Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />
sich in fast allen untersuchten innerstädtischen<br />
Gebieten, <strong>und</strong> die Zunahme der Bevölkerungszahl in<br />
einigen von ihnen belegt dies zusätzlich. Weiterhin<br />
bietet aber die Beseitigung von Verbauungen auch<br />
Chancen für neue Blockdurchwegungen <strong>und</strong> gestalterisch<br />
innovative Überschichtungen alter <strong>und</strong> neuer<br />
Architektur, die zum Ansatzpunkt für eine Revitalisierung<br />
werden <strong>und</strong> zum dauerhaften Anziehungspunkt<br />
von Quartieren werden können. Neben den infrastrukturellen<br />
Nutzungen, die dabei die Wohnumfeldqualität<br />
steigern, sind unter ihnen auch zahlreiche „schicke“<br />
Läden, Galerien <strong>und</strong> Cafés, die als Ausgangspunkt für<br />
eine Gentrifizierung bisweilen kritisiert werden. Hierbei<br />
ist zu berücksichtigen, dass sie – je nach Struktur <strong>des</strong><br />
betreffenden Quartiers – eines der wenigen Gegengewichte<br />
für den Rückzug von Einkaufsbereichen auf die<br />
Hauptlagen bieten können. Sie sind damit ein wichtigen<br />
Baustein in einer Strategie der Förderung von<br />
Nutzungsmischung. In wirtschaftlich weniger dynamischen<br />
Quartieren bleiben vielerorts Baulücken über<br />
lange Zeit bestehen. Angesichts der geringen Verfügbarkeit<br />
von Freiflächen in dicht bebauten Innenstadtquartieren<br />
hat hier die Sanierung häufig einen wesentlichen<br />
<strong>und</strong> dauerhaften Beitrag zur Verbesserung <strong>des</strong><br />
Wohnumfelds geleistet, indem sie Flächen für alternative<br />
Freiflächennutzungen sichern konnte. Ihre Qualität<br />
<strong>und</strong> Stabilität erfordert allerdings einen Gestaltungswillen,<br />
der außerhalb von gründerzeitlichen Altbauquartieren<br />
der Großstädte mitunter nicht über die Einrichtung<br />
von Stellplätzen hinausreicht.<br />
Abstimmung der Gebäu<strong>des</strong>truktur <strong>und</strong> <strong>des</strong> öffentlichen<br />
Raums: Gesamtkonzepte sind eine wichtige<br />
Voraussetzung für die Schaffung eines inneren gestalterischen<br />
Zusammenhangs, der die Ensemblequalität<br />
in einem Quartier betonen kann. Dabei kommt es nicht<br />
auf eine aufwendige Möblierung <strong>des</strong> öffentlichen<br />
Raums an, wie sie in den 1970er Jahren bisweilen<br />
stattgef<strong>und</strong>en hat. Hier liegt wohl eine der ambivalenteren<br />
Wirkungen <strong>des</strong> Fördermitteleinsatzes<br />
früherer Jahrzehnte. Die Kritik auch am Ausstattungsstandard<br />
der Verkehrsräume ist in der Fachwelt<br />
vielfach wiederholt worden <strong>und</strong> findet ansatzweise<br />
ihre Bestätigung in den Fallstudien, gerade wenn ein<br />
besonderer finanzieller Schwerpunkt hierauf gelegt<br />
wurde. Wenngleich die Sanierung hier nicht gegen<br />
Moden gefeit ist, ist wohl die Logik der geförderten<br />
Gesamtmaßnahme dennoch einer der wenigen<br />
wirksamen Ansätze, überhaupt über längere Zeit eine<br />
konsistente Gestaltung <strong>des</strong> öffentlichen Raums zu<br />
betreiben. Das Beispiel der kleinen Stadt Seßlach zeigt,<br />
dass dies auch mit relativ beschränkten Mitteln<br />
möglich ist <strong>und</strong> hier tatsächlich positive Langzeitwirkungen<br />
erkennbar sind.<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung