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64 5 Impulse für die Stadtentwicklung
5 Impulse für die Stadtentwicklung 65 5.1 Überblick: Impulse und Ausstrahlung auf die Gesamtstadt Anhand der im Zuge des Forschungsprojektes untersuchten Fallstudien lassen sich vielfältige Auswirkungen der Sanierungsmaßnahmen auf die angrenzenden Gebiete, die Gesamtstadt und sogar die Region aufzeigen. Grundsätzlich sind die Auswirkungen auf andere Räume abhängig vom Umfang der Sanierungsmaßnahmen. Bei den meisten Fallstudien lassen sich daher durchaus Effekte erkennen, die ursprünglich auf die Sanierung zurückzuführen sind. Interessanterweise sind gesamtstädtische Wirkungen zwar nicht unabhängig von der Gemeindegröße, kommen aber dennoch auch in großen Städten vor. Hierbei ist – neben der positiven oder negativen Imagewirkung von innerstädtischen Altbaugebieten – vor allem die Bedeutung innerstädtischer Altbauquartiere für Besucher und als „Szenestandort“ zu erwähnen, die für alle Fallstudien in Städten über 500.000 Einwohner (Duisburg stellt allerdings einen Sonderfall dar) festzuhalten ist. Dagegen relativiert sich die Bedeutung ein wenig – bedingt auch durch die Gebietsauswahl – in den kleineren Großstädten (Mannheim, Freiburg, Jena, Kassel). demographische Effekte, die Stärkung bestimmter städtischer Funktionen (z. B. Wohnen), Ausstrahlungseffekte von Kultur- oder Gemeinweseneinrichtungen sowie Lerneffekte innerhalb der Planung und Organisation, die für andere Sanierungsgebiete eine Bedeutung haben. Diese Ausstrahlungseffekte der Sanierung stehen immer in Wechselwirkungen mit übergeordneten räumlichen Trends wie z. B. der Nachfrage nach innerstädtischem Wohnraum und sind daher methodisch auch kaum sauber von einander zu trennen. Ein typischer ökonomischer Effekt ist die Stärkung von Innenstädten als Handels- und Geschäftszentrum. Die Stärkung der Innenstädte kann auch positive Auswirkungen auf die touristische Anziehungskraft von Städten haben wie in Esens oder Bansin. Ein weiterer ökonomischer Effekt ist die positive Wirkung auf die lokale Wirtschaft. So sind in Biberach die Investitionen, die während der Sanierung durchgeführt wurden, vor allem den ansässigen Unternehmen zu Gute gekommen und haben für höhere Umsätze gesorgt. Starke Ausstrahlungseffekte lassen sich z. B. in der Spandauer Vorstadt beobachten. So hat die Sanierung nicht nur innerhalb des Sanierungsgebietes zu einer erhebliche Aufwertung geführt. Auch in den angrenzenden Gebieten sind zunehmend private und öffentliche Investitionen ausgelöst worden. Auf Grund steigender Mieten innerhalb des Sanierungsgebietes weichen Unternehmen, kulturelle Einrichtungen und Wohnungssuchende auf angrenzende Gebiete aus. Von der Spandauer Vorstadt gehen somit verschiedene Wirkungen aus, die für die angrenzenden Gebiete vielfältige Folgen haben. Dieses Beispiel zeigt auch, dass Auswirkungen auf andere Räume nicht zuletzt abhängig vom Erfolg der Sanierung sind. Generell lassen sich verschiedene Effekte unterscheiden, die von der Sanierung auf andere Gebiete ausgehen. Dies sind ökonomische Effekte, Imageeffekte, Die Imageeffekte, die durch die Sanierung erzielt wurden, beziehen sich vor allem auf die Sanierungsgebiete selbst. Zu nennen ist hier beispielsweise die Spandauer Vorstadt, die sich zu einem begehrten Wohnstandort, als touristisches Ziel und einem Ort mit positivem Image entwickelt hat, der für Gewerbetreibende und Dienstleister zum Standortfaktor geworden ist. Biberach hat durch die Sanierung sein Image als „Graue Maus“ ablegen können, und die Identifikation der Bevölkerung mit der Altstadt ist stark gewachsen. Dieser Imagewandel unterstützt die (regionale) Anziehungskraft der Stadt. Die Kasseler Hasenhecke hat sich nach der Erneuerung zu einem Wohnquartier mit verbessertem Image und hohem Wohnwert gewandelt, was eine stabile Bewohnerstruktur ohne nennenswerte Fluktuation mit sich gebracht hat, obwohl anderswo in der Stadt teilweise deutliche Leerstände zu verzeichnen sind. Langzeitwirkungen und Effektivierung der Städtebauförderung
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5.1 Überblick: Impulse <strong>und</strong> Ausstrahlung auf<br />
die Gesamtstadt<br />
Anhand der im Zuge <strong>des</strong> Forschungsprojektes untersuchten<br />
Fallstudien lassen sich vielfältige Auswirkungen<br />
der Sanierungsmaßnahmen auf die angrenzenden<br />
Gebiete, die Gesamtstadt <strong>und</strong> sogar die Region<br />
aufzeigen. Gr<strong>und</strong>sätzlich sind die Auswirkungen auf<br />
andere Räume abhängig vom Umfang der Sanierungsmaßnahmen.<br />
Bei den meisten Fallstudien lassen sich<br />
daher durchaus Effekte erkennen, die ursprünglich auf<br />
die Sanierung zurückzuführen sind. Interessanterweise<br />
sind gesamtstädtische Wirkungen zwar nicht unabhängig<br />
von der Gemeindegröße, kommen aber dennoch<br />
auch in großen Städten vor. Hierbei ist – neben der<br />
positiven oder negativen Imagewirkung von innerstädtischen<br />
Altbaugebieten – vor allem die Bedeutung<br />
innerstädtischer Altbauquartiere für Besucher <strong>und</strong> als<br />
„Szenestandort“ zu erwähnen, die für alle Fallstudien in<br />
Städten über 500.000 Einwohner (Duisburg stellt<br />
allerdings einen Sonderfall dar) festzuhalten ist.<br />
Dagegen relativiert sich die Bedeutung ein wenig – bedingt<br />
auch durch die Gebietsauswahl – in den kleineren<br />
Großstädten (Mannheim, Freiburg, Jena, Kassel).<br />
demographische Effekte, die Stärkung bestimmter<br />
städtischer Funktionen (z. B. Wohnen), Ausstrahlungseffekte<br />
von Kultur- oder Gemeinweseneinrichtungen<br />
sowie Lerneffekte innerhalb der Planung <strong>und</strong> Organisation,<br />
die für andere Sanierungsgebiete eine Bedeutung<br />
haben. Diese Ausstrahlungseffekte der Sanierung<br />
stehen immer in Wechselwirkungen mit übergeordneten<br />
räumlichen Trends wie z. B. der Nachfrage nach<br />
innerstädtischem Wohnraum <strong>und</strong> sind daher methodisch<br />
auch kaum sauber von einander zu trennen.<br />
Ein typischer ökonomischer Effekt ist die Stärkung von<br />
Innenstädten als Handels- <strong>und</strong> Geschäftszentrum. Die<br />
Stärkung der Innenstädte kann auch positive Auswirkungen<br />
auf die touristische Anziehungskraft von<br />
Städten haben wie in Esens oder Bansin. Ein weiterer<br />
ökonomischer Effekt ist die positive Wirkung auf die<br />
lokale Wirtschaft. So sind in Biberach die Investitionen,<br />
die während der Sanierung durchgeführt wurden, vor<br />
allem den ansässigen Unternehmen zu Gute gekommen<br />
<strong>und</strong> haben für höhere Umsätze gesorgt.<br />
Starke Ausstrahlungseffekte lassen sich z. B. in der<br />
Spandauer Vorstadt beobachten. So hat die Sanierung<br />
nicht nur innerhalb <strong>des</strong> Sanierungsgebietes zu einer<br />
erhebliche Aufwertung geführt. Auch in den angrenzenden<br />
Gebieten sind zunehmend private <strong>und</strong> öffentliche<br />
Investitionen ausgelöst worden. Auf Gr<strong>und</strong><br />
steigender Mieten innerhalb <strong>des</strong> Sanierungsgebietes<br />
weichen Unternehmen, kulturelle Einrichtungen <strong>und</strong><br />
Wohnungssuchende auf angrenzende Gebiete aus. Von<br />
der Spandauer Vorstadt gehen somit verschiedene<br />
Wirkungen aus, die für die angrenzenden Gebiete<br />
vielfältige Folgen haben. Dieses Beispiel zeigt auch,<br />
dass Auswirkungen auf andere Räume nicht zuletzt<br />
abhängig vom Erfolg der Sanierung sind.<br />
Generell lassen sich verschiedene Effekte unterscheiden,<br />
die von der Sanierung auf andere Gebiete ausgehen.<br />
Dies sind ökonomische Effekte, Imageeffekte,<br />
Die Imageeffekte, die durch die Sanierung erzielt<br />
wurden, beziehen sich vor allem auf die Sanierungsgebiete<br />
selbst. Zu nennen ist hier beispielsweise die<br />
Spandauer Vorstadt, die sich zu einem begehrten<br />
Wohnstandort, als touristisches Ziel <strong>und</strong> einem Ort mit<br />
positivem Image entwickelt hat, der für Gewerbetreibende<br />
<strong>und</strong> Dienstleister zum Standortfaktor geworden<br />
ist. Biberach hat durch die Sanierung sein Image als<br />
„Graue Maus“ ablegen können, <strong>und</strong> die Identifikation<br />
der Bevölkerung mit der Altstadt ist stark gewachsen.<br />
Dieser Imagewandel unterstützt die (regionale)<br />
Anziehungskraft der Stadt. Die Kasseler Hasenhecke<br />
hat sich nach der Erneuerung zu einem Wohnquartier<br />
mit verbessertem Image <strong>und</strong> hohem Wohnwert<br />
gewandelt, was eine stabile Bewohnerstruktur ohne<br />
nennenswerte Fluktuation mit sich gebracht hat,<br />
obwohl anderswo in der Stadt teilweise deutliche<br />
Leerstände zu verzeichnen sind.<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung