Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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Kurzfassung<br />
7<br />
Kurzfassung<br />
Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen haben sich<br />
über die Jahrzehnte als flexibles Instrumentarium der<br />
Anreizsteuerung <strong>und</strong> Bündelung bewährt. Inzwischen<br />
sind zahlreiche Maßnahmen abgeschlossen, <strong>und</strong> es<br />
stellt sich die Frage, ob in den ehemaligen Sanierungsgebieten<br />
nach der Zeit intensiver öffentlicher Förderung<br />
wieder „Normalität“ eingekehrt ist. Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> hat das Bun<strong>des</strong>institut für Bau-, Stadt- <strong>und</strong><br />
Raumforschung die Autoren damit beauftragt, in einer<br />
fallstudienbasierten Analyse Langzeitwirkungen der<br />
Sanierung herauszuarbeiten <strong>und</strong> zu überprüfen, wie<br />
die durchaus aufwendigen Fördermaßnahmen gegebenenfalls<br />
noch effektiver gestaltet werden könnten.<br />
Die Untersuchung war dabei methodisch damit<br />
konfrontiert, mit der enormen Vielfalt an Sanierungsmaßnahmen<br />
umzugehen. Zudem musste sie auch<br />
weitgehend ausfinanzierte, aber noch nicht abgerechnete<br />
Maßnahmen einschließen, um auch aufschlussreiche<br />
Fälle in den neuen Bun<strong>des</strong>ländern <strong>und</strong> größere<br />
gründerzeitliche Altbauquartiere untersuchen zu<br />
können. Im Ergebnis bestätigte sich dabei zunächst,<br />
wie leistungsfähig <strong>und</strong> flexibel Sanierungsmaßnahmen<br />
waren <strong>und</strong> sind. Sie werden von den Ländern über die<br />
Förderrichtlinien <strong>und</strong> teilweise ergänzende Länderprogramme<br />
in die jeweilige Stadtpolitik eingebettet <strong>und</strong><br />
auf die vorliegenden Schwerpunkte zugeschnitten.<br />
Kommunen mit unterschiedlichsten Stadtstrukturen<br />
wenden sie auf eine Vielfalt von Stadtteiltypen <strong>und</strong><br />
Aufgabenstellungen an. Zahlenmäßig steht dabei die<br />
Erneuerung von mittel- <strong>und</strong> kleinstädtischen Altstadtkernen<br />
im Vordergr<strong>und</strong>. Die bekannten gründerzeitlichen<br />
Altbauquartiere in Großstädten bilden einen<br />
weiteren Schwerpunkt, der einen beachtlichen Teil <strong>des</strong><br />
Fördervolumens bindet. Darüber hinaus werden aber<br />
mit dem Programm beispielsweise auch Konversionsmaßnahmen,<br />
die Sanierung heterogener Stadtkerne<br />
oder die Erneuerung von Werkssiedlungen <strong>und</strong> Großsiedlungen<br />
gefördert. Die eher baulich ausgerichtete<br />
Sanierung weist unterschiedliche Schwerpunkte auf. So<br />
stehen in den großstädtischen Quartieren neben einer<br />
Modernisierung <strong>und</strong> Instandsetzung von Mietwohngebäuden<br />
bei einer Stabilisierung der Wohnfunktion<br />
häufig soziale Ziele im Mittelpunkt. Dagegen konzentrieren<br />
sich die mittel- <strong>und</strong> kleinstädtischen Altstadtsanierungen<br />
neben dem baulichen Erhalt eher auf eine<br />
Erneuerung <strong>und</strong> Anpassung <strong>des</strong> Einzelhandels <strong>und</strong> <strong>des</strong><br />
Verkehrs an heutige Bedürfnisse. Neben diesen Hauptzielen<br />
wird eine Reihe weiterer Ziele verfolgt, die dazu<br />
beitragen, dass die Quartiere sowohl lebenswert für<br />
unterschiedlichste Bewohnerschichten als auch ökonomisch<br />
wettbewerbsfähig sind. Dies gelingt nicht zuletzt<br />
durch Maßnahmen zur Aufwertung <strong>des</strong> öffentlichen<br />
Raums <strong>und</strong> der Freiflächen, zur Stärkung der sozialen<br />
Infrastruktur <strong>und</strong> von Gemeinbedarfseinrichtungen<br />
sowie durch bauliche Gestaltung <strong>und</strong> städtebaulichen<br />
Denkmalschutz.<br />
Die Vorbereitung <strong>und</strong> Umsetzung einer städtebaulichen<br />
Sanierungsmaßnahme ist für die Kommunalverwaltung<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich eine große Herausforderung.<br />
Die Komplexität, eine hohe Akteursdichte <strong>und</strong> die<br />
Langfristigkeit der Maßnahme erfordern mit Blick<br />
auf eine hohe Effizienz die Etablierung einer leistungsfähigen<br />
Organisationsstruktur innerhalb <strong>und</strong><br />
außerhalb der städtischen Verwaltung. Eine Analyse<br />
der angewandten Verfahren fördert zutage, dass die<br />
Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Beteiligten<br />
<strong>und</strong> die Organisation der Sanierungsdurchführung<br />
in der Regel als eingespielt <strong>und</strong> gut bezeichnet<br />
werden kann. Für die Durchführung bedienen sich<br />
zahlreiche Kommunen erfahrener Sanierungsträger<br />
oder Sanierungsbeauftragter. Diese sind in der Lage,<br />
die komplexen Verfahrensanforderungen sachgerecht<br />
zu bewältigen. Dennoch versuchen vor allem kleinere<br />
Kommunen die Durchführung selbst zu kontrollieren<br />
<strong>und</strong> die Kosten für die Träger zu vermeiden, während<br />
in größeren Städten die Komplexität der Maßnahmen<br />
meist die Einschaltung von Trägern oder Beauftragten<br />
nahe legt. Dies enthebt die Städte nicht der Notwendigkeit,<br />
eine leistungsfähige Ämterstruktur zu<br />
entwickeln, die dafür sorgt, dass die Sanierung mit<br />
der gebotenen Priorität behandelt wird <strong>und</strong> beteiligte<br />
Ämter so konstruktiv mitwirken, dass eine schnelle<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung