überschichtungen alter <strong>und</strong> neuer<br />

Architektur, die zum Ansatzpunkt für eine Revitalisierung<br />

werden <strong>und</strong> zum dauerhaften Anziehungspunkt<br />

von Quartieren werden können. Neben den infrastrukturellen<br />

Nutzungen, die dabei die Wohnumfeldqualität<br />

steigern, sind unter ihnen auch zahlreiche „schicke“<br />

Läden, Galerien <strong>und</strong> Cafés, die als Ausgangspunkt für<br />

eine Gentrifizierung bisweilen kritisiert werden. Hierbei<br />

ist zu berücksichtigen, dass sie – je nach Struktur <strong>des</strong><br />

betreffenden Quartiers – eines der wenigen Gegengewichte<br />

für den Rückzug von Einkaufsbereichen auf die<br />

Hauptlagen bieten können. Sie sind damit ein wichtigen<br />

Baustein in einer Strategie der Förderung von<br />

Nutzungsmischung. In wirtschaftlich weniger dynamischen<br />

Quartieren bleiben vielerorts Baulücken über<br />

lange Zeit bestehen. Angesichts der geringen Verfügbarkeit<br />

von Freiflächen in dicht bebauten Innenstadtquartieren<br />

hat hier die Sanierung häufig einen wesentlichen<br />

<strong>und</strong> dauerhaften Beitrag zur Verbesserung <strong>des</strong><br />

Wohnumfelds geleistet, indem sie Flächen für alternative<br />

Freiflächennutzungen sichern konnte. Ihre Qualität<br />

<strong>und</strong> Stabilität erfordert allerdings einen Gestaltungswillen,<br />

der außerhalb von gründerzeitlichen Altbauquartieren<br />

der Großstädte mitunter nicht über die Einrichtung<br />

von Stellplätzen hinausreicht.<br />

Abstimmung der Gebäu<strong>des</strong>truktur <strong>und</strong> <strong>des</strong> öffentlichen<br />

Raums: Gesamtkonzepte sind eine wichtige<br />

Voraussetzung für die Schaffung eines inneren gestalterischen<br />

Zusammenhangs, der die Ensemblequalität<br />

in einem Quartier betonen kann. Dabei kommt es nicht<br />

auf eine aufwendige Möblierung <strong>des</strong> öffentlichen<br />

Raums an, wie sie in den 1970er Jahren bisweilen<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat. Hier liegt wohl eine der ambivalenteren<br />

Wirkungen <strong>des</strong> Fördermitteleinsatzes<br />

früherer Jahrzehnte. Die Kritik auch am Ausstattungsstandard<br />

der Verkehrsräume ist in der Fachwelt<br />

vielfach wiederholt worden <strong>und</strong> findet ansatzweise<br />

ihre Bestätigung in den Fallstudien, gerade wenn ein<br />

besonderer finanzieller Schwerpunkt hierauf gelegt<br />

wurde. Wenngleich die Sanierung hier nicht gegen<br />

Moden gefeit ist, ist wohl die Logik der geförderten<br />

Gesamtmaßnahme dennoch einer der wenigen<br />

wirksamen Ansätze, überhaupt über längere Zeit eine<br />

konsistente Gestaltung <strong>des</strong> öffentlichen Raums zu<br />

betreiben. Das Beispiel der kleinen Stadt Seßlach zeigt,<br />

dass dies auch mit relativ beschränkten Mitteln<br />

möglich ist <strong>und</strong> hier tatsächlich positive Langzeitwirkungen<br />

erkennbar sind.<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

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