08.01.2015 Aufrufe

Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />

75<br />

Der Ablösung eines Richtwerte-Ansatzes durch einen<br />

Qualitätsansatz bei der Schaffung von Freiflächen im<br />

Rahmen der zweiten Teilstrategie kommt hier eine<br />

Schlüsselwirkung zu. Diese ist vielleicht bedeutsamer<br />

als die Durchsetzung der schwierigen Blockinnenbereichsgrünflächen<br />

<strong>und</strong> sie findet durch gut nutzbare<br />

Straßen- <strong>und</strong> Platzflächen mit nicht zwangsläufig<br />

besonders hochwertiger Ausstattung eine wirkungsvolle<br />

Unterstützung. Die Bereithaltung unterschiedlichster,<br />

nur unkonventionell nachnutzbarer Bestandsgebäude<br />

leistet einen wichtigen Beitrag zur dritten<br />

Teilstrategie. Und sie macht deutlich, dass eine Bestandspolitik<br />

sich nicht allein an der schnellen Verwertungsfähigkeit<br />

ausrichten sollte, sondern in gut<br />

begründeten Einzelfällen auch aufwendigere Gebäu<strong>des</strong>anierungen<br />

hinnehmen muss.<br />

Städtebauliches Erscheinungsbild<br />

Die Pflege <strong>des</strong> Stadtbilds stellt in zahlreichen Sanierungskonstellationen<br />

wohl eine der zentralen Langzeitwirkungen<br />

der Sanierung dar. Daher ist auf ihre<br />

Voraussetzungen <strong>und</strong> den Beitrag der Städtebauförderung<br />

einzugehen. Ein zentraler Mechanismus, der<br />

der Sanierung zugerechnet werden kann, ist die<br />

Mobilisierung von Fördermitteln. Damit werden<br />

größere Projekte möglich, die ohne die Sanierung<br />

gegebenenfalls gar nicht realisiert worden wären.<br />

Dies erlaubt einerseits die Durchsetzung von konsistenten<br />

Gestaltungsvorstellungen über einen längeren<br />

Zeitraum <strong>und</strong> auf einer größeren Fläche, erhöht<br />

aber andererseits aber auch die Gefahr einer Realisierung<br />

von unmaßstäblichen Großprojekten. Der<br />

allgemeine Trend zu einer Bestandsorientierung hat<br />

in den letzten Jahrzehnten – allerdings keineswegs<br />

nur in Sanierungsgebieten – dazu geführt, dass<br />

letztere in ihrer Bedeutung abgenommen haben,<br />

doch ist in vielen Fällen deutlich geworden, dass die<br />

begrenzte Verfügbarkeit von Mitteln <strong>und</strong> andere<br />

Umsetzungshindernisse auch konsistenten Gestaltungsvorstellungen<br />

in gewisser Hinsicht im Weg<br />

stehen.<br />

Gute Praxis Altstadt Neumarkt i.d. Oberpfalz – Schaffung hochwertiger<br />

Wohn- <strong>und</strong> Kulturangebote in enger Nachbarschaft<br />

Das 2004 eröffnete Museum Lothar Fischer<br />

Die fast vollständig kriegszerstörte Altstadt von Neumarkt i.d.<br />

Oberpfalz war nach dem Krieg auf den alten Parzellen<br />

vereinfacht wieder aufgebaut worden. Der mittelstädtische<br />

Kern mit seinen bedeutenden Zentrumsfunktionen wies<br />

aufgr<strong>und</strong> einer zunehmenden Verkehrsbelastung <strong>und</strong> dem<br />

schlechten Zustand der Bausubstanz sowie der öffentlichen<br />

Räume einen hohen Sanierungsbedarf auf. Im Zuge der<br />

Erneuerung wurden erhebliche Mittel in die Aufwertung der<br />

Haupteinkaufsstraßen, den Bau von Stellplatzanlagen <strong>und</strong> den<br />

Umbau von Straßen, Wegen <strong>und</strong> Plätzen gesteckt.<br />

Auch wenn noch in zahlreichen Blöcken erheblicher Sanierungsbedarf<br />

besteht, gelang es durch die Umstrukturierung dicht<br />

bebauter, kaum sanierungsfähiger Blöcke an mehreren Stellen,<br />

neue verdichtete Wohnformen zur Miete <strong>und</strong> im Eigentum mit<br />

Freiflächenanschluss <strong>und</strong> hochwertigen kleinen Gemeinschaftsgrünflächen<br />

über Quartiersgaragen zu schaffen. Damit werden<br />

dem allmählichen Niedergang <strong>des</strong> Wohnens in der Innenstadt<br />

kompakte <strong>und</strong> attraktive Angebote entgegengesetzt. Die Stadt<br />

fungiert als Gr<strong>und</strong>stückserwerber <strong>und</strong> entwickelt die Blöcke<br />

nachfragegerecht. Sie sorgt überdies für die Bereitstellung der<br />

sozialen Infrastruktur in unmittelbarer Nachbarschaft der<br />

attraktiven Einkaufsstadt <strong>und</strong> stabilisiert so eine quartiersbezogene<br />

Nutzungsmischung. Für ein attraktives Wohnen in der<br />

Innenstadt werden Zug um Zug Freiflächen am Innenstadtrand<br />

nutzergerecht umgestaltet. Sie ergänzen das reichhaltige,<br />

inzwischen überregional bekannte Angebot an kulturellen<br />

Einrichtungen, das die Stadt im Zuge der Sanierung in Bestandsgebäuden<br />

<strong>und</strong> ergänzenden Neubauten schaffen konnte.<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!