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Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

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5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />

67<br />

5.2 Städtebauliche Wirkungen<br />

Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen haben eine<br />

zentrale Rolle bei der Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />

von Innenstädten aller Größenordnungen gespielt.<br />

Insbesondere waren sie mit dafür verantwortlich, diese<br />

an die Herausforderungen einer automobilisierten,<br />

tertiärisierten <strong>und</strong> lebensstildifferenzierten Gesellschaft<br />

anzupassen. Sanierungsmaßnahmen haben<br />

damit einen wichtigen Gr<strong>und</strong>stein für eine „Renaissance<br />

der Innenstädte“ gelegt.<br />

Durch Sanierungsmaßnahmen konnten in vielen Fällen<br />

städtebauliche Missstände erheblich entschärft<br />

werden. Dies betrifft insbesondere die Verlagerung von<br />

störenden Betrieben, die Revitalisierung <strong>und</strong> Aufwertung<br />

von Quartieren mit Modernisierungs- <strong>und</strong><br />

Instandhaltungsrückstau, die Zivilisierung <strong>des</strong> Verkehrs<br />

<strong>und</strong> die Aufwertung öffentlicher Freiflächen, die<br />

Ausstattung mit vielfältigen Gemeinbedarfs- <strong>und</strong><br />

Kultureinrichtungen sowie die Sanierung von identitätsstiftenden<br />

<strong>und</strong> denkmalpflegerisch bedeutenden<br />

Leitgebäuden. Sanierungsgebiete sind wichtige<br />

Schauplätze urbaner Vielfalt, fußläufiger Nutzungsmischung<br />

<strong>und</strong> kompakter <strong>und</strong> dennoch lebenswerter<br />

Innenstadtbereiche für unterschiedlichste Lebenslagen.<br />

Dabei ist es vielerorts gelungen, angemessene<br />

Kompromisse zwischen den Bedürfnissen der verkehrlichen<br />

Erreichbarkeit <strong>und</strong> einer hohen Wohnqualität<br />

zu entwickeln. Aus unterschiedlichen Gründen ist<br />

die Sanierung allerdings in einigen Städten ein Torso<br />

geblieben oder wird auf „kleiner Flamme“ weiter<br />

betrieben. Geringe finanzielle Mittel, die eingeschränkte<br />

Verfügbarkeit von Schlüsselgr<strong>und</strong>stücken,<br />

die begrenzte stadtentwicklungsstrategische Weitsicht,<br />

wirtschaftliche Krisensymptome <strong>und</strong> neuerlicher<br />

Strukturwandel sind einige der Gründe dafür. Die Lage<br />

in den betroffenen Quartieren, ihr Sanierungsstand<br />

<strong>und</strong> die Perspektiven ihrer weiteren Qualifizierung sind<br />

dabei höchst unterschiedlich.<br />

Wandel städtebaulicher Leitbilder <strong>und</strong> Entwicklung<br />

der baulich-räumlichen Strukturen<br />

Wie bereits angedeutet, unterlagen die Sanierungsmaßnahmen<br />

in zahlreichen Städten einem Leitbildwandel,<br />

der teilweise dazu zwang, die Konzepte „im<br />

laufenden Betrieb“ umzustoßen oder zumin<strong>des</strong>t<br />

weiterzuentwickeln. Bei genauerem Hinsehen lassen<br />

sich hier zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen den<br />

Städten feststellen. Doch differenzieren die Praxiserfahrungen<br />

das pauschale Bild, das die Anfangsphase<br />

der Sanierung mit den sehr dramatischen Auseinandersetzungen<br />

um die Stadtentwicklungspolitik in den<br />

1970er Jahren in Verbindung bringt. Der Wandel von<br />

Leitbildern ist jeweils unterschiedlich verlaufen <strong>und</strong><br />

hat dabei die städtebauliche Bilanz der Sanierung<br />

geprägt, muss aber auch immer eng im Zusammenhang<br />

mit den Ausgangsbedingungen gesehen werden.<br />

Abschied von der Kahlschlagsanierung: Der Leitbildwandel<br />

in der Stadterneuerung weg von der Kahlschlagsanierung<br />

<strong>und</strong> hin zunächst zur Behutsamen<br />

Stadterneuerung sowie später zur Betonung sozialer<br />

<strong>und</strong> ökonomischer Probleme im Quartier hat sich über<br />

mehrere Jahrzehnte vollzogen. Dies ist teilweise schon<br />

sehr früh geschehen, als die vom B<strong>und</strong> geförderte<br />

Stadterneuerung in den 1970er Jahren ihre ersten<br />

Bewährungsproben durchlebte <strong>und</strong> bereits erste<br />

Erfahrungen in einzelnen Ländern <strong>und</strong> Großstädten<br />

gemacht worden waren. Insbesondere die früh mit<br />

größeren Maßnahmen in die B<strong>und</strong>-Länder-Förderung<br />

eingestiegenen Großstädte waren damit mit einem<br />

erheblichen Widerstand gegen die ursprüngliche<br />

Konzeption der Sanierung konfrontiert, veränderten<br />

ihre Politik aber bereits gegen Ende der 1970er Jahre<br />

Schritt für Schritt. Die Entwicklung in den kleineren<br />

Städten ist weniger drastisch verlaufen – in einigen von<br />

ihnen konnte entweder auf den Erfahrungen der<br />

Großstädte bereits teilweise aufgebaut werden oder<br />

aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> historischen Werts der dort zu sanierenden<br />

Altstädte war nie eine drastische Kahlschlagsanierung<br />

geplant. Die Auseinandersetzung mit Konzep-<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

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